Die Mariegola der Bäcker
in der Biblioteca civica von Padua
Adriana Vignazia
Der vorliegende Beitrag ediert einige Texte aus der in der Biblioteca civica von Padua aufbewahrten mariegola1 der Bäckerzunft aus dem 16. Jahrhundert (hier Codex B genannt), vergleicht sie mit der 2010 veröffentlichten mariegotel aus dem 15. Jahrhundert (hier Codex A genannt) und schließt die Geschichte der Bäckerzunft von Padua ab, da der Codex B Eintragungen bis zum J 1778 enthält. Sie reicht also bis kurz vor die Abschaffung der Zünfte in Padua durch
apoleon im Jahre 1 806.
Um das Verständnis der Texte im Anhang zu erleichte – eine Auswahl
aus der mariegola und von Urkunden aus dem Archivio di Stato di Fadova die Bäckerzunft betreffend -, wird hier ein kurzer historischer Abriss über die wichtigsten und für die Bäckerzunft relevanten sozio-ökonomischen Verände rungen ab der zweiten Hälfte des 16. bis zum 18. Jahrhundert vorangestellt.
Sozio-ökonomische Veränderungen in Padua vom 16. bis zum 18. Jahrhundert
Nach dem Sieg von Lepanto erlebte die Venezianische Republik eine kurze Zeit des Friedens und des w tscha lichen Aufschwungs,3 die wenig später durch das Ausbrechen neuer Kriege und eine Pestepidemie endete. Krieg und Pest be schleunigten den schon begonnenen Reagrarisierungsprozess. Die Entwicklung der Landwirtschaft betraf die Poebene im Veneto und die Provinz um Padua.4
Eine unmittelbare Folge der Pest war die Rezession: weniger Arbeitskräf te auf dem Land bedeuteten verlassene bzw. schlecht bebaute Felder, außer Kontrolle geratene Flüsse und Bäche, Überschwemmungen der Felder und dar-
1 Dieser Codex wurde 1856 zusammen mit der Sammlung „Raccolta Patria“ des Rechtsanwal tes Antonio Piazza von der Gemeinde Padua gekau .
2 Vgl. Adriana Vignazia, Die Mariegala der Bäcker von Padua ( 1 5 . bis 1 7 . Jahrhundert) (Medium Ae m Quotidianum, Sonderband XXV). Krems 2010.
3 Das be die Jahre 1577-1629 (vgl. Daniele Beltrami, Forze di lavoro e proprietä fon diaria nelle campagne venete dei secoli XVII e XV . Venedig-Rom 1961, 4).
4 Salvatore Ciriacono, Le asfo azioni economiche dal 1650 all’uni cazione. : Storia del Veneto, Bd. 2: dal Seicento a oggi, hg. Carlo Funian-Carlo Venuta. Bari 2004, 34.
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auf folgende Lebensmittelknappheit; in den Städten rückgängige Güterproduk tion, venninderten Konsum und soziale Unruhen. Die Lebensmittelversorgung wurde zum Hauptthema die StadtveJWaltung und verband sich mit den Be strebungen der Republik Venedig, die landwirtschaftliche Produktion zu stei ge , weil ab der Mitte des 1 6. Jahrhunderts in Norditalien, wie in ganz Europa, die Bevölkenmg allmählich wuchs; besonders stark war der Zuwachs in der Provinz um Padua.5 Das regelmäßige Ausbrechen von Epidemien (in der Repu blik Venedig 1577 und 1 630/31) unterbrach nur f kurze Zeit den Trend.6
Der erste von Venedig eingeschlagene Weg zur Lösung der Frage war, der Lebensmittelknappheit durch Ausdehnung der bebauten Flächen entgegen zuwirken: 1 556 wurde ein neues Amt, i Provveditori per i Beni inculti (Magist rat für Bodenverbesserung und -gewinnung) mit den Aufgaben gegründet, neue Gebiete durch Kanalisierung der Gewässer, Trockenlegung bzw. Bewässerung zu gewinnen, sie zu vermessen, zu verkaufen und Steue aus der landwirt schaftlichen Produktion einzutreiben.
Als die erste Phase der kostenintensiven Arbeiten für die Verbesserung des Bodens abgeschlossen war, begann Venedig um 1 646 mit dem Verkauf der Allmendegüter und später mit der Schließung vieler kleiner Klöster, deren Land wirtschaftsgUter enteignet und versteigen wurden. Der Grund dieser Politik lag im langen Krieg der Serenissima gegen die Türken um Candia (Kreta, 1 645-
1669), der enorme Summen verschlang und fast ausschließlich von Venedig bestritten wmde. Um schnell zu Geld zu kommen, verkaufte Venedig Lände reien, Staatsvermögen und auch die Procuratie auf dem Markus-Platz; eine da von wurde von Floriano Francesconi gekauft, der eine Bottega del cafe eröff nete: das heutige Caffe Florian. Die damaligen Päpste widersetzten sich dieser Entscheidung nicht, da Venedig als Bollwerk der Christenheit galt.7 Die Käufer waren vor allem Patrizierfamilien aus Venedig,8 Adelige aus der Terraferma und nur wenige andere reiche Familien.9 Aus dieser „Privatisierung“ versprach sich die Serenissima eine bessere und intensivere Bewirtschaftung der Lände reien, die in der Folge mehr Lebensmittel und mehr Steuer- und Zolleinnahmen bedeutet hätte. Die bevorzugte Kultur im Agrarland war zu dieser Zeit der Wei zen- und Getreideanbau, deren Handel streng geregelt war. Dadurch, dass sie
ertragreicher waren, verdrängten sie Viehzucht und Weideland.
5 Andrea Caracausi, Nastri, nas ini, cordelle. L’indus ia serica nel Padovano nei secoli XVII-XIX. Padua 2004, 15.
6 Daniele Beltrami, Saggio di storia dell’agricoltura nella repubblica di Venezia duranie l’eta mode a. Venedig-Rom 1955, 1 1 .
7 Giuseppe Gullino, Storia d i Padova.Verona 2009, 212.
8 Der schon im 15. Jahrhundert angesetzte Trend, das Kapital aus dem wegen der Piraten
(streif)züge im Mittelmeer inzwischen unsicher gewordenen Seehandel in die Terraferma
investieren, setzte sich somit fort.
9 Der Anteil der venezianischen Familien in der umliegenden Region Padua erreichte 50%
(Beltrami, Saggio di storia, 68).
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Eine etwas verklätte Beschreibung der Neuerungen in der Landwittscha nden wir im 1623 verfassten Werk des Augustiner-Mönchs Angelo Pmtenari Della Felicita di Padova, der die Landschaftsveränderung, die Baue arbeit und die damit verbundenen Hoffnungen hervorhebt:10
In questi tempi poi grande e Ia coluta della terra di questo paese, e Ia in dustria delli contadini, Ii quali con modo meraviglioso, spese grandis sime, e fatiche incredibili hanno asciugato paludi, riempite valli, atterrati alvei, & hanno fatto diventare le campagne seivatiehe terreni fertilis simi….. e stato ridotto a cultura numero infinito di campi …. hanno inven tato di raccogliere quasi ogn ‚anno e racco/ti, uno di umento, I ‚altro di miglio, o di sorgo, o d’altra cosa . . .
Der Plan der venezianischen Republik ging aber nicht ganz in Er llung, einer seits weil es günstiger war, neue Felder zu erwerben, als sie mit teuren Investiti onen zu verbesse und intensiver zu bebauen; andererseits weil sie durch Dritte verwaltet wurden: die venezianischen Adeligen widmeten sich – vor allem im 18. Jahrhundert – weniger als früher den Arbeits- und Wirtschaftsfragen sowie den politischen Angelegenheiten. Ein Beispiel dafl.ir ist der zunehmende Ver zicht auf das Amt des Podesta oder Capitano durch Bezahlung der da ir vorge sehenen dispensa (Dispenszahlung). Beide Ämter wurden o von einer einzigen Person bekleidet11 (vgl. T7, 8, 9, 10).12
Die Folge waren steigende Getreidepreise und Armut unter der Bevölke rung, wie aus den Relazioni der Stadtrektoren an den venezianischen Senat her vorgeht. Die Stadtvetwaltung in Padua unternahm viel, der Bevölkerung eine Grunde ährung zu siche . In der Stadt mussten große Getreidereserven aus Weizen, Hirse und anderen Sorten angelegt werden. Jeder Bürger von Padua musste seine Getreideerträge deklarieren, sofe er darüber verfugte. Nur mit Erlaubnis der Stadtve altung durfte Getreide exportiert werden. 1625 wurde beschlossen, jährlich 28.000 moggia13 Weizen in die Stadt Padua einzu hren;14 die auf dem Land um Padua walmenden und in Padua gemeldeten Bürger mussten ein Viertel ihrer Weizenproduktion in die Stadt ein hren, und die Bür ger von Padua ab 1661 die Hälfte,15 so dass die 28.000 moggia garantiert waren. Die P icht, Vorräte anzulegen, betraf auch die Mehlverkäufer ontegari), die
10 Angelo Portenari, Della Felicita di P adov a. Padua 1623, 1 20.
11 “ . • . un ripetersi di rinunzie al c arico, versande neUe c asse dello Stato quanto era dovuto per
Ia dispensa. Un a ro segno della crisi venez iana. [. . .] Il reggimento di Padova durava sedici mesi.“ (Giuseppe Toffanin, Padova nel Settecento. Padua 1992, 18, 21. Ygl. auch Andrea Gloria, I podesta e capitani di Padova, da! 6 giugno 1 509 al 28 Aprile 1 797. Padua 1861,
12 35-42).
Die Verweise beziehe n s ic h auf die Nummerierung der im Anhang verö entlichten Texte.
13 Am Schluss des Beitrages ndet sich eine Tabelle mit den Maßverhältnissen und den Entsprechungen zum Dezimalsystem .
14 Relazioni dei Rettori Yeneti in Terraferma, Bd. IV: Podestaria e Capitanato di Padova. Mailand 1975, 608.
15 Andrea Gloria, Della agricoltura nel Padovano. Leggi e cenni storici, Bd. I. Padua 1855, 288.
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der Stadtverwaltung Rechenschaft über ihre Ein- und Verkäufe sowie über ihre Reserven ablegen mussten.16 Die fünf Märkte von Padua standen unter strenger Kontrolle. In Zeiten der Knappheit nutzte die Stadtverwaltung ihre Vorräte an Weizen und Getreide, um deren Preise niedrig zu halten.17 Erst 1771 wurde der Weizenhandel diesseits und jenseits des Flusses Mincio etwas liberalisiert.
Gesetzwidriges Verhalten – wie z. B. das Horten des Weizens, das Kaufen der E ten vor ihrer Rei ng, um die Preise zu erhöhen und aus der Preisspanne Gewinne zu erzielen – vrorde schwer bestra : die vorgesehenen Strafen gingen von hohen Geldsummen (500 Dukaten) bis zu drei Jahren Galeere oder dem Strang, je nach sozialem Stand des zu Bestrafenden.18 Das 1561 neu geschaffene Aufsichtsorgan mit dem Namen Sopraprovveditori alle biave (Oberaufsichts beamte für die Getreidekammer) wurde mit der Aufgabe betraut, eine strenge Kontrolle über den Getreidehandel auszuüben.
Trotz alldem wurde die Maßnahme – 28.000 moggia jährlich in die Stadt einzu hren – kaum eingehalten (vgl. z. B. die Berichte der Stadtrektoren aus den Jahren 1626, 1629, 1632, 1656). Zum zähen Widerstand kam noch die schlechte Witterung, die die E ten verringerte – man spricht von der „kleinen Eiszeit“ die Zeitspanne vom Ende des 16. bis Ende des 18. Jahrhunderts -, die Lebensmittel- tmd Weizenpreise in die Höhe schnellen ließ und die paduani schen Bürger in Bestürzung versetzte, wie auch aus den Tagebüchern von Giu seppe Germari zu entnehmen ist.19
Einen weiteren Grund ir die Teuerungen bildeten die zahlreichen dazii (Zölle und Gebühren), die ca. 60% der gesamten Einnahmen Venedigs dar stellten?0 Da (aber) das Steuereintreiben in Pacht vergeben wurde – die Verträge liefen normalerweise drei Jahre -, zogen die Au ragnehmer die meisten Ge winne daraus, und die erhöhten Kosten wurden teils auf die Bevölkerung, teils auf die Zünfte umgewälzt. Die Berichte des Capitano und Vice Podesta Alvise Do in an den venezianischen Senat am Ende seines Mandats im Mai 162521 so wiejener von Alvise Mocenigo 172522 schildern die Umtriebe, die schwindende Steuermoral und die unübersichtliche Verwaltung der dazii gut. Für die Bäcker zunft waren der dazio di macina (Mahlsteuer), der dazio del/ ‚olio (Öisteuer) und der 1668 einge hrte dazio delpestrino (Bäckersteuer) von Bedeutung. Auch die Eintreibung dieser dazii verlief nicht problemlos. In T l 9 liest man, dass zu die ser Zeit (um ca. 1697) die dazii nicht vetpachtet waren. Im Staatsarchiv werden
16 Melchiorre Roberti, Le corporazioni padovane d’atti e mestieri. Venedig 1902, 99.
17 Gloria, Della agricoltura, Bd. 2, 288.
18 Ebenda 309, 346-347.
19 Giuseppe Gennari, Notizie giomaliere di quanto avvenne specialmente in Padova dall’anno
1739 all’anoo 1800, hg. Loredana Olivato. Cittadella (Pd) 1982, 278, berichtet, dass die Weizenpreise 1783 bis auf L 134 pro moggio stiegen, so dass Venedig Weizen aus Oftre mare importieren musste.
20 Andrea Zannini, La nanza pubblica. In: Storia di Venezia, L’ultima fase della Serenis sima, Bd. 8., hg. Piero Dei Negro und Paolo Preto. Rom 1998, 454.
21 Relazioni 197 22 Ebenda 479.
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die Unterlagen über langwierige Prozesse gegen die scrivani del dazio del pestrino wegen nicht korrekt eingetriebenen Steue aufbewahrt,23 bzw. eine um 1680 an die Stadtrektoren getichtete Supplica (Bittschrift) um Reduktion der Zollgebühren?4 Aus den Relazioni der Stadtrektoren geht hervor, dass die Eintreibung des dazio del pestrino und dazio macina eine Zeit lang an Müller und Bäcker in Pacht vergeben wurde/5 was r das heutige Verständnis seltsam erscheinen mag, weil es bedeutet, dass das kontrollausübende Organ von den zu kontrollierenden Personen bezahlt wurde. An einer weiteren Stelle liest man, dass diese Zollgebühr zu einer festen Abgabe er accordi) geworden war, also unabhängig von der effektiv eingeführten Mehl- oder Weizenmenge, was einen
Ausweg aus den langwierigen Kontrollen darstellte?6
Um die Probleme der wachsenden Bevölkerung, der Auslaugung des Bo dens, der schlechten Wittenmg und den Preisanstieg in den Griff zu bekommen, versuchte die venezianische Republik im 1 8. Jahrhundert den Weg der E eue rung der Landwirtschaft zu gehen, im Einklang mit dem inte ationalen Diskurs über Agronomie und physiokratische Theorien.27 Als Mittel der Verbreitung mode erer Anbaumethoden forcierte Venedig die Gründung der Aceade ie di
Agricoltura in allen Städten ihres Gebietes: Adelige, Grundbesitzer und auch Baue wurden dazu eingeladen, mit neuen Anbaumethoden zu experimentieren, wofür auch Preise vorgesehen waren. Die Akademien erfüllten eine erzieheri sche Mission zur Erneuerung der Landwirtschaft als Weg zum Gemeinwohl und allgemeinen Glück.28
Neben den Akademien wurde in Padua – als erster in Italien – der Lehr stuhl fur Agricoltura Pratica geg ndet. Berufen wurde Pietro Arduino/9 lan ähriger Mitarbeiter und zuletzt Leiter des Orto Botanico in Padua. Aus ei nem von Arduino im Auftrag der venezianischen Republik 1768 verfassten Be richt über die Landwirtschaft gehen mehrere interessante Vorschläge hervor/0 u. a. einige zur Steigerung und Verbesserung der Weizenproduktion. Arduino er-
23 ASP, XVII, 1 [ASP = Archivio di Stato di Padova. Die römische Zahl bezieht sich auf den mazzo (Buch), die zweite arabische Zahl auf die busta (Konvolut), die dritte – sofe vorhanden – auf das Blatt; sie wird mit (jolio) gekennzeichnet (s. f. bedeutet, dass die Blätter nicht nummerien wurden)].
24 Ebenda.
25 Z. B. Relazioni 490, 561.
26 Relazioni 5 10.
27 Giuseppe Gullino, Le dottrine degli agronomi e i loro in ussi sulla pratica agricola. In:
Storia della cultura veneta, Bd. 5, t. Il: dalla Controriforma alla ne della Repubblica. 11 28 settecento, hg. G. Araldi, M. Pastore Stocchi. Vicenza 1986, 380 f.
Piero Dei Negro, La politica di Venezia e le aceade ie di ag coltura. In: La politica della 2 scienza, hg. Bersanti Giulio, Vieri Becagli, Renato Pasta. Florenz 1 996, 452 f.
9 Piero Arduino (Caprino, 1728 – Padua, 1 805) stammte aus einer armen Familie und wurde wegen seiner Intelligenz vom anzösischen Botaniker Charles Franyois Seguier gefördert und dem Leiter des Orto Botanico in Padua empfohlen, wo er eine interessante Tätigkeit entwickelte.
30 Gloria, Della agricoltura, Bd, 2, 724-756.
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kannte das von den Bäcke o beklagte Problem der mangelnden resa dei grani (Ergiebigkeit des Weizenmehls) , das die Festlegung der Brottarife er schwerte, und sah den Grund da r in der spossatezza dei terreni (Auslaugung des Bodens), eine Folge der mangelhaften Düngung und einseitigen Bebauung der Äcker. Sein Vorschlag lautete, die zu Gunsten der rentableren Weizenkultur zwückgedrängte Viehzucht wieder zu p egen, sowie die Rotation der landwirt schaftlichen Kulturen zu forcieren.31 Es dürfte auf dieses Umdenken zurückzu hren sein, dass die Einstellung der Stadtverwaltung in Padua um 1 775 den Bä cke und ihren Protesten mehr Gehör schenkte.
In der Tat war die zmückgegangene resa dei grani zum Problem für die Bäcker geworden, die sich abwechselnd zweierlei Maßen- ir Volumen und Gewicht- bedienten. Zuerst wurde der Weizen mit auf Volumen basierenden Maßen gemessen: moggio, staro und sacco, dann wurden Mehl und Brot mit libre alla sottile und Unzen gewogen; einem grosso di pane (d. h. einer silber nen Münze in Padua) mussten je nach Brottarif verschiedene Brotgewichte ent sprechen. Wenn der Weizen zu wenig Stärke beinhaltete, konnte das Volumen nicht das erwartete Gewicht hergeben. Problematisch war auch die als konstant angenommene Schüttdichte, die z. B. die verschiedenen Gewichte bei einem sacco ergab.
Auf dieses Problem gehen vor allem drei Texte im Anhang ein: ein Be richt der Provveditori alle biave, zwischen 1775 und 1778 (Tl 0), in dem bei Punkt 6 der Zusammenhang zwischen Mehlgewicht und Brot besprochen wird; eine Supplica der Bäcker um neue Brottarife vom 1 1 . Jänner 1 745 (T22) und die darauffolgende Beantwortung seitens der Stadtverwaltung (T23).
Bei sozial unsicherer Lage gerieten die Brottarife ins Spannungsfeld der Aufmerksamkeit: im Codex B stellen sie die Mehrheit der aus den Originaldo kumenten übe ommenen Texte dar. Neu in dieser mariegola ist, dass der Mehl tarif und der Brottarif in Zusammenhang gebracht wurden. Die Vertreter der zwei Zünfte erschienen zusammen vor dem Capitano und bekamen zur gleichen Zeit ihren Tarif (vgl. z. B. T1, T2). Zunelunend klar und öffentlich zugegeben wurde die Erkenntnis, dass ein Brottarif kein objektives Instrument zur Festle gung der Preise war, sonder eher eine politische Maßnahme, um soziale Kon flikte und In ation zu milde .32 Die Entscheidung zwischen dem Interesse der Bäcker und dem Brotbedarf der „ärmeren“ Bevölkerung, die das Brot der Bä cker verzehrte,33 hing von Mal zu Mal vom Feinge h l der Rettori und des Do gen ab, welche die Erhaltung und E euerung des sozialen Ge g es steue mussten. Als Bestätigung dafür soll sowohl die Tatsache dienen, dass nicht jede Preiserhöhung (von Weizen, Steue oder Mitteln zum Brotbacken) in die Be rechnung mit einkalkuliert wurde und somit das Gewicht des Brotes pro grosso reduzierte, als auch das zögerliche Einlenken auf neue Brottarife seitens der
31Ebcnda730.
32 Vgl. Ivo Mattozzi, II politico e il pane a Venezia (1 570-1650). In: S tudi Veneziani, N. S.
Vll ( 1 983), 208. 33 Relazioni458.
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Stadtverwaltung, die ab der Mitte des 17. Jahrhunde s, anstatt neue Brotproben durchzu hren, zu Kompromisslösungen tendierte (T4, T3), bis sich 1 7 7 8 die Provveditori alle biave mit klaren Worten zu den Widersprüchen solcher Praxis aussprachen (T10).
Die Zunft im 17. und 18. Jahrhundert
Im 17. Jahrhtmdert blieb die Gnmdstruktur der Bäckerzunft in Padua fast unver ändert, wie aus der mariegola und aus Urkunden im Staatsarchiv hervorgeht: sie wurde von gastaldi (Zunftmeister), massaro (Zun wart) und sindici (Zunftin spektor) in längeren Amtszeiten vertreten, die ihrerseits Mitglieder der Banca wählten. Das Zunftkapitel blieb das wichtigste Organ, seinen Sitzungen wohnten Vertreter der Stadtvetwaltung (il giudice delle vittuarie – Lebensmittelrichter und il notario – ein Notar) bei, seine4Beschlüsse (parti) wurden hier diskutiert, abgestimmt und rechtlich überprüft.3 Dieses Verfahren wurde in der zweiten Hälfte des 1 8. Jahrhunderts von den venezianischen Provveditori sopra Ia gius tizia vecchia e giustizieri vecchi (Aufsichtsbeamten f die Überwachung des Unteren Gerichtshofes) – mit kaum verhaltenem Zynismus – als positiv bewer tet, weil es den Zun mitgliede den Eindruck vermittelte, in einer demokrati schen Gemeinschaft zu leben, eine gewisse Freiheit auszuüben und sie als Wert den Nachkommenden weitergeben zu können, so dass sie sich mit einem von Adeligen gefiihrten Staat identifizieren konnten?5
Jedoch schrumpfte die Entscheidungsmöglichkeit der Zunft zusammen mit ihrer Wirtschaftskra auf Grund von Veränderungen. die sie erdulden muss te und die mit der Evolution zu einem zentralistischen Staat zusammenhingen, zunehmend.
Die erste Veränderung nach der überstandenen Pest und der Neubildung der Zunft36 erfolgte um 1 632, als sie aus der Chiesa degli Eremitani (Augusti nereremiten-Kirche) in die Schola del Santo und dann in die Basilika des Heili gen Antonius, genannt il Santo, umzog. Die Übersiedlung war die notwendige Folge von Unstimmigkeiten mit den Patres, die die Zunft der Nichtbezahlung der Mieten – 30 Lire pro Jahr – beschuldigten. Der Streit dauerte einige Jahre (laut Urkunden von 1 63 6 bis 1 666), sein Ausgang ist unklar. Die Zunft behielt
34 Vignazia, Die Mariegala 16-19.
35 „lnfatti quell’unirsi in assemblea, quell’eleggere eapi, quel destinare eariehe, quel proponer
pani, quel disputar liberamente tra membri delle medesime ani, sono tutti quasi eeni earatteri, ehe introdueooo oel popolo una forma di piccole repubbliehe, ehe con esse s’appaga nella propria ambizione, con ehe erede di aver parte negli affari, eon ehe si affeziona al Gove o de’nobili, contento di tramandar queste sue idee quasi come un’eredita, ne’suoi gli.“ [Luigi Dal Pane, ll amonto delle corporazioni in Italia. (secoli XVIII e XIX). Mailand 1 940, 99).
36 Während der Pestepidemie starben fast alle Bäcker in Padua. (Vignazia, Die Mariegala 34). 26
jedoch ihren der Heiligen Ursula gewidmeten Altar in der Kirche mit wenigen Kultgegenständen sicher bis 1666.37
Es war jedoch die Einführung des dazio delpestrino (Zoll des Bäckers), die zur tiefgreifendstell Veränderung im 18. Jahrhundert und eigentlich zum Ab sterben der Zunft hrte.
Der dazio delpestrino in Padua und umliegenden Dörfe wurde vom ve nezianischen Senat am 17. Oktober 1668 eingeführt, er betrug L. 1 (in gängiger Münze) pro venezianischem staro (d. h. 4 paduanische stara), und musste per sönlich von jedem pistore am ersten jeden Monats beim daziario (Zolleinneh mer) entrichtet werden. Darüber hinaus musste der Bäcker den Ofen, wo er ar beitete, Zahl, Namen und Familiennamen seiner Gesellen sowie jede diesbe zügliche Verändemng monatlich angeben. Das Verkauf bestimmte Brot musste an zwei Stellen gestempelt sein, zur leichteren Unterscheidung vom Brot der Bäcker cusinatori, das hingegen nicht gestempelt werden brauchte und eine andere Form haben musste (die bine oder chioppe bestanden aus sechs klei nen Broten). Die Bäcker cusinatori durften nicht mehr als einen Sack Weizen (= 4 paduanische stara) pro Mal verarbeiten. Schankwirte dürften nur gestempeltes Brot von dem für sie zuständigen Ofen verkaufen. Dem Zollamt unterstanden Aufseher, die Schankwirte und Bäckereien oder Verkaufsstellen untersuchen dmften. Sie hatten das Recht, bei rechtswidrigem Verhalten Geld- oder Körper strafen zu verhängen. Jede Woche musste derpistore dem Zolleinnehmer eine Erklärung über die verarbeitete Mehlmenge sowie über den cusinatore abgeben. Letzterer musste auch die Namen der Personen, für die er gearbeitet hatte, be kannt geben. Die sehr genaue (ad unguem) monatlich abzugebende Erklärung musste vom Zolleinnehmer in dafür vorgesehene Bücher eintragen werden. Streng verboten war es auch, das Mehl von Privatpersonen zusammen mit dem Mehl zum Brotbacken für die Stadt aufzubewahren, oder Mehl in Häusem oder Backstuben ohne das Einverständnis des Zolle mehmers zu verkaufen. Unter sagt wurde, Säcke, die schwerer als 4 staia padovani waren, mahlen zu lassen, sowiezwischendemAvemariaamAbendundjenemamVormittagWeizen und Mehl transportieren. Dieses Verbot trafauch die Eseltreiber.
Fontegari und Müller durften kein Mehl oder Weizen ohne die Bestäti gung der entrichteten Mahlsteuer annehmen. Scrivani del dazio (Zollschreiber) dur en keine Zollbestätigungen aufstellen, ohne vorher die richtige Menge Wei zen oder Mehl überp1üft zu haben, um Verluste für die Öffentliche Hand zu vermeiden. Den Müllem war es verboten, den pistori Mehl zu bringen, ohne dass sie vorher dem Zoll die richtige Menge deklariert hatten. Den cusinatori wurde angeordnet, bei ihnen zu Hause das Mehl in Säcken von 4 stara zu la gem, damit man mit Sicherheit den täglichen Verbrauch feststellen konnte. Ge setzesübertretlUlgen konnten angezeigt werden, wobei dem Erstatter der Anzeige die Hälfte der Geldstrafe zustand (T24).
37 ASP, V, 37, s.
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Um die ge aue Entrichtung des Zolles zu gewährleisten, beschloss die Stadtverwaltung, die Bäcker in pistori tmd cusinatori mit verschiedenen Aufga ben bzw. Einschränkungen ihrer Tätigkeit zu teilen, um die zu kontrollierenden Personen zu reduzieren. In der Absicht der Stadtverwaltung hätte diese Teilung die Bäcker dazu veranlasst, den richtigen Mehlverbrauch anzugeben und daher den richtigen Zoll zu zahlen. Ein erster Versuch wurde im Jahr 1685 unte om men (Tll,12,13), vom Dogen wurde 1697 die Teilung bestätigt, endgültig durchgesetzt wurde sie aber erst um 1712 (Tl4,15, 16). Weitere Rekurse und Beschlüsse reichen bis 1777.
Laut Statuten der neu gestalteten Bäckerztmft aus dem Jahr 1685
• wurde den Pistori das Recht eingeräumt, Brot zum Verkauf „bianco, bello, ben cotto e di giusto peso“ in festgelegten Öfen zu backen und an festgelegten Stellen verkaufen;38 da r mussten sie den neuen dazio macina und den kürzlich eingeführten dazio del pestrino bezahlen;
• wurde den cusinatori das Recht verliehen, Brotteig vorzubereiten und Brot für private Kunden und ir Familien zu backen „cucinar pane alle casade . . . esercitarsi nelle impasterie . . . “ I Brot – genannt Bine oder Chioppe – durfte aus sechs kleinen Broten bestehen, die etwas weniger als ein soldo und etwas mehr als ein bezzo wogen. Ihnen wurde untersagt, Brot zum Verkauf zu backen, focacce zu verkaufen, sowie das Brot r die Sc ffe „fabbricare pane, e vender fugazze, buzzolati, e biscotti …“ (Tl2, 15).
Im Jahr 1738 schlägt der Capitano Nicolo Tron denpistori vor, nur mehr zwei Brotsorten herzustellen (T23): eine aus reinem Weißmehl und eine weitere günstigere Sorte aus Vollko mehl. Laut Bericht des Capitano und Vicepodesta Giovanni Correr (1714) an den venezianischen Senat waren es die ärmeren Be völkerungsschichten, die das Brot der Bäcker verzehrten.39
Die 25 in Tl ! aufgelisteten Öfen und Verkaufsstellen rden von den Bäckern unter dem Blickwinkel vorgeschlagen, dass die ganze Stadt mit Brot versorgt werden musste und die Verkaufsstellen in verkehrsreichen Gegenden sein hatten. Darüber hinaus wurden Schutzgebiete festgelegt: ein Ofen, d. h.
pistore, dur e nur bestimmte Verkaufsstellen im Stadtgebiet (sestiero) beliefe und nicht andere außerhalb des eigenen sestiero (Tl2, Kap.IV). Die Gastwirte durften in ihren Gasthäusern ausschließlich das Brot des im selben sestiero wohnenden und arbeitenden pistore verkaufen.
Jeglicher Handel mit Brot wurde untersagt, ebenso wie z. B. die eigenen Arbeiter mit Brot bezahlen (Tl2, Kap.III, und Tl5, Kap.III). Das Borgen von Brot oder von Mehl unter den Bäckern in einer Notsituation wurde nur unter der
38 In Padua wurde immer darauf geachtet, dass die Produktions- und Verkaufsstellen eine gewisse Distanz zueinander bewahrten, eine A von Schutzgebiet. Paola Mar, „Li luoghi per le merci“: il sistema delle piazze centrali e i mercati dal XVI al XIX secolo attraverso le fonti documentarie dell’Archivio di Stato di Padova. In: Bollettino dei Musei civici di Padova, 85 (1996) 323.
3 9 Relazioni 458.
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Bedingw1g genehmigt, dass der Zolleinnehmer davon benachrichtigt wurde. (Tl2, Kap.V,VI)
Der Verstoß gegen das Gesetz wurde mit der Konfiskation der Ware, dem Betrag von L 25 – später L 100 -, dem Ausschluss aus derfraglia und dann auch mit Körperstrafen, je nach Entscheidung des zuständigen Amtsträgers, be straft (T l 5 , Kap. li). Bei der Aufteilung der Geldstrafen findet man merkwürdi gerweise die karitative Komponente nicht mehr: das Geld wurde unter dem An zeigenerstatter und dem Zollamt – manchmal der Zunft – aufgeteilt. (T 1 2, Kap. I).
Laut Proclama (T16) von ca. 1 7 1 2 wurde die Entscheidung, entweder pistori oder cusinatori zu sein, den Bäckem überlassen. Die einzige von der Stadtverwaltung gestellte Bedingung war, dass sie binnen 8 Tagen nach Be kanntwerden der Proclama ihre Zugehörigkeit zu erklären hatten. Aus T20 geht hingegen hervor, dass die Entscheidung zwischen pistore und cusinatore von den finanziellen Möglichkeiten des Bäckers abhing, weil das Recht, eine oder mehrere sestieri im Stadtgebiet zu beliefem, zu kaufen war: „. . .chi auera co
modo e soldo potra acquistre piu sestiera, riddur in poche teste le fabbriche . . . “ . Die Maßnahme stieß auf heftigen Widerstand: Zuerst klagten die Bäcker über den Bruch des Gewohnheitsrechts und des Rechts, in der Zunft frei zu han deln, wie in ihrem Statut aus dem Jahr 1 404 festgeschrieben war (Tl 7, 1 9 und 20), dann über die dadurch verringerte Kaufkraft der Bäckerzunft und über das Ende des Arbeitsverteilungsprinzips und der Solidarität gegenüber ätmeren Zunftmitgliedem. Mit Suppliche wandten sie sich an den Dogen in Venedig, um diese Entscheidung tückgängig zu machen. Aber anders als im 16. Jahrhundert, als solche Suppliche in vielen anderen Fällen beim Dogen Gehör fanden,40 wur den sie diesmal ablehnend auf die Entscheidung der Stadtrektoren vetwiesen (T18,21). Das Muster ihrer Argumentation blieb das gleiche: zuerst beteuetten sie ihre Treue und Zahlungsbereitschaft, der Serenissima bei den vielen außer ordentlichen und kriegsbedingten Ausgaben (tassa def gafeotto) dienen und immer gedient haben, dann beklagten sie die Gefahr, dass die Zunft die Neu erung nicht überleben würde und dass sie ihren Pflichten, Familien grtinden, um „Untertanen“ für die Republik zu gebären, nicht nachkommen könnten. Schließlich baten sie kniend um Gnade vom Serenissimo prencipe. Die anbie dernden Ausdrücke zeigen, in welchem Untertänigkeitsverhältnis der versuchte Dialog zwischen Zunft und einem patemalistischen Staat-Untemehmer er folgte.41 Umso härter wirkt die Antwmt, die ilmen durch die Worte eines Notars des Dogen übennittelt wurde und sie auf die Entscheidung der Stadtrektoren
verwies (T21).
Die Teilung wurde 1712 endgültig durchgesetzt (Proclama des Capitano Federico Venier, um 171 1 oder 1712, Tl6). Die Wahl zwischen den beiden
40 Vgl. die Texte 6 und 7 in: Vignazia, Die Mariegola.
41 Walter Panciera, L’economia: imprenditoria, corporazioni, lavoro. In: Storia di Venezia,
L’ultima fase della Serenissima, Bd. 8., hg. Piero Dei Negro, Paolo Preto. Rom 1998, 492. 29
Gruppen sei frei gewesen und die Bäcker damit zufrieden, berichtet Venier in seinem Bericht an den Senat,42 während aus den Unterlagen im Stadtarchiv ein anderes Bild hervorgeht.
In der schwierigen wirtschaftlichen Lage wuchsen die Spannungen zwi schen den zwei Gruppen: die cusinatori wurden beschuldigt, sich kaum an die Vorschriften – tägliche Erklärung der Personen, für die sie Brot buken und ge naue Aufzählung des übrig gebliebenen Mehls bei der Vorbereitung des Teiges r Private – zu halten, die strengen Maßnahmen locke und die Wiederverei nigwlg der Zunft rechtlich bewirken zu wollen. Der Streit währte bis 1 777, als das Zunftkapitel der pistori 1 6. Juni 1 777 beschloss, eine Sonderabgabe (6 soldi pro moggio Mehl) festzulegen, um rechtlich alle Akte, Lockerungen des Rechtes und Rekurse der cusinatori aus dem Weg schaffen.43
Wegen eines möglichen Mietzinsverlustes protestierten auch die privaten Ofenbesitzer gegen ihren Ausschluss aus dem Verzeichnis der 25 von den pistori vorgesehenen Öfen (T l ! ) und baten darum, miteinbezogen zu werden. Die Stadtregierung schwankte zwischen dem Vorschlag der pistori (T 1 3) und dem Druck der privaten Ofenbesitzer, gab schließlich dem Druck der privaten Ofenbesitzer nach und erhöhte die Zahl der für das Backen vorgesehenen Öfen auf 33, wie aus der supplica (T20) von 1 697 an den Dogen ersichtlich ist. Um
1 746 gab es nur mehr 1 3 Backöfen (T22).
Leichte Änderungen im Siru1e einer Öffnung der Zunft zeigen sowohl die
Au ockerung der früheren strengen Zunftregeln gegenüber den Verkäufe als auch eine gewisse erlaubte Freiheit bei der Wahl der Verkaufs- und Produkti onsstellen:
I . Die Bäcker durften ihre Verkäufer nach Belieben – auch Nicht-Zunftmit
glieder – auswählen;
2. Sie durften auch einen anderen Ofen im selben Stadtgebiet wählen, wenn der Ofenbesitzer eine zu hohe Miete verlangte; sie durften den eigenen Nachfolger bestimmen, olme Einmischung seitens der Ofenbesitzer. (T l 2,VII, VIII u. IX).
Die stark angefochtene Teilung wurde von der Stadtverwaltung aufrechterhal ten, weil es im Interesse der Serenissima lag, die Kontrolle über die Eintreibung desdaziodelpestrinozuerlangen,diesonstinvielfi 42 Rel ioni 449.
43 ASP, XIII, 106, 23r.
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Verhältnissen lebten.44 Höher blieb die Anzahl der Bäcker cusinatori: im Jahr 1 768 waren sie 43.45
Als Folge der Teilung, der schlechten Witterung, der erhöhten Zollgebüh ren und mangelnden Ergiebigkeit des Weizens dürfte die besonders gereizte Stimmung zwischen Stadtverwaltung und Bäckerzunft zwischen 1 734 und 1 746 entstanden sein.
Am 1 1 . Jänner 1 745 (möglicherweise 1 746) sandten die pistori dem capi tano von Padua (T23) eine lange Supplica, in der sie auf die Notwendigkeit hinwiesen, neue Brotproben zu machen, da die zuletzt durchgeftih1ten auf das Jahr 1 564 zmiickgingen. Die neuen Brotproben sollten dann als Basis für neue Brottarife dienen. Laut Auffassung der Bäcker seien die Proben aus dem Jahr 1564 insofe falsch, als sie aus einem Sack Weizen eine daraus resultierende zu hohe Menge Brot festlegten. Als Beweis ilu·es Begehrens hrten sie die Brot proben aus Vicenza und Este an. Nur die Erlaubnis pan bufef tto46 von niedrige rem Gewicht ließ sie die Proben akzeptieren. Da1iiber hinaus verlangten sie, dass die neuen Brottarife das Brotgewichtpro grosso nichtnur in ganzen Unzen (= ca. 50 g) vorsehen, sonde dass man sich vorher auch der halben Unzen be diente. Auf Grund der erhöhten Spesen verlangten sie das I afttreten des Er lasses des Capitano Nicolo Tron vom Jahr 1738, der ihnen jährlich L 930:14 gutsclu·ieb.
Die zuständigen Vertreter der Stadtverwaltung reagie1ten schnell auf die Supplica und widerlegten einige Anklagepunkte gründlich, ignorierten andere und begleiteten ihre Worte mit Unterstellungen und Kommentaren, die das pa temalistische Gesicht der venezianischen Regierung vergessen lassen. Sie wi derlegten zuerst die Klage die Brotproben betreffend, indem sie die damaligen nf Brotproben zusammenfassten, und während sich die Bäcker an die nied rigste Ergiebigkeit eines Sackes Weizen hielten, so wiesen sie auf die höchste hin und beschuldigten die Bäcker der Faulheit, wenn sie das e1wartete Brotge wicht nicht erzielten. Aus den Urkunden geht hervor, dass die damalige Stadt vertretung als Richtwert das Ergebnis der zweithöchsten Brotprobe nahm. Der Vergleich mit den Brottarifen von Este und Vicenza wird als unzulässig abge tan; deren Weizen sei leichter und schlechter – ein Urteil, das heute schwer nachzuvollziehen ist. Die geringere Kau raft der Zun , die ihr eine günstigere Weizenversorgung als der Stadtmarkt unmöglich machte, wurde als Gier und Wunsch, schnell zu Reichtum zu gelangen, ausgelegt. Es wurde auf die Mög lichkeit verwiesen, das notwendige Mehl auf den Stadtmärkten zu kaufen. Die Teilung der Zunft bedeutete fir die Stadtverwaltung nur mehr Gewinnmöglich keit f r die im Beruf verbleibenden Bäcker. Sie sahen auch nicht die Notwen digkeit, von halben Unzen Gebrauch zu machen, da die monatlichen Tarife schwankten, einmal Gunsten der Bäcker, einmal Gunsten der Bevölke-
44 Zitiert nach Roberta Lamon, Le corporazioni padovane di arti e mestieri. Saonara 2006, 97. 45 ASP, XIII, 106, s. f.
46 Pan bufef o wurde eine besonders feine Sorte Brot aus reinem Weizenmehl genannt (vgl.
Vignazia, Die Mariegala 26).
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rung, und beriefen sich dabei auf die leichtere Handhabung der ganzen Unzen und auf den Gebrauch der Antike als Rechtfe igung. Nur aus Unruhe und Insta bilität würden sich die Bäcker die halbe Masse wünschen. Zum Erlass von Ni co! Tron wurden die Bäcker beschuldigt, aus Gier nur die jährliche Gutschrei bung ohne die Au agen armehmen zu wollen, z. B. dass nur zwei Brotsorten hergestellt werden dürften, eine aus reinem Weißbrot und eine günstigere aus Vollko brot. Ihre Forderung rde als übertrieben und zu Schaden der Änne ren abgetan.
Nach diesem Bild der Bäckerzunft sucht man in den mariegale vergebens, die ganz im Gegenteil ein ehrsames Bild der Bäcker vermittelt. Eine ähnliche Beschuldigung wurde vom Capitano und Vicepodesta Nicole Venier (1734) ausgesprochen, als er in seinem Bericht an den venezianischen Senat Müller, Bäcker und Meh1verkäufer, in der Compagnia dei bombardieri (Bombardier kompanie)47 als „avidi alla fraude, s’uniscono nell’intelligenza per praticarla“ beschrieb (nach Betrug gierend suchen sie gemeinsam nach Möglichkeiten, ihn zu begehen).48
Die Mariegola aus dem 16. Jahrhundert
Die mariegola von Padua (Signatur B.P. 613) ist ein handschriftlicher Codex bestehend aus 72 Pergamentblätte , mit einem schlichten lede en Einband (H 310 x B 235 mm). Die einzelnen Blätter sind 310 mm hoch und 225 mm breit, die meisten beidseitig beschrieben. Die ersten und letzten Vorsatzseiten sind aus Papier mit teils unleserlichen Eintragungen aus den Jahren 167 1 , 1792 und
1855. Die Nummerierung der Blätter ist nicht fortlaufend, einige cartae49 befm den sich an falscher Stelle, und ab c. 66 kann man eine ältere und eine neuere Nummerierung erkennen.
Auf einen ersten kursOlisehen Blick scheint die paduanische mariegola aus zwei Teilen zu bestehen:
• Der erste Teil reicht bis c. 49 und zeigt Texte bis Jahr 1593. Die Blätter bis c. 43 sind zweispaltig und in eleganter Kursivschrift von einer Hand beschrieben. Der Dogenbrief auf dem Frontispiz und das, was als erstes und zweites Blatt vorgesehen war/0 sind in einer humanistischen,
47 In jeder Stadt unter venezianischer Herrscha wurde im 16.Jahrhundert nach dem Frieden von Cambrai eine Scuola di bombardieri (Bombardierschule) gegründet. Ihr Zweck war, den Umgang mit Schusswaffen zu lehren. In Padua wurde die Zunft der bombardieri 1 5 1 9 ins Leben gerufen. Sie setzte sich vor allem aus Handwerke zusammen, denen nach alter kommunaler Tradition die Verteidigung der Stadt und die Überwachung der Stadttore anvertraut war (Lamon, Le corporazioni 40).
48 Relazioni 490.
49 Der Codex dür e in einer späteren Zeit wieder zusammengenäht worden sein, wobei einige
Blätter an eine falsche Stelle gerieten. Auch die Schlichtheit des Einbandes im Vergleich
zur Ausstattung des Codex lässt an eine Neubindung denken.
50 Jetzt c. 9 und c. 10.
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runden Schrift gehalten. Darauf folgende eartae – von e. 44v1bis e. 47r weisen ein Inhaltsverzeichnis mit dem Titel Tauoie auf.5 Es rde braune Tinte benutzt; zu Beginn wurden die Initialen der einzelnen Kapi tel im Statut rot geschrieben. Die Blätter weisen breite Ränder auf allen Seiten und in der Mitte zwischen den zwei Spalten auf; die Linien wurden mit Reißstift gezogen. Hie und da liest man spätere Eintragungen in einer anderen Schrift: wie z. B . auf e. 35r, wo auch ein Text ausradiett wurde. Man findet auch rote Bleisti striche als Markierung das Wichtigste im Text.52
• Der zweite Teil reicht bis e. . Hier sind die eartae einspaltig bescluie ben, die Schrift stammt von mehreren Händen. Die erste Eintragung geht auf das Jahr 1 6 1 3 zurück, die letzte lange Eintragung erfolgte nach dem Jahr 1779.
Wenn man sich die Frage nach Zeit und Grund die Entstehung der zweiten mariegola (Codex B) und die Parallelf hrung zweier Codices bis zum J 1624 stellt, so lässt sich folgende Hypothese aufstellen: Man wollte ein reprä sentatives, zeitgemäßes tmd synthetisches Buch anfertigen und man traf diese
Entscheidung um ca. 1585.
Diese Behauptung wird von einem Text aus den Jahren 1 580-85 im Codex
A bestätigt, in dem man liest, dass
Si vorra pure inuigilar Ii gastaldi de breuiar le spese et quelle ehe si
fanno in aleune eosefossero almaneo per una volta tanto, pero vedendo le horende spese ehe sifan tutto il tempo de/l’Anno, et di Anno in Anno sul palazzo in eauar diuerse sorte di seritture hoggi in un foglio, diman ne/l ‚ altro, et i/ di dredo non si troua niuna eosa. Veramente e bisogno di una gagliarda prouisione Ia qua/ habbia da essere parpetua memoria delli huomeni presenti, et aneo di quelli ehe uenirano doppo: di noi, Ia qua/ opera si e di tor un libro in sfoglio eoperto di buon eurame eon il suo Al fabetto sopra il qua/e si habbia da notare tutti Ii atti, si di pegnore, eome d’ogni altra sorte di eomandamenti e tutti e qua/onque atti ehe alla gior nata oeeoresse, et oeeorra a/la aglia, et a questo modo si trouera in ogni oeeasione tutte le raggioni della fraglia senza andar diuentando matti per que/li Banehi, et strapagando /e eoppie a/li Nodari, sopra il qua/ libro di foorauia si debba taeear suso il suo boletin di earta mem brana sopra di quale sara seritto tutto quello ehe si hauera dafar di essa, eon patto pero ehe di gasta/dia in gastaldia il sia eonsignato aeeio tutti Ii
gastaldi siano obligati a essequir quanto dispone Ia presente parte . . . 53
Die Zunftbrüder beabsichtigten damit einerseits, Zeit und Geld r das Kopieren der in den öffentlichen Ämte aufliegenden und r die Zunft ausschlaggeben den Urkunden sparen. Andererseits versuchten sie ihrer Zunft ein würdiges
51 Allerdings liest man aufc. 47v den Indexanfang und aufc. 44v die Fortsetzung.
52 Was die sprachlichen Änderungen anbelangt, verweise ich aufVignazia, Die Mariegala 36-
39.
53 Vgl. dazu ebenda 159.
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Denkmal zu setzen und das Verhalten der künftigen Bäckergenerationen be ein ussen. In modemen Begriffen ausgedrückt: Das Buch sollte die Aufgabe eines lieux de memoire (Erirmerungsort) nach PietTe Nora fi.ir die Bäckerzunft übe ehmen. Der Wunsch nach Ansehen und Überdaue bei einer Person oder Institution fand damals, sowie z. T. auch heute in Kunstwerken und Prunk, also in Ausgaben über das strikt Notwendige hinaus seinen Ausdn1ck. So beschlos sen die Bäcker einen eleganten Band in Großformat anzufertigen, um hier die wichtigsten Beschlüsse einzutragen. Neben dem inneren Wunsch nach Ehre und Ansehen mögen auch äußere Umstände die Bäcker dieser Entscheidung be wogen haben. Und in der Tat ist Codex B anspruchvoller als Codex A:
• Die Pergamentblätter sind größer(31Ox225 mm in Vergleich zu 270×186 mm);
• Zwei kostbare Miniaturen verzieren die ersten vier Seiten. Die erste stellt auf goldenem Hintergrund die Kreuzigung mit Maria und dem Hl. Johan nes dar. Kleine Engeln sammeln in einem Becher das aus Händen und Brust hervorquellende Blut Christi auf und tragen die Palme des Martyriums zu. Hinter den Figuren ist eine Mauer mit Zinnen dargestellt. An den vier Ecken befinden sich die Symbole der vier Evangelisten. Die zweite Miniatur zeigt auf goldenem Hintergrund eine Pieta. Maria hält auf ihrem Schoß den toten Christus. Auf ihrer rechten Seite steht die Hei lige Ursula, die Schutzpatronirr der Bäcker, in ihren Händen rechts die Palme des Martyriums, links ein Fähnchen mit einem roten Kreuz auf weißem Hintergrund (das Wappen von Padua) und mit der Schri S(an)CTA (Ur)SULA haltend. Zwischen beiden Figuren und am Fuß der Madorma be ndet sich eine Gruppe von betenden Märme und Frauen, die Bäcker. Valentina Valentini formuliert die Hypothese, dass die zwei Miniaturen aus einem älteren Codex stammen, weil ihr Stil spätgotisch ist, während der Codex im Stil der Renaissance gehalten ist.54
• Das Frontispiz ist aufwendiger als im Codex A. In einer Umrahmung aus bunten Blumen und Blättern ndet sich das Abzeichen der Republik Ve nedig: der Markuslöwe, der zwischen den Vorderpranken das Wappen von Padua (rotes Kreuz auf weißem Hintergrund) hält. Darunter be ndet sich der Brief des Dogen Cristoforo Moro aus dem Jahr 1469.55 Das Wap pen der Bäckerzunft befindet sich in der Mitte des oberen Rahmens, ober halb des Markuslöwen. Dass es sich um das Wappen der Bäcker handelt, karm man aus dem Bericht Portenaris56 schließen, nach welchem die
54 Giordana Mariani Canova, Giovanna Baldissin Molli, Frederica Toniolo (Hg.), Parole dipinte. La miniatura a Padova dal Medioevo al Settecento. Modena 1 999, 2 1 3, Spalte 3.
5 5 V g l . V i g n a z i a , D i e Ma r i e g o l a 4 2 .
56 „Nell’anno 1293 Ia citta fece uno stato, ehe ogni fratellanza facesse un vessillo o bandiera
(gonfalone chiamano) nella quale fosse dipinta La insegna della Comunita di Padova, ehe e Ia croee rossa in campo bianco, parimente vi fosse dipinta l’insegna della fratellanza. Allora comincia quella consuetudine, ehe nel principio della Podestarile il Podesta consegna a ogni Gastaldo di fratellanza il gonfalone di essa, e La bandiera della Comunita al giudiee
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Stadtregierung beschlossen hatte, dass sich jede Zunft ab 1293 ein Wap pen mit dem Abzeichen von Padua und dem Symbol der Zunft besorgen musste, um damit an Prozessionen teilzunehmen. Unten auf dem bas de page ist ein weiteres Wappen mit den Initialen AB zu sehen. Es überwie gen rosarote, violette und gtüne Farben. Blumen und Blätter sind im ma nieristischen Stil der grottesehe gehalten.
Wie aus Codex A hervorgeht, af das wichtigste Organ der Zw1ft, das capitolo dellafraglia deipistori, im 15. Jahrhundert in den Räumlichkeiten der Stadtka thedrale zusammen. Bei Beginn der Renovierungsarbeiten am baufälligen Dom (Mitte des 16. Jahrhunderts) mussten die Bäcker in die Chiesa degli Eremitani (Kirche der Augustinereremiten) ausweichen,57 wo sie sich bei einem Altar der Beate semper virginis Marie trafen. In dieser Kirche waren mehrere Zünfte be heimatet, deren Zahl kontinuierlich stieg: zu Beginn des 17. Jahrhunderts waren es 26 im Vergleich zu insgesamt 35 in ganz Padua. Sie ließen die Kirche reich lich mit neuen Altären und Kunstwerken aussc ücken, manchmal ging ihr Ei fer auf Kosten vorhandener Kunstwerke.58 So mögen auch die Bäcker dazu veranlasst worden sein, die eigene Zunft zuerst mit einer prunkvollen mariegola und dann mit der Errichtung eines neuen Altars für ihre Schutzpatronin, die Hl. Ursula, auszustatten.59
Dass Codex B aus Codex A stammt, steht außer Frage und wird sowohl durch eine modernere Sprache und Schreibweise60 als auch durch die Leerstel len, wenn Worte unleserlich waren, sowie durch die vielen A erkungen und Verweise auf Codex A bewiesen. Am Rande der jeweiligen Texte liest man z. B . „ü1 statuto“ . . . „in libro“, oder sie wurden mit einem leichten Federzug durchge strichen, als ob jemand die Texte markiert und nach bestimmten Kriterien sele giert hätte.
Im Folgenden wird versucht, die nicht übe ommenen Texte nach mögli chen Auswahlkriterien zu ordnen.
Die Aktualisierung der mariegola : zwei Codices im Vergleich
Die Überprüfung der selegierten Texte lässt die Tendenz erkennen, das Wesent liche und Allgemeingültige zu bewahren sowie die für die Zunft bedeutenden Beschlüsse und Normen aufrechtzuerhalten. Die Selektion erfolgte nach drei Prinzipien:
1 . VermeidLmg von Wiederholungen;
2 . Su·eichung von Personenbezogenem;
degli anziani. Similmente cominciassi allora portare questi gonfaloni dalle arti nelle
processioni pubbliche.“ (Portenari, Della Felicita 122).
57Vignazia,DieMariegala 119.
58 Einer „Aggression“ an den fiüheren Kunstwerken. Vgl. Sergio Bettino, Lionello Puppi, La
chiesa degli Eremitani di Padova, 2. Teil. Vicenza 1 970, 104 f. 59 Vignazia, Die Mariegala 18.
60 Ebenda35
35
3 . Streichung von Zeitbezogenem bzw. nicht mehr Gültigem.
Der erste gekürzte Text ist das Statut selbst, dessen Kapitel von 26 auf 20 redu ziert wurden. Ob die Zahl zwanzig in diesem Kontext auch symbolischen Wert hatte, steht zumindest als Frage offen, da weitere Kürzungen bzw. Zusa men gungen denkbar gewesen wären.
Im Codex B haben die Kapitel keine Nummer und kein rotes Regest, nur die Initialen der jeweiligen Kapitel sind mit roter Tinte hervorgehoben. Auf ei nen Fehler beim Zusammennähen der cartae ist es zurückzuführen, dass die Ka pitel des Statuts nicht fortlaufend sind, obwohl sie bei der Nummerierung der jeweiligen Kapitel die Reihenfolge von Codex A behalten: c. 1 und c. 2 – also die ersten 1 3 Statutskapitel – befinden sich auf c. 9 und c. 10 und unterbrechen somit Text 27.61
Gestrichen wurden Kap. 9 und 24 betreffend die Brotverkäufer, welche Mitglieder der Zunft sein mussten und Mitgliedsbeiträge zu ent1ichten hatten, um in der w1d f r die Zunft arbeiten zu dürfen Die P ichten der Brotverkäufer
sind im 9. Kapitel, einem Dogenbrief aus dem Jahre 1 5 3 7, festgehalten. Kap. 1 2 und 25 betreffend unlautere Konkurrenz wiederholen mit leichter Veränderung Kap. II und 26, insofe sind sie redundant, während Kap. 18 und 21 – Spiel verbot in den ausschließlich den Brotverkauf vorgesehenen Räumlichkeiten (botteghe) und das Recht der Bäcker, Weizen überall auf der Welt kaufen zu dürfen – auf eine Veränderung der Gewohnheiten, der Mentalität und der wirt schaftlichen Lage hindeuten. Kap. 2 1 besagt eben, dass die Bäckerzun in dieser Zeit nicht mehr dazu berechtigt war, nach Bedarf Weizen „auf der ganzen Welt“ zu kaufen. Der Grund dafür lag in der strengen von Venedig ausgeübten Kon trolle des Weizenhandels. Dass aber der Wille der Bäcker, von dieser Freiheit Gebrauch zu machen, ungebrochen war, bezeugen spätere Urkunden aus dem Staatsarchiv von Padua. So beschlossen z. B. in der Sitzung des Zun kapitels am 25. Jänner 169262 die 44 anwesenden Bäcker, 300 moggia Weizen von guter Qualität von dem in der Nähe von Vicenza wohnhaften Grafen Scipione Repetta zu kaufen. Die Transportkosten wurden r Hälfte vom Verkäufer und zur ande ren Hälfte von der Zunft getragen. Die Zunft bürgte ir die Zahlung mit ihren Güte beim Grafen. Als Preis wurde der Durchschnittspreis des Weizens in den kommenden vier Monaten auf den Märkten von Padova, Mira, Pione, Monse lice, Cittadella, Mira festgelegt; die Bezahlung sollte im darauf folgenden Monat vorgenommen werden.63 Der Kaufbeschluss musste dann beim zuständigen t gemeldet werden. Gegen Ende des 18. Jahrhundetts warfen die Bäcker der Stadtve alrung vor, solch eine für das Überleben der Zun unerlässliche Mög-
61 Die Nummerierung 27., 9., Kap. 9, Kap. 24 und folgende beziehen sich auf die Text nummerierungen in Vignazia, Die Mariegola.
62 Möglicherweise im Jänner 1693, da das Datum normalerweise more veneto gegeben wurde. 63 ASP, I!, 14, s.
36
lichkeit durch die Teilung der Zunft verloren zu haben, und bei höherem Preis den Weizen auf den Stadtmärkten kaufen zu müssen. 64
Nachstehende Texte im Codex A, gmppiert nach Kategorie, wurden in Codex B nicht übe ommen:
A. Aus Redundanzgründen:
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7. der Dogenbrief vom 3 1 . Juli 1 5 3 1 : eine Wiederholung vom 1 9. Juli;
1 5 . das Verbot für zahlungsunwillige bzw. verschuldete Brot verkäufer, Brot zu backen, wird aus dem Jahre 1571 (102.) bekräf tigt;
16. gegen die Konfiszierung von mehr als zwei Tage altem Brot, findet sich im Statut Kap. 1 8 wieder;
17. betrifft die Regelung des fixen Preises: es war verboten, sowohl weniger Brot für einen bestimmten Preis abzugeben, als auch mehr Brot als festgestellt abzugeben. Diese Regel sollte ärmere Bäcker vor unlauterer Konkurrenz schützen bzw. die Konzentration von Brotproduktion w1d -verkauf in den Händen weniger Bäckermeister und Backstuben (botteghe) verhinde . (Zum Thema bleiben weiter 29., 59. bis 63.);
32. über den Mitgliedzwang r die Brotverkäufer;
36. über die Pflichten der menevel/i (Boten), weil sie schon im Sta tut Kap. VIII festgelegt waren;
44. und 53. über die Pflicht, Brot zu verkaufen, wo man es buk (oder in den dazu vorgesehenen Stellen, wie z.B: die Cha Matta); dieses Prinzip wurde oft in der mariegola wiederholt: es entspricht dem Gedanken des Gebietsschutzes, garantiert aber auch, dass alle Stadtteile versorgt waren, und stellt eine hygienische Maßnahme dar. Das Verhalten der Brotverkäufer, das Brotgewicht und die bol/i (Siegel) wurden von den Cavalieri del Comune scharf unter Kon trolle gehalten;
5 1 . betreffend das Recht, Brot einem höheren Preis als festgelegt zu verkaufen, wenn die Stadtverwaltung trotz Anfrage der Bäcker keinen neuen Tarif genehmigte. Der Anspruch auf einen neuen Ta riftmter der Voraussetzung erhöhter Kosten r Weizen und der Er stellung des Brotes war in den Statuten verankert: s. Kap. 20;
76. betrifft Rechte und Pflichten der Gastaldi, die schon im Statut festgelegt waren;
90. bis 93. aus dem Jahr 1562 stellen ein Beispiel für das Zusam menfassen der Texte in der neuen mariegola dar: sie betreffen ein Urteil (dann dessen Berufung und später die Bestätigung des Urteils durch die dazu ennächtigten Verwaltungsorgane) zum Ausschluss
64 Ein anderer Beispiel: am !?.September 1647 baten die Bäcker die Stadtverwaltung die Erlaubnis, 100 moggia Weizen aufdem wnliegenden Land zu kaufen. (ASP, XV, 60).
37
einer Person aus der Zunft wegen längerer Zeit der Nichtausübung des Berufes (man durfte mit dem Bäckerberuf maximal 2 Jahre aussetzen). Von diesen vier Texten wird nur 90. mit dem Urteil zum Ausschluss beibehalten;
• 1 1 1 . enthält die Beschreibung der Brotproben zum Brottarif 1 564; er wurde vermutlich ausgelassen, weil das Ergebnis im 1 14. fest gehalten war (Vgl. T23 im Anhang).
B . weil sie personenbezogen waren oder eine eirunalige Entscheidung be trafen, ohne den Anspruch zu erheben, Regeln die Zun aufzu stellen:
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1 2. betri t eine Strafmilderung einen bestimmten Gastwirt, der gegen das alleinige Recht der Bäckerzunft, Brot zu verkaufen, ver stoßen hatte;
14. betri t den Wiedereintritt eines Bäckers;
18. und 73. über den Schuldspruch eines Mitgliedes und die Pflicht,
den Mitgliedsbeitrag gleich beim Eintritt in die Zunft zu entrichten
und 73. Vemrteilung zur Zahlung, wenn man ihn nicht zahlt;
19. und 35. ergänzen einander; ersterer betrifft die Pflicht fur die Zunft, eine Person bei Erfüllung aller Aufnahmebedingungen in die Zunft aufzunehmen, damit sie bei der Ausübung der Arbeit gleiche Rechte, aber vor allem gleiche P ichten hatte, und letzterer betrif den Ausschluss einer anderen Person, solange diese die Beitrittsbe
dingungen – in dem Fall die 2 Jahre Praxis – nicht erfullt;
22. über die Verurteilung einer Frau, die Hälfte ihrer Schulden zu zahlen;
3 7 . aus dem Jahr 1 5 0 1 betri t die Bürgschaft, die die Zunft gemäß den Statuen aus dem Jahr 1467 und dem Gewohnheitsrecht (con suetudo), r die Zahlung von 2 so/di in jedem vietien Monat durch
jeden Bäcker nicht übernehmen sollte. Der Text zeigt zwei sich wi dersprechende Instanzen: einerseits die Gewohnheit aus der kom munalen Zeit, dass jeder einzelne Bürger seine Steuer selber zahlte; anderseits den Wunsch von Venedig, dass die Zun die Bezahlung ir Zoll und Steuer in Namen der Zunftmitglieder übernimmt, r sie bürgt und die Steuerlast unter den Mitgliede aufteilt;65
75. betrif die Wahl der Zunftvertreter im Jahr 1 542;
79. über die Wahl eines Verwalters das Pfandhaus im Jahre 1552;
83. betrifft den Zunftbeschluss im Jahre 1551, den Streit gegen ei nen Fleischhauer fortzusetzen;
85. betrifft einen unklaren Text in Bezug auf eine Vorladung eines Notars;
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65 Roberti, Le corporazioni 1 13.
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88.-89. sind Ansuchen und Gewährung einer Strafmilderung f eine Reihe von Bäcke und Brotverkäufe im Jahre 1562;
1 26 . aus dem Jahr 1 5 79 über die Gewährung einer außerordentli chen Spende zur Sanierung der Kirche der Augustinereremiten und der Kapuziner;
131. bis 133. betreffen mehrere Beschlüsse aus dem Jahr 1583: die Verwaltung der Schlüssel der Brotverkaufsstellen auf dem Haupt platz, der Chamata, die Anfertigung eines neuen Zw1 buches, die Entlassung des Rechtsanwaltes, die Festlegung einer Strafe r die zahlungsunwilligen Zunftmitglieder, die teils punktuelle Entschei dungen, teils Wiederholungen anderer Texte darstellen;66
1 34. und 1 3 5. betreffen Ansuchen um Annullierung von Klagen (aus den Jahren 1 584 und 1 586);
136. bis 138. über erschwerte Beitrittsbedingungen wegen einer Überzahl an Bäckern; man dur e in die Zunft erst eintreten, wetm ein Ofen frei war, oder wenn jemand austrat (aus dem Jahr 1588); 147. betrifft die im März 1604 getroffene Wahl der Frauen (Töchter der Zunftmitglieder), denen eine Mitgift geschenkt wurde und die Wahl neuer Zunftvettreter (aus dem Jahr 1604). Der Brauch den Töchte ärmerer Zunftmitglieder eine Mitgift zu schenken blieb aber aufrecht, wie man in Urkunden aus dem Jahr 1671 im Staats archiv ndet.67
C. weil sie in einer historisch und sozial veränderten Lage inadäquat wa ren:
• 1 0 . betri die 1 5 3 7 aus ökonomischen Gtünden getroffene Entscheidung zur Entlassung des entlohnten Rechtsanwaltes der Zunft und der zwei im Jahre 1508 (vgl. 52.) aufgenommenen sin daci (Revisoren) sowie das Gebot, das Brot auf der Verkaufsbank binnen einer halben Stunde auszulegen. Ein Rechtsanwalt wurde somit aufgenommen, nur wetm die Zunft ilm brauchte (vgl. 8 1 .) . Im Jahr 1546 hatte die Zun wieder sindaci (76.). Schwieriger ist es hingegen, den Grund für die Streichung des Gebotes – das Brot binnen einer halben Stunde auszulegen – einzuschätzen. Musste man nun längere Strecken zwischen Ofen und Verkaufsstelle zurücklegen?
• 20. aus dem Jahr 1491 und 74. aus dem Jahr 1541 betreffen die Ausweitung der Stadtregelungen r die Brotversorgung auf das Gebiet um die Stadt. Ersterer Text besagt, dass nur die Zunft Brot vor einem Stadttor verkaufen darf, letzterer, dass die Stadtbäcker gewölmliches Brot anis venalis) in den Vor01ten von Padua ver-
Denkbar wäre es aber auch, dass sie wegen ihrer Affektivität (pessimistische Stimmung) weggelassen wurden.
67 ASP, XV, l30v.
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kaufen durften, ohne zusätzliche Zollsteuer zu zahlen, nicht nur, weil die Bäcker diese Steuer schon in der Stadt bezahlt hatten, son de auch, weil die Nicht-Zahlung zu einem niedrigeren Preis ge hrt hätte und daher Gunsten der ätmeren Bevölkerung der Vororte ausgefallen wäre.
21., 23. bis 25. und 38. bis 40. betreffen den Streit um die Bezah lung der Steuer beim Getreideankauf Die ersten Texte stammen aus dem Jahr 149 1 , die letzten aus 1 50 1 , und untermauern das Recht der Bäcker, diese Steuer nicht zu zahlen. Sie sind der neuen venezianischen Zollpolitik inadäquat.
33. und 34. aus dem Jahr 1497 betreffen die Höhe des Eintrittsbei trages in die Zun , die nicht mehr aktuell war.
4 1 . bis 43. aus den Jahren 1 502 und 1 505 betreffen verschiedene Steue r die Siegel des Brotes, die Maße und die Gewichte. Eine ähnliche – seitens der Bäcker abgelehnte – Forderung erfolgte im Jahre 1 559, als ein Notar bei der amtlichen Kontrolle der Siegel von den Bäckern eine Entlohnung in natura (einefugaze) verlangte;
45., 46. und 84. (aus den Jahren 1477, 1506 und 1552) betreffen das Verbot, öffentliche Ämter durch Vertreter oder Diener auszuüben, was sowohl für die Tendenz auf die Konzentration der Ämter in einer Person, als auch den zunehmenden Mangel an Interesse für die öffentlichen Ämter spricht. (vgl. z. B. 1 5 1 .);
77. bet fft die Ausweitung des venezianischen Brottarifes auf Pa dua im Jahr 1551 und ist mit 81. aus dem Jahr 1564 insofem ver bunden, als letzterer die Wahl und die Aufgaben eines Rechtsan waltes als Zunftvertreter festlegte, der mit der regelmäßigen Anpas sung des paduanischen Brottarifs an den venezianischen bei der Venvaltung in Venedig betraut wurde. Ansonsten waren die Stadt verwaltung, die Re ori, d. h. die Vertreter Venedigs, mit einer sol chen Aufgabe betraut.
78. enthält einen Beschluss aus dem Jalu· 1 5 5 1 über die
Gebührenbefreitmg der Hinterbliebenen eines verstorbenen Bäckers
beim Eintritt in die Zunft und will diese Regel auf alle ähnlich ge-
lagerten Fälle ausweiten;
82. aus dem Jahre 1550 betri das Verbot, einen – ohne triftigen Grund und Erlaubnis – entlaufenen Lehrling in eine andere Bäcker stube aufzunehmen. Diese Streichung spricht für eine gewisse Lo ckerung des Arbeitsmarktes und für die Freiheit des Arbeitsneh mers, bessere oder für passendere Arbeitsbedingungen zu wäh len.
Eine Reihe von Texten die Rolle des gastaldo betreffend sprechen für die Span nungen zwischen demokratischer und weniger demokratischer Führung der Zunft und das schwindende Interesse an dem Amt:
40
·
•
47. und 130. aus dem Jahr 1507 und 1581 schränken die Macht der gastaldi, wie sie im Kapitel Ill. des Statuts festgelegt wurde, ein; das Bä ckerkapitel verlangte, in kostspieligen Entscheidungen wie einer Prozess m goderProzessfortsetzungmiteinbezogenzuwerden.Siesindmit
127. bis 129. aus dem Jahr 1581 verbunden, die eine contumacia, d. h. ein Amtsverbot r einen gewissen Zeitraum r die Zunftvertreter vorsah, um eine Rotation der Ämter unter allen Zunftmitgliede zu garantieren. Die kurze Amtszeit wurde wenige Jahre danach als Gnmd für das man gelnde Interesse an solchen Ämter betrachtet und daher verlängert. (s. unten)
1 1 7. und 1 20. aus den Jahren 1574 und 1 570 wurden wegen Unleserlichkeit ausgelassen.
•
Zu Beginn des 1 7 . Jahrhunderts gab es also zwei mariegole, die eine – Codex B – sollte noch gültige Regelungen ausweisen, während die andere – Codex A – einen historischen Dokwnentationswert erlangte. Für diese These spricht das häufige Übeme eu der Texte ab dem Jahr 1564 in Codex B, vor allem der Texte 140. bis 145. aus den Jahren 1588 und 1589 den langen Streit mit den Schankwirten be effend, denen es nicht gestattet war, Brot verkaufen.68 Die ser Streit war trotz Laudo zu Gunsten der Bäcker noch nicht ausgestanden, weil der Wunsch nach einer Lockerung der protektionistischen Marktregelungen zu dieser Zeit stark zu spüren war. Übernommen und vor das Inhaltsverzeichnis gesetzt wurde auch 1 46. den Brottarif aus dem Jahr 1593 betreffend, der wahr scheinlich zur Zeit der Anfertigung des Codices B noch gültig war.
Nach dem Inhaltsverzeichnis im Codex B (c. 49v-54v) folgen nur mehr die Texte 148., 149. und 1 50. aus Codex A Ansuchen, Genelunigung und Brot tarif aus dem Jahre 1619 betreffend. Sie unterscheiden sich von den vorherge henden dadurch, dass sie einspaltig gescl ieben wurden.
151. bis 155. aus dem Jahre 1624 nden sich nur in Codex A. Aus der Perspektive des Wesentlichen und Allgemeingültigen mögen vielleicht 152., 153. und 155. redundant gewirkt haben; sie wiederholen das Verbot, mehr Brot als festgelegt zu einem bestimmten Preis verkaufen, mit Ausnahme des Bro tes fiir die Schankwirte. Darüber hinaus wird demjenigen, der solche Missbräu
che anzeigt, die Gelegenheit angeboten, dies schriftlich zu tun, und er wird auf die Notwendigkeit hingewiesen, dass die gastaldi die Ausgaben fiir die Interes senvertretung der Zunft dem Kapitel schriftlich zur Überptii ng vorlegen. Der dritte Text betri t eine Regelung für die Brotverkäufer in der Cha matta. Sie dürfen nur das Brot der Zun btilder verkaufen, die zur Miete der Cha matta beitragen, und keinem Bäcker etwas schuldig sein. Ansonsten wird ihnen der Brotverkaufso lange untersagt, bis sie ihre Schuld beglichen haben. 151. und 1 54. weisen kleine Neuenmgen fur die Verwaltung der Zunft und für ihr Wirken der Stadt auf. Ersterer ist der Beschluss über die Verlängerung der Amtszeit der gastaldi, unter der Bedingung, dass sie dem Zunftkapitel je vier Monate Re-
68 4 bis 42r im Codex B.
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chenschaft über Handeln vorlegen. Damit beabsichtigte man, mehr Engage ment bei den gastaldi zu bewirken. Der zweite Text legt den Wahlmodus und die Amtszeit eines contadore (Buchhalter) bei der Bank – einem dem Zunft kapitel übergeordneten Ausschuss mit sechzehn Monaten Amtszeit69 – fest.
Über den Grund der fehlenden Eintragungen kann man nur spekulieren: entweder wurden diese Beschlüsse kurz danach revidiett oder es fehlte den Bä cke die Zeit, sie in Codex B zu übe ehmen. Denn kurz darauf brachen in Norditalien große Unruhen aus: Religionskonflikte und der Nachfolgekrieg die Staaten der Familie Ganzaga – eine Episode innerhalb des Dreißigjährigen Krieges -, deren männliche Linie 1627 erloschen war. Dem Krieg folgte eine Hungersnot, der Hungersnot die Pest, die Padua im Winter 1 630/3 1 etTeichte.70
Vermutlich verschwand die ältere mariegola (Codex A) zu dieser Zeit. Denn aus einem späteren Text auf c. 63v-65r des Codex B geht hervor, dass sich der Bäcker Domenico delle Carbonare im Jahre 1 7 1 4 eindeutig auf Codex B bezog, als er der Stadtverwaltung das Statut der Bäcker vorwies (s. unten). Andererseits zeigt T23 im Anhang, dass gewisse Unterlagen – hier das Probeba cken – bekannt waren, auch wenn sie nicht in Codex B übernommen worden waren.
Im zweiten Teil des Codex B sind einige Texte sehr schwer leserlich: die Tinte ist stark ausgebleicht w1d die Schrift undeutlich. Erst der letzte Bogen ist in einer schönen Kursivschri gehalten. Obwohl eine neue mariegola bzw. Sammlung der wichtigsten Urkunden am 5. April 1683 urgiert wurde (die Zunf itglieder sollten der neuen Bank alle wichtigen und von ihnen aufbe wahrten Dokumente abgeben7′), kam die Zunft nicht wirklich dazu, sie in das au iegende Pergamentbuch einzutragen. Deswegen besteht der zweite Teil hauptsächlich aus Brot- und Mehltarifen, d. h. das Unentbehrlichste fur das Le ben der Zunft.
Ein Grund r das Nichtzustandekommen einer weiteren mariegola dürfte in der kurz darauf angekündigten Teilung der Zunft gelegen sein. Die Bäcker konzentrierten zunächst ihre Kräfte auf die Bekämpfung des Vorhabens, dann ngen die Spannungen und die Kämpfe zwischen pistori und cusinatori an.
Der zweite Teil von Codex B beginnt mit dem Brottarif (c. 47r-50r) vom 20. Juli 1 6 1 9 , in doppelter Ausflihrung: Brottarif mit oder ohne neue Mahlsteuer, je nachdem, ob die Mahlsteuer (dazio della masena) den Bäcke erlassen wurde oder nicht. Die Entscheidung daflir oder dagegen oblag dem ve nezianischen Senat „…occorrendo ehe dal serenissimo principe sia levata …“. Es folgen auf c. 50v bis c. 53v die Mehltarife in doppelter Aus hrung, mit oder ohne neue Mahlsteuer.
69 „Le arti si congregano in capitoli, questi eleggono ogni anno rappresentanti per Ia banca, gli officiali della banca sono guardiani e gastaldi, uno dei quali per ogni fratellanza ha voto nel consiglio della cina nella crcazione dei rmnistri per il Monte di Pieta.“ (Portenari, Della Felicita 122).
70 Vignazia, Die Mariegola 34. 71 ASP, XV, f. 188v-189r.
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Zum ersten Mal werden die Mehl- und Getreideverkäuferfontegari oder biavaroli. . . „ehe vendono farine ed altri grani“ (c. 50v) und deren Vertreter in der mariegola der Bäckerzunft erwähnt, nachdem sie sich 1 57872 in eine „Uni one de‘ fontegari“ (c. 60r) zusammengeschlossen hatten.73 Im 17. Jahrhundett bekamen sie zur gleichen Zeit wie die Bäcker ihre Tarife. Beide Zün e beziehen sich auf den Tarif von 1 575, der nun auf G nd verschiedener Preiserhöhungen „sazzo, macina, cali di monete, oglio, sale, legne, sallari et altro insieme, con gli interventi et obblighi della casa matta . . . con gli interessi tutti [?] vecchi come nuovamente aggiomati … con il callamiero delle semole e dei semolei …“ (Mahlsteuer, Wertverlust der gängigen Münzen, Öl, Salz, Holz, Löhne und an deres, zusammen mit den Zinsen r die Reparaturen bei der Cha matta, . . .und mit den alten und neuen Zinsen . . . mit dem Tarif für die Kleie) nicht mehr ein zuhalten war (c. 5lr-53r, und Tl und T2 im Anhang).
Auf c. 55r-57r folgt in einer schönen deutlichen Handschrift der Brottarif vom 20. September 1641, in welchen alle nach 1619 dazugekommenen Preiser höhungen und Gebühren mit dem Tag ihres Inkrafttretens eingerechnet wurden: den Bäckem wurden nun insgesamt L 7 und soldi 5 je Sack Weizen (= 4 padua nische stara) anerkannt.
Am 17. Jänner 1662 (c. 58r – 59v) rde ein neuer Brottarif (T5) zusam men mit dem Tarif für die Mehlverkäufer (T6) von Leonardo Zane, Capitano und Vice-podesta von Padua genehmigt. Der Antrag war schon ein halbes Jahr davor von den Bäckem und Mehlverkäufe eingebracht worden, wie aus T4 ersichtlich. Es folgt die Auflistung aller anerkannten Ausgaben, entsprechend 3 soldi pro staro. Daflir durften die Bäcker nicht mehr die 4 soldi pro staro r semole und semolei (Kleie) verlangen, die sie bis dato als Ausgleich einnahmen.
Auf c. 6lv wurde der Beschluss der Stadtverwaltung (22. März 1 662) ein getragen, von Zeit zu Zeit den Vertretem der Bäcker- und Mehlverkäuferzunft eine Kopie der Preisaufstellung r das Getreide auf dem Stadtmarkt zukommen zu lassen, auf deren Basis die neuen Tarife für Brot und Mehl berechnet werden konnten. Die Preisentwicklung wurde von den Provveditori alle biave über wacht.
Auf c. 62r ist eine papierene Seite geklebt. Es handelt sich um einen schwer leserlichen Dogenbrief vom 5. August 1705, in dem verboten wird, gastaldi, massari, oder andere Vertreter der Bäckerbank zu beleidigen oder zu misshandeln, während sie Forde ngen für Zunft eintreiben. Ihnen wird das Recht eingeräumt, Schuldner zu verfolgen und deren Güter in Beschlag neh men. Hoch ist die r rechtswidriges Handeln vorgesehene Strafe: 50 Dukaten oder, wenn die Täter straffallig sind, Bann, Pendel, Gefangnis oder Galeere.
Auf c. 62v finden wir die Genehmigung einer Preiserhöhung von 50 soldi pro moggio Weizen wegen Erhöhungen beim Salz und beim Wechsel der Mün-
72La on,Lecorporazioni II.
73 Die Gründtmg der Zun hing möglicherweise mit dem Beschluss der Stadtverwaltung,
Mehlvorräte anzulegen, zusammen.
43
zen seitens der StadtveiWaltung (Capitano Giovanni Correr) vom 8. Juni 1712. Preiserhöhungen Öl und Leihgebüren r Säcke wurden abgelehnt. Bemer kenswert ist die Reihenfolge der kopierten Texte (s. auch T 8, 9, 10), die keine chronologische, sondern eine hierarchische Ordnung aufweist.
Danach auf c. 63r folgt ein Ansuchen der Bäcker vom 30. April 1 7 1 2. In diesem Ansuchen beklagen sie ihre Verarmung und vermindette Leistungskraft auf Grund der zu geringen Mitgliederzahl, was eine Folge der Teilung der Bä ckerzunft in zwei Gruppen war.
Auf c. 63v bis c. 65r wird von einem seltsamen Vorfall am 14. Februar 1 7 1 4 berichtet: nachdem ein cavafiere del comune (Aufseher der Gemeinde) bei einem Schankwirt ein großes, jedoch im Gewicht den Bestimmungen nicht ent sprechendes Brot aufge nden hatte, ging er zur Backstube des herstellenden Bäckers Domenico delle Carbonare. Dieser hätte ihm gewährt, in seinem Ge schä ein Brot abzuwiegen, welches den Bestimmungen entsprach, dann hätte die Frau des Bäckers den cavaliere dw·ch Brechen des Brotes daran gehindert, ein weiteres Brot abzuwiegen, und der Bäcker selbst hätte den cavafiere mit ei nem Gewehr bedroht. Der genannte Bäcker wurde vom Gericht des Adlers (d. h. des Fiskus) binnen drei Tagen nach Erhalt der Vorladung zum Erscheinen zi tiert, um sich zu verteidigen. Am 28. Februar erschien der Bäcker und unter Be rufung auf das Statut sagte er zu seiner Verteidigung, dass das Brot nicht abge wogen werden durfte, weil es gebrochen war. Und somit wurde er am 7. März freiges rochen. Im Staatsarchiv sind die Akten des ganzen Prozesses aufbe wahrt. 4 Domenico delle Carbonare war zu dieser Zeit gastaldo der Bäckerzunft, was die etwas seltsame Eintragung in die mariegola als einzige solcher Att in dieser Zeit erklärt. Zwei Jahre später, am 2. September 1716, WW’de derselbe Bäcker auf Anzeige der Bäckerzunft bestraft, weil er eine in der Zunft nicht
eingetragene Person als Brotverkäufer angestellt ha e. (c. 65v)
Am 1 8 . August 1 7 1 8 wurden zwei Bäcker beschuldigt, Brot aus Mehl mit Kleie zu backen. Sie wurden vor Gericht zitiert, um sich zu verteidigen. Nach der Durchsuchung ihrer Wohnungen wurden sie am 29. August freigesprochen,
weil kein solches Mehl bei ihnen ge nden worden war (c. 66r).
Die nächste Eintragung folgt viel später (c. 68r und c. 68v): Am 3 1 . Jän ner 1775 schreibt Giovanni Benedetto Giovanelli, Capitano und Vicepodesta von Padua (T7), dass angesichts der gestiegenen Preise ir Lebensmittel, Mieten und zusätzliche Belastungen (die Bäcker mussten den Weizen in der Stadt zum Marktpreis kaufen) und angesichts des Verlustes an Ergiebigkeit und Gewicht des Weizens die Stadtverwaltung die Entscheidung traf, die Bäcker bis zur nächsten E te von der Bezahlung von insgesamt Lire 7:70 pro moggio an Steuer zu befreien. Dies sollte die Bäcker motivieren, das die Stadt unent behrliche Brotbacken weiter zu betreiben „. . .per animare Ii suddetti pistori alla continuazione assieme provveduta questa numerosa popolazione del requisito
indispensabile del pane…“ 74 ASP, IV, 33.
Nachdem zahlreiche Beschwerden über die Festsetzung des Brottarifs seitens der Zunft eingereicht wurden, und die Anzahl der Bäcker pistori weiter zurückgegangen war, gab derselbe Capitano, Giovanni Benedetto Giovannelli, den Provved ori alle Biave den Auftrag, eine gründliche Untersuchung der Pra xis des Brotprobenbackens durchzuftihren. Das Ergebnis ist in einem vierseiti gen Text festgehalten, der den Abschluss der mariegola bildet (TlO).
Die Texte 8, 9, 1 0 folgen hier einer hierarchischen Reihenfolge; chronolo gisch würde auf Text 7 Text 1 0 folgen.
Die drei Presidenti alle Biave wiederholten das Probebacken, nachdem die Bäcker 1745 behauptet hatten, seit 1 80 Jahren basiere der Brottarif auf einer nicht mehr gültigen und damals schon problembehafteten Probe. Damals – 1 564 – wurde es ir korrekt gehalten, das Ergebnis mit dem höchsten Gewicht an Brot als Richtweti zu nehmen, welches sich aus dem Probebacken in funfverschie denen Öfen ergeben hatte. Fe er distanzierten sie sich von der bis dato üblichen Praxis des Brotabwiegens auf dem Markt, weil die längere bzw. kürzere Zeit i m Ofen das Gewicht der einzelnen Brote verändert, ohne dass der Bäcker Schuld daran trägt. Richtig wäre es, ein ganzes Ofenbrot abzuwiegen. Sie empfehlen, die künftigen Brottarife anband des Mehlgewichts zu bemessen und sich das Probebacken – weil unnötig – zu ersparen. Dafür mussten die Mehlsiebe gleich lang und fein wie das Muster-Sieb in der Gemeinde sein, weil ihre Länge die Menge an Kleie wegen des im Sieb verbleibenden Mehls beein usst. Darüber hinaus heben die drei Provveditori hervor, dass die Zollabgaben fix waren und der Verarbeitung von einem ganzen moggio Weizen pro Tag entsprachen. Wenn aber der Bäcker nur zwei Säcke verarbeitete (= 2/3), dann k01mte er seine Aus gabe nicht begleichen. Ihr Vorschlag lautete, die Anzahl der Bäcker weiter zu reduzieren, damit sie mehr produzieren w1d mehr verdienen konnten. Sie stellten auch fest, dass die Bevölkerung aus Armutsgtiinden weniger Weißbrot verzehrte und dass die Bäcker auf unredlichen Wegen auf Kosten derer, die Weißbrot ver zehrten, die Ungerechtigkeite des Brottarifes ausgleichen mussten.
Eng verbunden mit dem Bäcketiarif war der Tarif der Mehlverkäufer: an dieser Stelle geben die Provveditori zu, dass sie die Bäcker Konzessionen gemacht hatten, die man den Mehlverkäufe nicht machen dur e. Schließlich rieten sie dem Capitano dazu, dass, wenn die korrekte Erstellung des Brottarifs als Folge zu kleine Brote hatte, es besser wäre, mit den pistori eine Kompro misslösung auszuverhandeln.
Nach der Abgabe der Untersuchungsergebnisse folgte Pietro Manin, Po desta und Capitano in Padua, den Ratschlägen und vetfasste am 1 . März 1 778 den Beschluss (T8), jedes Jahr die Brotprobe durchzuführen, sobald die Ergie bigkeit des Weizens feststellbar war, d. h. zwischen Ende November und An fang Dezember. Auf der Basis der Ergiebigkeit des reinen Mehls sollte der Brot tarif mit dem Durchschnittspreis des Weizens und dem Einberechnen der fixen steuerlichen Abgaben und Spesen erstellt werden, mit einem Jahr Gültigkeit und einer monatlichen Anpassung. Ein Jahr später bestätigte ein Brief (T9) des Do-
45
gen Paolo Reiner am 2. Juni 1779 die vorhergehende Entscheidung des Capi tano von Padua (c. 69v).
Schlussbemerkung
Die Transformation eines auf dem Prinzip der Bedarfsdec g75 basierenden Wirtschaftssystems in eine offenere Marktwirtscha ist die Ursache die tiefe Krise, in die das Zunftwesen langsam geraten war. Unzeitgemäß schien die von den Zünften ausgeübte Kontrollfunktion auf dem Markt, die unzähligen Pro zesse und Streitigkeiten um die Beibehaltung von Privilegien, die langen Lehr zeiten und die Zwangsmitgliedschaft In den Diskussionen76 über ihre Abschaf fung wurde o ihre stabilisierende und mildemde Funktion im sozialen Leben, ihre Garantie ftir die Qualität des Produktes und r die Bezahlung der Steuer unterschätzt.77 Ihre Abschaffung in den italienischen Staaten fällt in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Die Republik Venedig schränkte gleich nach der Angliederung der Stadt Padua an die Republik die Entscheidungs- und Handlungsgewalt der Zünfte ein, indem sie Vertreter der Stadtverwaltung an ihren Kapitelsitzungen beiwohnen ließ und das Inkrafttreten der Beschlüsse überprü e. Ab dem 17. Jahrhundert wurde die Kontrolle noch strenger, weil die Republik ihre Reformen durchset zen wollte und neue Gesetzte und Ämter schuf, die die Entscheidungsmöglich keit der Zünfte noch einschränkte. Lockerung der Aufna ebedingungen, Ein g einer leichten Konkurrenz, langsame Abschaffung von Privilegien und Schutzgebieten ftilu en Ende des 18. Jahrhunderts zur Abscha ng des Zunft wesens.78
Anders erging es den Zünften, die Lebensmittel beschafften und verar beiteten: Am 1 8 . April 1772 sprachen sich die Provveditori sopra Ia giustizia vecchia e giustizieri vecchi entschieden gegen die Öffnung bzw. Abschaf ng dieser Zünfte aus, um das Aufkaufen oder Horten von Lebensmitteln seitens rei cher Kaufmänner zu verhindem und damit eine ausgeglichene Verteilung von Arbeit und Lebensmitteln unter der Bevölkemng zu garantieren.79
Die Analyse der Texte bestätigt die Annahme, dass die Funktion der Bä ckerzunft langsam ausgehöhlt werden sollte. Der frühere Weg des Verhandeins mit dem venezianischen Senat durch Suppliche wird enger und schwerer, die Ausverhandlung besserer Arbeitsbedingungen schwierig. Die Bäcker unterlie gen der Zoll- und Marktpolitik des venezianischen Staates, der mit vielen Wi dersprüchen eine Liberalisierung des Marktes anstrebte.
75 Wemer Somban, Die vorkapitalistische Wirtschaft, Bd. I. München-Leipzig 1 9 1 6 ; zitie nach Da! Pane, Tl tramonto 9.
76 Venedig förde e das Nachdenken darüber in den Akademien auf dem Gebiet der Republik (vgl. ebeoda 25).
77 Panciera, L’economia 495, 498.
78 Vgl. Dal Pane, Tl tramonto 25 , 45.
79 Ebd. 94-106.
46
Zur Schwächung der Bäckerzunft und einem modemeren Produktionsbe griff folgend gehörte die Teilung in pistori und cusinatori. Die dynamischeren und konkurrenzfahigeren Bäcker übemah eu die Versorgung der Stadt, sie ar beiteten also ftir den Markt. Die cusinatori arbeiteten hingegen r den privaten Bedarf. Allerdings mussten vor allem die ersteren in einem System der geregel ten Markwirtschaft handeln. Einerseits durften und konnten sie nicht mehr Wei zen und Getreide kaufen, wo es r sie am günstigsten war, andererseits wirkten in der Stadt noch zu viele Schutzgebiete und Tarife. Genauso widersp1üchlich ist die politische Entscheidung bezüglich der Zölle und Steuem bei jeder Transfor mation der Waren ein vorzeitiges Meluwe steuersystem einzufUhren und am
Ende des Prozesses den Preis r das Endprodukt bestimmen zu wollen. Auf grund dieses Widerspruchs verarmte die Bäckerzunft und überlebte das soziale Gefüge nur dank der vorsichtigen Mediationsversuche der politischen Führung. Die Steuer- und Zollpolitik wurde schon im 18. Jahrhunde1t kritisie1t, als sie z. B. als Hauptursache des Niederganges der Zunft der Fleischer (beccari) in Pa dua angesehen wurde, die zum Bettelstand heruntergekommen waren.80 Ein weiterer Grund lag sicherlich auch im verminderten Konsum von Weißbrot sei tens der Bevölkerung (Francesco Morosini, 1 759, sagt, dass der Plebs Maismehl verbrauchte81) und in der illegalen Einfuhr von Brot und Mehl aus dem umlie genden Land, welche die offizielle achfrage nach diesen Gütem senkte und die Brotproduktion in der Stadt drosselte. Diese Lage entsprach defacto einer Libe ralisierung des Marktes, weil damit viele der Zunft nicht angehörende Personen Brot buken und verkauften, mit der Folge, dass die Preise sanken; der illegale Markt umging jedoch Gebülu·en und Zölle, so dass sich auch die Steuererträge ir die Serenissima ve ingerten.
80 Relazioni 496. 81 Ebenda 573.
47
Maße, Gewichte und Münzen: ein Vergleich
Zum besseren Verständnis der im Anhang ersichtlichen Tabellen der Brot- und Mehltarife sei hier ein kurzer Umriss der damaligen für die Bäcker relevanten Maße gegeben.82 Das Münzenverhältnis ist wie folgt:
1 Lira = 20 soldi = 240 denari
1 soldo = 1 2 piccoli oder denari 1 ducato = 6,4 Lire
die Häl e eines soldo veneto
bagattino o piccolo: ein Zwölftel des alten soldo veneto
soldo veneto = kupfe e Münze, ein Zwanzigstel Wert einer Lira veneta
Die verwendeten Kürzel bedeuten:
L=lira; =soldi; ö=Unze; � = piccoli Maße und Gewichte Getreide:
1 moggio = 3 sacchi = 1 2 stara = 48 quartieri oder 192 coppi I moggio = 0, 3478 kilolitri = 347,8 kg.
1 sacco = 4 stara
libra grossa = 0,486 kg
libra sottile veneziana = 0,30 kg
libra sottile padovana = 0,338 kg
libra sottile padovana per pane e paste = 0, 338 kg
I libbra = 1 2 once = 72 sazi, 288 quarti di sazo
Bezzo
=
82 Petronio Persicini, Tavole di ragguaglio di pesi e isure usate nella provincia di Padova. Padova 1869, 10, 32, 40.
48
sazio et masena si veeehia eome nova et aeressimenti in tutto Per interessi et utile alli fontagari per vender detta farina
Sum(m)a Ia spesa della farina con semola
si aggionga il valor di saceo uno di formento ehe a L 3 il staro importa importa in tutto formento sacco uno e t spesa come soprascritta
L I : soldi 1 9 L 1:soldi4 L 3: soldi 3
L 12
L 1 5 : soldi 3
Anhang83
Tl. Mehltarif mit Mahlsteuer, 20. Juli 1619 [c. 51r-53r]
Callmiero novo deli fontegai di questa citta cbe quando essi doverano vender Ia farina di fo ento de tempo in tempo seeondo il valor di esso fonnento fatto per me Antonio Frizimelega di ordene delli molto illusrrissimi signori deputati
spesse Iimitade al presente ehe vano sopra saeeo uno fo ento de stara quattro padovani per ridurlo in na eon Ia semola et interesse et utile alli fomegari pervender detta farinaper
spesse Iimitade al presente Che vano sopra saceo uno formento de stara quattro padovani a ridurlo in farina buratada et i eressi et mile assegnato
alli fontigari per vender detta farina et semola
per dazio etmasena si vecchia come nova et cressimento in tutto
per interessi et utile alli fontegari per vender detto saceo di farina in tutto per il buratin a burattarla
summa Ia spesa della farina burata sopraddetta
si aggiunge il valor di saco uno fo ento ehe a L 3 il staro importa nporta in tutto fonnento sacco uno et spesa come sopra
della quale si batte l’ammontare di semole e semolei
resta l’amonrar di saco uno per [?] et spcsa come d’esperienza
calmiero di quanto si dovera vender Ia farina et con semule come buratada alli ..(modi]
infraseritti eon le spese regolate come di sopra
83 Die folgenden Texte ( T 1 – 1 0) stellen eine Auswahl aus der i n der Biblioteca civica von Padua aufbewahrten Mariegola (B.P. 6 1 3 ) dar, mit der Angabe der cartae in eckigen Klammem. Die danach edierten Texte (T11-24) stammen aus dem Staatsarchiv in Padua (ASP).
LI: 11 19 LI: 4
L3: 7
Ll2
Ll5: 7 L-:1116 Ll4:11II
se il fonn. valera L 3 il st.ro
Ia farina con scmule si
dovera vender L 3 1 13
Ia buratada L 3 11 1 3
A L 3n2
L3n15
L3n15
A L 3 n4
L 3 16
L3n16
A L 3q6
L3n18
L3n18
A L 3n8
L4
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A L 31]10
L4n2
L4n3
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L 4 4
L 4n4
A L 31]14
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L4n7
A L 3 16
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L 4n8
A L 311 1 8
L4n10
L 4 1110
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A L 4’12
L 4 n 14
L 4 n 14
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L4n16
L4n16
A L 41]6
L4n18
L4n18
49
L-: 4
A L 4n8
L 5
L 5
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L 5n2
L 5n2
A L 4 11 1 2
A L 4n 14
A L 4 11 1 6
A L 4n 1 8
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A L 5 4
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A L 511 1 8
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A L 6116
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A L 6n 1 0
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A L 611 14
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A L 6 11 1 8
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A L 7T]2 A L 7T]4 AL7n6 A L 7118 AL7 10 A L 7T]I2 A L 71) 1 4 A L 711 1 6 A L 71118 AL8
A L 8112
A L 8 6
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A L 8 10
L 5n6
L 5118
L 5118
L5n10 L 51112 L 5n14 L 511 16 L 5n18 L6 L6n1 L 6T]3 L 6 )5 L 6n7 L 6 119 L 6 1 1 1 L 6 13 L6n15 L 6n 1 6 L6n18 L7
L 7n2
L 7n4
L 7 1 1 0
L 7 1 1 2
L 7 14
L 7 11 16
L 7 18 L8
L 8n2 L 8 n4 L 8n6 L8n8 L 81110 L 81112 L 811 1 4 L 8 16 L8n18 L9
L 51110
L5n13
L51115
L5n16
L 51119
L6
L 6 4
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L6 13
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L6 17
L 61119
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L 7n5
L 7n8
L 711 1 0
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L 71114
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L 7n 18
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L 8T]4
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L 8 11 1 0
L 8 1 1 2
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L 9 n2
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L 5113
L 9n6
L 9T]4
L 91]4
L 91]8
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A L 91]4
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L 9 12
A L 9n8
L 9 n 17
L 9 n l4
L 9TJ 1 9
L 9 TJ 1 6
A L 9n12
L 10n2
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A L 9 14
L 10 3
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L IOn5
L 10n2
L 10TJ7
L 10 4
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L IOn9
L 10n6
Tla. Ausgaben der Mehlverkäufer ontigart)
[Allieonto?] si mere ehe si eavi di detto saco di Formento eompenso L 2 per Ia portion del eolmo Farina eon semola
Le quali Lire 1 7 8 si baterano per molatura
al monaro
[c.52v}
Permolatura
Per vender alla menuda
La soma sara Resta Ia farina eon sen10le L 165 ehe a L 40 il staro [4?]
[All‘ ineonto] si meti ehe detto saeeo di farina pesi L2 per Ia portion del eohno ehe fa in tutto
Delle quali L 178 si butano per Ia molatura Monaro
L 178
L I O
L 2 L I L l3
L 176 L 178
LIO L2 L2 L36 L50
Per velarina
Per vender alla menuda Per semole
Resta Ia farina netta L 128 ehe a L 32 il sraro sono [?] 4
Le sen le L 36 sono stara 2 ehe si mettono seeondo il valor del formento a L 3 il staro
Esse semole soldi 6 il staro ehe si mettono
Per i semolei ehe s i eavano dal deno saeeo di formento [?] Una all’ammontar di semole ottenute a (?)
16
Semoie valendo i l formento da L 3 no a L 4 il staro: si apprezzano soldi 6 i l staro
Siehe stara doi importano
Semoie quartiero ne lo importano
Summa per amontar d i Semoie e semolei
Semoie valendo il formento da L 4 fino a
L 5 il staro si apprezzano soldi 8 il staro siehe Stara2 impor no
Semolei per quartiero meto
Semolei valendo il formento da L 4 no
A L 5 il staro si apprezzano soldi 8 il staro siehe Stara 2 importano
Semolei per grosso netto
L – : 4 L – : T) l6
L – : T) l6
L – : T) 4 Soma LI: –
L I : L – : 6
Summa Ia tara
L: – (soldi) 1 2 L : 4
L
L – : 1 2
–
A L 9 I0
A L 9 ]t l 8
51
[c. 53r]
A L 8 il staro si apprezzano soldi 12 il staro Siehe stara 2 imponano
Semolei grosso netto
Semoie valendo il formento da L 7 no
A L 8 il staro si apprezzano soldi 14 il staro Siehe stara 2 imponano
Semolei grosso netto
Semoie valendo il formento da L 8 no
A L 9 il staro si apprezzano soldi 16 il staro
Siehe stara 2 imponano
Semolei grosso netto
Semoie valendo il formento da L 9 no
A L l O il staro si apprezzano soldi 18 il staro Siehe stara 2 imponano
Semolei grosso netto
Semoie valendo il formento da L 1 0 in su
si apprezzano soldi 20 il staro
Siehe stara 2 importano
Semolei grosso netto
Conferma di Antonio Bragadin
1619, Adi 20 luglio, di sabbato, dopo ora nona
Semoie valendo il formento da L 6 no
T2. Mehltarif ohne Mahlsteuer, um 161984 [c. 53v-54v]
Essendo stato fatto per me per me Antonio Frizimelega di ordene delli molto illustrissimi signori deputati . . . il Callmiero di quanto doverano vender Ii fontegari di questa eittä le farine di formento si eon semole come senza secondo il valor de formenti de tempo in tempo nel quale infraseritto nelle altre spesse vi e aneo soldi sediei per saeeo della nova masena eome da! medesimo ealmiero si Iegge, Ia qua! nova imposizione di masena oecorrendo ehe da! serenissimo prineipe sia levata e di raggion anco ehe il ealmiero senza essa sia regolato ehe pero aggiongendo al gia fatto si fa hora il presente senza Ii deti soldi sediei da esser osservato ogni volta ehe da sua Serenitä sera detta nova masena levata
Calmiero di quanto si dovera vendere Ia farina si eon semole come senza valendo il formento alli pre i in ascritti da osservarsi ogni volta ehe da! principe serenissimo sera Ia nova masena levata
Olme Darum, zweite Seite unleserlich; da aber Massimo Valeriano, d. h. Massimo Yalier, das Amt des Capitano in Padua zwischen dem 29. April 1618 und dem 20. Oktober 1619 inne hatte, wurde auch dieser Mehltarif i m Juli 1 6 1 9 aufgestellt.
Soma
LI : 6
Somma
Somma
Somma
Somma
Sonuna
L 1 : 4 L -: J 6 L 1: 10
L 1: 8 L -: J 7 L1:1]15
L 1: 12 L-: 8 L2: –
LI: 16 L-: 9 L2: 5
L 2 : J –
L – : 1 0 L2: 10
52
se il form. valera L 3 il st.ro La farina con semule si dovera vender L 3 119
A L 3 [2 L 3 n 1 1
A L 3114
A L 3 6 A L 3118
A L 3T[IO
A L 3n12
A L 3 14
A L 31]16
A L 31 18
A L 4: –
A L 4T[2
A L 4T[6
A L 4n8
A L 4 10
A 1 4 11 1 2
A L 41] 14
A L 4n16
A L 4 1] 1 8
A L 5: –
A L 51]2
A L S 16
A L 5n8
A L 5 1] 1 0
AL5n12
A L 51]14
AL5n16
A L 5 1J 1 8
A L 6: –
A L 6n2
AL6 4
A L 61]6
AL6n8
AL6n10
A L 6n12
AL6 14
A L 61]16
AL6nl8
AL7
AL7n2
A L 7114
A L 7116
A L 7n8
A L 71110
A 1 71112
A L 71]14
L 3 11 1 2
L3n14 L 31]16
L3n18
L 4: –
1 4n2
L4n10
L 4 1] 1 2
L 4 1 1 4
L 4 1] 1 6
L 4 [1 1 8
L5:-
1 5 2
L 51]6
L 51]10
L 5 11 1 2
L 5 14
L S11 16
L 5 1 8
L 6: –
L 61]2
L 6116
1 6 118
L 611 1 0
1 6 12
L 611 14
L 6 16
L 61] 1 8
L 7: –
1 711_4
L 1 1 6
L 7 ]1 8
L7n10
L 71]12
L7n14
L 71]16
L 7 11 1 8
L 8: –
L8 2
Ia buratada L 3 9
L 311 I I
L3n12
L 31114
L3 17
L3 19
L4:-
L 4114
L 41] 10
L 4 12
L4n16
L 41118
L5 19
L 5 1J I
L 5 1] 5
L 5 ]1 8
L5n10
L5 12
L5n14
L 5 11 1 6
L5 18
L 6: –
1 6 2
L 61]7
L 6 1] 1 1
L 61112
L 6nl5
L 61]16
L6n18
17 3
1 1 16
L7 10
L 7n12
L 71]14
L 711 16
L 71]18
53
L 4n6
L 7 112
L 4112
1 7111
L 4116
1 41]8
L 5 118
L 4 8
L 41114
L 5 n6
A L 5 n4
1 5114
L 5n4
L 6114
L 6114
A L 4n4
L6n5
L 6 119
1 41]4
1 71]4
1 7 1]8
A L 7n 16 L Sn4
L S: –
A L 7n1S L Sn6
L Sn2
A L S: – L SnS
L Sn4
A L Sn2 L S 10
L 8 6
A L Sn4 L sn 12
L S 1S
A L Sn6 L Sn14
L Sn10
ALSnS LSn16
L Sn12
A L S 11 1 0 L S n i S
L 8n14
A L Sn 12 L sn 19
L 8n 16
A L 8 14 L 9: –
L S IS
ALSn16 L9n2
L 9: –
A L S IS L 9n4 A L 9: – L 9n6
L 9n2
L 9n4
A L 9 1 2 L 9 n S
L 9 n6
AL9n4 L 9n10
L9nS
A L 9n6 L9n12
L 91110
A L 9 8 L 9 n 1 4
L9n 10
A L 9n 10 L 9n 16
L 9 12
A L 9 l 2 L 9 n I S
L 9n 14
AL9n14 L 10:-
L 9 16
AL9n16 L 10n2
L9nIS
AL9nIS L 10n4
L 10: –
A L 10 L IOn6
LIOn2
T3. Brottarif , 20. September 1641 [c. 55-57r]
Calmiero di quante onze douera esser fatto il pane per grosso dalli Fo ari seeondo il ualor dc forme(o)ti. Riformato l’anno 1641 eon l’aggiunta di soldi viotisei per tutto quello ehe possooo pretendere di spesa aeeresciuta dall’aono 1619. sioo al preseote, eosi delli 3 per Iira imposti sopra tutti Ii datij, e gravezze, ehe si pagaoo al Pubblieo, il primo per parte dell‘ Eee(ellentissi)mo Pregadi 4. Genaro 162S more Veneto ehe prineipii a pagarsi il primo Febraro 1 629. il 2° per parte 20.Novembre 1629 ehe prineipio il primo Genaro 1630. Il 3° per parte 3. Agosto 1630. ehe prineipio il primo Geoaro 163 1 , eome per aeereseimenti di fassine, e legoe, di oglio, e datio di esso, mereedi di Lavoranti, e garzoni, et per il uiuer di essi, e delle persone, ehe auendono al oegozio, ereseimenti di tele da saeehi, ct per ogni altro aeereseimento sin’hora oeeorso. Hauuto aneo riguardo al uiuer di essi, et al maotenimento delle loro famiglie. Quali mtti aeereseimenti furooo ridotti a L I 6. per ogoi saeeo di farioa, ouer paoe di stari 4. siehe eomputata Ia spesa boni eatali l’ao(o)o 1 5 7 5 , ehe L 3 1 4 . Et quella dell ‚aono 1 6 1 9 ehe fu L 2 5 , eon Ia presente ehe e di L 1 6, aseende Ia detta spesa in Mto Ia somma si L 7 11 5, per ogni saeeo pane ut supra. ll qual ca1am(ier)o douera esser mutato de mese in mese see(ond)o i1 ualor de form(ent)i
3n2
3n4
Valeodo il
Fom1ento
A‘ L
A‘ L
A‘ L
3 –
Douer pesare i1
pane per grosso
8 26
8 25
8 25
54
A‘ L
3n6
6 24
A‘ L
3n8
6 24
A‘ L
3n10
6 23
A‘ L
3 12
6 23
A‘ L
A‘ L
3n 14 3 16
6 22
6 22
A‘ L
3n18
6 22
Valendo il fonnento alli preuj contrascritti si ualuteranno Le semole L – 6; Li semoleri il quartiero L – 6
A‘ L
A‘ L
4n- 4n2
621
6 21
6 21
A‘ L
A‘ L
4n6
6 20
A‘ L
A‘ L
4n8
4 n 10
6 20
6 20
A‘ L
4n 12
6 19
A‘ L
A‘ L
4n14 4 16
6 19
6 19
A‘ L
4 n 18
6 19
Le semoleil staro L – 8; Li semolei il quartiero L – 8
A‘ L
5n-
618
A‘ L
5n2
6 18
A‘ L
5n4
6 18
A“ L
5n6
6 18
A‘ L
A‘ L
Sn8 5 10
6 17 6 17
A‘ L
5n 12
6 17
A‘ L
5 n 14
6 17
A‘ L
5 n 16
616
A‘ L
5n 18
6 16
Le semole il staro L – I0; Li semolei il quartiero L- 10 –
A‘ L
6n
6 16
A‘ L
6n2
616
A‘ L
A‘ L
6n4
616
6n6
615
A‘ L
6 8
6 15
A‘ L
6n 10
6 15
A‘ L
6n 12
615
A‘ L
6n 14
6 15
A‘ L
6n16
615
A‘ L
6n 18
6 14
Le semole il staro L – 12; Li semolei il quartiero L – 12
A‘ L 7n- 6 14 A’L
A’L
7n2
614
7n4
614
55
4n4
A‘ L
7n6
0 14
A‘ L
7n8
014
A‘ L
7n10
ol3
A‘ L
7n12
013
A‘ L
7n 14
013
A‘ L
7n 16
013
A‘ L
7n 18
0 13
Le semole il staro L – 14; Li semolei i1quaniero L – 14
A‘ L
Sn-
013
A‘ L
8n2
013
A‘ L
8n4
013
A‘ L
8n6
012
A‘ L
SnS
012
A‘ L
8 n 10
012
A‘ L
8n 12
012
A‘ L
8n 14
A‘ L
8n16
012
A‘ L
8n18
Le semole il staro L – 11 16; Li semo1ei il quartiero L- 11 16 A‘ L 9 n – 0 12
9n2
9n4
9 1 6
9n18
Le semole il staro L – 18; Li semolei il quartiero L – 18
A‘ L A‘ L
A‘ L
A‘ L
A‘ L
A‘ L
A‘ L
A‘ L
A’L
A’L
A’L
A’L
A’L
A’L
A‘ L
A“L
A‘ L
A“L
10 n –
10 n 2 0 1 1 !On4 oll IOn6 oto 10 n 8 0 10 10 n 1 0 0 1 0
10n 14
10n18 010
A‘ L
IIn- A’L11n2
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oII
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010
A’L IIn4 A’L 11n6 11n8
A‘ L
A‘ L
9n8
9n10
9n12
9n14
9n16
10 n 1 2
10 n 1 6 0 1 0
0 10 IIn10 o9
012
011
011
011
0II
011
56
A‘ L
oII
012
012
0II
011
oll
0 10
0 10
A‘ L
11n12
89
A‘ L
A‘ L
1 I 1 4 I I 1 6
89
89
A‘ L
1 1 18
89
A‘ L
89
A‘ L
12 2
89
A‘ L
12 4
89
A‘ L
12 6
89
A‘ L
A‘ L
12 8 12n10
89
89
A‘ L
A‘ L
12 n 1 2 12 14
89
89
A‘ L
12 16
89
A‘ L
A‘ L
12 1 8
Bn-
88 88
A‘ L
A‘ L
13 2 13 4
88 88
A‘ L
A‘ L
1 3 6 13n8
88
88
A‘ L
13 10
88
A‘ L
13 12
88
Le semole Il staro L – 11 19; Lt semolet il quartiero L – 19
Ex Regis o Victualium esistenti i n Cancelleria Mag(ni c)ae Civitatis Padua de anno ut infra videlicet
1641 A di Venere 20.Settembre. Ne! Palazzo Pretorio di Padova
L‘ lll(ustrissi)mo et Ecc(ellentissi)mo Sig(no)r Andrea da Leze per Ia Ser(enissi)ma Signoria di Venetia Podestit di Padova et suo distreno. Udita l’instanza fanale dalli Mag(ni )ci Sig(no)ri Aliprondo Biasio Donor et Cau(alie)r Borromeo Borromei, Gasparo Mantoa Donor, e Zanne Malfani, Deputati della Mag(ni )ca Comunit della stessa Citta con Ia presenza di M(as )o giovani Cabonetto fomaio alla Madonetta primo Gastaldo, et M(aestr)o D(ome)nieo Fabris fomaio al Lion d’Oro primo sindieo Rapresentante Ia Fraglia de Fomari tutti di questa eitt esponenti no(n) poter eontinuare nel Calmiero gia fattole l’a(n)no 1 6 1 9 di far et uendere pane perle eccessive spese, ehe sono accrescute di datij, et altro, et umilmente ueduta l’estesa, et calcolo fatto dalli Mag(istra)ti Sig(no)ri Cheeo Leoni, Orsato Orsati Cau(alie)r, Lod(ovi)co Buzzaeearin, et Ettor Triuisan all’hora Deputati attuali ehe han(n)o hauuto carico di riuedere et diligenteme(n)te considerar Ii gravami delli sopradctti Fornari, er quanto a bocco ha(n) uoluto rappresentare, et rieordare nell’importanza di questo negozio, Veduti medesimamente [c.57r} Ii capitoli in matteria delli formenti, fatti da detti Sig(no)rie t per Ia fraglia de Fomari nel Capitolo presi et abbracciati, et il tutto maturatamene da S(ua E(ccellen)za lll(ustrissi)ma considerato, te inando ha deehiarito, et decretato il sop(pradet)to Calmiero douer esser, come cosi ordina, et comma(n)da sij osservato, insieme eon Ii capitoli antedetti nel modo, e fo a come di sopra, e segue
Andrea da Leze Podcsta
Natalinus Columbanus Not(ariu)s Cancellerie Mag(ni )ca Civitatis Padue exemplauit et subscripsit ad L.O.D. BartholomeusBreddapublieusYenetaauctoritatePadueNot(ariu)s? esaliomanu supraseripti D. Natalizi pa ter Not(ariu)s esemplauit et in fidem subscripsit
57
12 –
T4. Anpassung des Brottarifs aus dem Jahr 1641 an die aktuellen Kosten: Außistung der Kosten, 17. Jänner 1662
(c. 58v-60r]
il gio o di martedi 1 7 gennaio 1 662, l’illustrissimo Leonardo Zane per Ia eittä di Venezia eapitano e viee-podestä di Padova e suo dis etto udita l’istanza fattagli dai maes i Nieolo Vigonza e Pie o Brazolo, Sartorio Orsato eav(aliere) e Lorenzo Pimbiolo deputati attuali con Ia presenza di maestro Anzelo Martini gasta1do alla fraglia dei fomari e maestro Franceseo Agio primo sinieo e maestro Antonio Renato, detto a eio eon parte della fraglia 1 8 zugno
1661, esponenti non poter eontinuare nel ealmiero 1641 di far et vendere il pane per 1’eeeessive spese, et altri aggiunti ehe sono acereseiuti de dazij et altri aggravi et similmente veduta l’aseesa et caleulo fatto dalli maestri Girolamo Campolungo et eonte Girolamo F zimelega eh’hanno avuto oeassio di rivedere, e diligentemente eonsiderare Ii gravami tutti delli sopradetti fomari , et quando a boea hanno voluto rappresentare, e raeeordare nell’importanza di questo negozio il tutto maturatamene eonsiderato e fatti quei neeessarii riflessi, ehe ben merita un affare di tanta rillevanza, terminando ban diebiarato, e deeretato, eome segue
ehe alli fomari s’aggiongbi nel ealmiero de1 pan per ogni saeeo
er l’aeereseimento del dazio de11’ogliopiecoli 6 quello de1 salepiecoli 8
in tutto importano soldi dodiei per cadaun sacco, onde nell’avvenire del calmiero da farsi si dovera aggiungere ad ogni staro di formento soldi 3, eosi ehe aggiunti Ii suddetti soldi e, s’aggiusti poi il peso del pane. Con dichiarazione espressa, ehe in a1cun tempo, ne per qua! si sij oeeasione possino havere, ne prettendere Ii soldi quattro di piu per staro delle semole, ehe sino ad ora hanno per eonvivenza goduto, ma hano tenuti darle giusta al calmiero, cb’haveranno di tempo in tempo
Leonado Zane Cap.o e V.Podestä
T 5. Brottarif , 17. Jänner 1662
Calmiero di quante onze dovera esser fatto i l pane per grosso dalli fomari, seeondo il valor de formenti, in eonfonnitä del ealmiero riformato l’anno 1641 con l’aggionta di so1di dodici per cadaun saeeo di stara quattro padovani di formento per tutto quello possono pretendere di spesa aeereseiuta doppo il sudd(ett)o Cal(a)miero 1641 giusta Ia terminatione dell‘ lll(ustrissi)mo et M(agni )eo S(igno)re Leonardo Zane Cap(itani)o e Vice- Podesta 1 7 . genaro 1662
ol aseritta Qual Calmiero doveni esser muttato di mese in mese, secondo i1 valsente de formenti infraseritti
Valendo il formento
per augu ento de1 dazio di maeina sueeeduto doppo il 1 6 4 1
soldi3pieeoli I0perognisaeeo
per Ja Iira di farina ehe dalli monari Ii vien tolta di piu soldi
Ire
per tune le al e loro pretenzioni, quali veramente habbiamo
ritrovato haver fondamenti reali soldiquat o
3
3
4
�10
u
58
6
AL
2:17 il staro
o 26
AL
2:19
0 25
AL
3: I
0 25
0 24
o 24
AL
3:3
AL
3:5
AL
3:7
0 23
0 23
0 22
AL
AL
3: I I
AL
3:13
0 22
AL
3:15
o 22
AL
3: 1 7
021
AL
3:19
021
AL
4.1
021
va1endo il formento dalle Iire 2:17 i 1 sacco alle 4. 1 ; Je semole vagliono il staro dalli 11:6; Li semoleiperquartiero 11:6
AL
o 2o
AL
4:5
0 20
AL
0 20
AL
019
AL
4:11
0 19
AL
4:13
019
AL
4:15
018
AL
4:17
018
AL
4:19
018
AL
5.1
018
dalle Iire 4:3 il sacco il formento sino alle 5 . 1 valenl (n) le sen10le il staro 11:8: Li semolei per quaniero 11:8
AL
5:3
018
AL
017
AL
0 17
AL
5:9
0 17
AL
5:11
017
AL
5:13
016
AL
5:15
016
AL
5:17
0 16
AL
5:19
016
AL
6.1
016
dalle Iire 5:3 i1 star valera il formento sino alle 6 : I le semole i1 staro 11: 1 0 : L i semolei per qua iero 11:10
AL
ol5
AL
6:5
015
AL
6:7
0 15
AL
6:9
015
AL
6:11
015
AL
6:13
015
AL
6:15
014
AL
6:17
014
59
4:7
3:9
4:3
4:9
5:5
5:7
6:3
AL 7.1 ö14
dalle Iire 6:3 sino alle 7:1 valera il fonnento si venderanno le semole 1,:12 il staro; Li semolei : 12 per quartiero
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dalle Iire 7:3 sino alle 8: I valera il fonnento si venderanno le semole : 1 4 il staro; Li semolei
: 14 per quartiero
AL 8:3 AL 8:5 AL
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dalle Iire 8:3 sino alle 9: I valera il formento si venderanno le semole : 1 6 i1 staro; Li semolei 11: 1 6 per quartiero
AL ö11 AL 011 AL 11 AL 9:9 11 AL 9:11
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dalle Iire 9:3 sino alle 10: I valera il formento si venderanno le semole : l 8 il staro; Li semolei 11 : 1 8 per quartiero
AL 10:3 öiO AL 10:5 öiO AL 10:7 010 AL 10:9 010 AL 10:11 o1o AL 10:13 olo AL 10:15 ö10
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Je semole soldi 20 i l staro; Li semolei soldi vinti per quaniero
T6. Tarif für Mehlverkäufer, 17. Jänner 1662 [c. 60r-6lv]
Adi marti 1 7 gennaio 1662, l’illusttissimo etcel.mo leonardo zane per Ia serenissima Signoria di Venezia capitano e vice-podest di Padova e suo distreuo udita l’istauza fattale dalli magistrati Nicolo Vigonza c Pictro Brazolo, Sartorio Orsato dottore e cavaliere, et Lorenzo Pimbiolo hon(orandi) deputati atmali con Ia presenza di . Loreuzo Ghisleri gastaldo interveniente e rappresentante l’unione di mtti Ii fontegari di questa citta, come per parte
1 6 6 1 .22 giugno. esponente essi fontegari continuare col calmie 1 6 1 9 di vendere farina, et al i grani per l’eccessive spese ehe Je sono accresciuti de dazij et al o, et similmente veduta l’estesa, et calculo fatto dalli magis ati Girolamo Campolungo dott. et conte Girolamo Frizimelega dott. ch’hanno avuto carico di rivedere, e diligentemente considerare Ii gravami tutti delli sopradetti fontegari , et quando a bocca ancora hmmo voluto rappresentare, c raccordare nell’importanza di questo negotio il tutto pesatamente considerato da S.E. terminando, ha dichiarito, e decretato doversi praticare nel calmiero d’assignarsi a detti il modo, e forma ehe segue.
S ‚aggiongera alle fontegari per accrescimento del dazio di macina de il 1 6 1 9 an.no del suo
ultimo calmiero soldi doi, piccoli quattro per ogni staro di farina vol
per Ia Lira di farina ehe Je tengono di piu Ii monari soldo uno
per tutte poi ! ‚ altre loro pretensioni ben fondate, e verc soldo uno piccoli otto
Somando tutti per cadaun staro
L , 5, � – ·
61
L-, 2, � 4 L-, TJ I , � – L-, TJ I , � 8
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9
9
13:5
9
onde nel ealmiero, ehe dovenl farseli di tempo in tempo s’haverä aggiongere alla [?], e prezzo
veeehio soldi einque per staro di farina, eon le semole, e senza semole. Con diehiarazione espressa, ehe in alcun tempo, ne per qua! si sij oeeasione possino havere ne prettendere Ii soldi quattro di piu per staro delle semole, ehe sino ad ora hanno per eonivenza goduto, ma siano tenuti darle giusta al ealmiero, eh’haveranno di tempo in tempo
leonardo zane Cap.o e V.Podestä.
Calmiero di quanto si dovrä vendere Ia farina sl eon semole, come burata alli preeij infrascritti, eon le spese regolate, come sopra aggiunte al calmiero 1619 al qua! s’habbi relazione
Se il formento valerä L 3 il Ia farina con semola si dovnl staro vendere L 3: 1 8
L 3:2 L 4:
L 3:4 L 4:1 L 3:6 L 4:3
L 3:8 L 4:5
L 3:10 L 4:7
L 3:12 L 4:9
Ia buratata L 3 : 18
L 4:
L 3:14 L 3:16 L 3:18 L4
L 4:2
L 4:4 L 4:6 L 4:8 L4:10 L4:12 L 4:14 L 4:16 L 4:18 L5
L 5:6
L 5:8
L 5:12 L 5:14 L 5:16 L 5:18
L 6:2
L 6:8
L 6:10
L 6:12 L 6:14
L 4:3 L 4:6 L 4:8 L 4:9 L 4:12 L 4:13 L4:15 L4:17 L 4:19 L 5:1 L 5:3 L 5:5
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T 7. Beschluss zur Anpassung des Brottarifs a n die neuen Kosten und an die geminderte Ergiebigkeit des Weizens, 3 1 . Jänner 1775
[c. 68r-69 neue Nummerierung]
Noi Gio(vanni) Benedetto Giovanelli
Per Ja Serenissima Repubblica di Venezia Cap(itani)o e vicepod(est)a di Padova
Con replicati memoriali in agosto, e ne1 xmbre decorsi si e prodorta Ja fragJia di questi pistori esponendo Ii propri gravami sopra il ca1amiere del pane ehe viene mensualmente formato col fondamento dell’ultimo sazzo 1 764 dipendente dall’antico del 1 7 genn(ai)o 1 662, a cui si dichiaravano incapaci di reggere piu oJtre, attesa l’accrescimento de’prezzi de viveri, degli a tti ed alt.ri pesi. per esserle computato due volte il valore della semola e semolei, perehe acquistandosi essi il formento in citta, gli venga conteggiato allo prezzi de mercati, sieche ridotti in poverta, imp1orano pronto provvedimento mediante cui poter continuare nell’esercizio dell’arte medesima. . .
63
L7
Prestatosi percio il conveniente ri esso ed esame sopra cadauno degli enunciati articoli anco dalla benemerita vigilanza delli magistrati deputati e presidenti alle biave e verificatisi foodamente gli articoli stessi, particolarmente col mezzo di adeguati rincontri ed esperimenti fattisi nel passato 9mbre nella fabbrica del pane vendibile con Ia personale assistenza degli stessi presidenti dai quali e risultato ad evidenza il grave discapito ehe risentono in presente Ii supplicanti nella fabbrica del pane mediatamente al peso raguagliata alla consueta tari a nel mensuale calmiere si e resa sempre piu manifesta l’equitä dell’istanza per l’implorato pronto compenso.
Siccome pero dagli esperimenti predetti si e rilevato derivare il massimo danno alli pistori da! notabile degrado dei pesi dei fonneuti specialmente dell’anno corrente in confronto dei asandati nei quali riusciva operativo nell’esecuzione l’antico sazzo, e ehe nella attuali circostanze,a esolostessodegradononpuoconcretarsene unnuovofacendosiadogni odo istantanea Ia necessita del provvedimento per animare Ii sude i pistori alla continuazione a mantenere assieme provveduta questa numerosa popolazione del requisito indispensabile del pane, avuto da noi anche il sentimento delli sopradetti Magnifici Pressidenti, siamo concorsi ad ordinare provvisionalmente e decretare quanto segue
ehe resti intanto accordata alli sopraddetti pistori Ia bonificazione di L 7 per moggio di formeoto in compensazione della spese e degli aggravi ehe sostengono e soldo uno e piccoli e sopra il primo costo del formento per il valore delle semole cosicche risultando il detto costo a L 120, abbiano ad abbonarsi L 7:70 e ragguagliarsi con Ii [c.68v] stessi modi, e misure al confronto de’prezzi superiori ed inferiori ehe sopravvenisscro dovendo per altro sempre formarsi il calmiere sopra Ii soli prezzi da Pistori della Citta, e delli cinque mercati a no a della terminazione 1 0 aprile 1738 approvata daI serenissimo senato con Ia ducale 22 detto
Con il sopraccennato metodo avra da procedersi no al nuovo raccolto, nel qua! tempo stabilita Ia cognizione gia fondata, specialmente intomo Ia qualita del peso de’fo enti del raccolto medesimo, sistemarsi nel miglior modo Ia materia con Ia formazione del nuovo sazzo da essere rassegnata ai riflessi dell’ecc(ellentissi) o senato per Ia sua approvazione, oud’abbia a riportarc in appresso il piu esatto adempimento
Pad(ova) Ii 3 1 genn 1774 m(ore) v(eneto)
Gio: benedetto Giovanelli Cap(itanio) e vice Podestä
Tratto dall ‚autentica esistente in questa pret(oria) Cancelleria in Fede
Ill.c Cancelliere prerorio
TS. Vorschläge für zukünftige Brot- und Mehltarife, I. März 1778 [c. 68v-69v]
Noi Pietro Manin
per Ia serenissi.ma repubblica di Venezia Podesta e Vice Capitanio di Padova, e sua Giurisdizione
Dietro alla vivente esposizione fattaci da Pistori e Fonticari di questa citta per grave discapito, ehe professann di risentire; i primi nella fabbrica del pane vendibile; Ii secondi nella vendita al minuto delle farine, non corrispondendo il mensual calmiero al degrado del peso de‘ formenti raccolti nel precedente anno in confronto degli antipassati, abbiamo riputato di prestare le piu serie nostre applicazioni ad un tanto interessante argomento, eccirtando l’attivita, ed il zelo de‘ Magnifici S(ignor)i deputati e Presidenti alle biave ad intemarsi anch’essi colla propria esperienza nella cognizione di un tal’affare.
Dete inatisi pero Ii Magnifici Presidenti al sazzo de Formenti anche a seconda della terminazione 3 1 gennaio 1774 m(ore) v(eneto) del benemerito Cap(itan)o e Vice Podesta Giovanelli, l’hanno essi ade piuto nelle solite forme, mediante Ia personale loro assistenza, e
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eoll ‚uso della maggior‘ esattezza; ed hanno prodotto quindi in loro relazione il risultato delle proprie diligenze.
Da questa pertanto ei eonsta, ehe da un moggio, o siano tre saeehi di formento a misura padovana, detratta ogni tara, ne deriva il prodotto in or di farina di libre 368:6 a peso grosso, ehe somministra pan cotto al pistore per libre 574:4 a peso sottile; quantita equivalente a L
125:4 in denaro. Ma per contrario l’importar del formento calcolato tal caso in ragione di L 85:3:7 [c.69r] al mozo e gli aggravi di diverso genere in somma di L 45: 6: 9 da boni carsi necessariamente al Pistore formando in tuno Ia somma di L 130: 10: 4 comparisee ad evidenza ehe il pistore resterebbe seoperto di L 5: 6: 4 – se di queste non venisse a compensarsi eol trano di egual somma della vendita delle semole e semolei, fabbrieando pero il pane al peso di sole onee I I : sazzi -: earani 1 in luogo delle oncie 1 1 , sazzi 2, carani 12 ehe correvano in calmiere prima dell’esperimento come sopra praticato.
P(rimo): Sara percio sul piano di detto sperimento, o sia sazzo terminato, e decretato ehe eol ragguaglio proporzionato a prezzi maggiori o minori del formento, e coll‘ aggiunta degl‘ inalterabili aggravi ssi di L 45, soldi 6, piccoli 9 per mozzo, ferme Je stesse, e fenno il dibattimento di soldi uno, piecoli tre per ogni Iira del primo eosto del fo ento per il valor della semola e semolei, s’abbia a fo are di mese in mese senza altre boni cazioni sopra le aeeennate libbre 574:4 di pan eotto i l ealmiero del pane n tutto il mese di 9mbre del eorrente anno, avuto sempre riguardo, eome a prineipal regola, e sicuro piano alla quantita gia espressa dal fior di farina, e del pane, ehe dovra considerarsi rispettivamente tratta dagli indicati e saeehi di fonnento.
2do: Che agli ultimi poi del mese di 9mbre o al pitt a pri i di xmbre di cadaun anno in eui e da eredersi, ehe eonseguir si possa fondata, o almen su eiente eognizione della qualila e del peso de f01menti della nuova raeeolta, si debba co‘ medesimi metodi ed avvc enza stabilire il sazzo, o sia tariffa, ehe durera per tutto l’armo susseguente a n all’altro nuovo sazzo, e sul piano di esso dipendentemente dal fior di farina. e del pan eono, ehe fosse perrisultare da un moggio di formento, ssarsi co’soliti preserini metodi Ii mensuali calmieri a rimozion di ogni danno alla popolazione non meno ehe agli stessi pistori.
3°: E perehe abbiamo raeeolto dalla medesima relazione de‘ magni ei presidenti alle biave, esser di eonsueto pratiea ed obbligo a fontieari di vendere al minuto Ia farina ridotta al piu sottile ore, al quaI‘ effetto si eonserva dalla eitta il eampione, o sia Tamiso, per i dovuti incontri, e derivando da cio ehe il or di farina da un moggio di formento non e risultato, se non ehe di libbre 358, detratta bensi ogni tara, eosl si detcrmina, e stabilisee, ehe sopra una tal quantita di or di farina abbiano ad esser addossate L 1 7 : 1 9 per spese di dazii ed altri aggravii e d a n e h e l ‚ i m p o r t a r d e l fo r m e n t o ; g i u s t o I i s o l i t i p r e z z i m e d i j e h e v e r a n n o s s a t i i n e a d a u n mese; dovendosi per altro dal total prezzo medio del fonnento, prima di stabilirsi il ealmiero dibattere giusto il pratieato l’importar della semola e semolei ehe restano a beoe zio de‘ deni fontieari e sulla rimanente somma eoll’aggiunta delle predette [c.69v] L 1 7: 1 9 di spese stabilire il ealmiere.
Cosi pertanto dovra eseguirsi anche Ia faeitura per Ia vendita delle farine n a tutto 9mbre vent(u)ro meu e ogni anno agli ultimi di 9mbre o al primo di xbre, eome si e detto nel seeondo eapitolo, dovra praticarsi il nuovo sazzo eon Ii metodi di sopra espressi a regola di calmiero per tutto l’anno susseguente; sie mandans . . .
Padova primo marzo 1 7 78
Piero Manin Cap(itanio) Viee Pod(est)a:
Il eane: pret:
T9. Brief des Dogen Paolo Renier mit der Zusage, die Vorschläge der Ma gistrati a e biave und den Beschluss des Podesta anzunehmen,
2. Juni 1779 [c. 69v]
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Paolus Raijnerius Dei Gratia Dux veneziarum ..Nob et Sap Vire Dominico Michiel sua mandato Pod: V: Cap.o Padue Fid. Dil: sal: et Dil: affectum. Sopra le accette lettere del preeessor [?] primo marzo dell’anno decorso ehe aeeompagnano Ia terminazione da esse estesa sulla doglianza espressagli da cotesti pistori o fontieari per Ii professati discapiti nella Fabbriea del Pane, e nella vendita delle Farine, inteso il sentimento del Mag(is a)to alle biave, ehe Ia trova, attese le discipline in essa ssate per norma da rispettivi calmieri, provida ai contemplati oggeui, il senato coll’autoritä sua l’avvalora, onde riporti Ia piena sua osservanza, e esecuzione.
Data in n(ost)ro D.le Pal.zo Die 2do Junij [nd XII 1779
Andrea Alberti Segretario
Tratta Ia premesse [?] di terminazione e ducale approvazione da! Reg.o Ducale corrente ove stanno registrate al (?] ed esistente nelle Cancelleria Prettoria [?] di Padua
II Canc.Pret.
TlO. Bericht der Magistrati a e Biave mit Überlegungen über eine gerech tere Handhabung des Brot- und Mehltarifes, um 1 775-7685 [c. 69v- r]
Ill(issi)mo et Ecc(entissi)mo S(igno)r Capitanio V(ic)e Podestä
Mag(agni )ci S(igno)ri Deputati
In esecuzione delle eommissioni avute di fare il sazo della farina, a Fonteghari, e Pane alli Pistori appoggiata all’insufficienza di Noi sottoseritti Alvise Lenguazza, Angele Lazara, e Girolama Da Rio, si crediamo in dovere di rassegnare a V(ostra) E(ceellenza) et a Vostre Signorie Ill(ustrissi)me non solo quanto abbiamo ritrovato puro fano ma ancora quanto erediamo di poter proponere, a sieurezza d’ogni disordine in tal materia, a salvezza della giustizia, ed alla maggior facilitä dell’eseeuzione da calmicri, assoggettando ogni cosa alla maturitä, saviezza, ed equitä di V.E. e VV.SS. Ill(ulstrissi)me [c. 70r]
Primo. Levati a sorte tre sacchi di farina da tre diversi molini abbiamo col mezzo del
pubblico pesatore ritrovato montare il peso della farina (detratte libre 20 per moladura ad ogni
saeeo) a libre 490. da tal summa dibatuta Ia tara delli tre sacchi per libre 7:1/2 e rimasta Ia farina da burattare libre 482:1/2 ehe poi buratata in tre diversi burati ha dato fior di farina netto libre 368: 1/2 essendosi persa di velatina nelli burati libre 6:
Secondo. Ridotti eol fiere di farina in pane eotto sulla consueta pratiea de pistori quanto all’Aequa, e Sale e eon quel necessario aumento alla pasta cruda, ehe si e creduto convenire, perehe il Pane cotto sij al peso previsto sul calamiero, e sortito Pane cotto pesato alla grossa Libre 394:9 ehe ridotte alla sottile eoll’aumento del 43/00 e rimasto pane eotto libre 564:6, ehe sono grossi di pane al peso del ealmiero, eioe O(nce) 1 1 , S(az)i 2, V(earatti). l 2 al grosso,
grossi 593 ehe danno al pistore denari
aggiunta l’utilitä della semola tarifatta da! Prineipe in raggiene
di L 1 :3 per Iira del primo eosto dcl formento importa
ehe forma 1’intero tratto di
costo del formento giusto il ealmiero
spesc dazij, et al e a tariffa
summa il totale della spesa a
sieche apparisce il scapito per il pistore a
L 1 18: 2
L 85: 3: 7 L 45: 6: 6 L 130:10:1 L 6: 1 : 1 0
L 5: 6: 3 L 123: 8: 3
85 Auf diesen Text bezieht sich Pietro Manin mit seinen Vorschlägen (T8) ir einen gerechten Brottarif.
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Terzo. Ma non si puo garantire affatto dalla malizia degl’uomini, ehe aseoltando le voei del proprio interesse, h mo sempre pronte le v1e onde proeaeeiarsi l ‚ indiretto. In fatto di veritä l’ineguale eottura del pane in tre forni assistita dal eapo della aglia de’pistori ha prcgiudicato I ‚esperimento, ed in questo Ia popolazione di libre 6:20 alla grossa di pane eotto, ehe alla sottile arriva a libre 9:80
Quarto. Ne viene adunque Ia eonseguenza, ehe da libre 368:6 di or di farina e sortito libre 574:4 Paue eotto dalla qual somma si deve ritrarre grossi 626 per [c. 70v] per pareggiare l’utilitä della spesa
resterebbe adunque il sazo al grosso onee 1 1 , sazi -. caratti 2
il pistore eosi viene a ritrarre per [1 moggio?]. . . di pane
per utilit di semole
summa ehe pareggia il eosto, eome abbiamo datto
supplito cosi a quanto si siamo proposti per Ia Relazione difatta, possiamo alli ri essi, ehe ercdiamo utili e vantaggiosi
Quinto. Per nostra debole opinioue si giudiea affatto fuor di equita Ia pratica ordinaria, eolla quale anche s’incombeva alla pesa del pane, eioe pesare a mano del ministro un grosso di pane per volta, e non ritrovandolo a ealamiero castigare i l pistore. Il fatto ei ha cvidentemente persuasi, ehe un tal metodo sia impratieabi1e. Atteso ehe un fomo di pane ehe eonterä all’ineirea dueeento grossi non si puo dare ehe siano questi cotti d’ugual peso fra loro adonta, ehe dello stesso peso fossero in pasta stati posti in fomo. ll primo posto in forno, e
!’ultimo estratto e pero questo aveva piu cottura dell’ultimo, e pero piu calante. Se dunque l ‚ineontrerä il ministro a pesare il pane ultimamente estratto lo ritrover callante, ed a torto il povero pistore viene a soffrire Ia pena. A scanto pero eredesi ehe I’ineonto del pane a pistor debba essere fatta eol pubblico pesatore sopra un inticro forno di panc, eioe di grossi dueeento circa, netto qua! somma si deve avere il giusto peso preseritto da! ealmiero, ne vi sar a regola al pistore ehe viene deve a tal effetto di giustizia al easo di de eienza di peso
Sesto. Secondariamente l’ordine ehe si tiene nel fare il ealmiero del pane a nostro debo1e parere sembra so1a valuta one, de‘ prezzi commessa quella [c. 71r] della resa delle farine. Non essendo pero giusto ehe i1 pistore rimetta del proprio, ma ehe solo sia uguale Ia giustizia per pistori ehe per Ia popolazione eosi s’assogetta alla deliberazione di V(ostra) E(eeellenza) Ill(ustrissi)ma ehe ogni anno alla nuova raecolta delli formenti eommettano esse l’esperienza del prodotto delle farine, ammettendo Ia facitura de1 pane, come cosa super ua, avendo giä un punto fisso della quantita del pane, ehe sortir devc, da tanta data quantita di fior di farina. L’esperimento deve esscr pratieato eol metodo dell’anno presente e questo poi se ir deve a regola per tutta I‘ annata, eosi ne risulter , ehe il pane verr ragguagliato alla resa delle farine ed alli prezzi ehe correranno.
Essendo poi un pe enne motivo di disordine Ia differente lunghezza de burati naseendone da questa Ia neeessitä del taglio delle farine de medesimi (oceasione di libertä alli pistori di approfittarsi dell’indiretto) eosi erediamo di poter ricordare (salva Ia paritä de’velli delli buratii al eampione della Citt ) di ridurre tutti Ii burati ad una dete inata lunghezza ehe diano il ore senza tagliare Ia farina ne medesimi a quel grado ehe corrisponda al Campione. Allora l’incontro di buratti sar agevole a l l i magnifici S . S , presidenti alle biave, mentre facendone burattare un staro, e faeendone passare per il campione della Citta un’altro staro, si rileva se Ii buratti sono a dovere.
ln via di ri esso s’aggiunge ancora, ehe avendo Ii pistori Ii loro aggravij fissi stabiliti sopra l’intero consumo di un moggio di pane, ed essendovene molti, ehe per Ia loro sorte non possono fare ehe uno, o al piu di due [c. 71v] fomi di pane sof ono sopra due saeehi rintero aggravio al moggio, mottivo per il quale sentono Ii pistori minore l ‚utilit gi assegnatagli ehe calcolata da! giomo al mese, daI mese all ‚anno riduee al sconcerto il pistore, e pero suggerisee al medesimo Ia via indisereta per risareirsi.
L 125: 5
L 5: 6 : 3 L 130: 1 1 : 3
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Disgrazia questa ehe denota Ia povert della popolazione Ia quale non fa piii il consumo di bianco, eome correva in al i tempi, ma ehe non laseia poi d’occupare il pensiero di ehi presiede alla giustizia, seoprendo l’oeeasione di danno a ehi presentemente eonsuma il bianeo. Se pero rosse piii ristretto il numero de pistori (eome si e minorato aneora in al o tempo) questi averebbero l’intiero suo eonsumo, e pero l’intiera sua utilita onde si potrebbe lusingare, ehe fossero piii allontanate le eon avvenzioni.
Come pero il giomo del ealmiero delli pistori non intieramente eonvenire alli fonteghari, eosi
noi ammettiamo a puro lume della verit di umilmente esporre ehe nell’assegnazione delle Iire 368:1/2 fiornetto a Ii pistori in moggio di fo ento non si e usato il massimo rigore nella qualita (e cio in vista di rendere il piu possibile minore il degrado del pane al grosso) lo ehe non si puo pe ettere assolutamente alli fontegari, Ii quali vendono al minuto il or di farioa, e ehe sono soggetti confronto delle loro farine, eon il eampione della eitta. Per esperienza fatta si e rilevato eon il eampione della eitta, ehe Ia resa del ore eala onze 9 ad ogni staro del peso di Iire 32, ehe in Iire 368: viene ammontare a Lire 9 al moggio. [c. 72r]
Oltre a cio ci si deve aggiungere Ia bene cazione di Lire 10 al sacco per il diseapito della
vendita al minuto. al grosso, indi ne viene, ehe il ore, netto per il fontegaro risulta a so1e Lire 358:
Le spese per il fontegaro sono per fonnento moggia l giusto al ealamiero
L 81:9:11 Spesedazijetal o L 17:19:
Somma totale del costo L 99: 8:1 1
Dovendosi per tanto il fontegher rimborsarsi sopra Iire 358: aggiuntavi I’utilita delli semolei inragionedi l:3perLirasu’ilprimocostodifo entoehevieneaessereL5:I:llal moggio, devono vendere il fiore di farina L 5: soldi 3 : 1 /4 alla Lira, ehe il tutto viene ad essere L 8:8:8: sieche aeereseerebbe per il fontegher di 8 � 8 al staro. Cosi eseguito giusto anco al calamiero de‘ fontegari eon Ia relazione a prezzi e a peso.
Questo, e quanto in adempimeoto al oostro dovere ed in cooseguenza degl’esami fatti, condotti sol tanto dalli veri sti oli della piü sola equita, erediamo di poter assoggettare, alla virtit e[?] di V.E. e di V.V. SS. Ill(istrissi)me, restando sempre alla prudenza loro, al caso ehe dalli calmieri giustamcnte calcolati ne sortisse, o pane troppo piccolo, o farina troppo costosa, il patteggiare con gl’artisti risservandosi Ia beneficazione e compenso a circastanze piu favorevoli
Alvise Lenguazza, Presidente alle Biave
Angelo da La zara, Preside alle Biave
Giro1amo da Rio, Preside alle Biave
Tll. Vorschlag der Bäcker für die 25 Öfen und Bäckerstuben, worin das Brot für die Stadt gebacken werden sollte, 13. Oktober 168586
Presentata per M. Fran(ces)eo Aggio facendo in nome di molti pistori di Padova instanza [. . .]
lntendendo li pistori della Mag(oi ca) Cittil di Pad(ov)a, ehe gli lll(ustrissi)mi et Ecc(ellentissi)mi Sig(no)ri Rettori volendo Ia Separazione delle Pistori e Fomari, risolvono Ii pistori ehe si ritrovano e ehe averaooo da fabbricare il Pane, e mantener Ia Citt di eoncorrere con Ia volonta sua ogni volta, ehe sar fatta con buon ordine, ehe possi mantenere Ia Citta di
86 ASP, XIII, I 06, 26v-27r.
1685: (dat)a 13 8bre Ia mattina
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pane in ogni tempo con il com(m)odo della Citt , e delle Contrade, mettendoli Je Pistorie i n lochi necessarii in dove fanno bisogno, cioe in luoghi cospicui e necessarji.
Come segue
Fomo alla Madonetta I Fomo P(rivat?)o in Toreselle I Fomo P(rivat?)o al Prit della Valle I Fomi su Borgo di S.Croce 2 Fomo a S.Fran(ees)eo grande
Fo o P(ubbli?)eo apresso Ia Beeearia Grande I Forno al Canton del Pozzo dipinto I Forno alle Zitelle I Fomo passa il Ponte Altina sul Canton agl’Eremitani I Fomo a Ca‘ Capello in Piazza Ca‘ Poeastro I Forno P(rivat?)o pass la B.Elena I Fo o p(rivat)o sul Borgo del Portello pass la Leva del Portello I Forno p(rivat)o alla piazza della Sig(no)ria I Forno p(rivat)o passa Porta Molin I Fo o p(rivat)o passa Ia Boeta in Coalonga l For(no) p(rivat)o alla Saonar(ol)a sul Can(ton) per andar a S.M(ari)a.M.D: 1 For(no) p(rivat)o sul Borgo di Saonar(o)la in faza a Benicansa 1 Fomo al Lion d’oro I Fomo di qua da! Ponte di S. Gio(vanni) dalle Navi 1 Fo o di Ia del Ponte di S.Gio(vanni) 1 Fomo al Canton delle Bocalarie in fa(za) al Botegon 1 Fomo alla Crosera del S(anto) in fazza Ii Vignali I Fo o al Businello
Fomo in Stril Maggiare passa Ia Spieiaria delli do Ziggi I
2 7r)
Questi sono Ii fomi, ehe doveranno essere in separazione dalli Fomi, e questi dovera(n) essere Je Pistorie ehe doveranno fabbrieare il pane da vendere per mantenimento della eitta abbastanza e su iciente, e non in altri lochi, laseiando gl’altri per far pan a Pasterie, cusinar a partieolari Casade, per servire all’istessa citta a suo arbitrio dalla Citn\, dove Ii parera, epiaeera
Forma de‘ Capitoli regolati: Prodotti dall’Unione di molti pistori instando videlicet
T 12. Neues Statut der in Bäckerpistori und Bäcker cusinatori unterteilten Zunft, 14. Oktober 168587
Avendo gli Jll(ustrissi)mi et Ecc(ellentissi)mi Sig(no)ri Alvise Mocenigo Pod(est)a e Marc’Antonio Barbarigo Cap(itanio) Rettori di Pad(ov)a e suo Distretto per puntual eseeuzione delle Dueali da!I‘ Eee(ellentissi)mo Senato da di= : assegnati i posti dove dovra esser fabbricato il Pane da vendere, Iotalmente divisi, e segregati da quelli, ehe doveranno cucinar Pane alle Case de‘ Partieolari, e fabbriear Pane per impasterie a medesimi, e poiehe questo affare e di somma importanza raccomandato da S(ua) Serenita eon i maggiori sentimenti, e rigorosi impulsi, et ad oggetto, ehe sii ben sostenuto e prottetto questo supremo Com(m)ado ehe tende alla reparazione delli importantissimi Dazi Maeina e Pestrino di questa eitta, e Termini, eon in nite maniere pregiudieati massime per Ia eon sione dell‘ Arte sinora in questa eitta pratieata, Sono
87 ASP, XIII, 106, 27v-28v.
I
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pero devenuti alla fonnazione degl’infraseritti Cap(itol)i, quali da ehi s’aspetta dovranno eon tutta puntualita esser obbediti et eseguiti sotto quele Pene, ehe saranno espresse, et altre anco ma(g)giori ad arbitrio di S(ue) E(eeellenze) 27v)
I. Che Ii fomari ehe faranno Pane da Impastarla alle Casade, e cusinano a partieolari non possino vender Pane ne alla minuta, ne a ‚ingrosso, meno a pesa di stradella, eon danari, ne eon al a eosa in eom(m)utazione di prezzo, in poea, o in molta quantita; altrimenti facendo cadino in pena di L 25: applieati Ja meta all ‚Accusatore, o Inventore, e l’altra meta applicata al Dazio della macina, e si intendera immediate privo, e casso dalla sua Fraglia, et Arte de’Pistori
li. Che vassi espressamente proibito sotto Je pene soprannominate, agl’osti e magazzinieri e d‘ ogni altra condizione di persone i l fabbricar Pane ad uso di Masseria per quello vendere nelle loro osterie, magazzini, o dispensare in conto di prezzo agl’operarj, o ad altre persone in poca, ne in molta quanti , ma dovendo solo vendere, e dispensare, e dare di quello ehe verr venduto dal Pistore del Sestiere dove abiteranno
111. Cbe non ardischino sotto Je pene sopra rifferite gl’osti, e magazzinieri il ricever Pane per vendere nelle Joro osterie, e magazzeni di al a natura, e qualita, se non di quello pistore del proprio di loro Sestiero.
IV. Che vassi parimente proibito alli pistori di dar Pane da vendere all’ingrosso, o alla minuta agl’osti, e magazzinieri, meno a Poste, quali 28r) fossero ori del Loro Sestiero, ma ogn’uno mantenghi, e som(m)inistri Pane a tali persone solo esistenti ne propri Sestieri, e non altrimenti, e eio sotto Je pene gi espresse, e eomminate.
V. Che oeeorrendo a Pistori per qualehe loro aeeidente et in maneanza di farina possino vieendevolmente farsi imprestanza. previa Ia notizia al Daziaro, o Govematore del Dazio della Maeina, e scoprendo ehe fosse seguita imprestanza in maggior quantitit della denunziata s‘ intenda Ja farina persa di contrabando, e de‘ L 25 da esser divisi eome sopra.
VI. Che possino Ii Pistori per qualehe urgenza imprestarsi vicendevolmente del Pane, per
quello vendere ne‘ loro Sestieri.
VII. Che debbino Ii Pistori nelli Joro Sestieri per eom(m)odo delli partieolari, e delle Centrade ne‘ Passi neeessarii, e bisognosi vender Pane da ogn’uno, ehe Je parera e piaeer , tanto se sono in Fraglia de‘ Pistori, quanto no, tanto se vi sara Fomo in detta Casa, quanto no, mentre non sealdino esso Fomo.
VIII. Che in ogni easo, ehe Ii Patroni de’Stabili, ove si fabbriea Pane per vender volessero aeereseer gl’A tti delle Botteghe stesse, e rieusando il Fomaro l’acereseimento medesimo, possi esso Pistore provedersi altro Fo o en o Ii Con ni del suo Sestiere 28v)
LX. Che possino Ii Pistori poner nel suo Fomo, e Posto ehi piu Ii parera, e piaeera ogni volta, ehe non potessero, o non volessero eontinuare l’esercizio della Pistoria, e eio Je resti pero pennesso senza minimo pregiudizio delli Patroni delli Stabili.
Quali Capitoli, e Regole previa l’approvazione dell‘ Eee(ellentissi)mo Senato doveranno ad universale intelligenza esser pubblieati, e stampati, ed indi inearicati tanti Ii Pistori, quanto gl’Osti, magazzinieri, ed ogn’altra eondizione di Persone obbligati all’osservanza de’medesimi, tener Ii stessi a issi ne loro magazzeni, e Botteghe per Ia loro pontuale, et inviolabile eseeuzione.
Dat. 14. 8bre 1685
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T 13. Brief an den Dogen mit Darstellung der Schwierigkeiten bei der Festlegung von Öfen und den zu beliefernden Zonen im Stadtgebiet, 15. Oktober 168588
Lettera in Pubblico per I’Af re della Separazione de’Pistori, da Fo ari regolata in qualehe parte nell’Ordine
Serenissimo Pri!lcipe
Rieevuti i eom(m)andi della Serenita Vostra in Ducali 28:Luglio p(rossim)o p(assat)o eon quali ad oggetto di divenire i Con abbandi, et augumentare i Dazi della Macina, e Pestrine di questa Citta, e Termini quali corrono in Conto Pub(li)co ci eommette La
divisione, e separazione 29r) dell’Arte de’Pistori eoi Fo ai, con·endo eosi unita, eonoscessimo per l ‚imponanza dell’affare, e per ben diriggersi nella medesima ehiamava a noi Li Capi dell’Arte, e rappresentatole queste questo Sovrano sentimento per ben eondursi in affare, ehe in questa Cittä e di somma rilevanza, e eever da loro medesimi non solo i loro voleri, ma aneo i lumi, ehe stimassero prop per divertire Je eonfusioni, e sosteuere questa importante faeenda, e mentre da questi ricavassimo, dopo qualehe dilazione esser a questi molte renitenze, e rispetti, rissolvessimo percio andar divisando i Posti ne siti pili bisognosi per La Pistoria, stabilende anehe qualehe Decreto per il medesimo fine. E dopo un lungo giro vedendosi impulsati dalla rissoluzione dell’esecuzione sono eomparsi avanti di noi aleuni Pistori, et hanno presentato il numero de‘ Fo i, e siti de’medesimi, et ove intendono abbi a seguire La Fabbrica del Pane, escluso ogn’altro sito, e fo o per La fonzione medesima, et in aggiunta ci hanno prodotti aleuni Cap(itol)i concementi Ia buona direzione di af re eosi importante. A tali proposizioni chiamati Li Fiscali, ponderati Ia quantita de‘ fo i, e siti de‘ medesimi non troviamo diserepanza, e ei pare, ehe La Citta restera proveduta abbastanza, e ehe l’impegno possi, massime essende proposizione de‘ Pistori sostenersi. Esaminati pur Ii Cap(itol)i .29v)prodotti a quelli abbiamo aggiunto, e regolati confo e abbiamo stimato conferente; sentiti eoi Contraddittori Ii Fo ari stessi eon Li Fiseali, il ehe tutto pero resta soggetto a river(itissi)mi sentimenti di Vostra Sovranita, meutre stavimo nel contento d’aver veduto a perfezione l’affare, e ehe altro non restasse, se non ehe pubbliearne e effettua e l’eseeuzione, insorge ehe penetrato da molti partieolari ehe anno Fo i in questa Citta, ehe non restano inelusi nel numero di quelli ehe han prescielto Li Pistori per La Fabbriea del Pane han preteso, e pretendono chi per l’anzianita, ehi per Ii Posti, e siti e ehi per altre ragioni dover entrare nel numero di questi, all ‚ i neon o Li Pistori rigorosamente s ‚esprimono, ehe dovendo loro stessi sosteuere si grau peso, e mantenir Ia Cirta in 26: ehe si ristringono meutre di presente sono 60. i n e(ontr)a non intendono valersi d’altri siti, ne Posti, se non di quelli da loro esibiti, e proposti, e quando vi fosse altro sentimento si umiliano beosi al supremo eomando, ma non intendono assumer l’obbligazione di manteuer Ia Citta, ne meno possiamo sperare, ehe Ii Pistori piu floridi entrino nelli Posti da essi proposti, quali sono stati divisati eon Ia mira d’assegnare a eadaun fo o il eonfine, ehe dovran manteuere, e provedere di Pane, ma tutto restera si puo dire a diserezione della sorte, e dell’aeeidente. In questo stato eose 30r) eombattuti da grau ritlessi abbiamo risolto d’umilia e le notizie a V.V.E.E. perehe se faeeiano [eonse?], e ehe per esempio sia am(m)esso qualehe fo o, ehe Ii Pistori non l’approvino non voranno assumer l’obbligaz(io)ne essendo eontraria al loro sentimento, se escludiamo il Particolare eon Giud(izi)o le liti, e le eontese saranno in campo con l’Apellaz(io)ne, e
Ia Fraglia non vorra entrare in questa seena per dispendiare, et agitarsi in uoa eosa, nella quale vi coneor(r)ono piu per aeeidente, ehe per un’intiera riso]uta volonta. Per
88 ASP, XIII, 106, 28v-30r.
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noi eredessimo quando si dovesse dare, eome si dava, Ia pontuale eseeuzione al riverito Deereto dovere I’elezione de’Posti, e siti esser rimessa alla volonta de’Pistori, meutre non maoeare ai Partieolari l’esazione dell’Avviamento a restanti Fomi si p(er) le impasterie delle Casate, eome il eueioare il Pane a Partieolari. Per il resto erediamo lo faeendo [?] Ia pub(lie)a Sup(re)ma intenz(io)ne ehe ha per oggetto Ia redenz(io)ne di due dazi, quali eorrendo eome si e detto per eonto Pub(bli)eo non si puo sperare se non ehe maggiori diseapiti, aneorchenoi eon l’attenz(io)ne piu ssa non om(m)ettiamo le diligenze n te p(er) il Pub(blie)o vantaggio, eome ehe in questo interesse l’applicaz(io)ne maggiore quale resterä consolata con i ce i river(itissi)mi ehe ci ingiungerano, come supplichiamo
Dat(a) 15 : 8bre 1685
Gio:Batta Meneghina 27:ma(g)gio 1777
T 14. Dogenbrief mit der Bestätigung der Teilung der Bäckerzunft, 8. August 169789
Tratta da! Libro Dueali [. . .] esistente nella Fiseal Caneell(eri)a di Pad(ov)a armo [. . .] Silvester Valerio Dei Gratia,
Dux Venetiarum
Nob(ile) Et Sap(iente) Viro Barbone Mauroceno de suo mandato Cap(itani)o Pad(u)e Fideli dileetio salutam, et dileetionis affeetum
Persuasi pur noi ehe in eonformita di quanto ci esponete nell’oggetto di facilitarsi
l ‚ abboecamento delli Dazii Maeina, e Pestrio di cotesta Citta convenga p(er) le ragioni addotte separarsi Ii Pistori, ehe fabbricano Pane per vendere dai Fomari, ehe lo cucinano per le ease private dover il zelo, et attenzione Vos a in eseeuzione aneo delle DucaIi a Pre(de)cessori V(ost) da di 24:maggio, 28:1uglio, e 16:agosto 1685 devenir in tal proposito alla Terminazione, ehe overete propria eon le regole, e preserizioni, ehe pure vi pareranno opportune, rimettendo da poi p(er) esser approvate.
Omissis alijs in diversa materia prescriptis Dat(a) in n(ost)ro Due(ale) Pal(azz)o 8. Agosto lnd(ictione) VI 1697
Maria Angelo de’Negri Seg(retar)io
T 15. Beschluss des Capitano von Padua betreffend Rechte und P ichten der Bäckerzun , 17. August 169790
Addi 17: Agosto 1697
L’lll(ustrissi)mo et Ece(ellentissi)mo Sig(no)r Barbon Morosini, Cap(itan)o di Pad(ov)a
Volendo eseeutivamente a Ducali dell’Eee(ellentissi)mo Senato 8:Giugno eor(ren)te divenire con I‘ ordinario suo zelo dri etto sempre al augumcnto delle Pub(bli)ehe rcndite, et a divertimento di quei notabili pregiudizii sinora inferiti sugl’importantissimi Dazii della Maeina, e Pestrio di questa Citta e Termini ha eon Ia pre(se)nte sua Terminazione stabilito gli infras(erit)ti Cap(ito)li previa Ia matura eonsideraz(io)ne a propri ri essi avvalorati dalle neeessarie avute informaz(io)ni tendeoti al eom(m)odo della Citta, stabilito e deeretato come segue.
ASP, XIII, 106, f. 30v.
90 ASP, XITI, 106, 3 1 r-32v.
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I. Che Ii fomi descritti nell’annesso Foglio ehe dovrä poi esser stampato a notizia di cadauno et in conseguenza Ii Pistori in d(et)to Rotolo nominati, debbano fabbricar solamente Pane vendibile, bianco, bello, ben cotto, e di giusto peso restando alli sud(det)ti espressamente proibito il fabbricar Pane d’altra sorte; ehe dal sud(det)to ne cucinar alle Casade sotto qua! si sia color, o pretesto d’Impasteria Ia qua! anzi con il pre(se)nte Cap(ito)lo Ii resta proibito sotto le pene ehe dal seguente Cap(ito)lo Je saranno espresse.
11. Che rutti gl‘ altri Fomi della Citt detratti Ii Sopraespressi possano esercitarsi solamente nelle lmpasterei, e cucinar per Je Casade ma in fonna totalmenie diversa da! pane vendibile, cosicche siano Je Bine .32v) di sei panetti l’una, ma ehe sia meno del soldo, e maggior del Bezzo, restando proibita sempre Ia facolt a Fo ari sud(det)ti di fabbricarle di qualsivoglia sorte niuna eccetruata, etiam Biscotti, e cio in pena in caso di contrafaz(io)ne di D(enari) 100: et altre corporali ad arbitrio N(os)tro, e successori, nella qua! pena incorreratmo se ardissere vender in Pub(bli)co, o in privato pane vendibile.
Per Ia liquidazione delle quali Trasgressioni si riceveranno Denoncie secrete, e sar proceduto con l’auttorit e Rito dell’Ecc(ellentissi)mo Senato a corez(io)ne de’trasgressori, quali s’intenderanno privi di poter piu esercitar !’Arte del Pistore, o Fomaro come sopra.
Ill. Resti espressam(en)te proibito alli mercanti di Lana, Osti, o chi si sia niuno
eccenuato il poter fabbricar in casa, o far fabbricar ai fo ari pan di sorte alcuna per darli in pagamento, o venderlo a loro Operari, o Lavoratori, e volendo quelli proveder di pane abbiano obbligo di riccverlo dalli Pistori di sopra espressi, eccettuati quei Serventi, ehe coabitassero con essi, e cio sotto le pene del Cap(ito)lo II contenute.
Dichiara inoltre S(ua) E(ccellenza) ehe p(er) scoprire Je fraudi, ehe fossero com(m)es(s)e da Trasgressori san\ fonnato processo per via d’lnquis(izio)ne con il Rito dell’Ecc(ellentissi)mo Senato con assegnam(en)to al Denunz(ian)te di D(ena)ri 25: p(er) cadauna volta, oltre esser tenuto secreto, qua! pena dovra esser pagata da! Reo, oltre Je pene di Qual Terminaz(io)ne unita all’annesso Procl(am)a dc di 2 giugno 1 769: p(er) Ia buona direz(io)ne dal Dazio della masena dovrä aver trasmessa neli’Ec(cellentissi)mo Sen(a)to p(er) I’approv(azio)ne.
Barbon Morosini. Cap(itan)o
Ant(oni)o M(aria) Valier Canc(elier)e Fis(cal)e
Tl6. Bekanntmachung der Teilung der Zunft in Bäcker Pistori und Cu sinatori; Au orderung, sich binnen 8 Tagen r eine Gruppe zu entscheiden. Rechte und P ichten, um 171191
Proclaim
Per Ia regolazione, a miglior direzione delli Dazi Macina, e Pestrino di questa Citt e Tennini in ord(in)e al decreto sottos(crit)to dall’Ecc(ellemissi)mo Senato 19: luglio cor(ren)te
Omissis
L ‚IIl(ustrissi)mo Ecc(ellentissi)mo Sig(no)r Fe(de)rigo Yenier per Ja Ser(enissi)ma Rep(ubli)ca di Yen(ezi)a Cap(itan)o V(ice)Pod(est)a di Pad(ov)a e sua Giurisd(izio)ne in esse(cuzio)ne del Sovrano volere espresso nelle sopraccennate ducali con le quali rimane
91 ASP, XIII, 106, 33v-34r.
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deereat ta Ia separazione delle Impasterei eon il pre(se)nte Proel(am)aordina e rissolutam(en)te eomanda
I .
Il.
Che I i pistori debbano fabbriear solamente Pane vendibile, bianeo, bello, ben
eotto, e di giusto peso, eonfonne il ealamiero, il qua! dovra esser bollato eol sigillo in ord(in)e al prescritto dalli Cap(ito)li a stampa del Dazio del Pestino, restando a d(et)ti Pistori proibito in avvenire di poter piu fabbriear Pane d’Impasteria per Partieolari, come nemen di eueinare alle Casade in poea, ne in molta quantitä, eon Ia libe a a tutti Ii Pistori [ehe ben ampla Je restapennessa] d’esercitarsi nella Fabbriea di Pane come sopra vendibile
Che Ii fo ari quali non fabbrieassero Pane vendibile, possano, e vogliano tutti esereitarsi nell’impasterie, e nel euoeer il Pane per Pa icolari in fonna pero Iotalmente diversa, eioe ehe siano le Bine sanza bollo di 6:panetti l’una, et il Panetto sia del peso minor del soldo 34r) e maggior del bezzo restando aneo ad essi fornari sempre vietato il poter fabbrieare Pane di qualsivoglia altra sorte,
etiam Biseotto, sotto pena a eadaun Contraf(atto)re tanto de‘ Pistori, quanto de’Fomari di D. 200: da esserle irremissibilmente levate, et applieate a benef(iei)o del sud(det)to dazio Pestrino, ol e le pene a ittive, e eorporali in arbitrio di S.E. e Sueeessori, seeondo Ia qualita dalle asg(ressio)ni, p(er) Ia liquidazion delle quali si rieeverano Demmzie seerete.
Omissis
E perehe e preeisa intenzione di S.E. di venire ai Pub(bli)ei riguardi, aneo il eom(m)odo de‘ Privati, de‘ Pistori e Fomari, e per questo aggionge.
Che salva Ia sud(det)ta separaz(ion)e ogn’uno di loro sia in libertä d’esereitare o l’una o l’al a professione, dovendo pero nel te ine di giomi 8. dopo Ia publicaz(io)ne del Pre(se)nte eomparir nella Cane(elleri)a Fiseale, e con sua positiva Comparsa esprimerc Ia di Lui volontä, eioe di fabbricare Pane vendibile, opur di voler impiegarsi nelle impasterie, e cucinare p(er) le Casade; con ehe resti aperto il com(m)odo a Popoli, et a ciaseuno d’essi Pistori, e Fornari l’impegno dall’obbligo, ehe assumesse, onde tutto procedi eon quell’ordine e eautella, ehe rendersi eonveniente, e ehe e uniforme alla Suprema volonta.
Et il Pre(se)nte Procl(a)ma ha dato alle stampe, publ(iea)to, et af sso ai luoehi soliti, e speeialm(en)te in eadauna Bottega de‘ Pistori, e Fomai in eonsonanza alle aeeen(na)te Dueali, p(er) Ia sua inviolabile esecuzione.
Fe(de)rigo Venier Cap(itano) V(iee)Pod(est)ä
T17. Bittschrift an den Dogen, die ntsc eid n über die Teilung der Zunft zurückzunehmen, 30. Oktober 1685
Serenissimo Preneipe
Sono i sudditi pietosa fartura del Principe: dalla sua bont rieevono I’essere, et il poter sosteuere Ia vita. Alla S.Maesta vivono per farle tributo delle sue fomme quando ne habbiano: Per tutto il eorso de seeoli l’ar:e e seola umilissima de Pistori di Padova ha esereitato Ia faeolt di fare il pane e di vendere e di cueinarlo per le famiglie. Questo e eon(n)aturale antieho suo patrimonio sopra il quale sono sogetti ä debiti e spese; eol fondam(ent)o del quale e stata I’arte obbligata alla gravezza de Galeotti prontamente adempita piu e piu volte eon graui dispendii nelle Guerre passate e nella presente. Con q(ues)ta fede siamo entrati nella seola noi ehe vi siamo deseriti, e si siamo sottoposti al
ASP, XI, 77, 8r-9r.
74
peso del matrimonio, et alla propagatione de figli co quali reparando i danni della morte si conservano i sudditi all’Imperio de Dominanti, nela conservatione dell’arte in tale stato s’e veduta per gran spatio di lunghissimi tempi, come certam(ent)e non e, 8v]di pubblico pregiudizio. Gloria della Seren(i)ta V(ostra) conformandosi a Dio permetterea sudditi anco del piu umile grado ne loro patiti o preueduti danni supplichevoli ricorsi al suo trono.
Sospira !’arte genuflessa a pie di q(ues)to Ia sua imminente desolatione, quando sia !’arte stessa divisa in pm1i, e con alteratione al suo antichissimo stato si prescriva, ehe altri possano solo fare pane per vendere, altri solo farlo per le famiglie.
L’ampiezza della Citta si Pad(ov)a a cui non corrisponde il N(umer)o scarso degl’habitanti onde sono poco abitate molte contrade, fa vedere ehe non potrai(n)o sussistere ne gl’uni, ne gl’altri. Vi sara Ia loro perdizione, non il pub(bli)co profitto. Supplica per tanto riverentemente !’arte ehe [?] di ridurre in atto tale alterazione al suo continuo antichissimo stato, si degni Ia Serenita Vostra ehe possa addurre Je sue ragioni, onde habbia il conforto di poter esporre a sapientissimi riflessi del Prencipe quelle 9r] fo i, e vive considerazioni, ehe resistono alla innovatione, rassegnata pero sempre, et i poveri sudditi, ehe Ia costituiscono al suo volere supremo. Gr(azie)
1 685, 30. ottobre
ehe sia rimessa a i Sauii dell’una e dell’altra mano.
Consigl(ier)i Benedetto Contarini Gerolamo Battaglia Bemardo Memo Lorenzo Dona
T18. Auftrag an die Stadtrektoren, eine schriftliche und unterschriebene Stellungnahme zur Frage der Teilung der Bäckerzunft abzugeben93
Per ordine de l‘ E(ccellentissi)mi [?] Sauii oltres(crip)ti ehe alla presente supplicatione rispondano Ii Rettori di Pad(ov)a, et bene informati delle cose in essa contenute, visto, servato, et matturam(en)te considerato quanto si deve dicano l’opinione loro in scritt(u)ra giurata, e con sottos(trizio)ne di mano propria giusto Ia forma delle leggi
Angelo Schietti Not(ari)o Ducale
T19. Bittschrift an die Stadtrektoren seitens der Bäcker, die Entschei dung über die Teilung der Zunft zurückzunehmen, nach 169794
Ill(ustrissi)mi et Ecc(ellentissi)mi Sig(no)ri Rettori
Dovendo le Ecc(ellenze) V(ostre) rispondere [?] Ia supplicatione p(re)sentata a piedi di S(ua) Serenita dalli intervenienti della Fraglia de fomari di q(uest)a Citt legittim(amen)te eletti con pa e presa nella stessa fraglia, con pienezza de voti Ii 24, 8bre passato, umiliano questi al giusto zelo di V(ostre) E(ccellenze) Je loro riverentissime instanze accio si degnino assistere a detta povera aglia con fauoreuole informat)ion)e, a fine possa esser la medema udita sopra Ia novita si pretende dare nel dividere Ia fraglia in Pistori, e fo ari
93 ASP, XI, 77, f. 9r.
94 ASP,XI, 77, llr-l2v.
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ad effetto ehe solo pochi pistori possano fabbricare et vendere pane, e talli restanti Fornari sii solo pennesse far pane d’impasteria, e cucinar per le case.
Si come dalla pratica di detta divisione ne ridonden\ infalibil(men)te il Iottale ecidio della Fraglia, cosi spera Ia med)esima d’esser dalla pubblica autorita sostenuta, quando gli sia permesse di poter far noti alta clemenza del Serenissimo Prencipe i suoi gravami.
Per Ia fonna de statuti delt’arte approbati dalta pub(li)ca Maesta con Ducale 1461, I I Marzo,95 resta i n chiaro ehe e lecito ad ogn’uno entrar in detta Fraglia per fare et vendere pane, et p(er) impegnarsi in ogni altro esercitio, di quest’arte, et ehe non e pennesse ad altri tal impiego. Puo ogni fomaio, o Pistore neoder il pane alla Casa della sua abitat(ion)e doue manualm(en)te fa il pane ogni gio o, anzi gl’e proibito il uendere in altre loeo or ehe alle panatarie, et sotto il Palazzo, restando aneo obligate ogni Pistore a bollare il suo pane con tm segno particolare, quale si .Ilv) eome distingue Ia fabbriea di eadauno eosi fa eonoscere ehe e pennesse ad ogn’uno far pane quando puo e vuole et eontro queste, et altre eoneessioni e per leggi fatti a d(et)ta fraglia non si puo far eosa alcuna eosi commandando Ia parte presa nell’eec(eltel: lissim)o Cons(igli)o di Dieci Ii 28 luglio 1404. Per il corso de piu secoli ha goduto Ia fraglia di questa pubblica benigna eoneessione, Ia quale ha dato l’essere a tante famiglie, ehe si sono conservate et vivono con l’essereitio di far, et vender pane et di fame per l’impasteria come anco di eucinar alle case Ii eonfratelli di fraglia sono en ati nella med(esim)a eon Ia fede di questi statuti et permiss(io)ne, et hanno allegramenie sempre contribuito, p(er) il publico servitio tutte le imposizioni commandate particolarm(en)te nelle ratte Galeote ehe tuttavia eaminano, et sono pronti a spender con Ia stessa ilarita d’animo il resto della loro sostanze, et Ia stessa vitaper dar continuato testimonio della loro fedelis(si)ma svisceratezza. Quando al presente dovesse praticarsi divisione della fraglia, resterian Ii confratelli delusi nell’eser(eitatio)ne inviolabile de loro statuti, e sariano costretti senza colpa perire, imperocche molti di quelli, a quali rimane interdetto il far pane non potriano vivere eon il solo cucinar perle case, o far pane per 1’Impasteria, et assolutamente non potriano soccorrere alle neeessita delle lor famiglie cariche di mogli, glioli, et se ben fornari non potriano somminis ar il pane alle loro creature, oue all’incontro aleuni della stessa aglia l2r) cercando lo modo di trionfar nei sestrieri, nelle ruine de l ‚ altri, tutto ehe eonfratelli pensano d’arichirsi.
Oltre ehe se anco S(ua) Ser(eni)t commandasse in risoluta maniera questa divisione, sarebbe impossibile ehe in 25 overo 30 di noi con atelli, quali vengono divisati potessero supplir si gran peso con Ia continuatione del bisogno, poiehe come e notorio, nelle ristrettezze, e penurie de‘ grani e benehe siamo al presente 60 e piu ehe fabbrichiamo pane, non si puo provedere al bisogno di questa eitta risentendosi in queste eongiunture. Laerime, e gridi, et eio proviene perehe nell’uniuersale de‘ fratelli non ui sono fortune essende Ii fo ari per natura poueri, et dalla ristrettezza de tempi ridotti (si puo dire) alla mendicita.
All’osservato con particolare ramarico della fraglia ehe p(er) anco, corrono in ttati Ii daeii della maeina e pestrino il ehe da Causa alla novita, et haueni eon genio ossequioso applieato alla nova condotta di essi datii, ma i grossi diseapiti ri sentiti nelle passate eondotte quali risultano infalibili dalli billaneii gi essibiti hanno giustamente, et ragionevolmente persuaso Ia fraglia stessa a non accresser i debiti, ehe in grossissima quantita ella tiene, non gi con il publico, ehe resta intieramente saldato, ma eon particolari creditori, ehe si legono dalle earte prodotte, et particolarmente da! contenute della precitata parte 24, 8bre passato, debiti son questi importantissimi quali non possono senza dubio i fomari supplire meutre seguisse Ia divisione divisata. Imperocbe
95 Der Dogenbrief stammt aus dem Jahr 1469, aber wegen eines Trans iptionsfehlers im Codex A wurde immer 1461 geschrieben. (Vgl. Vignazia, Die Mariegala 34)
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uenendole tolto il modo di industriarsi nella lor arte eon quella liberta ehe gli pennette Ii stamti et uso di piu eentinara J2v) d’anni non potriano eoncorrere al pagamento.
Comanda l’Ece(ellentissim)o Senato in Dueali 29 maggio 1685 ehe si proeeda a patti veechi, e modi usati, et questa e Ia propria strada per eondor eose al fine desiderato, per questo non crede La fraglia ehe vora Ia Pieta publiea, et Ia pate a Carita del Preneipe eausar l’este inio della fraglia eol eommandare Ia nova divisione.
Questi et altri motivi di valida eonsideratione, et ri essi portera Ia aglia sotto l‘ oeehio purgatiss(im)o della Giustizia, eon Ia eonsiderat(io)ne aneo di quello si pratiea nella Citta suddite quando si uenga eoneesso d’esser aseoltata. Implora pereio sotto ogui [?) dalla bonta di V(ostre) E(eeellenze) Ia Gratia di fauorabile reseritto. Gratia ehe ha eougiuuto il merito di preeiosiss(im)a Carita ehe eertam(en)te naseera dal mantenim(ent)o di tante povere fa iglie, quasi pregheran(n)o ineessantem(en)te S.S. M(aest)a per l’incremento di gloria a questa Sere(nissi)mo Domiuio et per longa, e feliee eonservatione dell‘ Ece(ellen)ze V(ostr)e
Gratia
T20. Bittschrift an den Dogen, die Entscheidung über die Teilung der Zunft und die Festlegung auf 33 Öfen für das Backen des Brotes zu rückzunehmen, 10. September 169796
Serenissimo Principe
La povera fraglia da fomari di Padova numerosa di piü di cento persoue, ehe con punmalita, sin hora ha corrisposto le Publiehe Gravezze, tanto da Galeotti et altre al presente in un instaute senza ehe sia udita, ne diffesa, vede irreparabile La sua total perdiz(io)ue derivaute da una novita mai piü praticata, ehe si !egge nel Proclama, 6:eorente, pubblicato dall’Eee(ellentissi)mo Sig(uo)r Capitanio di Padova, ehe da l’impulsa, d’humiliarsi al Regio Cospetto di Vostra Serenita per il proprio Sollievo
Presceglie l’Eec(ellentissi)mo Signor Capitanio trentatre forni perehe soli debbano servir per Ia fabbrica del pane vendibile, ne sestieri dalle cittä stabiliti, onde gli altri perdono Ia sua arte. Chi hauera comodo, e soldo, potra acquistar piü sestiera, riddur in poche teste Je fabbriche, e quasi impossibilitato il modo di manteuer provista La Citta. Se il fo ento eresce di pretio l’inhabilita di questi di prouedersi, eausa seoneerti, se uno di questi viene eseluso, o lascia quel sestiero destinatoli, non haura piü [?) per lui, per far Ia sudetta arte. Questi deuono solo far paue bianeo, e per La poverta, non si fara Pane, ne biscotto.
L’altri fo i sono destinati solo nelle impasterei, a eusinar pane per le casade, non eome essi padroni desiderano, ma eome viene prescritto in detto proclama, e eon alcune gravose condizioni, ehe meritano gl‘ alti ri essi.
Humilia detta povera Fraglia a Piedi di Vostra Serenita, humil(men)te supplica, resti soleuata da questa odiosa novitä destruitiva dell’arte sua e sii commandato ehe il solito si oservi non opponendo, parendo a vostra Serenitä, resti stabilita ehe chi vuol la liberta di vender pane, non possi esercitarsi nelle impasterei, et umilmente ne addimandiamo Gratia
1697: 10 : 7bre
96 ASP, XI, 77, f. 25r-26v.
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T21. Auftrag an die Stadtrektoren, eine schriftliche und unterschriebene Stellungnahme zur Frage der Teilung der Bäckerzunft und Festle gung der Öfen abzugeben97
Illico
Consiglieri
Nadal Dona
Bene(de)tto Pisani Zanne Bomd Gabriel Marcello Franc(esc)o Pesaro Zanne Benion Illico
Per ordine degli Ecce(llentissi)mi Signori Sauij oltrescritti, ehe alla soprad(et)ta suplicat(io)ne rispondano Ii Rettori di Padoa con Giuramento, et con sottoserit(tur)a di mano propria, giusto Ia fo a sulle leggi.
Alvise Marchesini
Nodaro Ducale
T22. Bittschrift an den Capitano um ein neues Probebacken und Proteste wegen des kläglichen Zustands der Bäcker-pistori, 11. Jänner 174598
Ill(ustrissi)mo et Ecc(ellentissi)mo Sig(no)r Capita(ani)o V(ic)e Pod(es)ta
La Fraglia de‘ Pistori di questa Citta ehe nell’anno 1666 a eomodo di questa popolazione esercitatasi in fomi cinquanta sette, indi decaduta l’anno 1697: ristreno aneo il numero de‘ fomi al numero di trenta tre, e ehe in oggi ne numera solo ediei eon timore piu probabile di minorazione, ehe eon speranza di aumento di tal numero, quella del consumo di pane, di eui ri aeva il pubblieo Patrimonio per il Dazio Pestino Iire tenta sette mille, et in oggi ne ritrae con sensibilissimo pregiudizio di detto dazio quantita assai minore rilevandosi il prodotto dell’anno passato aseender a sole Iire venti due mille ottocento sessanta una, quella ehe riguardata in corpo avea forze, e capitali aneo per l ‚abbocamento di deno dazio per molti anni nel principio de‘ quali porta il peso, e l’annuo livellario agravio, quello ehe riguarda in eiaseun partieolare componente il eorpo numerava Confratelli peeuniosi et in florido stato, onde le comprede de‘ Fomi a‘ suoi tempi a pronto eontante proeurar onesti eivanzi, et in oggi numera Con atelli, ehe nell’esercizio dell’arte consumarono le proprie sostanze, e in desolato stato onde dover sprovvisti de‘ formenti passar alle giomaliere tenui comprede al piu caro prezzo abilitati .2v} da! Venditore al pagamento. Questa Fraglia, Senato Prestantissimo, e questi infelici componenti Ia stessa si umiliano riverentissimi ali’E.V., e rassegnano Ii loro insoferibili aggravij, onde conseguime totale sollievo negli affetti si Giustizia, ehe riverentemente implorano, e sperano; addi andando perdono se in affare in cui tranasi e della Pouertä in riflesso Ia continuazione dell’arte necessaria al di Lei mantenimento, e del Publico patrimonio in riguardo e al Dazio Pestino, e alla sussistenza di essa Fraglia, e di questi infelici di tanto gia estenuati, ehe scoprono ben vicino i l loro totale disfacimento prohssamente espongono i loro reclami.
97 ASP, XI, 77, f. 26v.
98 ASP, XVII, f.2r-9r; Da m im nachkommenden Text sichtbar; wenn die Datierung more
veneto erfolgte, dann handelt es sich um Jänner 1 746. 78
P(rimo) Cento, e ottanta e piu anni sono gia corsi, da ehe con metodica formalita fu fatto in questa Citt il sazo della quantita di peso ricavata dalla manipolazione di un sacco Fonnento in vendibile pane. Dopo mai, benehe tante vicende si sijno mutate, e taute sijno le seguite alterazioni circa Ia materia, e Ia forma non ostante, ehe sij stata sin l’anno 1684, e susseguentemente implorata, e ehe s’implori, si e potuta ottenere Ia rinouazione di quello. Fu bensi sopra Ii ricorsi de’Pistori posteriormente a detto sazo fatta qualehe necessaria indispensabile aggiunta al sazo medesimo a pro‘ della Frag1ia, ma tale .3r]aggiunta fu fatta rapporto unicamente alle spese cresciute per Ia riduzione del Formento in pane, non uerso giammai sopra Ia uera real quantita dipeso di pane, ehe si ritrae da! sacco Formento.
E pure Ii confronti delli recenti sazi della Vicina Citta di Vicenza, e Terra d’Este convincono ad evidenza di errore il predetto sazo 1565 in riguardo Ia quantita di detto peso.
Stabilisce il sazo di padova, ehe ricavi il Pistore da! Sacco Fonnento libre alla sottile di vendibile pane duecento e dodici, oncie diesi, stabilisce quello di Vicenda, ehe ricavi il Pistore libre alla sottile di pane sole cento, e settanta. Vero e ehe i l sacco formento calcolato nel Sazo di Vicenza e di peso di libre cento, e sessanta noue, minor peso di quello di Padova noue; ma non puo darsi ad intendere ehe libro nove di piu nel peso del Formento render possano incremento ridotte pane d i libre quaranta due, oncie dieci, cadendo anco sopra detto maggior peso di formento Ii dibattimenti per semole e semolei. Stabilisce parimenti il sazo di Este Ia quantit del Pane ehe si ricava da! sacco Formento in libre alla sottile cento e ottanta sei , oncie cinque e pure non differenzia il peso del Formento calcolata nel Sazo Este ehe di libre due, oncie quattro, ehe mai ridotte in pane possono aumentarsi a libre venti sei .3v] oncie cinque, come viene stabilito da! sazo di Padova. Se couincono ad evidenza Ii predetti sazi di Vicenza e di Este l ‚errore del Sazo di Padova 1 565; nel stabilir Ia quantita del peso di pane, lo convincono altresi l’esperienze fatte pure in Padova precedentemente a detto sazo. Sappia L’E.V. come in fatto detto sazo fu formato sopra il fondamento di un’unica esperienza seguita Ii 2 dicembre 1564 nel Monastero di S.Benedetto; ma ehe all’esperienza sudetta ne precedettero in detto anno altre quattro convincenti di en·ore il detto peso.
Nacque Ia prima Ii 26 luglio, nella quale sorti il sacco peso di farina di libre cento vent’otto, e rese peso di pane libre duecento e tre, oncie otto, ehe sono libre dieci meno e once due delle stabilite con l’ultima esperienza.
Successe Ia seconda Ii 31 luglio, e fatta con libre cento, e venticinque farina rileuossi il peso del pane ridotto in libre cento, e ottanta noue. Vero e, ehe minor fu il peso del sacco Farina usato nell ‚esperienza 2: Dieerobre di libre due, ma libre tre farina alla grossa render non possono libre di pane alla sottile ventitre, oncie dieci ehe in tal numero appunto mancano per arrivare alla stabilita quantit di peso di libre duecento dodici, oncie dieci con detta ultima esperienza.
La terza esperienza seguita Ii 8 Agosto susseguente 4r] non si puo negare sij nell’estesa di essa confusa; tuttavia confessar bisogna, ehe da sacco Farina si peso libro cento venti noue ricauato sij stato il solo peso del pane in libre cento quarantanove alla grossa, sono libre cento novanta otto, oncie otto alla sottile.
Sorpasso La quarta esperienza tutte Je altre mentre da sacco di farina di libre cento trentatre prodotto peso di pane in libre alla sottile duecento sedici, oncie dieci ehe tuttocbe ragionevole sia Ia crescita per esser maggiore il peso della Farina sormonta tuttavia tune le altre precedenti; ma e minore pero della quinta sopra cui formossi il sazo.
Queste furono Je previe esperienze, ehe pur doueano uniforme eute giusti care Ia somma della poi ssata quantit in libre , quando ueramente, e realmente di tanta quanti deue essere il prodotto.
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Finalmente si devenne all ‚ultima di 2:dieembre; e benehe ritratta da essa Ia quantita dissimile da tutte le altre di libre dueeento dodiei, oneie dieei, sopra questa uniea stabilito il sazo ehe pur al giomo d’oggi in tal parte sussiste.
Yero e Senator Prestantissimo, ehe di tal sazo e quantita in allora eontenta Ia Fraglia, et annoto a tal effetto volontario eostituito publieo, ma e altresi uero, ehe il 4v] motivo dell’aequietarsi Ia eoneessa permissione, ehe risulta da! Costituto stesso di poter fabbriear pane buffetto, osia Romano (C a ato volgarmente in oggi Bigorani e Pan a corni) sei once meno al grosso del pane da scaffa, ehe e il pane, ehe ora ncUa medesima forma si fabbrica. In fatti Ia fabbriea di detto pane buffetto resto nel sazo non solo aceordata, ma aceordata aneo in allora Ia minorazione del peso di oneie sei per grosso, er aneo posteriormente dall’altro 1575, ehe si rassegnano.
E qui degni l ‚E.Y. ri ettere, ehe eon Ia eondizione della pe issione di tal fabbriea di pane a oneie sei meno, aneo in oggi aeeorderebbe Ia povera fraglia Ia somma di libre dueeento dodiei, oneie dieei, mentre il danno ehe ne deriua dalla ealeolazione di tal quantita e largamente eompensato dalle oneie sei meno per grosso di detta fabbriea di pane buffetto. Questa e Ia prima infetta radiee, d’onde nascono l ‚ insoferibili perdite alla gia desolata Fraglia, e quali dovra sempre soccombere aneo eon un pien abbonamento di tutti gli aggravij , e spese, quando non resti affatto troneata, e annientata. Meutre ehe giouar puo detto abbonamento se nella ealeolazione del detto sazo 1565; e eosi pur ne‘ susseguentesi, e in quello 1662, ehe pur oggi serve di norma, e regola viene imputata, e eontegiata alla Fraglia una quantit di pane, ehe in fatto non ritrae? 5r]
Altra proua pur eonvineente di erroneita in tal parte sudetto sazo e il eonto, ehe si rassegna. Ma qua! altro partito migliore per assieurar Ia giustizia ehe Ia tanto sospirata esperienza, e prova in fatto, ehe nalmente giusti ehi Je sin ora eredute, ma pur troppo uere querimonie di questi infeliei? Qual prova, et esperienza genu essi implorano.
2.do. Di egual importanza e il seeondo reelamo della povera Fraglia, e questo non sopra il sazo 1565, ma sopra il posteriore 1575, eui riportasi \’ultimo 1662; a norma del quale si formano Ii odiemi mensuali ealamieri.
Che sopra Ia varieta, ineguaglianza, e aeeidente del ualor de’formenti debbiasi fabbriear il pane di peso sempre d’intiera oneia senza ehe ne deriui o diseapito, o eivanzo per Ii pistori e cosa tanto dif eile, quanto ehe anzi si auuieina di molto ‚impossibile. Per questo nel sazo primo 1565: eomandata Ia Fabbrica del pane non sempre dipeso di oneia intiera, ma a norma di quanto potaua il giusto, e il ualor del formento eonla divisione di detta oneia sino nelle piu tenui parti della stessa. Rifformo detto peso il susseguente sazo 1575; e ridusse Ia fabbriea del pane a oncia intera
Qual di queste due formalit sia Ia migliore non e eosa da eerearsi dalla povera fraglia ehe eieeamente obbedisee a qualunque prescrizione. Cerea solo il sollievo dall’aggravio ehe nasee questa 5v] seeonda fo alita di eonteggio ehe pur oggi si pratiea .
In fatti, eom’e eerto ehe non puo ehe di varissimo aeeordarsi ehe il eonteggio in rapporto alli prezzi del formento porti Ia Fabbriea del pane a oneia sempre intiera, eosi e altresi eerto, ehe della Fabbriea del grosso del pane a oneia intiera ne deriva o per Ia Poverta in easo di eivanzo , o per Ii pistori in easo di diseapito perdita irreparabile.
Anco in tal easo il eonfronto delli predetti sazzi di Yieenza, e di Este fonnati eon giusto eonteggio di eivanzo, o perdita manifesta tal uerit di patto, e additano il rimedio, e il sollievo con Ia eompensazione da loro prescritta ne‘ susseguenti mensuali ealmieri, qua\ eonteggia, e eompensazione implora genut1essa Ia povera fraglia.
Non dovrebbe patir opposizione tal instanza; meutre tal metodo e il medesimo, ehe eonobbe di giustizia douer questa eitta stessa pratiear eon Ia Fraglia de’Casolini ne‘ mensuali Calmieri dell’oglio, ne puo sottrarsi di render Ia Giustizia stessa eon pari metodo a questa fraglia ehe parimenti l’implora.
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Sperano pero questi infelici senza di colta poterpttener tal metodo, ch’e di piena retta giustizia 6r} tanto per Ia poverta, quanto per Ii Pistori, tuttavia sopra tal punto son necessitati supplicar I’E.V. di ri etter
Il 3.il terzo loro reclamo sopra il Sazo Zane 1662: ehe resterebbe nell’aperta erroneita dello stesso tal metodo pure corretto (ommettendo Ii altri sazi per capo di brevita, e perehe questo e quello, ehe serue in oggi di no aper Ia farcitura del calmiero.)
Ne! principio del deto sazo per Ia sola crescita di due soldi allo staro del valor del formento resta prescritto il ribasso di oncie una nel peso del grosso di pane.
Ne! progresso per Ia crescita di soldi ventidue allo staro resta prescritto un egual peso senza alcun ribasso.
Nel principio di detto sazo da! valor dello staro formento di libre due, soldi dieci sette sino al valor di libre tre soldi quindici resta prescritto ribasso di oncie quattro dipeso, e pure non u’e magior crescita del valor del formento ehe di soldi dieci otto.
Ne! progresso del prezzo del formento allo staro di libre dieci soldi tre sino il prezzo di libre undici, soldi cinque non fu prescritto ribasso ne pur di un oncia, e pur vi e crescita del valor del fo ento soldi venti due.
Dunque o u’e lesione della poverta nel principio, o u ‚ e lesione de’Pist01i nel progresso di detto sazo; ma eerta o nel prineipio, o nel progresso Ia lesione.
Se ui lesione, crede giustamente Ia povera Fraglia 6v] addimandar nuovo sazo, con cui resti corretta, e implorar a issione del metodo pratieato anco in Vicenza e Este, con eui eol giusto conteggio verificato l’auanzo e il discapito del mensual ealmiero resti o I ‚uno o I’altro imputato, e eompensato nel ealamier susseguente, il ehe e di pari sollievo alla stessa, e per douer fabbriear il pane di peso di oneia intiera, e per esser sollevata dall’ineguaglianza lesiua sopra esposta del detto sazo 1662:
Ma qui non fanno punto fermo le disgrazie di questi infeliei neeessitati ad umiliar all’E.V.
4.to.il quarto loro riclamo. Il eusinar il pane alle Casade fu sempre et e al giomo d’oggi utile bastante al pagamento degli annui a tti di casa e fomo, e al mantenimento della propria famiglia, e famigli. Verita ehe appunto in fatto resta giustificata dallo riscontro de’fomari cucinatori, e dal loro stato assai miglior de‘ fabbricatori.
Di non minor emolumento e pur l’esercizio dell’impasteria per le sudette Casade, ambe utilita, ehe ritraevano per avanti Ii pistori, e ambe come tali imputate, e conteggiate incontraposto degli aggravij, e spese de‘ Pistori nelli sazi predetti, e con ragione; mentre l’oceasione, er esercizio della Pistoria senz’altro aggravio ehe di poche legna le somministrava le sudette utilita, ehe compcnsavano di molto le perdite nella fabbrica del pane. Ma ehe? Sette utilitä restarono intieramente a tuteIa 71] del dazio pestino levate dalle Souraue Prescrizioni alli Pistori e intieramente trasfuse nella sola arte de’fomari cucinatori restando a’Pistori Ia calcolazione e imputazione di dette utilitä, benehe in fatto piu non Je conseguiscano.
Almeno leuate Je utilit diminuiti in qualehe modo fossero gli aggravij
Dcgli aggravij livellarij posteriormente al sazo 1 662 formati da predecessori soffre al presente Ia pena Ia povera fraglia, benehe non ne abbia Ia colpa, e se si scuote al loro peso non ne cerca pero ehe da se sola lo scarico.
Gli aggravij poi posteriormente al sazo 1662: nati per pubblico servizio ascendono sin l’anno 1738: annue libre novecento trenta, soldi quattordici. La venerata te inazione del precessor di V.E. NicoleTron segnato 1738, 10 Aprile giusti ca tal uerita.
Dio Immortale! La te natione stessa, eh’e pur auualorata da venerate decreto dell’Eccellentissimo Senato 1 73 8 , 22 Aprile ehe commettono ambi Ia compensazione e abbonamento nel calmiero mensuale alla povera Fraglia di dette libre novecento trenta
soldi quattordici, ehe giovamento portano alla stessa, se ne furono ne 50 0 da chi s’aspetta, eseguiti?
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5to. Co! presente pero quinto riclamo addimandano l’esecuzione e della sudettaterminazione, e del sudetto venerato Decreto, onde nalmente abbino a riportar quel sollievo ehe fu di fatto, e propria autorita sinora da quel tempo alla propria Fraglia involato.
E perehe posteriormente pure alla terminazione stessa 7v] naeque altro aggravio per Pubblico servitio della Tansa imposta 1 739 addimandano in
6.to Sesto loro Ia compensazione e abbonamento nel ealmiero mensuale dell’importar aneo della stessa.
Riflettono in ultimo loro questi infeliei alla Giustizia di V. E. l’alterazione del ualor di tutte le cose neeessarie al vitto, e mantenimento delle famiglie, e Lavoranti, e quello pure delle Legna acereseiuto di molto; pesi pure aneo questi, sotto quali oggidi gemono senza alcun sollievo
Questi sono Ii presenti gravami insorti pur sono nel Devotissimo loro memoriale umiliato al trono di Sua Serenita Ia quale sono state commesse aii’Illibata Coseienza , e Virtu e simil di V.E. le giurate informazioni.
E se nel devotissimo loro memoriale omesso di addimandar l’esecuzione della terminazione esposta daii’Eceellentissimo Tron Capitanio in allora di questa cit , parimenti ommesse le doglianze dell’ines uzione del decreto dell’Eccellentissimo Senato, ehe commette esecuzione della medesima implorando invece Ia bonificazione d’altri aggravij, sopra quali verso Ia sudetta terminazione fu questa colpa innoeente ehe derivo dall’inscienza dalla terminazione medesima di cui solo ora se ne traspiro Ia traccia et il lume.
Altri pure gravami, e questi in ordine risse te Ia fraglia 8r] nella farcitura de‘ Mensuali ea!mieri, quali a di nizione totale della materia espone alla giustizia dell’E.V. implorandone benigno sollievo.
P(mo)Deriva il primo perehe Je denunzie ehe fanno Ii sensari delle camprede e rispettivamente vendite de’formenti nelli cinque mercati, e Cance!lerie destinate sono alle volte fatte queste d’ogni genere di formento in sorte, e senua La dichiarazione della quantita, e non come uuole il giusto ela ragione con a quantita precisa uenduta e del solo fonnento ad uso de‘ pistori, come s’insta ehe uenghi commesso et eseguito.
2.do Si uedono in secondo loro ben spesso stabiliti Ii calmieri senza il ri esso, e conteggio de’prezzi di qualeheduno de’mereati eomandati; e pero s’addimanda l’inclusione totale instando a tal effetto, ehe restino nuovamente inearieati Ii cancellieri di fuori a spedire in diligenza di settimana in settimana le note distinte de’prezzi per Ia eonclusione di un giusto purgato ealmiero.
3.zo Di gravissima conseguenza in terzo loeo e Ia formalita del eonteggio da piu tempo pratieata da! ministro deputato nel calcolar Ia mediocrita del prezzo e di rapporto al solo valore e prezzo della vendita e comprede e senza alcun ri esso e rapporto alla quanti 8v] del fonnento contenuta nelle sudette comprede e vendite. Non puo comprovarsi I’erroneita del detto conteggio ehe tanto riesce a sensibile danno alle uolte della Poverta, ma il piü delle uolte a potabilissimo de‘ Pistori, ehe nel ueder in fatto Ia diuercita del conteggio, e il risultato del eonteggio medesimo, ehe a tal effetto si rassegna, implorando, ehe a norma e del prezzo e della quantita delle uendite e camprede resti in auuenire ealcolata Ia detta medioeri . La fonnalita medesima della stampa del ealmiero ehe pur uiene pagato da’Pistori non si sa per qua! motivo diversa fatta dare da Ministri Processori, da quanto si eostumaua. Speci eauansi ne precedenti Calmieri (eome dalla carte ehe si rassegnano) a ehiara notizia degli interessati, et ad ogni miglior ne, et e etto tutti Ii sei prezzi mediocri, et ora nelle stampe de‘ presenti ealmieri uiene esteso in eonfuso un solo prezzo del for ento.
Senator eospieuo, non e di poca conseguenza tal punto; ne della presente con sione rissente pero danno Ia povera Fraglia ehe eoll‘ addimandando Ia repristinazione dell’uso della stampa de calmieri rassegnati, nalmente non addi anda,
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4.to ehe Ia eonservazione del pratieato a chiara notizia d’essa povera Fraglia. Ol e modo altri motivi vasti l’aeeennare ehe eon tal ripristinazione .9r} sara la povera Fraglia eerta ehe entrano nella fareitura dal ealmiero Ii sei prezzi eomandati dalli venerati decreti dell’Eccellentissimo Senato, mentre nell’odema maniera e affano ineena. Dal solo benigno ascolto concesso a questi infeliei dalla giustizia si V.E. par gia ad essi auer raecolto un gran principio di sollievo, e speran conseguito totale negli effetti di giustizia ehe genu essi implorano pernon dover neeessariamente abbandonare un arte nella quale sono nati et allevati. Grazie
T23. Antwort der zuständigen Stadtverwaltungsorgane an den Cafitano von Padua betreffend die Proteste der Bäcker, nach Jänner 17459
III(ustrissi)mo et Ecc(cllentissi)mo Sig(no)r Cap(itano) V(ice) Podesta
La fraglia de‘ Pistori di Padova eol memoriale a sua Serenita li 27 Gen(ai)o pass(at)o implorava Rifforma del sazo Zane 1662 introducendo Ii seguenti motivi.
!. ehe in quello si ealcolava l’utilita di cucinare il pane alle casate, e dell’impasterie, ora separata tall’arte
TI. spese di vito de Lavoranti, e propri, e quelle delle Legne aerresciute. Aggravio introdotto di soldi 6 p(er) moggio per Je sensarie. Aggravo di L 595:4 per Ia eariea del Deputato alli Bolettini. E per Ia Tansa imposta l’anno 1739 di L 600:
lll. Che un sacco Farina non puö render Fioretto libre 128, et il pane fatto alla sottile L 212, oncie 10:
IV. Come puö comprovarsi con un espe1ienza, ehe fosse eommandata
V. Che sia calcolato mensualmente Je mezze oncie nel Calmiere per grosso di pane, secondo porta il caso a debito, e credito. Con l‘ info azione poi rassegnata a Sua Ece. Cap(itan)o in comprobatione di detta supplica oltre Ii particolari sudetti, addimandando
VI. una bonifieazione annuale di L 930:14 contenute in te inazione dell’Eec(ellentissi)mo Tron Cap(itani)o di Pad(ova) 1738 decretata daII’Eec(entissi)mo Senato.
VII. Che le denuncie delle sensari delli cinque mercati debbano esprimere la qualila d’ogoi genere de’Fonnenti.
VIII. Che alcuna volta si stabilisse il Calmiero senza il eonteggio de’Prezzi di aleuno delli mereati
TX. Che il caleolo viene fatto eol rapporto al solo valore, senza considerar del fo ento eomprato .IOv}
X. Che Ia formalita presente del Calmiero ricsse oscura p(er)ehe non speci ca rutti I i
sei prezzi, eome s i faceva n e ealmieri precedenti.
Chiamata Perö questa Mag(nifi)ca Citta a produrre le proprie ragioni a sollievo de’Poueri rutelati dalla Giustizia e somma clementa dell’E(ecellcnz)a V(ostr)a umilia li scguenti ri essi, in confronto al memoriale, ed allegati motivi per sostenerlo introdotti dalla fraglia, ehe merita esser licenziata nel suo anentato, et in vece obbligata all’esseeuziooe della Te inazione dell’T(llustrissimo) Tron 1738, della quale solo ne addimandano il bene zio nella boni cazione delle L 930:14, intieramente poi negligendone l’essecuzione nell’altri parti.
Ma prima di passare all’esame de’Cappi e delle in odotte ragioni, non si laseiano senza risposta l’esagerazione, ehe fanno nel loro esordio della suppliea, e informazione, ri erendo il n(umer)o di 57 confratelli, ehe prima erano nell’anno 1656 ridotti in 33 l’anno 1697, ed ora minorati a soli 1 3 . Anco impotenti nelle provvigioni di fo enti, ehe sono in necessita di farle
99 ASP, XVII, f. l Or-15v. Vgl. Anmerkung 98. 83
abilitati da venditori. Al ehe si risponde, ehe il minor numero de’confratelli non porta minorazione, ma accressimento di utilita, meutre in poche persone resta diviso l’utile, ehe prima bastaua al mantenimento di molti e quanto all’allegata impotenza nelle provvigioni, non serve di raggione, meu e se si ritrovano gi poueri nell’ingresso il quest’Arte e troppa presunzione ehe volessero [fll1}immediate arricchire poter procedere molte moggia di formento contanti. E‘ ben vero pero ehe il discapito e de‘ Poveri, poiche pagando eosi maggiorprezzo il formento ne rissentono Ii poueri il danno nel Calmiere, e Ii Pistori senz’esborso di proprio Capitale ne‘ ritraggono rutte le utilit , ehe anche al Capital med(esi)mo sono douute. Non eosi pero sono tutti Ii pistori, ehe da piu anni si esercitano in Pad(ov)a, e ehe ora si ritrovano in buone fonune, quando prima de rutto ne erano priui. E questi appunto sono quelli, ehe nell’osservanza delle Leggi, e nella Fabbriea del buon pane sono Ii migliori.
Ora passando all‘ incontro de Cappi, si ri ette al
P(mo). ehe nel tempo del sazo Zane 1662 si ealcolaua l ‚utilita di eueinar il Pane alle casade, e dell’impasterie al quale si risponde ehe se quel tempo era unita l’utilit se Cucinatori a quelle de Pistori, erano anche in molto maggior numero di quello sono in presente, come lo confessano Ii Pistori stessi. E pero l’utilita delle due Arti se ora e divisa, sono anche divise Je persone poiche l’utile se‘ Pistori in sole tredici persone ora si divide, e se Ii Pistori non hanno l’utile de’cueinatori, ne meno Ii Cucinatori hanno l’utile de’Pistori. Erronea per altro essendo l’asserzione de’pistori ehe siano a miglior eondizione Ii eucinatori, poiche se cio fosse vero, potrebbero esercitarsi in quell’arte.
2. per le spese di vito, legne, senserie, carica del deputato e tansa imposta 1739 ehe asseriscono nella seeonda parte della loro suppliea, se gli dice, ehe tali pretesi niente hanno ehefare 11v]pertentardialterareilsazoZane 1662 poieheposterio enteal med(esi)mo le sono gi state aeeordate varie bonifieazioni per sopravvenienza d’aggravij, unanell’an(n)o 1686 diL 23:12permozo,altradiL2:18perilsolosale,etaggioualute nel 1712. 8 zugno, al a 1734: 2 8ttobre, e nalmente una bonificazione d’annue L913:4, eon Ia terminazione Illustrissimo Tron 1738, onde non piil gia sussiste nel primiero suo essere detto sazo Zane, attese le tante boni cazioni per tutte Je partite ehe in piil tempi sono state conosciute di giustizia. Quando poi alli soldi sei per moggio, sensarie, carica del deputato, e tanto si dice ehe Ia (?] altra volta proposta poi abbandonata, e rigettata 1686. ll DeputatoperleL 595:4 si vedegi eonteggiatonellacaleolazionedellaquale sono tratte Je L 930:14 boni eate E Ia tansa imposta 1739 non pu6 dirsi ehe una ingordigia presente de’pistori, poiehe Ia tansa giil si ritrovava aneo I’anno 1704 e I706, e sueeessiue e pure non si sono sognati di proponerla nel conto 1738, e pure anehe all’ora gia sussisteva. E poi ehi comprano il pane sono gia tansati ogn’uno separatamente, onde uenirebbe il pouero a pagare due uolte Ja Tansa, nel mentre ehe questa per pubblica disposizione deu’essere imposta sopra 1′ industria de’Pistori, non delli poueri compratori , per altro non sarebbe tansato il Pistore, ma due uolte il pouero.
3.zo quanto all’aggravio ehe professano sopra Ia calcolazione di tm saceo Farina, ehe buratata non possa rendere L l 28 Fioretto, produ e L 2 12 , oneie 1 0 pane uendibile, comprovando Ia loro instanza eol confronto del sazo di Este, e Vicenza, et allegando, ehe sopra una sola esperienza d’un saeco farina sia stata rieauata 12r}in detto anno 1564- Ia pred(ett)a ealcolazione si risponde
p. mo ehe nell’anno 1684 si uede altra uolta introdotta da Pistori questa pretesa. Ma non essendoui stato dato ascolto, non si uede poi ne meno nominata nell’annp 1686 nella deserizione del Mag(i )eo Bonfio sopra Ia indolenza de’Pistori, anzi nel ne della sua informazione fa‘ riflessione alli colmi, ehe per ordinario portano L 6 Farina alla grossa, in bene cio de’fomari, non eomputata nel sazo. Adunque non solo non ueniua reclamato al peso sud(dett)o, ma anzi portato per capo di loro vantaggio il sud(dett)o crescimento in eonfronto di quelle alte indoleuze contenute ne‘ loro reclami.
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Per l’espe enze poi ehe si asseriseono fate e ehe sopra l’ultima e la piu alterata sia stato
ssato il sazo, si troua in neeessita di rifferire li sazi ehe sono stati fatti al n. di 5.
II p(ri)mo segui li 24 luglio 1564 eon saeeo farina leuato da! molin di mattinello c portato in easa del signor giudiee delle Vittualie quale pero alla grossa eol saceo Ll66 e buratata resto L 128 – due gio i doppo ehe fu Ii 26 luglio si diee fatto il pane in easa della Pedona? alle Beeearie, produsse Pane eotto L 203: once 8. Non si rifferisee eome sia seguito il trasporto di detta farina, e se sia stata ripesata giunta a easa della Pedona?, e eon Ia mcdesima stadera, ne eon altra, e nalmente non si puo sapere eosa sia seguito in due giomi di distanza.
La seconda esperienza segui Ii 3 1 luglio sud(dett)o col mezo di un saeeo farina leuato da BiolomonarodiL 166eeondottoäcasadel .I2v}fo aioalPo od’oroburatatoresto farina L 125, e semole L 4 1 , e produsse pane L 189, ehe sono L 14, onee 8 di meno della prima esperienza. Questa esperie a fatta in easa d’uno de“fo ari dimostra patente artifieio nell’esseguirla il sudetto primo saeeo peso L 166: il seeondo peso L 166, il primo saeeo hebbe semola L 36 , il secondo ebbe semola L 41 eeeo L 5 seapitata nella macina, e nel burattarla. l l p(ri)mo pane eotto caldo fu L 205:9, e raffredato resto L 203:8, sieche ealo di L 2 oueie 1; il seeondo pane eotto ealdo fu L 190 e ra reddato resto L l 89, ealo una sola Iira, questo dimostra l’industria usata nell’impasto per proeurare Ia leggerezza del med(esi)mo, onde ssare su poca rcsa il quoridiano sazo.
La terza esperienza segui Ii 8 agosto 1 564, ncl monasterio delli Eremitani con un sacco farina di L 166 ehe buratata resto L l 2 9 ehe produsse panc L 209 oneie 9 benehe l ‚ informazione ora prodotta da Pistori diea con errore aver prodotto pane L 198 onee 8; i1 ehe non e vero. Questo pane fatto dal fomaio delli Eremitani ehe non pu6 avere il metodo, e regole de‘ Pistori per altro avrebbe potuto anche passare le L 2 1 2 : I 0.
La quarta esperienza fatta nel monastero di S. Benedetto Ii 27 Agosto 1564 con la presenza de‘ fo ari deputati a questo sazo. Fu preso un saeco di L 166 da Gagiota Munaro, ehe buratato resto L 133 con il saeco produsse pane L 216 oneie 10. e qui riosserva Ia diligenza ehe vi ha voluto per ri ovar un saeeo farina di raggione de’Pistori, ehe Ia nascondevano.
La quinta esperienza fatta li 2 dieerobre 1 565 ncl sud(detto) monastero San Benedetto eon l’assenso de’fornari e Ia loro presenza, eon un saceo farina leuata dalla burattina .I3r} del fomaio alla Madonetta, quale buratata L130, ehe detrato il saeeo resto L 128, quale produsse pane L 212, oncie 10 e sopra questo resto ssato il sazo d’aceordo della parti.
Non e vero per tanto, ehe sopra una sola esperienza sia stato ssato i1 sazo, poiehe se vuol eonsiderarsi in riguardo al prodotto della farina delle L 128, ehe ora si pone in eontingenza, si vede ehe il primo saeeo fa farina buratata L 128, il terzo L 129, il quarto L
133, il quinto L 128, onde sopra l’in mo peso ssato il sazo, ehe sono le L 128. Quanto al prodotto del pane il primo saeco L 2 1 6 onee 10, il quinto L 212 onee 10, ed aneo in questa parte seelto il inor peso a maggior vantaggio de’Pistori e pero non hanno motivo di lamentarsi, ma ehe questa loro i:1dolenza non meriti aleun aseolto basta i l dire: ehe se pretendono non rieauare L 1 2 8 farina buratada posseno averla i n tanto peso da fonticari ogni volta ehe uolessero da quelli prouederla. Che se opponessero ehe il formento da fontieo e d’inferiore qualila di quello de pistori, se gli risponde: ehe quauto piu il fonnento e brutto tanto meno farina purgata produee e pure il fonnento de fontieari produce e deve produne L 130 farina buratata, adunque il formento de pistori, ehe deu’essere di miglior qualita ponera .I3v) anche maggior rendita delle L 128, o L 130. Alli eonfronti poi inconpetentem(en)te allegati di Vicenza, ed Este, se Ii diee ehe niente hanno ehe fare con li Padovani
Il saeeo di Vieenza pesa L 1 69
Calo L 58
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il saeeo di Este Calo
resta
ll saceo di Padova Calo
resta
L111
L 175:8 L 58:8
L117:
L 178 L50
L 128
quarto: quando non sperano so1tire aseolto alle loro ingiuste pretese, pensano rieourarsi all’istanza di nuova esperienza .I4rj p(er) far nuovo sazo, si eome si uedono eonvinte Je loro asserzioni, e comprovata abbondantem(en)te Ja resa delle L 128 farina ehe in tanta quantitä possono comprarla dalli stessi fonticari cosi non puo assolutamente aeeonsentirsi alla nuova esperienza, ehe eome aneo da soli pistori potrebbe farsi a questi mai puo essere differita. Ne ui si puo aceonsentire per non dar mano a quelle infinite turbolenza, ehe produrrebbero non solo all ‚arte sudetta, ehe all’tmiuersale di tutte Je arti, come puo ben comprendere Ja sapienza dell’Ece.V(os )a
Quinto. Con Ia sudetta loro suppliea fanno instanza per Ia calcolazione della mez’oncia, eome si praticaua antieamente, eome si praiica in Venezia, Vieenza,e rEste, e come si pratica con Ii Casolini. Adducendo ehe per sola creseita di L 2 per staro resta calato oncie una il pano. Poi per ereseita di soldi 22 resta preseritto un egual peso senzaribasso, si risponde ehe il ealmiero 1565 in gen(er)e limitava il peso del pane aneo nelli sazi. Ma poi eon nuovo eaJmiere 1575 si diee ehe auendo considerati Ii gravami delli fo ari, e uedendo ehe Ia eonsiderazione de‘ sazi era impossibile eseguirsi, pereio creduto conveniente ridurre il pane a peso di oneia intiera come era il eaJmiero fatto da gl’antichi, e come eosa piu riuscitiJe a bene eio universale; onde Ja regolazione di detto sazo a peso intiero non una novita, ma un ritornare all’antico metodo 14vj creduto il piu riuseitile a benefizio universale, dal quaJe per altro non rissentono alcun aggravio Ii Pistori, ehe solo sono vaghi di novita, e introdur frequenti loro indolenza, poiche prima rieeuono essi il benef(iei)o dell’oncia intiera, e poi nel mese venturo Ia eompensano alli poueri e questo al prezzo del formento, ehe per soldi 2 di erescita eala onze 1 , e per soldi 22 un’egual peso, se gli dice: esser malizioso il eonfronto poiebe seeondo Ia creseita esorbitante del formento conuiene anehe Iimitare il peso del pane, per altro se si dasse ogni due soldi di erescita nel ualor del formento un simil calo nel pane, si troua ehe arrivando Ia farina al prezzo di L 1 3 : 1 2 sarebbe arrivato i l calo del pane a oncie 50, quando i l pane piü grande ehe possa essere sono di sole oncie 28, cosiche sarebbe affatto distrutto tutto il peso e ereditori di molto Ii pistori.
Sesto. Con Ia suddetta inf01mazione rassenata all’E.V. aggiungiamo Ia pretesa ehe le resti boni eata Ia somma di L 930:14 annue contenute nell’antedetta terminazione dell‘ E. Illustrissimo Tron 1 7 3 8 , 20 aprile si risponde ehe Ja sua dimanda viene sempre piu a eomprovare il loro desiderio d‘ approfittarsi, mentre dimandano Ia boni cazione delle L 930: 14, ma non si eonducono ad eseguire Ja tenninazione stessa, eppure fatta sopra Je loro istanze. Coneorre pero Ia eitta non solo alla boni cazione di detta somma, ma insta
resta
eeeo pero ehe non solo i1 formento di Este e Vicenza e di minor peso, ma anco d’inferior qualitä eome risulta da! ealo ehe fanno i loro saeehi, poiehe oJtre l’essere piu leggiero deJ formento di Padova, si vede ehe ca1a di piu di quello di Padova, onde Ii Pistori non possono prendere esempio da quei ealmieri, Ii quali sono anche in se stessi fallati, eome si uede quello di Este due voJte aeereditare il fo aio della maeina del formento alli monari, prima in farina, poi in denaro
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ef cacem(ent)e ehe sia eseguita Ia sud(dett)a Tenninazione, Ia reggiezione(?) d’ogni
15r] altra introdotta novitä. Mentre in detta Tenninazione non solo si comprende Ia boni cazione di detta somma, ma anche gl’al particolari espressi nel 1° sino al X.mo Capo sopradetti, riguardanti le denuncie de’sensari, et il Calmiero mensuale eol ragguaglio alla qualita perfetta de’formenti, e loro ualore, come si eontiene, e diehiara diffusamente nel Proelama eseeutivo de di 9 7bre 1738 di d(omin)o Eeee(llentissi)mo Tron. Queste Proclama eontenendo riflessi di earita uerso Pistori per Ii loro vantaggi, ed insieme di
pane nella primiera condizione daUa quale e degenerata, com(m)anda I
debbano deserivere Ia quantita, e qualit del formento, e se a soldo eontante, o eon respiro, e se Ia eondota sia stata aeeordata a peso del venditore, o del eompratore; 2° lo stesso douendo fare Ii sensali di Pad(ov)a, e eosi Ii Pistori debbano depponere Ii loro eontratti 3.0 ehe I i prezzi n o n abbiano a eonsiderarsi ehe delle partite almeno di M(oggi)a 5 ; 4 ° ehe sia fatto il pane di due qualita: uno bianeo di or di farina eon burati idonei a depurarla, il seeondo di farina di formento di piu basso prezzo e ehe debbano in seaffe separate teuere dette due qualitä di pane.
Questa terminazione, deereto, e proclama eertam(en)te fu fatto a seeonda delle instanze de’fomari, e pure non l’hanno eseguite anzi sempre instabili ed inquieti neUe loro pretensioni I’anno 1745, 1 1 Gen(nai)o hanno prodotta altra suppliea a sua Serenita 15v] eon Ia quale implorano nuoua regolazione del sazo 1 662 per l’aecressim(en)to di spese, rifferindo le boni eazioni conseguite l’anno 1 7 1 2 . 8 zugno e 1 7 3 4 , 2 8bre e niente motiuattano dell’ultima sud(det)ta bonificazione deUe L 930: 1 4 ottenuta eon Ia tenninatione Tron, delle quali ora non si uergognano addimanda e come sopra Ia compensazione, e tacerne poi gl’altri effetti utilissimi ad essi, et al universale, neUa medesima contenuti. Grazie
Iututa(?) in mano di S.E. Capitano Viee Podesta e poi nella Cam(?) sud(dett)a dal S(ignor) Giulio Loro per pane della Magni ca Citta con Ii areeordi annessi
T24: Regelung für die Eintreibung desDaziodelPestrino, 12. August 1681100
Capitoli del Dacio del Pestrine
Per l’incaminamento del nuouo Dacio del Pestrine Tmposizione di Lire una per ogni stato Veneziano di Farina, in pane vendibile sar eonvertita, istituito dalla pubbliea autorita eon Parte deli’Eeeellentis(simo) Senate 1 7 .0ttobre 1668, eosi in questa eilta, e Termini, eome neUe Te e, Castelle, Viearie, e Ville del Territorio Padovano; GI’Uiustrissimi, & EeeeUentissimi di Venetia, & Rettori di Padoa, e sua Giurisdinione applieati al buon ineamminamento del medemo Daeio, per divertire Ia molteplieita delle stampe, regolando i n parte I i p mi Capitoli stampati, e pubblieati ultimamente ori n’aggiongono altri quali tutti uniti nel presente Foglio doueranno esser osservati, & eseguiti da ehi si sia, sotto le pene in essi eontenute, eon riserva sempre aii’Eeeellenze loro d’aggiorger tutto cio andassero seoprendo neeessario a publico seruitio nella pratiea di eosi importante affare.
Che il Dazio del Pestrine sia di Iire una V.C. senz aggionti per ogni Stare Veneziano di Formente a misura di stara 3 Padouani, eh’in Pane da vender sarä conve ito da esser pagato al Daeiaro da Fomari , o Pis , e ogn’al e ehe fabb ea, e vende pane, a quali fan\ esso Dacio aeereseiuto nel Calamiero, eol
giustizia uerso Ii poueri, e di compiaeim(en)to all’universale per Ia represtinaz(io)ne del
100 ASP, XI, 79, s.
o
ehe Ii sensali
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I.
quale si formano i Calamieri a Pistori medemi, eosi ehe essi Pistori non habbino a
resta imaginabilmente per queste nouo Daeio, soeombenti.
II. Che non possa aleun Pistore, 6 altre fabbrieare pane da vendere niuno eeeettuato , eosi in questa Citta, eome nel Territorio, se prima non s’havera noti eato al Daeiaro, o suo Deputate, e nell ‚Offieio della Caneell.Fiseale quando avesse ad ineamminarsi per eonto di SereniSs. Sig. eon Ia speeifiea della quantita dei Fo i, e il sito oue sono. Douendo noti ear nel termine de giomi tre dop6 la publieatione delli presenti Capitoli Ia quantita de Famegli, 6 Laueranti eol nome, e eognome, &poi sueeessivamente di Mese in mese quelli, ehe bauessero mutato, sottopena della perdita di tutto il pane, ehe fosse ritrovato fabbrieato senza prima la lieenza soletta, & altre peeuniarie ad arbi io.
III. Che a Formari sij proibito fabriear pane per vender se no(n) sara bollato eol bolo Iore ordinario, cioe Je Bine, e Chiappe in due luoehi da tutti e due i eapi, aeei6 sempre si eonosea di qua! Fabbriea sia il pane medemo, leuando a quelle dell’Impasterie il Bolle solito farsi per ordine dell‘ Offieio delle Vituarie sotto pena ad arbitrio di Sue Eeeellenze.
IV. Che sij del tutto proibito a Fomari, eosi in Padova, e Termini eome nel Territ(orio) d’impastar, 6 far impastar pane per ehi si sia persona, 6 Famiglia piu d’un saeco di quattro stara Padovani per volta; Et perehe deue esser queste distinto dal pane vendibile, eommandando Sue Eceell(enze) ehe sij fatto il pane per le Famiglie di sei panetti per Bina, eon panetti maggiori d’un bezzo, ouero d’un soldo senza Bolle distintione del vendibile, sotto pena di eontrabbando di tutto il pane, ehe fasse ritrovato fabbrieato con maggior quantita di Farina sopra limitata, e minor, 6 maggior nei panetti della qualita sopra espressa, altre il soggiaeere a maggior pene pecuniarie, e eorporali ad arbi io.
V. Che a gli Osti, Bettolini, e ad ogn‘ altre resti del tutto proibito tenir pane da vender eosi in poca eome in molta quantita se non eol Bolle del Pistore, 6 Fomaro bollato sottopena della perdita di tutto il pane, ehe senza detto Bollo fasse trovato, e d’altre pene corporali ad arbitrio. Restando pure proibito a medemi Hosti della Citta, e Tetmini valersi di pane de Fomari delle Ville, & a quelli delle Ville della Citta, e Termini sotto le pene sudette.
VI. Che sia in liberta il Daeiaro mandar i suoi Ministri per ogni Pistoria, 6 Osteria per vedere, e inquisire se ouano pane per vender non bollato, e quello Ieuare per contrabbando; Permettende ogn’uno la pratiea a Ministri del loro ministero, sotto le pene peecuniare, e corporali ad arbitrio.
VII. Che eadaun Fo aio, 6 pistore sia obligate a denuntiar di settimana in settiman al Daciaro, 6 sua Deputato Ia quantit tutta di Farina, ehe hauesse eonvertita in pane per vendere, come pure Ia giusta quantit di quella ancbe, ehe hauesse convertita in pane per conto de partieolari, ehe viene ehiamata impasteria, eome pure subito nel principio del Daeio della Citta, e Termini dar in nota Je Casade, ehe seruono di pane eon Ii nome, e eognomi de Patroni, & con Ia quantita circumeirca del eonsumo di Farine, ehe per esse facessero con giuramento, & eosi poi sueeessiva ente di Mese in mese, quali denontie douera(n)no esser ad unguem seritte dal Daziario, 6 Deputate in Libri cartati, e mareati, eioe uno per il pane vendibile, e l’altre per il pane de partieolari, sotto pena ad essi Pistori, 6 Fo ari, eh’ommettessero Ia pratiea della denuneia nel modo, eome sopra, com’aneo il Daeiaro, 6 Deputate il non annotarla distintamente di peeuniario, e eo orale, ad arbi io.
VIII. Che Ii Fornari di Cittadella, e Borghi debbano ogni volta ehe hauera(n)no a far maeinare il Formente andar da! Notolario, o Serivano al Balcon del Dacio della Maeina in Cittadella e ricever lui i Breui per Ia qualita di Fotmento,
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IX.
X .
XI.
ch’intendessero macinare; pote(n)do poi portarsi coi medemi Breui a macinare oue piu le riuscisse comodo; sotto pena della perdita della Farina, ehe fosse ritrovata, e d’al e ad arbitrio della Giust(izia)
Che resti espressamente proibito a Pistori, 6 Fomari il tenir le Farine, ehe riceuono da particolari oue sogliono tenir quelle, ehe convenono in pane per vendere, sotto le pene com’auanti, ma debbano esser poste in luogo separato; risservandosi Sue Eccell(enze) di aggiungere alle Regole presenti quel di piu, ehe nella pratica di tal’affare sara per riuscir di maggior publico seruitio.
Che s i come i l dacio stesso h a hauuto i l principio nel Territ(orio) a l primo del co ente Mese di Luglio cosi in questa Citta, e tennini douera principiare al primo dell’entrante Mese d’Agosto da esser pagato anco da Pistori nella stessa Citta di Padova, e Termini senz’alcuna essistenza in ragioni com’auanti; Restando espressamente proibito a medemi Pistori il Valersi di qual sia Esenzione per sottrarsi dal detto pagamento, ne eno riccuer Farine, ehe fossero state macinate con Esenzioni, come sopra; sotto pena della perdita della Farina, e Duc(ati) 50.& altre ad arbitio di sue Eccell(enze)
Non possino Ii Pistori, ne a ri, vendono pane cosi nella Citta, come nel Territ(orio) vender Farine in poca, ne molta quantitä :Jclle loro Case, e Pistorie sotto qual si voglia presto, ma solo i n Casa, 6 luoco Iotalmente separato, & lontano almeno peniche vinti affine col preteso di queste non habbino cosi facile il modo di commmetter fraudi a pregiudizio del Dacio stesso, quando per6 non fossero accordati col publico, 6 col Daciaro per le loro Pistorie, nel qua! caso gli restera
Iibero l’addito di vender tali Farine anco nelle loro Case, e Pistorie; Non potendo pure Ii stessi pistori valersi di prestanze di Farine da chi si sia, ne alcuno prestagliene, sotto pena de Duc(ati) 50 della perdita della Farine respettiue, & d’altre maggiori eorporali tanto eontro Pistori, come particolari ad arbitrio.
Non possino parimente Ii Pistori, Monari. Macinenti, & altri far sacchi di Fo ento per maeinare di quantitä maggiore delle solite quattro stara padovane, faeendo le giuste denontie a Notolarij, & ä chi spetta di volta in volta, ehe vorranno macinare eon Ii veri nomi, e cognomi, & habitationi delli Fomari, per quali macineranno, douendo esser contato il denaro del Dacio di Padova, & dei Termini dalli pistori stessi, ehe faranno Maeinare, & non dalli Monari, ne I i Scrivani d i esso Dacio possino riceuer tal dinaro s e non dalli Fornari medemi, sotto le pene sopra dichiarite, & della perdita de Forme(n)ti, Farine stesse, & altre maggiori corporali ad arbit(rio).
Che quelli Pistori, 6 altri venditori da pane, ehe co( )preranno peruso delle loro Pistorie Farine da Fontegari, 6 da altri particolari per eonuertir in panc vendibile, debbino prima di Ieuarie dal Fo(n)tico, o luoco oue fossero deno(n)tia e Ia vera qua(n)titä, & pagare il giusto Dacio sotto le pene sudette.
Resti pure vietato, e proibito sotto le pene sopra espresse Pistori, Monari, & Asinari condor Farine, e Fo enti in qual si voglia luoco, e modo dall’aue Maria della sera all’altra della mattina, sotto le pene sudette.
No(n) possino Ii Monari, ne altri tanto di questa Cita, e Tennini come del Territ(orio) rieeuer sotto pretesto di saluo, 6 altro nelle proprie case, Molini, Caselle, & altri Luoehi vicini a Molini Fo enti permacinare senza Ii soliti Breui del Dacio della Maeina attaceati, & cuciti alli sacehi sotto Je pene sudene.
Che sia proibito al Seriuan del balcon del Dacio delle Biaue di questa Citt il poter far bollettini Fo ari, 6 altri ehe fanno pane da vender se prima non sara stata denontiata Ia giusta, e vera quantita di Fo ento, ehe dalli Fo ari sar stato comprato al Daeio del Pesnin; Ne possino pure Ii Scrivani delle Poste de Molini ad alcuna persona Daeio, e Macina, a ine no(n) sijno commessc fraudi a
XII.
XIII.
XIV.
XV.
XVI.
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pregiudizio di questo importantissimo Daeio, & di poterlo ridure in stato di buona
riscossione per I’interesse publico, sotto Je pene sudette.
XVI!. Sia proibito alli Monari, e suoi famegli il protare Farina di alcuna sorte cosi in
poca, come in molta quantitä alli Fom se prima no(n) l’haueranno denontiata al Daciaro deL Pestrino, e pagato iL giusto Daeio, in pena della perdita delle farine, Animali, & altre corporali ad arbitrio, &c.
XVIII. Siano obligati Li Fo ari tenir tutta Ia farina, ehe si trouerano in Casa in saehi di stara quattro I ‚uno Padoani, affine piu distin e(n)te si possa veder il eonto giusto del co(n)sumo, ehe giomal ente anderan facendo di detta farina in pena della perdita della detta farina, & altre some sopra.
XIX. Fanno in oltre sapere I’Eecellenze loro, ehe per venir in eognizione delle asgressioni, e fraudi, ehe fossero commesse contro Ii presenti, & altri ordini in tal materia pubblieati, rieeueranno denoncie segrete, & alli denontianti s’intendera sempre applicata Ia meta della pena, & contrabbando, ehe per Loro eausa venisse ritrovato, & dato in lume alla Giustizia.
ANTONIO BASADONNA Podesta LORENZO SORANZO Capitanio
1681, Adi 12. Agosto
Fu pubblicati Ii sudetti Capitoli per Antonio Vetor Trombetta, sotto Ii Casolini, & all‘ Anzolo, con La presenza di molti astanti.
Venturin Valle Caneell(iere) Fiseale M.
Padova, per Carlo Rizzardi stampator Camerale, eon Privillegio.
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MEDIUM AEVUM QUOTIDIANUM
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MS 2012
HERAUSGEGEBEN VON GERHARD JARITZ
GEDRUCKT MIT UNTERSTÜTZUNG DERKULTURABTEILUNG DES AMTES DER IEDERÖSTERREICHISCHEN LA ESREGIERUNG
KULTUR NIEDEROSTERREICH
Titelgraphik: Stephan J. Tramer
ISS 1029-0737
Herausgeber: Medium Aevum Quotidianwn. Gesellschaft zur Erforschung der materiellen Kultur des Mittelalters, Kö ermarkt 13, 3500 Krems, Österreich. F den hilialt verantwortlich zeichnen die Autoren, ohne deren ausdrückliche Zustimmung jeglicher Nachdruck, auch in Aus gen, nicht gestattet ist. – Druck: Grafisches Zentrum an der Technischen Universität Wien, Wiedner Hauptstraße 8-10, 1040 Wien.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort………………………………………………………………………… 4 Komelia Holzner-Tobisch, „Graue Eminenzen“ in der Kleinstadt. 5
DieStadtschreiberundKirchenmeistervonKo euburg…….. . . . . . . . . . . Adriana Vignazia, Die Mariegala der Bäcker in der Biblioteca civica
vonPadua………………………………………………………………………… 20
Helmut Bräuer, Vorworte. Struktur, Funktion und Quellenwert
in der stadtgeschichtlichen Literatur der frühen Neuzeit amBeispielObersachsen………………………………………………. 91
Buchbesprechung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 0 1 Anschri en der Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104
Vorwort
Das vorliegende Heft enthält vonangig die Resultate der F01tsetzung von For schungsprojekten, von denen Teilergebnisse bereits in Medium Aevum Quotidi anum präsentiert werden konnten. Im ersten Beitrag vermittelt Komelia Holz ner-Tobisch neue Analysen zur Sozial- und Kulturgeschichte der niederösterrei chischen Kleinstadt Korneuburg, zu welcher sie bereits im Jahre 2007 eine um fassendere Studie geboten hat.1 Adriana Vignazia beschäftigte sich im Jahre 2010 mit einer Mariegala der Bäcker von Padua.2 In diesem Heft untersucht und teiledielt sie eine weitere, später entstandene Mariegala der Paduaner Bäcker zunft.
Schließlich untersucht Helmut Bräuer mit Hilfe frühneuzeitlicher Belege aus Obersachsen eine Textgattung, die von der historischen Forschung nur selten berücksichtigt wird: die Vorworte. Er konstatiert, dass dieselben keines wegs als belanglos anzusehen sind, sondem „bei der Ent\ icklung von Fragen und skeptischen Überprü ngen der Autorentexte“ behil ich sein können.
Gerhard Jaritz
1 Investitionen ir die Ewigkeit. Die Seelenheilstiftungen in den letztwilligen Ver g ungen der Stadt Ko euburg im 15. Jahrhundert (Medium Aevum Quotidianum, Sonderband XIX) Krems 2007.
2 Die Mariegola der Bäcker von Padua (15. bis 1 7 . Jahrhundert) (Medium Aevum Quotidia num, Sonderband XXV) Krems 2010.
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