BAUEN ZUM LOBE GOTTES UND ZUM HEIL DER SEELE
Robert Büchner
MEDIUM AEVUM QUOTIDIANUM
HERAUSGEGEBEN VON GERHARD JARITZ
SONDERBAND XVII
Robert Büchner
BAUEN ZUM LOBE GOTTES
UND ZUM HEIL DER SEELE
Der Neubau der St. Johanneskirche zu Lienz im 15. Jahrhundert
(mit einer Edition des Rechnungsbuches 1467–1491)
Mit einem historischen Abriss
von
Meinrad Pizzinini
Krems 2006
GEDRUCKT MIT UNTERSTÜTZUNG
DER ABTEILUNG KULTUR UND WISSENSCHAFT DES AMTES DER
NIEDERÖSTERREICHISCHEN LANDESREGIERUNG
DER ABTEILUNG KULTUR DES AMTES DER TIROLER LANDESREGIERUNG
DER STADTGEMEINDE LIENZ
Umschlagbild: Lienz, Kirche zu Johannes dem Täufer. Ausschnitt aus der ältesten erhaltenen
Ansicht von Lienz, aquarellierte Federzeichnung, 28,3 x 54,3 cm, 1606/1608. Beilage zu
Matthias Burgklechners Geschichtswerk „Tiroler Adler“, Bd. III (Wien, Haus-, Hof- und
Staatsarchiv, Inv.-Nr. Weiß 231, Bd. 9, jetzt Kartensammlung). Foto: Claudia Sporer-Heis
Alle Rechte vorbehalten
– ISBN 3-90 1094 20 2
Herausgeber: Medium Aevum Quotidianum. Gesellschaft zur Erforschung der materiellen
Kultur des Mittelalters, Körnermarkt 13, A–3500 Krems, Österreich. Für den Inhalt verantwortlich
zeichnen die Autoren, ohne deren ausdrückliche Zustimmung jeglicher Nachdruck,
auch in Auszügen, nicht gestattet ist.
Druck: KOPITU Ges. m. b. H., Wiedner Hauptstraße 8-10, A–1050 Wien.
5
Inhaltsverzeichnis
Vorwort ………………………………………………………………………………………………….. 6
Teil 1: Baugeschichte der St. Johanneskirche zu Lienz 1467-1491
Bauführung, Baufinanzierung, Baubetrieb ……………………………………….. 10
1. Agunt, St. Andrä und St. Johannes zu Lienz im Überblick ……………… 10
2. Die Anfänge des Baus und seine Organisation………………………………. 11
3. Maurer und Steinmetzen, Baumeister und Poliere …………………………. 15
4. Zehnjährige Unterbrechung des Baus (1475-1484)………………………… 19
5. Die Glocke ……………………………………………………………………………….. 20
6. Die Türken vor Lienz …………………………………………………………………. 21
7. Wiederaufnahme und Vollendung des Baus.
Zimmerleute, Meister Hans Huber (Hans von Villach),
der „rechte“ Baumeister von St. Johannes…………………………………….. 21
8. Baukosten, Einkünfte und Spenden ……………………………………………… 31
9. Baustoffe ………………………………………………………………………………….. 37
10. Arbeitszeit und Beschäftigungsdauer……………………………………………. 40
11. Vermutliche Mitglieder der Görzer Bauhütte ………………………………… 41
12. Löhne und Verköstigung der Bauhandwerker und -hilfsarbeiter ……… 42
13. Werkzeuge und Transportmittel…………………………………………………… 50
14. Buchführung und Rechnungsprüfung …………………………………………… 51
15. Zusammenfassung……………………………………………………………………… 54
Teil 2: Das Rechnungsbuch der St. Johanneskirche zu Lienz 1467-1491
(Handschrift XXII/V.9 des Pfarrarchivs Lienz)…………………………………. 55
1. Beschreibung der Handschrift……………………………………………………… 55
2. Editionsgrundsätze …………………………………………………………………….. 57
3. Text………………………………………………………………………………………..60
4. Literaturverzeichnis………………………………………………………………….. 129
5. Für Worterklärungen und Ortsnamen benutzte Nachschlagewerke … 132
6. Ortsregister……………………………………………………………………………… 134
7. Personenregister ………………………………………………………………………. 136
8. Sachregister ……………………………………………………………………………..145
Meinrad Pizzinini: Die Kirche zu St. Johannes dem Täufer in Lienz.
Ein kurzer historischer Abriss……………………………………………………….. 151
Abbildungsteil, zusammengestellt von Meinrad Pizzinini …………………………. 167
6
Vorwort
Jüngst hat Herbert Knittler1 darauf hingewiesen, dass Österreich im Gegensatz
zu Deutschland und der Schweiz hinsichtlich der Bearbeitung spätmittelalterlicher
Baurechnungen arg ins Hintertreffen geraten ist. Er konnte lediglich drei
Studien zur Geschichte kommunalen Bauens in Österreich (Krems, Freistadt und
Weitra = seine eigene Untersuchung) anführen, im kirchlichen Bereich gar nur
eine (St. Stephan in Wien). Unter diesem Blickpunkt ist die Veröffentlichung
und Auswertung der (Bau-)Rechnungen von St. Johannes zu Lienz wohl gerechtfertigt,
wenn nicht sogar – mit Knittler – „wünschenswert“, mag es sich
auch „nur“ um ein kleineres Gotteshaus handeln.
Kirchenbau hatte im 15. Jahrhundert Konjunktur. Gotisierung alter Kirchen
war en vogue, wenn man sie nicht überhaupt abriss und etwas völlig Neues
an ihre Stelle setzte. Der Neubau von St. Johannes, mochte er auch durch die
Feuersbrunst unumgänglich gewesen sein, fiel deshalb nicht besonders auf, zumal
sich eine Nebenkirche wie St. Johannes in einer gräflichen Residenzstadt
von gerade 1500 Einwohnern (Ende des 15. Jahrhunderts)2 sowieso nicht mit
den stattlichen, mehrschiffigen, mit Querschiff, ausladendem Chor und Nebenkapellen
versehenen Pfarrkirchen und Domen3 der Zeit messen konnte. Aber das
war auch nicht beabsichtigt. Hinter der Errichtung von St. Johannes stand nicht
die Bauwut eines Abtes oder Bischofs, der sich mit einer prächtigen Kirche oder
Kathedrale ein Denkmal für die Ewigkeit setzen wollte. Dahinter stand auch
nicht das Prestigedenken eines hohen Adligen, der seine Macht und seine Ressourcen,
und sei es um den Preis des Schuldenmachens, zur Schau stellen
wollte. Sie alle unterlagen dem Zwang eines „repräsentativen Anspruchsniveaus“
4, sie mussten mit ihren Bauten Maßstäbe setzen, die einer Kritik derjenigen
standhielten, die sich auf Architektur verstanden. Die Urteilsfähigkeit eines
1 Bauen in der Kleinstadt. Die Baurechnungen der Stadt Weitra von 1431, 1501–09 und 1526
(Medium Aevum Quotidianum, Sonderband XV), Krems 2005, 6. Die neue, fast nur architektonische,
bauanalytische Untersuchung von Walter Bettauer (Die Michaelskapelle in
Neustift bei Brixen. Baugeschichte und Bedeutung eines mittelalterlichen Zentralbaus
[Schlern-Schriften 331]. Innsbruck 2006) betrifft, staatsrechtlich gesehen, nicht mehr Österreich.
2 Meinrad Pizzinini, Lienz, in: Franz-Heinz Hye, Die Städte Tirols, 1. Teil: Bundesland Tirol
(Österreichisches Städtebuch 5,1), Wien 1980, 184.
3 Vgl. allgemein Jean Gimpel, Die Kathedralenbauer, Holm 1996; Norbert Ohler, Die Kathedrale.
Religion, Politik, Architektur. Eine Kulturgeschichte, Düsseldorf 2002; Ehrenfried
Kluckert, Chorgebet und Handelsmesse. Vom Alltag in den gotischen Kathedralen (Herder-
Spektrum 5613), Freiburg/Br. 2006 (auch baugeschichtlich ausgerichtet, populär).
4 Martin Warnke, Bau und Überbau. Soziologie der mittelalterlichen Architektur nach den
Schriftquellen (stw 468), Frankfurt/M. 1984, 20-27.
7
überregionalen Publikums hatte jeder anspruchsvolle Bauherr ins Kalkül zu ziehen,
gleich ob es ein profaner oder kirchlicher Bau war. Heute erblicken wir oft
zu Unrecht in älterer Architektur sinnlose Prunksucht und Protzerei, was früher
als angemessen galt.
Solche hochgesteckten Ansprüche stellten sich die „Bauherren“ von St.
Johannes nicht, sie bauten nicht, um vielleicht hören zu können, ihre Kirche sei
unvergleichlich, solche Pracht habe man noch nicht gesehen, hinter ihrem Vorhaben
steckte nicht der Baueifer einer ruhmsüchtigen Bürgerschaft, die durch
eine repräsentative Pfarrkirche ihre eigene Stadt ins rechte Licht zu rücken
suchte5. „Eine Kirche zu bauen, die alles bis dahin Gesehene übertreffen solle“,
wie 1390 der Rat von Bologna beschloss6, wäre ihnen nie in den Sinn gekommen.
Dazu reichten die Eigenmittel der Kirche und die Spenden der Gläubigen
bei weitem nicht aus, dazu fehlte es an größerer Unterstützung von dritter Seite,
so sehr auch alle Schichten der Stadtbevölkerung zu geldlichen und sonstigen
Opfern bereit gewesen sein mögen. Rattenberg hätte den Neubau seiner St. Virgilkirche
(1473-1512), Schwaz den seiner Pfarrkirche (1491-1502) nicht so
prächtig gestalten können, wenn nicht Bürger und Knappen, überhaupt alle
Bergwerksverwandten (Gewerken, Knappen, Hilfskräfte) zusammen gesteuert
hätten. Diese Gemeinsamkeit schlug sich dann an beiden Orten in zwei Chören
nieder, je einen für die Bürger und Knappen7.
Nicht Prestigedenken, nicht lokale Kirchenpolitik, sondern der Wunsch,
einem Gotteshaus, das dem Volk lieb und teuer war, aber unter einem Brand
schwer gelitten hatte, wieder ein würdiges Aussehen zu verleihen, bewog die
Gemeinde von St. Johannes, einen Neubau zu wagen und nach Überwindung einiger
Schwierigkeiten glücklich zu beenden. Ob dafür die Erlaubnis der kirchlichen
Obrigkeit, etwa des Erzbischofs von Salzburg, eingeholt wurde ist nicht
bekannt. Man dürfte aber nicht begonnen haben zu bauen, ohne vorher Rücksprache
mit den zuständigen Stellen gehalten zu haben. Das könnte auch der
Graf von Görz gewesen sein, der ja nachdrücklich durch Sachleistungen den
Bau unterstützt hat. Zwar gab es in Lienz noch die Pfarrkirche St. Andrä, auf
dem Rindermarkt St. Michael und dazu noch zwei Kloster- und eine Spitalkirche,
doch heimisch fühlten sich anscheinend viele Bewohner der Stadt nur in St.
Johannes. Hier wie anderswo hat erst der Opferwille und die Spendenfreudigkeit
der Bürger einen Kirchenbau ermöglicht, auch das ein sichtbares Zeichen mittelalterlicher
Frömmigkeit.
5 Vgl. hierzu Klaus Jan Philipp, Pfarrkirchen. Funktion, Motivation, Architektur. Eine Studie
am Beispiel der Pfarrkirche der schwäbischen Reichsstädte im Spätmittelalter (Studien zur
Kunst- und Kulturgeschichte 4), Marburg 1987.
6 Dietrich Conrad, Kirchenbau im Mittelalter. Bauplanung und Bausausführung, Leipzig
1990, 38.
7 Erich Egg, Die Pfarrkirche zum hl. Virgilius in Rattenberg, in: Festschrift zur Wiedereröffnung
der Stadtpfarrkirche zum hl. Virgil in Rattenberg, Red. Peter Orlik, Rattenberg 1984,
85-86 (u. 98).
8
Bekanntestes Beispiel dafür ist Straßburg. Abgesehen vom Stephansdom
in Wien ist nirgends ein so großes Bauvermögen von der Bürgerschaft aufgebracht
worden wie in Straßburg beim gotischen Neubau des Münsters, ungeachtet
aller damaligen Gegensätze zwischen Bistum und Stadt im Spätmittelalter.
Wien und Straßburg waren es auch, in denen die Stadt gänzlich Organisation
und Finanzierung des Baus verwaltete, was sonst nur im Zusammenspiel mit anderen
(kirchlichen) Stellen der Fall war. Ob in Lübeck oder Bremen, Köln oder
Regensburg, die Baulast spätmittelalterlicher Kathedralkirchen wurde in entscheidendem
Maße von der Bürgerschaft getragen, die, soweit erkennbar, stets
ein starkes Interesse am Zustandekommen des Dombaus zeigte8.
Sicher war jede Kirche in erster Linie ein Haus Gottes und Bauen zum
Lobe Gottes verdiente ebenso Anerkennung9 wie Spenden dafür. Nur geschah
Letzteres nicht ganz ohne Hintergedanken. In einer Zeit, als das Fegefeuer fröhlich
loderte, wusste man, dass alle Sünden im Jenseits gebüsst werden mussten.
Gute Taten auf Erden – und dazu zählten auch Spenden für Kirchenbauten (Ablassgelder,
Schenkungen, letztwillige Vermächtnisse, Opferstockgelder o. ä) –
konnten die Verweildauer der eigenen Seele im Läuterungsfeuer verkürzen oder
den bereits in den Flammen Leidenden fürbittweise zugewandt werden. Je mehr
gute Werke auf Erden, desto höher das Bonuskapital im Jenseits. Die einen
häuften Frömmigkeitsakte (asketische Übungen wie Gebete, Meditationen, Lesungen
heiliger Schriften, Fasten, körperliche Züchtigungen bis hin zu Geißelungen)
an, die anderen suchten, sich mit einem öfteren Griff in die eigene
Geldbörse einen gnädigen Gott zu verschaffen. Die Gnadenwirkung wurde als
mess- und zählbar angesehen10. Wer für St. Johannes spendete, sorgte auch gezielt
für sein Seelenheil, neben aller tiefen Religiosität und echten Frömmigkeit,
die solchem Tun zugrunde lagen.
Im Wesentlichen lief der Betrieb auf großen wie kleinen Baustellen nach
dem gleichen Schema ab. Hier wie da mussten Risse, Bauzeichnungen und
Schablonen entworfen werden, hatte man Fachhandwerker (vor allem Steinmetzen,
Maurer und Zimmerleute) und Bauhilfsarbeiter anzustellen, zu entlohnen
und bei Gelegenheit zu speisen, galt es, Baumaterial heranzuschaffen, auf Festigkeit
und Standsicherheit der Bauteile zu achten usw. Finanzierungsprobleme
traten nicht nur in Lienz auf, sondern gab es wohl überall, sonst hätte man nicht
an einigen Kirchen jahrhundertelang bauen müssen. Was anderswo im Großen,
kostbarer und mit mehr Aufwand errichtet wurde, das fand sich im Kleinen und
8 Peter Wiek, Das Straßburger Münster. Untersuchungen über die Mitwirkung des Stadtbürgertums
am Bau bischöflicher Kathedralkirchen im Spätmittelalter, Zeitschrift für die Geschichte
des Oberrheins 107 (1959), 40-113, bes. 93-113.
9 Der Abt von Cluny verteidigte Suger von Saint-Denis, dem man als Motiv für sein Bauen
Ruhmsucht unterstellte, damit, Suger baue nicht „für sich selbst, sondern für Gott so viel“
(Warnke, Bau, 63). Der Kölner Stadtrat wollte den Dombau „zu Gottes und unserer Stadt
Ehre“ vollenden, was keine bloße Floskel war (Wiek, Münster, 113).
10 Vgl. Arnold Angenendt, Geschichte der Religiosität im Mittelalter, Darmstadt 1997, 581-
584: Gezählte Frömmigkeit.
9
bescheidener zu St. Johannes wieder. Manchmal zu bescheiden: Während vielerorts
schon Kräne mit Haspel und Tretrad verwendet wurden, hat man vermutlich
in Lienz immer noch die Lasten nur mit der Hand an einem Seil aufgezogen,
das über eine Rolle lief.
Doch einen bedeutenden Unterschied zwischen größeren und kleineren
Bauvorhaben gab es schon, nämlich beim Engagement des Baumeisters. Renommierte
Architekten waren heiß begehrt und wurden hoch bezahlt, man rief
sie überall hin, und sei es nur, um ihren Rat einzuholen, ihre Aufträge erforderten
lange Aufenthalte, auch im Ausland, und wenn sie mit einer Schar Gehilfen
dem Ruf eines mächtigen Bauherrn folgten, musste dieser tief in die Tasche
greifen, um den Meister an sich zu binden11. Einen solch herausragenden Künstler
konnte sich St. Johannes natürlich nicht leisten, doch Hans Hueber (Hans von
Villach), den sich die Zechmeister der Kirche zu ihrem „rechten“ Baumeister
wählten, war ohne Zweifel der tüchtigste und beste Architekt in der Region. Galt
es in Ost- und Südtirol, eine ältere Kirche zu gotisieren, so wurde Meister Hans
gern als Baumeister geholt. Er genügte vollauf allen Ansprüchen, auch des Erzherzogs
Sigmund, der ihn auf dem Schloss Sigmundskron bauen ließ und mit einer
Pension belohnte.
Mit den Mitteln, die Hueber zur Verfügung standen, und mit Hilfe der
Görzer Bauhütte machte er St. Johannes zu einer ansehnlichen Kirche, die ein
einziges Schiff von ca. 44 m Länge, fünf Joche und einen leicht eingezogenen
Chor aufwies12. Es war kein Prachtbau, über den alle Welt vor Staunen die Augen
aufriss, die Rechnungen wissen nichts davon, dass kostbare Baustoffe wie
Marmor und Alabaster verarbeitet wurden, nichts von einem hoch aufragenden,
mit Ziergiebeln, Filialen und Maßwerk geschmückten Sakramentshaus, wie es
so manche gotische Kirchen vorzuweisen haben, doch das kümmerte die Gläubigen
anscheinend wenig. Stein und Ziegel hatten auch ihren Reiz, ein einfaches
Sakramentshäuschen, eine Sakramentsnische in der Wand tat es wohl auch. Die
anhaltende Beliebtheit von St. Johannes zeigt, dass das Volk mit dem Neubau
zufrieden war13.
Ob sich in ihm bei der architektonischen Gestaltung Wünsche der Gemeinde
niedergeschlagen haben ist unbekannt. Wenn ja, dann werden es vermutlich
Vorschläge gewesen sein, die sich am Erscheinungsbild moderner Kirchenbauten
in der Stadt und Umgebung orientierten. Wahrscheinlicher aber ist,
dass der Neubau allein oder fast allein nach den Entwürfen Hans Huebers entstanden
ist.
11 John Harvey, Romanische und gotische Architektur, in: Joan Evans (Hg.), Blüte des Mittelalters,
München-Zürich 1966, 116.
12 Meinrad Pizzinini, Lienz. Das große Stadtbuch, Lienz 1982, 90-91.
13 Diese Zufriedenheit bezeugen nicht nur die Urbarien von 1430 bis 1495 (s. u., Baugeschichte,
Anm. 85, 91-96, 98, 100), sondern auch die späteren Inventare der Kirche aus den
Jahren 1648 und 1733 (Pfarrarchiv St. Andrä zu Lienz, Karton 85).
10
Teil 1:
Baugeschichte der St. Johanneskirche zu Lienz, 1467-1491
Bauführung, Baufinanzierung, Baubetrieb
1. Agunt, St. Andrä und St. Johannes zu Lienz im Überblick
Archäologische Zeugnisse deuten auf eine Besiedlung des Lienzer Raumes in
der jüngeren Steinzeit hin. Als um 400 v. Chr. die Kelten in die Ostalpen vordrangen,
erreichten sie das Lienzer Gebiet, wo sie auf dem Hügel Breitegg (bei
Lienz) ein Oppidum errichteten. Bald kamen die Römer, die aber gegen Ende
des 1. Jahrhunderts v. Chr. Breitegg verließen und sich im Tal bei Aguntum
(zwei km östlich von Lienz) ansiedelten. Agunt wurde von Kaiser Claudius zum
Municipium erhoben und entwickelte sich zu einem blühenden Verwaltungszentrum
in der Provinz Noricum.
Die Bevölkerung wurde im 4. Jahrhundert von Aquileja aus christianisiert.
In Agunt residierte ein von Aquileja abhängiger Bischof. Nach einer ersten Zerstörung
der Stadt im 5. Jahrhundert zog sich der Bischof auf den Lavanter Hügel
(acht km südöstlich von Lienz) zurück, während sich Teile der Bevölkerung in
der Siedlung, die auf der Anhöhe links der Isel entstanden war, niederließen.
Diese Siedlung nahm einen Aufschwung, in ihr wurde im 5. Jahrhundert die St.
Andräkirche errichtet. Agunt litt weiter unter den Wirren der Völkerwanderungszeit,
die Stadt wurde zu Beginn des 7. Jahrhunderts aufgegeben, nachdem
um 610 die Slawen bei Agunt die Bajuwaren besiegt hatten. Die Bewohner zogen
nach St. Andrä, während in der Folge die Slawen den Lienzer Raum und die
Iselregion besiedelten.
Als Kaiser Karl der Große 811 einen Missionsstreit zwischen dem Erzbistum
Salzburg und dem Patriarchen von Aquileja schlichtete, setzte er die Drau
als Grenze zwischen beiden Kirchenprovinzen fest. Doch konnte sich der Patriarch
nördlich der Drau St. Andrä sichern, weil er hier alten Grundbesitz und das
Eigenkirchenrecht geltend machte. Im 10. Jahrhundert wurde die Kirche St.
Andrä neu gebaut, 200 Jahre später noch einmal, warum (Baufälligkeit?), ist unbekannt.
1204 wurde der Neubau geweiht. Zu dieser Zeit war schon das Verfügungsrecht
über die Pfarrkirche dem Patriarchen entglitten und in die Hände des
Erzbischofs von Salzburg gelangt.
Die Siedlung um die Andreaskirche wird um 1030 erstmals Lienz (in loco
Luenzina) genannt, für sie begegnet auch die Bezeichnung Patriarchesdorf
(heute: Patriasdorf), ein Zeichen dafür, dass hier einst der Patriarch von Aquileja
Ansprüche hatte. Im Talboden entstand rechtsseitig der Isel, vorangetrieben
11
durch das Rodungswerk von über 20 weltlichen und geistlichen Grundherren, im
12. Jahrhundert eine neue Siedlung, die bald Patriasdorf den Rang ablief. Gründer
und Herren des burgum Lunze, das 1242 erstmals in einer Bozener Notariatsimbreviatur
als Stadt (civitas) erwähnt wird, wurden die Grafen im Lurngau,
die sich seit dem 13. Jahrhundert nach ihrer Hauptburg Grafen von Görz nannten.
Die Stellung Aquilejas in der alten Siedlung auf der Anhöhe wurde bedeutungslos,
St. Andrä weit außerhalb der Mauern blieb aber immer Pfarrkirche.
Zwischen ca. 1430 und 1457 wurde das romanische Gotteshaus zu einer dreischiffigen
gotischen Basilika umgestaltet.
1308 erscheint zum ersten Mal (in einer Urkunde) der Name der Johanneskirche,
die ursprünglich wohl nur eine einfache, kleine Kapelle für die Handelund
Gewerbetreibenden gewesen ist, die sich vor den Toren des Burgum niedergelassen
hatten. Sie befand sich am heutigen nach der Kirche benannten Johannesplatz.
Ob sie älter ist, ob es einen Vorgängerbau gab ist nicht geklärt, aber
anzunehmen. St. Johannes „am äußern Markt“ war eine Filialkirche von St.
Andrä und wurde 1444 beim verheerenden Stadtbrand fast völlig zerstört. Der
Neubau nahm ein Vierteljahrhundert in Anspruch und konnte nur durch den Opfersinn
des städtischen Bürgertums und anderer durchgeführt werden. Von der
Beliebtheit des Gotteshauses zeugen sein Besitz und die Zehnten, die in den Urbaren
von 1430 bis 1495 verzeichnet sind und für eine Nebenkirche als recht ordentlich
gelten können.
Als 1671 St. Johannes visitiert wurde, fand man die Kirche „schön, licht,
rein und in bester Verfassung“. Eine Feuersbrunst legte 1798 den größten Teil
von Lienz in Schutt und Asche, verschonte auch die inzwischen barockisierte
Johanneskirche nicht, auf deren Turm (mit Uhr) sich die städtische Feuerwache
befand. Das Gotteshaus wurde schwer beschädigt, verfiel immer mehr und
wurde schließlich im Mai und Juni 1815 abgetragen14.
2. Die Anfänge des Baus und seine Organisation
Der große Brand von 1444, wodurch Lienz schwer verwüstet worden war, hatte
auch die Johanneskapelle stark beschädigt. Erst im Jahre 1457 war die durch das
Feuer fast gänzlich zerstörte Kirche wieder so weit hergestellt, dass sie durch
Benedikt Siebenhirter, Titular-Erzbischof von Tiberias, konsekriert werden
konnte. Mit einem Brief vom 8. Oktober 1457 gewährte Weihbischof Benedikt
allen Gläubigen, die an genannten Tagen die Kirche zu Gebet, Beichte und Reue
aufsuchten und zu ihrer Wiederherstellung oder zur Anschaffung von Büchern,
14 Im Wesentlichen nach den einschlägigen Abschnitten (s. Register) in Meinrad Pizzininis
„Lienz. Das große Stadtbuch“ (S. 90: Grundriss, Längsschnitt und Situationsplan von St.
Johannes, aufgenommen 1814). Ergänzend wurden herangezogen: Meinrad Pizzinini,
Lienz. Pfarrkirche St. Andrä (Schnell Kunstführer Nr. 444), Regensburg 2002 (Nachdruck
der 6. Auflage 1994); ders., Stadtpfarrkirche St. Andreas in Lienz 1204 bis 2004, Osttiroler
Heimatblätter 72 (2004) Nr. 2; Robert Büchner, Die Lienzer Weihenotiz von 1204 und der
Reliquienkult im Mittelalter, Osttiroler Heimatblätter 72 (2004) Nr. 2.
12
Kelchen und anderem liturgischen Gerät beitrügen, einen vierzigtägigen Ablass15.
Wahrscheinlich dachte man damals schon an einen Neubau der bei den
Bürgern beliebten Kirche, doch sollte es noch rund zehn Jahre dauern, bevor
man dies Projekt in Angriff nehmen konnte.
In der wochen zu sand Rueprechts tag 1468 wurde zu bauen begonnen,
wie die pawmaister vermerken16. Auch wenn sich die beiden Vertreter der Gemeinde
so bezeichnen, waren sie doch nicht die Erbauer der Johanneskirche,
sondern als Zechmeister nur die Organisatoren des Baus. Ihr Amt stand am Ende
einer längeren Entwicklung. Seit dem 9. Jahrhundert wurde das ursprünglich
einheitliche Kirchenvermögen in das Pfründengut und in das Fabrikgut, ein
Sondervermögen, dessen Hauptzweck die Erhaltung oder der Neubau des Kirchengebäudes
und die Befriedigung der Kultusbedürfnisse (Messwein, liturgische
Gewänder und Geräte, Beleuchtung, Messbücher, Kirchenschmuck u. ä.)
war, getrennt. Dahinter stand das Bestreben, Stiftungen, Legate, Opfergaben,
Jahrtags- und Ablassgelder, die zu den erwähnten Zwecken in das Kirchenvermögen
flossen, vor dem Zugriff des Pfründeninhabers zu sichern. Die Pflegschaft
des Vermögens von Niederkirchen geriet seit der Mitte des 12. Jahrhunderts,
ausgehend von Italien, in laikale Hände. In den Städten waren es, wie zu
St. Johannes, in der Regel zwei Vertreter der Gemeinde, die das kirchliche Fabrikgut
verwalteten. Sie führten regional unterschiedliche Namen: Kirchenmeister,
Gotteshausmeier, Fabrikmeister, Heiligenmeier, Kirchenpfleger, Kirchpropst
usw. oder – wie in Lienz – Zechmeister17.
Ihre Aufgaben waren vielfältig. Zum einen hatten sie Sachgüter und Gelder
(Spenden, Opfergaben, Zinsen, Renten) entgegenzunehmen, Schulden einzutreiben,
Buch über die Liegenschaften zu führen, überhaupt alle Einkünfte und
Ausgaben ordentlich zu verwalten, zum anderen mussten sie für die Instandhaltung
und Reinlichkeit der Gebäude wie des Friedhofs sorgen, sich um Fenster,
15 Pizzinini, Lienz, 55, 89-91 u. Franz Stubenvoll, Benedikt Siebenhirter. Hofbischof, Abt von
Ossiach, * um 1415, † 1458, Carinthia I 177 (1987), 215-216.
16 Pizzinini, Lienz, 91 u. Rechnungsbuch der St.Johanneskirche zu Lienz 1467-1491 (Pfarrarchiv
Lienz, Signatur XXII/V.9), S. 9. Da der Ruprechtstag (27. März) damals auf einen
Sonntag fiel, werden die Bauarbeiten am darauf folgenden Montag, den 28. März 1468,
aufgenommen worden sein. – Auch der langjährige Zechmeister von St. Johannes, Hans
Zischk, nannte sich pawmaister (55 u. 69). – Alle Seitenangaben ohne nähere Bezeichnung
wie hier beziehen sich auf die Paginierung des Rechnungsbuches, dessen Edition weiter
unten folgt.
17 Vgl. zur Kirchenpflegschaft und zur Kirchfabrik Sebastian Schröcker, Die Kirchenpflegschaft.
Die Verwaltung des Niederkirchenvermögens durch Laien seit dem ausgehenden
Mittelalter (Görres-Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaft im kathol. Deutschland. Veröffentlichungen
der Sektion für Rechts- u. Staatswissenschaft 67), Paderborn 1934; Günther
Binding, Baubetrieb im Mittelalter, Darmstadt 1993, 31-70 (Die neue gekürzte, aber
reich bebilderte Version dieses Buches mit dem Titel „Als die Kathedralen in den Himmel
wuchsen. Bauen im Mittelalter“ [Darmstadt 2006] wendet sich an größere Kreise und wird
nicht weiter berücksichtigt.); Wolfgang Schöller, Die rechtliche Organisation des Kirchenbaues
im Mittelalter, vornehmlich des Kathedralbaues. Baulast – Bauherrschaft – Baufinanzierung,
Köln-Wien 1989, 124 ff.
13
Glocken, Messbücher, Altargeräte, liturgische Gewänder, Kerzen, Ewiges Licht
etc. kümmern18. War ein Um- oder Neubau der Kirche, Kapelle vonnöten, übernahmen
sie die Funktion eines Bauverwalters, weshalb man sie in der Gotik als
Baumeister zu bezeichnen pflegte. Ihre vordringlichste Aufgabe war dann, einen
tüchtigen, für den Bau verantwortlichen Architekten, damals Werkmeister genannt,
zu finden. Als Organisatoren eines möglichst reibungslosen Baubetriebs
stellten die Kirchpröpste die benötigten Handwerker und Hilfsarbeiter ein – falls
es sich um Fachkräfte handelte, dann gewiss erst nach Rücksprache mit dem
Werkmeister oder seinem Stellvertreter, dem Polier (Palier, Parlier, Parlierer).
Sie kümmerten sich um die Beschaffung der Baustoffe, regelten die Materialtransporte,
sorgten sich um die Arbeitsgeräte, sofern sie nicht von den Handwerkern
mitgebracht wurden, verrechneten die Löhne und sonstigen Unkosten
usw.19 Hatte ein Zechmeister als Bauverwalter – das traf auch für St. Johannes
zu – ein derart umfangreiches Arbeitsfeld, dann empfahl es sich, von der sonst
üblichen kurzen Amtsdauer (in der Regel nur ein Jahr20) abzugehen und ihn länger
mit der Kirchenpflegschaft zu betrauen, um bei der Durchführung und finanziellen
Planung des Baus die Kontinuität zu wahren. So hatten z. B. die Fabrikmeister
während des Xantener Dombaus (14. bis zum Ende des 15. Jahrhunderts)
eine Amtsdauer von mindestens sieben bis zu 23 Jahren21. Etwas Ähnliches
lässt sich für Lienz feststellen. Als der Bau der Johanneskirche in seine entscheidende
Phase trat, blieb der Zechmeister Hans Zischk von 1484 bis 1490
„Baumeister“ (69-194)22 und zog sich auch danach nicht ganz vom Baubetrieb
zurück23.
Zwar wurde der Bau der St. Johanneskirche erst im März 1468 begonnen,
doch bereits im Jahr davor ergriff man die ersten baulichen Maßnahmen. Man
brauchte einen eigentlichen Baumeister, einen Werkmeister, der den Neubau
entwarf und die künstlerische Leitung des Baus übernahm. 1467 nahmen die
damaligen Zechmeister, der Müller Adam und der Bäcker Lienhart, Kontakt zu
18 Binding, Baubetrieb, 65-66.
19 Binding, Baubetrieb, 67; Ingrid Esser, Die gotische Bauhütte, in: Beiträge über Bauführung
und Baufinanzierung im Mittelalter, hg. v. Günther Binding (6. Veröffentlichung der Abt.
Architektur des Kunsthistor. Instituts der Univ. Köln), Köln 1974, 106; Guido Rotthoff,
Organisation und Finanzierung des Xantener Dombaues im 15. Jahrhundert (Xantener
Domblätter 7), Krefeld 1973, 7.
20 Schröcker, Kirchenpflegschaft, 100. – Auch die städtischen Baumeister wurden nur von
Jahr zu Jahr bestellt, doch waren längere Amtsperioden nicht ungewöhnlich. Sie übten als
Ratsherren diese Funktion ehrenamtlich aus und erhielten lediglich eine kleine Aufwandsentschädigung,
in Hall im 15. Jahrhundert 2 bis 4 Mark (Klaus Brandstätter, Ratsfamilien
und Tagelöhner. Die Bewohner von Hall in Tirol im ausgehenden Mittelalter [Tiroler Wirtschaftsstudien
54], Innsbruck 2002, 86), in Rattenberg gar bloß 1½ Gulden (Stadtarchiv
Rattenberg [im Tiroler Landesarchiv Innsbruck, künftig: TLA], Stadtbaumeister Raittung
1542, fol. 23: Dem Baumeister sein erung wie von allter herkomen 1 fl 30 kr).
21 Rotthoff, Organisation, 7.
22 Die in Klammern vermerkten Zahlen beziehen sich auf die in der folgenden Edition vermerkten
Seitenangaben des Rechnungsbuches.
23 Weitere Einträge von seiner Hand im Rechnungsheft Hans Gainpergers (61-64).
14
„Meister Hans, Maurer von Villach“, auf (3), 1468 hat man das gedinge mit ihm
getan (9), also einen Werkvertrag mit ihm geschlossen. Die Bestimmungen des
Gedinges sind nicht bekannt. Üblicherweise enthielten solche Verträge eine Beschreibung
des zu errichtenden Objekts, die Verpflichtung des Werkmeisters,
verbindliche Entwürfe (Risse, Bauzeichnungen) zu erstellen, Schablonen als
Vorlagen für Formsteine zu liefern und die Verantwortung für die praktische
Durchführung der Bauarbeiten zu übernehmen, falls er persönlich auf der Baustelle
anwesend sei. Weitere Punkte betrafen Fertigstellungstermine, das Honorar
und anderes24.
Wenn die Steinmetzen wegen schlechter Witterung nicht im Freien arbeiten
konnten, benötigten sie ein Dach über dem Kopf, eine Bauhütte, in der man
auch die Arbeitsgeräte lagerte. 1467 fertigte der Zimmermann Jorg – seit 1484
(80) wird er als Meister bezeichnet – für St. Johannes eine solche Bauhütte aus
Holz an, in die er Fenster einsetzte (3-4), eine wichtige Maßnahme, weil die
Steinmetzen helle Arbeitsplätze benötigten. Die Hütte muss heizbar gewesen
sein, weil einige Male vermerkt wird, dass die Steinmetzen auch im Winter arbeiteten
(14, 17, 20, 132). Der Zimmermann Jorg machte auch taffelen zum entwerffen
(4), d. h. Holztafeln für die Entwürfe. Architekturzeichnungen (Werkzeichnungen,
Bauzeichnungen, Visierungen) pflegte man auf Holztafeln, Pergament
oder Papier zu zeichnen25. Im Laufe der Zeit fielen Reparaturen für die
Bauhütte an: 1483 (31) und 1490 (184) mussten Zimmerleute die alt stain huten26
ausbessern, im strengen Winter 1484/85 (82) hatte man von ihr Schnee
herabzuschaufeln, 1490 erhielt sie ein neues Schloss (186).
Unter den Holzkäufen, die 1467 getätigt wurden, fällt der zu ainer winter
prugken under Ainater perg auf (3). Oft wurden ja die Steine im Winter vom
Steinbruch zum Bauplatz transportiert, was z. B. für Nürnberg berichtet wird27.
Die für St. Johannes benötigten Steine hat man hauptsächlich in Ainet gebrochen.
Man schlug offensichtlich eine Holzbrücke über die Isel für den Transport
der Steine. 1468 wird erwähnt, dass die winter prugken [ …] gesetz (9), also errichtet
wurde, im Jahr darauf (12) wurden Knechte entlohnt, die die windter
prucken zu haufen habent geczogen, d. h. beiseite geräumt haben. Damit hatte
sie aber nicht ausgedient. Wenn man sie brauchte, wurde sie wieder über den
Fluss geschlagen. Schon 1471 (16) ist wieder von der Winterbrücke die Rede.
24 Binding, Baubetrieb, 151, 152, 236 u. Esser, Bauhütte, 106-109.
25 Vgl. dazu Binding, Baubetrieb, 171-179.
26 „Steinhütte“ bedeutet hier „Hütte für die Steine, die Steinmetzen“, nicht eine aus Steinen
gemauerte Hütte. Man wollte sie wohl von der Mörtelhütte unterscheiden, die 1483 (31)
von Zimmerleuten errichtet wurde (das Holz dafür kaufte man schon 1482 [30]). Die Kalkgrube
wurde mit Brettern bzw. einem Schutzdach abgedeckt (16).
27 Peter Fleischmann, Arbeitsorganisation und Arbeitsweise im Nürnberger Bauhandwerk, in:
Handwerk und Sachkultur im Spätmittelalter. Internat. Kongress Krems an der Donau 7. bis
10. Oktober 1986 (Sitzungsberichte der Österr. Akad. der Wiss., phil.-hist. Klasse 513)
(Veröffentlichungen des Instituts für mittelalterliche Realienkunde Österreichs 11), Wien
1988, 157.
15
Ein besonderes Kapitel stellte das Dach des Turms dar, das anscheinend nach
dem verheerenden Brand nur ein Provisorium war. Bereits 1467 musste der
Zimmermann Jorg den Turm decken (3), und solche Einträge finden sich in der
Folge mit schöner Regelmäßigkeit. 1471 kaufte man 200 Bretter für den Kirchturm
und deckte ihn wieder (16), 1474 und 1475 werkten erneut Zimmerleute
am Turmdach (19-20), im Juni 1478 zog man den Stadtboten für solche Ausbesserungsarbeiten
heran (26). Erst im September 1484 erfolgte eine Generalsanierung.
Man kaufte 200 Bretter, Latten und Weidebänder für den Turm und die
Sakristei und ließ in zwei Tagen durch zwei Zimmerleute und einen Handlanger
beide Gebäude neu decken (81-83). Im schneereichen Winter dieses Jahres
durften dann zwei Tagelöhner Schnee schaufflen ab dem turen (82). Danach finden
sich keine Hinweise zum Turmdach mehr. Es hat nun wohl endgültig
gehalten.
Die Arbeiten für den Neubau der Johanneskirche begannen, wie bereits erwähnt,
Ende März 1468. Das Rechnungsbuch berichtet im Einzelnen, dass man
zu Ainet Steine gebrochen, den Berg hinuntergerollt, sie zusammengeklaubt
(gesammelt) und behauen habe, dass man Kalksteine geklaubt, zu Leisach Kalk
angelegt und gebrannt habe, führt Fuhren von Steinen, Kalk, Holz und Sand zur
Baustelle sowie Holzschlag und -trift für das Kalkbrennen an, erwähnt Arbeiten
der Maurer, Mörtelrührer und -träger, der Tagwerker und eines Schmieds (9-14).
Als wichtige Bauphase werden Grundaushub, Steinfuhren zu den grunt und
Grundbeschau, wohl des Chors, im Mai/Juni 1469 hervorgehoben (11-12). Im
15. Jahrhundert kamen feierliche Grundsteinlegungen und Bauinschriften in
Mode28, vielleicht damals auch zu St. Johannes in Lienz. Immerhin wurden
anlässlich der Grundbeschau 12 Vierer (12) ausgegeben, dem Preis nach zu urteilen
für Wein. Bald nach Ostern 1469 kaufte man die ersten Gerüstbalken (11).
3. Maurer und Steinmetzen, Baumeister und Poliere
Die Maurer – wenn Zahlen angegeben werden, waren es zwei bis vier (12-13),
einmal sechs (10) – haben offenkundig im Winter durchgearbeitet. Sie wurden
u. a. zu Weihnachten 1468 und danach immer wieder bis ins Frühjahr 1469 entlohnt
(9-10), die Steinhauer gleichzeitig mit ihnen. Dem maister Hansen
maur[er] unsern nachparen, der schon 1467 fürs Steinbrechen bezahlt wurde
(3), erhielt gleichfalls Winterlohn, und zwar zu Beginn des Jahres 1470 (14).
Dies Jahr war geprägt vom Kalkbrennen und Kalktransport, die Maurerarbeiten
schliefen ein, in der zweiten Jahreshälfte 1470 und in der ersten Jahreshälfte
1471 finden wir die Maurer und ihre Knechte nur mit Steinbrechen und dem
Transport von Steinen und Mörtel beschäftigt (15-16), vom Steinhauen ist nicht
mehr die Rede.
Meister Hans, der Baumeister, war zu Beginn des Jahres 1470 mit 2 Mark
(Provision für 1469) abgefunden worden (14) und schon längst wo anders,
28 Rolf Sprandel, Handwerklich-technischer Aufschwung im Spätmittelalter: Seine Reflexe in
der zeitgenössischen Historiographie, in: Handwerk und Sachkultur (wie Anm. 27), 13-15.
16
höchstwahrscheinlich in Dölsach. Denn zu 1468 wird vermerkt, dass der Meister
Hans von Villach 40 Stück29 Steine, die der Meister Jorg Krumppacher gebrochen
habe, gen Dölsach hat genomen, wofür er St. Johannes 2 Mark schuldig sei
(9). Diese Summe ist unter den Einkünften nicht zu entdecken und wurde vermutlich
mit seiner Provision für 1468 verrechnet.
Die Neigung vieler Gemeinden im 15. Jahrhundert, die eigene Pfarrkirche
zu gotisieren, hatte auch Dölsach ergriffen. Es ist bekannt, dass Pietro Carlo, Bischof
von Caorle, im Jahr 1485 im Auftrag des Patriarchen von Aquileja eine
Visitationsreise unternahm, die ihn nach Kärnten und Osttirol führte. Im Verlauf
dieser Reise weihte er am 12. Oktober 1485 den Chor der St. Martinskirche in
Dölsach mit dem Haupt- und einem Nebenaltar30. Das Gotteshaus war damals
immer noch eine einzige Baustelle und dürfte erst 1516 fertiggestellt gewesen
sein, als der Chiemseer Bischof Berthold Puerstinger die St. Martinskirche mit
zwei Altären benedizierte31.
Hans von Villach arbeitete also gleichzeitig auf zwei, ja eigentlich drei (s.
u.) Baustellen, nicht ungewöhnlich für diese Zeit. Es war durchaus üblich, dass
ein Werkmeister zwei oder mehr Auftraggeber hatte und zur selben Zeit mehrere
Baustellen betreute, zumal wenn sie nahe beieinander lagen32. Das bedeutet
natürlich, dass der Baumeister nicht ständig an einem Arbeitsplatz sein konnte,
was er sowieso vertragsgemäß auch nicht musste. Er brauchte einen Vertreter,
der in seiner Abwesenheit den Bau leitete und die Handwerker wie Tagelöhner
überwachte. Das war der Polier (Parlier), der zwischen dem Werkmeister und
den Gesellen stand und auch ihre Interessen vertreten sollte33. Er war ein
erfahrener, tüchtiger, im Entwerfen und Reißen versierter Geselle des
Steinmetz- und Maurerhandwerks, führte oft den Titel eines Meisterknechts oder
Meisters, „fertigte die Schablonen an, riss komplizierte Profile und schlug anspruchsvolle
Werkstücke oder Skulpturen“34. Man erwartete von ihm, dass er
sich auf Baukonstruktionen verstand und die Ideen, die Planung des Werkmeisters
in den realen Bau umsetzte.
29 Bereits im Steinbruch wurden oft die Steine grob oder in der gewünschten Form behauen,
deren Anzahl und Form nicht selten im Gedinge mit dem Werkmeister festgelegt wurden
(Binding, Baubetrieb 300, 313 u. Antje Sander-Berke, Baustoffversorgung spätmittelalterlicher
Städte Norddeutschlands [Städteforschung A, 37], Weimar-Berlin 1995, 187 u. 190).
Um solche Formstücke oder Quader hat es sich hier gehandelt.
30 Die Reisetagebücher des Paolo Santonino 1485-1487. Aus dem Lateinischen übertragen
von Rudolf Egger, Klagenfurt 1947, Nachdr. Völkermarkt 1988, 32-33 u. Wilfried Beimrohr,
Aus der Geschichte der Pfarre Dölsach zu deren zwölfhundertjährigem Bestand, Osttiroler
Heimatblätter 56 (1988), Nr. 8/9.
31 Beimrohr, ebenda.
32 Rotthoff, Organisation, 20; Esser, Bauhütte, 109; Binding, Baubetrieb, 4, 259.
33 Frz. parlier heißt ja nichts anderes als „Sprecher (der Bauhütte)“; vgl. Gimpel, Die
Kathedralenbauer, 92 u. Friedrich Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache,
20. Aufl. bearb. v. Walther Mitzka, Berlin 1967, 558.
34 Binding, Baubetrieb, 236 u. Esser, Bauhütte, 113; vgl. Conrad, Kirchenbau im Mittelalter,
73-84 (Planungs- und Zeichenarbeiten der Werkmeister und ihrer Helfer).
17
Die Poliere, die selten in den Rechnungsbüchern mit Namen genannt werden,
wurden höher entlohnt als die unter ihnen arbeitenden Meister und Gesellen.
Das trifft auch für St. Johannes zu. Bei der Entlohnung dreier Maurer zu
Pfingsten 1469 wird im Rechnungsbuch angemerkt, man habe dem palier 6 groschen
mer dan den andern bezahlt, d.h. bei 6 Tagen ein Groschen je Tag mehr.
Ein Name des Poliers fällt nicht (11), wie überhaupt zu Beginn der Eintragungen
keine Maurer und Steinmetzen namentlich erwähnt werden, bis auf einige Hinweise
auf drei Meister, unter denen wir wohl den Polier zu suchen haben. Da
wäre Meister Jorg Krumppacher, der 1468 für das Hauen von 200 Stück Steinen
7 Gulden erhielt (9). Dann Meister Hans Maurer, näher als „unser Nachbar“ bezeichnet,
der 1467 Steine brach (3), 1469/70 Winterlohn bekam (14) und nach
Pfingsten 1470 mit seinen Knechten fürs Tragen von Steinen und Mörtel entlohnt
wurde (15). Schließlich wird noch Meister Hans, des Mertel Maurers
Sohn, erwähnt, der 1469 fürs Steinbrechen und für 210 Werkstücke die beachtliche
Summe von fast 6 Mark erhielt (9). In Anbetracht dessen, dass Meister Hans
mit seinem Vater Martin (Mertel) und seinem Bruder Ulrich bereits 1449 als
Maurer am Viztumturm in Lienz tätig war, vermutlich mit seinem Vater die
Pfarrkirche St. Andrä in Lienz neu erbaut hat, also eine zwanzigjährige Berufserfahrung
nachweisen konnte, spricht vieles dafür, dass er der erste Polier von
St. Johannes gewesen ist35.
Erst spät im Jahr 1471, nämlich zu Simon und Judas (28. Oktober), nahmen
Maurer und Steinmetzen die Arbeit am Neubau von St. Johannes wieder
auf und führten sie dann aber über den Winter bis Ostern 1472 fort, als die Maurer
da hin sind geczogen (17-18). Gerade im Baugewerbe war eine Daueranstellung
nicht die Regel, kurzfristig beschäftigte Gesellen waren üblich, und
selbst wenn sie sich aus der näheren Umgebung rekrutierten, neigte doch immer
der eine oder andere Geselle dazu, von einer Baustelle zur anderen zu ziehen,
und sei es auch nur in der Nachbarschaft36. In dieser Zeit wird erstmals der „Polier
von Dölsach“ mit seinen Gesellen erwähnt (17) – es war Meister Hans von
Dölsach, wie wir später erfahren.
Um Jakobi (25. Juli) 1472 begann man wieder zu mauern. Wir lesen von
Lohnkosten an Maurer, Steinführer und -träger, Mörtelrührer und -träger, die
bekannten Namen von Meister Hans, Maurer (unser Nachbar), und Meister
Hans, Mertel Maurers Sohn, begegnen erneut, doch seit der Woche nach Micha-
35 Erich Egg, Die Görzer Bauhütte in Lienz, in: Festschrift für Landeskonservator Dr. Johanna
Gritsch anlässlich der Vollendung des 60. Lebensjahres, hg. v. Franz Caramelle (Schlern-
Schriften 264), Innsbruck-München 1973, 80 u. Pizzinini, Lienz, 103-104.
36 Rotthoff, Organisation, 23-24; Ulf Dirlmeier, Zu Arbeitsbedingungen und Löhnen von Bauhandwerkern
im Spätmittelalter, in: Deutsches Handwerk in Spätmittelalter und Früher
Neuzeit. Sozialgeschichte – Volkskunde – Literaturgeschichte, hg. v. Rainer S. Elkar (Göttinger
Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte 9), Göttingen 1983, 43 u. 49; Rainer
S. Elkar, Bauen als Beruf, in: Ulf Dirlmeier u. a. (Hg.), Öffentliches Bauen in Mittelalter
und Früher Neuzeit (Sachüberlieferung und Geschichte. Siegener Abhandlungen zur Entwicklung
der materiellen Kultur 9), St. Katharinen 1991, 14.
18
elis (29. September) 1472, alls wier von mawrn aufgehart haben, ruhte der Bau
von St. Johannes zweieinhalb Jahre lang (18-19). Man wird die Baustelle abgesichert
haben, was man in der Regel auch vor Wintereinbruch tat. Ob die Mauerkronen
und Bausteine durch Mist oder Stroh vor Frost geschützt wurden, wie
es in Xanten und anderswo üblich war, wird nicht vermerkt37.
Wo wie zu St. Johannes im Tageslohn gearbeitet wurde, konnte man seine
Ausgaben den Einnahmen anpassen. War nicht genug Geld da, wurden eben die
Arbeiten eingestellt, Handwerker und Bauhilfsarbeiter entlassen und erst wieder
aufgenommen, wenn die weitere Finanzierung gesichert war38. Im Winter bestand
sowieso für die Bauhandwerker ein reduziertes Arbeitsangebot. Im Allgemeinen
wurden die Bauarbeiten von Oktober bis Februar eingestellt, und wer als
Steinmetz in der Hütte weiter beschäftigt wurde, erhielt einen verminderten
Lohn, den sogenannten Winterlohn39.
Im Winter fertigten die Steinmetzen Quader- oder Formsteine an, sowohl
im Akkord (nach Stückzahl) als auch im Tageslohn. Letzteres war zu St. Johannes
die Regel. 1472 z. B. hat man mit den Maurern nach Tagwerken abgerechnet,
dye die stain in der hueten zum pheyllern gehaut haben (19)40. Es hat sich
wahrscheinlich um Pfeiler für den Chor gehandelt. Wie weit jeweils die
einzelnen Bauabschnitte in der Kirche gediehen waren, wird nicht angemerkt,
sondern muss erschlossen werden.
Wenn eben von Maurern gesprochen wurde, die in Lienz Steinmetzarbeit
verrichteten, so darf das nicht verwundern. Abgesehen von z. B. Nürnberg, wo
die Steinmetzen einen Vorrang vor den Maurern beanspruchten, waren beide
Berufe zu eng miteinander verbunden, als dass man sie hätte scharf trennen
können und wollen, weshalb die Begriffe Steinmetz und Maurer vielerorts, etwa
in Prag und überhaupt in Böhmen, in Basel, Augsburg und eben auch in Tirol
ineinander flossen und unterschiedslos nebeneinander gebraucht wurden. Nicht
nur die Meister, sondern auch viele Gesellen waren in beiden Berufen versiert,
wussten ebenso Quader und Werkstücke (Portale, Pfeiler, Dienste, Bögen, Rippen
usw.) zu hauen wie Mauern aus Bruchsteinen oder Ziegeln hochzuziehen,
Pfeiler aufzumauern oder Quader zu setzen41. Deshalb haben auch alle im Rechnungsbuch
von St. Johannes angeführten Handwerker, zu deren Namen noch der
Beruf „Maurer“ hinzugesetzt ist, nach Ausweis dieser Archivalie auch oder nur
Steinmetzarbeiten verrichtet, bis auf einen Gesellen42.
37 Binding, Baubetrieb, 140 u. Rotthoff, Organisation, 25. Irgendeinen Schutz für den unfertigen
Bau wird es schon in Lienz gegeben haben, herrschten doch zwischen 1475 und 1497
schneereiche, kalte Winter (Ernst Schubert, Alltag im Mittelalter, Darmstadt 2002, 23).
38 Esser, Bauhütte, 115.
39 Dirlmeier, Arbeitsbedingungen, 44-46.
40 Anfang desselben Jahres erhielten die Steinmetzen für drei Wochen den winterlan (17).
41 Egg, Bauhütte, 79; Binding, Baubetrieb, 287-288; Elkar, Bauen, 10-12; Gerhard Fouquet,
Bauen für die Stadt. Finanzen, Organisation und Arbeit in kommunalen Baubetrieben des
Spätmittelalters (Städteforschung A, 48), Köln etc. 1999, 182.
42 Hansl (Hans) Maurer (14, 27, 28).
19
Bevor man zu Johannis (24. Juni) 1475 wider angefangen [hat] zu pawen
sand Johanns kyrchen zu Luncz (21), ruhten die Arbeiten lange Zeit. Lediglich
die schon erwähnten Meister wurden weiter beschäftigt. Meister Hans, Maurer
(unser Nachbar), haute Steine, vermutlich im Winter 1474/75 (20), Meister
Hans, Mertel Maurers Sohn, und Meister Hans von Dölsach wurden für viele
Werkstücke, die sie angefertigt hatten, Anfang 1475 bezahlt (20), Steine wurden
herangefahren (20), der Baumeister Hans erhielt am 5. Februar 1475 eine Mark
Provision (20). Gerade zwei Monate nach Wiederaufnahme der Arbeiten, Ende
August 1475 (22), wurden sie auch schon wieder eingestellt, nicht ohne zuvor
den Polier, seine Gesellen, Knechte und Arbeiter (Steinträger, Mörtelrührer und
-träger) sowie die Fuhrleute, die Steine und Sand herangeschafft hatten, an mehreren
Terminen zu bezahlen (21-22). Einige der damals beschäftigten Gesellen
dürften nicht aus der näheren Umgebung gestammt haben, denn 1475 wurden 21
Kreuzer um eine liger statt fur dy maurer gesell ausgegeben (22). Wo diese
Schlafstätte war erfahren wir nicht.
4. Zehnjährige Unterbrechung des Baus (1475-1484)
Fast zehn Jahre, vom September 1475 bis Juli 1484, ruhte weitgehend der Bau
der St. Johanneskirche. In dieser Zeit gab es zwar einige vorbereitende Arbeiten
(22-32), aber es waren keine Maurer- oder Steinmetzpartien am Werk. Wir lesen
in wenigen Vermerken vom Brechen der Steine zu Ainet43, von Stein-, Sandund
Kalkfuhren, von Holzkauf, -fuhre und -schnitt. Lediglich der Maurermeister
Hans (unser Nachbar) wurde für höherwertige Arbeit bezahlt, und zwar am 28.
Dezember 1479 für etlich stuk stain zu dienst (28), also für Wanddienste, und
am 17. August 1483 für weitere Werkstücke, die er zu der kirchen gehaut hat
(32). Welche Tätigkeit „Hans Maurer“ in der ersten Jahreshälfte 1483 verrichtet
hat wird nicht angegeben44.
Die Zimmerleute allerdings waren fleißig beim Dachdecken. Offensichtlich
handelte es sich aber nur um Reparaturen des Kirchenschiffsdachs, das 1476
vom Schnee geräumt und 1477 ganz erneuert werden musste, da es nyder ist
gan[g]en bzw. der wynt das dach hat zprochen (23-25). 1481 hatte man die Kirche
aufs Neue zu decken, deren Dach der sne nider gedrukt hat (29). Ein Eintrag
von ca. Ende 1479 lässt aufhorchen, wonach Zimmerleute entlohnt wurden, die
den kor haben gedekt (28). Das kann nur bedeuten, dass die Maurer- und Stein-
43 Die Steine waren nicht immer leicht zu gewinnen. Einmal mussten sie aus einer Lache
geborgen werden (27), ein anderes Mal aus dem Eis (28), dann rollten sie wieder unkontrolliert
den Berg hinab, so dass man den Bauern den Schaden im Feld (18) und in der
Wiese (183) ersetzen musste.
44 Vier Einträge zu ihm (31) ergeben Lohnzahlungen in der Zeit von Februar bis Mai 1483
über insgesamt mehr als 31 Schilling, was ungefähr 2 Mark entspricht. Wie ein Vergleich
der Seiten 29, 31 und 32 des Rechnungsbuchs ergibt, handelte es sich wieder um den
Meister Hans, Maurer (unsern Nachbarn). Die Entlohnung dürfte auch Steinhauerarbeiten
betroffen haben.
20
metzarbeiten in diesem Jahr und zuvor dem Chor gegolten hatten. Dieser war
also schon fertiggestellt.
5. Die Glocke
In die Zeit der großen Baupause fällt die Anschaffung eines wichtigen liturgischen
Instruments, der Glocke. Nach dem Schweigen im Rechnungsbuch zu urteilen
hat das Mauerwerk des Turms nicht oder kaum durch den Brand gelitten,
sehr wohl aber, wie bereits erwähnt, das Dach, das mehrmals repariert wurde.
Nicht nur das Dach, sondern wohl der ganze Dachstuhl dürfte zerstört worden
sein und mit ihm die Glocke. Also musste eine neue und Geld dafür her. Nach
Michaelis 1476 finden sich in der Handschrift vier Angaben dazu. Die Schusterwie
die Bäckerbruderschaft spendeten je 8 Schilling Pfennige für eine Glocke,
unter den Nachbarn wurde für sie gesammelt und es kamen 2 Mark Pfennige als
Unterstützung für den Glockenguss zusammen, der verstorbene Hofbäcker Jacob
hatte gar 10 Goldgulden für diesen Zweck bestimmt (42). Man konnte sich
an die Arbeit machen.
Dem Zinngießer – seinen Namen erfahren wir nicht45 – wurden 1477 elf
Golddukaten gezahlt. Damit der Guss gelang, ließ man in der Kirche ein Amt
und eine Messe, vom Prior des Karmelitenklosters ein weiteres Amt halten. Wir
hören von Haken, Holz und Welle zw der gloggen, von Glockenriemen und
Glockenseil, von Wein, der ausgegeben wurde, sowohl als man die Glocke gegossen
als auch als man sie 1477 aufgehängt hat (23-25). Irgendetwas muss aber
nicht gestimmt haben. Denn im nächsten Jahr wurden wieder Holz und Nägel zu
der Glocke gekauft und der Zimmermann Artl wurde beauftragt (26), dass er mit
seinen Gesellen die kloken in den turen sol hengen vor Jory 78 (24. April 1478).
Demnach hatte man wieder die Glocke herabgenommen. Wenn 1481 und 1490
neue Glockenseile, 1482 ein neuer Glockenriemen erforderlich waren (29, 30,
185), so war das ein normaler Verschleiß. Der Kauf von Nägeln für die Glocke
1483 (31) ist auch nicht besonders auffällig. Es gibt immer irgendetwas zu befestigen.
Wenn aber 1484 der Schlosser Stefan die Glocke mit Stahl unterlegte
und der Schmied Wolfgang Kernschmied mit zwei Zimmerleuten erneut die
Glocke aufhängte (82-83), dann ist das schon merkwürdig. Denn es bedeutet,
dass sie noch einmal herabgenommen worden war, vermutlich weil die Stabilität
des Turmgeläuts Sorgen gemacht hatte. Danach scheint aber alles klaglos funktioniert
zu haben.
45 Es dürfte der unbekannte Nachfolger des Lienzer Bürgers und Zinngießers Erasmus Haidel
(Haydel) gewesen sein, der ebenfalls als Glockengießer tätig war und von 1429 bis 1463
bezeugt ist (Erich Egg, Das Handwerk der Tiroler Zinngießer [Tiroler Wirtschaftsstudien
52], Innsbruck 1998, 210 u. Pizzinini, Lienz, 115).
21
6. Die Türken vor Lienz
Die lange Unterbrechung in den Bauarbeiten für St. Johannes sowie die früheren
kürzeren hatten sicher nicht nur ihren Grund im Geldmangel, sondern hingen
auch mit den unsicheren Zeitläufen zusammen. Nie war damals die Grafschaft
Görz und das angrenzende Kärnten vor einem Einfall der Türken sicher, die, waren
sie einmal im Lande, Verwüstungen zurückließen und Einwohner verschleppten.
Schon 1462 wollte Graf Leonhard gegen die Türken ziehen, die
dann im September 1473 in Kärnten einfielen. Es sollen sich damals schreckliche
Gräueltaten ereignet haben, die auch die Osttiroler das Schlimmste befürchten
ließen. Waren die Truppen der Osmanen schon im Oktober 1476 bis ins
Drautal vorgerückt, so stießen sie im Sommer 1478 bis gegen Oberdrauburg vor
und standen damit unmittelbar vor Lienz. Als die Nachricht davon am 1. August
1478 die Stadt erreichte, brach Panik aus. Vor Schreck starben die Lengenholzerin
und andere schwangere Frauen, ein Bauer hat sich zu Tod „geloffen“. Dass
die Türken, wie sich dann herausstellte, noch sechs Meilen von Lienz entfernt
waren, war ein schwacher Trost. Noch lange blieb die Türkengefahr akut46.
7. Wiederaufnahme und Vollendung des Baus.
Zimmerleute, Meister Hans Hueber (Hans von Villach),
der „rechte“ Baumeister von St. Johannes
Am 19. Juli 1484 fing man wieder an, zu St. Johannes zu bauen (73). Bis ungefähr
Mitte September des Jahres waren Maurer, Steinmetzen, Zimmerleute,
Fuhrleute und alle möglichen Bauhilfsarbeiter am Werk, ein neues Langhaus zu
errichten (73-82). Das Dach des alten Kirchenschiffs wurde abgebrochen, Gerüste
wurden aufgestellt (74). Es fällt auf, dass 1484 ohne Polier gearbeitet
wurde und nur ein einziger Meister unter den vielen Gesellen der Maurer und
Steinmetzen war, nämlich maister Hans pey dem closter, den wir wohl mit dem
früher vermerkten „Meister Hans, Maurer, unsern Nachbarn“ gleichsetzen dürfen.
Dieser Meister erhielt keineswegs einen höheren Lohn als die anderen Maurer
und Steinmetzen, anfänglich sogar einen geringeren, denn es ist im chain
bestimbter lon gewesen (73). Vermutlich hat sein Alter bei dieser Einstufung
eine Rolle gespielt. Denn Meister Hans bei dem Kloster, der auch Meister Hans
bei dem Tor (maister Hans peÿ dem tor) genannt wird (z. B. 151), muss zu
dieser Zeit schon ziemlich alt gewesen sein. Er wird in den Quellen bereits Mitte
der fünfziger Jahre erwähnt47. Ob 1484 ohne Polier gearbeitet wurde, weil der
46 Pizzinini, Lienz, 116 u. ders., Das letzte Jahrhundert der Grafschaft Görz, in: circa 1500.
Leonhard und Paola. Ein ungleiches Paar […] Landesausstellung 2000, Katalog, Mailand
2000, 10. Die vor Schreck gestorbene Lienzer Bürgerin wird hier als „Andre Leynholzerin
(Leyenholtzerin)“ bezeichnet. Wie aber der Abdruck der Seite aus einer Münchener Handschrift,
wo diese Nachricht steht, auf Seite 120 des o. a. Katalogs zeigt, ist Legenholtzerin
zu lesen. Sie war die Frau des Wirtes Andre Lengenholczer.
47 TLA Hs. 186 (Lienzer Grabenregister von ca. 1455), fol. 3: Hans pey dem tor. TLA Urkunde
P 2387 (1466): Hanns beym tor, Bürger zu Lienz. „bei dem Tor“ ist als Familien22
Werkmeister selbst, wenigstens zeitweise, den Bau beaufsichtigte, muss offen
bleiben.
Bevor die Arbeiten in der wochen nach Invocavit (20. Februar 1485) wieder
aufgenommen wurden (85), hält das Rechnungsbuch einige interessante Tatsachen
fest. So wurde Meister Hans von Dölsach gegen Ende 1484 zu maister
Hansen auff Sigmundczkron geschickt48, Anfang 1485 ist der Zechmeister Hans
Zischk, der damals das Buch führte, selbst zu maister Hansen auf Sigmundskron
[…] geriten (84), und wenn noch Zweifel bestehen sollte, um welchen Werkmeister
es sich handelt, dann macht ein Hinweis aus dem Sommer dieses Jahres
alles klar49, wonach dem schon erwähnten Wirt Andre Lengenholzer Zehrungskosten
für maister Hansen Hueber, stainmecz und paumaister der kirchen sand
Johans, erstattet wurden.
Der eigentliche Baumeister, der Werkmeister von St. Johannes zu Lienz
war also Hans Hueber, der die alte Burg Firmian, von Herzog Sigmund in Sigmundskron
umbenannt, zu einer modernen Festung umgebaut hat. Vielleicht haben
Atz und Stadlhuber schon das Richtige geahnt, als sie Hans Hueber, Werkmeister
auf Sigmundskron, den Bau der Pfarrkirche St. Andrä zu Lienz zuschrieben.
Nur hätten sie statt St. Andrä eben St. Johannes einsetzen sollen50.
Dass dieser Hans Hueber mit dem Meister Hans, Maurer von Villach, mit
dem die Zechmeister von St. Johannes 1467/68 einen Werkvertrag geschlossen
hatten, identisch ist, lässt sich unschwer begründen. Zum einen hat man, wenn er
nicht gerade gestorben war, nicht ohne zwingenden Grund während der Bauarbeiten
den – modern gesagt – Architekten gewechselt, sondern ist bei dem Baumeister
geblieben, der den Entwurf vorgelegt und die nötigen Risse, Bauzeichnungen
und Schablonen angefertigt hat. Außerdem hätte ein neuer Werkmeister
eine Kostenerhöhung bedeutet, die sich eine kleine, finanziell schwache Gemeinde
wie St. Johannes kaum hätte leisten wollen.
Zum anderen darf man sich nicht an dem fehlenden Familiennamen Hueber
bei Meister Hans von Villach stören. Die Angabe des Familiennamens unterbleibt
oft in mittelalterlichen Aufzeichnungen, auch bei Hans Hueber auf
Sigmundskron. Ein Beispiel: Am 20. April 1480 verlieh der Bischof von Trient
dem Brixner Domdekan und Rat Erzherzog Sigmunds Dr. Benedikt Fueger51 die
Schlosskapelle auf Sigmundskron. Am 19. Juni dieses Jahres erging an Anthonie
name anzusehen, überkommen von dem Lienzer Mautner Johannes, der seinen Standplatz
am Mittertor hatte und deshalb Johannes de Porta, Johann pey dem Töre ze Lüntz genannt
wurde (Hermann Wiesflecker, Entstehung der Stadt Lienz im Mittelalter, in: Lienzer Buch.
Beiträge zur Heimatkunde von Lienz und Umgebung [Schlern-Schriften 98], Innsbruck
1952, 188 mit Anm. 116).
48 82. Der Eintrag ist undatiert, passt aber zeitlich in diesen Rahmen.
49 126. Auch dieser Vermerk enthält kein Datum, steht aber zwischen zwei Einträgen, die auf
den 25. Juli 1485 datiert sind.
50 Karl Atz, Kunstgeschichte von Tirol und Vorarlberg, Innsbruck ²1909, 490 u. Josef
Stadlhuber, Geschichte der Pfarre Lienz, Osttiroler Heimatblätter 20 (1952) Nr. 5.
51 Vgl. zu ihm Leo Santifaller, Das Brixner Domkapitel in seiner persönlichen Zusammensetzung
im Mittelalter (Schlern-Schriften 7), Innsbruck 1925, 314-317.
23
Hertl, Amtmann zu Bozen, der Befehl, er solle gemeinsam mit Ulrich Paur, dem
fürstlichen Kaplan auf Sigmundskron, und mit maister Hannsen stainmetzen,
unnsern werchmaister, das Urbarsgut der Schlosskapelle inventarisieren. Dieselbe
Anweisung erhielt am 2. Oktober 1480 Hans Maltitz, Pfleger auf Sigmundskron.
Als seine Helfer bei der Inventarisierung werden genannt: Anthonie
Härtel, Amtmann zu Bozen, und maister Hanns, maurer52. Ein Notariatsinstrument
vom 23. September 1480 über die Abmachungen zwischen Dr. Fueger und
Ulrich Bauer (Pawer) hinsichtlich der Kapelle auf Sigmundskron und mehrerer
strittiger Punkte nennt als Zeugen neben anderen: Meister Hans (Johannes)
Hueber, Maurer auf Schloss Sigmundskron53. Man sieht, die Begriffe Steinmetz,
Maurer und Werkmeister werden unterschiedslos nebeneinander gebraucht und
selbst die Innsbrucker Regierung nennt nicht immer den vollen Namen ihres
Werkmeisters auf Sigmundskron.
Zum Dritten: Schon vor 40 Jahren hat Franz Pagitz54 zu Recht angemerkt,
dass der Steinmetz Hans Hueber, Bürger von Villach, und der gleichnamige
Werkmeister auf Sigmundskron ein und dieselbe Person sind. Der Steinmetzmeister
Hans Hueber von Villach arbeitete von 1466 bis 1469 für die Herren
Gandolf und Lorenz von Khünburg auf ihrer Burg Khünegg55 und war anscheinend
1470 nicht mehr dort, da am 19. Juli 1470 Hans, des master Hanssen
stainmeczen pallier ze Kyeneck, für ihn 10 Pfund Pfennige entgegennahm, die
mit seinem Gedinge verrechnet werden sollten56. Dass Meister Hans [Hueber]
von Villach im Rechnungsbuch von St. Johannes nur Maurer, nicht Steinmetz
genannt wird, hat nichts zu sagen. Es ist schon oben darauf hingewiesen worden,
dass man in diesem Buch alle Maurer und Steinmetzen nur als Maurer bezeichnet
hat, gleich ob sie Maurer- und/oder Steinmetzarbeiten verrichteten. Hans
Hueber scheint seine jeweilige Hauptarbeitsstätte seinem Namen hinzugefügt zu
haben, zunächst Villach, dann Sigmundskron, zuletzt Bozen (s. u.)57.
52 TLA Kopialbuch Lit. A Nr. 2 (1476-1480), fol. 166’-167 u. 197’.
53 TLA Urkunde I 5455: […] in praesencia […] magistri Johannis Hueber muratoris in castro
Corone Sigmundi.
54 Franz Pagitz, Zur Geschichte der Kärntner Steinmetzen in der Spätgotik (Archiv für
vaterländische Geschichte und Topographie 58), Klagenfurt 1963, 57. Diese Anregung hat
Erich Egg (Bauhütte, 89) schon früh aufgegriffen.
55 Pagitz, 70, 99-103: Er wird in den hier zitierten Quellen häufig nur als maister Hanns stainmetz
oder gar nur als mayster Hanns bezeichnet.
56 Ebenda, 100-101 (Nr. VI).
57 Pagitz erwähnt einen Meister Hans, Maurer aus St. Lorenzen im Gitschtal, „der 1462 für 85
Dukaten beauftragt worden ist, die Görzer Kapelle, heute Dietrichsteinkapelle, in der Kirche
St. Jakob in Villach zu erbauen“ (59). Könnte nicht dieser Meister Hans, nachdem er
das Bürgerrecht von Villach erlangt hatte, sich Hans von Villach genannt haben und deshalb
mit Meister Hans Hueber von Villach identisch sein? Die Herren von Khünburg werden
sich nicht gerade einen unerfahrenen Baumeister für ihre Burg gewählt haben. Außerdem
ist St. Lorenzen im Gitschtal nur wenige Kilometer von Khünburg bzw. Khünegg entfernt,
so dass die Herren von Khünburg aufgrund der räumlichen Nähe auf ihn als Baufachmann
aufmerksam geworden sein könnten.
24
Der Ruf, den sich Hans Hueber von Villach als Steinmetz auf Khünegg
(ca. 70 km von Lienz entfernt) und vielleicht auch als Erbauer der Görzer Kapelle
erworben hatte, wird die Lienzer bewogen haben, ihn als ihren Baumeister
für St. Johannes zu verpflichten, nur war Hueber ein vielbeschäftigter Mann, der
augenscheinlich gleichzeitig auf Khünegg, in Dölsach und Lienz baute, seit
1474 auch auf Sigmundskron58, 1483 in Heiligenblut59 und noch anderswo60.
Die vielfältigen Verpflichtungen Huebers werden ein Grund mehr gewesen sein,
weshalb die Bauarbeiten zu St. Johannes so schleppend vorangingen und weswegen
er so selten im Rechnungsbuch erwähnt wird. Doch sind gewiss nicht alle
Kontakte mit ihm darin vermerkt worden. Wenn er in Dölsach arbeitete,
brauchte man nicht groß Zehrungskosten für einen kurzen Ritt zu ihm verbuchen,
war er auf Sigmundskron, dann konnte jeder Lienzer Kaufmann oder Beamte
vom Hof, der in Bozen etwas zu erledigen hatte, leicht Aufträge der Zechmeister
an ihren Baumeister mitbesorgen, ohne das Budget von St. Johannes zu
belasten.
Trotzdem war es für die verschiedenen Bauherren nicht leicht, die nötige
Kommunikation mit Hans Hueber zu wahren. Zum einen war er gleichzeitig für
mehrere Bauvorhaben verantwortlich, zum anderen lag Sigmundskron, wo er
sich während der langen Bauzeit von St. Johannes hauptsächlich aufhielt61, doch
ziemlich weit von Lienz, Heiligenblut und anderen Orten entfernt, wo er Werkmeister
war. Also brauchten sowohl Hueber wie die Bauherren Vertrauensleute,
die im Sinne des „Architekten“ die Arbeit an den einzelnen Baustellen beaufsichtigten.
Für Lienz war es 1485, wie schon früher, Meister Hans von Dölsach,
mit dem anscheinend Hueber sehr gute Erfahrungen in Dölsach beim Bau der
dortigen Pfarrkirche gemacht hatte. Hans von Dölsach wurde zu einem palier
der kirchen zw sand Johans zw Lüencz aufgenommen (85) und brachte gleich
einen tüchtigen Steinmetz aus Dölsach namens Erhart mit, der anfänglich mit
dem Polier allein, später mit weiteren Gesellen und Tagwerkern vom 21. Februar
bis Pfingsten 1485 Maurer- bzw. Steinhauerarbeiten verrichtete (85-88 u.
117-123). Meister Hans von Dölsach selbst hatte schon zu Lichtmess angefangen
zu arbeiten (87) und zunächst in Tristach Steine gebrochen (85). Der Polier
erhielt anfänglich einen halben (85-88), dann einen ganzen (117-122) Groschen
mehr Tageslohn als die Gesellen.
58 Sigmunds Wappenstein am Torturm der Burg trägt diese Jahreszahl, die als Beginn der
Umbauarbeiten gewertet wird (Josef Weingartner, Sigmundskron, Der Schlern 3 [1922]
385).
59 Ein Triumphbogen am Chor der Wallfahrtskirche zu Heiligenblut in Oberkärnten trägt die
Inschrift: Hans Hueber werkhmaister zu Sigmundskron 1483 (Dehio-Handbuch. Die
Kunstdenkmäler Österreichs: Kärnten. Neubearb. v. Ernst Bacher u. a., Wien 1976, 220).
60 Erich Egg, Kunst in Tirol. Baukunst und Plastik, Innsbruck etc. 1970, 114: Hier werden die
weiteren, meist gleichzeitigen Bauten, die man Hans Hueber zuschreibt, aufgezählt.
61 Man sprach noch lange in Sigmundskron vom newen Thurn genannt Maister Hannsen
Thurn und erinnerte sich an die kamer, darin maister Hans gelegen ist (Heinrich Hammer,
Die Bauten Herzog Sigmunds von Tirol, Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg
III, 42 [1898], 256).
25
Nach Pfingsten herrschte, bis auf Holzarbeiten, weitgehend Ruhe auf der
Baustelle von St. Johannes. Am St. Laurentiustag (10. August) 1485 wurde ein
Vertrag wegen der Kreuzbögen (des gedings der kreüczpögen) schriftlich fixiert
(126)62 und wir hören auch bald von Lohnkosten für das Schneiden von
Kreuzbögen (127). Ansonsten gibt es bis 1488 keine Einträge mehr über Maurer
und Steinmetzen. Lediglich zu 1486 werden Meister Hans, der Polier, und
Meister Jorig, der Maurer, sowie Tagwerker fürs Steinebrechen zu Ainet entlohnt
(127-128) und wir erfahren, dass Ziegel gebrannt wurden (127). Die Zeit
gehörte den Zimmerleuten und dem Holz. Jede Menge Holz wurde zu Lande
und zu Wasser herangeschafft, zu Balken, Brettern, Dielen und Latten geschnitten,
Gerüstbalken, Dach- und Firstbalken, Sägeblöcke wurden gekauft, die
Dachtraufe wurde schon gemacht (125-129), aber erst 1488 sollte der Dachstuhl
über dem Langhaus fertiggestellt und das Dach gedeckt werden.
Am 26. Februar 1488 begann man wieder an sand Johans kirchen mit denn
stainhauen […] und mauren (151). Die Arbeiten dauerten bis Pfingstsamstag
1488 (151-163). Als die Maurer und ihre Helfer die arbait gancz gemacht haben
(163), als die höch der maur volpracht war (164), wurden sie großzügig mit
Wein belohnt. Das bedeutet also, dass die letzte Mauer des Kirchenschiffs hochgezogen
war, nun konnten die Steinmetzen und Dachzimmerer ans Werk gehen.
Es lässt sich für diese Zeit kein Polier feststellen. Alle Maurer und
Steinmetzen erhielten denselben Lohn, auch Meister Hans bei dem Tor (bei dem
Kloster), der damals als einziger Meister auf dem Bau tätig war. Es ist wahrscheinlich,
dass man glaubte, für die kurze Zeit ohne Polier auszukommen.
Meister Hans von Dölsach war nicht mehr in Lienz. Vielleicht wurde er in Dölsach
gebraucht, wo ja die Arbeiten an der Pfarrkirche weitergingen. Dass der
Werkmeister Hans Hueber selbst ein Vierteljahr den Bau zu St. Johannes beaufsichtigt
hätte, ist nicht anzunehmen. Zum einen gibt es für die drei Monate keine
Hinweise auf ihn im Rechnungsbuch, zum anderen handelte es sich überwiegend
um Maurerarbeiten, die wohl auch Meister Hans bei dem Tor oder ein anderer
leiten konnte.
An sich hätte damals und die nächsten Jahre Hans Hueber Zeit für St. Johannes
gehabt, da 1488 sein Engagement auf Sigmundskron zu Ende gegangen
war, und nicht schon 1483, wie öfter fälschlich behauptet wird63. Schon Heinrich
Hammer64 hat einige Belege beigebracht, wonach Hueber bis 1488 auf Sigmundskron
gearbeitet hat, doch wurden sie offensichtlich ignoriert. Sie seien
hier, um einige Quellenzeugnisse vermehrt, angeführt, als Hilfe für einen künftigen
Biographen dieses bedeutenden Baumeisters in Tirol gedacht.
62 Dieser Vertrag braucht nicht unbedingt mit Hans Hueber geschlossen worden sein. Man hat
solche Gedinge über einen Bauteil auch mit einzelnen Steinmetzen gemacht, z. B. 1481 das
Xantener Kapitel mit dem Steinmetzen Martin über die Errichtung eines Pfeilers im Chor
zu St. Viktor (Binding, Baubetrieb, 157-158).
63 Z. B. Egg, Kunst, 114 oder Josef Weingartner, Die Kunstdenkmäler Südtirols, Bd. 2, 7.
Aufl., Gesamtleitung Magdalena Hörmann-Weingartner, Bozen etc. 1991, 192.
64 Hammer, Bauten, 256.
26
1481 verlieh Erzherzog Sigmund Hannsen Hueber, unserm werckmaister
zu Sigmundskron, eine drei Tagmahd große Wiese bei der Brücke des Schlosses
gegen 10 Pfund Berner Jahreszins65. Als am 21. April 1483 der Weg Felix Fabri,
einen Dominikaner aus Ulm, auf seiner Fahrt ins hl. Land an Bozen und Sigmundskron
vorbeiführte, erwähnt er ausdrücklich in seiner Reisebeschreibung,
Herzog Sigmund besitze nun Burg Firmian (= Sigmundskron), erbaue sie von
neuem und erweitere sie, indem er sie mit dicken Mauern und hohen wie mächtigen
Türmen umgebe66. Der Bau war also noch nicht vollendet. Im Juli 1484
beglich die Innsbrucker Raitkammer dem Hans Hueber, werkmaister zu Sigmundskron,
eine Forderung von 20 Gulden67, im Januar des nächsten Jahres
zahlte sie ihm 7 Gulden Provision68.
Angesichts der treuen Dienste, die uns Hanns Hueber, unser werchmaister
zu Sigmundskron, schon getan hat und in Zukunft noch tun soll, verschrieb ihm
Erzherzog Sigmund am 29. September 1485 auf Lebenszeit 30 Mark Berner
jährlich aus dem Amt zu Bozen, jeweils zu den Quatemberzeiten in Raten zu 7½
Mark zu zahlen69. Dass noch immer von Hueber auf Sigmundskron gebaut
wurde, verdeutlichen zwei Anweisungen vom 19. Januar bzw. 8. März 1486 an
den Amtmann zu Bozen, er solle maister Hannsen Hueber, werchmaister ze
Sigmundskron, 200 Mark Berner bzw. 100 rheinische Gulden zum Bau daselbst
reichen70. Ein letztes Mal wird Hans Hueber als Werkmeister zu Sigmundskron
1488 in den Raitbüchern und überhaupt in den Akten erfasst, als
man ihm am 14. August 10 Gulden an seiner remanencz auszahlte. Aus welchem
Zeitraum die rückständige Zahlung herrührte, wird nicht gesagt71.
Wann Hueber Sigmundskron verlassen hat ist nicht zu eruieren. Sicher war
er nicht mehr im Sommer1489 auf dem Schloss, wie ein Brief Erzherzog Sigmunds
vom 28. Juli 1489 an den Bürgermeister und Rat von Bozen erkennen
65 TLA Libri fragmentorum III = Lehenamtsbücher 1/3 (1448-1486), fol. 371’ u. Justinian Ladurner,
Die Veste Sigmundscron, Archiv für Geschichte u. Altertumskunde Tirols 3 (1866),
256; Tagmahd: was ein Mann an einem Tag mäht.
66 Felix Fabri, Evagatorium in Terrae Sanctae, Arabiae et Egypti peregrinationem. Ed. Konrad
Dietrich Hassler, Bd.1 (Bibliothek des Literar. Vereins in Stuttgart 2), Stuttgart 1843, 73:
Castrum [Firmianum] autem nunc habet in possesione Sigismundus Dux Austrie, qui de
novo reaedificat et ampliat spississimis muris et altis ac magnis turribus circumdans. Vgl.
die deutsche Übersetzung bei Ladurner, Sigmundscron, 255.
67 TLA Raitbuch 17 (1484), fol. 126’.
68 TLA Raitbuch 19 (1485), fol. 145.
69 TLA Kopialbuch H Nr. 7 (1485), S. 142-143. Eine gekürzte Fassung dieser Verschreibung
steht auch in der Hs. 118 (Register über die Verleihung von Provisionen [Besoldungen] und
Aufnahmen in den landesfürstlichen Dienst 1465-1496) des TLA, S. 20. Nur wird hier der
Eintrag auf den 30. September 1485 datiert und hat links am Rand den Zusatz (mit anderer
Tinte geschrieben): nichil. Diese Anmerkung ist erst nach dem Tod Huebers erfolgt (s. u.).
70 TLA Kopialbuch J Nr. 8 (1486), S. 26 u. 29.
71 TLA Raitbuch 22 (1488), fol. 105’. Dass er nicht öfter in den landesfürstlichen Rechnungsbüchern
aufscheint liegt daran, dass seine Provision und die Baukosten für Sigmundskron
aus dem Amt Bozen bezahlt wurden und die Innsbrucker Raitkammer nur bei bestimmten
Gelegenheiten einsprang, z. B. wenn die Amtskasse in Bozen leer war.
27
lässt. Danach hatte der Fürst seinen Rat Sigmund Gerstl zum Baumeister am Eisack,
zu pawen gegen Sigmundskron, vorgesehen, doch habe dieser anderer Geschäfte
halben diese Aufgabe nicht so, wie nötig sei, wahrnehmen können. Deshalb
sollten die Bozener eine geeignete Person für dies Amt auswählen, damit
der paw sein fürgang gewynn72.
Am Pfingstsamstag (24. Mai) 1488 beendeten die Maurer ihre Arbeit, am
7. Juli nahmen sie die zimerleut vom dac1qh auf, um zunächst dillen zu schneiden
zum dach (133). Holz wurde noch zu Leisach und Tristach73 geschnitten
(130-131), sieben Fuder Dielen fuhr man von Tristach herein (137), Bretter und
Stangen für das Gerüst schnitt der Sägemüller Graf (156). Die Dachzimmerer
arbeiteten vom 7. Juli bis zum 6. September (133-143) und standen unter der
Leitung des Zimmermanns Örtel (Örtlein), der schon 1487 (129) im Auftrag von
St. Johannes den Holzbedarf (von dem holcz zu uberslahen) geschätzt, 1488
beim Frauenkloster Holz geschnitten (130) und mit dem man im selben Jahr einen
Vertrag (geding) geschlossen hatte (133), wonach er für jeden Tag Arbeit 9
Groschen und ein Viertel74 Wein erhalten sollte. Da die Gesellen nur 8 Groschen
täglich abzüglich 3 Groschen für die Verköstigung bekamen, ist Örtel durch den
um einen Groschen höheren Tageslohn eindeutig als Polier der Zimmerleute
charakterisiert. Es war üblich, dass Fachleute wie Örtel die zu fällenden Bäume
auswählten und ihre Anzahl bestimmten75 und dass Holzwerk bzw. Dacharbeiten
im Gedinge vergeben wurden76. Wo wie zu St. Johannes keine eigenen
Dachdecker zur Verfügung standen, wurde das Decken durch Zimmerleute besorgt,
die sonst nur den Dachstuhl errichteten77.
72 TLA Urkunde I 4238.
73 Dort gab es schon um 1380 mindestens ein, wenn nicht zwei Sägewerke (Emma Totschnig,
Tristach. Kirchen- und Höfegeschichte, Innsbruck-München 1995, 101).
74 Darunter verstand man ¼ des jeweils üblichen großen Hauptmaßes, das wäre für Lienz ¼
von einer Pazeide (6,534 l) = 1,63 l (Wilhelm Rottleuthner, Alte lokale u. nichtmetrische
Gewichte u. Maße und ihre Größen nach metrischem System. Bearb. v. Wilhelm E. Rottleuthner,
Innsbruck 1985, 47). Die Menge mag uns hoch erscheinen, doch bewegte sie sich
im damals üblichen Rahmen. Nach Zeugnissen aus verschiedenen Gegenden Deutschlands
zu urteilen lag der Weinverbrauch im Spätmittelalter bei rund zwei Litern pro Tag, wobei
es natürlich sozial bedingte Abweichungen nach oben und unten gab (Ulf Dirlmeier u. Gerhard
Fouquet, Ernährung und Konsumgewohnheiten im spätmittelalterlichen Deutschland,
Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 44 [1993] 524-525 u. Oliver Auge, Trinken und
Trinkbräuche, in: Spätmittelalter am Oberrhein (Große Landesausstellung Baden-Württemberg).
Teil 2: Alltag, Handwerk u. Handel 1350-1525. Badisches Landesmuseum Karlsruhe
29. 09. 01-03. 02. 02. Aufsatzband. Hg. v. Sönke Lorenz u. Thomas Zotz, Stuttgart 2001,
397).
75 Sander-Berke, Baustoffversorgung, 117.
76 Binding, Baubetrieb, 164 u. 166. Örtel ist höchstwahrscheinlich mit dem Zimmermann Artl
identisch, der früher im Zusammenhang mit dem Glockenstuhl erwähnt wurde. Artel ist ja
nur eine Nebenform von Örtel (Ortolf, Ortwin), s. Hans Bahlow, Deutsches Namenlexikon
(Suhrkamp Taschenbuch 65), Frankfurt/M. 1972, 38.
77 Elkar, Bauen, 15-17.
28
Im Großen und Ganzen muss das Dach des Kirchenschiffs schon 1488 fertig
gewesen sein. Denn was danach im Rechnungsbuch zu Holzwerk und Zimmerleuten
bis zum 28. Juli 1491, dem Tag der letzten Zechmeisterabrechnung,
vermerkt wird, dürfte der Rubrik Ergänzungs- und Reparaturarbeiten zuzuordnen
sein. Wir lesen von einigen Holzkäufen und Ausgaben für Holzschnitt (184-
185, 61, 65)78, 1489 von der Reparatur der Bauhütte (184), 1490 von einer Holzfuhre
(185) sowie von fünf Zimmerleuten, die vier Tage arbeiteten (186) und
gespeist wurden (62).
Wie die anderen Häuser in Lienz79 hatte wohl auch St. Johannes ein Schindeldach.
Es erstaunt, dass wir zwar von Dielen, Brettern, Latten und Weiden zu
dem anpinten (136) hören, zu 1488 zwei Einträge über den Kauf von tausenden
Nägeln haben, die man genüczt hat zum dach der kirchen (129, 131), dass aber
kein Wort über Schindeln fällt. Frühere Einträge lassen erkennen, dass es zu St.
Johannes sehr wohl Schindeln gab. So verwendete man 1467 zum Bau der
Steinhütte ebenso Scharnägel (4) wie 1477, als man sie zur Reparatur des „niedergegangenen“
Kirchendachs benötigte (24-25). Scharnägel sind lange Nägel,
hauptsächlich zum Befestigen von Dachschindeln, man kann mit ihnen allerdings
auch Bretter annageln. Entweder wurden 1488 Dachschindeln wie die
Dielen von den Zimmerleuten geschnitten oder jemand hat sie für St. Johannes
gespendet.
Die Maurer und Zimmerleute hatten 1488 im Wesentlichen ihre Arbeit getan,
nun waren die Steinmetzen an der Reihe, die sich aber bis 1490 Zeit ließen.
Vorderhand hieß es, das nötige Material besorgen und zur Baustelle zu schaffen.
Um Weihnachten 1488 wurden Knechte bezahlt, die Steine zu Ainet und
Tristach gebrochen hatten, Fuhrleute wurden für den Transport der Steine entlohnt
(131-132), am 4. Januar 1489 vergütete man dem Maurermeister Hans bei
dem Kloster und seinem Sohn die (Winter-Arbeit – anscheinend Steinhauen in
der Hütte (132), 1489 und Anfang 1490 waren wieder Steinbrecher, darunter
vier Maurer, zu Tristach und Ainet am Werk, von wo auch die Steine zur Baustelle
gefahren wurden (169, 183, 186, 187).
Bevor Hans Zischk die Lohnausgaben für die Steinmetzen seit Februar
1490 verbucht, macht er Anfang dieses Jahres einen interessanten Eintrag, wonach
der Prengruber gen Kaltern umb die fisier geschickt worden war (185). Es
kann meines Erachtens kein Zweifel bestehen, bei wem sich Prengruber die
Werkzeichnung für St. Johannes geholt hat, nämlich bei Hans Hueber, der im
folgenden Jahr deutlicher erwähnt wird. Das würde bedeuten, dass Hueber nach
Beendigung seines Auftrags auf Schloss Sigmundskron in Kaltern gewesen ist,
wohl kaum zum Vergnügen, sondern um dort zu arbeiten. Als Baustelle in Kaltern
kommt die Pfarrkirche zu Unserer Lieben Frau in Frage, die, vielleicht
schon seit dem 14. Jahrhundert, schrittweise gotisiert wurde. Den Abschluss der
78 Man muss sich dabei fragen, ob dies nicht vielleicht nur Zahlungen für länger offen gebliebene
Rechnungen waren.
79 Pizzinini, Lienz, 165.
29
Arbeiten am Langhaus setzt Leo Andergassen ins Jahr 1483, weil damals die
Seitenaltäre der Kirche rekonziliiert wurden. Das ist kein zwingender Schluss.
Gerade an St. Johannes in Lienz und an St. Martin in Dölsach konnten wir sehen,
dass nach einer Weihe von Altären die Bauarbeiten erst beginnen oder fortgesetzt
werden konnten.
Stutzig macht auch ein Schriftband zweier erhaltener, in die Spätgotik
anzusetzender Konsolenengel der Kirche, worauf in barocker Schrift steht: DES
PAVS 149 (der Einer in der Jahreszahl fehlt). Demnach hätte man noch in den
neunziger Jahren des 15. Jahrhunderts an der Liebfrauenkirche gebaut. Das
oberste Geschoss des Glockenturms, der getrennt von der Kirche steht, wurde
nach der Mitte des 15. Jahrhunderts errichtet. Erst um 1516 war der Turm vollendet.
Es besteht also durchaus die Möglichkeit, dass Hans Hueber am Bau der
Kalterer Pfarrkirche oder ihres Turms mitgewirkt hat80.
Am 8. Februar 1490 (189) sind wöchentlich zunächst drei, dann vier Steinmetzen
zum stainhauen […] angestanden und arbeiteten unter dem Zechmeister
Hans Zischk bis 10. April (189-193), unter seinem Kollegen Hans Gainperger
weitere drei bis fünf Wochen in diesem Jahr (62). Ihr Polier war Cristan
Prengrueber (Prengruber), was daran zu erkennen ist, dass er täglich einen Groschen
mehr an Lohn erhielt als die anderen Steinmetzen (189-193). Im Jahr darauf
wird er auch ausdrücklich als porlir bezeichnet (65). Außer den Steinmetzen
werden zu 1490 nur noch ein Arbeiter im Steinbruch und ein Fuhrmann für
Steine erwähnt. Die nötige Menge an Steinen muss also schon auf der Baustelle
gewesen sein.
Bevor die Steinmetzen im nächsten Jahr die Arbeit wieder aufnahmen,
lässt eine Anmerkung im Rechnungsbuch aufhorchen81. Danach zahlte der Zechmeister
Hans Gainperger dem – wie er geradezu emphatisch erklärt – gros
maister Hanssen von Poczen, dem rechten paw maister, ein Pfund (Wiener)
Pfennige und vergütete gleichzeitig dem Wirt Andre Lengenholzer 40 Kreuzer,
die der Werkmeister bei ihm verzehrt hatte (62). Hans Hueber war demnach
damals in Lienz, um vielleicht die letzten Bauarbeiten – das Rechnungsbuch
schließt ja mit einem Eintrag zum 25. Juli 1491 (67) und mit den Buchprüfungsvermerken
vom 28. Juli 1491 (66 u. 193) bzw. 22. März 1492 (194) – anfänglich
selbst zu überwachen und im Übrigen Anweisungen seinem Polier Cristan
80 Leo Andergassen, Notizen zu Bau und Ausstattung der alten Pfarrkirche zu Unserer Lieben
Frau und ihrer umliegenden Kapellen unter besonderer Berücksichtigung der barocken Veränderungen,
in: Kirche in Kaltern. Geschichte, Kult, Kunst. Hg. von der Pfarre Maria
Himmelfahrt, Kaltern 1992, 69-216, bes. 71-75. – Auch anderswo macht man die Erfahrung,
dass neben geweihten Altären gebaut wurde. Als man 1421 in der Dortmunder Reinoldikirche
den Grundstein zum Neubau des Chors legte, begann man in den Ostteilen zu
bauen und konnte so den alten Chor weiter für liturgische Zwecke nutzen (Klaus Lange,
Stadtrat und Ratschor. Der Neubau des Dortmunder Reinoldichores im 15. Jahrhundert, in:
Vergessene Zeiten. Mittelalter im Ruhrgebiet. Hg. v. Ferdinand Seibt u. a. Katalog zur Ausstellung
im Ruhrmuseum Essen […] 1990/91, Bd. 2, Essen 1990, 241).
81 Sie ist undatiert, gehört aber in den Beginn des Jahres 1491, trägt doch der unmittelbar
vorhergehende Eintrag das Datum vom 2. März 1491.
30
Prengrueber zu geben. Von den Zehrungskosten her zu urteilen, kann Hueber
nur wenige Tage in Lienz gewesen sein. Dass er hier Hans von Bozen genannt
wird hängt damit zusammen, dass er bekanntlich nicht mehr Werkmeister auf
Sigmundskron war, sondern zu dieser Zeit in Bozen an der Dominikanerkirche
arbeitete82.
Auch die Tiroler Regierung bezeichnete ihn nicht mehr als Werkmeister
auf Sigmundskron, sondern nennt ihn nur Meister Hans Hueber in den letzten
beiden Notizen, die sich bislang über ihn in den Innsbrucker Archivalien nachweisen
ließen. Als König Maximilian die Regierung in Tirol übernahm (März
1490), ließ er eine Liste über die landesfürstlichen Bediensteten, Amtsträger und
Bezieher von Provisionen in Tirol zusammenstellen83. In dieser Liste erscheint
auch Hueber mit folgendem Eintrag: Maister Hansen Huber sein provision sein
lebtag xl gulden (fol. 110). Die lebenslängliche Provision von 30 Mark (= 60
Gulden) jährlich, die ihm 1485 auf das Amt Bozen verschrieben worden war (s.
o.), hatte also die Regierung inzwischen auf 40 Gulden verringert.
Nachdem Maximilian viele Besoldungen gekündigt oder gekürzt sowie einige
Stellen aufgehoben hatte, nachdem auch manche Bezugsberechtigte gestorben
waren, wurde 1494 eine neue Liste angefertigt84. Hier heißt es unter der
Rubrik „Provisionen auf Lebenszeit“: Maister Hanns Hueber xl gulden (fol.
190). Am linken Rand wurde neben diesen Eintrag hinzugefügt: ist tod. Da eine
Randnotiz auf fol. 196’ und die letzten Einträge der Handschrift (fol. 199-201’)
in das Jahr 1496 fallen, müsste Hueber zwischen 1494 und 1496 gestorben sein,
falls nicht der Vermerk über seinen Tod später angebracht wurde, als irgendjemand
noch einmal die alten Akten zur Hand genommen hat.
Jedenfalls war er am Leben, vielleicht gar in Lienz, als vier Steinmetzen
und ihr Polier Cristan Prengrueber am 17. März 1491 die Arbeit aufnahmen und
in zwei Raten, zuletzt am 8. Mai für 27 bis 35 Tagwerke pro Person ausgezahlt
wurden (63-65). Da im Jahr 1491 nur noch von einer Steinfuhre und einem Tagelöhner,
der Steine vom Berg herabgerollt habe, die Rede ist (64), darf man annehmen,
dass die Steinmetzarbeiten abgeschlossen waren, der Neubau von St.
82 Egg, Kunst, 114.
83 TLA Hs. 118, fol. 106-126’ (die letzten Seiten unbeschrieben). Die Lage (ein eigenes Heft)
ist undatiert, lässt sich aber zeitlich eingrenzen. Auf fol. 106 erscheint noch Hochprand Sanareller
(richtig: Sandizeller) als Pfleger von Tratzberg, der aber wegen unfleis seinen
Posten verlor – unter ihm brannte Tratzberg ab – und am 13. Februar 1492 vom König
durch Lamprecht Erlacher als Pfleger ersetzt wurde (vgl. TLA Urkunde I 272 vom 7. Dezember
1499, in welche die Ernennungsurkunde Maximilians von 1492 für Erlacher als
Pfleger von Tratzberg inseriert ist). Auf dem linken Rand zum Eintrag Sanarellers findet
sich die entsprechende Korrektur von anderer Hand: Lamprecht Erlacher. Zum anderen
wird auf fol. 112 Wilhalm Costentzer als Kammerschreiber mit einer Provision von 100
Gulden angeführt, die ihm aber erst am 16. Juni (eritag nach Viti) 1489 verschrieben worden
ist (fol. 24). Demnach fällt die Zusammenstellung in die Zeit zwischen Juni 1489 und
Februar 1492, vermutlich aber ins Jahr 1490.
84 Hs. 118, fol. 190-197’. Die Lage (das Heft) wurde 1494 geschrieben, wie die fol. 196-197’
erkennen lassen.
31
Johannes nach fast einem Vierteljahrhundert im Frühjahr 1491 sein Ende gefunden
hatte und die gesamte Kirche neu geweiht werden konnte, wann, ist nicht
bekannt. Ein Vermerk, der die Freude über den Abschluss der Arbeiten ausgedrückt
hätte, wie er andernorts begegnet, ist im Rechnungsbuch nicht zu entdecken.
Ein Zeichen dafür, dass die Bautätigkeit beendet war, ist dem 1491 neu
angelegten Urbar von St. Johannes85 zu entnehmen. Es enthält Liegenschaften
und Zinse, die unter den Urbarseinkünften des Rechnungsbuchs nicht erwähnt
werden. Offensichtlich verwendete man wieder einen Teil der Einkünfte und
Legate für den Ankauf von Immobilien und Renten, die sonst in die Baukasse
geflossen wären.
8. Baukosten, Einkünfte und Spenden
Die Baulast als „Rechtspflicht zur Errichtung und Unterhaltung kirchlicher Gebäude“
86 ruhte auf der Kirchenfabrik, der Vermögensmasse der Kirche. Aber nur
selten reichte das Fabrikgut für den Bau einer Kirche aus. Auch bei St. Johannes
waren die Einkünfte aus Stiftungen, Liegenschaften, Häusern, Läden zu gering,
als dass der Neubau auch nur einigermaßen hätte daraus finanziert werden können.
Baupflichtige Pfründeninhaber, Patronats- oder Zehntherren gab es hier
nicht, von Rentengeschäften, anziehungskräftigen Reliquien, überregionalen
Almosensammlungen, aus denen hätten Gelder fließen können, war keine Rede.
Lediglich die Mutterkirche St. Andrä fühlte sich zur Unterstützung verpflichtet.
So hing letztlich wie anderswo alles vom Opfersinn, von den Beiträgen der Gemeindemitglieder,
der Gläubigen in und um Lienz ab, dass der Bau begonnen
und beendet werden konnte87.
Nach Auswertung des Rechnungsbuches88 beliefen sich die Gesamtkosten
für den Bau der St. Johanneskirche zu Lienz (einschließlich Turm mit Glocke,
Sakristei und Mesnerhaus89) auf rund 380 Mark, wozu aber noch erhebliche, von
Dritten getragene Lasten kommen (s.u.), so dass das ganze Bauvolumen auf 450
bis 500 Mark (= 900 bis 1000 Gulden) zu veranschlagen ist. Damit war St. Johannes
aber noch vergleichsweise billig. Die Kosten für die Wasserkirche auf
85 Urbar von St. Johannes 1491-1495 (Pfarrarchiv Lienz, Karton 85).
86 Binding, Baubetrieb, 31.
87 Vgl. Binding, Baubetrieb 40-43 u. Schöller, Organisation, 345 ff. (über die Baulast an
Niederkirchen).
88 Die darin verzeichneten Zwischen- und Seitensummen des Zechmeisters Hans Zischk waren
dafür sehr hilfreich.
89 Die Reparaturkosten für Sakristei und Mesnerhaus schlugen nicht sehr zu Buche. Abgesehen
von Einträgen über Schlösser und Schlüssel in der Kirche (11, 19, 23, 26) liest man von
Schlüsseln, Gittern, Türangeln und Brettern (wohl zum Decken) für die Sakristei (23, 82,
83), von Maurerarbeiten im Keller des Mesnerhauses (20), von Brettern und Zimmermannsarbeiten
für Stadel und Dach des Mesnerhauses (28, 29). Auch die Kirchentür musste
repariert werden (14).
32
der Limmat-Brücke in Zürich betrugen 6000 Gulden, wozu noch später der
Helm mit 1500 Gulden kam90.
Die Geistlichkeit im Raum Lienz beteiligte sich nur in bescheidenem Maße
an der Baulast für St. Johannes. Rühmend hervorzuheben ist die Mutterkirche
St. Andrä, die 1467 gleich 24 Pfund Pfennige (35) und 1484 noch einmal 10
Pfund Pfennige spendete (69). An weiteren Unterstützungen liefen ein: 1 Gulden
von Herrn Wolfgang, Kaplan des Grafen (1481: 70), 33 Groschen vom Pfarrgesellen
Michel (1487: 105), 1 Gulden von einer ungenannten geistlichen Person
(1490: 180) und 6 Gulden vom Bischof von Seckau (1490: 180). Von den
pharrern ander pharren (116) kamen 4 Pfund Pfennige zusammen. Und damit
hatte es sich. Ideeller Art war die Unterstützung jener Priester, die im August
1483 von iren verchünden (126) 3 Groschen erhielten. Vermutlich haben sie auf
der Kanzel daran erinnert, dass jeder, der zum Bau von St. Johannes beitrage,
dort seit 1457 einen 40-tägigen Ablass gewinnen könne (s. o.).
Die Lienzer Bruderschaften der Schuster und Bäcker (42), der Weber und
Schneider (113) sowie die Schuster aus Innichen (113) stifteten zusammen 2½
Gulden, die Schuster und Bäcker ausdrücklich für die Glocke. Die Erzknappen
wollten auch nicht beiseite stehen und steuerten 1484 und 1485 insgesamt 5
Gulden bei (71-72). Mit all diesen Geldern konnte man höchstens eine Mauer
errichten, aber keine Kirche bauen, ebenso wenig mit den Urbarseinkünften von
St. Johannes, mit den Zinsen von Äckern, Wiesen, Gärten, Häusern, Hofstätten
und Läden, sofern sie im Rechnungsbuch aufscheinen.
Denn nicht immer zahlte ein Pächter seinen Zins. Ein Beispiel. St. Johannes
besaß im Aichholz jenseits der Drau einen Acker, der an Hans ab der Zauchen
gegen 40 Agleier (= 8 Groschen) verpachtet war. Da er den Acker lange
zeit in gehabt hat und den zins da von […] nie geben hat, nahmen ihm die Zechmeister
den Acker und verliehen ihn um 1468 gegen einen erhöhten Zins von 60
Wiener Pfennigen (= 15 Groschen) an den Stadtrichter Wilhalm Ruef91. Ab
1471 hatte der Bäcker Hans Gainperger diesen Acker inne und zinste davon und
von einer Wiese auf dem Weg nach Tristach 30 Groschen jährlich92. Oder ein
anderes Beispiel. Mehrere Leute, z. B. Hans Walhenstainer, Jorig der Kürschner,
ein Gürtler und die Krämer Ulrich, Cristan Narr, Lienhart Graswein und Joachim
Spangler schuldeten St. Johannes von Haus, Garten oder Laden Zins, meist
in der Form von ein bis zwei Trinken Öl (= 0,4 l), die nur sehr unregelmäßig
90 Sprandel, Aufschwung, 23.
91 Urbar von St. Johannes 1430-1491 (Pfarrarchiv Lienz, Karton 85), S. 8. Das Urbar trägt auf
S. 1 die von moderner Hand angebrachte Jahreszahl 1438. Das ist falsch. Die vierte Zeile
auf dieser Seite ergibt eindeutig 1430 (di iarczal ist in xxx jar) als Beginn der Eintragungen,
[14]38 in der ersten Zeile wurde getilgt. – 1468 überbrachte des Töttzer knecht an der Zawchen
(33) den Zechmeistern von St. Johannes 13 Gulden. Es dürfte sich um den erwähnten
Schuldner – voller Name also: Hans Töttzer an der Zauchen – gehandelt haben, der wenigstens
im Nachhinein die fälligen Zinse und darüber hinaus eine größere Summe (Legat?)
entrichtet hat.
92 Rechnungsbuch, 1, 35, 37, 40, 42, 43 usw. bis 179 (weitere Nachweise im Personenregister
der Textedition) und Urbar 1491-1495 (wie Anm. 70), S. 5.
33
oder gar nicht eingingen, so dass man später dazu überging, die Läden neu zu
verpachten und den fälligen Zins in Geld zu fordern93.
Gelder, die man aus letztwilligen Vermächtnissen oder großzügigen Spenden
einnahm und die man früher in Grundstücke, Häuser, Hofstätten, Läden,
Fleischbänke94 oder Brottafel95 angelegt hätte, flossen nun in den Bau, ja zu diesem
Zweck verkaufte man auch Immobilien, z. B. 1490/91 eine Hofstätte an
Niclas, den Schuster „an der Pfarr“ (61, 63, 64, 181, 184), 1488 einen Acker am
Rennweg beim Holzkreuz (112) an den Kaufmann Jorg Taxer (Daxer), 1477 ein
Ängerlein am Rindermarkt an den Metzger Hans Streicher (24).
Wie groß der Geldbedarf während der Bauzeit von St. Johannes war, kann
folgende Episode verdeutlichen. 1467 erhielt St. Johannes von der Pfarrkirche
St. Andrä 24 Pfund (Wiener) Pfennige Unterstützung, wofür eine Hube von der
Pfarrkirche gekauft wurde (35). Auf dem Gut saß ein gewisser Kok, der eine
Mark Ewigzins jährlich zu entrichten hatte und wenigstens 1468 der Johanneskirche
10 Schilling für 1467 zahlte (33). Die Zechleute von St. Andrä kauften
das Gut am 24. April 1470 zurück, die 24 Pfund Pfennige Kaufpreis flossen offensichtlich
in die Baukasse96.
Regelmäßige Einkünfte aus Urbarsgut hatte St. Johannes nur aus Acker
und Wiese des Hans Gainperger (30 Groschen), aus einem Anger beim Kreuz
am Rennweg (3 Schilling), im Laufe der Zeit in verschiedenen Händen, von einem
Acker hinter St. Michael (5 Agleier), von einem Ängerl am Rindermarkt
(16 Agleier) und vor allem vom Gut zu Gödnach, das der Müller Ulrich
Prantstetter (Pramsteter) innehatte und von dem er 10, zuletzt 12 Schilling Zins
und 4 Weisate97 entrichtete, anfänglich in Naturalien: Eier, Kitze, Hühner, Käse,
Schultern, kleine Kühe (31, 44, 47-49), später im Gegenwert von einem Dukaten
(70, 92). Nennenswerte Einkünfte an Geld, Getreide und einem Frischling warfen
die beiden Güter ab, die der 1485 gestorbene görzische Kanzler Hans Geyer
St. Johannes vermacht hatte, doch mussten davon die beträchtlichen Ausgaben
für die Jahrtage bestritten werden98.
Die Einkünfte aus Liegenschaften (Zinse, Verkäufe) waren mit ca. 60
Mark (ohne die Weisate) über die gesamte Bauzeit zu gering, als dass ein Zechmeister
von St. Johannes hätte daran denken können, ihretwegen einen Neubau
seiner Kirche zu wagen. Etwas höher, ungefähr 80 Mark, war die Summe, die
93 Urbar 1491-1495, S. 8-11.
94 Urbar 1430-1491, S. 3-4.
95 Ebenda, S. 4.
96 Ebenda, S. 6.
97 Vgl. Anm. 54 zur Textedition.
98 Rechnungsbuch, 173-176 u. Urbar 1491-1495, S. 1-4; vgl. auch die Stiftung von Gütern in
Kirchheim/Winklern und in Kals 1491 durch die Erben Hans Geyers für einen Jahrtag des
Kanzlers und seiner Angehörigen in der St. Johanneskirche (Markus Stotter, Die ältesten
Urkunden des Pfarrarchivs Lienz [1204-1498], Diplomarbeit Innsbruck 2004, Nr. 54). Nach
dieser Urkunde hatten Hans Geyer und seine Frau Margret viele Kinder, von denen 1491
bereits elf verstorben waren.
34
aus letztwilligen Vermächtnissen und großzügigen Spenden in den Baufonds
floss. Einige Zahlen aus den Jahren 1468 bis 1484 können das verdeutlichen.
So hinterließ die Kristoff Bäckerin St. Johannes 7 Dukaten und 10 Gulden,
Der Vater des Niklas Neuwirt 4 Dukaten, der Amtmann Lienhart Metschenk 11
Pfund Pfennige, der Schuster Michel 6 Dukaten, der Fleischhacker Jorig und die
Hermann Schneiderin je 2 Gulden, der Pfleger von Heinfels Hans Luentzner 11
Mark, Michel, ein Maurer zu Tristach, etwas mehr als 6 Mark und 4 Gulden, der
Hofbäcker Jacob 10 Gulden, Meister Peter, der Bader, 5 Pfund Pfennige und
Meister Conradin 13 Pfund Berner (33, 35-39, 41, 42, 69, 70). Der Schlosser
Hans vermachte der Kirche 16 Schilling und gleichzeitig sein Werkzeug, das
seine Frau um 9 Gulden zurückkaufte (44, 55). Natürlich gab es auch kleinere
bis sehr kleine Legate oder Geldspenden. Ulrich, ein Bäcker zu Niederdorf,
hinterließ 4 Pfund Berner, eine Treutlein (Trüitlein) 4 Schillinge und 15 Groschen,
ein Aussätziger (sundersiech) spendete 24 Groschen und 2 Pfennige, eine
ungenannte Frau 15 Groschen, eine Bürgerin 6 Groschen und 2 Silberringe (33,
37, 101, 103). Es kam vor, dass jemand seine Forderungen gegenüber Dritten an
die Kirche abtrat und sie musste sehen, wie sie zu dem Geld kam. So hat z. B.
der Solrer zu Nussdorf 1 Pfund Pfennige St. Johannes bei dem Schwindling zu
Gorczach geschaffen (46), der Krämer/Kaufmann Hans Daxer (Taxer) 10 Pfund
Pfennige bei dem Schmied Jorg zu Leisach (56) und der Weber Peter am Rindermarkt
10 Dukaten bei seinem Bruder, dem Schneider Gaspar (39, 56).
Aber das war alles nicht viel, gemessen an dem, was über die Jahre des
Neubaus hinweg an Geldern aus Sammlungen, Kollekten in und vor der Kirche99,
Opferstöcken, Büchsen, dem „Wurf“ und an Sachspenden zusammenkam.
Die Opferbereitschaft der Kirchen- und Gemeindemitglieder füllte zur Hauptsache
den Baufonds. Es gibt kaum eine Seite im Rechnungsbuch, auf der nicht,
wenn es um Einkünfte geht, solche Gelder verzeichnet sind.
Der Gottesdienst ging während des Baus weiter. Weihrauch (4, 14, 17) und
Wachs wurden gekauft, (Florians-)Kerzen daraus gemacht (3, 14, 16, 65, 83,
126, 129, 184), das Schloss am Sakramentshäuschen wurde gerichtet (11), zwei
Kästchen für die Sakristei angeschafft (21), Weihwasserkessel, Opfer- und
Messkännchen repariert oder gekauft (83, 126, 128), eine alte Leuchte „geflickt“
und eine neue erworben (128), Stoff für eine Prozessionsfahne besorgt (129) und
Altartücher zu Ossiach geweiht (185). Die St. Johanneskirche war sehr gut mit
liturgischen Gewändern und Geräten, mit Altartüchern, Messbüchern, Psalter,
Antiphonar, Graduale, Benediktionar usw. ausgestattet, wie eine Zusammenstellung
von 1495 zeigt100. Das religiöse Leben litt nicht unter dem Bau, Messen
wurden gehalten, in wie vor der Kirche wurde gesammelt101.
Eine Besonderheit dieser Gegend stellte der „Wurf auf den Tisch“ dar (2,
36-38, 47, 50). Neben dem Haupteingang der Kirche war ein Tisch aus Stein,
99 Z. B. 1474 (S.38): samüngen vor der kirchen.
100 Urbar 1491-1495, S. 18-20.
101 Vgl. dazu Anm. 2 der Textedition.
35
auf den die Gläubigen an bestimmten Festtagen ihre Opfergaben legten oder
warfen, Münzen oder Naturalien wie Butter, Brot, Eier, Weizen, Flachs. Die
Naturalspenden wurden verkauft und der Erlös wanderte in die Kirchenkasse102.
1483 befanden sich im Wurf zu St. Johannes außer Geld auch Flachs und Käse
und wurden veräußert (50). Wir hören öfter von gesammelter Wolle und
Flachs103, die weiterverkauft wurden. Es ist anzunehmen, dass diese Sachspenden
aus dem Wurf stammten (1, 42, 46-48, 180).
Die meisten Geldspenden fanden sich in Opferstöcken und Büchsen, die es
nicht nur innerhalb der Kirche gab104. So wird z. B. 1469 (36) ausdrücklich betont,
dass das gespendete Geld aus dem stockh an der gassen stammte. Öffentliche
Veranstaltungen machte man sich auch zunutze, um die Leute um Unterstützung
anzugehen. 1483 sammelte der Maurer Hans auf dem Markt (49), 1486
Niclas Orhan anscheinend auf dem Kirchweihfest der Dominikanerinnen (93),
die Ehefrau des Kanzlers Hans Geyer ließ es sich 1472 nicht nehmen, selbst sam
gelt aus irem haus zu überbringen (38).
Von größerer Bedeutung sind die Büchsen gewesen, die von der Kirche bei
Privatpersonen aufgestellt waren. Mit hoher Wahrscheinlichkeit standen alle
diese Büchsen in Wirtshäusern, einem sehr zweckmäßigen Ort, kam doch dort
viel Publikum zusammen. Einer der eifrigsten Spendenüberbringer war der Wirt
Andre Lengenholzer bzw. bis zu ihrem tragischen Tod 1478 (s. o.) seine Frau.
Von 1469 bis 1491 lieferten sie mit schöner Regelmäßigkeit immer wieder Geld
aus der Sammelbüchse ab105. Weitere Wirte, die Sammelgeld überbrachten, waren
Gregor Vorderberger (61, 65, 178, 180), Thoman Gugelmair (114, 180), ein
Herlein in der Schweizer Gasse (114, 180) und Thomas Singer zu Ainet (48),
bei dessen Frau die Steinbrucharbeiter und Steinmetzen speisten (61-62). Nicht
102 Nach einem Bericht aus dem Jahr 1892 galt dieser Brauch noch immer im Pustertal, im
Iseltal und in Oberkärnten (Heinz Moser, Chronik von Lavant [Ortschroniken 26], Innsbruck
1976, 42-44: Der Wurftisch). Als Festtage, an denen der Wurftisch in Funktion trat,
werden hier die Kirchweihe und das Fest des Kirchenpatrons genannt. Nach dem Rechnungsbuch
waren zu St. Johannes die Wurftage 1467, 1480 und 1483 Philippi et Jacobi (2,
47, 50), 1468 und 1471 Johannis (36, 37) und 1471 noch zusätzlich Jacobi (37). Zu 1472
werden drei Würfe ohne Tagesangabe erwähnt (38). Die genannten Festtage kommen sehr
oft im Rechnungsbuch als Zahlungstermine vor und müssen folglich für diese Kirche von
großer Bedeutung gewesen sein. Johannis (24. Juni) war der Tag des Kirchenpatrons, zu
Philippi et Jacobi (1. Mai) und zu Jacobi im Schnitt (25. Juli) dürfte man die Kirchweihe
bzw. das Fest eines zweiten Patrons gefeiert haben. Die drei Wurftage zu St. Johannes lagen
demnach zeitlich eng beieinander.
103 Leinen und Wolle wurden auch für den Xantener Dombau gespendet (Rotthoff, Organisation,
10).
104 Auch die Mutterpfarre St. Andrä hatte außer dem Opferstock in der Kirche noch einen
anderen bei dem Stoltz Anderlin bei dem kreuz und eine Büchse an dem sam stain (Urbar
von St. Andrä 1494 [Pfarrarchiv Lienz II.Ba], fol. 1).
105 35, 40, 41, 46, 61, 63, 93, 94, 102, 179. Um was für Geld es sich handelte, das sagen die
Einträge deutlich genug, z. B. 1472: Empfangen von der Lengenholczerin sam geltz aus ier
puksen (40) oder 1488: Empfangen von Andre Lengenholczer aus seiner püxen, so er von
der kirchen hat (94).
36
immer war man froh über das, was sich in Opferstöcken oder Büchsen fand. So
lesen wir von 10 Mark minderwertiger Schinderlinge106, die mit hohem Verlust
um 2 Dukaten verkauft wurden (34), oder von einem falschen Dukaten, der aus
Silber bestand und nur um 6 Groschen weitergegeben werden konnte (95, 109).
Nicht weniger wichtig als Bargeld waren wertvolle, aber auch einfachere
Sachspenden, die man zu Geld machen konnte, namentlich Schmuck und Silbergerät.
Gold- und Silberringe, Silberschalen, ein Rosenkranz aus Korallenperlen,
ein Agnus dei wurden der Kirche gespendet und meist gleich weiterverkauft
(26, 34, 41, 45, 84, 102, 103, 11), einmal sogar zu Venedig, als dort 1469
der Goldschmied Peter Lengenholzer im Auftrag der Johanneskirche zwei zerbrochene
Kelche, einen Silberlöffel und zwei Ringe um 16 Gulden verkaufen
konnte (34).
Gleich Ross und Wagen stiftete 1479/80 ein gewisser Liendl (45-46), weiterhin
wurden ein Fohlen, noch ein Pferd und eine Kuh gestiftet (34, 37, 61),
1484 nur eine Kuhhaut (70). Umfangreicher als Viehschenkungen waren Kleiderspenden.
Wir finden Hemd, Rock, Joppen – darunter eine aus englischem
Tuch –, Hosen, Schleier, Unterrock, Mantel, einen Pelz oder Gewand allgemein
(35, 37, 41, 41, 44, 45, 49, 56, 72, 104). Ein gewichtiger Posten für die Baukasse
war die Heimsteuer107 der Metschenkin, die an die Johanneskirche fiel, auf 28
Mark geschätzt und um den halben Preis dem Krämer Joachim Spangler überlassen
wurde (55).
Soweit die wesentlichen Einkünfte von St. Johannes, mit denen man die
Baulast der Kirche von 380 Mark bestritt. Kleinere Posten wie die Gottespfennige108
mit insgesamt ca. 5½ Gulden (33, 34, 45, 46, 50, 70, 71, 93, 101, 108)
und der Verkauf von nicht mehr benötigtem Baumaterial: Kalk (40), Holz (43),
Dielen (112), Bretter (113, 116) mit etwas mehr als 4 Gulden fallen nicht ins
Gewicht. Doch mit den 380 Mark hätte man nicht das Auslangen gefunden. Gewisse
noch aufzuzeigende Lasten wurden von Dritten getragen, ohne dass sie
Eingang ins Rechnungsbuch gefunden haben.
Als die romanische Stiftskirche in Xanten im Spätmittelalter durch einen
gotischen Neubau ersetzt wurde, fanden sich viele Einwohner der Stadt, besonders
die Stiftsschüler zu kostenloser Hilfe bereit, indem sie etwa die Schiffe am
Rhein und die Wagen in der Immunität entluden. Belohnt wurden sie lediglich
106 Vgl. Anm. 58 der Textedition.
107 Vgl. Anm. 76 der Textedition. Hier begegnet der merkwürdige Ausdruck 28 Mark Pfennig
(= 56 Pfund) der nider langen zal. Damit ist sicher das Wiener Pfund Pfennige mit seinen 8
„langen“ Schillingen zu 30 Pfennigen gemeint, während z. B. das Konstanzer Pfund zu 20
Schillingen à 12 Pfennigen gerechnet wurde. In zwei Zahlungsquittungen an den Lienzer
Amtmann Johannes Brixner vom 28. Februar bzw. 21. März 1478 (Tiroler Landesarchiv
Innsbruck, Urkunden I 6552/2 u. 9) werden ebenfalls achthalbe markch phenning und zwen
den. der nyderen langen zall bzw. phenning sex markch der nyderen langen zall erwähnt.
Übrigens, auch in Bayern galt der „lange“ Schilling zu 30 Pfennigen (Friedrich Frhr. v.
Schrötter, Wörterbuch der Münzkunde, Berlin ²1970, 598).
108 Vgl. Anm. 42 der Textedition.
37
mit einem kleinen Imbiss und Bier109. Etwas Ähnliches hat es sicherlich auch
beim Bau der Johanneskirche gegeben, ohne dass es aktenkundig geworden ist.
Wir erfahren im Rechnungsbuch nur, dass Außenstehende dreimal die Lohnkosten
von Arbeitern übernommen haben – der Krämer Linhart für 4 Tage Arbeit
einer Mörtelträgerin (79), der Metzger Hans Streicher für 3 Tage Arbeit eines
Maurers (95), die Flätacherin für 3 Tage Arbeit ihres Sohnes (81) – und dass
der Tagwerker Hans auf seinen halben Tageslohn verzichtete (163).
9. Baustoffe
Unangenehm hätten sich die Kosten für Baustoffe bemerkbar gemacht, wenn sie
St. Johannes hätte voll tragen müssen. Aber das war nicht der Fall. Jede Stadt
benötigte für ihre Befestigung und für die Errichtung öffentlicher Gebäude eine
große Menge an Baustoffen, an Ziegeln, Kalk, Natursteinen und Holz. Um unabhängig
von der Versorgung mit solchen Materialien zu sein, gingen im Spätmittelalter
die größeren Kommunen, auch im Zuge ihrer Selbstständigkeitsbestrebungen,
vermehrt dazu über, Produktionsstätten für den Bausektor zu erwerben.
Doch die wenigsten Städte besaßen einen oder mehrere Baubetriebe unter
eigener Aufsicht, meistens sind sie überhaupt nicht als kommunaler Besitz nachzuweisen,
auch nicht in Lienz. Die görzische Stadt hatte keine eigene Ziegelei
oder Kalkbrennerei, keinen eigenen Stein- oder Kalksteinbruch, keinen eigenen
Wald für Bau- und Werkholz110.
Aufgrund des Forst-, Berg- und Bodenregals verfügte darüber der Landesherr,
der Graf von Görz111, und er zeigte sich in dieser Hinsicht sehr großzügig,
wenn er schon nicht im Rechnungsbuch mit einer einzigen Geldspende zugunsten
der Johanneskirche erscheint. Der Steinbruch, der über die ganze Bauzeit
benutzt wurde und für den man schon 1467/68 eine Winterbrücke errichtet hat,
lag in Ainet, sehr oft mit Namen erwähnt (z. B. 10, 11, 26-28 usw., 124, 128,
183, 186). 1488 erhielt ein Fuhrmann 7 Groschen, um das zeug [=Werkzeug]
von Ainat zu fueren gen Tristach (156). Dort hat man dann auch nachweislich in
diesem und im nächsten Jahr, sogar schon 1485, Steine gebrochen (85, 131, 132,
155, 169, 183). Das Rechnungsbuch ist voll von Lohnkosten für das Brechen,
Auf- und Abladen, Sammeln oder Den-Berg-Hinabrollen der Steine, aber es gibt
nicht einen Eintrag, wonach man die Natursteine bezahlt hätte. Sie wurden kostenlos
vom Grafen zur Verfügung gestellt.
Er half auch mit, die Transportkosten für Steine, Sand, Kalk und Holz
niedrig zu halten. Sie schlugen überhaupt (einschließlich der Ausgaben für
Holztrift) mit insgesamt ca. 17 bis 18 Mark nicht so zu Buche wie anderswo.
109 Rotthoff, Organisation, 13, der darauf hinweist, dass solche kostenlose Hilfeleistungen als
Einnahmen zu gelten haben. – Unentgeltliche Handlangerdienste wurden anderswo beim
Brückenbau mit einem Ablass belohnt (Schubert, Alltag, 83).
110 Vgl. zu diesem Abschnitt allgemein Sander-Berke, Baustoffversorgung, bes. 11-13 u. Conrad,
Kirchenbau, 150 ff.
111 Pizzinini, Lienz, 76.
38
Der durchschnittliche Preis von 3 Groschen je Fuhre (Fuder) war erträglich,
wurde sogar noch von einigen Leuten unterboten, die Ross und Wagen für den
Materialtransport zur Verfügung stellten. Das machte z. B. 1484 der Bäcker
Hans Gainperger, der mit seinem Fuhrwerk durch den Tagwerker Jacob etliche
fuder sant zur Baustelle fahren ließ. Der Fuhrmann erhielt nur 2 Groschen (76).
Für denselben Lohn war 1489 der Mesner von St. Helena zu Steinfuhren bereit
(76). Unter die Schar solcher Gönner reihte sich auch Graf Leonhard von Görz
ein, als er zwischen 1477 und 1490 wiederholt seine Wagenknechte samt Gespannen
und Wagen – einmal gleich 4 Wagen und 4 Knechte – für den Transport
von Lärchenstämmen, Dielen und Steinen (aus Ainet und Tristach) zur Verfügung
stellte (25, 135, 137, 155, 183, 186). Der Zechmeister belohnte zwar
meins gnedigen hern wagenknechte (186) mit Essen und Trinken, mit Brot,
Wein, Käse und Trinkgeld, doch lagen diese Ausgaben sichtlich unter den realen
Fuhrkosten. 1490 lieh auch einmal Virgil von Graben, Hauptmann von Görz, einen
Knecht für Steinfuhren her (186).
Man hat errechnet, dass beim spätmittelalterlichen Neubau der Stiftskirche
St. Viktor zu Xanten die Transportkosten (einschließlich Nebengebühren) bis zu
130% des Werts der Baumaterialien ausmachten112. Davon kann in Lienz keine
Rede sein, selbst wenn man die Rohstoffe hätte kaufen müssen. Es macht einen
großen Unterschied, ob man, wie in Xanten, das Material von weit her zu Lande
und zu Schiff (Krangebühren!) heranschaffen musste oder ob Steine, Sand,
Kalk, Holz über wenige Kilometer herangekarrt werden konnten, was bei St. Johannes
der Fall war.
Eine ähnliche Bewandtnis wie mit den Natursteinen hatte es auch mit dem
Kalk. Man hat zwar anfänglich (1469 und 1470) von Dritten fertigen Kalk gekauft
(12, 15), doch sonst stellte man ihn selbst her und konnte sogar überflüssigen
Kalk an andere verkaufen (1472: 40). Wir lesen öfter vom An- und Auflegen,
vom Brennen, vom Absetzen des Kalks, vom Tragen des Kalks aus dem
Ofen, von Holzkauf, Holzschlag und -trift für den Kalk, von vielen Fuhren des
Kalks in Truhen zur Baustelle (3, 11, 15, 16, 19, 31, 77, 78, 81, 82), woher aber
die Kalksteine kamen, die nie bezahlt wurden, erfahren wir nur indirekt. 1470
wurden nämlich dem Wirt zu Leisach – es war Friedrich Stürtzer – die Speisen
und der Wein, die der Kalkmeister und seine Gesellen bei ihm gegessen und getrunken
hatten, als man den Kalk gebrannt hat, mit beachtlichen 3 Mark und 11
Groschen bezahlt (15). Das legt die Vermutung nahe, dass sich der Kalksteinbruch
in Leisach befand, der Kalkofen vielleicht nahe der Drau, weil Holz zum
Brennen auf dem Wasser getriftet und dann herausgezogen wurde (15). 1468
wurden Knechte an drei Terminen fürs Klauben der stain zu dem kalch entlohnt
(9), zwei Jahre später werden Steinfuhren zu dem kalch vermerkt (15). Die
Steine stammten vermutlich aus einem görzischen Kalksteinbruch, aus dem St.
Johannes kostenlos abbauen durfte.
112 Rotthoff, Organisation, 17.
39
Der in kleine Stücke zerklopfte Kalkstein wird bei einer Temperatur von
900 bis 1350 Grad gebrannt, um das im Kalkstein enthaltene Kohlendioxyd
möglichst restlos entweichen zu lassen. Danach wird der gebrannte Kalk mit
Wasser gelöscht und anschließend über ein Sieb in eine Einsumpfgrube geschüttet,
worin der Kalk vollständig ablöscht. Griesige Restbestandteile verschwinden,
es entsteht ein Kalkbrei, der mit Wasser und Sand zu Mörtel verarbeitet
wird113. 1490 wurde der im Rechnungsbuch schon früher (16) erwähnte
Geselle des Kalkmeisters Oswald auff der kalchgrueb für fünf Tage Arbeit mit
30 Groschen bezahlt (186). Es ist anzunehmen, dass sich diese Kalkgrube (Einsumpfgrube),
die abgedeckt war114, nach wie vor in Leisach befand, zumal 1484
insgesamt 16 Truhen Kalk (77, 81) zur Baustelle gefahren wurden, davon 5
durch einen Linder von Leisach (77). St. Johannes hat also nicht wie andere
mittelalterliche Baustellen direkt bei sich eine eigene Brenngrube errichtet115.
Nun ist ja auch Leisach nicht weit von Lienz entfernt, so dass sich wohl eine eigene
Kalkbrenngrube erübrigte.
Auf das Holz sei als letzten Baustoff eingegangen. Nach Ausweis des
Rechnungsbuchs wurden für ungefähr 3 Mark schon zurechtgeschnittene Balken,
Stangen, Dielen, Bretter und Latten gekauft, und zwar in Tristach und Lavant,
sofern überhaupt Orte angegeben sind. Fast genau 10 Mark gab man für
Stämme und Sägeblöcke, gekauft in Leisach, Tristach und Nörsach, aus. Der
Lohn fürs Schneiden an Sägemüller und -meister in Tristach, Leisach und am
Debantbach belief sich auf ca. 11 Mark, ganz zu schweigen von den Schnittkosten
für die Zimmerleute, als sie 1488 das Dach über dem Kirchenschiff errichteten
(133 ff.). Da jedoch die Angaben für die dillen zu schneiden zum dach
(133) nicht von den Gesamtkosten für die Errichtung des Dachstuhls und Dachs
getrennt sind, lassen sich keine Angaben darüber machen.
Es besteht offensichtlich eine Diskrepanz zwischen dem Ankauf von ungeschnittenem
Bau- und Werkholz und den Schnittlöhnen. Letztere sind einfach zu
hoch im Verhältnis zum Kaufpreis des Holzes. Das lässt nur eine Vermutung zu:
St. Johannes durfte kostenlos in den Wäldern des Landesfürsten Holz schlagen.
Schon zu 1468/69 erfahren wir, dass 2000 Stück Holz vom Stock geschlagen
wurden und dass man Holz den Berg hinuntertrieb (10, 14). Im Zusammenhang
mit dem Kalkbrennen ist 1470 von Holzknechten die Rede (15), 1485 wurden
82 Stück Holz geschlagen (125), ein Jahr darauf erhielten zwei Knechte 10 Groschen
dafür, dass sie einen Weg durch die Au aushackten, damit man das Holz
zur Säge fahren konnte (127). Noch wichtiger sind die Einträge zu 1486 und
113 Sander-Berke, Baustoffversorgung, 48 u. Fouquet, Bauen, 392.
114 16; auch der Mörtel war durch eine eigene Hütte geschützt (30-31), während man sich anderswo
mit einem Mörtelkasten, einem aus Bohlen zusammengesetzten Holzkasten begnügte
(Günther Binding u. Norbert Nussbaum, Der mittelalterliche Baubetrieb nördlich
der Alpen in zeitgenössischen Darstellungen, Darmstadt 1978, 49 [u. zugehörige Abbildungen]
u. Günther Binding, Der mittelalterliche Baubetrieb in zeitgenössischen Abbildungen,
Stuttgart 2001, Register: Mörtelkasten).
115 Sander-Berke, Baustoffversorgung 49.
40
1487, wonach in den Wäldern drauaufwärts von Leisach Holz geschlagen und
auf dem Fluss getrieben wurde, entweder bis zum Gries bei Leisach, von wo
man es in Wagen auf die Ebene transportierte, oder bis zur Kohlgrube, einem
Anger an der Drau hinter dem Amlacher Turm zu Lienz, wo das Holz an Land
gezogen wurde (128, 129). Schon 1470/71 hat man auf der Drau Brennholz für
den Kalkofen in Leisach getriftet (15).
10. Arbeitszeit und Beschäftigungsdauer
Eine kleine Kostenersparnis bescherten St. Johannes die Bauhandwerker und
ihre ungelernten Hilfskräfte, von denen zunächst allgemein zu handeln ist. Wie
weiter oben schon vermerkt, stammten in der Regel die Maurer, Steinmetzen
und Zimmerleute des 15. Jahrhunderts aus der näheren Umgebung einer Baustelle.
Das war in Lienz nicht anders. Lediglich zu 1491 wird mit Linhart, ain
frömder gesell (64), ein Auswärtiger angeführt. Ansonsten kamen, soweit zu
eruieren, die Bauhandwerker aus Lienz und den umliegenden Dörfern, konnten
so tagsüber auf der Baustelle arbeiten und nachts in den eigenen Häusern (Wohnungen)
schlafen. Nur ein Eintrag deutet darauf hin, dass es nicht immer so gewesen
ist. Denn 1475 bezahlte man für eine liger statt fur dy maurer gesell 21
Kreuzer (22).
An Kirchenbaustellen war es üblich, dass man als Maurer und Steinmetz
nicht auf Dauer, nicht jahrelang, sondern tage- oder wochenweise beschäftigt
war, dass je nach Arbeitsangebot die Zahl der Arbeitenden von Woche zu Woche
schwankte und dass sie in der Regel nach Tageslohn, kaum nach Stücklohn
bezahlt wurden116. Dies alles trifft auch für St. Johannes zu. Man arbeitete dort
im Tageslohn, selten wird Stücklohn für Werkstücke verzeichnet (z. B. 9, 20).
Auch die faktische 5-Tageswoche, die schon so oft für das deutsche Baugewerbe
nachgewiesen wurde117, und die Tatsache, dass der Winterlohn wegen der kürzeren
Arbeitszeit und der eingeschränkten Arbeitsmöglichkeit geringer als der
Sommerlohn war, kann für Lienz bestätigt werden. Es kam allerdings zu St. Johannes
hin und wieder vor, dass man 6 Tage pro Woche (z. B. 73, 74, 86, 117,
122) oder nur 3 bis 4 Tage, falls Feiertage anfielen (z. B. 118, 120, 136, 193),
arbeitete. Doch im Schnitt herrschte die 5-Tageswoche vor.
Wie unregelmäßig die Zahl der Beschäftigten auf einer Baustelle sein
konnte, sollen für St. Johannes die Wochen seit 19. Juli 1484 verdeutlichen. Danach
arbeiteten je Woche 5, 5, 3, 3, 3, 2, 3, 2 und 3 Maurer, ihnen gingen in den
neun Wochen zur Hand 5, 7, 7, 6, 0, 1, 5, 2 und 3 Tagwerker (73 ff.). Oder ein
anderes Beispiel für die Wochen seit St. Margarethe 1488. In zehn Wochen wa-
116 Binding, Baubetrieb, 155, 269, 281 u. Ulf Dirlmeier, Untersuchungen zu Einkommensverhältnissen
und Lebenshaltungskosten in oberdeutschen Städten des Spätmittelalters
(Mitte 14. bis Anfang 16. Jahrhundert) (Abhandlungen der Heidelberger Akademie der
Wissenschaften, philos.-hist. Klasse, Jahrgang 1978, Abh. 1), Heidelberg 1978, 145-148.
117 Dirlmeier, Arbeitsbedingungen, 38; Rotthoff, Organisation, 23; Dirlmeier, Untersuchungen,
133 u. 149; Binding, Baubetrieb, 138 u. 142; Brandstätter, Ratsfamilien, 129-130.
41
ren 4, 3, 3, 4, 6, 5, 8, 9, 9 und 9 Zimmerleute mit dem Dach beschäftigt, ihnen
halfen Handlanger, aber nur in vier Wochen, und zwar 2, 2, 1 und 1 (133 ff.).
Unterschiedlich war auch die Dauer der Beschäftigung. Während der Maurer
Sigmund Curisch aus Toblach und der Steinmetz Martin Kugler 1484 nur je drei
Tage arbeiteten (75, 81) und danach nie mehr im Rechnungsbuch aufscheinen,
brachte es der Maurer und Steinmetz Asem Krappfler am Gainperg 1484 und
1485 immerhin auf 28 Tage (73, 77, 79, 119, 120, 122), Meister Hans von Dölsach
erscheint im Rechnungsbuch über 5 Jahre (1471, 1475, 1484-1486), Meister
Hans bei dem Tor (bei dem Kloster), Maurer und Steinmetz, sogar über die
ganze Bauzeit von 1467 bis 1491, wenn auch nicht in jedem Jahr.
11. Vermutliche Mitglieder der Görzer Bauhütte
Da bisher kaum Meister und Gesellen der Görzer Bauhütte mit Namen bekannt
geworden sind, seien hier alle Maurer und Steinmetzen, beginnend mit den
Meistern und Polieren, angeführt, soweit sie im Rechnungsbuch mit Namen erwähnt
werden. Sie dürften zum größten Teil der Görzer Bauhütte angehört haben:
Meister Hans Hueber (von Villach, auf Sigmundskron, von Bozen),
Maurer, Steinmetz, Werkmeister, Baumeister von St. Johannes
Meister Hans Maurer bei dem Tor (bei dem Kloster) (Steinmetz)118
Meister Hans von Dölsach, Polier (Steinmetz)
Meister Hans, Mertel Maurers Sohn (Steinmetz)
Meister Hans Maurer von St. Lorenzen119
Meister Jorig Krumppacher, Maurer
Cristan Prengrueber, Polier (Steinmetz)
Cristan Maurer von Ämlach (Steinmetz)
Sigmund Curisch von Toblach (Maurer)
Erhart von Dölsach (Steinmetz)
Hans von Ykelsdorff (Nikolsdorf) (Steinmetz)
Hansl (Hans) Maurer
Cristan Hueber zu Tristach (Steinmetz)
Asem Krappfler am Gainperg (Maurer und Steinmetz)
Martin Kugler (Steinmetz)
Laurenz von Matray (Maurer)
Laurenz von Vierschach (Steinmetz)
Linhart Maurer (Steinmetz)
118 Die in Klammern gesetzten Berufe (Maurer, Steinmetz) sind nach den verrichteten Arbeiten
lt. Rechnungsbuch erschlossen. Alle anderen Angaben sind Namenszusätze der Handschrift.
Die entsprechenden Seiten zu den Namen findet man im Personenregister der Textedition.
119 Er wird ein einziges Mal 1479 mit einer Provision von 37 Groschen zum Neuen Jahr erwähnt
(27). Wie dieser Eintrag, der mitten in die große Baupause fällt (1475-1484), zu bewerten
ist, kann man schwer sagen. Vielleicht handelte es sich um die Provision für einen
Bauteil oder einige Formstücke (etwa für den Chor, der damals fertig wurde), die herzustellen
sich Meister Hans verpflichtet hatte.
42
Lucas Maurer (Steinmetz)
Michel Peikircher (Steinmetz)
Hans Puechperger (Steinmetz)
Valentein Maurer (Steinmetz)
Hans Virtayler (Steinmetz)
Wastian von Niederdorf (Steinmetz)
Diese Fachleute und die Bauhilfsarbeiter, Fuhrleute, Holzhändler, Sägemüller
kamen, sofern Ortsnachweise möglich sind, zur Hauptsache aus dem Lienzer
Raum120, einige aus dem angrenzenden Pustertal (z. B. Toblach, Vierschach),
vielleicht auch aus dem nahen Kärnten.
12. Löhne und Verköstigung der Bauhandwerker und -hilfsarbeiter
Im Bauhandwerk erhielten Meister und Gesellen grundsätzlich denselben Lohn,
abgesehen von den Werkmeistern und Polieren, die eine hervorgehobene Position
einnahmen121. Das galt auch für St. Johannes. Maurer, Steinmetzen und
Zimmerleute wurden hier mit 8 Groschen je Tag bezahlt, der Lohn der Poliere
war meist um 1 Groschen höher122. Nimmt man den rheinischen Gulden als
überregionalen Vergleichsmaßstab für die unterschiedlichen Währungen in
Deutschland her123, dann schneidet St. Johannes erstaunlich gut ab, gemessen an
Nürnberg und Regensburg. In Nürnberg verdiente 1481 ein Steinmetz-/ Maurergeselle
24 Pfennige täglich im Sommer (ohne Verpflegung), das entsprach 0,095
Gulden. 1466 wären es noch 0,1 Gulden gewesen. Ein Regensburger Steinmetz
kam um 1460 nur auf 0,06 bis 0,083 Gulden Tageslohn im Sommer, wobei allerdings
die Guldenkursschwankung eine Rolle spielte. Ein Schweizer Maurer
zu Grasburg wurde 1484/86 mit 3 bis 4 Schilling täglich zuzüglich 3 Schilling
für die Kost bezahlt, was einem durchschnittlichen Guldenwert von 0,16 gleichkam.
Das schon öfter konstatierte west-östliche Lohngefälle im Bauhandwerk
wird hier sichtbar124.
120 Ainet, Amlach, Debant(-bach), Dölsach, Gödnach, Görtschach, Lavant, Leisach, Lienz,
Matrei in Osttirol, Nikolsdorf, Oberlienz, Tristach; vgl. das Orts- und Personenregister.
121 Elkar, Bauen, 13.
122 62-65 und 73 ff. Die folgenden Daten beziehen sich auf die Jahre 1484-1491, weil nur in
dieser Zeit die Namen der einzelnen Handwerker und Bauhilfsarbeiter mit ihrem jeweiligen
Tageslohn angegeben werden. Davor muss man sich fast immer mit Summen zufrieden geben,
die weder Namen noch Zahl und Tageslohn der Arbeitenden erkennen lassen, abgesehen
von der Nennung einiger Meister. – In Hall erhielten Ende des 15. Jahrhunderts Maurermeister
und -gesellen ebenfalls im Sommer 8 Kreuzer (Groschen), während sich hier die
Zimmerleute (Meister und Gesellen) mit 1 Kreuzer weniger zufrieden geben mussten
(Brandstätter, Ratsfamilien, Anm. 37 zu S. 132).
123 Dirlmeier, Untersuchungen, 31 ff. wendet zu Recht dieses Verfahren an, weil der Gulden
im Spätmittelalter sehr stabil in seinem Wert war.
124 Dirlmeier, Untersuchungen, 152-159, 221. Allerdings darf eine solche Feststellung nicht
überstrapaziert werden. So verdienten in Weitra (NÖ) zu Beginn des 16. Jahrhunderts die
Zimmerleute „nur“ 24 (Wiener) Pfennige (= 6 Groschen), die Steinmetzen 32 Pfennige (= 8
43
Doch ist in Lienz die Diskrepanz zur Schweiz nicht so stark wie in Nürnberg
oder Regensburg. Denn 8 Groschen täglicher Lohn waren 8/60 = 0,13 Gulden,
und diese Relation blieb, im Gegensatz zu anderen Währungen, lange Zeit
stabil. Der Kreuzer (Groschen) hatte einen hohen Silbergehalt, war deshalb auch
im Ausland geschätzt, wurde von 1473 bis 1502 mit gleichem Münzfuß (240
Stück aus der achtlötigen Tiroler Mark) ausgeprägt, was zur Folge hatte, dass
das Verhältnis Kreuzer zu Goldgulden mit 1 zu 60 lange konstant blieb125. Die
Grafen Johann und Leonhard von Görz übernahmen das Tiroler (Berner) Münzsystem
und ließen zunächst in Toblach (1460-1462), dann in Lienz Vierer und
Kreuzer prägen, die dem von Meran vorgezeichneten Münzbild, später dem moderneren
von Hall folgten126.
Oft wurden neben dem Lohn noch ein wöchentliches Bad- und Biergeld
(Hamburg, Nürnberg, Prag usw.) gegeben127, in Lienz war der Montagswein üblich,
seit 1485 einigermaßen regelmäßig im Rechnungsbuch unter den Ausgaben
erfasst (86, 88, 118, 119 usw. bis 189-193), davor kaum (13, 18, 20), was vermuten
lässt, dass der Wein von Dritten gespendet wurde.
Der Lohn eines Tagwerkers in Lienz bewegte sich zwischen 5 und 5½
Groschen täglich, für Frauen auch schon einmal 4½, was wiederum gemessen an
Nürnberg sehr ordentlich war. Dort verdiente ein Tagelöhner zwischen 1481 und
1486 im Sommer 16 Pfennige = 0,064 Gulden am Tag (zuzüglich 2 Pfennige
Badegeld je Woche)128, während 5 Groschen je Tag zu St. Johannes 0,083 Gulden
ausmachten. So große Lohndifferenzen wie in Siegen, als man dort 1461/62
den Turm der Nikolaikirche ausbaute, kannte man zu St. Johannes nicht. In Siegen
gab es 6 abgestufte Lohngruppen für Bauhilfsarbeiter, angefangen bei den
am besten bezahlten Steinbrucharbeitern und Mörtelträgern mit 3 Schilling pro
Tag bis hin zur 6. „Leichtlohngruppe“ mit 1½ bis 2 Schilling pro Tag, worin
sich Jugendliche und ein geistig Behinderter als Handlanger befanden129.
Die Vielfalt der Helfer für Maurer, Steinmetzen und Zimmerleute war
auch zu St. Johannes gegeben. Wir lesen von Stein- und Kalksteinbrechern,
Steinsammlern, Kalk-, Sand-, Mörtel- und Steinträgern, Mörtelrührern, Auf- und
Abladern, Kalkbrennern und -löschern, Holzknechten und Holztreibern (für die
Trift auf der Drau) oder von Zureichern allgemein. Nur wenige dieser Gehilfen
erhalten zum Vornamen den Zusatz „Tagwerker“: Hans (163), Jacob (74-77, 82,
139), Lamprecht (82), Niclas (185), Peter (20) und Ulrich (79, 80). Unter den
Groschen), die Maurer 26 Pfennige (= 6½ Groschen), obwohl die Löhne gegenüber 1431
um ca. 25% gestiegen waren (Knittler, Bauen, 40-41).
125 Heinz Moser u. Heinz Tursky, Die Münzstätte Hall in Tirol 1477-1665, Innsbruck 1977,
19.
126 Helmut Rizzoli, Das mittelalterliche Münzwesen im alttirolischen Raum, in: Heinz Moser
u. a., Tiroler Münzbuch, Innsbruck 1984, 37-39 u. ders., Lienzer Münzen im Görzer Raum
und im Verbreitungsgebiet ihrer Vorbilder, in: circa 1500 (wie Anm. 46), 34-36.
127 Dirlmeier, Untersuchungen und Binding, Baubetrieb, 148.
128 Dirlmeier, Untersuchungen 164.
129 Rainer S. Elkar u. Gerhard Fouquet, Und sie bauten einen Turm …, in: Dirlmeier u. a.,
Öffentliches Bauen, 313-320.
44
anderen Handlangern, die mit Vornamen allein oder mit Vor- und Zunamen erwähnt
werden, dürften sich weitere Arbeiter befunden haben, die bloß zeitweilig
Verdienstmöglichkeiten hatten, aber auch so manche Einwohner von Lienz mit
eigenen Berufen waren unter ihnen. Besonders kleine Handwerksmeister und
ihre Gesellen, die sich nur mit Mühe über Wasser hielten, suchten immer wieder
auf Baustellen Arbeit.
Und das galt nicht nur hier. Die wirtschaftliche Lage vieler Handwerker
und kleiner Krämer in den Städten war so prekär, dass sie zum Überleben Zusatzverdienste
suchen mussten, sei es als Hilfsarbeiter auf dem Bau, sei es durch
Übernahme kleiner, schlecht bezahlter städtischer Ämter (Nachtwächter, Türmer,
Torhüter, Bote, Bettelrichter) oder sei es, dass ihre Frauen, Töchter und
Söhne Tagwerkerdienste leisteten oder sich ebenfalls zu Bauarbeiten verdingten130
Für St. Johannes lassen sich wenigstens sechs solcher Männer als Tagwerker
nachweisen: der Schneider Alblin (120-123, 160-161, 163), der Krämer Augustin
(120), der Bürger Paul Durrenpacher (117), der Wirt Thoman Gugelmair
(139, 159, 161, 162), der Blechschmied Paul (12) und der Seiler Hans (30, 56,
74-77, 127). Hin und wieder verdingten sich auch Jugendliche auf dem Bau, z.
B. des Meisters Hansen Sohn Jorig (158 u. ö.) oder Hans, des Änderl Stolz Sohn
(160).
Was schon für England im 13. Jahrhundert gilt, ist für Deutschland erst im
15. Jahrhundert belegbar, dass nämlich Frauen als ungelernte Hilfskräfte auf
Baustellen anzutreffen waren, namentlich dann, wenn es an Männern wegen
Kriege, Fehden oder Seuchen mangelte. Obgleich die Frauen, unter denen häufig
arme alleinstehende Ledige oder Witwen waren, dieselbe Arbeit wie männliche
Tagelöhner verrichteten, wurden sie geringer bezahlt, oft gerade nur mit
dem halben Lohn der Männer. Als unliebsame Konkurrenz wurden sie von diesen
sowieso nicht gern gesehen und waren deshalb starkem Druck ausgesetzt131.
Ob das auch in Lienz der Fall war, wo anscheinend der Arbeitsmarkt schon mit
den Männern gesättigt war, lässt sich nicht sagen. Verdächtig ist, dass über das
Vierteljahrhundert der Bauzeit hinweg nur in drei Jahren insgesamt vier Frauen
als Handlangerinnen im Rechnungsbuch vermerkt werden.
1484 zahlte der Krämer Linhart den Lohn für eine Mörtelträgerin, die vier
Tage auf dem Bau gearbeitet hatte. Die Summe wird nicht angegeben (79). 1485
war eine Els als Mörtelrüherin vier Wochen tätig. Sie erhielt (mit Verpflegung)
zuerst 2, dann 2½ Groschen je Tag, damit um einen bzw. einen halben Groschen
weniger als die männlichen Tagwerker (120-123). Im selben Jahr fanden sich
ein Erzknappe mit seiner Frau als Bauhilfsarbeiter ein. Mit 8 Groschen für beide
in vier Tagen wurden sie ziemlich schäbig bezahlt (121). 1488 half Margret
Stolz, Tochter des Schusters Änderl Stolz, drei Wochen den Steinmetzen, bei
2½ Groschen Lohn (mit Verpflegung) je Tag (160, 161, 163).
130 Vgl. Brandstätter, Ratsfamilien, 152-154, 209, 238-240.
131 Wolfgang Schöller, Frauenarbeit in der mittelalterlichen Bauwirtschaft, Archiv für
Kulturgeschichte 76 (1994) 305-320, bes. 311 ff.
45
Trotz der guten Löhne, die zu St. Johannes gezahlt wurden, werden in und
um Lienz die Bauhandwerker und ihre Helfer zur ärmeren Bevölkerung gezählt
haben, wie das anderswo (z. B. in Freiburg i. Br., Basel und Konstanz) für solche
Arbeitskräfte im Spätmittelalter beobachtet werden konnte132. Es gab keine
Dauerbeschäftigung, die Arbeitsmöglichkeiten waren unregelmäßig. Nicht einmal
Meister Hans bei dem Tor, Maurer und Steinmetz, scheint sein Auslangen
gefunden zu haben, obwohl er der meistbeschäftigte Handwerker während der
ganzen Bauzeit gewesen ist. 1470 fand er sich bereit, mit seinen Gesellen bloße
Hilfsarbeiten zu verrichten, nämlich gegen 10 Schilling Steine und Mörtel zu
tragen (15), zu 1484 erfahren wir, dass er auch Mesner zu St. Johannes war und
dies Amt nun aufgab (79), zuvor muss er in Schulden geraten sein, denn er lieh
sich 1481 drei Pfund Wiener Pfennige und 1483 noch einmal 10 Schilling vom
Zechmeister zu St. Johannes (29). Der Hofschuster Andre (Änderlein) Stolz, der
seinen Sohn Hans und seine Tochter Margret als Hilfsarbeiter auf den Bau von
St. Johannes geschickt hatte (s. o.), musste 1491 aus Not Haus, Hofstatt und
Garten am Rindermarkt zu Lienz verkaufen und zog nach Nikolsdorf133.
Noch eine andere Beobachtung hat sich auch für Lienz bestätigt, dass nämlich
der Lohnanteil im Verhältnis zu den Material- und Transportkosten auf
kirchlichen Baustellen sehr hoch war. Nach einer groben Schätzung der entsprechenden
Einträge im Rechnungsbuch kann man sagen, dass zu St. Johannes die
Lohnkosten für Steinmetzen, Maurer, Zimmerleute, Bauhilfsarbeiter, Holzknechte,
Kalkmeister und -gesellen, Sägemüller und -meister, Schmiede,
Schlosser bei ca. 80% der gesamten Baukosten lagen. Das ist natürlich exorbitant,
erklärt sich aber daher, dass, abgesehen von einigen Holzkäufen mit ca. 13
Mark, keine Kosten für Baustoffe anfielen und dass die Transportkosten mit 17
bis 18 Mark moderat waren.
Trotzdem kann man die Lienzer Personalkosten nicht als ungewöhnlich
hoch bezeichnen. Als man 1431 zu Weitra an Mauer, Turm und Graben baute,
schlugen die Lohnkosten mit 79,3% zu Buche, während sie beim gleichzeitigen
Rathausbau (mit Laube) nur 64,1% betrugen. Der Unterschied erklärt sich aus
den höheren Aufwendungen für das Material, die beim Rathaus anfielen (Holzdecken,
Stiegen, Verputzen des Gewölbes, Türen, Gießen und Belegen des Bodens,
Verglasungen)134. Bei fünf englischen kirchlichen Bauvorhaben aus der
Zeit vom Ende des 13. bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts hat man einen
Lohnanteil von ungefähr 50 bis 70% am ganzen Bauvolumen festgestellt135.
Lagen zwar die Lohnkosten zu St. Johannes auf hohem Niveau, so gelang
es doch den Kirchpflegern, bei den Bauhandwerkern und ihren Handlangern zu
Einsparungen zu kommen, und zwar im Bereich der Verpflegung. Seit Hans
Zischk als Zechmeister Buch führte (1484), lässt sich aufgrund der detaillierte-
132 Schöller, 310 u. Fouquet, Bauen, 65.
133 Richard Schober, Regesten der Urkunden des Stadtarchivs Lienz (Tiroler Geschichtsquellen
5), Innsbruck 1978, Nr. 91.
134 Knittler, Bauen, 30 u. 35.
135 Binding, Baubetrieb, 168.
46
ren Angaben erkennen, dass die Maurer, Steinmetzen, Zimmerleute und Tagwerker
fast ständig gespeist wurden. Für die Tagesverpflegung wurde den Polieren,
Meistern und Gesellen 3 Groschen, den Tagwerkern 2 bis 2½ Groschen
vom Tageslohn abgezogen (62-65, 74-193). Das Verhältnis von 5 zu 3 für Lohn
zur Kost (Meister, Gesellen) scheint auf den ersten Blick sehr gut, bot doch
Grasburg in der Schweiz 1484/86 den Maurern nur eine Relation von 4:3 bzw.
3:3136 und kamen 1465 in Hamburg bei den Zimmerleuten, Maurern, Steinhauern
und Sägern auf 51% Lohnkosten 49% Verpflegungskosten137, doch nicht nur
der Preis, sondern die Qualität der Speisen und Getränke war wichtig, und daran
scheint es beim Lienzer Kirchenbau gemangelt zu haben.
Zwischen 1484 und 1491 verrechneten die Zechmeister für „Speis“ den
Polieren, Meistern und Gesellen 1047 Tage à 3 Groschen und den Tagwerkern
415 Tage zu 2 oder 2½ Groschen, was Verpflegungskosten von über 4000 Groschen
oder rund 34 Mark ergibt. Was hätten die Bauleute dafür anderswo erwarten
können? Einige Beispiele:
Die Basler Münsterbauhütte beschäftigte eine eigene Köchin, die sowohl
für den Magister fabricae und seine Gäste als auch für die am Münsterbau Beschäftigten
(Steinmetzen, Maurer, Zimmerleute, Fuhrleute usw.) und die Landarbeiter
kochte. Nach dem Rechnungsbuch für 1437/38 betrafen die Kosten für
Lebensmitteleinkäufe zu 54% Fleisch, 27% Fisch, 3% Käse, 3% Fisch und Eier
etc. Wein und Brot fehlen, weil sie aus der Eigenerzeugung stammten. An den
zwei bis drei fleischlosen Tagen der Woche und in der vorösterlichen Fastenzeit
gab es Frischfisch, Hering und wahrscheinlich Stockfisch138. Das fürstbischöfliche
Basler Amt Birseck, das neben Fronleuten auch viele Handwerker, darunter
Maurer, Zimmerleute, Dachdecker, beschäftigte, wartete in den dreißiger und
vierziger Jahren des 15. Jahrhunderts mit einem ähnlich reich gedeckten Tisch
auf. Fleisch, Eier, Butter, Käse, Erbsen, Getreide (für Mus) und Frischfisch,
Hering, Stockfisch für die Fastentage und Fastenzeit wurden gekauft, um den
Arbeitskräften zu Brot und Wein Mus, Fleisch und Suppen mit Beilagen reichen
zu können. Der Beköstigungsstandard der Handwerksmeister und -gesellen war
höher als der der übrigen Arbeiter. Drei bis vier Mahlzeiten täglich waren für die
Bauhandwerker üblich, die Dreizahl setzte sich schließlich durch: Morgenbrot,
Imbiss, Abend- oder Nachtmahl. Waren die Löhne der Frauen auch niedriger als
die der Männer, beim Essen waren beide Geschlechter gleich139.
Auf gleich hohem Niveau bewegte sich 1465 die Speisung der Hamburger
Bauhandwerker. Zu den zwei Haupt- und zwei Zwischenmahlzeiten gab es Getreidegrütze
(Mus), Brot und Bier, zusätzlich hochwertige Lebensmittel wie
136 Dirlmeier, Untersuchungen, 157.
137 Gerhard Fouquet, „Ad structuram civitatis“: Der öffentliche Baubetrieb Hamburgs und die
Errichtung von Mühlen- und Schleusenanlagen in Fuhlsbüttel während der Jahre 1465/87,
in: Dirlmeier u. a., Öffentliches Bauen, 237.
138 Dorothee Rippmann, „Sein Brot verdienen“: Die Beköstigung von Arbeitskräften im Spätmittelalter,
Medium Aevum Quotidianum 34 (1996) 96-98.
139 Ebenda, 102-108.
47
Butter, Eier, Käse, Rindfleisch, die – nach den Rechnungen zu urteilen – in
Massen eingekauft wurden. Fisch, Hering und Kabeljau dienten als Fastenspeise.
Entsprechend hoch waren die Verpflegungskosten, doch reichte der Barlohn
(nur ungefähr die Hälfte vom Gesamtlohn) noch immer aus, eine Familie ausreichend,
wenn auch nicht üppig, zu ernähren. Die seit 1482/83 stark gestiegenen
Lebensmittelpreise bewogen 1487 den Hamburger Rat, als man die Fuhlsbütteler
Mühle baute, dazu, die am Schleusenbau beteiligten Zimmerleute und ihre
Handlanger nicht mehr täglich zu verköstigen. Lediglich am Ende der Arbeiten
wurde ein einfaches Mahl (Brot, Bücklinge, Käse, Butter, Bier) spendiert140 –
bei solcher Gelegenheit gab es zu St. Johannes nur Wein (163, 164).
Wesentlich bescheidener war die Beköstigung lippischer Bauhandwerker
Ende des 14. Jahrhunderts. Die Rechnungen erwähnen nur Bier, Brot, Stockfisch141.
In Nürnberg war man im 15. Jahrhundert fast schon ganz vom Naturallohn
abgegangen. 1520 erhielten die Bauleute noch Brot, Bier und eine warme
Speise (Erbsensuppe, Gerstenbrei, Kraut mit etwas Fleisch), bald danach wurde
ihnen zur Vesperzeit nur noch Käse, Brot und ein Seidel Bier gegeben142. Bei
einem Hochwassereinsatz 1517/18 verköstigte die Stadt Basel ihre Brückenbauarbeiter
mit Brot, Fleisch, Fisch, Käse und Butter143.
Die Verpflegung der Bauhandwerker war einmal besser, ein anderes Mal
schlechter. Im letzteren Fall beschränkte sie sich auf die Speisen der breiten
Masse des Volkes, der Armen, auf Suppen oder Brei (Mus, Grütze) aus Getreide
(hauptsächlich aus Hafer und Gerste, weniger aus Hirse) oder Hülsenfrüchten,
auf (dunkles) Brot und Wein oder Bier. Der Brei, in Milch oder Wasser angemacht,
wurde mit Schmalz oder Öl gekocht, konnte aber auch durch die Zugabe
von z.B. Eiern eine festere Konsistenz erhalten und in der Pfanne angerichtet
werden. Kraut und Gemüse, bisweilen Fleisch waren willkommene Zutaten144.
Man ahnt schon, wo da St. Johannes einzuordnen ist, nämlich beim Brei.
Zwei Einträge zu 1478 und 1480 lassen das deutlich erkennen (26, 29). In
diesen Jahren wurde etwas Schmalz gekauft, als man kein Öl zum Brei hatte,
oder wie es in der Formulierung des Rechnungsbuchs (29) heißt: smalcz zu preinen,
do wier nit ol haben gehabt. In der Tat waren die Ölkäufe über alle Jahre
hinweg ein beträchtlicher Ausgabeposten, ungefähr 42 Mark für rund 1700
Pfund Öl (Durchschnittspreis: 12 Wiener Pfennige je Pfund Öl), in den Jahren
1484 bis 1491 an die 15 bis 16 Mark. Wenn wir von den Ausgaben für die fürstlichen
Wagenknechte absehen, die zwar keinen Lohn, aber Speis und Trank erhielten
(s. o.), so beliefen sich die weiteren Beköstigungskosten von 1488 bis
140 Fouquet, Ad structuram, 238-242 u. 244.
141 Mark Mersiowsky, Landesherrliche Bauausgaben im Spiegel der ältesten lippischen Rechnungen,
in: Dirlmeier u. a., Öffentliches Bauen, 152.
142 Fleischmann, Arbeitsorganisation, 161.
143 Dirlmeier u. Fouquet, Ernährung, 516.
144 Ebenda, 510 u. 515; Irmgard Bitsch u. a. (Hg.), Essen und Trinken in Mittelalter und Neuzeit,
Sigmaringen 1990, 47 u. 236; Harry Kühnel (Hg.), Alltag im Spätmittelalter, Graz etc.
³1986, 202.
48
1491 (von 1484 bis 1487 fehlen entsprechende Vermerke) für die Bauhandwerker
und ihre Handlanger auf gerade gut 3 Mark. So wurden Steinbrecher zu Ainet
gespeist, Maurer zu Tristach, als sie dort Steine brachen, Zimmerleute beim
Vorderberger und Urban, Maurer erhielten Frühstück oder Wein, Steinmetzen
Käse und Brot, Zimmerleute ebenfalls Brot, als sie keines zur Verköstigung erhalten
hatten (61, 62, 64, 65, 144, 155, 163, 164, 169, 183, 185). Neben diesen
verstreuten Einzelangaben für wenige Arbeiter fallen nur noch zwei größere
Posten mit zusammen gut 2 Mark auf, als die Zechmeister 1491 die Singerin zu
Ainet für 202 mall (Mahlzeiten) und den Gugelmair für 60 mall bezahlten, jedes
Mahl mit einem Kreuzer (62). Egal, wie bescheiden die Mahlzeiten auch ausgefallen
sein mögen, für einen Kreuzer waren sie auf jeden Fall sehr preiswert. Ob
die Wirte einen Teil der Unkosten als ihren Beitrag zum Bau selbst getragen haben
kann man vermuten, aber nicht sicher sagen.
Zählt man zusammen, so haben die Zechmeister von 1484 bis 1491 rund
21 Mark für die Verköstigung der Bauleute ausgegeben, aber in derselben Zeit
von ihnen 34 Mark dafür kassiert. Die Differenz von 13 Mark ist also in den Bau
geflossen, falls sie nicht weitere Lebensmittelausgaben hatten. Und die hatten
sie nicht. Der Montagswein gehörte sowieso zum Lohn. Es gibt im Rechnungsbuch
nicht einen einzigen Eintrag über den Ankauf von Mehl oder (geschrotetem)
Getreide, was für den Brei unerlässlich war. Es gibt auch nicht einen einzigen
Vermerk, wonach Fleisch, Speck, Fisch, Hering, Eier, Butter, Käse, Kraut,
Gemüse jemals gekauft worden wären. Die Eintragungen über Brot und Wein
sind mehr als dürftig. Die früher erwähnten Weisate vom Müller zu Gödnach
(Eier, Hühner, Käse, Kitze usw.) können für die Speisung nicht verwendet worden
sein, da sie seit 1484 vom Müller in Dukaten abgegolten wurden (z. B. 70).
Aufklärung geben zwei Angaben zum Jahr 1490. Der Zechmeister Hans
Zischk gibt einmal zu Protokoll, dass er für 16 Groschen die Maurer einen Tag
gespeist habe, weil si niemant mocht speisen (186), und bald darauf vermerkt er,
er habe mit seinem Kollegen Hans Gainperger 6¼ Pfund Berner abgerechnet,
weil er die maurer gespeist hat, auch etlichen leuten prot gegeben hat, damit si
di maurer haben mügen speisen (187). Das lässt den Umkehrschluss zu, dass bis
zu diesem Zeitpunkt Leute auf großteils eigene Kosten – die Kirche hatte ja nur
das Öl geliefert – die Speisung des Baupersonals übernommen hatten, gegen
Ende einer allzu langen Bauzeit aber nicht mehr diese Belastung auf sich nehmen
wollten. Als solche Gönner von St. Johannes kommen in erster Linie Wirte
in Frage, aber auch andere Einwohner von Lienz werden sich im Interesse der
Kirche dazu bereit erklärt haben. Da nicht anzunehmen ist, dass die Handwerker
und ihre Helfer nur mit Brei, Brot und Wein zufrieden gewesen sein werden145,
haben wir mit Lebensmittelspenden von Viehhändlern und Metzgern, Krämern,
145 Geht man davon aus, dass sie in Lienz anspruchslos waren, so fragt man sich doch, ob
denn infolge der Lebensmittelteuerung der 80-er Jahre überhaupt mit 3 Groschen für 3
Mahlzeiten am Tag das Auslangen gefunden werden konnte. Als St. Johannes einen Herrn
Adam (187) und 10 Personen anlässlich des Jahrtags des verstorbenen Kanzlers Hans
Geyer (176) speiste, hatte man für nur ein Mahl jedes Gastes 4 Groschen zu zahlen.
49
Lebensmittelhändlern, vielleicht auch von Bauern der Umgebung, von Getreidehändlern
und Bäckern, Weinhändlern und dem einen oder anderen Lienzer Bürger
zu rechnen. Auch so manche nicht verbuchte Naturalienspende aus dem
Wurf dürfte ihren Weg zur Verköstigung der Arbeiter gefunden haben.
Möglicherweise kommt hier auch der Görzer Hof wieder ins Spiel, nicht
für Fleisch, das er selbst zukaufen musste, aber z. B. für Käse, den man in
großen Mengen von den Schwaighöfen erhielt und auch zur Bezahlung der
Beamten, Kaufleute, Wirte und Handwerker verwendete. Oder bei der Lieferung
von Eiern und Hühnern, die reichlich als Abgaben der Zinsleute den Hof
erreichten. Vielleicht gab der Görzer Hof zudem Heringe, die man selbst kaufte,
und Fisch ab, gefangen durch die eigenen Fischer oder aus dem Millstätter und
dem Weißensee in Kärnten bezogen146. Denn durch die vorösterliche Fastenzeit
und die zwei bis drei fleischlosen Wochentage (Freitag, Samstag, regional auch
Mittwoch) kam man auf ca. 150 Fastentage im Jahr, weswegen Frischfisch,
Hering und Stockfisch notwendiger Ersatz für Fleisch waren147.
Von Maurern und Steinmetzen, von Zimmerleuten, die neben Dacharbeiten
und Gerüstbau (74, 124, 156) möglicherweise wie anderswo auch für das
Fällen von Bäumen und das grobe Zuhauen der Stämme herangezogen wurden148
– schließlich wurde der Zimmermann Örtel 1487 beauftragt, den Holzbedarf
zu veranschlagen (s. o.) – , war schon oft die Rede, wenn Bauhandwerker
zu erwähnen waren. Man muss auch noch die Klempner (12), Schlosser (11,19,
23, 26, 82, 83) und Schmiede (12, 13, 31, 64, 185) hinzufügen, die für Schlösser,
Schlüssel und Haken sorgten, Werkzeuge lieferten oder reparierten, besonders
die Eisen schärften149, man darf auch nicht den Kauf von Nägeln (4, 11, 18
u. ö.), von Eisen und Stahl (11,12, 27, 31, 82, 83, 124) außer Acht lassen, und
doch fehlte noch immer etwas Wesentliches beim Kirchenbau: das Glas und der
Glaser. Kein einziger Eintrag findet sich dazu im Rechnungsbuch von St. Johannes.
Wer das Glas (umsonst) lieferte, wer um Gotteslohn die Fenster verglaste,
erfährt man nicht. Letzteres könnte der bekannte Maler Sebastian Gerunger
gemacht haben, der bei Abrechnungen aufscheint (131, 170) und der 1463
einige Fenster auf der Burg Heinfels verglast hat150. Es ist natürlich möglich,
dass einiges Glas aus dem Altbau weiterverwendet werden konnte oder dass die
Glasarbeiten erst nach 1491 verrichtet wurden.
Lässt man alle Posten Revue passieren, die im Rechnungsbuch unter den
Ausgaben ganz oder teilweise fehlen und im Vorhergehenden ausführlich besprochen
wurden: nicht berechnete Baustoffe (Steine, Kalk, der größte Teil des
Holzes, vermutlich auch Schindeln), keine Ausgaben für Glas und Glaser, unentgeltliche
oder kostengünstige Fuhren, Verpflegung des Baupersonals zu ei-
146 Josef Weingartner, Die letzten Grafen von Görz, in: Lienzer Buch (wie Anm. 47), 117-
118.
147 Dirlmeier u. Fouquet, Ernährung, 511-512.
148 Mersiowsky, Bauausgaben, 128 u. 132.
149 Mersiowsky, 131; Elkar, Bauen, 22-24; Rotthoff, Organisation, 21.
150 TLA Urkunde I 4924.
50
nem großen Teil von Dritten übernommen, in gewissem Maße vermutlich auch
kostenlose Hilfe einzelner Gemeindemitglieder, dann dürfte einleuchten, dass
die im Buch verzeichnete Baulast von 380 Mark zu niedrig ist. Wenn man stattdessen
450 bis 500 Mark, also 900 bis 1000 Gulden ansetzt, dann dürfte man der
Realität näher kommen.
13. Werkzeuge und Transportmittel
Maurer, Steinmetzen und Zimmerleute hatten eigenes Werkzeug151. Deshalb
enthält das Rechnungsbuch keine Einträge über Kelle, Hammer, Lot, Richtscheit,
Spitzeisen, Zweispitz, Zahnfläche, Klöpfel, Axt, Beil, Säge usw.152. Nicht
ein einziges solcher Werkzeuge musste gekauft werden. Lediglich drei (Mörtel-)
Hauen wurden angeschafft (13, 31). Schlosser und Schmiede wurden öfter beauftragt,
die Eisen der Steinmetzen zu spiczen, d.h. zu schärfen (25, 64, 81, 132,
156, 185).
Mörtel, Sand, Kalk, aber auch Steine wurden zur und auf der Baustelle in
Mulden, zu St. Johannes muelter, meist aber truhe, druche, truge (Trog) genannt,
Steine zudem auf Tragen (Tragbahren, mit seitlichen Trageholmen) befördert153.
Sie müssen in genügender Zahl vorhanden gewesen sein. Nur
gelegentlich wurden solche Transportgeräte neu gemacht oder gekauft: Truhen
(13, 22), zwei Kalktruhen (11), eine Sandtruhe (21), zwei Maurermulden (31),
zwei Steintragen (79, 184). Eine Schubkarre wird nie erwähnt. Noch merkwürdiger
ist das Fehlen jedes direkten Hinweises auf einen Kran oder auf Kran mit
Tretrad.
Um auf der Baustelle eine höhere Arbeitsebene zu erreichen und um Material
in Mulden o. ä. hinaufzutragen, bediente man sich der Leitern auf den Gerüsten
– ob zu St. Johannes Stangen- und/oder Auslegergerüste verwendet wurden
lässt sich nicht sagen – oder bei geringerer Steigung der Laufschrägen154.
Den einfachsten Lastenaufzug stellte ein Seil dar, an das man z. B. Bretter befestigte
und das dann von Hand aufgezogen wurde. Schon Mitte des 13. Jahrhunderts
verwendete man für schwere Lasten (Steine) Seile, die über eine Rolle geführt
und mit einer Haspel (Windwerk) gezogen wurden. Die Grundform des
151 Binding, Baubetrieb, 298.
152 Über die Werkzeuge der Maurer, Steinmetzen und Zimmerleute s. Binding, Baubetrieb,
298 ff.; Binding, Abbildungen, 15-17 (einzelne Abbildungen lt. Register); Binding u. Nussbaum,
Baubetrieb, 42-57 (Abbildungen lt. Register „Werkzeuge“); Günther Binding, Holzbau-
Geräte, in: Uta Lindgren (Hg.), Europäische Technik im Mittelalter 800 bis 1400. Tradition
u. Innovation, Berlin 1996, 77-80.
153 Vgl. Binding, Baubetrieb, 377-386; Binding, Abbildungen, 17 (zugehörige Abbildungen
als Beispiele: Nr. 116, 190a, 203, 225, 263, 264 [Mulden] – Nr. 101, 154, 168, 261 [Tragen]
– Nr. 100, 154, 622, 624 [Schultertragen]); Binding u. Nussbaum, Baubetrieb, 65-67
(Abbildungen lt. Register „Werkzeuge“ unter Mulde, Trage, Schultertrage).
154 Binding, Baubetrieb, 370-377; Binding, Abbildungen 18 u. Nr. 360, 361, 389, 487, 592,
665e, 673 (Laufschrägen); Binding u. Nussbaum, Baubetrieb, 58-59, 69, Taf. 32a
(Auslegergerüst) u. Taf. 32b (Stangengerüst); Conrad, Kirchenbau, 123-126.
51
mittelalterlichen Baukrans ist der Galgen. Auf einer vertikalen, meist mit Fußstreben
versehenen Säule sitzt horizontal ein Aufleger auf, der durch eine Strebe
gegen die Säule abgestützt ist. Über eine Rolle am Ende des Auflegers wird ein
Seil geführt, das von Hand oder über eine Haspel aufgezogen wird. Eine Weiterentwicklung
ist ein Säulenkran mit einem T-förmig aufsitzenden Aufleger, an
dessen beiden Enden je eine Rolle ist, sowie das Tretrad anstelle der Haspel.
Doch bis zum Ende des Mittelalters gab es Lastenaufzüge, die ohne Windwerk
und Tretrad auskamen und bei denen das Material von Hand aufgezogen
wurde155.
Im Rechnungsbuch fallen nie die Worte „Kran, Haspel, Winde, Tretrad“,
doch ein Eintrag ist in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung. 1488
wurden um 3 Groschen zway silsayler zum zug gekauft (139). An sich sind
Sielseile Zugstränge im Pferdegeschirr156, aber das macht bei St. Johannes wenig
Sinn. Die Kirche hatte kein eigenes Fuhrwerk, und als ein gewisser Liendl
ihr 1479 Ross und Wagen schenkte (45, 46), hatte sie nichts Eiligeres zu tun, als
beides umgehend zu verkaufen. Die Erklärung bietet der Zusatz zum zug. „Zug“
begegnet anderswo als Ausdruck für „Lastenaufzug, Hebezeug, Kranich (=
Kran)“, z. B. in Wien und Regensburg. Der „Zug“ stand in Wien oft auf einem
Turm und konnte mit einem Rad ausgestattet sein157. Ob in Lienz die Seile von
Hand oder mit einer Winde aufgezogen wurden, erfährt man nicht. Haspel und
Rolle mochten die Maurer und Steinmetzen mitgebracht haben, mit Säule, Aufleger,
Verstrebungen und Seil konnten die Zimmerleute rasch einen Kran daraus
machen. Für das Heben der schweren Quader verwendete man Wolf und Steinzange,
Baumaterialien wurden in verschiedenen Gefäßen und Behältern (Körbe,
Bottiche mit Henkellöchern, Paletten) hochgezogen158. Ob solche Geräte auch
beim Bau von St. Johannes Verwendung fanden, wird nicht erwähnt, ist aber anzunehmen.
14. Buchführung und Rechnungsprüfung
Abschließend noch einige Anmerkungen über Buchführung und Rechnungsprüfung.
Die einzelnen Lagen des Rechnungsbuchs waren ursprünglich Hefte159. Ei-
155 Binding, Baubetrieb, 393-422; Binding u. Nussbaum, Baubetrieb, 69-76 (mit erwähnten
Abbildungen); Binding, Abbildungen, 17 und bes. Nr. 78, 82, 148, 164, 168, 241, 251
(Kran). Über Kran, Tretrad und Probleme der Hebezeuge (Festigkeit der Konstruktion,
Kraftübertragung, Mobilität des Lastzugs usw.) vgl. auch Thomas Hänseroth u. Klaus
Mauersberger, Spekulative Betrachtungen über die Entwicklung des technischen Wissens
im Mittelalter, mit bes. Berücksichtigung vom Heben und Versetzen von Lasten, in: Lindgren,
Technik, 87-93.
156 Grimm, Dt. Wörterbuch 10,1 (1905) 954.
157 Binding, Baubetrieb, 414 u. 416; Grimm, Dt. Wörterbuch 16 (1954) 385.
158 Binding, Baubetrieb, 422-426; Binding u. Nussbaum, Baubetrieb, 77-79 (mit erwähnten
Abbildungen); Binding, Abbildungen, Nr. 190c, 244a, 252, 253, 332, 336, 337, 519 (über
Rollen laufende Zugseile mit Palette, Stein, Korb).
159 Vgl. die Einleitung zur Textedition mit einer genauen Lagenbeschreibung.
52
nige von ihnen weisen, abgesehen von eingelegten Blättern, deutlich erkennbare
Gebrauchsspuren und zum Teil starke Verschmutzungen auf, besonders auf der
Vorder- und Rückseite der ursprünglichen Hefte160, ein sicheres Zeichen dafür,
dass man sie bei sich trug und mit zur Baustelle nahm. Um ein Format zu erhalten,
das man bequem in der Rocktasche unterbringen konnte (8 x 11 cm), wurden
die Lagen 1 und 4 zweimal der Länge nach gefaltet, Lage 2 war einmal gefaltet.
Während in den ersten beiden Lagen mehrere Einträge offensichtlich in
einem Zug geschrieben wurden, finden sich in den zwei folgenden Lagen und in
einem großen Teil der zweiten Lage viele rasch wechselnde Hände, so dass man
den Eindruck gewinnt, welcher Zechmeister, Polier, Maurer, Steinmetz oder
sonstiger Berechtigter eine Einnahme oder Ausgabe zu verbuchen hatte, der tat
das an Ort und Stelle, wenn das Heft gerade zur Hand war. Vielleicht lag es in
der Bauhütte auf.
Das änderte sich mit der Übernahme des Zechmeisteramtes durch Hans
Zischk. Die von ihm geführten Hefte machen nicht nur schon äußerlich den Eindruck,
weite Teile davon seien in einem Zug geschrieben worden, sondern dies
lässt sich auch nachweisen. Z. B. verbucht er im Jahr 1488 zunächst en bloc die
Lohnausgaben für die Zimmerleute, die von Anfang Juli bis Anfang September
das Dach gemacht hatten (133-143), und erst danach die Zahlungen an die Maurer
und Steinmetzen (151-163), die aber schon von Ende Februar bis Ende Mai
gearbeitet hatten. Oder ein anderes Beispiel. 1485 vermerkt er zu einigen Einnahmen
aus Opferstöcken, Büchsen und Kollekten, die von April bis Juli erzielt
wurden, der Kanzler „salig“ sei dabei gewesen (101, 102, 104). Solche Einträge
kann natürlich Zischk erst nach dem Tode des görzischen Kanzlers Hans Geyer
gemacht haben.
Für z. B. Wien und Augsburg wurde festgestellt, dass die Buchungsvermerke
anhand von Quittungen, anderen Belegen oder Notizen erfolgt sind161.
Dasselbe ist für St. Johannes anzunehmen, zumal wenn mehrere Einträge nacheinander
von einer Hand oder ganze Seiten von einer Person wie Hans Zischk
geschrieben worden sind. Ein festes Rechnungsjahr wie anderswo162 ist nicht zu
erkennen. Die Rechnungslegung erfolgte dreimal zu Oculi (50, 89, 194), zweimal
zu Jacobi im Schnitt (66, 193/4) und einmal Mitte Februar (170). Im Allgemeinen
wurde ausgeglichen bilanziert, das Guthaben zugunsten des Zechmeisters
oder der Kirche war dabei unerheblich163. Um die Rechte der Kirche am
Fabrikgut zu sichern, sollte die Rechnungslegung vor dem Pfarrer oder Patron
erfolgen164. Das war in St. Johannes nur 1489 der Fall, als der Pfarrer von St.
160 Lage 2, S. 9 u. 36; Lage 3, S. 60; Lage 4, S. 68; Lage 5, S. 69 u. 100; Lage 6, S. 101 u.
172; Lage 8, S. 194.
161 Binding, Baubetrieb, 135.
162 Binding, Baubetrieb, 134 (Straßburg, Aachen, Speyer, Basel, Wien usw.).
163 In Xanten dagegen schlossen die Fabrikrechnungen mehr mit Überschüssen als mit Defiziten
ab (Rotthoff, Organisation, 24).
164 Binding, Baubetrieb, 69 u. Schröcker, Kirchenpflegschaft, 148 u. 151.
53
Andrä Zacharias Walhensteiner165 und sein Gesellpriester Asem bei der Abrechnung
zugegen waren (170). Ansonsten sind nur Gemeindemitglieder (50, 66, 89,
193, 194) als Zeugen der Buchprüfung angeführt, 1491 wird ausdrücklich der
Stadtrichter darunter erwähnt (66, 193, 194). Das Zechmeisteramt war ehrenamtlich,
nur anlässlich der Rechnungslegung wurden die Kirchenpfleger und
Zeugen mit einem gemeinsamen Mahl belohnt166, so auch in St. Johannes (89,
171).
Die lange, im Ganzen sicher verdienstvolle Tätigkeit des Hans Zischk als
Kirchenpfleger endete mit einem Missklang. Eine erste Abrechnung am 19. Juli
1491 ergab, dass Hans Zischk St. Johannes 7½ Pfund Wiener Pfennige schuldete
(194), nach einer Überprüfung des Ergebnisses kam man am 28. Juli 1491 zur
Ansicht, er habe dagegen von der Kirche gut 6½ Pfund Wiener Pfennige zu fordern.
Der Betrag wurde ihm ausgezahlt (193). Eine erneute Korrektur der Abrechnung
am 23. März 1492 stellte als Beilegung aller irung und zwitracht, [so]
ettlicher sachen beschehen ist, fest, Zischk habe St. Johannes 11½ Pfund Wiener
zu bezahlen (194). Diese Summe entrichtete dann seine Frau, dy Zischgin (194,
keine Datumsangabe).
In der Tat gibt es einige Ungereimtheiten in seiner Abrechnung. 1485 z. B.
verbucht er die Lohnauszahlungen an den Polier Hans von Dölsach und den
Steinmetzen Michel Peikircher für die Arbeit vom 6. März bis Ende des Monats
zweimal, nämlich auf den Seiten 86 bis 88 und dann wieder auf den Seiten 117
bis 118. Nach den Tageslöhnen für die Zimmerleute im Jahr 1488 (134-143)
steht fast immer ein „dt = dedit“, siebenmal aber nicht. Es hat den Anschein, als
ob man diese Auszahlungen überprüft hätte und – vielleicht aufgrund von Klagen
der betroffenen Zimmerleute – zur Erkenntnis kam, dass nicht alle verbuchten
Zahlungen erfolgt seien. Es finden sich auch mehrfach Korrekturen seiner
Seitensummen (z.B. 134, 136, 137, 141, 184).
Doch zu seiner Ehrenrettung sei gesagt, dass sich auch andere seiner
Kollegen „verrechnet“ haben167. Auf S. 30 z. B. erscheinen unter den Ausgaben
71 Pfund Öl zu je 11 Pfennigen. Das ergibt 781 Pfennige. Abgerechnet wurden
aber 3½ Wiener Pfund und 11 Pfennige, was 851 Pfennige ausmacht. 1467
wurde um 12 Schilling weniger 3 Groschen Holz für eine Winterbrücke gekauft
(3). Als man dann 1468 die Brücke errichtete, wurde gleich noch einmal derselbe
Betrag als Ausgabe für die Brücke verrechnet (9). Oder: Die Zahlung eines
Gulden, als man zu dieser Zeit das Gedinge mit Meister Hans von Villach
machte, wurde gleich zweimal verbucht (3, 9).
Ob sich Zischk den Vorwurf der Unredlichkeit, was vielleicht bloß
Schlamperei war, zu Herzen genommen hat oder ob er schon krank war, als er
165 Der Notar Johannes Stadler erhielt damals 2 Dukaten von wegen aines puechs, so er gen
sannd Johanns corrigiert hat nach geschaft des pharers (170). Es dürfte sich um die Überprüfung
des Rechnungsbuchs gehandelt haben.
166 Schröcker, Kirchenpflegschaft, 102.
167 Rechnungsbücher überhaupt waren kein Muster an Genauigkeit. Additions- und Multiplikationsfehler
waren an der Tagesordnung (Binding, Baubetrieb, 136).
54
sein Zechmeisteramt aufgab, wissen wir nicht. Jedenfalls ist er bald darauf gestorben.
Zum einen entrichtete nicht er, sondern seine Frau den geschuldeten
Betrag an den neuen Zechmeister von St. Johannes, den Bergrichter Nicklas
Hölnstainer, zum anderen ist 1495 bei der Lagebeschreibung eines Hauses von
der Ziskin haus als angrenzendes Gebäude die Rede168. Hans Zischk war also
schon damals tot. Wir haben es vor allem seinen detaillierten Angaben zu verdanken,
dass wir, trotz bedauerlicher Lücken, erstaunlich viel über den Neubau
von St. Johannes in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts sagen können.
15. Zusammenfassung
Anhand des Rechnungsbuches ließen sich die Bauphasen von Kirchenschiff,
Chor, Turm und Sakristei sowie der Baubetrieb nachvollziehen, angefangen mit
der Errichtung der Bauhütte und der Verpflichtung des Baumeisters (Architekten)
über Werkzeichnungen, Schablonen und Grundaushub bis hin zum gleichsam
letzten Hammerschlag. Es konnten die Anstellung, Arbeit, Beschäftigungsdauer,
Entlohnung und gegebenenfalls Speisung der Poliere, Handwerker und
Hilfsarbeiter beschrieben und von Gerüsten, Baustoffen (Steine, Holz, Kalk,
Sand), ihrer Gewinnung und ihrem Transport (Triften des Holzes, Wagenfuhren,
Mulden, Tragen, einfacher Lastenaufzug) gehandelt werden. Die eher bescheidenen
Einkünfte der Kirche selbst und die fremden Zuwendungen, die erst den
Neubau ermöglicht haben (Gelder aus Sammlungen, Büchsen, Opferstock und
Ablässen, sonstige Barbeträge, Sachspenden, letztwillige Vermächtnisse, kostenlose
Mitarbeit von Gläubigen), wurden unter die Lupe genommen. Das ganze
Bauvorhaben und die Finanzen haben die Zechmeister kontrolliert, wie einige
Einträge belegen.
Besonderes Augenmerk wurde auf Meister Hans Hueber, den „rechten“
Baumeister von St. Johannes gerichtet, dessen Tätigkeit in Ost- und Südtirol genauer
als bisher dokumentiert werden konnte. Viele der Steinmetzen und Maurer,
die an der Kirche arbeiteten und wie die anderen Handwerker und Bauhelfer
aus Lienz und der näheren Umgebung kamen, dürften mit hoher Wahrscheinlichkeit
der Görzer Bauhütte zuzuordnen sein.
168 Urbar St. Johannes 1491-1495 (wie Anm. 71), 11.
55
Teil 2
Das Rechnungsbuch der St. Johanneskirche zu Lienz
1467-1491
(Handschrift XXII/V.9 des Pfarrarchivs Lienz)
1. Beschreibung der Handschrift
Die im Pfarrarchiv Lienz befindliche Papierhandschrift (Signatur: XXII/V.9) hat
schmales Quartformat mit einer durchschnittlichen Blattgröße von 10,5 x 32,5
cm. Der Kodex besteht aus 8 unterschiedlich großen Lagen, die laienhaft und
ungeschickt durch Hanffäden zusammengeheftet und mit dem Einband vernäht
sind. Teile der Lagen haben sich gelöst und sind nur mehr lose untereinander
oder mit dem Einband verbunden. Beim Einband handelt es sich um eine Pergamenturkunde
aus dem Jahr 1487169. Die unbeschrieben gebliebene Rückseite
der Urkunde, die nur den Vermerk „Der prief gehört meinem lieben vatter zu
Wurmblach zu hannden“170 enthält, dient als Außenseite des Einbands.
Er trägt vorne die zeitgenössische Aufschrift: [Ver]merckt sand Johans
kirchen verraite171, urbar und regischtter in der stat zw Lünntz im 91. jar. Der
Kodex enthält die Rechnungseinträge verschiedener Zechmeister von St. Johannes
über die Jahre 1467 bis 1491, im Wesentlichen die des Hans Zischk. Der
Lienzer Stadtrichter und Zechmeister von St. Johannes Hans Zischk (Zisk,
Ziskh, Zischg) hat nach den Vermerken am Ende der Handschrift (193-194) im
Jahr 1491 Rechenschaft über alle Einnahmen und Ausgaben abgelegt, die er als
169 Da die Urkunde bislang anscheinend unbekannt geblieben ist, sei ihr Inhalt hier als Regest
mitgeteilt: Hanns Hartung, wohnhaft zu Dölach in Groß Kirchaim (= Döllach im Mölltal),
erklärt als bevollmächtigter Prokurator seiner Ehefrau Magdalena, weiland Lienharts und
Fronikas von Mauern ehelicher Tochter, dass er die seiner Frau angefallene Erbschaft, die
ihm Sigmund Künig, Bürger zu Bruneck, bestritten hat, seinem Vater Erhart Hartung, dessen
Frau und Erben um eine bestimmte Summe Geld verkauft und zu freier Verfügung
überlassen hat. Die Erbschaft Magdalenas rührt von Barbara, des erwähnten Sigmund verstorbener
Frau, her, die zwar eine Tochter hinterlassen hat, die aber nach ihrer Heirat mit
Hiltprant Prenner ohne Leibeserben gestorben ist.
Siegler: Hanns Czischk, Stadtrichter zu Lienz, und Wilhalm Ruef, Bürger daselbst.
Zeugen: Nicklas Hölnstainer, Bürger und Bergrichter zu Lienz, Jorig Weger, Clement
Stainbauer und Kaspar Pranntstetter, alle drei in Kirchheim ansässig.
Datum: 1487 Februar 14 (vierzehenhundert jar unnd darnach in dem sibenundachtzigisten
jare an sand Valenteinstag des heiligen martrer).
170 Das dürfte Hans Hartung für seinen Vater Erhart in Würmlach (Gailtal) geschrieben haben.
171 Abrechnung.
56
Zechmeister zwischen den Jahren 1484 und 1490 verbucht hat (69-193). Die
Aufschrift wurde später durch den Zusatz 1467-1490 ergänzt. Auf der Rückseite
des Einbands ist von alter Hand zu lesen: ist sand Johanß alte verrait & urbar
und regischter 92 ten.
Die Blätter wurden von moderner Hand mit einer durchgehenden Seitenzählung
versehen (1-194). Die Lagen gliedern sich wie folgt:
Lage 1 (1-8) 2 Doppelblätter (Bifolien)
Lage 2 (9-36) 2 Doppelblätter (9-12 u. 33-36), in die von Anfang an 4 weitere
Lagen eingefügt wurden, so dass von einer Lage zur anderen weiter
geschrieben werden konnte. Im Einzelnen handelt es sich um folgende
Einschaltungen:
a) 2 Doppelblätter (13-20)
b) 1 Doppelblatt (21-24)
c) 1 Doppelblatt (25-28)
d) 1 Doppelblatt (29-32)
Lage 3 (37-60) 6 Doppelblätter
Lage 4 (61-68) 2 Doppelblätter
Lage 5 (69-100) 8 Doppelblätter
Lage 6 (101-172) 2 Doppelblätter (101-104 u. 169-172), in die 3 weitere
von derselben Hand beschriebene Lagen eingelegt wurden, nämlich
a) Doppelblätter (105-112 u. 121-132), in die ihrerseits 3 Doppelblätter
(113-120) eingeschaltet wurden
b) 5 Doppelblätter (133-150)
c) 5 Dopp elblätter (151-168)
Lage 7 (173-176) 1 Doppelblatt (5 Jahrtage des 1485 verstorbenen Kanzlers
Hans Geyer)
Lage 8 (177-194) 5 Doppelblätter
Von den Doppelblättern mit der Seitennummerierung 113/114, 115/116,
121/122, 125,126, 137/138, 153/154 und 183/184 sind die linken bzw. rechten
Hälften herausgeschnitten worden. Zumindest ein Blatt davon, nämlich die fehlende
Hälfte zu den Seiten 125/126, war vorher beschrieben, wie drei Anstriche
zu einem Item auf dem vorhandenen Rest erkennen lassen. Die Seiten 5-8, 51-
54, 58-60, 68, 90, 97-100, 146-150, 166-168, 182 und 188 blieben unbeschrieben
und wurden einige Male (z. B. 58, 68, 100) für Federproben benutzt. Der
obere Teil des Blattes 59/60 ist abgerissen.
Das verwendete Papier enthält mehrfach Wasserzeichen, und zwar einen
Ochsenkopf in unterschiedlicher Gestaltung (1, 17, 21, 33, 39, 41, 49, 59, 67,
71, 75, 77, 83, 91, 93, 97, 115, 119, 143, 147, 149, 157, 167, 173, 189, 191),
eine Waage (107, 109, 111) und ein Kreuz (165).
Die Schrift ist eine schlichte Kursive, in einigen wenigen Fälle auch eine
ordentliche Kanzleischrift aus dem letzten Drittel des 15. Jahrhunderts. Auf den
Seiten 1 bis 67 konnten 26 Schreiber unterschieden werden, die eigene Einträge
oder Zusätze zu fremden vorgenommen haben. Während sich die meisten Hände
deutlich voneinander abheben, weichen dagegen manche nur graduell voneinan57
der ab. Darin liegt ein gewisser Unsicherheitsfaktor, zumal zu bedenken ist, dass
sich die Einträge über einen Zeitraum von 17 Jahren (1467-1483) erstrecken und
man deshalb mit einer Weiterentwicklung der einen oder anderen Schrift rechnen
muss. So kann es vielleicht schon einmal geschehen sein, dass Einträge zwei
Personen zugewiesen wurden, die in Wirklichkeit nur von einem Schreiber
stammen.
In mehreren Abschnitten waren viele Hände am Werk, dann wieder über
Seiten hinweg nur eine Hand, höchstwahrscheinlich die eines Zechmeisters. Es
kommt auch sehr oft vor, dass ein Vermerk zu einer Person später durch Nachträge
von derselben oder anderer Hand ergänzt wurde, sofern noch Platz bis zum
nächsten Eintrag geblieben war. Wenn so viele Leute über die Einnahmen und
Ausgaben von St. Johannes verfügen konnten, muss es ziemlich schwierig gewesen
sein, den Überblick über die Finanzen der Kirche zu wahren.
Das änderte sich erst 1484, als Hans Zischk das Zechmeisteramt übernahm.
Seitdem wurden – abgesehen von zwei Ausnahmen – nur noch von ihm
allein die Einnahmen und Ausgaben verbucht (69-193). Lediglich Kontrollvermerke
der Rechnungsprüfer kommen auf den von ihm geführten Seiten vor (89,
116, 145, 165, 169-171, 176, 193). Daneben existiert noch ein kleines Einnahmen-
und Ausgabenregister für 1490/91, das von Hans Gaimperger, dem zweiten
Zechmeister neben Zischk, angelegt wurde (61-67).
Die Handschrift ist im Großen und Ganzen chronologisch aufgebaut. Auf
den Seiten 1 bis 4 findet man die Einnahmen und Ausgaben zu den Jahren 1467
und 1468, dann folgen die Ausgaben für die Jahre 1468 bis 1483 (9-32), woran
sich die Einnahmen derselben Zeit anschließen (33-50). Nach dem erwähnten
Register Hans Gaimpergers für 1490/91 (61-67) – die einzige Ausnahme von
der Chronologie – sind die Einnahmen und Ausgaben für die Jahre 1484 bis
1490 (69-193) verzeichnet. Durch Nachträge auf Seiten, die zunächst leer
geblieben oder nur zum Teil beschrieben waren, wird die zeitliche Reihenfolge
öfter gestört. Als Beispiel mögen die Seiten 38 bis 39 dienen: Zunächst sind die
Einnahmen zum Jahr 1472 verbucht, die anschließenden Einträge betreffen Einkünfte
der Jahre 1474, wieder 1472, dann 1482 und 1475.
2. Editionsgrundsätze
Der Text wurde, abgesehen von wenigen Ausnahmen, genau nach dem Buchstabenbestand
in der Handschrift wiedergegeben. Groß geschrieben wurden nur
alle Eigen- und Ortsnamen sowie der Beginn eines Eintrags oder Satzes. Die
Schreibweise von i und j sowie von u und v wurde normalisiert, d. h. sie wurden
entsprechend ihrem Lautwert transskribiert. Im Bairischen waren im 13. Jahrhundert
b und w zu Reibelauten geworden, weshalb seit dieser Zeit häufig b für
w bzw. w für b geschrieben wird. Dies sprachliche Phänomen schlägt sich auch
in der Lienzer Handschrift nieder, so dass man darin z.B. sbester für swester,
antburten für antworten oder gewen für geben, awer für aber liest. In solchen
58
Fällen wurde in der Edition der Buchstabenbestand des Kodex beibehalten,
ebenfalls dann, wenn w für u steht.
Umlaute wurden nicht nur aus drucktechnischen Gründen durch die üblichen
zwei nebeneinander gesetzten Punkte über dem jeweiligen Vokal angezeigt.
Diese Praxis überwiegt nämlich auch deutlich in der Handschrift. Häufiger
wird noch ein Umlaut von den Schreibern durch zwei schrägrechts (manchmal
direkt) übereinander stehende Punkte (seltener durch winzige Striche) angedeutet,
moderne Umlautstriche über dem Vokal kommen kaum vor. Oft bleibt aber
ein Umlaut im Kodex unbezeichnet. Sonstige diakritische Zeichen der Handschrift
wurden für den Druck übernommen.
Sämtliche Abkürzungen, ausgenommen Münz- und Währungsbezeichnungen,
wurden aufgelöst. Sinnlose Schnörkel und überflüssige Kürzungszeichen
wurden ebenso ignoriert wie schwungvolle Bögen, die aus einem Abstrich des n,
m, h, g usw. hervorgehen und bis in die Höhe der Oberlängen reichen, ohne einen
Doppelkonsonanten andeuten zu wollen. Gerade Hans Zischk gefiel sich in
dieser Schreibweise.
Sofern es nicht für das Textverständnis nötig ist, wurden alle Währungsund
Münzangaben in Abkürzungen geschrieben, und zwar nach folgendem
Schema:
ag Agleier lb libra = Pfund
d denarius = (Wiener) Pfennig m Mark
du Dukaten p Perner = Berner (Pfennig)
fi Fierer (Vierer) rh fl rheinischer Gulden
fl florenus = Gulden ß solidus = Schilling
gr Groschen tl talentum = Pfund
kr Kreuzer w Wiener (Pfennig)
In der Handschrift konkurrieren die Tiroler und Wiener Währung miteinander,
doch haben die tirolischen Pfund Berner gegen Ende der Zeit schon deutlich das
Übergewicht über das Wiener Pfund Pfennige gewonnen. Die Agleier Währung
ist bedeutungslos geworden.
Die Meraner Münze hatte folgenden Aufbau: 1 Mark = 2 Gulden = 10
Pfund Berner, 1 Gulden = 5 Pfund Berner, 1 Pfund Berner = 12 Groschen
(Kreuzer), 1 Groschen = 5 Vierer, 1 Vierer = 4 Berner Pfennige. Das Pfund
Wiener Pfennige zählte 8 Schillinge zu je 30 Pfennigen, also insgesamt 240
Pfennige.
Wichtig zur Kontrolle der Preise und Löhne bzw. der Summenangaben
auf vielen Seiten der Handschrift ist die Relation beider Währungen zueinander.
Man rechnete im Lienz der Zeit folgendermaßen: 1 Gulden = 1 Pfund Wiener
Pfennige = 5 Pfund Berner, 1 Schilling = 7½ Groschen, 1 Groschen = 4 Wiener
Pfennige, 1 Agleier = 1 Vierer = 4 Berner Pfennige. Ein besonderer Fall ist der
Dukaten (auch als ungarischer Gulden bezeichnet), dessen Wert schwankte.
Nach den Summenangaben auf den Seiten 70, 107, 115 und 180 wurde er mit 78
59
Groschen (= 6½ Pfund Berner) oder 80 Groschen umgerechnet, S. 110 gar nur
mit 68 Groschen, S. 44 hingegen mit 10 Schilling = 75 Groschen.
Abgesehen von Jahresangaben wurden alle römischen Zahlen durch arabische
Ziffern wiedergegeben. Satzzeichen zur Textgliederung stammen vom
Herausgeber. Es schien nicht sinnvoll, die Zeileneinteilung der schmalen Handschrift
zu übernehmen. In einem solchen Fall wären oft nur drei bis fünf Wörter
in einer Zeile gestanden, was eine enorme Platzverschwendung bedeutet hätte.
Deshalb wurde der Text in üblicher Zeilenlänge ediert. Da er ein Zeugnis der
(Ost-)Tiroler Sprache im ausgehenden Mittelalter ist, wurden alle Fehler, Korrekturen
o. ä. der Handschrift genau notiert.
Das Personenregister bedarf einer Erläuterung. Die Handschrift vermerkt
– wie damals üblich – meist nur den Vornamen und Beruf einer Person. Weniger
oft werden Vor- und Zuname genannt, ganz selten wird dann noch ein Beruf
hinzugefügt. In manchen Fällen findet sich nur die Angabe des Berufes, des
Vor- oder Zunamens. Mit Hilfe einschlägiger zitierter Darstellungen und gedruckter
wie ungedruckter Quellen zur Lienzer und Osttiroler Geschichte (besonders
Urkunden u. Handschriften aus dem Tiroler Landesarchiv Innsbruck,
Urkunden aus dem Stadt- und Pfarrarchiv Lienz, Urbare der Lienzer Kirchen St.
Andrä und St. Johannes sowie Material aus den Sammlungen Oberforcher und
Wiesflecker) wurde versucht, etwas Ordnung in die große Zahl der Namen zu
bringen und Doppelnennungen einzuschränken (z. B. ist Hans pek, klein Hänsl
pek und Hans Gainperger ein und dieselbe Person). Die Zahlen, die im Register
urkundlichen Nachweisen über Status, Name, Beruf, Herkunfts- und Wohnort
einer Person in Klammern hinzugesetzt wurden, bezeichnen die Jahre, aus denen
die Belege stammen. Um nicht den Anmerkungsapparat in der Textedition durch
Quellennachweise zu den einzelnen Namen überborden zu lassen, wurde diese
Vorgangsweise gewählt. Die Seitenangaben in den Registern beziehen sich auf
die Paginierung des Rechnungsbuches. Im Sachregister wurden häufige Berufe
wie Bäcker, Müller, Steinmetz, Maurer, Zimmermann, Tagwerker, Knecht und
ihre Tätigkeit (z. B. Stein hauen, mauern) sowie öfter vorkommende allgemeine
Begriffe (z. B. Stein, Stück, Tagwerk) nicht erfasst.
60
3. Text
[Ver]merckt sand Johans kirchen verraite, urbar und regischtter in der
stat zw Lünntz im 91.jar
[S. 1]
Vermerkcht, das Michel Nidenpös, purger ze Lüntz, ain raittung getan hat von wegen
des zech ambts sannd Johanns kirichen in der stat Lüntz, das beschehen ist an
sannd Jorgen tag anno domini etc. lxvijmo. An dem benanten tag sein von bett wegen
zu dem selben zech ambt erwelt worden Adam mulner1 [und] Lienhart pekch
als lanng, bis das man annder zechleut mit der gemain secza.
Item darnach ist vermerkch, was die obbenanten zechleut von sand Johanns kirchen
wegen haben eingenomen in dem selben jar. An sand Philipp und sand Jacobs tag
von dem wurff2 47 gr und 2 fi.
Item darnach haben wir eingenomen an sand Johanns tag zu sunabenden3 ½ m und
2 fi.
Item und haben eingenomen an sand Jacobs tag im snitt von wurff ½ m d.
Item Linhart spängler dedit 3 ß d zins von der egarten4 am Rennbeg.
Item klain Hännsel pekch dedit 40 ag zins von ainem mad, als man gen Dristach
gett.
Item und haben verkaufft 5 ½ lb woll, ye 1 lb umb 10 w.
Item und haben eingenomenb an sand Johans tag in weinnacht veyartagc von wurff
19 kr.
Item und von der Kristoff pechkin hab wir ein genomen 5 ag von den aker.
[S. 2]
Item Hanns Streicher dedit 16 ag von ängerlein am Rindermarkcht.
Item Tächsser dedit 32 ag von ain akcher am Rennbeg.
Item mulner ze Godnach5 dedit 10 ß d von der mull.
Item vermerkcht das ein nemen von dem nutz des lxviij jars.
Item von erst hab ich eingenomen an sand Philipp und Jacobs tag von wurff 58 kr.
Item zu sand Jacobs tag im snittd ist zum wurff worden 45 gr.
[S. 3]
Hye ist vermerkcht das ausgeben, das Adam mulner und Linhart pekch von sannd
Johanns kirchen wegen haben [getan] sider sand Philipp und sand Jacobs tag anno
etc. lxvije.
Item habenf wir gekaufft 2 lb wax von Jobst kramer um 2 lb p.
Item und haben ausgeben 40 ag umb 5 sag plöcher6.
Item und haben ausgeben 37 gr dem Genewein umb 5 sag plöcher und 9 gr fuerlon.
Item und hab ausgeben 20 gr sneid lon dem sagmaister.
a korrigiert aus sezz.
b genomen über die Zeile geschrieben.
c ar auf Korrektur.
d danach überflüssiges hab.
e es folgt Item v, das Item durchgestrichen.
f davor von durchgestrichen.
61
Item und hab ausgeben 1 fl maister Hannsen mawrer von Villach.
Item und hab ausgeben dem Valkchner auss Slätten7 12 ß d miner8 3 gr umb holcz
zu ainer winter prugken under Ainater9 perg.
Item und hab ausgeben 6 gr dem Jorg zÿmerman, das er sand Johanns turen10 gedacht
hat.
Item und hab im mer geben fur kost und fur lon 7 gr, das er dy hutten gemacht hat.
Item und hab ausgeben maister Hannsen mawrer, der dy stain hat prochen, ½ m.
Item und hab ausgeben 1 lb p zum kalch umb holcz dem pawer, da der Lienhart
kesler kauft hat.
Item und hab ausgeben 5 gr umb 4 päm zu der hueten.
Item und hab ausgeben 12 fi, als wir das geding mit maister Hannsen gemacht haben.
Item 3 gr umba zu der allmären.
Item und hab ausgeben 17 fi, als der prunn maister hie ist gewesen von der Lucein
geschäfft wegen.
[S. 4]
Item und hab geben dem Poschen 5 gr von der brieff wegen der Lucein geschäfft,
dÿ man dem prunn maister geantburt hat.
Item mer hab ich geben dem Jorg zymerman 12 gr, der venster in dÿ hueten gemacht
hat und taffelen zum entwerffen.
Item und hab geben dem Hainreich poten 2 gr umb zwen dillen11 und ich hab selbs
zwen dillen dar geben umb 2 gr und hab dar geben zwaÿ sag plöcher umb 4 gr.
Item und hab ausgeben 3 gr umb scharnagel zu der hütten.
Item aber 2 gr umb rauch12.
Item aber 2 gr fur den Poschen.
Ist zu wis[s]en, das der Lienhart pek und Adam mulner verrait, was sy eingnomen
und ausgeben haben von dem lxvij jar, alsb in dem raigister stetc.
[S. 5-8 leer]
[S. 9]
Vermerkcht der anfannkch des paws sannd Johanns kirchen in der stat Lüentzs, das
beschehen ist in der wochen zu sand Rueprechts tag anno domini etc. lxviijvo und
dabey das ausgeben, so wir pawmaistern ausgeben haben.
Item am ersten haben wir ausgeben maister Hannsen von Villach, als man das gedinge13
mit in getan hat, 1 fl.
Item und haben ausgeben den knechten zu den kalch 65 kr, die stain zu dem kalch
gekchlawnebt haben. Aber hab wir in geben 40 gr. Mer hab wir in geben 1 fl in
gold.
Item und haben ausgeben zu der winter prugken 12 ß d miner 3 gr.
Item und haben ausgeben den selbigen, die dy prugken gesetz haben, 11gr.
Item und haben geben maister Hannsen, des Mertel mawrer sun, 40 ß d an stain prechen,
mer hab wir in geben 3 m d und 6 ß d fur 200 stukch, item 10 stukch.
a Die Angabe der gekauften Sache (Scharniere [?] für den allmären = Kasten, Schrank)
fehlt.
b zweites l getilgt.
c ein Buchstabe getilgt.
62
Item und haben geben maister Jorgen Krumppacher umb 200 stukch stain 7 fl.
Item an den obbenantten zway hundert stukchen stain hat maister Hans von Vilacha
genomen 40 stukch, die er gen Dölsach hat genomen, dafur ist er sand Johanns wider
schuldig 2 m d.
Item aber hab wier aus geben den mawrern 50 tagberich14, vacit in gelt 4 m und 6 ß
d.
Item mer haben wier aus geben den mawrern 73 tagberich, vacit in gelt 7 m miner
22 w, actum am heiligen abent zu weinachten anno lxviij.
[S. 10]
Item aber hab wier aus geben dem Wolfl zu Durek15 von 2 tausent holcz von stok zu
slahen 36 ß d.
Item aber hab wier aus geben den maurerb 3 lb d miner 3 gr.
Item aber hab wir auss geben den maurerc 23 ß d miener 6 d.
Item aber haben wir den stainhauern geben 23 ß minus 6 d.
Item aber haben wir denselben stainhauern geben 3 m und 15 d.
Item aber haben wir den stainhauern geben 5 m d 5 ß und 10 d.
Haben aber gerait mit den 6 mawrern zu der sbester kirbeich16 anno lxviiij und yeden
9 tag, vacit alles alls der winterlan 5 lb d et 10d gr.
Aber aus geben 4 gr stain zu fueren von Ainat der gueter nachte 17.
Aber haben wyer aus geben dem maurer 18 ß d miner 3 gr, actum am suntag Occulÿ
anno lxviiij.
Mer hab wier aus geben in eodem die den stain fuerern 4 fueder, darumb 8 gr, aber
8 gr der Hans pek.
Aber hab wÿr aus geben den maurer 18 ß d minus 2½ gr, aber hab wÿr aus geben
den maurern 18 ß d minus 3 gr, aber hab wir in aus geben den maurern 13 ß d minus
2 gr.
[S. 11]
Aber hab wÿr [geben] den maurern 9 ß d minus 2 d, mer hab wÿr aus geben 2
knechten 10 gr von 2 dagberhenf, mer hab wir aus geben von 3 multern18 5 gr.
Aber hab wier geben den zbain mawrern 6 ß d und fur 10 rwstpam19 10 grg am
samcztag nach Pasceh anno lxviiij.
Auch 6 gr umb stain fueren.
Aber hab wier geben den mawrern von einer wochen 13 ß d und 18 d.
Aber hab geben den stainfuerern zu den grunti 40 ag.
Aber mer ein woch den mawrern 16 ß d und 4 gr.
a er getilgt und maister Hans von Vilach darüber geschrieben.
b im Text steht irrtümlich mairer.
c u aus i korrigiert.
d danach ein Buchstabe getilgt.
e statt t ein k geschrieben.
f danach Buchstaben getilgt.
g 10 gr über der Zeile nachgetragen.
h danach folgt ein zweites Pasce.
i davor ein Buchstabe getilgt.
63
Aber mer ein wochen 8 ß d. Das ist geschehen am suntag vor Philip et Jacob tag
anno lxviiij.
Aber hab wier geben zbain knechten, die stain abher haben gelas[s]en, 10 gr.
Aber hab wir 2 wochen 24 dagwerch und prinda die sum 23 ß d miner 2 d.
Auch hab wir 2 kalch druchen20 lassen machen, nagell und als samen 6 gr, auch fur
eisen und fur nagl zu an das machen 15½ gr.
Aber hab wierb aus geben dem maurern ier 3c jeden 42 gr von 6 tagberich und dem
palier 6 gr mer dan den andern, vacitd 11 lb p oder 17 ß d und 18 d, actum am
phingst abent anno lxviiij.
Mer hab wier geben dem Hainreich fuerer von 5 trugen 24 gr, mer hab wiere geben
Nikl Premperg 12 gr, das er den kalich hat holfen auflegen.
Aber hab wierf ein21 geben 7 gr, der die stain zam geklaubt zu Ainat.
Aber 3 gr dem sloser von slos zu richten zu den gotczleichnam haus22.
[S. 12]
Aber hab wir gebn den grunt grabern 4 knechten 35 gr, mer hab wir geben den
zwaÿn maurern 2 w und 3 ß d, mer hab wir geben den zimer knechten 9 grg, da sy
das dach habent unter rüst.
Mer hab wyerh 2 maurern gebeni 10 ß d von 5 tagen, mer hab wir geben den
grundt grabern und den stain hebern und den märder23 knechten 2 lb d von 24 tagwerchen,
mer hab wÿr [geben] dem jungen Jorg smiden von 2 stainggen24 eysen 8
gr , mer hab wÿer geben denj knechten, die die windter prucken zu haufen habent
geczogen, 1k lb p, mer hab wir gebenl umb 1 puschel schmir 13 fi.
Aber hab wier aus geben den mawrer und den knechten 4 m und 46 gr am suntag
vor s. Veitcztag.
Aber hab wier geben Hainreich fuerer ½ lb d stain fueren.
Aber hab wier aus geben 12 fi, do man den grunt peschawt hat.
Aber hab wÿr geben den Hans klamprer 32 gr von 4 tagenwerchen.
Mer hab wÿer geben dem Hans peken, das er stain hat gefurt, 26 gr.
Mer hab wier geben den Frÿtl von Leusach von 8m trugen kalh 18 ß d.
Mer hab wÿer geben den märter rurern und den stain tragern und denn arbetern von
25 tagwerhen 2 lb d minus 5 gr.
[S. 13]
a statt pringt.
b zweites wier danach getilgt.
c über getilgte Buchstaben geschrieben.
d danach der 14 lb p und 6 gr getilgt.
e wier über der Zeile nachgetragen.
f überflüssiges geben danach nicht getilgt.
g darüber hinzugesetzt: habent sy zert.
h über wiyr geschrieben.
i geben über die Zeile gesetzt.
j ein Buchstabe danach getilgt.
k danach Verschmierung.
l danach 13 fi getilgt.
m danach überflüssiges d.
64
Mer hab wÿer geben 3 maurern vona 5 tagen werhen 15 ß d minus 4 ag.
Mer hab wÿer geben den Kuncz Lasteter, das er stain hat gefurt, 24 gr von 3 tag
werhen.
Mer hab wier geben dem Hansl, Andre kramer sun, 25 gr an seiner arbait.
Item darnach haben wir aber ausgeben dreÿn mawrern 15 ß d und 10 w in der wochen
nach Viti.
Item und haben geben 5 knechten, bringt dÿ summ 2 m d und 5 gr von 25 tagen.
Item dem jungen Jorg schmid 2 gr umb ain hawen.
Item mer hab wir geben 4 maur[ern] 2 m d miner 4 gr.
Und auch hab wir geben den knechten 11 ß d miner 3 gr, 4 knechtt.
Auch hab wir dem schmid geben von ainer druchen und von ain stock ½ lb d.
Item mer hab wir ausgeben 4 maurer 19 [ß d]b und 10 d und den knechten 10 ß d ir
dreÿn und mer 36 fi umbc mandag wein.
Item mer hab wir 4 maurer 17 ß d geben und 10 d.
Item mer hab wir 3 knechten 10 ß d geben.
Item mer hab wir aus geben 4 lb d 10 gr ain wochend denn maurer und den knecht.
Item mer haben wir geben den mawrerne und knechten, bringt dreÿ wochen, alles
zesamen gerayt nämlich 43 ß d und 10 d.
[S. 14]
Item mer haben wir den maurern und tagwerchern geben 4 lbf d 5 ß und 18 d sabato
post Egidi anno ut supra lxviiijo, aber 1 lb p montag wein.
Item mer hab wir auss geben den maurern [und] den knechten 3 ½ lb und 3 grg.
Item mer hab wir auss geben den maurern und den knechten 3 lb miner 5 gr.
Mer hab wir den maurern geben 4 lb d und 6 grh.
Aber hab wier aus geben den maurer und knechten 3 m und 3 gr.
Aber hab wier aus geben den maurern und tagberichern 22 ß d.
Aber hab wier aus geben von holcz zu treiben ab den perg 17 ß d, und 8 gr den zimerman
von der kirchtur und 2 gr umb rauch.
Aber hab wier aus geben 2 m di maister Hansen an seiner profisan und 1 viertail
Rainfal25 leitkauf26, damit ist er gar zalt seiner profisan von dem jar anno lxviiijj.
Aber hab wier aus geben maister Hansen maur[er], unsern nachparen, 11 lb p winterlan.
a danach ein Buchstabe getilgt.
b Die Währungsbezeichnung ist hinter 19 ausgefallen. Sie wurde nach den vorhergehenden
und nachfolgenden Einträgen ergänzt.
c davor und durchgestrichen.
d stattdessen irrtümlich mochen geschrieben.
e geschrieben wurde: mawnrernn.
f das Pfund wurde doppelt (abgekürzt und ausgeschrieben) vermerkt: lb phunt.
g Links an den Rand wurde neben diesen Eintrag gesetzt: facit pis her 100 et 23 lb d 6 ß d 6
lb [p] 9 ducaten.
h Dieser Eintrag ist zwischen dem vorhergehenden und dem nachfolgenden Buchungsvermerk
eingeschoben worden und musste, da nicht mehr genügend Platz war, seitlich nach
rechts verschoben werden.
i danach an getilgt.
j danach actum getilgt.
65
Aber hab wier den penanten mawrern geben 14 ß d.
Aber hab wier aus geben den stainfuerern 31 gr, Guglmar et Pekhofer.
Aber hab wier aus geben 2 lb p umb 2 lb wax
Aber hab wier aus geben umb prat27 den holcz fuerern 9 gr.
Aber 4 gr stain fuerera.
Aber 24 gr den Hanns mawrer.
[S. 15]
Anno 70 phingsten
Aber hab wier ausgeben den Linder 7 gr fuerlan von 2 trugen kalich.
Aber hab wier aus geben umb ol 23 ß d miner 6 d.
Item mer hab wir aus geben den Zirenstain umb ain trugn kalch 18 kr.
Item mer hab wir aus geben den maister Hansen und seinen gesellen in der wochen
vor sand Jacob tag 32 kr und den mordter knecht 15 kr.
Item mer hab wir aus geben den holczknechten 21 kr zu den kalchich.
Item mer haben wir geben den maurern und den knechten 1 lb d und 5 gr.
Item mer hab wier geben dy ander wochen den maurern und den knechten 46 gr.
Item mer hab wier geben dem Jorg Ziernstain 3 lb p umb kalch.
Item mer hab wier geben den tagwerchern, dy das holcz aus haben helfen cziechen
czw dem kalch, 68 gr, und czw treiben.
Item mer hab wier geben von den sant undb kalch czw fueren 16 gr.
Item mer hab wir geben 3 ß d czw der jausen den knechten, do sy das kalch holcz
haben aus geczogen.
Item mer hab wir aus geben den maister Hansen mawrer und sein knechten, die
stain und morter habent getragen, 10 ß d.
Item mer hab wir aus geben den knechten, die stain habent gefürt zw den kalch,14
kr.
Item mer hab wir aus geben den knechten, die habent geholffen an legen den kalch,
ir dreyen 10 ß d mynger 1 kr.
Mer habc wier aus geben 4 knechten, jeden 81 gr, vacit 5 lb et 24 gr, da man den
kalich geprent hat.
Auch hab wier vor aus geben knechten und fuerern zu dem kalich 4 lb d et 26 gr.
Aber 3 fuerern geben, die weil der kalich gepre[nt] hat, 10 ß d.
Aber hab wier aus geben dem wiert zu Leusach28 fur speis und wein dem kalich
maister und seinen geselen, alls man den kalich geprent hat, 3 m und 11 gr.
[S. 16]
Item mer haben wier geben dem maister, der den kalch prent hat, 20 lb p, und seinem
gesellen dem Oswald 8 lb p.
Mer haben wir geben umb dy keren29, dy man in dem kalch verprent hat, 9 lb p.
Mer haben w[i]r geben umb 200 preter auf sand Johans kirchen auf den turen ½ lb
d.
Mer haben wir geben den czimerlewten, dy gedekt haben, 11 gr.
a e über dem u nachgetragen, kein Umlaut (man schreibt fast immer fueren, fuerer
[=fahren, Fuhrmann] mit einem Diphthong).
b danach klo getilgt.
c danach wer getilgt.
66
Mer haben wir geben 6 gr umb dy schipfl30, dy man auf den kalch gedekt hat.
Mer haben wir geben den knechten, dy den kalch gedekt hat, 17 gr.
Aber haben wier gnamen 2 lb wax von Ne[u]wirt, an seiner schuld ab geczogen.
Aber hab wier aus geben den maurern von staina prechen 8 m und 24 gr.
Aber haben wir dem maurer geben von stain prechen 36 gr zw ostern anno lxxj.
Item aber haben wir ausgeben ettlichen knechten, die stain auf haben helffen legen,
auch den fuerlewten 3 lb p, beschehen nach ostern anno lxxj.
Aber hab wier ausgeben dem Hainreich fuerer von 13 trugenb 5 lb p.
Und dem Adam von 12 fueder kalch 32 gr.
Aberc hab wier aus geben 6d gr sagmaister.
Und 7 gr von der winter pruken anno 71 Margrete.
Aber hab wier ausgeben umb ol und wax 3½ m.
[S. 17]
Item es ist zw merchkn, alls wir wider an haben gehebt zu pawen in deme lxxj jar
zw sand Simon Judas dy selbig woch mit denf stain hauern, hatt pracht dÿ sum 7g ß
d dÿ sälbig wochen.
Dÿ ander woch pringt dy sűm 12 ß mingerh 10i d.
In der driten wochen dar nach pringt awer 12 ß d miner 10 d.
In der vierden wochen am suntag vor sand Andreas tag bringt aber 12 ß d miner 10
w.
Mer hab wir den maure[r]n geben 14 ß.
Aber 14j ß dÿ ander wochen.
Aber ein wochen dy nagsten vor weinachten 12 ß miner 10 d.
Aber hab wir den polier von Dölsach geben und seinen gesellen 5 lb d miner 8 kr.
Aber hab wir im geben ein wochen 5k ß d miner 10 d.
Dar nach hab wir ÿm geben 1 m d.
Mer hab wir in geben 1 m d.
Aber hab wir in geben an unser fraun zw Liechtmeßl tag von dreyn wochen 4 m d
undm 50 d.
Aber hab wier aus gebenn den stainmeczen von den dreÿn wochen winterlan, die
sich geent haben zu sbester kirbeich anno 72, 4 lb d et 3 ß d und 12 fi umb rach31.
Aber hab wier gebena dem maurern an suntag Occuly anno 72 15 ß miner 10 d.
a danach folgt noch einmal stein, nun mit e geschrieben.
b trugen über ein getilgtes gr geschrieben.
c zweites aber getilgt.
d über getilgte 7 geschrieben.
e danach en getilgt.
f n aus m korrigiert.
g aus 8 korrigiert.
h danach z getilgt.
i danach p getilgt.
j danach sln getilgt.
k zweite 5 getilgt.
l zw Liechtmeß über der Zeile mit Einfügungszeichen nachgetragen.
m danach 10 getilgt.
n danach zu sb getilgt.
67
Aber hab wier geben den maurern von zbay wochenb .
[S. 18]
Item aber dÿ ander wochen 18 ß d miner 3 gr.
Anno 72
Aber hab wier mit dem mawrer gerait zu ostern, alls sy da hin sind geczogen, hab
wier ien geben 42 ß d miner 10 d.
Aber hab wier aus geben dem Seidennater umb stain 8 ß d.
Aber hab wier dem Asem ze Dristach geben 15 gr fur den schaden, den man ien
getan hat mit den stain in sein veld.
Aber haben wir angehebt ze maurenc anno 72
Aber hab wier gerait mit den maurern an s. Jacobs tag im snyt, hat der lan pracht 3½
lb d undd 1 gr.
Aber hab wier geben den maurern an s. Peters Vincula anno 72 10 ß d und 2 gr.
Und den stain e tragern 75 gr, auch 20 gr den stain fuerern geben.
Item am sambstag vor Laurenti anno lxxij hat man gerait mit maister Hannsen maurer
von 18 tagwerchen, bringt 19 ß d und 6 d, ist zalt.
Item eodem die haben wir ausgericht dreyen maurern 14 ß d.
Item eodem die haben wir ausgericht vier gesellen, die stain und morter getragen
haben und stainfueren und umb nagel und montags wein, bringt 15 ß d und 14 d.
Item mer haben mir aus gerich den maurern 2 m d miner 2 gr.
Auch hat man mer ausgericht den staintrager und merter ach rierer32 10 ß d.
Item mer mayster Hans, Mertell maurers sun, 16½ ß d ym und seinen gesel an arbayt
anno etc.
[S. 19]
Itemf darnach hab wir aber geben den mawrern, mörter ruerrer, stain trager,
zÿmerleüten, die dÿ tur gemacht haben, und dem slosser, der zwaÿ slos an gemacht
hat, bringt alles 5 m d und 4 gr.
Item darnach haben wir aber mit den mawrern, dÿe die stain in der hueten zum
pheÿllern gehaut haben, abgerait und bringt in ainer summ die selben tagwerch 5 m
d und 5 gr, der wir sÿ schon entricht haben anno lxijo.
Item darnach haben wir aber mit den mawrern, mörter ruerrer, staintrager gerait von
zwaÿn wochen, bringt in ainer summ 5 m und 5 ß d, der wir sy auch entricht und
bezalt haben. Die raittung ist beschehen am sambstag vor sand Matheus tag des
haÿligen ewangelisten und zwelff poten, anno domini etc lxxijo.
Aber hab wier aus geben 2 mawrern 6 ß d, alls wier von mawrn auf gehart haben in
der wochen post Michhales tag anno 72.
Und 3 knechten ien 5 gr, macht auch 6 ß dg, ier 3 jeden 3 tag.
Aber 1 taglan 7 gr ein maurer.
a geben über der Zeile nachgetragen.
b dieser Eintrag wurde durchgestrichen.
c Diese Zeile steht in einer Umrahmung.
d danach 16 d getilgt.
e danach er getilgt.
f davor steht da anhebn.
g danach jeden getilgt.
68
Aber den Hainreich fuerer 15 gr an stain fuern.
Aber hab wier aus geben 20 ß d umb ½ czentner ol dem Däxer anno 74 Conversio
Pauli.
Aber aus geben dem Hainreich fuerer 10 ß d von kalich fueren.
Aber aus geben 24 gr dem maier zu Pruk auch von kalich fueren.
Aber aus geben 18 gr die sigl an den priefen ein zu fassen.
Aber aus geben 21 gr den zimerman von deken.
Aber aus geben 10 gr auszua raümen die kirchen.
Aber aus geben 12 gr den zimerman von deken den turn.
Aber aus geben 5 gr der den kalich ab zu seczen.
[S. 20]
Aber aus geben 24 fi leitkafb, da wier das guetl zu Godnach aus gelasn haben.
Aber hab wier aus geben den Däxer an eisen und stahl und ol und nagl, hat pracht
14 ß d miner 4 d.
Aber hab wier aus geben den maister Hansen maurer 20 ß d von stain haün.
Aber hab wier den maurern den knechten geben 6 ß d, das sy dem mesner sein keller
habent gmacht.
Item aber hab wir ausgeben maister Hannsen pawmaister 1 m d an suntag nach unser
frawen tag zu Liechtmezz in lxxv jar.
Item darnach hab wir geben maister Hansen, Mertel mawrers sün, 50 gr von funf
stukchen ze häwen, ye von 1 stukch 10 gr. Mer 40 gr von 4 stukchen. Mer hab wir
im geben 4 m d.
Mer hab wir geben den Mertel maurerrs sun, maister Hansen, 6 und 5 lb d.
Item mer hab wyr mayster Hansenc, Mertel maure[r]s sun, aus geben 11 lb d, dar an
hat er uns 100 werch schuch gehautt33 anno dominid im lxxve jar.
Item und haben geben den stain fuerern, dem Peter tagwercher 4 gr, dem Hueber zu
Dristach 2 gr, dem Ortter zu Dristach 2 gr, zwaÿn knaben von Ainat 2 gr.
Item und haben geben maister Hannsen von Dölsach 3 lb d umb 66 stukch.
Item mer hab wir geben ain zymerman 3 gr, der den turn gedekcht hat.
Facit pisher an der andern veder 100 et 77½ lb d 27 d.
[S. 21]
Anno domini im lxxv jar etc. ann sand Johanns tag haben wir wider angefangen zw
pawen sand Johanns kyrchen zw Luncz.
Item am suntag vor sand Margreten tag haben wir an dem obgeschriben paw sand
Johanns kirchen aus geben 4½ lb d myner 4 d dem palier und seinen gesellenn und
den knechten.
Item mer hab wir aus gewen des nachschten suntages nach sand Margretten tag dem
parlirf und dem ander arbaytern 4½ lb d und 23 gr 2 d.
Item mer hab wir aus geben 9 kr fur 2 kaÿstlein34 in dem sagrer35.
a danach raum getilgt.
b aus leithaf verbessert.
c danach sun getilgt.
d domini irrtümlich dnno abgekürzt.
e aus lxxvij korrigiert.
f über getilgtes pallirer geschrieben.
69
Item mer hab wir aus geben 2 wochen, aine vor sand Jacobs tag und aine darnach,
den parlir und seinen gesellen und den knechten, die die stain und mortter tragen,
und den mortter rurer und pringt die summ uber all 6½ m d und 8 gr.
Item mera hab wir ausgeben ain fürer, der stain und sant hat gefurt, ain wochen 1 m
d.
Item und haben aus geben 10 kr fur ain sant trugen.
[S. 22]
Item mer hab wir aus geben in 2 wochen, aine vor sand Larenczen tag und aine dar
nachb sand Larenczen tag ist gewessen, den parlir und seinen gesellen und den morter
rürer und den knechten, die stain und mortter haben getragen, pringt die sum 5½
m d und 20 kr.
Item mer hab wir aus geben fur ain trügen und fur tillen zw ainer tūr, pringt 17 kr.
Item mer hab wir aus geben den fūrer, der sant und stain haben gefuert, 7 ß d.
Vermergkt, das wir des suntag vor sand Bartlmes tag dem pallyrer und sein gesellenn
und allen arbaitern gebenn haben 3 lb d und 16 d 2 fi anno domini im lxxv jar
etc.
Item mer hab wir gerait mit maister Hansen knecht ainen, den hab wir geben 2 m
minus 10 d.
Item dy wochen vor sand Augustins tag [hab] wir gerait mit maister Hansen und
seinen gesellen und mit den ander arbatern, hat pracht 3 m und 2 kr und ist weczalt.
Item aber hab wir geben umb liger statt fur dy maurer gesell 21 kr.
Item mer hab wir geben umb stain furen und sandt fueren, pringt 7 ß d.
Aber hab wier geben den maister Hansen mawrerc unsern nachparn zu drein malen
20 ß d, daran er uns stain solt prechen.
[S. 23]
Item und haben ausgeben dem Reinischer umb öll gen sand Johanns 4 m d und 15
krd am erigtag36 vor unser lieben frawen tag ze Liechtmecz anno lxxvjto.
Item und haben ausgeben dem Hanns slosser 2 m d auf ain raittung an slössern, so
er gen sand Johanns gemacht hat.
Aber hab wier aus geben von der kloken wegen dem zingieser 11 ducaten gulden.
Aber 28 gr umb wein, doe man die kloken gosen hat und umb den klachl37 8 lb p.
Auch hab wier 12 gr geben umb das ampt und 1 mes.
Aber dem prior 20 ag umb ein ampt, do man die kloken hat welen giesen.
Aber habf wier aus geben den zimerleuten zu deken am ersten 32 gr undg 5 gr umb
nagl und fur 200 preter 30 gr und 4 gr das dach zu schaufl und 12 fi umb wein.
Aber käter38 und kegl39 zu machen 18 gr in sagrer.
Aber hab wier aus geben ½ lb umb 1 sam puksen pey den Singer.
a danach folgt ein zweites überflüssiges mer.
b nach über getilgtes in geschrieben.
c mawrer über der Zeile nachgetragen.
d kreutzer über getilgtes dn geschrieben.
e es folgt ein zweites überflüssiges do.
f danach Buchstaben getilgt.
g danach Buchstaben getilgt.
70
Aber 7 gr umb 1 klokensail, aber 3 gr das man die wel zu der kloken pesnyten hat
und 7a fi fur die hiengen40 in die kloken.
Aber 5 gr umb leitkaf, da wier den zeug der sloserin zu kaufen haben geben.
Item mer hab wyr aus gewen 17 ß d und 10 d umb oll dem Andre Weinmynell von
Traburgen41 anno domini lxxvij jar.
Item mer hab wyr aus gewen 4 lb d umb oll dem Reynischer an der Geyll anno
lxxvij in der vastenb.
Aber hab wier dem Täxer abgeczogen 8 ß d an den, das er zu der kirchen hat geben
an sein zins zu s. Pauls tag Conversio 74.
[S. 24]
Item mer hab wyr aus geben, da das dach nyder ist gan[g]en zw san Johanns, czymerleyten
und räumern, pryngt dy suma 13 ß d, und umb ain hunder[t] scharnegel 5
gr und umb 70 lb eysen und ain lb umb 3½ d und pringt dy suma 1 lb d und 5 d,
anno domini im lxxvij jar.
Item mer hab wyrc aus gewen 6 gr, alls wir mytt dem czingysser gerayt haben anno
domini lxxvij jar.
Item mer hab wyr aus geben 7 gr 1 fi und 1 gr gocz d42, als wyr mytt der Sporin ains
sein worden anno domini im lxxvij jar.
Item mer 3 gr, als der Strecher das ängerll chauft hat anno domini im lxxvij jar.
Item mer hab wyr aussd geben 13 ß d und 6 fi umb das holcz zw der glogen anno
domini lxxvij jar
Item mer hab wyr auss gewen 1 lb p, das man dy ckogene hat auf gehengt lxxvij jar.
Item mer dem Martein speyngler 8 gr umb den glogen rym anno domini im lxxvij
jar.
[S. 25]
Item mer hab wyr auss geben dem ckanczler 12 fi umb ain fyrtell wein, alss man dy
cklogen hat auf gehengt anno domini lxxvij jar.
Item mer hab wyr auss gewen 6 gr meynsf hern wagen cknecht, das sy dy lerchen
haben gefyrtt anno domini lxxvij jar.
Item mer hab wyr aus geben 12 gr dem Jorgen schmyd von Leysach anno domini in
lxxvij jar.
Item mer hab wyr aus gewen 8 gr dem czymerleytten und 5 gr aymem cknecht und
2 gr umb scharnagell, als der wynt das dach hatt zprochen anno domini im lxxvij
jar.
Item mer hab wyr auss gewen 42 gr dem Hanß schloser zw spyczen dy eysen anno
domini im lxxvij jar.
Item mer hab wyr aus gewen 2 fl mayster Hanseng, Mertel maurer sun, dar an soll er
uns stayn prechen anno domini lxxvij jar.
a danach ß getilgt.
b anno lxxvij in der vasten über getilgtes anno domini im lxxvij jar geschrieben.
c danach zweites hab wyr getilgt.
d im Original stehen drei s, bei drei weiteren der folgenden Einträge auch.
e statt cklogen (= Glocken).
f danach überflüssiges es nicht getilgt.
g danach sun getilgt.
71
[S. 26]
Aber hab wier aus geben dena Reinischer 26 ß db an ol Vincenty 78.
Auch hab wier aus geben 11 gr umb smalcz, das wier ol gmanglt haben.
Auch 3 gr geben den statpoten, das er das dach am turen gepesert hat, aber hat er 5
gr zu lan an deken den turen umb sunbenten 78.
Aber hab wier aus geben dem Ssinger zu Ainat ½ lb d an stain fueren Occuly 78,
aber hat 25 gr an stainfueren.
Aber hab wier aus geben 12 gr den Hans sloser umb ein slusl, den der mesner zu
prochen hat.
Aber hab wier geantburt dem Mathe gold smid 26 latwerich43 silber und 4 lot44
müncz, die er pren mues, dar aus sol er ein kelich machen. Er hat auch 7 ß d auf den
lan. Er hat auch ein angnus dey45, das sol er verkaufen alls pest er mag und uns das
antburten. Actum post Ambrosic 78. Wier haben mit den Mathe gold smid gerait
und ist zalt und ist uns schuldig das obgnant angnus deyd.
Aber hab wier aus geben dem Artl zimerman 8 ß d an dem, das er die kloken in den
turen sol hengen vor Jory 78, auch 2 gr umb ein slos, aber hat er 6 gr der Artl, aber
sein geselen zbain jeden 20 gr. Aber hat der ob gnant Artl fur sich und sein geseln 5
lbe und 3 gr, das auf die obgnant arbeit in il[l]o tempore.
Aber 3 gr umb nagl zu der kloken, aber 9 gr des Artl geseln, aber hab wier geben 12
gr umb holcz zu der klokenf.
[S. 27]
Mathe gold smid für ein angnus dey zu verkaufen.
Mer hab wier geben dem Hansl mawrer 18 gr, das er hat helfen dye stain aus der
laken46 gebinen und den fuerern helfen auf heben, actum an sannt Tamas tag anno
78.
Aber hab wier den obgnanten mawrer geben 11 ß d, die ien von der kirchen gesprochen
sind an stain prechen, die wier vermaint sy nicht schuldig zu sein gebesen,
auch sol er noch zal und mas antburten, alls 1½ hundert stuk.
Aber hab wier geben dem Lengenholczer 37 gr fur den maister Hansen maurer von
S.Larenczen an seine profisan zu den newen jar 79.
Aber hab wier geben dem Dur schuester 15 gr, das er stain sol fueren, von 1 fueder
3 gr das geding, actum nofo anno 79.
Aber hab wier dem obgnanten schuester geben 9 ß d und 6 d.
Aber habent uns die nachparen von Ainat von Oberluencz aus dem Oberdrum gefuert
21 fuederg, von 1 fueder 3 gr, facit 63 gr, Vincenti 79.
Aber hab wier geben dem Taxer 7 lb p. und 5 gr, darumb er der kirchen eisen und
stahl und nagl hat geben, 79 Conversio Paule.
a danach Reinisnischer getilgt.
b ß d auf die nächste Seite geschrieben.
c das osi von Ambrosi auf die nächste Seite geschrieben.
d Der ganze Eintrag ist durchgestrichen.
e lb aus anderen Buchstaben korrigiert.
f danach des getilgt; am unteren Rand der Seite Schreibproben.
g fueder über der Zeile nachgetragen.
72
Aber hab wier von dem Taxer gekauft ein czentner und 1½ lb oll, daran hat [er] 17
ß d und 18 d, nach Conversio Paule 79, hat aber 2 rh fla, hat aber 30 gr czu Ofer47
79.
[S. 28]
Die Oprar48 zu Oberluencz habent gefuert und aus dem eis gebunen, das der lan hat
pracht 45 gr.
Aber hab wier ien auf geben 20 stuk fueder masy49 und etle[ich] graß, je von 1 stuk
5 gr, von Ainat in die stat, dar an habent si 5 lb p zu vasn nacht 79.
Aber hab wier aus geben dem Hansl maurer 12 gr, das er stain hat holfn an legen,
79 Gregori.
Aber hab wier aus geben den ob gnanten Opraren von 16 fuer[n], je von 1 fueder 5
gr, vacit 10 ß d und 5 gr, in oster feiertag 79.
Aber hab wier aus geben 34 gr umb 200 preter auf das mesner haus dem Hans
Hasler, Margrete 79.
Aber hab wier auf geben etlich stuk stain zu dienst maister Hansen unsern nachpar
und hatt uns gehawtt 20 stuk und ist der lan von 1 stuk 10 gr und pringt die sum von
den 20 stuken 3 lb d und 20 gr und ist des obgnanten geltcz pezalt, actum kindlein
tag 80b.
Aber hab wier aus geben den czimerlewten, die den kor haben gedekt, 14 gr.
Aber hab wier kauft von dem Taxer 67 lb ol zu 14 dc, hat dar an 12 ß d Mathie 80,
hat aber 12 lb ol, actum Pasce 80, hat aber ½ lb ol zu ostern 80, dedit aber 9 ß d und
36 d, [i]st geczalltd.
[S. 29]
Aber hab wier aus geben 15 gr umbe smalcz zu preinen50, do wier nit ol haben gehabt,
anno 80.
Aber hab wier kawft von den Reinischer 15 lb ol zu 14 d, facit 7 ß d und ist czalt.
Auch hab wir kauft von Daxer 67 lb ol zu 04f, facitt 3 lb d minus 22 d, iem ist 8 d
schengt51, actum zu ostern 80.
Aber hab wier aus geben dem zimerleuten 14 gr zu deken, aber hab wier den zimerleutn
gebn, mesner stadl und dasg dach zu richtn, 12 gr, 80.
Aber hab wierh aus geben den zimerleutn 6 ß d miner 2 fi zu deken die kirchen, das
der sne nider gedrukt hat, zu sand Erhartz tag 81.
Aber hab ich kauft preter und holcz umb 33 gr zu s. Erharts tag 81.
Aber hab wier kauft von dem Hans kramer 25 lb ol, 1 lb pro 13 d, facit 11 ß d minus
5 d.
Aber hab wier kauft von dem Daxer 91 lb ol, 1 lb pro 13 d, facit 5 lb d minus 17 d,
am mitichen vor Oculi 81.
a geschrieben: reinischulden.
b danach 80 wiederholt.
c d über der Zeile nachgetragen.
d Der ganze Eintrag wurde durchgestrichen, Neufassung auf der nächsten Seite.
e danach salcz ff getilgt.
f verschrieben für 14 d.
g das über der Zeile nachgetragen.
h danach hab getilgt.
73
Aber hab wier kauft 1 glöken sail pro 18 gr den Wolfgang.
Aber hab wier 3 lb d gelichen Hansa maurer unsern nachparen an sand Andreas
abent 81 nach des richter haisenb, aber geholt 4 ß d Erharde 83, aber 6 ß.
Aber hab wier kauft von Reinischer 12 lb ol, 1 lb 11 d, zu den newen jar 82.
[S. 30]
Aber hat der Täxer geben 71 lb ol, 1 lb umb 11 d, vacit 3½ lb d und 11 d.
Auch hab wier 6 gr geben umb ein kloken riem.
Aber hab wier aus geben 5 ß d demc Gasler umb holcz zu der huten zu märter.
Aber hab wier aus geben den Hansl saler und sein geselen 50 gr an stain prechen zu
s. Elspeten tag 82.
Auch hab wier vor den obgnanten geben 6 ß d auch an stain prechen an s.Marteins
abent 82.
Aber hab wier gelichen den, die stain prechen zu Ainat, 2 lb d, habent aber 20 ß d.
Aber 3 gr ein zimerman an holcz fueder.
Aber hat der Hansl saller verdient 20 gr, hab wier ien aus gericht.
Auch hab wier des Krümp Anderlen sun geben 20 gr auch an stain prechn.
Aber hab wier geben dem Hansl saler 10 gr 2 tagwer[ch].
Aber hab wier geben den zimerleuten 8 gr das holcz zu sneiden.
Aber hab wier aus geben umb ol 33 ß d und 10 d zud sbester kirbeich 83.
Aber hab wier geben Hainreich furer 15 gr an sant fueren.
Aber 14 gr umb prugl zu diln dem weber zu Dristach52.
[S. 31]
Aber hab wier (steet vor ann)e aus geben den Hans maurer auf sein arbait 2 lb d zu
der kirbeich 83.
Aber hab wier gebenf demg obgnant Hans maurer 14 ß d in der marter wochen 83.
Aber hat der obgenantt Hans mawrer enpfangen 8 ß d und 2 grh an s Marx tag 83.
Aber hab wier aus geben dem Hans mawrer 6 ß d Urbani.
Aber hab wier aus geben dem Gassler zu Leusach 25 gr umb rigl53 holcz und umb 2
plocher zu dillen.
Aber hat der Lienhart pek ein genomen 1 weisadt54 vom mulner zu Godnach, dafür
4 gr.
Aber hab wier aus geben dem Jorg und Michel zimerleuten 27 gr, das si ein märter
hüten haben gemacht und die alt stain huten gepessert.
Aber hab wier aus geben dem Gassler zu Leusach 30 gr umb 13 gerüst dillen des
suntags post Corporis Christi 83.
Aber hab wier aus geben 33 gr dem Gassler am kalch füeren.
Aber hab wier aus geben 10 gr umb 1 eisen dem smidt zu 2 hauen zum marter.
a danach Buchstaben getilgt.
b über dem Eintrag steht: ist gerait, stet her nach.
c davor Buchstaben getilgt.
d danach sber getilgt
e wier (steet vor ann) über der Zeile nachgetragen.
f danach von getilgt.
g danach Buchstaben getilgt.
h und 2 gr am linken Rand nachgetragen.
74
Aber [hab] wier aus geben dem zimermans knecht zu Leusach 25 gr, auch am kalch
fueren.
Aber hab wier kauft 2 mawrer muelter pro 23 fi et für 1 gr nagl zu der kloken.
Aber hab wier kauft von dem maier zu Leusach 2 plöcher dillen pro 17 gr zu stieg
und rust dillen und 6 gr pro 100 nagl zu der stiegen.
[S. 32]
Item der Lienhart pek und Jorg Däxer haben gerait mit maister Hansen mawrer von
der gehawten stuk wegen, die er zu der kirchen gehaut hat, pringen 9 lb d et 4 lb p
und das er hat enpfangen pringt 10 lb d und 6 gr. Da ist er der kirchen 19 gr her aus
schuldig. Actum des suntags post Asumpcionis Marie 83.
[S. 33]
Vermerkcht was wir zechlewt und pawmaister sand Johanns kirchen in der stat
Lüntz zu dem paw eingenomen und emphangen anno domini Mo CCCCo lxviijvo.
Item am ersten hab wir eingenomen und emphangen von der Kristoff pekchin 7 ducaten,
aber hat die obgnant Kristof pekin an ier lesten zeit geschafen 10 gulden, hab
wier in.
Item mer hab wir eingenomen von der Trewtlein an ainem geschäfft55 4 ß d.
Item und haben eingenomen von des Töttzer knecht an der Zawchen56 13 fl.
Item und hab eingenomen von des Seydel kramer säligen gerhaben57 12 ß d.
Item wier haben abera ein gnomen von der Lengenholczerin 26 ß d gotcz d.
Item aber hab wier ein gnomen vom canczler und seiner hausfrawen 11 ß d, actum
in der wochen vor weinachten anno lxviij.
Aber hab wier ein gnomen spangler zins vom anger 3 ß d vom lxviij jar.
Item aber 6 gr vom Streicher, auch von dem lxviij jar.
Item auch hab wier eingnomen vom Koken von demb lxvij jar 10 ß dc.
Item mer hab wir ein genomen von dem Nicklas Nüewirt, da hab wir enpfangend
von seines vater geschäfft 4 ducatten.
Item am sambcztag nach sannd Scolastica tag anno domini etc. lxviiij o hat Hannsen
Geyers hausfraw zum paw sand Johans kirichen geben 70 kr.
[S. 34]
Item aber habn wir aus der püchsen ain guldein ringel, hat an der wag gehabt ½
guldein reinisch gold und 2 gr, Hannsen Geyer verchauft umb ½ lb d.
Item auch haben wir Petern Lengholtzer verchauft 10 m schinderling58 umb 2 du.
Item wir haben emphangen ain füele, vom Podnügk und dem Rurern von Dristach
herrürend, das haben wir Steffann Nöder verkauft umb 1 du.
Item aber haben wir emphanngen von der Lenngholczerin 13 gr gotsphennig.
Haben aber enphangen 8 ß d von Jorig smid umb silbrein schelen59.
Wier haben geantburt zu verkaufen dem Peter Lengenholczer 2 zu prochen kelich
und 1 silbrein lofl, wigt ales 2 mark und 4 lot und 1 quintat60, die kelich sind ubera
danach ein Buchstabe getilgt.
b danach lxviij getilgt.
c im Betrag Verschmierungen.
d np ineinander geschrieben.
e davor phärd getilgt.
75
gult und 1 ring ist ducatengold, wigt 1 gulden, aber mer 1 ring, ist reinisch gold,
wigt 2 gulden und 32 gr, und sol das verkaufen zu trews hand. Actum am mitich vor
Letare anno lxviiij.
Dacza hat der Peter Langholtzer zu Vinedig umb 16b gulden [verkauft], mier 12 fl
geben, die hab wierc obgenand zechlaid peraid empfangen an sand Rueprechtcz tag
in der vastn in dem lxviiij jar.
[S. 35]
Aber hab wier enphangen von der samung und aus der puksen an s. Philip et Jacob
tag anno lxviiij 14 ß d miner 6 d.
Aber hab wier enphangen von der pharkirchen 24 lb d, darumb wier ein hueben
kauft hieten von s. Andre kirchen, die sy also wider gelast haben.
Aber hab wier enphangen von der Lengenholczerin aus der puksen 27 d.
Aber hab wir enpfangen 1 rok von der Draxlin, den hab wir hin geben umb 11 lb p.
Aber hab wir enpfangen 8 gr von dem Lienhart fleischhakerd.
Item anno domini etc lxviiij am suntag vor sannd Veits tag hat Hanns Geyer von
des Metschenkchen geschaftes wegen den obgeschriben zechmaistern geben 6 lb w
d. Darnach am sambcztag nach Augustini anno ut supra hat der benant Hanns Geyer
aber geben 4 lb d, hat aber geben 1 lb d maister Hannsen.
Mer hab wyer ein genomen von des Hans klamprers wegen 3½ ß d von des
Sÿbenschleger wegen.
Hans pekch dedit 40 ag zins von dem lxviij jar.
Mer hab wyer ein genomen von den Hans pek den zins 40 ag von den lxviiij.
[S. 36]
Anno lxviiij
Der Mar Nikl zu Dristach ist schuldig der kirchen s. Johanns kirchen von wegen
seins suns veter, des Obweiller sun, und ander, dar an hab wier enphangen von Peter
Lengnholczer 4 fl miner 6 gr am suntag vor s. Veitczen, dedit aber 4 lb d.
Item aber hab wier funden in den stok und in der püksen 12 ß d und 1 fl an sand
Albans abent anno lxviiij.
Item aber hab wir eingenommen an dem santt Johannsen tag zů wurff und aus der
pücksen 10 ß de miner 1 gr d.
Item auch hab [wir] von dem Michel schuester von seines geschäfftf wegen 6 du.
Item an sannd Jacobs tag habenn wir aus der puchssen und aus dem stock und zw
dem wurff e[m]phangen 26 ß d.
Item mer hab wir ein genommen von dem Hämmerll schuester 1 fl.
Item aber haben wir von Steffans metzkers hausfrawen emphangen ain ducaten in
gold.
Item eodem die haben wir aus dem stockch an der gassen genomen 36 gr, 1 plarown
(?) und 1 fi.
a davor ein v getilgt.
b 16 über getilgte Buchstaben geschrieben.
c danach ab getilgt.
d davor getilgt peck.
e danach mjer getilgt.
f im Text steht irrtümlich gesächfft.
76
Aber hab wier enphangn zu sand Lienhartcz tag anno 69 36 ß d von der samung und
aus der puksen und aus dem stok, da von hab wier dem mesner geben 3 gr.
[S. 37]
Auch hab wier enphangen 1 phait von der Kuencz schuesterin vona Lesach, verkauft
einer diern pey dem Hans pek, dedit 15 gr.
Hamerly schuester deditb agler zins von einen egarten post Pangreczy anno 71c.
Aber hab wier ein gnomen sam gelt auf den tisch und in die puksen und in den stok,
ist wardend zu s. Jacobstag in snit anno 71e und auch zu s. Johannes tag waptiste 3½
m.
Aber hab wier enphangen von Mar Nikl von Dristach 3 du zu s. Margreten tag anno
71.
Item Hanns Genperger hat geben 15 gr von einen achker emhalb der Tra.
Item Martein ledrer dedit 16 ag zins.
Item aber hab wirf auß dem stochk genomen an unser frawen tag zw Liechtmessen 9
ß und 10 d.
Aber hab wier ein gnomen den zins vom mulner von Godnach 10 ß d von den 71
jar.
Auch hab wier aus den sampuksn genomen zu sbester kirbeich anno 72g 15 ß d et
10 d und 1 rh fl.
Item Linhart spangler dedit czinsd61 3 ß d de anno lxxj vom angerlein beim kreucz
gelegen.
Auch hat der Newwirt ein ros zu dem paw geben, das hab wier in das spital verkauft
umb 5 fl, dar an hab wier enphangn 2 fl vor der sbester kirbeich anno 72, dash
obgnant spital dedit aber 3 du.
Aber hat uns ein sundersiech geschafen 24 gr 2 d.
Item aber hab wir eingenomen 1 m d von den alten Jorg schmidt.
Item aber hab wir eingenomen von einer stauchen62 wegen 31 gr.
Item mer hab wir eingenomen von der Trüitlein wegen 15 gr.
[S. 38]
Der Waidhofer schuester tenetur von des Jorig fleischhaker gescheftcz wegen 2 fl,
dedit 1 fl, dedit mer 1 fl.
Kuencz schuester, des Rampacher aiden, tenetur 2 fl von der Herman sneiderin wegen,
dedit 8 ß d.
Item in den lxxij jaren sind von drein würffen zu sannd Johanns kirchen gevallen
und was sunst in stokch und püchsen funden wardenn ist, bringen in suma aller sachen
uncz auf hait am suntag nach sandi Jacobs tag im snidta anno domini etc. ut
a danach Leusach getilgt.
b danach von getilgt.
c ganzer Eintrag durchgestrichen.
d d auf Korrektur.
e danach auch getilgt.
f hab wir über der Zeile nachgetragen.
g danach 14 getilgt.
h im Kodex steht irrtümlich der.
i danach Johanns tag durchgestrichen.
77
supra 5 m w d und 41 gr. Aber hat dy Geyrin sam gelt geben aus irem haus 35 gr,
suma totalis oben gemelt facit zu eynander geraittb 6 m w d und 64 d w. Dedit mer
12 gr und 1 hellerc.
Aber hab wier enphangen sam gelt und aus dem stok und aus den püksen 14 ß d et 4
gr, actum zu sand Michels tag anno 72.
Aber hab wier enphangen aus dend stoke undf aus den puksen und samüngen vor der
kirchen, pringt in einer sum auf heutigen tag sand Osbald 14½ lb d und 1 rh fl und
10 gr, anno 74.
Aber hab wier enphangen 10 ß d zins von den jar anno 72.
Aber hab wier enphangen von Hansl peken von 2 jaren zins 8 ß, je von 1 jar ½ lb d,
anno 82.
[S. 39]
Item auch hab wir emphangen von des Luentzner wegen von dem Pärtel kursner 10
m d, die uns Maÿr Nickel zu Anras fur in hat ausgericht, auch hat uns der Pärtel
kursner selben geben aber 1 m d und vier virling63 roken, ye ain virling umb 6 gr.
Auch hab wir emphangen von dem Caspar sneider 11 ß d an dem gelt, das sein
brueder Peter weber gen sand Johanns geschaffen hat an sand Augustins tag in dem
lxxv, hat er geben ½ m d.
Auch hab wir emphangen von dem Joachim kramer 2 m an der summ, die der Planigk
gen sand Johanns geben hat von des widerfals64 wegen seiner muemen der
Mettschenkchin.
Aber hat geben ½ lb d post Michel anno 72, dedit uber al 4 m dg an sand Augustins
tag anno domini in dem lxxv jar.
Item mer hab wir von Joachim emphangen 4 m in lxxv jar.
Item mer hab wir emphangen von maister Hannsen mawrer, Mertel mawrers sün, 72
gr von des Michel mawrer säligen wegen, der zu Dristach gestorben ist.
Item mer hab wir geben umb oll 60 lb, pringh 3 m d, und umb wax ain ½ m di.
[S. 40]
Item mer hab wir emphangen von Linhart spängler am nidern platz 40 agler von
wegen des Hämmerlj schuester.
Aber hab wier enphangen von dem kanczler 3 lb p von Jorig Trameter65 wegen und
1 lb d fur 3 trügl kalich, post Luce anno 72.
Aber hab wier enphangen von der Lengenholczerin sam geltz aus ier puksen 8 ß d
in eodem die et anno.
Aber hab wier ein genomen umb kalich von Mauerlein 14 gr.
a irrtümlich smidt geschrieben.
b danach ft getilgt.
c erstes l aus b korrigiert.
d danach pusksen durch Verwischen getilgt.
e danach en getilgt.
f danach uns durchgestrichen.
g zwischen den Zeilen dazugesetzt: mit den ob genanten 2½ m d.
h danach Verwischung.
i Eintrag durchgestrichen (gehört zu den Ausgaben).
j beim ersten m ein Strich zu viel.
78
Aber mer umb kalich 14 gr von Michel smid.
Aber von Stelczer 28 gr. an kalich.
Aber enphangen von klain Hänsl peken 40 ag zins von den 72.
Aber 40 ag zins von den 73a.
Aber 11 gr sam gelt zu sand Lienhartcz tag anno 73.
Aber von der Hans sneiderin 1 rh fl an dem gelt, das die kirchen und der Andre
Lengenholczer auf ier anger hat, 7 ducaten sneiderin dedit, aber 2 rh fl.
Aber hab wier enphangen von dem Däxer zins von dem aker von 5 jaren, die sich
ge[e]ndet haben zu s.Jorigen tag anno 74, pringt 8 ß db.
Item mer hab wir emphangen von mullner zu Gödnach 12 ß d zins von dem nutz
des lxxiiij jars.
Item von Hännsel pekchen Gaimperger hab wir emphangen 20 gr zins von ain akcher
von dem lxxiiij jar nutz.
Item mer hab wir enphangen von den Linhart spen[g]ler an den nyderplatz 3 ß d in
den lxxiiij jar.
[S. 41]
Item auch hab wir emphangen von dem Hanns kursner 6 m d von des Michel mawrer
wegen säligen, mer hab wir von im emphangen 3 fl miner 3 gr.
Item und haben eingenomen aus dem stokch und püchssen zu sand Johanns kirchen
und von der sammung zu swesterchirbeich 2 m d und 1 lb p anno lxxvto.
Item mer hab wir ein genomen ain silber schall von der Jorgin am placz wegen und
dy hab wir verckauft umb 2 fl und 18 gr.
Aber hab wier emphangen zu s.Jacobus tag im snit sam gelt und aus den stok 5 m
und 6 ß d anno 75.
Auch hab wier enphangen zu der zeit aus der puksen peyc dem Lengenholczer 9 ß d
miner 2 d.
Auch hab wier enphangen 1 fl von dem Pangrecz Premperger.
Auch hat der Jorig Trameter ein jopen und hosen geschafen, hab wier verkauft umb
10 ß d.
Auch hab wir enphangen von der Michel keslerin 1 ungeris[ch]en guldein von der
Fütterin wegen.
Auch hab wir enphangen 1 m d von der Jorg Awerin.
Auch hat der Glögler geben 6 kr.
Item maÿster Petter pader hatt unns gebenn 10 ß d.
Aber ist uns warden aus der sam puksen pey den Lengenholczer 25 gr an sand Vincenczen
tag anno 78.
[S. 42]
Anno domini Mo CCCC lxxv
Item wir haben funden in dem stok und in denn puxen 1 rh fl 6 ß und 6 w an suntag
vor sand Augustins.
Item wier haben enphangen fur samb wollen66 18 kr.
a danach folgt ein überflüssiges a.
b links neben den Eintrag wurde ein Kreuz gesetzt.
c danach ein überflüssiges den.
79
Item Andre schneider hat geben zu dem paw 1 grauß hoß tuch fur 26 kr.
Item mer hab wir aus dem stokch genomen 18 ß d am erigtag vor unser lieben frawen
tag zu Liechtmezz anno lxxvj und aus der puchssen dy obgenant summ.
Aber hab wier enpfangen, dasa zu dem liecht und in die puksen istb warden zu s.
Philipsc und Jacobs tag anno 76, 2 lb d.
Aber ist uns warden in stok und in die pukchsen 7 lb d und 17 gr am eritag nach s.
Michels tag 76.
Aber ist uns zu stewer zu der kloken warden von der schuester pruederschafft 8 ß d.
Aber von der peken pruederschaft 8 ß d.
Aber hat man gesampt in ein puksen unter die nachparn zu der kloken 2 m d.
Aber ist uns warden zu der kloken von Jacob hofpeken, dem got gnad, 10 gulden in
gold, die pey dem kanczlar zu pehalten67 sind gelegen.
Aber hab wier enphangen den zins von der mul von Godnach 12 ß d de anno 75.
Aber hab wier enpfangen von dem klain Hansl peken zins 20 gr von dem jar 75.
Aber hab wier enpfangen von Lienhart spangler zins 3 ß d de anno 75.
Aber hab wier ein genomen umb 8 lb wol und har68 16 gr.
[S. 43]
Aber hab wier ain genomen 12 gr umb holz von der kirchen.
Item mer hat der Adam pekd ain genomen 13 lb d vom dem Streycher von des
ängerlein wegen, anno domini in lxxvij jar, und sein kinder sind es noch schuldig.
Item mer von dem cklaynen Heynssel pecken 20 gr. czyns.
Item mer von Martein lederer an dem Rynder marckt 2 lb p, ain 4 jaren czynss,
anno domini in lxxvij jar.
Item mer vom dem Lynhar[t] spëngler 3 ß d czyns anno domini inn lxxvij jar.
Item mer von der Sporerin 39 gr und 3 gulden in gold anno dominie inn lxxvij jar,
aber hat die sloserin geben 36 gr und 1 fl, der Adam ist den gulden schuldig und 39
gr, die der Adam in hat pehalten und in die puksen nit geantburt, als her nach stetf.
Item mer hab wyr auss den pyxen zw sand Johanns genomen 20 ß d und 5 gr, anno
domini in lxxvij jar.
Item mer hab wyr ain genomen 12 ß d von dem mylner von Gödnach, anno domini
in lxxvij jar.
Aber hab wier enphangen 1 fl von des Hamerleins knecht zu s. Andreas tag 77, hab
wier an ol geben.
[S. 44]
Aber hab wier enphangen den zins von mulner zu Godnachg von dem 77 jar 12 ß d.
Aber hat der Lengenholczer geben 10 ß d von des Leuben eker wegen.
Aber hat des Hans peken diern 1 pellcz geschafen zu den paw, ist verkauft umba 10
ß d.
a danach ein überflüssiges man.
b danach ein zweites überflüssiges ist.
c davor Phips getilgt.
d hat der Adam pek über getilgtes hab wyr geschrieben.
e irrtümlich in dnno abgekürzt.
f Am linken Rand steht neben dem Eintrag ein Doppelkreuz.
g odn auf Korrektur.
80
Die mulnerin zu Godnach hat geben dem Daxer 20 aier und 1 kicz vor Jori 78, dedit
aber 2 junge huner und 20 aier Egidi. Das weib spricht, er hab vor auch pracht 1
klain kue, kas und 20 aier, fragb.
Aber hab wier aus dem stok gnommen 8 ß d und 8 d vor Jorÿ 78.
Aber hab wier enphangen 8 ß d von Gaspar sneider, die der Hans sloser pey ien geschafen
hat 78 ierc, aber hat uns der obgnant Gaspar geben 8 ß d des sloser wegen.
Aber hab wier enphangen von klain Hansl pek 3 ß d zins von den 77 jar.
Aber hab wier enphangen von Kuencz schuster ½ lb d an seinerd schuld.
Aber hab wier enphangen von den ob gnant Kuenczen ½ lb d, Urbani 78.
Aber hab wier enphangen samgelt an sand Jacobs tag maior 78, 16 ß d miner 13 fi.
Aber hab wier an den tag aus ein klein sampukslein gnomen 3 ß d.
Aber hab wier ein gnomen von Niclas kelner von des Kuencz koch wegen 12 gr,
Asumpcionis 78.
Wier haben aber enphangen von Hans kursner 3e rh fl. und 1 du und 6 ß d, vacit 5 lb
d, an suntag vor Katerina anno 78, von des Seidl kramer wegen.
Aber hat der Taxer enphangen 1 weisat von mulner von Godnach, 20 aier, 2 schulter
an der kindlein tag 79f, dedit aber 1 kicz und 20 aier Pasce 79, dedit aber 20 aier
und 1 kas Goczleichnam 79, dedit aber dem Taxer 1 weisad zu s. Michels tag 79,
dedit aber dem Daxer 20 aier und 2 schulter Erhardi 80, aber hat der Daxer enpfangen
von mulner zu Godnach 1 kicz und 20 aier post Jori 80.
[S. 45]
Aber hab wier enphangen 12 ß d von den mulner von Godnachg zins von den lxxviij
jar.
Aber hab wier enphangen 24 gr gotcz d am mitich vor den newen jar anno 79.
Aber hab wier enphangen in eodem die ein gulden, den der Liendl pey dem Turl
geschafen hat, hab wier von Jorig schuester an Rindermarkt enphangen.
Aber hab wier ein gnomen umb ein allte jopen und hosen von Perichtold schuester
sun, verkauft umb 3½ ß d.
Aber hat der Liendl pey den Turl sein rosl zu der kirchen geschafen, das ros hat der
Andre mesker und sein sbiger, dedith ½ lb d vor Vincent 79.
Aber hab wier ein genomen von den Taxer von 5 jaren, von jeden jar 12 gr, vacit 8
ß d, ist geschehen am mitich nach Conversio Paule 79. Aber hat Taxer zalt von dem
8[0] jar und von dem 81 jar, von jeden jar 12 gr.
a danach 12 ß getilgt, überflüssiges d blieb stehen.
b Der Text ab auch pracht ist in der Höhe der vorhergehenden Zeile auf 45 geschrieben,
allerdings alles ab dedit aber als Nachtrag von anderer Hand. Die ganze Lage (37-60)
war anscheinend von Anfang an ein einziges Heft, das der Zechmeister oder andere bei
sich trugen (die Rückseite des ehemaligen Heftes [60] ist stark verschmutzt, offensichtlich
alte Gebrauchsspuren).
c danach ein Buchstabe getilgt.
d es folgt ein überflüssiges er.
e über getilgte 4 geschrieben.
f davor zweites 79 getilgt.
g d auf Korrektur.
h danach 8 ß getilgt.
81
Aber hab wier aus dem stok und aus zbain klain sampuksen genomen 17 ß d und 18
d am phinztag nach Conversio Paule, da pey Andre Lengenholczer, 79.
Aber hat mana uns geben ein silbrein ringl, leit pey den andern ringen, zu ostern 79.
Hansl pek dedit ½lb d zincz von dem lxxviij jar.
Aber ist uns warden samgelt zu sand Philipe et Jacobe anno 79: 61 gr und 1 d und 1
fi, da pey Jorig sneider und Anderli ,der samer, und der mesner.
[S. 46]
Aber hab wier ein genomen zu sandt Jacobs tag 79 aus der puxen und wurf 2 lb d
und 1 gr.
Aber hab wier in dem stok funden 1 ungrischen gulden und 4 gr und 1 fi, das ist
geschehen acht tag nach s. Larenczen tag 79, da pey maister Hans maurer und der
mesner.
Auch hat uns des Lengenholczer walich69 geantburt aus ierer sampukchsen 15 gr.
Auch hat uns der Solrer zu Nustarf70 geschaffen pei dem Schwindling zu Gorczach71
1 lb db, dar an hat er geben ½ lb d zu s. Lienharts tag 79.
Aber hab wier ein gnomen von den vorgnanten Jorig schuster an Rinder markt 1 fl
fur ein wagen, den der vorgnant Liendl pey den Turl zu der kirchen geschaffen hat.
Aber hat uns die kanczlerin geben 13 gr und 2 fi gotz d.
Aber hab wier ein genomen von der Jacob sneiderin wegen 3 lb d Tomas tag vor
weinachten 80.
Uns ist der Johim kramer har schuldig gebesen von 8 jaren, al jar ein trinken oll, die
hat uns der känczler mit geld peczalt, je fur ein trinken ol 9 gr, das ist geschehen an
der kindlen tagc lxxx jar und ist aber ein trinken ol schuldig zu der nachst kommenden
sbester kirbeich anno 80, dedit aber 1 trinken ol von den 81 jar.
Aber hab wier den stok zu sand Johanssen auf getan und haben dar in fündend 3 p
zu vasnnacht 80.
Abermals aus dem stok 11e gr zun ostern 80.
[S. 47]
Aber hab wier enphangen zins von dem mulner zu Godnach von dem 79f jar 12 ß d
an s. Mathies tag 80.
Aber hab wier in genomen von dem Hansl peken ½ lb d zins von demg 79 jar, Pasce
anno 80.
Aber hab wier ein genomen zu s. Philip und Jacob tag wurf vor der kirchen 14 ß d
minus 1 gr, anno 80.
Aber hab wier 5 lb har geben umb 12½ gr zu s. Philip und Jaco[b] 80.
Däxer hat 1 weisad zun phingsten, 20 aier, 1 kas, 80.
Aber hat der Däxer enphangen 2 klain hündl und 20 aier weisad von mulner von
Godnach zu sant Partlme tag 80.
a danach unss getilgt.
b lb d über die Zeile geschrieben.
c danach 79 80 durch Verschmieren getilgt.
d danach ein Buchstabe getilgt.
e danach Schmierfleck.
f Jahresangabe im Text aus römischen und arabischen Zahlen kombiniert: lxx9.
g danach 69 ja getilgt.
82
Der spangler dedit 3 ß d zins von dena 79 jar.
Der obgnant spangler dedit aber 3 ß d zins von den 80 jar.
Aber hab wier aus den sam puksenb gnomen und sam gelt zu s. Jacobs tag des merern
enphangen 11 ß d und 18 d.
Aber hab wier enphangen von Wilhal[m] Ruef 15½ gr.
Aber hab wier enphangen den zins von Täxer 12 gr von den 80 jar.
Aber hat der mulner zu Godnach geben den zins 12 ß d und 1 weisat von dem 80.
Aber hab wier ein gnomen sam gelt, das man gesampt hat an s. Johans tag zu wienachten,
37 gr und 4 fi anno 81.
Aber hat der Taxer enpfangen 1 kicz und 20 aier am karfreitag 81.
Aber hab wier enphangen von der sloser[in] 4 gulden, je 10 und 10 ß d fur ein gulden,
an s. Philip abent, stet pey ier schuld, 81.
[S. 48]
81 Philipe
Auch hab wier verkauft dem mesner 19 lb wol und har, wie man es andersbo geit,
dedit die weil 24 gr dar an.
Aber hat der Taxer enpfangen von der mulnerin zu Godnach 20 aier und 1 kas am c
ertag in pfingst feiertagen 81.
Aber hab wier aus dem stok gnomen 20 ß d am mantag vor Partolome 81, das hat
der amptmand geczelt.
Aber hab wier aus dene klain sam puksen genomen 12 ß d miner 1 fi in eodem die
81 anno.
Aber hat der Taxer ein genomen von der mulnerin zu Godnach 2 junge hinner und
20 aier, Michel 81.
Aber habf wier ein genomen 12 ß d zins von der mulnerin zu Godnach zu der heiligen
3 kuning tag 82 von dem 81 jar, dedit auch 1 weisad den Lienhart peken.
Der spangler dedit auch 3 ß d zins von dem 81 jar.
Aber hab wier enphangen aus dem stok und aus den klain sambpukssen 8 ß und 5½
gr zu sand Valenteinsg tag 82.
Aber hat der Ulreich mulner zu Godnach geben 1 weisad zuh sand Jorgen tag 82
dem Lienhart peken.
Aber hab wier aus der puksen von Tomas Singer 29 gr, Urbani 82.
Aber hab wier ein gnomen 7 gr umb 3½ lbi har von der amptmanin.
[S. 49]
Der Ulreich kramer hat zalt fur die spanglerin die versesena trinken72 oll, die si[ch]
geent haben zu sand Jorigen tag anno 82, dedit aber 2 trinken ol de anno 83.
a danach 79 getilgt.
b danach und getilgt.
c danach in getilgt.
d ptm auf Korrektur.
e aus dem verbessert.
f danach ich getilgt.
g teins auf 49 hinübergeschrieben.
h danach 8 getilgt.
i lb über der Zeile nachgetragen.
83
Aber hab wier der Schrenphin mantl verkauft umb 14 ß d derb kursnerin am Rindert
markt und ist man der kursnerin ½ lb d schuldig gebesen, hat man ier in gelasen.
Aber hab wier ein gnomen 12 ß d zins von mulner von Godnach von den 82 jar.
Aber hab wier in der samb puksn fünden 2 lb d und 28 gr und 1 d an der dreier kunig
tag 83.
Aber dem Hansl saler 10 gr 2 tagberch Erharde 83.
Aber 8 gr sneid lan zu Dristach von dilen zu schnc
Aber hab wier aus dem stok gnomen 15 ß d und 14 gr an samcztag nach Dorothe
tag 83.
Aber hab wier den Hans maurer lasen samen in markt, hat geben und pracht 79½ gr.
Aber hab wier ein gnomen ½ lb d von Hansl peken zins von dem 82 jar.
Auch hab ein gnomen 12 gr von Täxer zins, auch von dem 82 jar.
Der Grasbein dedit 1 trinken öll von laden ind 82 jar.
Aber hab wier ein gnomen 6 ß d von Kristan scherer umb der Schrempin schurlitcz73.
Aber hat der Daxer ein genomen von dem mulner zu Godnach 1 kicz zu Lavanter
kirhbach74 83 und soll noch 20 aier geben, hat pracht die 20 aier.
[S. 50]
Aber hab wier ein genomen von dem Lienhart spangler 23 gr zins von dem 82 jar.
Aber ist worden zu wurf in die Philipi et Jacobi 83 12 ß d und kas und har fur 5 gr,
hat der Hanss maurer kas und har, dapei Hans Gaemperger.
Aber hab wier ein genomen, das uns zu wurf ist worden in die Johannis waptistae
83, 44 gr 2 d.
Aber hab wier ein genomen von Jorg kursner gocz d 21 gr des suntags vor sandt
Jacobs tag 83.
Item Jorg Taxer hat geraitt von sand Johanns kirchen an statt seins vater saligen ein
nemenn und auß geben und ist yedes gegen einander geraitt, gelegt und gegen einander
auffgehebtt und iste der benant Taxer nicht schuldig beliben der kirchen, des
geleichen die kirchen im auch und ist alß bezallt. Weschehen Oculi in der vasten
im lxxxv jar in gegenwurttigkaitt Jorg Pewrbegk, Wilhalm Rueff, Wolfganng
Kemppner und Kristoff Vasoltt.
[S. 51-54 leer]
[S. 55]f
Der Hans sloser, dem got gnad, hat zu s. Johans kirchen geschafen sein werichzeug,
den hab wier verkauft sein weib umb 9 gulden, da hab wier enphangen 4 gulden und
der Adam ein, den ist er der kirchen schuld[ig], die sloserin ist noch 4 gulden
a aus verseczen korrigiert.
b danach verkauft getilgt.
c Hier bricht der Eintrag ab. Er ist wie der vorhergehende durchgestrichen, da beide zu
den Ausgaben gehören (vgl. 30).
d in über der Zeile nachgetragen.
e danach ain getilgt.
f Alle Einträge auf 55-57 sind – als getilgte Schulden – durchgestrichen. Was davon noch
nicht bezahlt war, wurde in ein eigenes neues Schuldbuch übertragen (s. 56, letzter Eintrag).
84
[schuldig], auch ist der obgnant Adam zu dem obgnanten gulden 39 gra [schuldig],
die er auch von der sloserin in hat und in die puksen nit ist komen. Die sloserin dedit
aber 4 gulden je 10 ß d und 10 d fur ein ducaten an s. Philip und Jacob abent 81.
Hans kursner tenetur 8 ducaten von des Michel maurer wegen, ist ab tanb.
Niklaÿ fleischer tenetur 3½ lb d, dedit 1 lb d undc hat etbas den Hainreich fuer[er]
geben und selber abgedient, das aber 1 lb d hat [er] pracht, tenetur noch 2 lb dd, stet
vor auch, aber abgedient 40 gr, hat aber abgedient 18 gr, aber abgedient 20½ gr, die
weil der Zisk pawmaister ist gebesen.
Partl kursner stet in einer zedl auch, tenetur 15 lb d, die der Hans Luenczner geen
sand Johans geschafen hat, dedit der Mar Nikl von Anras fur in 10 lb d, dedit selber
1 lb d, dedit auch 4 vierling roken zu 6 gr, als vor stet pey unsern einnemen.
Der Planig obf Itlstarf75 hat geschafen und geben zu s. Johans kirchen zu den paw
seiner müemen der Metschenkin haimstewer, also haben frum leut darunter getaidingt
und der kirchen aus der haimstewer gesprochen 28 mark d der nider langen
zal76, des hat sich der Johim kramer verbiligt, hat zu zalen in vier jaren all jar 7 lb d.
Da pey ist gebesen Michel kramer und mer frumer leutg. Haben daran von dem Joachim
enphangen, alls vor stet in unser einnemen.
[S. 56]
Peter weber am Rindermarkt hat geschafen gen s. Johans kirchen 10 ducaten pey
sein prueder Gaspar sneider, der iem das schuldig wer und mer, dedit dar an alls pey
unsern einnemen stet.
Hans sneiderin pey dem kläster tenetur 7 gulden von iers aker wegenh gesprochens
gelt, was si geben hat, stet vor pey unsern einnemen.
Nota. Ist getaidingt warden, das des Hanns schneider tochter, Steffan Radel
hausfraw, dem gotshaus sol geben 6 tl d, auf sannd Michelstag zu betzallen. Anno
etc. lxxxxij.
Adams gerhaben und kinder sindi schuldig 20 lb d. Der Gaßerli dedit von iern wegen
4 rh fl nach sand Jacobs tag im snit 80, ist betzalt.
Item Hansl säller tenetur 6 ß d an des Perichtold schuester rok und hat die abgedient
der kirchen.
Aber hab wier den obgnanten saler gelichen 8 ß d auf arbait zu Erharcz tag 83, hat
dar an abgedient 43 gr.
Lienhart fleischer tenetur der kirchen 15 lb d.
Maister Peter pader sol auch pey 5 lb d [bezalen].
Jorg smidt zu Leusach tenetur 10 lb d der kirchen, die der Daxer geschaffen hat.
a 39 gr über getilgte Zahlen geschrieben, zu denen als Währung ß d gehörten, die irrtümlich
nicht gelöscht wurden.
b es folgt noch ein überflüssiges und.
c zweites und getilgt.
d danach folgt ein überflüssiges schuldig.
e vor über getilgtes her geschrieben, anschließendes nach irrtümlich nicht getilgt.
f ob über der Zeile nachgetragen.
g e aus a korrigiert.
h wegen über der Zeile nachgetragen.
i danach folgt ein zweites überflüssiges sind.
85
Ist allß ab geraitt und in daß newe puch geschriben, daß vor handen ist, waß man
noch schuldig ist.
[S. 57]
Taxer hat gelichen 37 gr umb preter.
[S. 58-60 leer]
[S. 61]
Item vermerck, was ich Hanns Gaimperger hab ein genomen von sant Johanns kirchen
lxxxx jar, am ersten in gegenwurt deß malers aus den stok und puchsen und
sam gelt 4 lb da und 10 gr des freitags nach sandt Michels tag, item mer sam gelt 22
gr, item mer 1 lb d von dem Andre schuester von desb swert fegers hofstat wegen,
mer ainc kue von Niclas schuester umb 2 tl d von der hofstat wegen, dÿ wir in zu
kauffen haben geben, item mer 43 gr aus der puxen pein Forderwerger. Item mer 12
ß d von dem Prantsteter lxxxx jard, mer 52 kr sam gelt an san Johans zu weinachten.
Item mer han ich ingenomen aus der püxen zu sand Johans und aus dem stock daselbs
und aus der püxen zu dem Lengenholczer, alles 5 lb d und 4 gr am mittichen
nach Reminiscere in der vasten im lxxxxj jar.
Item vermerck, waz Gaimperger aus hat geben, 12 ß von des Schottene 77 laden, mer
1 tl d den Lorgatt porerf von der plocher, derg sint 9 gewessen, mer 33 gr den Pruner
fur 5 sag prugl78 wegen, mer 7 tl p schneid lon, mer 3 gr fur käs und prott den stain
mecz, item 4 kr Cristan Hueber, hat stain prochen, item 4 kr der Singerin fur speis,
item 3 kr ain pauern, hat stain gefuerth
[S. 62]
lxxxx jar
Item den stainmeczen hab ich geben:
Premgrueber 23 tagwerch und ain tag 4 kr pringt 12 ß d 2 kr.
Lucas maurer 23 tagwerch und ain tag 3 kr, pringt 9 ß 6 d.
Kristan Hueber von Dristach 15 tag tagwerch und ain tag 3 [kr, pringt] 6 ß di.
Michl maurer 14 tagwerch und ain tag 3 kr, pringtj 42 kr.
Item den staink mecz fur dÿ speis pey der Singerin zu Ainat 202 mall79, pey deml
Gugelmair 60 mall und fur yecz mall ain kreuzer, facit 4 lb d und 22 gr.
Item mer han ich aus geben umb 66 lb öll, ÿe ain lb umb 13 d, facit 17 lb p 10 gr 2
d, actum am mitichen nach Reminiscere in der vastenn im lxxxxj jar.
a d über der Zeile nachgetragen.
b danach swert getilgt.
c danach kue getilgt.
d jar über der Zeile nachgetragen.
e danach Buchstaben getilgt.
f danach poren getilgt.
g danach ein Buchstabe getilgt.
h am unteren Rand der Seite Federproben.
i danach getilgt: Michl maurer 23 tagwerch und ain tag 3 kr 9kr.
j danach l getilgt.
k danach cz getilgt.
l danach gulgl getilgt.
86
Item mer han ich aus geben 1 lb d dem grosa maister Hanssen von Poczen, dem
rechten paw maister, item mer han ich 40 kr fur in geczalt pei dem Lenggholczer,
dÿ er verczert hatt, item mer han ich aus geben 32 kr fur dÿ speis dem czimerleuten
pei dem Forderberger, item mer Nicl czimerman von Leusach von 4 tagwerchen 20
kr, item Hamers sun, dem Assem von Dristach von 4 tagen 19 kr, Röschb Jacob von
Dristachc von 2 tagen 10 kr, item Taller 4 kr, item Änderl meczker von 1 tag 12 fi.
[S. 63]
Item mer han ich ingenomen samgelt unter czwir 25 gr.
Item Streicher hat mir geben 1 lb p.
Item vom schuester an der phar han ich ingenomen 30 gr von wegen der hofstat, so
er chauft hat.
Item am montag vor sandt Veicz tag 91 jar han ich enphangen 6 ß d zu sandt Johans
in gegen wurt des mesner.
Item mer ain phundt, das han ich eingenomen von Holend stainer zu dem paw sandt
Johans.
Item mer 16 kr han ich ein genomen sam gelt am ostertag.
Item mer hab ich ein genomen 1 tl d und 20 kr von des Andre schneider knecht.
Item an sandt Johans tag zu sunebenten han ich auf gehebt 12 ß d in gegen wurt
Caspare Holenstainer und mesner.
Item am phincztag nach Letare ist angestannden der Prengruber und hat 8 tagwerch
pis auff den palmen tag, facit 4 lb p, zalt.
Item Lucas hat auch 7 tagwerch, auff den tag 5 gr, facit 35 gr, zalt.
Item Michell Peikircher hat auch 7 tagwerch, vom tag 5 gr, facit 35 gr, zalt.
[S. 64]
Item maister Hans peÿ dem closter hat auch 6 tagwerch, vom tag 5 gr, facit 30 gr,
zalt.
Item Linhart, ain frömder gesell, hat 2 tag, vom tag 5 gr, facit 10 gr, zalt.
Item mer han ich geben ainen fuerman vom stain füeren 2 gr.
Item mer han ich geben ainen tagwercher, der stain vom perg hat gewelgt80, 5 gr.
Item mer han ich aus geben 2 kr den Peter schmidt für stächeln81 den stain mecz zu
sandt Johanns.
Item mer 3 gr prot den Urban, der hat den stain mecz zu essen geben.
Item mer 1 tl d han ich eingenumen von der Mäsigerin zu dem paw sanndt Johanns.
Item mer 1 tl p han ich ein genumen von der Andre schneiderin zu dem paw.
Item mer 1 tl p samgelt zu sant Jorgen tag in der kirchen.
Item Cristan kramer dedit 15 kr von den laden von den neunczigisten jar.
Item schuester an der pfar dedit 52 kr an sandt Philip und Jacoben tag.
Item mer samgelt und aus dem stok 3 tl d 3 ß in gegen wurt Wolfgang sailler und
Niclas Höllnstainf.
a danach maisst getilgt.
b danach jag getilgt.
c danach von Dristach wiederholt.
d danach stamer getilgt.
e danach zoh getilgt.
f stain auf 65 hinübergeschrieben.
87
[S. 65]
Item des suntags nach sancti Pfloriani 91 jar hab ich geraitt mit den stain mecz zu
sandt Johanns, item Cristan Prengrueber porlir 27 tagwerch und 1 tag 6 kr, suma 13
tl p 6 kr.
Item maister Hanns pein kloster 27 tagwerch und 1 tag 5 kr, suma 2 tl d 15 kr.
Itema Lucas maurer 27 tagwerch und 1 tag 5 kr, suma 2 tl d 15 kr.
Item Linhart maurer 25 tagwerch und 1 tag 5 kr, suma 2 tl db und 30 d.
Itemc maurer 20 tagwerg und 1 tag 5 kr, suma 1 tl dd und 40 kr, item ain firtl wein
montag.
Item an sand Pflorians tag samgelt 40 kr, item am suntag nach Pflorians tag 10 kr.
Item mer hab wir dÿ püxen auf tann zw sand Johann und zu Foderberger, pringt 1 tl
d 20 gr am mantag in pfingß firtagen in 91 jar.
Item mer han ich aus geben 6 laib prot den Ambrose Holaus.
Item zwen kr zu lon von kerczn zu machen gen sandt Johans.
Item mer 80 kr fur daz holcz den Hamer zu Dristach gen sandt Johans.
[S. 66]
Vermerckt, das man mit dem Hanns Gännperger hat geraitt von der kirchen wegen
zu sand Johanf alß sein ein nemen und auss geben, so er thann hat sider seiner nagisten
rayttung und ist alß sein ein nemen und aus gebenn aigennlich geraitt, gelegt
und gegeneinander auffgehebt worden und uber das alles ist der benannt Gännperger
der kirchen schuldig bliben 24 d. Weschehen vor den richtter in gewurttigkaitt
Wolfgang Kemppmer, Kristoff Vasolt, Nicklas Holenstainer, actumg 5ta feria post
Jacobi in 91. Tenetur mer 4 ß d von des Walhenstainer wegen.
[S. 67]
Item zu sandt Jacobs tag in dem schnidt 91 jar hab ich eingenumen 4 phundt d und
6 schiling in gegenwurt des h Holenstainer aus dem stok und sam gelt vor der kirchen
und in der kircheni.
[S. 68 leer]
[S. 69]
a danach lucz getilgt.
b danach 5 kr getilgt.
c Danach ist der Vorname des Maurers vergessen worden.
d danach und l getilgt.
e danach hoch getilgt.
f von der kirchen wegen zu sand Johan wurde mit Einfügungszeichen nach geraitt vom oberen
Rand der Seite eingeschoben.
g danach 4ta getilgt.
h danach heln getilgt.
i Die letzten Buchstaben der ersten drei Zeilen dieses Eintrags (r von jar, hiling von schiling
und s von aus) stehen am linken Rand von 66, ein Zeichen dafür, daß 61 bis 68 ursprünglich
ein Blatt waren, das zwar zum bessseren Gebrauch schon gefaltet war, bevor
es beschrieben wurde, aber erst nach den Einträgen auseinander geschnitten worden ist.
88
Vermerckt das innemen, so ich Hanns Zischk als ain paumaister sand Johanns kirchena
des lxxxiiij und lxxxv jars getan han und ist beschehen des mantags nach sand
Margreten tag im lxxxiiij.
Item am ersten 10 lb d von Wilhalm Rueff als von ainen zechmaisterb sand Andre,
actum an sambstag vor sand Maria Magdalenen tag im lxxxiiij jar.
Item von Wilhalm Rueff han ich enphangen 5 lb d an der schuld, so er der kirchen
schuldig ist worden von wegen Caspars des schneiders, actum an sambstag nach
sand Jacobs tag lxxxiiij jar.
Item mer han ich enphangen von maister Peter saligen und auch von seiner hausfrauen
5 lb d.
Item mer han ich enphangen 6 lb p, die aus dem stock in gegenwürtichais kanczlers
und Linhart pecken genomen sein an sambstag nach Vincula Petri lxxxiiij.
Item mer han ich enphangen 10 lb p und 8 gr, die aus der püchsen in gegenwürtichait
des kanczlers und Linhart pecken genomen ist worden zu sand Jacobs tag des
lxxxiiij.
Item mer han ich enphangen 20 gr aus der grossen eisnein82 püchsen in gegenwürtichait
des kanczlers und Linhart pecken, auch an sambstag nach Vincula Petri des
lxxxiiij.
Summa 23 lb d 3 lb p 4 gr
[S. 70]
Item ich han enphangen 6 lb p und 6 gr vom Ulrich Pramsteter von Gödnach an ainer
erung, so er der kirchen schuldig ist worden, actum an phincztag83 vor sand
Bartholomes tag lxxxiiij jar.
Item mer han ich enphangen von im am zins 1 du, so er der kirchen des lxxxiiij [jars
schuldig ist worden], actum an suntag Reminiscere des lxxxiiij.
Item ich han enphangen 13 lb p von dem Peter Lengenholczer von wegen maister
Conradin, actum an sand Bartholomes tag des lxxxiiij jars.
Item ich han enphangen 1 rh fl von hern Wolfgangen, meins gn. hern kapplan, den
er zu steur der kirchen hat geben.
Item ich han enphangen unter czwir 6 du und 2 rh fl vom Cäsperlein von wegen des
Adam pecken, actum an sand Augustins und an sambstag vor Judica im lxxxiiij.
Item ich han enphangen von Wastian maler 30 gr von wegen ainer kuehaut, so er
der kirchen geaignet hat zu dem paw.
Item ich han enphangen 1 du von wegen aines geschäftz, so der Liephart sälig der
kirchen tan hat zum paw, actum an suntag Reminiscerec.
Item ich han enphangen 5 gr 3 fi von der kanczlerin gotz phening an freitag nach
Oculi lxxxiiij.
Summa 17 lb d 4 lb [p] 5 gr 3 fi
a danach getan han getilgt.
b anschließendes s getilgt.
c links neben dem Eintrag Federproben.
89
[S. 71]
Item ich han enphangen 6 lb p 10 gr und 2 d, so aus der püchsen genomen ist worden
in gegenwürtichait Linhart pecken, Jorigen Täxer und Thoman slosser an mitichen
nach Oculi lxxxiiija.
Item ich han enphangen 5 lb p vom Hans Walenstainer am mantag nach Judica
lxxxiiij.
Item ich han enphangen 30 gr vom Hans Gainperger an seinem zins des lxxxiij jars
und hat den geben an mantag nach Domine ne longe in der vasten des lxxxiiij.
Item ich han enphangen 1 du aus der püchsen mit wissen Linhart pecken an
phincztag vor sand Urbans tag des lxxxiiij jars.
Item ich han enphangen 14 lb p 4 gr, so aus dem stock genomen ist in gegenwürtichait
des kanczlers und Linhart pecken, actum an sand Gallen abent lxxxiiij.
Item ich han enphangen 3 rh fl vom Nicklas Hölenstainer, das er von den arczknappen
pracht hat.
Item ich han enphangen 7½ lb p vom Ulrich Pramsteter ann seinen zins des lxxxiiij
jarsb.
Item ich han enphangen 1 lb p vom Jorig kürsner, das sind gotzphenning.
Summa 11 lb d 3 lb p 3 gr 2 d
[S. 72]
Item ich han enphangen 4 rh [fl] vom Linhart pecken, so er vom Wiser ingenomen
hat, das er im hat geantwurt an dem gwant, so des Hans Kurczen gewesen und der
kirchen geaignet, und ist dem Wiser also verchauft umb 8 lb dc.
Item ich han enphangen 2 rh fl von Hans pecken, die auch aus dem ärcz der gesellen
chümen sind, actum zw swesterkirchweich des lxxxv jars.
Summa facit 6 lb d
Summa summarum alles meins innemens facit 59 lb d 1 lb p 1 gr 1 fid
[S. 73]
Vermerckt das ausgeben, so ich Hans Zischk von wegen der kirchen sand Johans zu
Luencz getan han in dem lxxxiiij und lxxxv jare und ist der paw der kirchen
angefangen des mantags nach sand Margreten tag des lxxxiiij jars.
In der wochen des mantags nach sand Margreten tag
Item maister Hans peÿ dem closter hat gehabt 6 tag und ist im chain bestimbter lon
gewesen, han ich im geben 7½ lb p auff die und andere tagwerch hernach.
Item mer hat er gehabt zwaÿ tagwerch, das er gerüst hat.
Item Michel Peÿkircher hat 6 tag, vom tag 8 gr, facit 4 lb p.
Item Asem Krappfler am Gainperg84 hat 5 tag, vom tag 8 gr, facit 40 gr.
Item Laurencz von Matray hat 6 tag, vom tag 8 gr, facit 4 lb p.
a darunter Federproben.
b danach i getilgt.
c Es müsste 4 lb d heißen, da 4 Gulden diesem Betrag Wiener Pfund Pfennige entsprechen.
Die Seitensumme ergibt ja auch nur 6 lb d.
d darunter Federproben.
e es folgt nun noch einmal getan han.
90
Item Valentein maurer hat 5 tag, vom tag 8 gr, facit 40 gr.
Summa facit 22 lb p 2 gr
[S. 74]
Tagwercher
Item Nicolae hat 5½ tag, vom tag 5½ gr, facit 30 gr und 1 d und han in beczalt.
Item Hans saÿler hat 6 tag, vom tag 5½ gr, facit 33 gr 2 d, zalt.
Item Niclas Rainer hat 6 tag, vom tag 5½ gr, facit 33 gr 2 d.
Item Jacob tagwercher hat 6 tag, vom tag 5½ gr, facit 33 gr 2 d.
Item Jorig, maister Hansen sun, hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr.
Item maister Jorig zimerman hat 2½ tag gerüst und das dach abgeprochen, vom tag
8 gr, facit 20 gr.
Item Michel zimerman hat ½ tag das dach abzuprechen, facit 4 gr.
Item 14 fi umb ain firtel wein den maurern auff die maur.
In der wochen, dar inn sand Jacobs tag gewesen ist
Item maister Hanns peÿ dem closter hat 4 tag.
Item Michel Peÿkircher hat 4 tag und speis, vom tag v gr, facit 20 gr.
Summa 17 lb 3 gr 4 fi
[S. 75]
Item Valtein hat 4 tag und speis, vom tag 5 gr, facit 20 gr.
Item Sigmund Curisch von Toblach hat 3 tag und speis, facit 15 gr.
Item Laurencz von Virsach85 hat 2 tag und speis, facit 10 gr.
Tagwercher
Item Nicolae hat 4 tag und speis, vom tag 3 gr, facit 1 lb p, zalt.
Item Hans saÿler hat 3 tag und speis, vom tag 3 gr, facit 9 gr, zalt.
Item Niclas Rainer hat 4 tag und speis, vom tag 3 gr, facit 1 lb p.
Item Jacob tagwercher hat 4 tag und speis, vom tag 3 gr, facit 1 lb p.
Item Jorig, maister Hansen sun, hat 4 tag, vom tag 10 d, facit 10 gr, und hat auch
die speis gehabt.
Item Oswald Grebitschitschers aiden hat 3 tag und speis, vom tag 3 gr, facit 9 gr.
Item Lex von Ÿkelsdorff86 hat ain tag und speis, facit 3 gr.
Summa 9 lb und 4 gra
[S. 76]
In der wochen Vincula Petrib
Item maister Hans peÿ dem closter hat 5 tag und speis, han ich im geben 20 gr.
Item Laurencz von Virsach hat 5 tag und speis, vom tag 5 gr, facit 25 gr.
Item Valtein hat 5 tag und speis, vom tag 5 gr, facit 25 gr.
Tagwercher
Item Nicolae hat 5 tag und speis, vom tag 3 gr, facit 15 gr, stet auff sein schuld, so
er der kirchen ist.
Item Hans saÿler hat 2 tag und speis, facit 6 gr, zalt.
Item Niclas Rainer hat 5 tag und speis, vom tag 3 gr, facit 15 gr.
a darunter Federproben.
b darunter Federproben.
91
Item Hans Linder hat 5 tag und speis, vom tag 3 gr, facit 15 gr.
Item Jorig, maister Hansen sůn, hat 5 tag und speis, vom tag 10 d, facit 12 gr 2 d.
Item Cristell hat 5 tag und speis, vom tag 3 gr, facit 15 gr.
Item Jacob tagwercher hat mit des Hans pecken ros und wagen etliche fuder sant
gefurt, han im geben 2 gr.
Summa 11 lb 3 gr 2 d
[S. 77]
In der wochen, dar inn sant Oswalds tag gewesen ista
Item maister Hans peÿ dem closter hat 5 tag und hat stain gehaut und han im geben
30 gr, hat der Stetner ausgehebt.
Item Laurencz von Virsach hat 5 tag, vom tag 8 gr, facit 40 gr.
Item Asm am Gainperg hat 4 tag, vom tag 8 gr, facit 32 gr.
Tagwercher
Item Nicolae hat ain tag, vom tag 5½ gr, hat das lassen an sten auff sein schuld der
kirchen.
Item Niclas Rainer hat 4 tag stain prochen und mörter abgeseczt, vom tag 5½ gr,
facit 32 gr, und hat 1 tag in sand Johans speis, von demselben tag 3 gr.
Item Hans saÿler hat 5 tag, vom tag 5½ gr, facit 27 gr 2 d.
Item Jacob tagwercher hat 5 tag, vom tag 5½ gr, facit 27 gr 2 d.
Item Ruepell hat 1 tag und speis, facit 3 gr.
Iteme Linder von Leissach hat kalch gefürt, fünff truhen, hat 16 gr.
Summa 16 lb 9 gr
[S. 78]
In der wochen Assumpcionis Marie
Item maister Hans peÿ dem closter hat 5 tag stain gehaut und han im geben 20 gr.
Item Laurencz von Virsach hat auch 5 tag, vom tag 8 gr, facit 40 gr.
Item Linder von Leissach hat gefurt 3 truhen kalch, die zwo für den Maÿr zu Leissach,
die ain han ich im geben 3 gr.
In der wochen vor sand Bartholomes tag
Item maister Hansb peÿ dem closter hat 6 tag stain gehaut, darauff han ich im geben
30 gr.
Item Laurencz von Virsach hat auch 6 tag stain gehaut, vom tag 8 gr, facit 4 lb p.
Tagwercher
Item Nicola hat mörter gerürt und abgeseczt 2 tag, vom tag 5½ gr, facit 11 gr, zalt.
Item Hainreich fürer hat ain tag sant gefürt, davon czu lon 10 gr, und 1 truchen
kalch, davon 3 gr.
Item Gässler von Leissach hat gefürt 3 truchen kalch, davon han ich im geben zu
lon 9 gr.
Summa 14 lb und 6 gr.
[S. 79]
In der wochen Augustini
a links neben dem Eintrag Federproben.
b danach H getilgt.
92
Item maister Hans peÿ dem closter hat 5 tag und ist von dem mesner ambt gestanden
und hat die speis gehabt und vom tag zw lon 5 gr, facit 25 gr, zalt.
Item Laurencz von Virsach hat auch 5 tag und speis, vom tag 5 gr, facit 25 gr.
Item Asem am Gainperg hat 5 tag und speis, vom tag 5 gr, facit 25 gr.
Tagwercher
Item Nicolae hat ain tag und speis, vom tag 3 gr, stet an auff sein schuld.
Item Niclas Rainer hat 5 tag und speis, vom tag 3 gr, facit 15 gr.
Item Ulrich tagwercher hat 5 tag und speis, vom tag 3 gr, facit 15 gr.
Item Jorig, maister Hansen sun, hat 5 tag und speis, vom tag 10 d, facit 12 gr 2 d.
Item Linhart krämer hat verlönt ain mörter tragerin 4 tag der kirchen dem lieben
hern sand Johans.
Item ich han geben 4 gr umb ain trag zu den stainen.
Summa 10 lb p 2 da
[S. 80]
In der wochen vor Nativitatis Marie
Item maister Hans peÿ dem closter hat gehabt 3 tag, vom tag 8 gr, facit 2 lb p, und
hat gehabt mer 2 tag und speis, vom tag 5 gr, facit 10 gr.
Item Laurencz von Virsach hat 2 tag, vom tag 8 gr, facit 16 gr, und 2 tag und speis,
vom tag 5 gr, facit 10 gr.
Tagwercher
Item Niclas Rainer hat 2 tag und speis, vom tag 3 gr, facit 6 gr, und hat ain tag kalch
aus dem offen tragen, vom tag 5½ gr.
Item Ulrich tagwercher hat 2 tag und speis, vom tag 3 gr, facit 6 gr, und hat mer 2
tag, vom tag 5½ gr, facit 11 gr.
Item zwenn zimerman, maister Jorigen und ain von Tristach, und hat ÿeder 2 tag,
macht 4 tag, zwen gespeist und zwen tag nicht gespeist, und han ÿeden geben 1 lb
p, facit 2 lb.
In der wochen vor des heÿligen kreücz tag
Item maister Hans peÿ dem closter hat gehabt 3 tag, vom tag 8 gr, facit 2 lb lb p.
Summa 11 lb 4 grb 2 d
[S. 81]
Item Hans Virtaÿler hat 3 tag, vom tag 8 gr, facit 2 lb p.
Item Martin Kugler hat 3 tag, vom tag 8 gr, facit 2 lb p.
Tagwercher
Item Niclas Rainer hat 3 tag, vom tag 5½ gr, facit 16 gr 2 d.
Item Flätachers sůn hat auch gearbait 3 tagc an lon, hat die Flätacherin87 durch
gotzwillen und dem lieben hern sand Johans.
In der wochen nach des heÿligen kreucz tag
Item Jorig czimerman und Partell czimerman haben gearbait zwen tag, den turen
und sagrär gedeckt, und ÿeder hat 2 tag, facit 4 tagwerch, und ÿedem vom tag 1 ß d,
facit 30 gr, und ainem raichknecht88 2 gr.
a daneben und darunter Federproben.
b danach 2 d getilgt.
c danach überflüssiges hat.
93
Item ich han geben dem Hans slosser 11 gr, das er die eisen gespiczt hat.
Item mer han ich geben 12 gr umb nagell.
Item ich han geben Hainreich fürer von 11 truchen kalch zu füren 33 gr.
Item ich han geben dem Niclas Rainer von drein tagen kalch aus dem offen zu tragen
15 gr.
Summa 14 lb p 2 d
[S. 82]
Item ich han geben dem Jacob tagwercher von drein tagen kalch zu tragen 15 gr.
Item ich han geben dem Lamprecht tagwercher, dasa er ain tag kalch hat tragen, 5
gr.
Item ich han geben dem Niclas Rainer, das er ain tag hat mörter abgeseczt, 5 gr.
Item ich han geben maister Hansen sun Jorigen, das er ain tag morter hat abgeseczt,
5 gr.
Item ich han geben maister Hansen von Dölsach 2 lb p, das er gangen ist zw maister
Hansen auff Sigmundcz kron.
Item ich han geben 2 lb p dem Steffan slosser, das er die glocken zu sand Johans
mit ainen stachell89 unterlegt hat.
Item ich han geben 34 gr umb zwaÿ hundert preter auff den turen und sagrär zu
sand Johans.
Item ich han geben etlichen knechten, die sne ab der kirchen haben geschauffelt, für
essen und trinken und etlichen zw lon 19 gr 2 d.
Item und darnach dem Wiser und Vilgratter von ainen tag zu schaufflen ab dem
turen und hütten 6 gr.
Summa 11 lb 5 gr 2 d
[S. 83]
Item ich han geben dem Hans kramer 3 lb p umb dreu phund wax gen sand Johans
und davon90 zu machen 2 gr.
Item ich han geben 1 du dem pharrer von wegen Partell kursners umb das par hosen,
so dem Kurczen zu gehört.
Item ich han geben 4 gr umb latten und widen91, das man den turen hat gedeckt.
Item 7 fi han ich geben von ainen mässell kandell92 und von ainen oppfer kändellein
zu machen.
Item ich han geben von ainen slüssell czw machen zum sagrer czw sand Johans 13
gr dem Hans slosser.
Item ich han geben umb 68 lb öll, ÿe 1 lb umb 19 d, facit 27 lb 10 gr 2 d.
Item ich han geben dem Kernersmid 9 lb p und czwain zimerleüten von der glocken
zw hengen zu sand Johans und han darczw geben für 2 lb stachell 4 gr.
Item und han auch darczw geben 64 lb eÿsen.
Summa 48 lb p und 5 gr
[S. 84]
Item ich han genomen vom Reinischer 72½ lb, und ain phund zu raiten, wie es auff
dem mart zw swesterkirchweich get, desselben soll er nach lassenn ain phenning93.
Item daran han ich im geben 1 rh fl an mantag zw swesterkirchweich lxxxvo.
a das d ist verschmiert.
94
Item ich han geben dem Linhart pecken 8 lb p an seinen ausgeben, so er ausser halben
mein hat getan, actum an suntag vor der heÿligen drey künig tag im lxxxv jar.
Item ich han geben dem Durecker 36 gr, daran hat er der kirchen geschaffen und
geben ain karallein pater noster94.
Item ich han verczert 3 lb p, als ich czw maister Hansen auff Sigmunds kron pin
geriten.
Summa 19 lb p
[S. 85]
Zw mercken, als maister Hans von Dölsach auffgenomen ist worden zw ainen palier
der kirchen zw sand Johans zw Lüencz.
Item so hat derselb maister Hans palier stain prochen zw Tristach, von denselben
stucken allen hab ich im geben 15 lb p.
In der wochen nach Invocavit
Item maister Hans palier hat 4 tag, vom tag 8 gr, facit 32 gr.
Item Erhart von Dölsach hat auch 4 tag, vom tag 7½ gr, facit 30 gr.
Summa 20 lb p und 2 gr
[S. 86]
In der wochen nach Reminiscere
Item maister Hans palier hat 6 tag, vom tag 8 gr, facit 4 lb p.
Item Erhart von Dölsach hat auch 6 tag, vom tag 7½ gr, facit 45 gr.
In der wochen nach Oculi
Item maister Hans palier hat 4 tag, vom tag 8 gr, facit 32 gr.
Item Erhart von Dölsach hat auch 4 tag, vom tag 7½ gr, facit 30 gr.
In der wochen nach Letare
Item maister Hans palier hat 6 tag, vom tag 8½ gr, facit 4 lb und 9 gr.
Item Erhart von Dölsach hat 6 tag, vom tag 8 gr, facit 4 lb p.
Item Hans von Ÿkelsdorff hat 6 tag, vom tag 8 gr, facit 4 lb p.
Item und han in geben auch 8 fi fur wein.
Summa 25 lb p 9 gr 3 fi
[S. 87]
In der wochen nach Judica
Item maister Hans palier hat 4 tag, vom tag 8½ gr, facit 34 gr.
Item Erhart von Dölsach hat 5 tag, vom tag 8 gr, facit 3 lb p 4 gr.
In der Wochen Domine ne longe
Item maister Hans palier hat 3a tag, vom tag 8½ gr, facit 2 lb p 1 gr 2 d.
Item Erhart von Dölsach hat 3 tag, vom tag 8 gr, facit 2 lb p.
Summa 10 lb p 3 gr 2 d
Mer hat maister Hans angefangen zw arbaiten czw Liechtmessen im lxxxv jar.
Item maister Hans palier hat gehabt 10 tag, ÿe vom tag ain ß d, facit 6 lb p 3 gr.
Item Hans von Ÿtelsdorff hat gehabt 9 tag, vom tag 7 gr, facit 5 lb p 3 gr.
Summa facit 11 lb und 6 gr.
[S. 88]
a aus 4 korrigier.t
95
Item Michela Peÿkircher hat gehabt 2 tag, vom tag 7 gr, facit 14 gr.
Item maister Hans palier hat mer gearbait 7½ tag, ÿe vom tag 1 ß d, facit 4 lb 9 gr 1
d.
Item Michell Peÿkircher hat gehabt 8 tag, vom tag 7 gr, facit 4 lb 8 gr.
Item und hab in geben 3 gr und 1 fi fur iren mantag wein.
Summa facit 10 lb p 10 gr 1 d und 1 fi
Summa summarum alles meines ausgebens, so ich von der kirchen wegen sand Johans
tan han und pringt in summa 56 lb d 6 ß und 25 d und 3 fi.
[S. 89]
1485
Item am kirchtag nach dem suntag Oculi hat Hanns Zischk nach innhalt des regisster
geraitt und ist sein innemen und außgeben gegeneinander gelegt und aufgehebt,
was er von des gotczhauß wegen ingenomen und außgeben hat und er beleibt
dem gotczhauß sannd Johans kirchen noch schuldig 2 m d 2 ß 5 d und 2 fi.
Bey der raittung sind gewesen die ersamen weysen Wilhalm Rüf, Hanns Streicher,
Linhart pegkch, Jacob maler, Jorg Daxer, Hanns Greüssperger95 und Jorg Pewilbegkch.
Item zw der obgeschriben raittung und dabeÿ das uberslachen des Daxers und Linhardt
pegkchen ist durch die obgeschriben verzert 34 fi an dem obgeschriben tagb.
[S. 90 leer]
[S. 91]
Item mer han ich nach der vorgeschriben raitung in genomen 30 gr von denc Hansen
Gainperger von dem lxxxiiijd jare.
Item so han ich enphangen, so aus der püxen ist genomen worden, 4 lb d 1 lb p 4 gr,
beschehen in gegenwürtichait Linhart pecken, Nicolae, Paul Durrenpacher, Michell
Peÿkircher, mesner. Actum an suntag Judica im lxxxv jar.
Item ich han enphangen von Wilhalm Rueff 3 lb d am oster abent in dem lxxxv jar
an seiner schuld, von Caspar schneider her rürent etc.
Item Linhart peck hat enphangen von dem Hans pecken 26f gr, so er funden hat
undg hat das der kirchen sand Johans geaignet.
[S. 92]
Item Hans Walenstainer dedit michi 12 ß d an phincztag vor der heÿligen dreÿ nagel
tag96 im lxxxv jar.
a statt Michel versehentlich Nichel geschrieben.
b Diese Seite wurde nicht von Hans Zischk geschrieben.
c von und den auf Korrektur.
d auf korrigierten anderen Zahlen.
e Auf 91 bis 96 steht links neben jedem Eintrag – bis auf zwei, die durchgestrichen sind –
ein Kreuz. Alle angekreuzten, aber nicht die durchgestrichenen Einträge wurden neu
(mit kleinen Abweichungen) auf 103 bis 110 verbucht. Lediglich der zweite Eintrag von
96 fand keine Wiederaufnahme.
f über getilgte 30 geschrieben.
g danach Hans getilgt.
96
Item Jacob mecziger, Linhart meczigers sun, hat geben an seiner schuld 3 lb d auch
an phincztag vor der heÿligen dreÿ nagel tag im lxxxv jar.
Item mer han ich enphangen 12 ß d am zins von dem Pramstetera lxxxv jarnucz,
actum an suntag nach sand Martin tag des lxxxv.
Ich han auch desselben tags ingenomenb 1 du an seiner erung, so er der kirchen
schuldig ist worden altens97.
Item mer han ich ingenomen an sand Johans tag in weinachten veÿrtagen samgelt 5
lb 4 gr, actum im lxxxvj jar.
Item mer han ich enphangen 10 lb p vom maister Hansen münczmaister an stat des
Wisers gewant, actum an mitichen nach Erhardi lxxxvj jar.
[S. 93]
Item mer han ich enphangen samgelt zu swesterkirchweich vom Orhan 30 gr im
lxxxvj.
Item mer han ich aus der püxen zu sand Johans genomen samgelt 11 lb 6 gr an
suntag Letare im lxxxvj jar.
Item mer han ich samgelt ingenomen an sand Jacobs tag im snit 7 lb p und 6 ß, sind
in die püchsen chomen im lxxxvjc.
Item ich han enphangen und ingenomen 48 gr und 3 d samgelt aus der püxen des
Andre Lengnholczer an suntag vor sand Bartholomeus tag lxxxvj jar.
Item mer hann ich ingenomen vom Jörig kürsner gotzphenning 20 gr minus 1 fi.
Item mer han ich enphangen an ainen geschäft, so der Durekerd der kirchen getan
hatt, 7 lb d zu sand Margret tag im lxxxvij jar.
Davon han ich lassen habene ain ambt und 2 mess, davon 20 gr han ich geben.
[S. 94]
Item mer han ich enphangen vom spengler von wegen aines angerleins 2 ß d, mer
han ich von im 8 ß d, actum im lxxxviij jarf.
Item so han ich enphangen 16 gr zins vom Taxer im lxxxviij.
Item mer han ich enphangen 16 gr samgelt zw swesterkirchweich.
Item mer vom Hans Wallenstainer 30 gr.
Item mer vom Andre schuester 1 lb d.
Item han ich enphangen aus der püxen in der kirchen sand Johans, alles samgelt 7 lb
d und 3 lb p, in gegnwürtichait Hansen Gainperger am sambstag vor dem Auffertag98
im lxxxviij.
Item mer han ich ingenomen und enphangen vom Andre Lengenholczer aus seiner
püxen, so er von der kirchen hat, 4 lb p 2 gr im lxxxviij vor sand Jorigen tagg.
[S. 95]
Item han ich ingenomen vom Hans Gainperger an seinen zins 30 gr im lxxxviij jar.
a Pramsteter am Rand nachgetragen.
b ingenomen am Rand nachgetragen.
c Eintrag durchgestrichen, aber mit Kreuz am linken Rand.
d zweites e aus anderem Buchstaben verbessert.
e danach ich lassen h getilgt.
f Eintrag durchgestrichen, ohne Kreuz am Rand.
g Eintrag durchgestrichen, ohne Kreuz am Rand.
97
Item mer han ich ingenomen vom Hans Streicher 15 gr, hat er dreu tagwerch ainen
maurer damit zalt im lxxxviij jar.
Item ich han aus dem stock zw sand Johans genomen in gegenwürtichait Hansen
Gainperger an freytag vor phingsten 9 lb und ain falschen ducaten, ist silbrein gewesen,
lxxxviij.
Item mer han ich in gegenwürtichait Gainpergers und ander aus ainer püxen zu sand
Johans samgelt genomen 5 lb d und 42 gr am phingstabent im lxxxviij jar.
Item mer han ich enphangen, so Hans Gainperger in gegenwürtichait Jacob malers 8
lb d und 36 gr, so si aus dem stock zw sand Johans genomen haben in der vasten
vergangen des lxxxviij an sambstag vor Oculi.
[S. 96]
Item ich han enphangen vom Täxer 2 lb d in phingst veirtagen im lxxxviij jar, mer
han ich von im enphangen 2 lb d an Johannis et Pauli lxxxviij jar.
Item mer han ich enphangen von Hans maurer peÿ dem closter 4 ß d von wegen des
slüssels vom tor und soll die beczalen der kirchen sand Johans für mein haus von
ainer katember99 im lxxxviij jar, willa man nit zu geben der richter und mues dem
Sigmund schuester zalen von meinem haus.
Item mer han ich in genomen und enphangen vom Marx und Linhart, gepruder, die
Riacken von Oberlüencz, als freund Matheisen des scharschacher sleipfer100 von
ainen gelt, so derselb Matheis sälig gelassen und das an etlich kirchen geschaffen
hat, und ist mir als ainen zechmaister von in geantwurt 11 lb p an sand b Achaczien
tag in lxxxviij jar.
Item mer han ich enphangen von Cristan scherer 80 gr an Johannis et Pauli lxxxviij
jar.
[S. 97-100 leer]
[S. 101]
Hie nach ist vermerckt mein innemen, so ich Hans Zischk von wegen der kirchen
sand Johans zu Lüencz hanc getan sider der nachsten meiner raitung, so beschehen
ist an eritag nach dem suntag Oculi in der vasten des lxxxv jars.
Item am ersten han ich genomen in gegenwürtichait des kanczlers saligen aus dem
stock sand Johans 7 lb p an eritag nach sand Marx tag lxxxv jar.
Item mer han ich von dem kanczler saligen 15 gr 4 fi gotzphenning am mitichen
nach sand Jorigen tag lxxxv.
Item von der Gilg Turinn 1 lb p auch am mitichen nach sand Jorigen tag lxxxv jar.
Item mer han ich von ainer frauen 15 gr am phincztag vor Philipi et Jacobi lxxxv.
Item vom Wilhalm Rueff han ich 9 gr 3 fi gotz d im lxxxv jar.
Summa 11 lb pd 4 gr 2 fi
[S. 102]
Item mer han ich von Martin ledrer 6 lb d von wegen Adam pecken saligen am
sambstag vor Philipi et Jacobi lxxxv.
a w verschmiert.
b danach Job getilgt.
c n aus t korrigiert.
d p(erner) über der Zeile nachgetragen.
98
Item von Matheisen goldsmid han ich enphangen 7½ lb p von wegen aines agnus
dei auch am sambstag vor Philipi et Jacobi lxxxv.
Item vom Andre Lengnholczer han ich enphangen 4 lb p 5 gr am sambstag vor Philipi
et Jacobi lxxxv.
Item mer han ich enphangen 15 lb p 5 gr vom wurff Philipi et Jacobi, peÿ ist gewesen
kanczler salig und Wolfgang saÿler im lxxxv jar.
Item vom Jorig poten 5 lb p zins von seinen haus, so der kirchen ist von des Walchen
saligen, an eritag vor sand Florians tag im lxxxv.
Item vom Hans kürsner han ich 5 lb p an sand Florians tag lxxxv.
Summa 13 lb d 2 lb p 4 gr
[S. 103]
Item von ainer purgerin zu Lüencz han ich 6 gr und zwaÿ silbrein ringerl, sind geschäczt
durch maister Matheis umb 15 gr.
Item mer han ich von ainen purger 1 rh fl am auffertag lxxxv.
Item mer han ich samgelt an suntag vor phingsten 25 gr 3 d lxxxv.
Item mer han ich von maister Hansen munczer an stat des Wisers 2a lb d in phingst
veirtagen lxxxv.
Item mer han ich vom Durecker saligen ain karallein pater noster, ist geschäczt umb
1 rh flb.
Item mer han ich vom Ulrich pecken saligen zu Niderdorf101 4 lb p an unser frauen
tag Assumpcionis Marie.
Item mer han ich samgelt, zu sand Johans tag gefallen, 9 lb p minus 2 gr im lxxxv.
Item mer han ich vom Moshaimer 4 lb d, hat ausgericht Peter Lengnholczer an
suntag vor sand Ulrich tag lxxxv.
Summa 11 lb d 1 lb p 8 gr 3 d
[S. 104]
Item mer han ich genomen samgelt aus der püxen in gegenwürtichait des kanczlers
saligen 10 lb p 6 gr an sand Maria Magdalena tag lxxxv.
Item mer han ich, so worden ist an sand Jacobs tag, 17 lb p, dapeÿ ist gewesen Linhart
peck, Andre schuester lxxxv.
Item mer han ich ingenomen Philipi et Jacobi tag 13 lb p des lxxxvj.
Item mer von dem Kurczen für ain vorstattein joppen102, so genomen hat Kernsmid
für 11 ß d lxxxvj.
Item mer han ich ingenomen an sand Johans tag zw sunbenden 6 lb p 3 gr im
lxxxvj.
Item mer han ich mitsambt dem Gainperger aus zwain puxen genomen samgelt 5 lb
d 3 lb p 6 gr an sand Martin tag lxxxvj.
Item mer han ich vom Gainperger in genomen von zwain jaren zins 5 lb p lxxxv
und lxxxvj jars.
Summa 17 lb d 2 lb p 1 gr 2 d
a danach d getilgt.
b danach davon getilgt.
99
[S. 105]
Item mer han ich mitsambt dem Gainperger aus dem stock genomen am suntag vor
sand Thomas tag vor weinachten 5½ lb da im lxxxvj.
Item mer han ich mitsambt dem Gainperger und Jacob maler, Hans kürsner, Jori
schneider aus ainer püxen samgelt genomen 3 lb d 18 gr am suntag vor sand Peters
tag vor vasnacht lxxxvij.
Item mer han ich vom Voderwerger 5 ß d umb schaiten103.
Item mer han ich vom spengler am placz 15 gr zins und darnach 5 lb p zins.
Item mer han ich in genomen von hern Micheln, gesell an der phar, 33 gr an sand
Jorigen tag im lxxxvij jar.
Item mer han ich ingenomen Philipi et Jacobi 2 lb d samgelt lxxxvij jar.
Summa 13 lb d 1 lb p 1 gr 2 d
[S. 106]
Item mer han ich ingenomen aus der püxen in gegenwürtichait Cristoff Holaus,
Hans peck, Hans Gainperger 3 lb d am sambstag nach sand Florians tag im lxxxvij
jar.
Item mer han ich vom Jorig poten am zins 2 lb p an sand Michelstag des lxxxvij jar.
Item mer han ich nach der raitung, so von mir beschehen ist, in genomen 30 gr zins
von Hansen Gamperger im lxxxvij jarnucz.
Item mer han ich in gegenwürtichait Linhart pecken, Nicolae, Paul Durrnpacher,
Michel Peikircher aus der püxen genomen 4 lb db 4 gr am suntag Judica im lxxxv.
Item mer han ich ingenomen von Wilhalm Rueff am oster abent des lxxxv dreu lb d.
Item mer von Hansen pecken han ich mit wissen Linhart pecken in genomen 26 gr
am gefunden gelt.
Summa 11 lb d 2 lb p
[S. 107]
Item mer han ich vom Hansen Walenstainer in genomen 7½ lb p am phincztag vor
der heÿligen dreÿ nagell tag im lxxxv.
Item mer han ich ingenomen von Jacoben mecziger 3 lb d am phincztag vor der
heÿligen dreÿ nagell tag im lxxxv.
Item mer han ich ingenomen vom Pramsteter zins am suntag nach sand Martin tag
des lxxxv und han auch ingenomen ain ducaten erung altens vergangen und 7½ lb p.
Item mer han ich ingenomen an sand Johans tag in weinachtveirtagen samgelt 5 lb p
im lxxxvj.
Item mer han ich von maister Hansen münczmaister ingenomen von wegen des Wisers
am gwant, so im zu chauffen geben ist worden von der kirchen, 2 lb d am mittichen
nach Erhardi im lxxxvj.
Item mer han ich samgelt, [so] zw swesterkirch weich worden ist, 25 gr in genomen.
Summa 10 lb d 3 lb p 9 gr
a d über der Zeile nachgetragen.
b d über der Zeile nachgetragen.
100
[S. 108]
Item mer han ich ingenomen vom Andre Lengnholczer samgelt, so in sein püxen
worden ist, 4 lb p und 2 d am suntag vor sand Bartholomeus tag lxxxvj jar.
Item mer han ich enphangen aus der püxen sand Johans 10 lb p und 6 gr am suntag
Letare lxxxvj.
Item ich han enphangen vom Jorig kursner gotz d 20 gr minus 1 fi.
Item ich han enphangen von des Dureckers säligen wegen 7 lb d zu sand Margreten
tag des lxxxvij.
Item mer han ich enphangen vom Täxer 16 gr zins vom lxxxviij.
Item mer han ich samgelt enphangen zu swester kirchweich 16 gr lxxxviij.
Item mer Hans Walenstainer hat mir geben 30 gr im lxxxviij.
Summa 11lb d 1 lb p 4 gr 2a fi
[S. 109]
Item mer han ich vom Andre schuester enphangen 1 lb d im lxxxviij.
Item mer han ich enphangen in gegenwürtichait Hansen Gainpergers aus der püxen
alles samgelt 7 lb d und 2 lb p am samstag vor dem Auffertag des lxxxviij.
Item mer han ich vom Hans Gainperger enphangen zins 30 gr im lxxxviijb.
Item Hans Streicher hat mir 2½ tagwerch beczaltc ainen maurer, facit 15 gr.
Item ichd han aus dem stock in gegnwürtichait Hansen Gainpergers genomen 9 lb p
und ain falschen ducaten am freitag vor phingsten lxxxviiij jar, han ich geben für 6
gr.
Item mer han ich in gegnwürtichait des Gainpergers und ander mit namen Jacob
malers in genomen und enphangen, so si aus dem stock genomen haben in der
vasten des lxxxviiij, an sambstag vor Oculi 8 lb d und 36 gr.
Summa 19 lb d und 9 gre
[S. 110]
Item mer han ich enphangen in gegnwürtichait des Gainpergers aus ainer püxen 5 lb
d, alles samgelt, am phingst abent im lxxxviiij.
Item mer han ich enphangen vom Täxerf 11g lb d in phingst veirtagen und Johannis
et Pauli im lxxxviijh.
Item mer han ich enphangen vom Cristan scherer 1 du Johannis et Pauli lxxxviij.
Item mer han ich enphangen 11 lb p vom Marx und Linhart, seinen prueder, von
Ober Lüencz von ainen gelt, so Matheis scharsachsleiffer gelassen hat nach seinem
tod und das selbig gelt an etlich kirchen geschaffen hat, chäm aber ain erb aus, so
soll man das wider beczalen, und ist beschehen an sand Achaczien tag lxxxviij.
Summa 8 lb d 1 lb p 8 gr
a danach d getilgt.
b Eintrag durchgestrichen.
c danach d getilgt.
d im Text irrtümlich in geschrieben.
e am unteren Rand hinzugesetzt: benedictus.
f danach von czwir getilgt.
g über getilgte Buchstaben geschrieben.
h ganzer Eintrag durchgestrichen.
101
[S. 111]
Item mer han ich ingenomen von aines armen menschen wegen, so gestorben ist am
Rindermart peÿ dem gürtler, 30 gr.
Item mer han ich vom Gainperger ain silbrein ring, ist geschäczt für 20 gr und ist
darumb verchauft.
Item mer han ich ingenomen und enphangen in gegenwürtichait des Gainpergers
aus der püxen zu sand Johans und ist alles samgelt, so dar inn gevallen und chomen
ist, 7 lb d, am suntag nach sand Jacobs tag lxxxviij.
Item mer han ich in genomen in gegnwürtichait des Gainpergers und ander aus dem
stock und aus etlichen püxen in der kirchen und an andern zwain enden und vom
Wolfgang ledrär104 6 ß d und ist in ain summa chomen, facit 18 lb p 3 gr, an
sambstag vor sand Wartholomeus tag lxxxviij.
Item mer han ich ingenomen und enphangen an suntag vor Egidÿ samgelt, so gevallen
ist zu sand Johans, 3 lb p 1 fi.
Summa 12 lb d 4 gr 1 fi
[S. 112]
Item mer han ich ingenomen und enphangen 1 rh fl vom Linhart Ganser, ÿecz wonhaft
im spitall, den er zu steur105 hat geben zum paw gen sand Johans, beschehen am
suntag vor sand Gilgen tag im lxxxviij.
Item mer han ich in genomen vom Gainperger 4 lb d an stat des Kilians pecken.
Item mer han ich vom Gainperger in genomen an stat des Kilians pecken 4 lb d, mer
han ich in genomen von dem Gainperger 1 lb d an stat des Kilians und 20 gr.
Item mer han ich vom Gainperger in genomen von wegen des Täxers 11 lb d umb
den acker.
Item ich han in genomen vom Kilian pecken umb 250 dillen 12 lb p 6 gr.
Item von Cristan scherer han ich auch ingenomen 4 lb p umb 82 dillen, hat Kristoff
Holaus genomen.
Item ich han samgelt an sand Michels tag ingenomen 16 gr im lxxxviij jar.
Summa 24 lb d 4 lb [p] 6 gr
[S. 113]
Item mer han ich ingenomen vom Gannperger von wegen der weber pruderschaft
45 gr zu steur der kirchen sand Johans.
Item mer han ich ingenomen von den schneidern zu steur sand Johans kirchen 30 gr.
Item aus den alten pretern vom Wolfgang ledrer und Paul an der phar 20 gr.
Item vom schuestern den Innichern 15 gr zu steur sand Johans kirchen.
Item mer han ich mitsambt dem Gainperger aus ainer püxen zu sand Johans genomen
und enphangen 6 lb p am mitichen vor sand Lucas tag in lxxxviij jar.
Item mer han ich enphangen von Hansen Streicher zw steur dem paw sand Johans 5
lb p an suntag vor Simonis et Jude im lxxxviij.
Summa 4 lb d 2 gr
[S. 114]
Item mer han ich enphangen samgelt zu sand Linhartz tag 20 gr im lxxxviij jar.
Item mer han ich enphangen 22 gr 2 d zins von der spänglerin tochter am nidern
placz vom angerlein vom lxxxviij jar, actum an sand Steffans tag im lxxxix jar.
102
Item mer han ich mitsambt dem Gainperger aus zwain püxen genomen und enphangen
peÿ dem Gugelmair und dem Herlein 5 lb p 1 gr an suntag vor der heÿligen
drey künig tag im lxxxix.
Item mer han ich in genomen vom Kristoff Vasolt 12 gr minus 1 fi samgelt an suntag
nach sand Erhartz tag im lxxxix jar.
Item mer han ich enphangen vom Hans Gainperger 3 lb d 8 gr, so er mitsambt dem
Jacob maler aus dem stock und püxen zu sand Johans genomen hat in die Concepcionis
Marie im lxxxviija.
Item mer hat er mir geantwurt 1 lb d, so er zu sand Johans tag zu weinachten sambgelt
genomen hat im lxxxix jar.
Summa 6 lb d 2 gr 2 fi
[S. 115]
Item mer hat mir Hans Gainperger geben 30 gr zins vom lxxxviij jar.
Item ich han in genomen von maister Hansen peÿ dem tor 4 ß d, so er der kirchen
geschaffen hatb.
Item mer han ich enphangen vom Ulrich maÿr von Tristach 1 du, so gen san Johans
geschaffen ist, actum an sand Prisca tag im lxxxix jar.
Summa 9c lb p 2d gr
Summa summarum 100 und 67 lb d 2 lb p 4 gr 3 d
Mer pin ich hinderstendig in der vodern raitung worden 18 ß d 5 d 2 fi.
Dar an han ich zalt 34 gr.
Item mer han ich ingenomen, das mir ain erber person hat geben zu steur dem paw
gen sand Johans 80 gr an sand Apolonia tag lxxxix jar.
[S. 116]
Item mer han ich in genomen 21 gr, so ich mitsambt dem Gainperger und in gegenwürtichait
Gregorn Voderwerger an phincztag nach Apolonia tag im lxxxix jar
[enphangen han].
Item mer han ich ingenomen und mitsambt dem Gainperger 8 lb p und 2 gr samgelt
aus der püxen zu sand Johans an phincztag nach Apolonia tag im lxxxix jar.
Item mer han ich ingenomen 10 gr umb alte preter von der Stainhoferin.
Item mer hab ich eingenomen von dem pharrern ander pharren 4 tl d.
Summa summarum facit das innemmen alles 174 tl d 7 ß 18 d und 4 fi.e
[S. 117]
Aus geben nach der vodern raitung die wochen nach Oculi
Item maister Hans palier hat 5 tag, vom tag 9 gr, facit 45 gr.
Item Michell Peikircher hat 5 tag, vom tag 8 gr, facit 40 gr.
Tagwercher
Item Nicolae hat 3½ tag, vom tag 5 gr, facit 17 gr 2 d.
a links neben dem Eintrag steht von anderer Hand: das ist mein.
b Eintrag durchgestrichen, am linken Rand davor ein Kreuz gesetzt.
c über getilgter 11.
d davor 8 gr getilgt.
e Diese Summenberechnung und der Eintrag davor stammen nicht von Hans Zischk.
103
Item Niclas Orhan hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr.
Item Paul Durrnpacher hat auch 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr.
In der wochen nach Letare
Item maister Hans palier hat 6 tag, vom tag 9 gr, facit 4 lb p 6 gr.
Item Michel Peikircher hat auch 6 tag, vom tag 8 gr, facit 4 lb p.
Tagwercher
Item Nicolae hat 2 tag, vom tag 5 gr, facit 10 gr.
Item Paul Durrnpacher hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr.
Summa 24 lb p 6 gr 2 d
[S. 118]
Item Niclas Orhan hat auch 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr.
In der wochen Judica
Item maister Hans palier hat 4 tag, vom tag 9 gr, facit 3 lb p.
Item Michel Peikircher hat 4 tag, vom tag 8 gr, facit 32 gr.
In der wochen Domine ne longe
Item maister Hans palier hat 3 tag, vom tag 9 gr, facit 27 gr.
Item Michell Peikircher hat 4 tag, vom tag 8 gr, facit 32 gr.
Mantag wein 9 gr 1 fi.
In der wochen nach den oster veirtagen
Item maister Hans palier hat 3 tag, vom tag 9 gr, facit 27 gr.
In der wochen nach der ersten Laubander kirchweich
Item maister Hans palier hat 5 tag und ain gespeist, facit 33 gr.
Summa 18 lb p und 10 gr
[S. 119]
Item Michel Peikircher hat auch 5 tag und ain gespeist, facit 28 gr.
Tagwercher
Item Niclas hat 5 tag und ainen speis und mit speis facit 17 gr.
Item Thömel im Forchach106 hat auch als vil, facit auch 17 gr.
Mantag weina 16 fi.
In der wochen vor sand Jorigen tag
Item maister Hans palier hat 6 tag, vom tag 9 gr, facit 4 lb 6 gr.
Item Michell Peikircher hat 6 tag, vom tag 8 gr, facit 4 lb p.
8 fi mantag wein.
In der wochen nach sand Jorigen tag ist gespeist worden.
Item maister Hans palier hat 5 tag, vom tag 6 gr, facit 30 gr.
Item Michel Peikircher hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr.
Item Cristan von Ämlach hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr.
Item Kräppflär am Gainperg hat 4 tag, vom tag 5 gr, facit 20 gr.
Summa 22 lb 4 gr 4 fi
[S. 120]
Tagwercher
Item Nicel hat 5 tag, vom tag 3 gr, facit 15 gr.
Item Thomel im Forchach hat 5 tag, vom tag 3 gr, facit 15 gr.
a danach 8 getilgt.
104
Item Linhart von Strübich107 hat 4 tag, vom tag 3 gr, facit 1 lb p.
Item Augustin kramer hat 4 tag, vom tag 3 gr, facit 1 lb p.
Item Els, die mörter hat tragen, hat 4 tag, vom tag 2 gr, facit 8 gr.
Item Älblin hat auch 4 tag, vom taga 2 gr, facit 8 gr.
In der wochen nach Philipi et Jacobi
Item maister Hans palier hat 4 tag, vom tag 6 gr, facit 2 lb p.
Item Michell Peikircher hat auch 4 tag, vom tag 5 gr, facit 20 gr.
Item Cristan von Ämlach108 hat 4 tag, vom tag 5 gr, facit 20 gr.
Item Kräppflär am Gainperg hat 4 tag, vom tag 5 gr, facit 20 gr.
Tagwercher
Item Nicell hat 4 tag, vom tag 3 gr, facit 1 lb p.
Summa 13 lb pb 10 gr
[S. 121]
Item Thömell im Forchach hat 4 tag, vom tag 3 gr, facit 1 lb p.
Item Linhart von Strübich hat 4 tag, vom tag 3 gr, facit 1 lb p.
Item ain arczknapp und sein weib haben 4 tag, hab in paiden geben 8 gr.
Item Els hat 4 tag, vom tag 2 gr, facit 8 gr.
Item Alblin hat auch 4 tag, vom tag 2 gr, facit 8 gr.
Mantag wein 5 gr.
In der wochen Assensionisc
Item maister Hans palier hat 5 tag, vom tag 6 gr, facit 30 gr.
Item Michel Peikircher hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr.
Item Cristan von Ämlach hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr.
Item Hans von Ÿkelsdorff hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr.
Tagwercher
Item Thomel im Forchach hat 4 tag, vom tag 3 gr, facit 1 lb p.
Summa 14 lb p 2 gr
[S. 122]
Item Niclas hat 2 tag, vom Tag 3 gr, facit 6 gr.
Item Linhart von Strübich hat 5 tag, vom tag 3 gr, facit 15 gr.
Item Niclas Orhan hat 5 tag, vom tag 3 gr, facit 15 gr.
Item Hans Virger hat 5 tag, vom tag 3 gr, facit 15 gr.
Item Els hat 5 tag, vom tag 10 d, facit 1 lb p 2 d.
Item Alblin hat 5 tag, vom tag 10 d, facit 1 lb p 2 d.
Mantag wein 5 gr.
In der wochen vor phingsten
Item maister Hans palier hat 6 tag, vom tag 6 gr, facit 3 lb p.
Item Michell Peikircher hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr.
Item Cristan von Ämlach hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr.
Item Kräppfler am Gainperg hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr.
Item Hans von Ÿkelsdorff hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr.
a danach 3 getilgt.
b perner über der Zeile nachgetragen.
c statt Ascensionis (domini) = Himmelfahrt.
105
Summa 3a lbb d undc 7 ß und 18 d.
[S. 123]
Tagwercher
ItemThömel im Forchach hat 6 tag, vom tag 3 gr, facit 18 gr.
Item Nicell hat 6 tag, vom tag 3 gr, facit 18 gr.
Item Hans Virger hat 6 tag, vom tag 3 gr, facit 18 gr.
Item Niclas Orhan hat 3 tag, vom tag 3 gr, facit 9 gr.
Item Els hat 6 tag, vom tag 10 d, facit 15 gr.
Item Alblin hat auch 6 tag, vom tag 10 d, facit 15 gr.
Item Jorig zimerman hat ain tag, vom tag 5 gr.
Für iren mantag wein und slos wein 7 gr 3 fi.
Mer mein ausgeben
Item am ersten han ich geben dem Reinischer, so ich im schuldig pin worden am
oll, 4 lb d und 5 gr.
Item ich han geben dem Hainreich fürer 30 gr von etlichen stain und sant zu füeren
zu der kirchen.
Summa 31 lb p 8d gr 3 fi
[S. 124]
Item mer han ich gebene 5 lb p und 4 gr dem Täxer umb etliche phund eisen, hat
dasselbig eÿsenn genomen Wolfgang sayler und Kristoff Holaus am mantag vor
sand Jorigen tag im lxxxv.
Item mer han ich geben umb 22 rüststangen dem Gäslar 20 gr.
Item mer han ich geben 6 gr umb 100 nagell am eritag nach sand Jorigen tag lxxxv.
Item mer han ich geben 3 gr umb ain trag109 dem Niclein.
Item mer han ich 6 fuerleüten, die stain von Ainat gefurt haben, 20 gr.
Item mer han ich geben 14 gr umb nagel zum rüsten.
Item mer han ich geben dem Mueshauser vom Turn110 5 gr von stain furen von Ainat.
Item mer han ich geben 7 lb d 7 gr und 2 d umb 300 sagprügell dem von Plan111 und
seinen mithabern112 und ist 8 gr verczert und 2 fi, als der kauff ist gemacht umb das
holcz, dapei ist gewesen der kanczler salig und ander purger.
Summa 47 lb p 3 gr 2 d 2 fi.
[S. 125]
Item mer han ich geben 10 gr umb latten.
Item mer han ich ausgeben dem stampfer113 an der Debein umb 3 holcz und zw
schneiden 26 gr am sambstag vor sand Achaczien tag lxxxv.
Item mer han ich geben dem Gäsler umb vÿer päm 16 gr am phincztag nach Viti
lxxxv.
Item ich han geben von 82 stucken zu slachen zun holcz 45 gr.
a 3 über getilgten 17.
b danach perner getilgt.
c danach 5 gr getilgt.
d danach zweite 8 getilgt.
e b aus n korrigiert.
106
Item mer han ich geben umb 200 preter zu Tristach 3 lb p 2 gr und umb zwen
virspäm114 11 gr.
Item mer dem Täxer zu Tristach umba 2 päm 10 gr.
Item mer han ich geben umb preter 3 lb p an sand Johans tag lxxxv.
Item so han ich gehabt zimerleüt, die das rün dach115 gemacht haben und etlich tagwercher
Item maister Jorig zimerman hat gehabt 7 tag, vom tag 5 gr, facit 35 gr.
Item Hans Nymermesner hat auch 7 tag, vom tag 5 gr, facit 35 gr.
Item Resch von Tristach hat 4 tag, vom tag 5 gr, facit 20 gr.
Summa 20 lb p und 3 lb pb 6 gr
[S. 126]
Item Wicel hat 3 tag, vom tag 3 gr, facit 9 gr.
Item Hans Virger hat 2 tag, vom tag 3 gr, facit 6 gr.
Item zwain knechten ab Anras, hat ÿeder ain tag, facit 6 gr.
Item mer han ich geben umb 6 rafen116 1 lb p.
Item mer han ich geben umb ain fueder latten 15 gr an sand Jacobs tag lxxxv.
Item mer han ich geben dem Andre Lengnholczer für maister Hansen Hueber,
stainmecz und paumaister der kirchen sand Johans, 11 lb zerung.
Item mer han ich geben an sand Jacobs tag 29 gr umb preter von Laubant lxxxv.
Item mer han ich geben 6 gr umb ain brief zu sand Laurenczen von des gedings der
kreüczpögen.
Item mer han ich geben den priestern von iren verchünden 3 gr zu sand Laurenczen
tag lxxxv.
Item mer han ich geben 3 gr von dem weichkessell und sand Florians kerczen zu
machen.
Item mer 8 gr umb ain mässell kändel in die kirchen zum oppfer wein117.
Summa 19 lb p undc gr 7.
[S. 127]
Item mer han ich ausgeben 4 lb d und 3 lb von den kreuczpögen zu schneiden zu
lon.
Item ich han auch geben dem ziegelmaister zu lon ze prennen und gen Praunek118
zu antwurten, und der sind 550, davon 9 lb d.
Item mer han ich geben dem swartz Hansen von Toblach umb 61 lb öll 17 lb p 9 gr
2 d des lxxxvj.
Item mer han ich geben zwain knechten, die ain weg haben ausgehack durch die
awen, das man das holcz an die sag hat mügen fueren, 10 gr.
Item mer han ich dem Niclein geben vom stainprechen von 9 tagen fur speis und lon
4 lb p 1 gr.
Item und dem Hänsel saÿler, der im geholfen hat, von 5½ tag fur speis und [lon] 17
gr.
Item und dem Nicolae von etlichen tag für speis und lon 9 gr.
a stattdessen irrtümlich und geschrieben.
b danach 4 gr getilgt.
c danach 1 getilgt.
107
Item ich han geben Hansen slosser czu lon, von zwain püxen zu sand Johans zu
richten, 4 gr, und slüssel darczu gemacht..
Summa 18 lb d 4 lb p 2 da
[S. 128]
Item so han ich geben maister Hansen palier und maister Jorigen maurer von den
stain prechen, so si zw Ainat getan haben, 6 lb d im lxxxvj jar.
Item ich han geben von den 82 stucken, so gemacht ist zum zimer119 auff die kirchen
sand Johans, und gestet mit fuer und treiben 5 lb d 6 gr pis auff den Griess.
Item ich han geben dem Gugelmaÿr 1 lb pb von dem holcz zu füeren ab dem
Griess120 pis auff die eben herauff.
Item mer han ich etlichen fuerleüten geben, von Ainat stain zu füeren, 3 lb p 4 gr
und ain laib prot.
Item so han ich geben dem Andre Lengenholczer fur etliche phund öll und für 18½
lb, die er vormals der kirchen gelihen hat, 4 lb d und 3 lb p am sambstag nach sand
Florians tag lxxxvij jar.
Item mer han ich geben umb ain neue lucern121 und von ainer alten czu flicken und
von den oppfer kändel 15 gr.
Summa 16 lb d 4 lb p 1 gr
[S. 129]
Item mer han ich geben den holcz treibern, die das holcz herab auff die Kolgrueb122
getriben haben, 2 lb p 3 gr.
Item ich han geben 3 gr 1 fi, das holcz ab Griess auff der Tra123 zu ziehen.
Item ich [han] geben dem Hans kramer 1 lb p umb ain lb wax zu steur sand Florians
kerczen am sambstag nach Floriani lxxxvij.
Item mer han ich ausgeben dem Niclas Holenstainer umb zendell124 zu ainen fan, so
man mit den kreüczen get, 80 gr.
Item mer han ich geben dem Örtel zimerman, von dem holcz zu uberslahen, ain
tagwerch und ist zw den andern tagwerch geschriben.
Item mer han ich aus geben 40 gr umb öll dem Hans kramer im lxxxviij.
Item ich han geben dem Peurwecken umb nagell 4 lb d, mer 2 lb d, mer han ich im
geben 2 lb d im lxxxviij an suntag vor Simonis et Jude.
Summa facit 10 lb d 3 lb p 6c gr 1 fi
[S. 130]
Item mer han ich ausgeben dem Örtell zimerman 5½ lb d von dem holcz zu schneiden
peÿ dem frauen closter.
Item mer han ich ausgeben von dem geschäft des geltz, so der Durecker tan hat, 15
gr für ain ambt und zwo mes und han dem Durecker selbs geben 30 gr am pater
noster.
Item mer han ich geben dem Röschen sagmaister czw Tristach zu schneiden am
ersten 45 gr, hat er enphangen vom Gainperger.
Item mer han ich im geben 3 lb p am samstag vor dem Auffertag im lxxxviij.
a darunter Buchstaben und Zahlen getilgt.
b perner über der Zeile nachgetragen.
c über getilgter 3.
108
Item mer han ich im geben 2 lb d 5 gr 1 fi.
Item mer han ich im geben 1 lb d am suntag vor sand Margreten.
Item mer han ich im geben 2 lb p für ain gepickten huet125 und ain firtel wein facit
14 fi.
Summa 11 lb d 8 gr
[S. 131]
Item mer han ich aus geben dem nagelsmid und dem Hans kramer von seinen wegen
umb vÿer tausent nagell 16 lb p, die man genüczt hat zum dach der kirchen.
Item mer han ich aus geben dem Maÿr zu Leüsach und dem Hans sagmaister von
etlicher prügell, so si mitainander gesniten haben, und mit in abgerait in gegnwürtichait
Wastian maler und ander und hat die summa pracht 16lb p 4 gr.
Item und han mer aus geben dem Maÿr zw Leüssach von etlichen prügell, so er
allain gesniten hat, 1 lb d und 3 gr.
Item mer han ich aus geben dem Täxer umb 3½ lb öll 13 gr an suntag vor der heÿligen
dreÿ kunig tag im lxxxix jar.
Item mer han ich aus geben 4 knechten, die stain geprochen haben zu Tristach, und
hat ÿeder gearbait 8 tag, facit 8 lb p, vor weinachten lxxxviij.
Summa 9 lb d 1 lb p 9 gr
[S. 132]
Item mer han ich aus geben dem Hans maurer peÿ dem closter von etlichen tagwerchen,
so er gehabt hata, und hat die summa pracht 44 gr, actum an suntag vor der
heÿligen dreÿ künig tag im lxxxix jar.
Item dem Taxer han ich geben umb öll 13 gr eadem dieb.
Item mer hat maister Hans peÿ dem closter gearbait und sein sůn, davon hat man im
geben 6 lb p 9 gr eadem die im lxxxix.
Item zwain knechten, die stain geprochen haben im pruch zu Ainat, und haben gehabt
23 tagwerch, ÿeden vom tag 3 gr, facit 5 lb p 9 gr, actum vor weinachten im
lxxxviij jar.
Item mer etlichen fuerleüten, die stain zu samen gefürt haben, auch etlichen knechten,
die geraumt haben, und dem smid zu lon vom spiczen, facit aller ding 5 lb p 3
gr, auch vor weinachten im lxxxviij jar.
Summa 4 lb d 1 lb p 6 gr
[S. 133]
Hie nach ist vermerckt das register zu sand Johans von wegen der zimerleut vom
dachc, so an sind gestanden zu arbaiten, die dillen zu schneiden zum dach anno in
dem lxxxviij jar, ist mit in geschriben zuverraiten.
Am ersten in der wochen vor sand Margretten tag und sind am mantag an gestanden126,
in der selben wochen sind vÿer werchtag gewesenn.
Item und ist das geding dem Örtlein für sein person all tag, wann er arbait, 9 gr auff
denn tag und ain firtel wein und den gesellen wie gewöndlich ist.
Item und han dem Örtlein geben 30 gr zu ar127.
a danach mit getilgt.
b Eintrag durchgestrichen.
c vom dach mit Einfügungszeichen vom linken Rand nachgetragen.
109
Mer han ich im geben 6 gr am suntag vor sand Margreten tag anno lxxxviij.
Item und sein schuldig worden 6 gr für leikauff.
Summa 3 lb p 6 gr
[S. 134]
Item Sigmund Walder von Silian hat 3 tag, vom tag 5 gr, facit 15 gr, dedita.
Item maister Jorig zimerman hat auch 4 tag, vom tag 5 gr, facit 20 gr, dedit.
Item Jorig Weÿer hat auch 4 tag, vom tag 5 gr, facit 20 gr, dedit.
Mantag wein 12 fi.
In der wochen, dar inn sand Margreten tag gewesen ist
Item maister Jorig zimerman hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr, dedit.
Item Jorig Weÿerb hat auch 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr, dedit.
Summa 8 lb pc gr 11, 2 fi
[S. 135]
Item Linhart Resch hat auch 4 tag, vom tag 5 gr, facit 20 gr, dedit.
Mantag wein 12 fi.
In der Wochen vor sand Jacobs tag
Item maister Jorig zimerman hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr, dedit.
Item Jorig Weÿerd hat auch 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr, dedit.
Item Linhart Resch hat auch 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr, dedit.
Mantag wein 12 fi.
Item ich han geben den wagenknechten von hoff für wein und käsen und prot und
trin[k]gelt 31 gr.
In der wochen, dar inn sand Jacobs tag ist gewesen
Item maister Jorig zimerman hat 4 tag, vom tag 5 gr, facit 20 gr.
Summa 13 lb p 9 gr 4 [fi]
[S. 136]
Item Jorig Weÿer hat 4 tag, vom tag 5 gr, facit 20 gr.
Item Linhart Resch hat auch 4 tag, vom tag 5 gr, facit 20 gr.
Item Kürbiann128 von Äslingen129 hat auch 4 tag, vom tag 5 gr, facit 20 gr.
Mantag wein 12 fi.
In der wochen dar inn sand Peters tag gewesen ist
Item Örtell zimerman ist an eritag mit etlichen gesellen an gestanden zu dem anpinten
und hat 5 tag, vom tag 9 gr, facit 3 lb p 9 gr, dedit.
Item maister Jorig zimerman hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr, dedit.
Item Jorig Weÿer hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr, dedite.
Item Hans Nymermesner hat 3 tag, vom tag 5 gr, facit 15 gr.
Summa 14 lb p 4 gr 2 fi
a man würde eher ein dedi bzw.zalt erwarten.
b über den getilgten Namen Walder geschrieben.
c danach 9 getilgt.
d über den getilgten Namen Walder geschrieben.
e Die 5 tag wurden mit 2 (tag) und die 25 gr mit 10 (gr) überschrieben, doch wurden diese
Korrekturen bei der Seitensummenberechnung nicht berücksichtigt.
110
[S. 137]
Item Kürbian von Äslingen hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr, dedit.
Item Niclas zimerman hat 2 tag, vom tag 5 gr, facit 10 gr, dedit.
Mantag wein 12 fi.
Tagwercher
Item Niclas von Tall130 hat 3 tag, vom tag 3 gr, facit 9 gr, dedit.
Item Valckner hat 1 tag, vom tag 3 gr, dedit.
Item und han dem Örtlein geben 6 firtel wein auff 6 tag, facit 14 gr 2 fi.
Item mer han ich den wagenknechten von hoff geben zu trinkgelt, von siben fueder
dillen von Dristach herein zu füeren, 18 gr und für wein und prott.
In der wochen, dar inn sand Oswalds tag ist gewesen
Item Örtell zimerman hat 5 tag, vom tag 9 gr, facit 3 lb p 9 gr, dedit.
Summa facita 10 lb p 6 gr 4 fi
[S. 138]
Item Jorig zimerman hat 4 tag, vom tag 5 gr, facit dedit 20b.
Item Jorig Weÿer hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr, dedit.
Item Hans Nymermesner hat auch 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr, dedit.
Item Niclas zimerman hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr, deditc.
Item Kürbian hat auch 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr, dedit.
Mantag wein 12 fi.
Dem Örtlein 7 firtel wein pis auff den mantag hinumb, facit 16 gr 4 fi.
In der wochen Assumpcionis Marie
Item maister Jorig zimerman hat 4 tag, vom tag 5 gr, facit 20 gr, dedit.
Item Jorig Weÿer hat auch 4 tag, vom tag 5 gr, facit 20 gr, dedit.
Item Hans Nymermesner hat auch 4 tag, vom tag 5 gr, facit 20 gr, dedit.
Summa 16 lb p 8 gr 1 fid
[S. 139]
Item Partell zimerman hat auch 2 tag, vom tag 5 gr, facit 10 gr, dedit
Item Niclas zimerman hat auch 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr, dedit.
Item Kürbian hat auch 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25, dedit.
Item Örtell zimerman hat 5 tag, vom tag 9 gr, facit 3 lb 9gr, dedit
Item Jorig zimerman hat auch 2 tag, vom tag 5 gr, facit 10 gr, dedit.
Mantag wein 12 fi.
Item dem Örtlein 7 firtel wein pis auff den mantag hinumb, facit 16 gr 4 fi.
Tagwercher
Item Thoman Gugelmaÿr hat 2 tag, vom tag 3 gr, facit 6 gr, dedit
Item Jacob tagwercher hatt 1 tag, vom tag 3 gr, facit 3 gr, dedit.
Item ich han geben 3 gr umb zwaÿ silsaÿler131 zum zug.
Summa 12e lb pf gr 2 und 1 fi
a danach 6 lb p getilgt.
b so durcheinander geschrieben.
c das dedit ist hinter 5 tag geraten.
d dazwischen Tintenflecke.
e über durchgestrichene 10 geschrieben.
f danach getilgt 4.
111
[S. 140]
In der wochen vor sand Augustins tag
Item Örtell zimerman hat 6 tag, vom tag 9 gr, facit 4½ lb p.
Item Jorig zimerman hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr, dedit.
Item Jorig Weÿer hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr, dedit.
Item Hans Nymermesner hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr, dedit.
Item Niclas hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr, dedit.
Item Jorig Nusdorffer hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr, dedit.
Item Kürbian hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr, dedit.
Item Fröschell hat 2 tag, vom tag 5 gr, facit 10 gr, dedit.
Item Steffell hat 6a tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr, dedit.
Tagwercher
Item Flörian hat 6 tag, vom tag 3 gr, facit 18 gr, dedit.
Summa 24 lb p 4 gr, mer 2 gr
[S. 141]
Mantag wein 12 fi.
Item Ortell zimerman hat 7 firtel wein pis auff den mantag vor sand Augustins tag,
facit 16 gr 4 fi.
In der wochen dar inn sand Augustins tag gewesen ist
Item Örtell zimerman hat 5 tag, vom tag 9 gr, facit 3 lb 9 gr, dedit.
Item Jorig zimerman hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr, dedit.
Item Jörig Weÿer hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr, dedit.
Item Hans Nymermesner hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr, dedit.
Item Niclas hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr, dedit.
Item Jorig Nusdorfer hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr, dedit.
Item Kürbian hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr, dedit.
Summa 17b lb p 7c gr 4 fi
[S. 142]
Item Fröschell hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr, dedit.
Item Steffell hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr, dedit.
Tagwercher
Item Flörian hat 5 tag, vom tag 3 gr, facit 15 gr, dedit.
Mantag wein 12 fi.
Item dem Örtell 7 firtel wein pis auff den mantag sand Gilgen tag, facit 16 gr 4 fi.
In der wochen vor Nativitatis Marie
Item Örtell zimerman hat 4 tag, vom tag 9 gr, facit 3 lb p.
Item Jorig zimerman hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr, deditd.
Summa 12 lb p 1e gr 1 fi
a Zahl verwischt, über eine getilgte 2 geschrieben.
b teilweise über verwischter Zahl.
c danach 9 getilgt.
d zweites dedit getilgt.
e 1 aus 5 verbessert.
112
[S. 143]
Item Jorig Weÿer hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr, dedit.
Item Hans Nymermesner hat 4 taga, vom tag 5 gr, facit 20 gr, dedit.
Item Niclas hat auch 4 tag, vom tag 5 gr, facit 20 gr, dedit.
Item Jorig Nusdorfer hat 4 tag, vom tag 5 gr, facit 20 gr, dedit.
Item Kürbian hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr, dedit.
Item Fröschell hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr, dedit.
Item Steffell hat 4 tag, vom tag 5 gr, facit 20 gr, dedit.
Mantag wein 12 fi.
Item dem Ortell 4 firtel, facit 9 gr 3 fi.
Item dem maister und den gesellen 3 firtel wein sloswein, facit 7 gr 3 fi.
Summa an132wein 12 lb p 11 gr
[S. 144]
Item mer han ich aus geben 37 gr für prot etlichen leüten, die zu ir speis nit prot
haben gehabt.
Item mer han ich geben dem sagmaister zu Tristach 3 gr fur wein.
Item und han geben 10 firtel mantag wein den gesellen.
Item und han geben dem Örtlein all tag ain firtel wein, veÿrtag und werchtag, hat
pracht 38 firtel, und im und den gesellen sloss wein 4 firtel.
Facit in ainer sum an gelt 10 lb p 4 gr 4 fi
[S. 145]
Summa summarum totalis mit sambt dem wein zw gelt geslagen facit 15 m p 1 lb 9
gr
Facit nach denaren 30 lb d 1 lb p 9 gr
Summa ditz registers facit 32 tl d 4 ß und 26 d unnd 4 fib
[S. 146-150 leer]
[S. 151]
Hie nach ist vermerckt die arbait, so angefangen ist an sand Johans kirchen mit denn
stainhauen in dem lxxxviij jar undc mauren.
Item am ersten ist man angestanden am eritag nach dem suntag, so man singt Invocavit.
Item maister Hans peÿ dem tor hat in der wochen 6 tag, vom tag 8 gr an die speis,
facit 4 lb p.
Item Michell Peikircher hat auch 6 tag, vom tag 8 gr an die speis, facit 4 lb p.
Item Cristan maurer von Ämlach hat 4 tag, vom tag 8 gr an die speis, facit 32 gr und
ain firtel wein.
In der wochen Reminiscere haben gehabt die speis
Item maister Hans peÿ dem tor hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr.
Item Michell Peÿkircher hat auch 5d tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr.
a danach ein Buchstabe getilgt.
b Die neue Summenangabe stammt nicht von Zischk, sondern von anderer Hand (wohl vom
Rechnungsprüfer).
c verwischter Anfangsbuchstabe.
d verschrieben für 6.
113
Summa facit 15 lb p 8 gr 2 fi
[S. 152]
Item Cristan maurer von Ämlach hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr.
Item Lucas hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr.
In der wochen nach Oculi
Item maister Hans peÿ dem tor hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr.
Item Michell Peÿkircher hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr.
Item Cristan maurer vonn Amlach hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr.
Item Lucas hat auch 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr.
Item 12 fi mantag wein.
In der wochen nach Letare
Item maister Hans peÿ dem tor hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30.
Summa 15 lb p 10 gr
[S. 153]
Item Michell Peÿkircher hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr.
Item Lucas hat auch 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr.
Item Cristan maurer von Ämlach hat auch 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr.
Item 12 fi mantag wein.
In der wochen nach Judica
Item maister Hans peÿ dem tor hat 4 tag, vom tag 5 gr, facit 20 gr.
Item Michell Peÿkircher hat 3½ tag, vom tag 5 gr, facita 15 gr und 10 d.
Item Lucas hat 3 tag, vom tag 5 gr, facit 15 gr.
Item Cristan maurer hat 4 tag, vom tag 5 gr, facit 20 gr.
Summa 13 lb p 6 gr 2 d
[S. 154]
In der wochen nach Domine ne longe
Item maister Hans peÿ dem tor hat 3½ tag, vom tag 5 gr, facit 15 gr 10 d.
Item Michel Peÿ kirchner hat auch 3½ tag, vom tag 5 gr, facit 15 gr 10 d.
Item Cristan maurer hat auch 3½ tag, vom tag 5 gr, facit 15 gr 10 d.
Item mer ain firtel wein 12 fi.
In der wochen nach dem ostertag
Item maister Hans peÿ dem tor hat 1 tag, vom tag 5 gr, facit 5 gr.
Item Michel Peÿ kircher hat 3 tag, vom tag 5 gr, facit 15 gr.
Item Cristan maurer hat 3 tag, vom tag 5 gr, facit 15 gr.
Item mer ain firtel wein 12 fi.
Summa 7 lb p 3 gr 2 d
[S. 155]
Item mer han ich [geben] dem Maÿr Ulrich zu Tristach 15 gr für speis den maurern,
als si stain daselbs prochen haben.
In der wochen vor sand Jorgen tag
Item maister Hans peÿ dem tor hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr, dedit.
Item Michel Peikircher hat auch 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr, dedit.
a danach 5 gr getilgt, es folgt ein zweites überflüssiges facit.
114
Item Cristan maurer hat auch 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr, dedit.
Item und han geben vÿer knechten von hoff, die mit vÿer wägen stain gefürt haben,
14 gr.
Summa 8 lb p 8 gr
[S. 156]
Item mer han ich geben dem smid vom stächell 25 gr.
Item mer han ich geben 7 gr vom dem zeug von Ainat zu fueren gen Tristach.
Item mer 12 fi für wein.
Item mer 24 fi fur wein.
Item mer han ich geben dem Graf mülner für vÿer plocher und für schneiden zw
rüstdillen133 31 gr.
Item mer han ich geben 6 gr um rüststangen.
Summa 5 lb p 9 gr
[S. 157]
In der wochen nach sand Jörigen tag
Item maister Hans peÿ dem closter hata 4 tag, vom tag 5 gr, facit 20 gr, dedit.
Item Michell Peÿkircher hat auch 2 tag, vom tag 5 gr, facit 10 gr, dedit.
Item Cristan maurer hat auch 4 tag, vom tag 5 gr, facit 20 gr, dedit.
Item 12 fi fur mantag wein.
In der wochen vor sand Florians tag
Item maister Hans peÿ dem closter hat 4 tag, vom tag 5 gr, facit 20 gr, dedit.
Item Michel Peÿkircher hat auch 4 tag, vom tag 5 gr, facit 20 gr, dedit.
Summa 7 lb p 6 gr
[S. 158]
Item Cristan maurer hat auch 4 tag, vom tag 5 gr, facit 20 gr, dedit.
Item Hans Puechperger hat auch 4 tag, vom tag 5 gr, facit 20 gr, dedit.
Tagwercher
Item Linhart Stainprucker hat 1 tag, vom tag 7 gr, dedit.
Item maister Hansen sun Jorig hat 4 tag, vom tag 10 d, facit 10 gr, dedit.
Item 12 fi fur wein.
Summa 4 lb p 5 gr
[S. 159]
Item in der wochen nach sand Florians tag
Item maister Hans peÿ dem closter hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr, dedit.
Item Michell Peÿkircher hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr, dedit.
Item Cristan maurer hat auch 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr, dedit.
Item Hans Puechperger hat auch 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr, dedit.
Item mer 12 fi für ain firtel wein.
Tagwercher
Item Linhart Stainprucker hat 6 tag, vom tag 3 gr, facit 18 gr, dedit.
Item Thoman Gugelmaÿr hat 6 tag, vom tag 3 gr, facit 18 gr, dedit.
Summa 13 lb p
a danach zweites überflüssiges hat.
115
[S. 160]
Item Hans Stolcz, Änderleins sun, hat 5 tag, vom tag 3gr, facit 15 gr, dedit.
Item Jorig, maister Hansen sun, hat 5 tag, vom tag 3 gr, facit 15 gr, dedit.
Item Margret, Anderleins tochter, hat 5 tag, vom tag 10 d, facit 12 gr 2 d, dedit.
Item Älblin hat 3 tag, vom tag 10 d, facit 7 gr 2 d, dedit.
Item Ambrosin hat 2 tag, vom tag 10 d, facit 5 gr, dedit.
12 fi fur wein.
In der wochen dar inn der Auffertag gewesen ist
Item maister Hans peÿ dem closter hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr, dedit.
Item Michell Peikircher hat auch 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr, dedit.
Summa 8 lb p 9 gr
[S. 161]
Item Cristan maurer hat auch 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr, dedit.
Item Hans Puchperger hat auch 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr, dedit.
Tagwercher
Item Linhart Stainprucker hat 5 tag, vom tag 3 gr, facit 15 gr, dedit.
Item Thoman Gugelmair hat 5 tag, vom tag 3 gr, facita 15 gr, dedit.
Item Jorig hat auch 5 tag, vom tag 3 gr, facit 15 gr, dedit.
Item maister Hansen sun hat auch 5 tag, vom tag 10 d, facit 12 gr 2 d, dedit.
Item Margret Stolcz, Anderleins tochter, hat auch 5 tag, vom tag 10 d, facit 12 gr 2
d, dedit.
Item Älblin hat auch 5 tag, vom tag 10 d, facit 12 gr 2 d, dedit.
12 fi für wein.
Summa 11 lb p 2 d
[S. 162]
In der wochen vor phingsten
Item maister Hans peÿ dem closter hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr, dedit.
Item Michell Peikircher hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr, dedit.
Item Cristan maurer hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr, dedit.
Item Hans Puchperger hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr, dedit.
Tagwercher
Item Linhart Stainprucker hat 6 tag, vom tag 3 gr, facit 18 gr, dedit.
Item Thoman Gugelmaÿr hat 2 tag, vom tag 3 gr, facit 6 gr.
Item Stermpfeil von Oberlüencz hat 1 tag, vom tag 3 gr, dedit.
Summa 12 lb p 3 gr
[S. 163]
Item Jorig hat auch 6 tag, vom tag 3 gr, facit 18 gr, dedit.
Item Paul Kalser hat 6 tag, vom tag 3 gr, facit 18 gr, dedit.
Item Jacob von Virgen hat 3 tag, vom tag 3 gr, facit 9 gr, dedit.
Item Hans tagwercher hat 2 tag, vom tag 3 gr, und hat dafür genomen 3 gr, dedit.
Item Jorig, maister Hansen sun, hat 6 tag, vom tag 10 d, facit 15 gr, dedit.
a danach 3 getilgt.
116
Item Margret Stolcz, Anderleins tochter, hat 5 tag, vom tag 10 d, facit 12 gr 2 d,
dedit.
Item Älblin hat 6 tag, vom tag 10 d, facit 15 gr, dedit.
Summa 7 lb p 6 gr
Mer 12 fi für wein und mer 6 gr für wein, als si die arbait gancz gemacht haben.
[S. 164]
Item ich han geben dem Plain von Lengnwern134 20 ß d, facit 12½ lb p, herrürent
von der Metschenkin, am mantag in phingstveirtagen im lxxxviij jar.
Item mer han ich ausgeben umb 31 lb öll 9 lb p und 2 d am sambstag vor phingstena
im lxxxviij.
Item so hat man den maurern geben von den 8 lb d und 36 gr, so Hans Ganperger
und Jacob maler aus dem stock genomen haben an sambstag vor Oculi in der
vasten, 3 lb d und 27 gr eadem die im lxxxviijvo.
Summa 38 lb p 9 gr 2 d
Item und han in geben 14 firtel wein und 6 gr fur wein, als die höch der maur
volpracht ist.
Summa summarum totalis 17 m p 4 lb 2 d
Facit nach denaren 34 lb d 4 lb p 2 db
[S. 165]
Summa ditz registers facit in summa 34 tl d 3 ß d unnd 8 dc
[S. 166-168 leer]
[S. 169]
Item mer han ich aus geben dem Ulrich Maÿr von Tristach von vÿer maurern, die
stain haben prochen daselbs zw Tristach, die er gespeist hat 10 tag, und ainen vom
tag 18 fi, facit die summa 12 lb p, und hat ain tag stain gefürt zu samen, davon 10
gr, actum im lxxxix jar.
Item pin im aller ding noch hinaus schuldig gewesen 5 lb p, daran hat er 15 gr und
ist gar beczalt.
Item mer han ich aus geben 2 gr dem mesner von sand Elen135, das er stain gefürt
hat.
Summa 3 lb d 4 lb p 3 gr
Summa summarum facit totalisd 59 m p 7 lb 5 gr 2 d
Facit 100 lbe und 19 lb d 3 lb p 5 gr 2 d
Item mer han ich ausgeben 20 gr an der speis gen Ainat.
Summa summarum facit hundert und 20 tl d und 3 ß d und 4 fif
a g aus s korrigiert.
b Eintrag durchgestrichen.
c Dieser Summeneintrag stammt nicht von Zischk, sondern von anderer Hand.
d danach 60 getilgt.
e danach d getilgt.
f Dieser Eintrag sowie alle Angaben auf 170 und 171 stammen nicht von Hans Zischk, sondern
von anderer Hand.
117
[S. 170]
Item mer hab ich ausgeben dem Stadler notari 2 du von wegen aines puechs, so er
gen sannd Johanns corrigiert hat nach geschaft des pharers.
Nota. Zemercken, das ain ganntze volkomme raitung ist beschehen mit Hannsenn
Zisken unnd Hannsen Gainperger als zechleutt sannd Johanns kirchen von allen
vergangen jarnn sider der nagstvergangen raitung unnd ist alles ir innemen unnd
entgegen alles ir ausgeben aigenlich ye ains gen dem anndern gerait, gelegt und
aufgehebt. Noch uber das alles ist das bemelt gotshaus dem obgemelten Zischken
rechter und redlicher raitung schuldig zu betzallen benantlich 15 tl d und 26 d. Dabey
der raitung ist gewesenn her Zacharias pharer, her Asem geselbriester, Wilhalm
Ruef, Sewastian maller, Wolfgang Kchemppner, Jacob maller und Cristoff Vasolt.
Die raittung ist beschehenn nach Cristy gepurt viertzehenhundert und darnach im
newnundachtzigistenn jare am phincztag nach sannd Appollania tag virginis.
[S. 171]
Nota. Also ist in der bemelten raitung vertzert worden 12 gr, die ist man auch dem
Zischken schuldig zu betzallenn.
[S. 172 leer]
[S. 173]
Vermerckt des kanszlers jartag, was dar auff gangena ist zu dem ersten
Am ersten von ainer vigilig und von drein ambten an der phar und zu sannd Johans,
dem pharrer und seinen gesellen 37 gr und 2 d und die gedächtnus und dem mesner
für leüten und weichenprun136 7 gr 2 fi.
Item und im münichcloster für ain ambt und zwo mess 18 gr.
Item an der phar und zu sand Johans und im spitall 13 priester, ÿedem 7 gr.
Item zw der taÿlung137 ain mut138 rocken, davon fur pachen und peutlen 1 lb p und
darczw ist chommen 64 lb kas, das phund umb 7 fi.
Anno zw dem andern jartag
Item von der vigilig und drein ambten an der phar und zu sand Johans und für die
gedächtnüs 37 gr und 2 d.
Item im münich closter ain ambt und zwo mess 18 gr.
Item und haben an der phar, zu sand Johans [und] im spitall 16 priester, yedem 7 gr,
dem mesner vom weichenprun und vom leüten 7 gr 2 fi.
[S. 174]
Item zw der taÿlung ain mut rocken und 71 lb käs, das phund umb 7 fi, und vom
pachen und peutlen 1 lb p 3 fi und dem Philippen, als er etlich priester hat geladen,
16 mass139 wein und ain mässell, ain mas umb 7 fi.
Anno zw dem dritten jartag
Item von der vigilig und drein ambten zw sand Johans und an der phar und gedächtnüs
37 gr 2 d.
Item und sunst gehabt 12 priester, yedem 7 gr.
Item und im closter ain vigilig, ain ambt und 4 mess, für das alles 3 lb p.
a danach z getilgt.
118
Item dem mesner 7 gr 2 fi und den hern fur vigilig wein smorgens und snachtz 13 gr
und dem Philippen und in die schuell dafür 9 gr 3 fi und 2 gr fur ain suppen und zw
der taÿlung ain mutt rogken und 70 lb käs, das phund umb 7 fi, vom pachen 1 lb p.
[S. 175]
Anno zu dem virden jartag
Item von der vigilig und von drein ambten zu sand Johans und an der pharr 30 gr.
Item und hab gehabt 5 priester, hab ich das mall geben und ÿedem darczu 5 gr und
mer 4 mall mitsambt den priestern, facit alles 45 gr.
Item in die schuell 7 gr 1 fi für wein und fleisch und suppen.
Item im münich closter ain ambt und 2 mes 18 [gr].
Item und sunst gehabt mer an die mall, han ich geben yedem 6 gr, und der sind auch
4 gewesen.
Item 5 gr umb kerczen zw dem gotzdinst.
Item den hern in pharhoff wein smorgens und snachtz 140, dafür 16 gr, und 6 gr fur
ain firtel Rainfall.
Item und 30 d fur die gedächtnüs.
Item ain mut waiczen zu der tailung und 67 lb käs, für ain phund 7 fi.
[S. 176]
Anno zu dem fünften jartag
Item von der vigilig und drein ambten zu sand Johans und an der phar 4 ß d.
Item den hern wein vom Placebo141 und vigilig 9 gr 2 fi und 10 person mall, facit 50
gr.
Item und 6 priestern, yedem 6 gr, und in das closter ain ambt 6 gr.
Item in die schuell fur wein und suppen 8 gr.
Item dem mesner 7 gr 2 fi vom weichnprun und leüten.
Item für kerczen 6 gr.
Item zu der taÿlung 6 firling waiczen und 6 firling rogken und 1 lb p pachlon und
vom peütlen und 55 lb käs, ain lb 6 fi.
Item 3 gr für ain mas Rainfall.
Nota. Also bringt des bemelten Ziskenn ausgebenn von fünff ganntzen jaren des
bemelten jartag halben in summa 21 lb d.
Nota. Darentgegen so bringt von der obgemelten zeit und jarn sein innemenn in
summa 35 lb d und 10 gr.
Nota. Noch uber das alles so beleibt der bemelt Zisk dem gotshaus schuldig redlicher
raitung 14 tl d und 10 gra.
[S. 177]
Hie nach ist vermerckt mein innemen, so ich Hans Zischk als ain zech- und paumaister
der kirchen sand Johans, zw Lüencz gelegen, sider der nachsten raitung getan
han.
Am ersten han ich ingenomen ain alten grossnn und etlich grossetell142 und die geben
umb 13 gr.
Item mer han ich mitsambt dem Gainperger aus dem stock genomen 4 lb p 7 gr.
Item mer han ich ingenomen samgelt zw swesterkirchweich 18 gr.
a Die drei Nota-Einträge stammen nicht von Zischk, sondern von anderer Hand.
119
Item so han ich mitsambt dem Gainperger und mit wissen etlicher purger, mit namen
Seman, Hans Kurcz, Andre mecziger, verchauft ain alten zerprochen kelch, hat
gewegen 20 lot minus ain quintat, das lot fur 30 gr, facit 10 lb d minus 7 gr.
Item mer han ich samgelt ingenomen vom Gainperger 6 gr.
Item mer han ich samgelt Philipi et Jacobi ingenomen 7½ lb p 2 gr.
Summa 12 lb d 4 lb p 9 gr
[S. 178]
Item mer han ich aus der püxen zu sand Johans mitsambt dem Gainperger und Niclas
Hölenstainer genomen 2 lb d und 10 gr.
Item mer han ich samgelt zw sunbenden in genomen 5 lb p 2 gr, testes Glöckler,
Jacob kürsner, Steff Noder.
Item mer han ich samgelt zw sand Jacobs tag im snit in genomen 9 lb p 6 gr, testes
Gainperger, Stolcz Andre.
Item mer han ich mitsambt dem Gainperger aus dem stock in genomen an sand Laurenczen
abent 7 lb p 6 gr, testes Hans kürsner, Jacob maler, Gregori schneider.
Item mer han [ich] mitsambt dem Gainperger und Pangräcz Premperger aus der püxen
czum Voderberger genomen 47 gr.
Summa 7 lb d 1 lb p 11 gr
[S. 179]
Item mer han ich ingenomen vom mülner von Gödnach 8 lb p 9 gr.
Item mer han ich ingenomen von der spänglerin am placz 22 gr 2 d.
Item mer han ich ingenomen von dem Hans Streicher 1 lb p.
Item mer han ich ingenomen samgelt zu sand Linhartz tag 20 gr.
Item mer han ich mitsambt dem Gainperger aus dem stock genomen 5 lb p.
Item mer han ich vonn ainem ledigen knecht 20 gr.
Item mer han ich mitsambt dem Gainperger aus der püxen genomen 5 lb d 3 lb 8 gr.
Item mer hat mir der Andre Lengenholczer aus seiner püxen geantwurt 26 gr.
Item mer han ich samgelt ingenomen czu swesterkirchweich 11 gr.
Item mer han ich von wegen des alten czingiessers ain sellgeschäft143 22 gr 2 d in
genomen.
Summa facit 10 lb d 3 lb p 7 gr
[S. 180]
Item mer han ich in genomen aus der püxen zum Herlein und Gugelmair und Voderwerger
5 lb p 2 gr und 3 d.
Item mer han ich von ainer gaistlichen person in genomen 1 rh fl.
Item mer han ich mitsambt dem Gainperger genomen aus der püxen zu sand Johans
8 lb p.
Item mer han ich mitsambt dem Gainperger aus dem stock genomen in gegenwürtichait
Steffan kanczelschreiber ain ungerischen gulden und 3 rh fl und 6 lb p.
Item mer han ich mitsambt dem Gainperger aus dem stock genomen 3 lb p.
Item mer han ich ingenomen Philipi et Jacobi 10 lb p samgelt.
Item mer han ich vom bischoff von Secaa 144 gnadgelt145 ingenomen 6 rh fl.
Item mer han ich ingenomen von Niclas Hölenstainer 5 lb p.
a danach s getilgt.
120
Item mer han ich in genomen vom Mertell schuester für 10½ lb samwoll 20 gr.
Summa facit 19 lb d 6 gr 3 d
[S. 181]
Item mer han ich ingenomen samgelt zw sand Jacobs tag im snit 5 lb p 2 gr.
Item mer han ich ingenomen vom Niclas clamdinst146 15 gr.
Item mer han ich ingenomen vom Andre schuester von wegen des swertvegers saligen
30 gr.
Item mer han ich ingenomen vom dem schuester an der phar von wegen der hofstat
in der Sweiczer gassen, herrürent vom Walchen saligen, 17 lb p 6 gr.
Item mer han ich ingenomen vom Wilhalm Rueff von wegen der Elsen kerczlärin147,
die das geschaffen hat zum paw gen sand Johans, 30 gr.
Item mer han ich ingenomen vom Michel goltsmid czins vom ängerlein peÿ dem
kreücz 3 ß d vom dem lxxxx jar.
Item mer han ich ingenomen vom Moshaimer 2 lb d.
Summa 8 lb d 9 gr 2 d
[S. 182 leer]
[S. 183]
Vermerckt mein ausgeben, so ich Hans Zischk getan han sider meiner nächsten raitung.
Am ersten han ich geben zw Ainat für speis denn stainprechern 9 lb p 2 gr.
Item mer han ich aus geben 5 gr von den stüeln in der kirchen zu machen.
Item mer han ich geben meins gnedigen hern wagenknechten vom stainfüeren von
Tristach und von Ainat 5 lb p 5 gr 2 fi.
Item mer han ich geben ainem fuerman, der stain von Ainat gefuert hat, 3 gr 3 fi.
Item mer han ich geben dem Jorig scherer umb 30 lb öll 7 lb p 6 gr.
Item mer han ich geben dem Hans pecken umb 42 lb öll 10 lb p 6 gr.
Item mer han ich geben ainem czw Tristach für ain schaden, so im an ainem wismat148
mit den stainen beschehen ist, 6 gr.
Summa facit 33 lb p 10 gr
[S. 184]
Item mer han ich geben dem Mair zu Leussach 15 gr vom schneiden.
Item mer han ich geben 6 gr, als wir die hofstat dem schuester verchauft haben.
Item mer han ich geben den czimerleüten, von der stainhütten zu machen, für kost
und lon und nagell 10 lb p 6 gr.
Item mer han ich geben dem Laurencz Hasler umb 48 lb oll 15 lb p 5 gr.
Item mer han ich geben dem Jorig scherer für 71 lb ölla 23 lb p 10 gr.
Item mer han ich geben dem Graff mülner umb zwen lang päm 20 gr.
Item mer han ich geben für zwaÿ lb wax 30 gr.
Item mer han ich geben für ain staintrag 4 gr.
Item mer han ich geben für zwaÿ lb wax 30 gr.
Summa facit 11b lb dc 3 lb p 6 gr
a danach 33 getilgt.
b korrigiert aus anderer Zahl.
c danach eine Zahl unleserlich gemacht.
121
[S. 185]
Item mer han ich geben dem Peter smid vom spiczen 14 gr.
Item mer han ich geben den maurern für ain ffruestuck 6 gr.
Item mer han ich geben dem Prengruber gen Kaltern umb die fisier149 und umb sein
czerung 5 lb 6 gr.
Item mer han ich geben dem Schot kramer umb sein laden 7 lb p 6 gr.
Item mer han ich geben dem Hans Pecken von etlichen altertuecher150, die man zu
Ossia151 geweicht hat, 10 gr.
Item mer han ich geben dem Glarher umb 44 stuck holcz und für die fuer dem
Kerspamer 15 lb p 6 gr.
Item mer han ich geben hern Paulsen im spitall von etlichem notieren, so er getan
hat, 7 gr.
Item mer han ich geben dem cklain saÿler für etliche glokensailer 3 lb 10 gr.
Item mer han ich geben dem Niclas tagwercher von 20 tagwerchen fur kost und lon
10 lb p.
Summa facit 9 lb p 5 gr
[S. 186]
Item mer han ich dem Wolfgang am Rindermart geben, auch stainprechen von 14
tagen, fur kost und lon 7 lb p.
Item mer han ich geben dem Oswald auff der Kalchgrueb, auch von fünff tagen, 30
gr.
Item mer han ich die maurer ain tag gespeist, dafür 16 gr, das si niemant mocht
speisen.
Item ich han gehabt etlich zimerleüt, mit namen Pacher von Laubant, Jacob Rösch,
Ruepell Resch, Jorig Prunner, Michell zimerman, und haben vÿer tagwerch und ist
der lon gewesen 5 lb p 9 gr 1 fi und ain firtel wein 3 gr 1 fi.
Item mer han ich geben 2 gr umb ain sloss für die hutten.
Item mer han ich geben den wagenknechten und her Virgily knecht und andern 14
gr für ir stain füeren von Ainat, haben si gessen und truncken.
Item mer han ich geben etlichen füerern, die stain gefuert an sand Rueprechtz veÿr
15 gr.
Summa facit 3 lb d 4 lb p 5 gr 2 fi
[S. 187]
Item mer han ich ausgeben 8 gr 3 fi vom stainfüeren.
Item so han ich dem Gainperger abgerait 6 lb p 3 gr, darumb er die maurer gespeist
hat, auch etlichenn leüten prot gegeben hat, und das si die maurer haben mügen
speisen.
Item mer han ich geben 2 lb p dem ziegelmaister zw sand Jorigen, so ich im mit
raitung schuldig pin worden.
Summa 8 lb p 11 gr 3 fi
Item mer haben die maurer 3 firtel für dreÿ wochen mantag wein, facit 8 gr 3 fi.
Item mer han ich her Adam geben ain mall, dafür 4 gr, Philipi et Jacobi im lxxxx
jar.
[S. 188 leer]
[S. 189]
122
Vermerckt mein ausgeben vom stainhauen und sind angestanden des suntags nach
Liechtmess in dem lxxxx jar.
In der wochen am mantag nach Liechtmess
Item Prengrueber hat gehabt 6 tag, vom tag 4 gr, facit 2 lb p.
Item maister Hans pei dem closter hat 6 tag, vom tag 6 gra, facit 18 gr.
Item Lucas hat 6 tag, vom tag 3 gr, facit 18 gr.
Mantag wein 16 fi.
Item in der wochen darnach
Item Prengrueber hat 6 tag, vom tag 6 gr, facit 3 lb p.
Item Michel Peikircher hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr.
Item maister Hans hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr.
Item Lucas hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr.
Mantag wein 16 fi
Summa facit 16 lb p und 2 fi
[S. 190]
In der wochen vor Invocavit
Item Prengrueber hat 5 tag, vom tag 6 gr, facit 30 gr.
Item Michel Peikircher hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr.
Item maister Hans hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr.
Item Lucas hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr.
Mantag wein 16 fi.
In der wochen nach Invocavit
Item Prengrueber hat 6 tag, vom tag 6 gr, facit 3 lb p.
Item Michell Peikircher hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr.
Item maister Hans hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr.
Item Lucas hat auch 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr.
Mantag wein 16 fi.
Summa facit 19 lb p 9 gr und 2 fi
[S. 191]
In der wochen nach Reminiscere
Item Prengrueber hat 6 tag, vom tag 6 gr, facit 3 lb p.
Item Michell Peikircher hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr.
Item Lucas hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr.
Item maister Hans hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr.
Mantag wein 16 fi.
In der wochen nach Oculi
Item Prengrueber hat 6 tag, vom tag 6 gr, facit 3 lb p.
Item Michel Peikircher hat 3 tag, vom tag 5 gr, facit 15 gr.
Item Lucas hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr.
Item maister Hans hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr.
Mantag wein 16 fi.
Summa 20 lb p 3 gr 2 fi
a nach der Summe müsste es 3 gr heißen.
123
[S. 192]
In der wochen nach Letare
Item Prengrueber hat 5 tag, vom tag 6 gr, facit 30 gr.
Item Lucas hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr.
Item maister Hans hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr.
Item Wastian hat 5 tag, vom tag 5 gr, facit 25 gr.
Mantag wein 16 fi.
In der wochen nach Judica
Item Prengrueber hat 6 tag, vom tag 6 gr, facit 3 lb p.
Item Lucas hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr.
Item maister Hans hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr.
Item Wastian hat 6 tag, vom tag 5 gr, facit 30 gr.
Mantag wein 16 fi.
Summa facit 19 lb p 9 gr 1 fi
[S. 193]
Item in der wochen nach dem palm tag
Item Prengrueber hat 3 tag, vom tag 6 gr, facit 18 gr.
Item Lucas hat 3 tag, vom tag 5 gr, facit 15 gr.
Item maister Hans hat 3 tag, vom tag 5 gr, facit 15 gr.
Item Wastian von Niderdorff hat 3 tag, vom tag 5 gr, facit 15 gr
Mantag wein 16 fi.
Summa 1 lb d 6 gr 1 fi
Zumerckena das mit Hannsen Ziskenn ain ganntze raitung getan alles sein innemen
und ausgeben, alls das in seinen vorgeschriben register begriffen ist, ÿe ains gen
dem andren aigenlich gerait, gelegt und aufgehebt. Noch uber das alles so beleibt
die kirchen dem benanten Ziskenn rechter, redlicher raitung schuldig zu betzallen 6
tl d 5 ß und 17 d. Gerait am phincztag nach Jacobi 91to in gegenwurtig Hannsen
Kurtzen statrichter, Wolfgang Kchemppner, Nicklas Hollenstainer, Cristoff Vasolt
und Jacobe Schawrer.
Nota. Also hat Hanns Gamperger und Nicklas Hollennstainer die zeit als zechmaisternn
dem bemelten Ziskenb 6 tl d 5 ß und 17 d ganntz betzalt unnd ausgericht
von wegen des gotshaus.
[S. 194]
Vermerckt das ich Hanns Kurtz, die zeit statt richter, nach geschafft meins gnadigenn
hern von Görtz etc. ain ganntze endtliche rayttung mit Hannsen Ziskenn
gethan hab von wegenn des zechenambts, so er ettliche jar bey sand Johanns kirchen
gewessen ist, auch von den jartag her rurrenntt von dem Hannsen Geyr
canntzler saligenn, sein innemenn und darentgegenn alles und yedes sein außgebenn,
nichtz außgenomen, ye ains gen dem anderen mit guetem vleiss geraitt, gelegt
und aufgehebt. Noch uber das alles so beleibt der bemelt Czischk rechter und redia
Ab dieser Stelle bis zum Schluss der Handschrift stammen die Einträge nicht mehr von
Hans Zischk.
b Zisken über der Zeile nachgetragen.
124
cher rayttung schuldig wardennn dem obgemelten gotzhaus zu bezallenn namlich
7½ lb d. Actum an eritag vor sanndt Jacobstag appostoli anno etc. lxxxxjto.
Nota. Dabey ist gewessenn Wolfgang Kemppmer, Jorg Taxer, Hanns Hornn, Hanns
Gamperger peckh, Nicklas Holenstainer und Cristoff Vasoltta.
Vermerckt das mit Hannsen Ziskenn ain ganntze endtliche raitung und vertrag aller
irung und zwitracht ettlicher sachen beschehen ist und also ist der benant Ziskh dem
gotshaus sannd Johanns kirchen redlicher raitung schuldig zu betzallen benantlich
11½ tl d. Actum an phintztag vor Oculi im 92to. Dabeÿ ist gewesen Wolfgang
Kchemppner, Jörg Taxer, Gregori Seman, Nicklas Hollenstainer und Cristopf Vasolt,
Hanns Gamperger und Mathe Mach etc.
Nota. Der jartag ist auch in den obgemelten vertrag komen.
Itemb dy 11½ tl d hatt dy Zischgin schon zault, ist allßc absigd.
Anmerkungen
1 Müller.
2 Kollekte, Sammlung. Es wurde sowohl in wie vor der Kirche gesammelt, und zwar nicht
nur Geld, sondern auch Naturalien. Im Kodex ist zu lesen, dass man die Spenden auch
auf einen Tisch geworfen hat, der vor dem Eingang der Kirche stand (vgl. S. 37, 38, 47,
50 u. 67 der Handschrift, worauf sich auch alle weiteren Seitenangaben beziehen). Über
den Wurftisch von Lavant unterrichtet genauer Heinz Moser, Chronik von Lavant (Ortschroniken
26), Innsbruck 1976, 42-44.
3 Sonnenwende (Die für Worterklärungen und Ortsnachweise benutzten Werke sind am
Schluss der Edition angegeben).
4 egart, egert = Ackerfeld, das nicht gepflügt, sondern für Gras oder Klee liegen gelassen
wurde.
5 Gödnach (Gemeinde Dölsach).
6 ploch = Baumstamm, Holzklotz, Sägeblock.
7 Schlaiten.
8 weinger.
9 Ainat = Ainet.
10 Turm.
11 dickes Brett, Bohle, Diele.
12 Weihrauch.
13 Vertrag.
14 Tagwerk.
15 Dureck (vermutlich Gemeinde Leisach).
a ganze Seite bis hierher durchgestrichen, der nachfolgende Eintrag auch.
b Dieser Eintrag wurde von anderer Hand auf dem untersten Rand der Seite hinzugefügt.
c a aus anderen Buchstaben verbessert.
d wohl verschrieben für abgsi = abgetan, erledigt – Diese Dialektform deutet ebenso wie
das verdumpfte a (zault statt zalt) und das zweimalige regischt(t)er statt register auf der
Vorder- und Rückseite des Einbands auf einen schwäbisch/alemannischen Schreiber hin.
Alle diese Einträge stammen von einer Hand, die auch im Urbar von St. Johannes (1430
ff.) nachzuweisen ist (3, 5, 8). Hier nennt sich der Schreiber mit Namen: Nicklaß
Holnstainer. Er war Bergrichter zu Lienz und Zechmeister sowohl von St. Johannes wie
St. Andrä.
125
16 Kirchweihfest (Tag vor Sonntag Reminiscere) der Dominikanerschwestern in Lienz (M.
Pizzinini, Lienz. Das große Stadtbuch, Lienz 1982, 169).
17 Der Nachsatz ist schwer erklärbar, vielleicht ist er spöttisch gemeint, etwa in dem Sinne
„Na, dann gute Nacht“, weil diese Fuhrleute so miserabel waren.
18 Mulden.
19 pam (päm) = Baumstämme, Balken, rustpam = Gerüstbalken.
20 Truhe, Trog, Mulde.
21 einem.
22 Sakramentshäuschen.
23 märder (märter, mörter, morter) = Mörtel.
24 Stangen.
25 Der Rainfal – an sich ein Weißwein, der gelblich oder rötlich schimmert – wird hauptsächlich
im westlichen Istrien angebaut. Man leitet seinen Namen heute nicht mehr von
einem bestimmten Ort (z.B. Rivoglio) her, sondern von lat. rubeolus = rötlich oder von
rebullire = sprudeln (Rolf Sprandel, Von Malvasia bis Kötzenschenbroda. Die Weinsorten
auf den spätmittelalterlichen Märkten Deutschlands [VSWG Beih. 149], Stuttgart
1998, 27).
26 Trunk beim Abschluss eines Vertrages, Kaufs, Geschäfts.
27 Brot.
28 Leisach.
29 wohl kleinste Kalkstückchen.
30 Bretter zur Abdeckung, Schutzdach.
31 = rauch (Weihrauch).
32 gemeint ist: Stein- und Mörtelträger, auch Mörtelrührer.
33 Werkschuh = altes unter Zimmerleuten, Maurern und Steinmetzen übliches Längenmaß
(um 30 cm).
34 Kästchen.
35 Sakristei.
36 Dienstag.
37 Klöppel.
38 wohl statt gät[t]er = Gitter.
39 Fenster-, Türangel.
40 Aufhänger, Haken.
41 Oberdrauburg.
42 Gottespfennig = Handgeld, das beim Abschluss von Kaufverträgen o. ä. zu entrichten
und an die Kirchenkasse abzuführen war.
43 Offenkundig eine Verwechslung von electuarium (dt. Latwerg) und electrum. Während
man unter electuarium eine Arznei in Breiform oder einen eingedickten Saft versteht,
bezeichnet electrum eingeschmolzenes Metall (Gold, Silber usw.). Das hier erwähnte
Silber war also eingeschmolzen.
44 Lot ist eine Gewichtseinheit zur Bestimmung des Feingehalts von Metall und Münzen.
Es ist 1/16 der Gewichtsmark, deren Gewicht schwankte. Man kann das Wiener Lot mit
17,5 g ansetzen.
45 Das Agnus dei war ein sehr begehrter Anhänger aus Wachs mit dem Bild eines Lamms,
dessen Weihe seit Martin V. dem Papst vorbehalten war. Eine billigere Version wurde
von Klöstern vertrieben (Andreas Heinz, Agnus dei, Lexikon für Theologie und Kirche 1
[³1993] 244).
46 Lache, Pfütze, stehendes Wasser.
47 Afra.
48 mit oprar sind nicht „Arbeiter“ (lat. operarii) gemeint, sondern die Familie Opprer zu
Oberlienz.
126
49 fudermäßig = wohl Steine, deren Gewicht eine Wagenlast (Fuder) ausmachte.
50 Brei aus Hirse, Buchweizen, Hafer usw., der in der Pfanne mit Öl oder Schmalz angemacht
wurde.
51 geschenkt.
52 Tristach.
53 Querbalken im Mauerwerk.
54 weisat = Zins, Abgabe aus bestimmten Anlässen an den (Grund-)Herrn in Form von
Naturalien oder Geld. Statt weisat wird im Kodex auch der Ausdruck erung gebraucht.
55 Vermächtnis, Testament.
56 Zauchenbach.
57 Vormund.
58 minderwertige österreichische Pfennige, die fast nur noch aus Kupfer bestanden (Peter
Berghaus, Schinderling, Lexikon des Mittelalters 7 [1995] 1466).
59 Schalen.
60 Quintat, Quintlein, Quentchen = 4. Teil eines Lots bzw. 64. Teil der Gewichtsmark.
61 Zinspfennig.
62 Kopftuch, Schleier.
63 Vierling = 17, 732 l (Schloss), 18, 996 l (Stadt).
64 Widerfall = Rückfall eines Erbteils, Lehnguts.
65 Es ist schwer zu sagen, ob man es hier mit einem echten Familiennamen oder mit einer
Berufsbezeichnung (trameter, trometer = Trompeter) zu tun hat. Da aber der Kanzler für
Jorig zahlt, könnte es sich durchaus um einen Hofmusiker gehandelt haben.
66 gesammelte Wolle.
67 zur Aufbewahrung.
68 Flachs.
69 Walscher, Welscher (Italiener).
70 Nußdorf.
71 wohl Görtschach (Gemeinde Dölsach).
72 1 Trinkl = 0,408 l.
73 Baumwollstoff, Unterrock.
74 Lavanter Kirchweih (2. Sonntag nach Ostern).
75 Nikolsdorf.
76 Wenn der Krämer Joachim in vier Jahren 28 lb d für die Heimsteuer (= Aussteuer, Mitgift)
der Metschenkin zahlen sollte, war das nur die Hälfte des Schätzwerts von 28 Mark
(1 m = 2 fl = 2lb d). Vermutlich war er nicht bereit, die Heimsteuer zum veranschlagten
Preis zu übernehmen.
77 Schott(e) war zu dieser Zeit kein Herkunftsbegriff mehr, sondern stand meist für „Krämer,
Hausierer“ oder war Eigenname geworden.
78 prügel = Stück eines Holzstammes, Sägeblock.
79 Mahlzeiten.
80 welgen = rollen, wälzen.
81 Stichel, Spitzeisen.
82 eisernen.
83 Donnerstag.
84 Gaimberg.
85 Vierschach (Fraktion der Gemeinde Innichen).
86 Nikolsdorf.
87 Es ist sicherlich, wie bei dem Eintrag zu Linhart krämer auf S. 79, ein verlönt zu ergänzen.
Demnach hätte die Flätacherin ihren Sohn, der ohne Lohn für die Kirche gearbeitet
hatte, bezahlt.
88 Zureicher, Handlanger.
127
89 Stahl.
90 es ist wohl kerzen zu ergänzen.
91 Band aus geflochtenen Zweigen von Weiden (oder Birken, Fichten).
92 Hier ist wohl nicht ein zweites Opferkännchen für die hl. Messe gemeint, sonder eher an
ein Messgefäß für knapp einen halben Liter (1 Mässel = ca. o,4 l) zu denken (vgl. aber S.
126).
93 Der Reinischer soll also dem Zechmeister das Öl, um dessen Lieferung es wohl geht, um
einen Pfennig je Pfund unter dem Jahrmarktspreis geben.
94 Rosenkranz aus Korallenperlen.
95 vielleicht verschrieben für Gänsperger (Gaimperger).
96 Dreinägeltag = Freitag nach Quasimodo geniti.
97 im letzten Jahr.
98 Auffahrtstag = Himmelfahrt Christi.
99 Quatember = vierteljährliche Fastenzeit, allgemein: Vierteljahr; hier ist aber eine Quatembermesse
gemeint.
100 Messerschleifer.
101 Niederdorf bei Toblach.
102 Joppe aus englischem Tuch, vorstattein = Tuch aus Worsted in England.
103 schait (Plural: schaiter, schaiten) = Holzstück, Holzabfälle (z.B. beim Sägen).
104 lederer = Gerber.
105 Hilfe, Unterstützung.
106 oberhalb des Lienzer Dominikanerinnenklosters gelegen.
107 Stribach (Gemeinde Dölsach).
108 Amlach.
109 Trog, Trage.
110 Thurn (nördlich von Lienz).
111 oberhalb Nörsach.
112 Teilhaber.
113 Sägemüller (am Debantbach).
114 Firstbäume.
115 Rinndach = Dachtraufe.
116 Tragbalken in Dachstühlen, Dachsparren.
117 vgl. Anm. 91.
118 Bruneck.
119 zimmer = (behauenes) Bau-, Zimmerholz.
120 Gries = an sich jede Sandfläche an einem Flussufer, hier: Gries bei Leisach.
121 Lampe, Leuchter.
122 Kohlgrube = ein Anger an der Drau hinter dem Amlacher Turm zu Lienz.
123 Drau.
124 Zendel ist eine Art Taft (Seidenstoff), den man hier für eine Prozessionsfahne benötigte.
125 Es ist unklar, was ein gepickter huet (picken = [ver-]kleben) sein soll. Wurde etwa Ersatz
für einen Hut gewährt, den sich der Sägemeister beim Arbeiten mit Harz verklebt,
also ruiniert hatte? Auch sonst leistete die Kirche Ersatz, wenn z.B. beim Steinbrechen
ein Acker beschädigt wurde.
126 anstehen = ein Amt antreten, eine Arbeit anfangen.
127 Handgeld, An-, Vorauszahlung.
128 Korbinian.
129 Assling.
130 Thal bei Assling.
131 silsailer = Zugseile.
132 an = ohne.
128
133 Gerüstbretter.
134 wohl statt Lengnwerg = Lengberg.
135 St. Helena (bei Oberlienz).
136 Weihwasser.
137 Teilung = Verteilung von Almosen (hier Brot und Wein, sonst oft auch Geld und Kleidung)
an Bedürftige aus Anlass von Begräbnisfeierlichkeiten und Anniversarien.
138 Lienzer Schloss-Müttel: 88,660 l, Lienzer Stadt-Müttel 94,980 l.
139 1 Maß = 0,817 Liter, 1 Mässl = 0,408 Liter.
140 des Morgens und des Nachts.
141 Totenoffizium, Totenfürbitten.
142 grossetto = italienischer Groschen.
143 Seelgeschäft = Legat zu frommen Zwecken (Seelenmesse, Jahrtag usw.).
144 Seckau.
145 Spende (zur Unterstützung der Johanneskirche).
146 statt clandestine, clamstine = heimlich.
147 Kerzenhändlerin.
148 Wiese zur Heugewinnung.
149 Visier, Visierung = Entwurf, Werkzeichung.
150 Altartücher.
151 Ossiach.
129
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(Zu den Registern sind die Bemerkungen am Schluss der „Editionsgrundsätze“ zu beachten)
Ainet 3, 10, 11, 20, 26-28, 30, 62, 124, 128, 132, 156, 169, 183,186
Amlach 119, 120, 122, 151-153
Anras 39, 55, 126
Assling 136, 137
Bozen 62
Bruck 19
Bruneck 127
Debantbach 125
Dölsach 9, 17, 20, 82, 85, 86
Drau 37, 129
Dureck 10
Gail 23
Gaimberg 73, 77, 79, 119, 120, 122
Gödnach 2, 20, 31, 37, 40, 42-45, 47, 49, 61, 70, 71, 92, 107, 179
Görtschach 46
Gries (b. Leisach) 128, 129
Innichen 113
Kaltern 185
Lavant 126, 186
Leisach 12, 15, 25, 31
Lengberg 164
Lesach 37
Lienz 1-194
Dominikanerinnenkloster 130
Forchach 119-121, 123
Karmelitenkloster 56, 64, 65, 151-155, 173-176
Kohlgrube (beim
Amlacher Turm) 129
Mittertor 151-155
Rennweg 1, 2
Rindermarkt 2, 43, 45, 46, 49, 55, 111, 186
St. Andrä 35, 62-64, 69, 105, 113, 173-176, 181
Schule 174-176
Schweizer Gasse 181
Spital 37, 112, 173, 185
Unterer (Niederer) Platz 40, 105, 114, 179
Matrei/Osttirol 73
Niederdorf 103, 193
Nikolsdorf 55, 75, 86, 121
Nußdorf 46
Oberdrauburg 23
Oberdrum 27
Oberlienz 27,28, 96, 110, 156
Ossiach 185
Plan (b. Nörsach) 124
St. Helena
(b. Thurn) 169
135
St. Lorenzen 27
Schlaiten 3
Seckau 180
Sigmundskron 82, 84
Sillian 134
Stribach 120, 122
Thal (b. Assling) 137
Thurn 124
Toblach 75, 127
Tristach 1, 18, 20, 30, 34, 36, 37, 39, 49, 62, 65, 80, 85, 115, 125, 130, 131,
137, 144,156, 183
Venedig 34
Vierschach 75
Villach 3, 9
Zauchenbach 33
136
7. Personenregister
Adam 16 (Kalkfuhre)
Adam ein Geistlicher (her Adam) 187
Adam Bäcker († um 1480) 43, 55, 56, 70, 102
Adam Sägemüller, Bürger zu Lienz (1466, 1469, 1470), Zechmeister von
St. Johannes (1467-1468) und St. Andrä (1475) 1, 3, 4, 9
Älblin (Alblin) Schneider (um 1455) am Rindermarkt (1463), Bauarbeiter
120-123, 161, 163
Ambrosin Bauarbeiter 160
Amtmann s. Johannes Brixner
Anderli Samer (= Säumer) 45
Andre Krämer, sein Sohn Hansl hilft am Bau 13
Andre (Änderl) Metzger, Bürger zu Lienz (1482) 45, 62, 177 (vermutlich
identisch mit Andre Stolcz)
Andre schneider s. Andre Mesenhofer
Andre schuster s. Andre Stolz
Artl (Ärtolf) Bürger zu Lienz (1486), Zimmermann 26
Asem Gesellpriester (Kaplan) von St. Andrä 170
Asem zu Tristach s. Hamer zu Tristach
Auer, Jörg Wirt (1461, 1463) und Bürger (1466) zu Lienz, Jorg Auerin 41
(vermutlich Ursula Auer, Wirtin, 1463)
Augustin Krämer, hilft am Bau 120
bei dem Tor, Hans Maurer und Steinmetz, Meister, Bürger zu Lienz (1458, 1466) 3,
14, 15, 18, 20, 22, 28, 29, 31-32, 35, 46, 64-65, 73-74, 76-80,
96, 115, 132, 151-155, 157,159, 160, 162, 189-193 (bis 1483
als maister Hans maurer unser nachpar, danach als maister
Hans pey dem closter oder pey dem tor bezeichnet)
Brixner (Holaus),
Johannes (Hans) Amtmann zu Lienz (1455-1479), 1489: der alte Amtmann,
Bürger zu Lienz (1458, 1465, 1466) 48;
amptmanin 48
Brunnenmeister 3 (vielleicht identisch mit Wolfgang prunmaister zu St. Lorenzen,
1462, 1464)
Caspar (Gaspar) Schneider 39, 44, 56, 69
Cäsperlein 70
Christan Stampfer (= Sägemüller) am Debantbach (1478, 1485) 125
Christian scherer s. Christian Weichsler
Cristan von Amlach Steinmetz 119-122, 151-155, 157-159, 161-162
Cristan kramer s. Cristan Narr
Cristell Bauarbeiter 76
Conradin Meister (Goldschmied?) 70
Curisch, Sigmund von Toblach, Maurer 75
Daxer, Johannes (Däxer, Taxer, Täxer. Tächsser Hans), Bürger und Kaufmann zu
Lienz, Zechmeister von St. Johannes 2, 19, 20, 23, 27-
30, 40, 44, 45, 47-50, 56
Daxer, Jorg Bürger (1491) und Kaufmann zu Lienz, Sohn des Vorigen 32, 50,
57, 71, 89, 94, 96, 108, 110, 112, 124,125, 131, 132, 134
Draxlin 35
Dur Schuster 27 (Steinfuhre)
Durecker, Andre Bürger zu Lienz (1482) 84, 93, 103, 108, 130
137
Durrenpacher, Paul Bürger zu Lienz (1462, 1467, 1469) 91, 117 (hilft am Bau;
1467, 1469) 91, 117 (hilft am Bau)
Els Kerzenhändlerin 181
Els Mörtelrührerin 120-123
Erhart von Dölsach, Steinmetz 85-87
Flätacher sein Sohn als Bauarbeiter 81
Flörian Bauarbeiter 140, 142
Fröschell Zimmermann 140, 142, 143
Fütterin 41 (wohl die Frau des görzischen Fütterers Thomas Kosco [1475,
1477, 1488] oder des Hermann Ungnad, ebenfalls
görzischen Fütterers in Lienz [1477])
Gainperger (Gaimperger, Genperger, Gännperger, Johannes) Bürger und Bäcker
zu Lienz (1488-1491), Zechmeister von St. Andrä (1457,
1465, 1490), (genannt Hans pek, [klein] Hänsl pek) 1,
10, 12, 35, 37, 38, 40, 42-45, 47, 49, 50, 61, 66, 71, 72, 76,
89, 91, 94, 95, 104-106, 109-116, 130, 164, 170, 177-180,
183, 185, 187, 193, 194
Ganser, Linhart Spitalsinsasse (1488) 112
Gasserli 56
Gassler (Gasler, Gäslar, Gässler) Holzhändler zu Leisach, 30, 31, 78, 124,
125
Genewein, Thomas Bürger zu Lienz (1467, 1470 ), Spitalmeister (1467-1469), ( † vor
1494) 3
Gerunger, Sebastian (Wastian) Maler, Glaser (1463), Bür ger zu Lienz, Zechmeister
des Spitals (1487, 1494) 70, 131, 170 († um 1500)
Geyer, Hans (Geyr) görzischer Kanzler (1468-1485) 25, 33-35, 40, 42, 46, 69, 71,
101, 102, 104, 124, 173-176, 194; Margret Kanzlerin
(Geyrin,Hannsen Geyers hausfraw) 33, 38, 46, 70
Glarher 185
Glögler (Glöckler) Bürger zu Lienz (1470, Ulrich 1482), Kürschner (1494)
41, 178
Graben, Virgil von Hauptmann von Görz, Burgherr auf Lengberg etc.(† 1507) 186
Graf (Graff) (Säge-) Müller 156, 184
Graswein, Linhart (Grasbein) Krämer, Bürger zu Lienz (1466) 49, 79
Grün, Hans Schneider Hans sneiderin (bei dem Kloster) 40, 56
Grebitschitscher,
Oswald sein Eidam hilft am Bau 75
Gugelmair (Gugelmayr) vermutlich Wirt 14, 62, Thoman 114, 128,
180; Helfer der Zimmerleute 139, 159, 161, 162
Hamer zu Tristach 65; sein Sohn Asem (Zimmermann) 18, 62
Hämmerl (Hamerly) Schuster 36, 37, 40, 43
Hans Baumeister, Meister 20
Hans von Dölsach Steinmetz, Meister, Polier 17, 20-22, 82, 85-88,
117-122, 128
Hans Klamperer (Blech-, Pfannenschmied) 35; arbeitet auf dem
Bau 12
Hans Krämer, Bürger zu Lienz (1479, 1485), Hoflieferant (1479) (seine
Frau: Diemut) 29, 83, 129, 131
Hans Kürschner 41, 44, 50, 102, 105, 178
Hans (Hansl) Maurer 14, 27, 28, 49, 50
Hans Maurer von St. Lorenzen, Meister 27
138
Hans Maurer von Villach, Meister, Baumeister von St. Johannes 3,
9, 14; identisch mit Hans Hueber (s. Hueber)
Hans Mertel Maurers Sohn, Maurer und Steinmetz, Meister 9, 18, 20,
25, 39
Hans münzmeister s. Hans Kurz
Hans von Nikolsdorf (Ykelsdorff), Steinmetz 86, 87, 121, 122
Hans pek s. Gainperger Hans
Hans Sägemeister 131
Hans (Hänsel), Seiler (sailer, sayler, saler), hilft (mit Gesellen) im Steinbruch
und am Bau 30,49, 56, 74-77, 127
Hans [d. Ä.] Schlosser († um 1477) 11, 19, 23, 25, 26, 44, 55; Schlosserin
23, 47, 55
Hans [d. J.] Schlosser 81, 83, 127
Hans sneiderin s. Grün Hans
Hans Tagwerker 163
Hans von Toblach (swartz Hans von Toblach) 127
Hansl Andre kramer sun, Bauarbeiter 13
Hasler, Hans Zechmeister von St. Laurenz zu Tristach (1474) 28
Hasler, Laurencz 184
Heinrich (Stadt-)Bote 4, 26
Heinrich Fuhrmann 11, 12, 16, 19, 30, 55, 78, 81, 123
Herlein in der Schweizer Gasse(1494) 114, 180
Hermann Schneiderin 38
Holaus, Ambros Kaufmann, Bürger zu Lienz (1483, 1487, 1501), Zechmeister
von St. Johannes (1495) 65
Holaus, Cristoff (Kristoff) Bruder des vorigen, Bürger zu Lienz (1487), Stadtrichter
(1503), 106, 112, 124
Holenstainer, Caspar in der Schweizer Gasse (1494), Bürger zu Lienz (1504) 63
Holenstainer, Nicklas (Hölnstainer) Bürger und Bergrichter zu Lienz (1487), Zechmeister
von St. Johannes (1491, 1492, 1495), Zechmeister von St.
Andrä (1495) 64, 66, 67, 71, 129, 178, 180, 193, 194
Horn, Hans Bürger zu Lienz (1466, 1471, 1478), Zechmeister von St. Andrä
(1475, 1481, 1487, 1495) 194
Hueber, Cristan (Kristan) zu Tristach, Steinmetz 20,61, 62
Hueber, Hans Steinmetz, Baumeister von St. Johannes, „Großmeister“ 20 (?), 62,
82, 84, 126 [identisch mit Hans Maurer von Villach (s. dort)]
Jacob Hofbäcker (selig) 42
Jacob Kürschner 178
Jacob Maler, Zechmeister von Unser Lieben Frau zu Oberlienz (1486)
61, 89,95, 105, 109, 114, 164, 170, 178
Jacob mecziger s. Swartz Jacob
Jacob Schneiderin 46
Jacob Tagwerker, Bauarbeiter 77, 82, 139
Jacob von Virgen, Bauarbeiter 163
Joachim kramer s. Spangler Joachim
Jobst Krämer 3
Jorgin am Platz 41
Jorig Bauarbeiter 161, 163
Jorig Bote (pote) 102, 106
Jorig Fleischhacker 38
139
Jorig (Jorg, Jörig) Kürschner, Bürger zu Lienz (1474, 1486), Viehhändler
(1474), Zechmeister von St. Andrä (1481, 1487) 50, 71, 93,
108
Jorig maister Hansen sun, Bauarbeiter 74-76, 79, 82, 132,158, 161,
163
Jorig Scherer 183, 184
Jorig (Jorg) der alte Schmied, Meister (1469, 1472), Bürger zu Lienz
(1469) 34, 37
Jorg der junge Schmied 12, 13
Jorig (Jorg) Schmied zu Leisach 25, 31, 56
Jorig (Jori) Schneider 45
Jorig Schuster am Rindermarkt 45, 46
Jorig Trompeter (trameter) 40, 41
Jorig (Jorg) Zimmermann, Meister 3, 4, 31, 74, 80, 81, 123, 125, 134-136,
138-142
Kalkmeister 15, 16
Kalser, Paul Bauarbeiter 163
Kanzler s. Geyer Hans
Kemppner,
Wolfgang Seiler, Bürger zu Lienz (1463, 1483, 1487), Stadtrichter (1491),
Zechmeister des Spitals (1487, 1494) 29, 50, 64, 66,
102, 124, 170, 185, 193, 194
Kernsmid, Wolfgang (Kernersmid) Bürger und Schmied zu Lienz (1478) 83, 104
Kerspamer 185 (Holzfuhre)
Kesler, Michel Schwertfeger († um 1487) 61, 181 Michel Keslerin 41
Kilian Bäcker 112
Klein, Hänsl pek s. Gainperger Hans
Kok 33 (vielleicht identisch mit Jörg Koch, Bürger zu Lienz, (1462,
1494)
Krappfler, Asem am Gainperg (Kräppfler), Maurer und Steinmetz 73, 77, 79, 119,
120, 122
Kristoff Bäckerin 1, 33
Krümp, Anderl Steinbrucharbeit seines Sohnes 30
Krumppacher, Jorg (Jorig) Maurer und Steinmetz, Meister 9, 128
Kuencz Koch 44
Kuencz Schuster von Lesach 38, 44; Kuencz schusterin 37
Kugler, Martin Steinmetz 81
Kürbian(n) von Assling, Zimmermann 136-141, 143
Kürschnerin am Rindermarkt 49
Kurz , Hans (Kurcz) Münzmeister (1486, 1489), Stadtrichter zu Lienz (1491-
1495), Viehhändler (1488) 72, 83, 92, 103, 104, 107, 177, 193-
194
Lamprecht Tagwerker 82
Lasteter, Kunz 13 (Steinfuhre)
Laurencz von Matray, Maurer 73
Laurencz von Virsach, Maurer und Steinmetz 75-80
Lengenholczer, Andre (Lengholczer) Wirt und Bürger zu Lienz (1463, 1464, 1466) 27,
40, 41, 44, 46, 56, 61-63, 93, 94, 102, 108, 126, 128, 179;
Lengenholczerin († 1478) 33-35, 40
140
Lengenholczer, Peter (Lengholczer) Goldschmiedemeister (1466, 1469), Bürger (1494,
1495) und Münzmeister zu Lienz (1495), Bruder des vorigen
34, 36, 70, 103
Lex von Nikolsdorf (Ykelsdorff) Bauarbeiter 75
Liendl 45, 46
Lienhart Bäcker, Zechmeister von St. Johannes (1467-1468) 31, 32,
48, 69, 71, 72, 84, 89, 91, 104, 106 (vielleicht identisch mit
Lienhart Ganser)
Liephart selig († um 1474) 70
Linder, Hans von Leisach, Kalkfuhren 15, 77, 78, Bauarbeiten 76
Linhart Kessler (Kessel-, Kupferschmied) 3
Linhart kramer s. Graswein Linhart
Linhart Maurer und Steinmetz 65
Linhart mecziger s. Swartz Linhart
Linhart (Leonhart) Spengler am Niederen Platz, Bürger zu Lienz (1478)
1, 33, 37, 40, 42, 43, 47, 48, 50, 94, 105, Spänglerin
179, Spänglerin Tochter am Niederen Platz 114
Linhart von Strübich, Bauarbeiter 120-122
Lörgatbohrer wörtlich: Lärchenharzbohrer (anbohren von Lärchen zur Gewinnung
von Harz) 61
Lucas Maurer und Steinmetz 62, 63, 65, 152, 153, 189-193
Lucein 3
Luentzner Hans (Luenczner) Pfleger auf Heinfels und Verweser der Hauptmannschaft
zu Lienz (1466-1470) 39, 55
Mach, Mathe (genannt Villacher) Fleischhacker, gräflicher Zuschroter und Hofmetzger
(1462-1463, 1480-1482), Bürger zu Lienz (1463)
194
Maier, Niklas zu Anras (Mar Nikl) 39, 55
Maier, Lienhard zu Bruckm, Hofmaier 9
Maier Lienhart zu Leisach, Sägemüller (1470, 1478, 1489) 31, 78, 131, 184
Maier Niklas zu Tristach (Mar Niklas) görzischer Hofmaier zu Tristach (bis 1482),
Zechmeister von St. Laurenzen zu Tristach (1474) 36, 37
Maier, Ulrich zu Tristach 115, 155, 169
Martin Lederer (Gerber) am Rindermarkt, Bürger zu Lienz (1489) 37,
43, 102
Martin Spengler 24
Mäsigerin 64 (vielleicht die Frau von Hans Mässinger, Bürger zu Lienz (1471,
1494)
Matheis (Mathe) Goldschmied 26, 27, 102
Matheis Scharsachschleifer (Messerschleifer) († um 1488) 96, 110
Mauerlein 40
Mertel Schuster 180
Mesenhofer, Andre Bürger zu Lienz (1462-1491), Schneider (1464, 1476) 42, Andre
Schneiderin 64
Mesner von St. Johannes 20, 26, 28, 29, 36, 45, 46, 48, 63, 92, 173-176;
79: Meister Hans bei dem Kloster gibt das Mesneramt auf
(1484)
Mesner von St. Helena 169 (Steinfuhre)
Metschenk, Lienhart görzischer Amtmann (1446-1450) 35 Metschenkin 39, 55, 164
Michel Goldschmied 181
141
Michel Krämer, Bürger zu Lienz (1448, 1465, 1466), Zechmeister von St.
Johannes (1448, 1457) († vor Nov. 1491) 55
Michel Maurer zu Tristach († um 1474) 39, 41, 50
Michel Pfarrgeselle (Kaplan) von St. Andrä (gesell an der phar) 105
Michel Schmied, Hoflieferant (1476) 40
Michel Schuster 36
Michel(l) Zimmermann 31, 74, 186
Moshaimer 103, 181
Mueshauser aus Thurn 124 (Steinfuhre)
Müller zu Gödnach s. Pramsteter Ulrich
Nagelschmied 131
Narr, Cristan Krämer 64
Neuwirt, Nicklas Wirt 16, 33, 37
Nicel(l) (Niclein) Bauarbeiter 120, 123,124, 127
Niclas (görzischer) Kellner (1478-1480) 44
Niclas Schuster bei St.Andrä (an der phar) 61, 63, 64, 181, 184
Niclas Tagwerker, Bauarbeiter 119, 122, 181, 185
Niclas von Tall, Bauarbeiter 137
Nicl[as] Zimmermann von Lei sach 62, 137-141, 143
Nicolae Bauarbeiter 74-79, 91, 106, 117, 127
Nidenpös, Michel Stadtrichter zu Lienz (1446), Zechmeister von St. Johannes
(1467) 1
Niklay Fleischer 55
Nöder Stefan (Noder, Steff) Kanzleischreiber (1490, 1495) 34, 178, 180
Nusdorffer, Jorig Zimmermann 140, 141, 143
Nymermesner, Hans Zimmermann 125, 136, 138, 140, 141, 143, (Andel Nymermesnerin,
gesessen zu St. Jörgen [in Oberdrum], 1477, ist vielleicht
seine Frau)
Oprar (die) (Opprer) zu Oberlienz (1494: Paul Opprer zu Oberlienz) 28
(Steinfuhren)
Örtel (Örtlein) Zimmermann, Polier 129, 130, 133, 136-144
Orhan, Niclas Bauarbeiter 93, 117, 118, 122, 123
Ortter zu Tristach (vermutlich identisch mit Cha[sper] Ortter [1474] oder
mit Mathe am Ortt [1470] zu Tristach) 20 (Steinfuhre)
Oswald Geselle des Kalkmeisters 16, 186
Pacher von Lavant, Zimmermann 186
Pärtl (Partl) Kürschner 39, 55, 83
Pärtl (Partell) Zimmermann 81, 139
Paul bei St. Andrä (an der phar) 113
Paul Geistlicher im Spital (hern Paulsen im spitall) 185
Peikircher, Michel(l) (Peykircher) Maurer und Steinmetz 62, 63, 65, 73, 74, 88, 92, 106,
117-122, 151-155, 157, 159, 160, 162, 189-191
Pekhofer (vielleicht identisch mit Paul Pekhoffer von Patriasdorf [1474])
14 (Steinfuhre)
Perichtold Schuster 45, 56
Peter Bader, Meister († 1484) 41, 56, 69, seine Frau 69
Peter Schmied 64, 185
Peter Tagwerker 20 (Steinfuhre)
Peter Weber am Rindermarkt 39, 56
142
Pewrbegk, Jorg (Peurweck, Pewilbegkch) Bürger und Landrichter zu Lienz (1488),
Lehensinhaber der Mühle unter des Pfarrers Garten (1490)
50, 89, 129
Plain von Lengberg 164
Planig(k) wohnt oberhalb von Nikolsdorf 39, 55
Podnügk 34 (vielleicht identisch mit Cristoff Podenigk am Rindermarkt
[1494])
Posch, Jörg Bürger zu Lienz (1462-1478), Stadtschreiber (1467, 1468, 1472,
1478[?]) 4
Pramsteter (Prantsteter) Müller zu Gödnach, Ulrich 2, 31, 37, 38, 40, 42-45,
47-49, 61, 70, 71, 92, 107, 179
Preinperger, Pankraz (Premperger) Wirt, Mautner zu Lienz (1474), Stadt- und Landrichter
zu Lienz (1477-1485, 1489) 41, 178
Premperger, Nikel Bauarbeiter 11
Prengrueber, Cristan Steinmetz, Polier 62, 63, 65, 185, 189-193
Pruner 61
Prunner, Jorig Zimmermann 186
Puechperger, Hans Steinmetz 158, 159, 161, 162
Radel, Stefan (Rädel) Bürger zu Lienz (1462,1465-1471) 56
Rainer, Niclas Bauarbeiter 74-77, 79-82
Rampacher 38
Reinischer an der Gail, Krämer 23, 26, 29, 84, 123
Resch, Linhart Zimmermann 135, 136
Resch, Ruepell Zimmermann 77, 186
Riack, Linhart (Riachs) Zechmeister von Unser Lieben Frau zu Oberlienz (1486)
96, 110
Riack, Marx zu Oberlienz 96, 110
Rodun, Hans görzischer Seidennäher (Seidennater) in Lienz, Meister (1462, 1477)
18
Rösch Sägemeister zu Tristach 130, 144
Rösch, Jacob (Resch) von Tristach, Zimmermann 62, 125, 186
Ruef, Wilhalm (Rueff, Rüf), Bürger, Stadt- und Landrichter zu Lienz (1463-1466,
1468-1471, 1474-1477, 1486), Zechmeister von St. Andrä
(1481, 1484, 1487, 1490) 47, 50, 69, 89, 91, 101, 106,
170, 181 († um 1497)
Rurer von Tristach 34
Schaur, Jacob (Schawrer), Bürger zu Lienz (1479,1487) 193
Scheit, Matthias Bischof von Seckau (1482-1503/1512) 180
Schott Krämer 61, 185
Schrenphin (Schrempin) 49
Schwertfeger s. Michel Kesler
Schwindling zu Gorczach 46
Sebastian Maler s. Gerunger, Sebastian
Seidennater s. Rodun, Hans
Seman, Gregori Schneider 177, 178, 194
Sepeck, Steffan Metzger, görzischer Zuschroter (Fleischhacker) (1477) Steffans
metzkers hasufraw 36
Seydel Krämer († um 1468) 33
Sigmund Schuster 96
Singer, Thomas Wirt zu Ainet 23, 26, 48, Singerin 61, 62
Solrer zu Nußdorf 46
143
Spangler, Joachim (Johim) Krämer 39, 46, 55, Spanglerin 49
Sporerin (Sporin) 24, 43 (vielleicht die Witwe von Fritz Gebhart, Sporer,
1452)
Stadler, Johannes von Amper, Notar (1477, 1488, 1494) 170
Stainhofer(in), Agnes Witwe (1490) des verstorbenen Jorg Stainhofer 116
Stainprucker, Linhart Bauarbeiter 158, 159, 161, 162
Stampfer an der Debein s. Stampfer, Christan
Stefan kanczelschreiber s. Noder, Stefan Nöder
Steffan metzker s. Sepeck, Stefan
Steffan Schlosser 82
Steffel Zimmermann 140, 142-143
Stelczer Kürschner (um 1455) 40
Stermpfeil von Oberlienz, Bauarbeiter 162
Stolcz, Andre (Ännderlein) Schuster, Hofschuster (1477), Bürger zu Lienz (1482)
am Rindermarkt, übersiedelt nach Nikolsdorf (1491) 61, 94,
104, 109, 178, 181
Stolcz, Hans Sohn des vorigen, Bauarbeiter 160
Stolcz, Margret Tochter des Änderlein Stolcz, Bauarbeiterin 160, 161, 163
Streicher, Hans (Strecher) Bürger und Metzger zu Lienz (1449, 1478) 2,
24, 33, 43, 63, 89, 95, 109, 113, 179, seine Kinder 43
Stürtzer, Fridreich (Frytl) Wirt zu Leisach (1448, 1470, 1471, 1479) 12, 15
Swartz, Jacob Hofmetzger (1479) 92, 107
Swartz, Linhart Fleischhacker, Vater des vorigen 35, 56, 92, 107
Sybenschleger 35
Taller 62
Thoman Schlosser 71
Thömel (Thomel) im Forchach, Bauarbeiter, Mesner zu St. Johannes (1495)
119-121, 123
Töttzer, Hans an der Zauchen , sein Knecht 33
Treutlein (Trüitlein) um 1455 schon Witwe 33, 37
Turn, Gilg (Turen) Bürger zu Lienz (1479, 1480), vermutlich Fuhrunternehmer
45, 46, Gilg Turinn 101
Ulrich Bäcker zu Niederdorf (†) 103
Ulrich Krämer 49
Ulrich Tagwerker, Bauarbeiter 79, 80
Urban 64
Valckner (Valkchner) aus Schlaiten, Bauarbeiter 3, 137
Valentin Maurer und Steinmetz 73, 75, 76
Vasolt, Cristoff (Kristoff, Christoph) Bürger, Wirt und Kaufmann zu Lienz (1478-
1481, 1487, 1491, 1511), Stadtschreiber (1478 [?], 1486,
1487), Stadtrichter (1494, 1496, 1502), Zechmeister des
Spitals (1487, 1494), Zechmeister von St. Andrä (1495) 50,
66, 114, 170, 193, 194
Villgratter 82
Virger, Hans Bauarbeiter 122, 123, 126
Virtayler, Hans Steinmetz 81 (vermutlich Verwandter [Vater?] der Baumeister
Andre und Bartlme Viertaler aus Innichen)
Vorderberger, Gregor (Voderwerger u. ä.) vermutlich Wirt 61, 62, 65,105, 116, 178,
180
Wagenknechte vom Görzer Hof zu Lienz 25, 135, 137, 155, 183, 186
Waidhofer Schuster 38
144
Walch, Ulrich Bürger zu Lienz (um 1455), † um 1485 102, 181
Walder, Sigmund Zimmermann 134
Wal(h)enstainer,
Hans Stadtrichter (1505) 66, 71, 92, 94, 107, 108
Walhenstainer,
Zacharias Pfarrer von St. Andrä (seit 1477) 170, 173-176
Wastian von Niederdorf, Steinmetz 192, 193
Weber zu Troistach 30
Weichsler, Christian (Kristan) Scherer, Bürger zu Lienz (1476, 1488) 49, 96, 112
Weinmynell, Andre 23
Weyer, Jorig Zimmermann 134-136, 138, 140, 141, 143
Wicel Bauarbeiter 126
Wirt zu Leisach s. Stürtzer, Fridreich
Wiser 72, 82, 92, 103, 107
Wolfgang Kaplan des Grafen 70
Wolfgang am Rindermarkt, arbeitet im Steinbruch 186 (vielleicht identisch mit
dem Nachfolgenden)
Wolfgang Lederer (Gerber), Bürger zu Lienz am Rindermarkt (1481) 111,
113
Wolfgang Sailer s. Kemppner, Wolfgang
Wolfl zu Durek, Holzfäller 10
Zacharias Pfarrer s. Walhenstainer, Zacharias
Ziegelmeister 127, 187
Zinngießer 23, 24, 179
Ziernstain, Jorg Bürger zu Lienz (1501) 15
Zischk, Hans (Zisk, Zischg u. ä.) Stadtschreiber (1470 [?]) und Stadtrichter (1487)
zu Lienz, Zechmeister von St. Johannes (1484-1491), † um
1492/95 55, 69, 73, 84, 89, 96, 170, 186, 193, 194,
Zischkin 194
145
8. Sachregister
A
Acker 1, 2, 37, 40, 44, 56, 112
Agnus dei 26, 27, 102
allmäre (Kasten Schrank) 3
Altartücher 185
Amt (= Hochamt) 23, 93, 173-176
Amtmann, Amtmannin 48
Anger, Angerlein 2, 24, 33, 37, 40, 43, 94, 114, 181
Ausräumen der Kirche 19, 24
B/P
Bäckerbruderschaft 42
Bader 41, 56
päm (Holzbalken) 3, 125, 184
pater noster, karallein; pater noster ( Rosenkranz
[aus Korallenperlen]) 84, 103, 130
Baumeister 9, 20, 33, 55, 69, 177
Pelz 44
Pfeiler 19
phait (Hemd) 37
Placebo (Totenoffizium, -fürbitten) 176
ploch (Holzklotz, Sägeblock) 31, 61, 156
Bote 106
polier, palier, parlir (Polier) 11, 17, 21, 22, 65, 85-88, 117-122, 126,
128
Brei 29
pret(t)er (Bretter) 16, 23, 28, 29, 57, 82, 113, 116, 125,
126
Brief 4, 19, 126
Brot 14, 61, 64, 65, 135, 137, 144, 187
Provision 14, 27
prugl, prügl (Stück eines Holzstammes, Sägeblock) 30, 131
püchse, püxe (Büchse) s. sam pukse
Büschel 12
C
Chor 28
D/T
Dach, Dach decken 12, 19, 20, 23-26, 28, 29, 74, 81, 83,
131, 133
Tafel (aus Holz für die Bauzeichnung) 4
teilung (Verteilung von Almosen) 173-176
dienst (Dreiviertel- bis Halbsäulen-Vorlage an
gotischen Pfeilern, um Gurte und Rippen des
Kreuzgewölbes zu tragen) 28
dille (Diele, Bohle) 4, 22, 30, 31, 49, 112, 133, 137
146
Dominikanerinnenkloster 130
trag, staintrag (Trage mit seitlichen Holmen zum
Steintransport) 79, 124, 184
Trinkgeld 135, 137
truge, truhe, druche (Trog zum Transport von
Baustoffen) 11, 13, 16, 21, 22, 77, 78, 81
turn, turen (Turm) 3, 16, 19, 20, 26, 81-83
E
eben (Ebene) 128
egart (ungepflügtes Ackerland, für Gras oder
Klee liegen gelassen) 1, 37
Eier 44,47-50
Eisen 11,12, 20, 24, 27, 31, 83, 124
erung (Ehrung = Weisat, s. dort) 79, 92, 107
Erzknappen 71, 72, 121
F/V
fan (Prozessionsfahne) 129
Fenster 4
Vigil 173-176
virspäm (Firstbäume) 125
fisier (Visier, Werkzeichnung) 185
Fleisch 175
füel (Fohlen) 34
Fuhrleute, -lohn 3, 14, 16 (vgl. Holz, Kalk, Sand, Steine
führen)
G
geding(e) (Werkvertrag, Abmachung) 3, 9, 27, 126, 133
geschäft (letztwillige Verfügung, Vermächtnis) 33, 35, 38, 39, 41, 42, 55, 69, 70, 93,
96, 102, 103, 108, 110, 179, 181
Gewand 72, 92, 107
Glocke 23-26, 31, 42, 82, 83
Glockenseil, -riemen 23, 24, 29, 30, 185
gnadgelt (Spende) 180
Goldring 34
Gottespfennig (Handgeld bei Vertragsabschluss,
wird an die Kirche abgeführt) 33, 34, 45, 46, 50, 70, 71, 93, 101, 108
gotzleichnam haus (Sakramentshäuschen) 11
grossetell (Grossetto, ital. Groschen) 177
Grundaushub, -beschau 11, 12
Gürtler 111
H
haimsteuer (Aussteuer, Mitgift) 55
har (Flachs) 42, 47, 48
Haue 13, 31
hienge (Aufhänger, Haken) 23
Holz 3, 24, 26, 29, 30, 65, 124, 129, 185
147
Holz schlagen, treiben (triften), herausziehen,
führen 10, 14, 15, 125, 127-129, 137, 184, 185
Holz schneiden 3, 30, 43, 49, 61, 125, 130, 156
Hose, Hosentuch 41, 42, 45, 83
Hube 35
Hühner, Hühnchen (hündl) 44, 47, 48
Hut 130
hütte, stainhütte (Bauhütte) 3, 4, 19, 31, 82, 184, 186
J
Jahrtag 173-176, 194
Jause 15
Joppe 41, 45, 104
K
Kalk, Kalkofen, Kalkmeister u. -gesellen, Kalk
auflegen, brennen, tragen, führen 3, 9, 11, 12, 15, 16, 19, 31, 40, 77, 78,
80-82
Kanzleischreiber 180
Kanzler 25, 33-35, 40, 42, 46, 69, 71, 101, 102,
104, 124, 173-176, 194
Kanzlerin 33, 38, 46, 70
Käse 44, 48, 50, 61, 135, 173-176
käter (Gitter) 23
kaystlein (Kästchen) 21
kegl (Fenster-, Türangel) 23
Kelch 26, 34, 177
Keller 20
kerne (Kalkstückchen) 16
kerczlärin (Kerzenmacherin, -händlerin) 181
Kerzen 65, 126, 129, 175, 176
Kirchenstühle 183
Kirchentür 14, 19, 22
Kitz 44, 47, 49
klachl (Klöppel) 23
Kreuzbogen (Rundbogen mit ineinander greifenden
Bogen) 126, 127
Kuh 44, 61
Kuhhaut 70
L
lade (Brett, Bohle) 64, 185
lake (Lache, Pfütze) 27
Lärche 25
Latten 83, 125, 126
Latwerg 26
lei(t)kauf (Trunk bei Abschluss eines Geschäftes,
Vertrages) 14, 19, 23, 133
liecht (Beleuchtung) 42
liger statt (Lagerstätte, Schlafstelle) 22
148
lorgatt porer (Harzsammler) 61
lucern (Lampe, Leuchter) 128
M
mahd (Grasfeld, das gemäht wird) 1
märter hüte (Mörtelhütte) 30, 31
Maler 61, 70, 89, 95, 105, 109, 114, 131, 164,
170, 178
Mantel 49
mässell kandell (Maß-, Messkännchen) 83, 126
Mesner 20, 26, 36, 45, 46, 48, 63, 79, 91, 169,
173, 174, 176
Mesnerhaus u. -keller 28, 29
Messe 23, 93, 173-175
Mönchskloster (Karmeliten) 173-176
Montagswein 13, 65, 118, 119, 121-123, 134-139,
141-144, 152, 153,157, 187, 189-193
morter, marter (Mörtel) 18, 21, 22, 31, 77, 82
mörter (mordter, märter)knecht, rurer, trager
(Mörtelmacher, -träger) 12, 15, 18, 19, 21, 22, 78, 120
Mühle 2, 42
muelter (Mulde zum Transport von Baustoffen) 11, 31
N
Nägel 11, 20, 23, 26, 27, 31, 81, 124, 129,
131, 184
Nagelschmied 131
Notar 170
O
Öl 15, 16, 19, 20, 23, 26-30, 39, 43, 46,
49, 62, 83, 84, 123, 127-129, 131, 132,
164, 183, 184
op(p)fer kändel(ein)(Opferkännchen) 83, 126, 128
Opferwein 126
Q
Quatembermesse 96
R
rafen (Tragbalken im
Dachstuhl, Dachsparren) 126
raichknecht (Zureicher,
Handlanger) 81
Rainfal (ital. Wein) 14, 175, 176
rauch, rach (Weihrauch)) 4, 14, 17
rigl holz (Querbalken im Mauerwerk) 31
Ringe 45 (s. auch Gold-, Silberring)
Rock 35, 36
Roggen 55, 173, 174, 176
149
Ross 37, 45
rün dach (Dachtraufe) 125
rustpam (Gerüstbalken) 11
rüst dille, gerüst dille (Gerüstdiele, -brett) 31, 156
rüststangen (Gerüststangen) 124, 156
S
Sägemeister 3, 130, 144
sagploch, sag prugl (Sägeblock) 3, 4, 61, 124
sagrer (Sakristei) 21, 23, 81-83
sam pukse (püchse), samgelt (Sammelbüchse,
-geld) 23, 34-38, 40-50, 61, 63-65, 67, 69,
71, 91-95, 103-114, 116, 127, 177-181
samer (Säumer) 45
Sammlung s. sam pukse, samgelt, wurf
Sand, Sand führen 15, 21, 22, 30, 76, 78, 123
schaiter (Holzabfälle, -stücke) 105
Scharnägel (für Schindeln, Bretter) 4, 24, 25
scharschacher sleipfer (Messerschleifer) 96, 110
Schinderling (minderwertiger österr. Pfennig) 34
schipfl (Holzabdeckung des Kalks) 16
Schloss (zum Verschließen) 11, 19, 23, 26, 186
Schlosserwerkzeug 23, 55
Schlosswein 123, 143, 144
Schlüssel 26, 83, 96, 127
Schmalz 26, 29
Schmiere 12
Schnee (von der Kirche und vom Turm schaufeln) 23, 29, 82
Schneider(bruderschaft) 113
Schule 174-176
schulter (Schweineschulter, Vorderschinken) 44
schurlitcz (Baumwollstoff, Unterrock) 49
Schusterbruderschaft 42
Schwertfeger 61, 181
sellgeschäft (Legat zu frommen Zwecken) 179
Siegel 19
Silber, Silberschale, Silberlöffel, Silberring 26, 34, 41, 45, 103, 111
silsayler (Zugseile) 139
speis (Verköstigung der Handwerker und Arbeiter) 3, 15, 61, 62, 64, 65, 74-77, 79,
80, 118-123, 144, 151, 155,169, 183,
185-187
spiczen der eysen (Spitzen, Schärfen des Werkzeugs
wie Doppelfläche [= Steinbeil], Spitzeisen,
Zweispitz, Meißel, Pickel) 25, 64, 81, 132, 156, 185
Spital 37, 112, 173, 185
stächel (Stichel, Spitzeisen) 64, 156
Stadtbote 26
Stadtrichter 193, 194
Stahl 20, 27, 82, 83
Stange 12
stauche (Kopftuch, Schleier) 37
150
Steine brechen 3, 9, 16, 22, 25, 27, 30, 61, 77, 85, 127,
128, 131, 132,155,183, 186
Steine klauben, herabrollen 9, 11, 18, 64, 132, 183
Steine tragen, aufladen, führen 10-16, 18-22, 26-28, 61, 64, 123, 124,
128, 132, 155, 169, 183, 186, 187
Stiege (aus Holz) 31
stock (Opferstock) 36-38, 41, 42, 44-46, 48, 49, 61, 64, 67,
69, 71, 95, 101, 105, 109, 111, 114,
164, 177, 178-180
Suppe 174-176
W
Wachs 3, 14, 16, 39, 83, 129, 184
Wagenknechte (des Görzer Hofes) 25, 135, 137, 155, 183, 186
Weberbruderschaft 113
Weg aushacken 127
weichenprun (Weihwasser) 173, 176
weichkessel (Weihwasserkessel) 126
Wein 15, 23, 25, 74, 86, 130, 133, 135, 137-
139, 141-145, 151,154, 156, 158-161,
163, 164,174-176, 186
weisat (besonderer Grundzins in Naturalien oder
Geld) 31, 44, 47, 48 (vgl. erung)
Weizen 175, 176
wel (Welle, Glockenbalken) 23
wide (Band aus geflochtenen Weideruten) 83
widerfal (Rückfall eines Erbteils, Lehnguts) 39
Winterbrücke 3, 9, 12, 16
Winterlohn 14, 17
wismat (Wiese zur Heugewinnung) 183
Wolle 1, 42, 48, 180
wurf (Sammlung, Spenden auf dem Tisch vor der
Kirche) 1, 2, 35-38, 41, 46, 47, 50, 67, 102
Z
Zechamt, -leute, -meister 1, 33, 34, 69, 96, 177, 193, 194
zendel (Taft, Seidenstoff) 129
Ziegelmeister 127, 187
zimer (Bau-, Zimmerholz) 128
Zinngießer 23, 24, 179
151
Die Kirche zu St. Johannes dem Täufer in Lienz
Ein kurzer historischer Abriss
Meinrad Pizzinini
Die Kirche zu St. Johann spielte innerhalb des städtischen Gemeinwesens eine
große Rolle. Durch mehr als ein halbes Jahrtausend war sie eng mit der Lienzer
Bürgerschaft verbunden. Forschungsgeschichtlich ist bemerkenswert, dass diesem
Gotteshaus mit umgebendem Platz siedlungsgeschichtlich zunächst eine
zentrale Position eingeräumt worden ist. Dies drückt u. a. der erste Lienz-Führer
von ca. 1910 aus:1
Durch einen Bergsturz, der jedoch nie stattgefunden hat, soll der Ort
Luenzina nördlich des Iselflusses zerstört worden sein. „Nach der Zerstörung
von Luenzina wurde das heutige Lienz gegründet. Es darf vermuthet werden,
dass die meisten Bewohner der durch den Bergsturz zerstörten Ortschaft das Leben
retteten. Wie nun die Chronik erzählt, war damals das Terrain der jetzigen
Stadt Lienz mit Wald bedeckt und dort wo heute der obere Stadtplatz oder Johannesplatz
liegt, stand ein dem St. Johannes geweihtes Kirchlein. Um dieses
Kirchlein herum entstanden die neuen Ansiedlungen und der Johannesplatz
wurde der Kern der neuen Ortschaft, die unter dem Namen Lunz, Lünz und Luonz
in Urkunden aufscheint.“
Die Grundzüge der Stadtentwicklung von Lienz hat Hermann Wiesflecker
richtig gestellt2. Die ursprüngliche Siedlung in diesem Raum lag linksseitig des
Iselflusses auf der Anhöhe bei der Kirche St. Andrä, deren Ursprünge – wie archäologische
Grabungen ergeben haben – im 5. Jahrhundert anzusetzen sind. In
diesem Bereich befand sich auch das „Castrum Lunz“ der die Verwaltung führenden
Gaugrafen. Nachdem schon längere Zeit hindurch im Talbecken zwischen
Isel und Drau Rodungsarbeiten durchgeführt worden waren, erfolgte gegen
1200 auf dem Boden des – später „von Görz“ genannten – Grafengeschlechts
die Gründung der zunächst als „Burgum“ bezeichneten Siedlung, der
Ausdehnung nach ziemlich identisch mit dem heutigen „Hauptplatz“. Der Name
1 Josef Anton Rohracher, Lienz und seine Umgebung. Ein Führer durch die Stadt Lienz und in
der näheren Umgebung, 2. Aufl., Lienz o. J. [um 1910], S. 18.
2 Hermann Wiesflecker, Entstehung der Stadt Lienz im Mittelalter, in: Lienzer Buch. Beiträge
zur Heimatkunde von Lienz und Umgebung (Schlern-Schriften 98), Innsbruck 1952, 153-
197.
152
ging von der Anhöhe auf die Siedlung im Tal über, die erstmals am 25. Februar
1242 als civitas – „Stadt“ – bezeichnet wird3.
Vor dem westlichen Zugang zum Burgum ließen sich wohl schon früh
Händler nieder; hier entstanden Läden, Werkstätten, Wirtshäuser und als religiöses
Zentrum errichtete man hier wohl noch im 13. Jahrhundert eine kleine Kirche
bzw. Kapelle, geweiht dem Hl. Johannes dem Täufer. Wird das Gotteshaus
auch erstmals im Jahr 1308 urkundlich genannt, besagt dies natürlich nichts über
sein tatsächliches Alter.
Bezeichnender Weise ist der hl. Johannes der Täufer nicht nur Patron der
Gastwirte, sondern auch verschiedener Gewerbe wie der Färber, Gerber,
Kürschner, Sattler, Mauerer, Schmiede, Schneider, Weber4.
Bei der Neugestaltung des Johannesplatzes in den Jahren 19295 und 20056
wurde verabsäumt, wissenschaftliche Grabungen durchzuführen, die nicht nur
den Grundriss der spätgotischen Kirche der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts erbracht
hätte, sondern wohl auch den des romanischen Vorgängerbaus7. Dadurch
wäre es möglich gewesen, die Grundrisse in der Pflasterung des Platzes zu
kennzeichnen. Bei den Arbeiten am Johannesplatz stieß man im März/April
2005 zwar westlich der Mariensäule auf Fundamentmauern, konnte diese aber
nicht weiter verfolgen8. Lediglich „ein andersfärbiger Pflasterungsstreifen süd-
3 Meinrad Pizzinini, 750 Jahre Stadt Lienz – 25. Februar 1242: „ … in civitate Luancen“, in:
Osttiroler Heimatblätter, 60. Jg., 1/1992 (unpag.).
4 Otto Wimmer u. Hartmann Melzer, Lexikon der Namen und Heiligen, Innsbruck-Wien
1988, 445-448.
5 Schreiben des Museumsvereins “Aguntum“ vom 22. Mai 1929 an die Stadtgemeinde wegen
Pflasterung des Grundrisses der ehemaligen St. Johannes-Kirche (Stadtarchiv Lienz, Teil
Schloss Bruck, Nr. 911). – Pfarrer Josef Kugler kommentierte das Versäumnis mit folgenden
Worten: „Schade, daß bei ihrer Restaurierung [Mariensäule] nicht auch gleich der Plan
zur Ausführung kam, ums Denkmal herum ein Pflaster oder einen Rahmen von Granitwürfeln
anzubringen oder gar den Grundriß der verschwundenen Kirche abzustecken. Hoffentlich
ist im Interesse der Heimatkunde und der Verschönerung des Platzes nicht aufgeschoben
aufgehoben.“
6 Schreiben des Verfassers vom 26. Jänner 2005 an den Lienzer Stadtbaumeister Architekt
Mag. Jörg Maier: „ … Ohne Grabung, …, wird sicherlich eine große Chance vertan. Eine
weitere Gelegenheit, eine kulturhistorische Tat zu setzen, wäre wenigstens, den Grundriss
der Kirche in der neuen Pflasterung zu kennzeichnen. Die Grundmauern sind zum größten
Teil bei auch nur geringer Grabung in die Tiefe leicht erfassbar. …“
7 Es ist anzunehmen, dass der Bau des 13. Jahrhunderts in seinem Grundriss den Anlagen der
Erstbauten der Lienzer Bürgerspitalskirche und der Kirche St. Michael am Rindermarkt, die
ebenfalls im 13. Jahrhundert entstanden sind, ziemlich ähneln würde: Langhaus mit eingezogenem
Rundbogenchor. – Vgl. Wilhelm Sydow, Der Gründungsbau von St. Michael in
Lienz, in: Tiroler Heimatblätter, 57. Jg., 3/1982, 70-72; Wilhelm Sydow, Die Baugeschichte
der Spitalskirche von Lienz, in: Festschrift zur Einweihung des neu gestalteten
Bundes-Oberstufenrealgymnasiums Lienz, Lienz 1992, 24-27.
8 Begehung durch DI Walter Hauser vom Bundesdenkmalamt, Landeskonservatorat Tirol,
zusammen mit ao. Univ.-Prof. Dr. Harald Stadler am 6. April 2005, wobei die aufgetauchte
SW-Ecke eingemessen und fotografisch dokumentiert wurde.
153
lich der Säule symbolisiert die Kirche und ihre Lage“9. Eine Tafel mit kurzem
Text informiert über das untergegangene Lienzer Baudenkmal.
Fromme Stiftungen und wirtschaftliche Grundlagen
Die erste urkundliche Erwähnung der St. Johannes-Kirche fällt in den Beginn
des 14. Jahrhunderts. Am 28. April 1308 stiftete die Witwe Maria Riemstecher
einen kleinen Zehent von verschiedenen Gütern u. a. für die Kirche St. Johann
und St. Jakob am äußern Markt (in exteriori foro) in Lienz10. Die wirtschaftlichen
Grundlagen kamen durch Güterübereignungen in Form frommer Stiftungen
zustande, wofür einige Beispiele angeführt werden sollen: So stiftete 1365
Elspet die Saumerin, Witwe des Lienzer Bürgers Niclas des Weinmuerels eine
Gilte von 6 Mark aus Gütern im Gailtal11. – 1382 schenkte Mathe der Flaschperger
dem Lienzer Richter Ott Prenner eine Mühle unterhalb von St. Georg in
Gödnach, damit sie dieser an die St. Johannes-Kirche als freies und eigenes Gut
übergeben konnte12. – Im Mai des folgenden Jahres 1383 übereigneten derselbe
Ott Prenner und seine Frau Diemut ihr Gut zu Gödnach mit Haus, Baumgarten
und Mühle als Stiftung für ein ewiges Licht vor dem von ihnen gestifteten Altar
zu St. Johann13. – Im Jahr 1386 übergab Diemut die Prennerin – inzwischen
Witwe – in die Hände des Lienzer Pfarrers Chunrat des Sweybrers für eine Wochenmesse
auf dem von ihrem verstorbenen Mann Ott gestifteten Altar in der St.
Johannes-Kirche den Hof zu Nidrist zu Göriach, welchen die Kafriakerin baut14.
– Im Oktober 1491 verlieh der Stadtrichter Hans Kurz St. Johann einen halben
Acker, gelegen auf der Kalchgrube15. – Im November desselben Jahres wurde
von Mathias Geyer und Verwandten ein Jahrtag zu St. Johann gestiftet16, was
natürlich mit Einkünften für das Gotteshaus verbunden war. Um die wirtschaftlichen
Grundlagen zu vergrößern, wurde z. B. am 11. November 1602 eine Hube
angekauft17.
Frommen Stiftungen bezüglich Abhaltung von Gottesdiensten u. a. in
Form von hl. Messen und Andachten lagen immer entsprechende Geldbeträge
zugrunde. Solche Stiftungen tätigten z. B. die Stadtpfarrer Dr. Christian Klettenhammer
im Jahr 1652 und zwar eine an den Samstagen abzuhaltende Litanei18;
Karl Cyriak Freiherr von Troyer im Jahr 1723 für drei Jahrtage und vier Qua-
9 LIEBBURGINFO Nr. 38, 2/2005 (Juli), S. 7 – Der neu gestaltete Lienzer Johannesplatz
wurde mit 7. Juli 2005 wieder eröffnet (Osttiroler Bote, 60. Jg., Nr. 27 (7. Juli 2005), 11.
10 Lienz, Pfarrarchiv St. Andrä, XX.3.
11 1365 November 24 – Lienz, Pfarrarchiv St. Andrä, XX.7.
12 1382 September 30 – Lienz, Pfarrarchiv St. Andrä, XX.15.
13 1283 Mai 9 – Lienz, Pfarrarchiv St. Andrä, XX.16.
14 1386 November 13 – Lienz, Pfarrarchiv St. Andrä, XX.19.
15 1491 Oktober 27 – Lienz, Pfarrarchiv St. Andrä, XX.52.
16 1491 November 4 – Lienz, Pfarrarchiv St. Andrä, XX.53.
17 Lienz, Pfarrarchiv St. Andrä, XX.109.
18 1652 Juli 2 – Lienz, Pfarrarchiv St. Andrä, XX, 149.
154
tembermessen19. Vier Quatembermessen wurden am 14. März 1724 für Katharina
Warell gestiftet20. – Vom selben Tag liegt der Stiftbrief eines Jahrtags und
dreier Miserere von Andrä Kranz und Michael Griessenböck vor21.
Das Vermögen von St. Johann in Grundbesitz und Abgaben ist in den erhaltenen
Urbaren von 1438, 1491, 1591 und 1631 festgehalten22, die Verwaltung
geschah durch bestellte Kirchpröpste, auch Zechmeister genannt, die für längere
oder auch nur kürzere Zeit dieses Amt versahen. Zum Beispiel ist aus dem Jahr
1637 für die Pfarrkirche St. Andrä und die Filialkirche St. Johann die
Amtsrechnung erhalten, verfasst vom Lienzer Bürger und Gastgeb Paul Hibler,
zur Zeit Kirchpropst23. Aus dem Jahr 1729 ist ein gemeinsames Register über
das Urbar der Pfarrkirche St. Andrä und ihrer Filiale St. Johann überliefert24.
Die seelsorgliche Situation im mittelalterlichen Lienz
Die Stadtpfarre zum hl. Apostel Andreas mit ihrer in spätrömische Zeit zurückreichenden
Tradtion befand sich weit außerhalb des Stadtgebiets. Im 13. Jahrhundert,
in dem ein romanischer Kirchenbau von St. Andreas geweiht wurde
(1204), entstanden auch St. Michael am Rindermarkt25 (heute Beda Weber-
Gasse) linksseitig der Isel und St. Johann vor den Toren des Lienzer Burgums in
der Talebene. Beide Gotteshäuser hatten keine eindeutige Funktion und dürften
mit der Absicht gegründet worden sein, der benachbarten Bevölkerung einen Ort
des Gebetes und der Begegnung mit Gott zu bieten. – Im 13. Jahrhundert erfolgte
auch die Gründung des Heiliggeist-Spitals, einer städtischen sozialen Einrichtung.
In den Komplex war auch eine Kirche integriert, die in die Zeit gegen
Ende des 13. Jahrhunderts zu datieren ist26. Von diesem Gotteshaus ging die
seelsorgliche Betreuung der Spitalsinsassen aus, zunächst ebenfalls durch die
Geistlichkeit der Stadtpfarrkirche, ab 1467 auch durch einen eigenen Kaplan27.
Auch die beiden heute noch existierenden Klöster reichen in das Mittelalter zurück28.
Wie in anderen Orten entstand um 1200 auch in Lienz eine Gemeinschaft
frommer Frauen, Beginen, Reuerinnen oder auch Magdalenerinnen genannt.
Nach der Klostertradition soll sie der hl. Hyazinth im Jahr 1218 dem Dominikanerorden
angeschlossen haben. Reiche Schenkungen der landesfürstlichen Fa-
19 1723 Jänner 19 – Lienz, Pfarrarchiv St. Andrä, XX.200.
20 Lienz, Pfarrarchiv St. Andrä, XX.203.
21 Lienz, Pfarrarchiv St. Andrä, XX.204.
22 Die Urbare von 1438, 1491 und 1591 befinden sich im Lienzer Pfarrarchiv St. Andrä; das
Urbar der St. Johannes-Kirche von 1631 wird im Stadtarchiv Lienz (Teil Schloss Bruck)
unter Nr. 1005 verwahrt.
23 Lienz, Stadtarchiv (Teil Schloss Bruck) Nr. 427.
24 Lienz, Stadtarchiv (Teil Liebburg) R.3.
25 Meinrad Pizzinini, Die St.-Michaels-Kirche in Lienz, Lienz 1983.
26 Siehe Anm. 7.
27 Meinrad Pizzinini, Das Heiliggeist-Spital, Bader und Ärzte in der Stadt Lienz, in: Osttiroler
Heimatblätter 74. Jg., 6/2006, 3-8.
28 Zusammenfassung bei Meinrad Pizzinini, Lienz. Das große Stadtbuch, Lienz 1982, 92-97
155
milie der Grafen von Görz förderten das Frauenkloster. – Auf die bereits vorher
eingeholte Erlaubnis des Papstes Clemens VI. hin erging mit 26. Juli 1349 der
eigentliche Görzer Stiftbrief für ein Karmelitenkloster, das der Oberdeutschen
Ordensprovinz angehörte. Es lag wohl in der Absicht der Stifter, die Seelsorge
in der Stadt zu intensivieren. Der Karmel spielte auch im kulturellen Leben der
Stadt eine gewisse Rolle. Die Karmeliten wurden im Jahr 1785 von den Franziskanern
abgelöst.
Der große Stadtbrand und der Neubau von St. Johann
Im Jahr 1444 hatte ein Stadtbrand gewütet, dem ein großer Teil der noch kleinen
Stadt zum Opfer gefallen sein soll, ohne dass man genauere Kenntnis davon besitzt.
In der Folgezeit aber wurde das Bauwesen richtig angekurbelt, was letztlich
eine Blütezeit der Görzer Bauhütte hervorrief29.
Die Filialkirche St. Johann, ebenfalls durch den Stadtbrand schwer beschädigt,
wurde wieder notdürftig hergerichtet. Im Jahr 1457 war sie immerhin
soweit hergestellt, dass sie am Samstag, 7. Oktober 1457 durch Benedikt Siebenhirter30,
Titular-Erzbischof von Tiberias im Auftrag des Salzburger Erzbischofs
Sigismund geweiht werden konnte. Aus dem in lateinischer Sprache abgefassten
Weihebrief31 geht hervor: Erzbischof Siebenhirter weihte die Johannes-
Kapelle (capella sancti Johannis baptiste), die – in deutscher Übersetzung –
„in einer Feuersbrunst durch das beklagenswerte Wüten der Flammen beinahe
vernichtet und noch einmal, wenn auch unzulänglich, wieder hergestellt worden
ist“. Zugleich verlieh der Erzbischof allen, die nach Reue und Beichte an den
aufgezählten zahlreichen Festen St. Johann aufsuchen, zum Wiederaufbau und
zur Erhaltung der Kirche, zur Vermehrung von Kelchen, Büchern, Kirchenschmuck,
Zinsen und Einkünften beitragen und drei Ave Maria beten, einen
vierzigtägigen Ablass. Am folgenden Tag weihte Erzbischof Benedikt die neu
errichtete Pfarrkirche St. Andrä32.
Es dauerte noch rund zehn Jahre bis das Projekt eines Neubaus von St.
Johann in Angriff genommen wurde33. Erst Ende März 1468 konnte der Bau beginnen,
der sich – mit Unterbrechungen – bis 1491 hinzog. Durch die erhaltenen
Baurechnungen lassen sich nicht nur die Baufortschritte, sondern das gesamte
soziale Umfeld mit Aufscheinen zahlreicher Namen von Lienzer Bürgern und
Inwohnern und ihren Berufen dokumentieren. Die Erneuerung von St. Johann
war jedenfalls ein Werk der städtischen Bevölkerung mit kaum nennenswerter
Beteiligung des Görzer Hofes.
29 Erich Egg, Die Görzer Bauhütte in Lienz, in: Festschrift Johanna Gritsch (= Schlern-Schriften
264), Innsbruck-München 1973, 77 ff.
30 Meinrad Pizzinini, Lienz. Das große Stadtbuch, Lienz 1982, 89
31 Lienz, Pfarrarchiv St. Andrä, XX.33 – Pergament, H 36,2 bis 37,5 cm, B 66,5 bis 67,8 cm,
Plica ca. 7,5 cm; Siegel fehlt
32 Lienz, Pfarrarchiv St. Andrä, XX.34
33 Damit befasst sich die Abhandlung von Robert Büchner in dieser Publikation.
156
Das Ergebnis lässt sich einigermaßen aus den Planzeichnungen von
181434 rekonstruieren: Die einschiffige gotische Kirche umfasste im Langhaus
fünf Joche, woran sich im Osten der ein wenig eingezogene, sich nach vorne hin
leicht verjüngende Chor anschloss. Die Joche waren durch Pilaster als Halbsäulen
mit Halbkapitellen über Sockeln getrennt. Diese trugen das eher einfache
Rippengewölbe, wohl in Sternform. Der Chor wies keine Pilastergliederung auf.
Im hintersten Joch des Langhauses war eine unterwölbte Empore eingebaut,
über eine Stiege auf der Südseite zu erreichen. Eingänge befanden sich auf der
West- und der Südseite. Auf dem Plan ist der südseitige Eingang als sog.
Schulterbogen zu erkennen. Beleuchtet wurde der Raum fast ausschließlich von
der Südseite her, im Langhaus durch vier große Fenster, nach oben hin in der
Form eines Kleeblatt- bzw. einfachen Fächerbogens abschließend. Nur im vordersten
Joch befand sich ein kleineres Fenster; die drei Fenster des Presbyteriums
waren ebenfalls klein und hoch angesetzt. Ein kleines Fenster lag über dem
Haupteingang der Westseite. – Auf der Nordseite waren die Sakristei und der
Turm an das Kirchenschiff angebaut. Dieser trug nach den erhaltenen Abbildungen
ein Satteldach und nicht die übliche Form eines gotischen Spitzhelms wie z.
B. die nahe gelegene Karmelitenkirche.
Mesner und Wächter zu St. Johann
Zur Betreuung der St. Johannes-Kirche wurde von Seiten der Stadt Lienz ein
eigener Mesner bestellt. Ihm stand ein Haus an der Nordseite des Platzes zur
Verfügung35. Seit ca. 1570 sind die Mesner fast durchgehend bekannt:36 Im Jahr
1574 löste Leonhard Lessacher als Mesner Lukas Grueber ab; zugleich wurde
ihm die Wacht auf dem Turm von St. Johann und auch das Waagamt übertragen.
– Mit dem Dienst des Christian Pfannhauser (1581/82) war der Rat der Stadt
nicht zufrieden, da er nicht sehr fleißig war und besonders morgens beim Tagläuten
unpünktlich war; er erhielt einen Verweis. – Durch rund 70 Jahre besorgte
die Familie Tebinger das Mesneramt: Auf Silvester (1682-1684) folgte
Johann Baptist (1685-1714) und auf ihn Michael (1714-1754). Dieser ist im
März 1754 kinderlos gestorben, worauf Johann Hofmann die Stadt um Verleihung
des Mesneramtes bat. Er war Lienzer Bürger und viel beschäftigter Maler,
von dem noch mehrere Altarblätter erhalten sind. Offensichtlich wollte er sich
34 Innsbruck, Tiroler Landesarchiv, Karten und Pläne 2683. Die zweiteilige aquarellierte Planzeichnung
mit Grundriss, Längsschnitt und Situationsplan lag ursprünglich einem Schreiben
des prov. Kreisamts Lienz vom 23. Dezember 1814 an den Lienzer Stadtmagistrat bei.
35 Meinrad Pizzinini, Österreichischer Städteatlas, 8. Lieferung, Mappe Lienz (Blatt „Wachstumsphasen“,
Nr. 52), Wien 2004.
36 Verwendung der Sammlung von Regesten „Mesner bei St. Johann in Lienz“, Auszüge
vorwiegend aus den Lienzer Ratsprotokollen und den Verfachbüchern der verschiedenen
Gerichte, erarbeitet von Josef Oberforcher; Sammlung im Museum der Stadt Lienz Schloss
Bruck.
157
wohl ein „Mindesteinkommen“ sichern. Im Jahr 1784 resignierte er auf das
Amt, worauf Nikolaus Söllmayr in Dienst genommen wurde.
Seit der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts gab es für St. Johann neben der
seelsorglichen Aufgabe eine weitere Funktion: Der Turm wurde nun als „Stadtturm“
genutzt und zwar für die Feuerwache37. Wenn wohl schon früher eingeführt,
ist erstmals am 14. Dezember 1574 im städtischen Ratsprotokoll von einem
Nachtwächter die Rede: Der bereits als Mesner genannte Leonhard Lessacher
von der Rotte Rindermarkt erhielt vom Rat der Stadt auch die Wacht auf
dem Turm der St. Johannes-Kirche übertragen. Vom hohen Turm aus, überdies
in ziemlich zentraler Lage, hatte ein Wächter einen ausgezeichneten Überblick
über das damalige relativ enge und überschaubare Stadtgebiet. Man verpflichtete
den Nachtwächter Lessacher, einen Gehilfen aufzunehmen und jede Nacht, das
ganze Jahr hindurch, sobald es dunkel werde, auf den Johannesturm zu steigen
und bis 12 Uhr nachts bei zwei Fenstern jede Stunde auszurufen und ja keine
Stunde zu versäumen. Nach Mitternacht sollte ihn sein Gehilfe ablösen und bis
zum Tagesanbruch jede halbe Stunde mit dem Horn, welches man ihm geben
werde, durch alle Fenster blasen. Man trug Lessacher auf, am Turm gute Wacht
auf das Feuer und „andern Unrat“ zu halten. Bei Beobachtung von Feuer oder
gefährlichem Geschrei mussten die Wächter als Alarmzeichen den Glockenstreich
tun. Für seinen Wachtdienst erhielt Lessacher jeden Quatember, also zu
jedem Vierteljahrsbeginn, von den einzelnen Lienzer Feuerstätten drei Kreuzer.
Seit dieser Zeit war in Lienz das Amt des Nachtwächters straff organisiert.
Spätestens im Jahr 1590 wurde noch zusätzlich eine Wache eingeführt, die
durch die Gassen der Stadt zu patrouillieren hatte. Der Wachtdienst am Turm
blieb weiterhin aufrecht. Nun sollte er um 6 Uhr abends beginnen, um 7 Uhr
musste Feierabend geläutet und dann jede Stunde ausgerufen werden.
Am 22. Mai 1598 wurde Marx Döfregger als Wächter auf dem St. Johannes-
Turm aufgenommen, nachdem er hinsichtlich seiner Stimme getestet worden
war. Die Stimmprobe hatte ergeben, dass er eine gute Aussprache habe und
somit tauglich sei.
Der Lienzer Stadtbrand vom 8. April 1609
Der verheerende Stadtbrand vom 8. April 160938 war zwischen 12 und 1 Uhr
mittags in der Nähe der Stadtmauer am Beginn der Messinggasse ausgebrochen.
Trotz aller Löschversuche verbreitete sich das Feuer, begünstigt von einem star-
37 (Anonym) Hört, ihr Leut, ich will euch sagen ..!, in: Osttiroler Heimatblätter, 13. Jg.,
12/1936, 46-48 – Maria Kollreider, Lienzer Brandchronik vom 15. bis zum 20. Jahrhundert,
in: Osttiroler Heimatblätter, 18. Jg., 12/1950 (unpag.) – Josef Oberforcher, Nachtwache in
Lienz, in: Osttiroler Heimatblätter, 19. Jg., 3/1951 (unpag.) – Festschrift zum hundertjährigen
Bestand der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Lienz 1868-1968, Lienz 1968, 6 f.
38 Zusammenfassung mit weiterer Literatur bei Meinrad Pizzinini, Lienz. Das große Stadtbuch,
Lienz 1982, 148-153.
158
ken Wind, gegen das Stadtzentrum hin und innerhalb von drei Stunden stand
ganz Lienz in Flammen.
Sogleich wurde vom Landesfürsten Erzherzog Maximilian III. dem
Deutschmeister Matthias Burgklechner zur Schadensaufnahme nach Lienz entsandt.
Nach seinem Bericht vom 14. Mai 1609 waren 13 Lienzer und Lienzerinnen
im Feuer umgekommen – in Folge des empfangenen großen Schröckens
halber später noch einige Personen – und der materielle Schaden war enorm:
114 Feuerbehausungen (Wohnhäuser) und 70 Futterhäuser waren ab- bzw. ausgebrannt,
dazu eine nicht geringe Zahl von Badstuben, Holz- und Wäschehütten,
weiters das Messingwerk der Freiherren von Wolkenstein-Rodenegg sowie ihr
neuer Ansitz Liebburg, das Bürgerspital mit Kirche, das Karmelitenkloster mit
Kirche und St. Johann am oberen Stadtplatz.
Burgklechner berichtete, dass aber diese sehr erbärmliche, leidige und
erschröckliche Brunst wunderbare Dinge zuließ: Er kann über mehrere fast
mysteriöse Begebenheiten berichten, darunter auch mit Bezug zur Kirche St.
Johannes: Burgklechner wurde beim Eingang ein kleines hölzernes Kruzifix mit
Postament und Baldachin gezeigt. Diese beiden hatte das Feuer verzehrt, die Figur
des Gekreuzigten aber unversehrt belassen, was geradezu als Wunder angesehen
wurde.
Um künftig hin solchen Katastrophen vorzubeugen wurde nun von der
Regierung in Innsbruck mit 12. Mai 1609 die Feur-Ordnung der Statt Lientz erlassen.
Damit wurde nicht nur die alljährlich einzuhaltende Floriani-Prozession
eingeführt, sondern auch der bisher schon praktizierte Wachtdienst am St. Johannes-
Turm hochoffiziell verordnet. Dieser Dienst blieb bis zum großen Stadtbrand
von 1798 aufrecht. Durch das Feuer wurde die Kirche stark beschädigt,
wobei auch der Turm nicht mehr benutzbar war.
Das Inventar von St. Johann aus dem Jahr 1648
Zum ersten Mal wurde von Seiten der Erzdiözese Salzburg, der Lienz angehörte,
im Jahr 1614 eine Visitation durchgeführt39: Darüber wurde von den visitierenden
Geistlichen Räten und Konsistorialassessoren ein ausführliches Protokoll
angefertigt. Diese erste Visitation scheint allerdings mehr an Äußerlichkeiten
wie dem Zustand der Gotteshäuser hängen geblieben zu sein. – Über St. Johann,
das beim Großbrand vor fünf Jahren schweren Schaden genommen hatte, heißt
es bereits, dass die Kirche in der Mitte der Stadt sehr schön und mit vier Altären
ausgestattet sei: Der erste sei den Patronen Johannes dem Täufer – und hier wird
zusätzlich auch Johannes der Evangelist genannt – geweiht, der zweite dem hl.
Erhard, der dritte St. Anna; ein vierter Altar befinde sich auf der Empore,
dessen Bild beim Brand von 1609 zugrunde gegangen sei.
39 Franz Martin, Die Kirchen Osttirols im Jahre 1614, in: Osttiroler Heimatblätter, 3. Jg.,
3/1926, 36 f.
159
Beim Studium des überlieferten Stellungs Inuentari40 von St. Johann aus
dem Jahr 1648 kann festgestellt werden, dass 1609 durchaus nicht das gesamte
Inventar verbrannt ist, da weit ältere Objekte aufgezählt werden und dass es auf
jeden Fall wiederum ergänzt worden ist, da es mit seinen 18 Seiten eine überraschende
Reichhaltigkeit aufweist. Es wurde am 5. Juni vor dem Lienzer Stadtrichter
Andrä Kranz und in Gegenwart von Andreas Oberhueber, Pfarrkirchpropst,
und Johann Hofmann vom Ausschuss des Rates der Stadt aufgezeichnet.
Es wird erwähnt, dass das vorher gehende Inventar im Jahr 1639 aufgerichtet
worden sei. Das neue Inventar verzeichnet auch alles, was seit hero den Gottshaus
merers verehrt worden … An erster Stelle stehen vier silberne Kelche, zur
Gänze vergoldet, dazu die Patenen. Weiters eine große Zahl von Corporalen
(Kelchtücher), eine Reihe von Messgewändern aus Camelot und geblümter
Seide, ein Messkleid mit in Gold gesticktem Kreuz und Wappen der Freiherren
von Wolkenstein. Sehr kostbar war sicherlich ein mit Perlen besticktes Kelchtuch.
Als Stiftung des Herrn Graf Hansen von Görz-Tirol für die Kirche und
hiesige Bruderschaft, vermutlich die Bruderschaft der Schuster, die hier einen
Altar hatte, werden aufgezählt: ein Messgewand, in Gold und Grün gestickt,
samt den zugehörigen Stolen und Manipel, ein weißer seidener Gürtel, eine
weiße Corporaletasche (Bursa), mit Gold und Perlen gestickt, ein weißes
Kelchtuch aus Taft mit goldenen Spitzen und in der Mitte den Namen Jesus mit
Perlen gestickt, dann ein Altarkissen aus weißem Atlas, mit Gold und Silber geziert.
Diese Kostbarkeiten mussten bereits rund 200 Jahre in dieser Kirche verwahrt
worden sein.
Es werden dann aufgezählt Chorröcke, Alben und Antependien (Behang
oder Vorsatztafel als Schmuck des Altartisches), mehrere Kelch- und Altartücher;
alle sind detailliert beschrieben.
In der weiteren kunterbunten, nicht systematischen Auflistung, finden sich
vor: drei aus Papier und Rauschgold verfertigte Buschen; ein Bildnis des hl. Johannes,
wohl des Kirchenpatrons, zwei aus hartem Holz bestehende und leicht
vergoldete Tafeln, darin allerlei Heiltümer, ebenfalls vom Görzer Grafen Hans
gewidmet, dann ein geschnitztes und gefasstes Jesukind, ein geschnitztes Bildnis
Mariens mit dem Jesusknaben, ein Kreuz aus Messing, vergoldet, vier Paar
Leuchter aus Messing, nochmals vier Kruzifixe, ein Kanzeltuch aus rotem Camelot,
ein altes Kanzeltuch mit tirggischer (türkischer) Arbeit, eine messingene
Ampel, ein Rauchfass aus Messing, ein kleines altes Rauchfass, ein neuer, aus
Haar gemachter Blumenbuschen, zwei alte messingene Ziborien, zwei Wandelstangen
für Prozessionen, ein kupferner Kessel zum Händewaschen, zwei
Glöckchen zum Läuten bei der Wandlung, zwei kleine Kannen aus Zinn, zwei
kleine Vorhänge für den Tabernakel, ein ungefasster Altarstein. Neben vier alten
Messbüchern und einem alten Psalter bewahrte man ein neues römisches und ein
40 Es ist erhalten als beglaubigte Abschrift vom 14. November 1677. – Lienz, Pfarrarchiv St.
Andrä, XX.V.2.
160
salzburgisches Messbuch und ein großes Amtbuch auf. – Unter dem genannten
Graf Hans ist entweder Graf Johann (+ 1462), älterer Bruder des Grafen Leonhard
zu verstehen oder eher Graf Johann Meinhard (+ 1429/30), der auch die
Burgkapelle von Heinfels mit einer Sammlung von Reliquien ausstattete41:
Der seelsorgliche Zustand im barocken Lienz
Nach Überwindung verschiedener Missstände, wie sie auch im Lienz des 16.
Jahrhunderts nachzuweisen sind, wurde die Bevölkerung der Stadt noch im 17.
Jahrhundert von einer Glaubensfreudigkeit erfasst, die sicherlich auf den seelsorglichen
Eifer der Pfarrgeistlichkeit und der Karmelitenpatres zurückzuführen
war. Es ist bezeichnend, wenn sich die Bevölkerung dem allgemein aufkommenden
Kult um St. Antonius von Padua nicht verschloss. Noch vor 1660 war
der ehemalige erzfürstliche Fronkasten am unteren Stadtplatz zu einer dem hl.
Antonius gewidmeten kleinen Kirche umgebaut worden42: Als eigentliche
Initiatoren bzw. Finanziers sind die Lienzer Bürger Marx Dinzl von Angerburg,
Andrä Kranz, Hanns Hibler und Hanns Oberhueber anzusehen.
Im Jahr 1655 wurde wegen größter Einsturzgefahr der Kapelle auf der
Burg Rabenstein bei Virgen die von Graf Leonhard von Görz-Tirol auf die dortige
Kapelle gestiftete Kaplanei auf die Kapelle zu Mariae Himmelfahrt im Ansitz
Liebburg in der Stadt Lienz übertragen43: Nun war auch dieser Geistliche in
der Lienzer Seelsorge tätig.
Bei der salzburgischen Visitation des Jahres 1671 wurde der seelsorgliche
Eifer des Dekans Dinzl hervorgehoben44: Er halte jeden Sonntag in St. Johann
um 1 Uhr unter großem Zulauf der Bevölkerung Christenlehre. Dies trage dazu
bei, dass in Lienz keine Glaubensabtrünnigen oder Ungehorsamen bekannt seien.
Überdies wird im Protokoll auch sein und seiner Hilfspriester vorbildliches
Leben betont.
Selbstverständlich wird auch der Zustand der Gotteshäuser festgehalten.
Die Kirche St. Johann sei schön, licht, rein, bestens in Verfassung und erfreue
durch die Pracht der drei kostbaren Altäre zum Kirchenpatron, zu Ehren der
Auferstehung des Herrn und des über die Apostel herabkommenden Heiligen
Geistes. An den beiden Chorseiten befindet sich ein schönes Gestühl, leider etwas
beeinträchtigt durch die vor dem Altar herabhängenden Glockenseile der
vier an sich schönen und großen Glocken. Dekan Paulus Dinzl wusste auch kei-
41 Meinrad Pizzinini, Heinfels, in: Pustertal (= Tiroler Burgenbuch, Bd. IX), Bozen-Innsbruck-
Wien 2003, 389-420, hier 393.
42 Josef Oberforcher, Die St.-Antonius-Kapelle und die Liebburgkapelle in Lienz, in: Osttiroler
Heimatblätter, 19. Jg., 9/1951 (unpag.).
43 Meinrad Pizzinini u. Magdalena Hörmann, Rabenstein, in: Pustertal (Tiroler Burgenbuch,
Bd. IX), Bozen-Innsbruck-Wien 2003, 517-530, hier 523 f.
44 Josef Stadlhuber, Die kirchlichen Zustände in Lienz nach den Seelsorgsberichten und
Visitationen des 17. Jahrhunderts, in: Osttiroler Heimatblätter, 20. Jg., 6-7/1952 (unpag.).
161
nen Vorschlag für eine Abstellung dieses Missstands. Es schien, dass dieser
Fehler leider nicht ausgemerzt werden könnte.
Der neuerliche Stadtbrand von 1723
Die Stadt Lienz sorgte immer wieder für Verbesserungen in St. Johann45: Nachdem
im September 1709 die Orgel kaputt geworden war, bemühte man sich um
eine neue, die im August 1710 auch fertig aufgestellt worden ist. Leider kostete
sie mehr als der Betrag ausmachte, der durch die Kirchensammlungen und
Spenden hereingekommen war. Im Rat der Stadt erhob sich die Frage, wie man
das finanzielle Problem bewältigen sollte. Im August 1719 verhandelte man im
Rat der Stadt über die immer noch nicht durchgeführte Fassung des Orgelkastens
und einiger Gätter, wohl der Kommuniongitter. Diese Arbeiten verschob
man bis auf weiteres, dafür sollten aber die Kirchenfenster repariert werden.
Am 26. Mai 1723 suchte Lienz wiederum ein Großbrand heim, der einen
Großteil der Stadt innerhalb der Ringmauern zerstörte46: Nur wenige Häuser
blieben verschont. Das Bürgerspital mit Kirche wurde gerettet, während das
Futterhaus abbrannte. Es wurde positiv vermerkt, dass wenigstens die Gewölbe
der Karmelitenkirche, von St. Johann und St. Antonius nicht eingestürzt waren47:
Gleich begannen die Bemühungen um die Restaurierung der St. Johannes-
Kirche.48 Allgemein wurde bemängelt, dass die Stadt das Geläute und die weithin
sichtbare Uhr am Turm verloren habe. Der Rat der Stadt ordnete daher an,
dass zunächst die Glöcklein von der Liebburg-Kapelle nach St. Johann gebracht
werden sollten. Wegen eines neuen Uhrwerks wollte man sich erkundigen. Die
Finanzierung stellte man sich in folgender Weise vor: Zur Bezahlung des Uhrwerks
Erhöhung der üblichen St. Andrä-Steuer um ein Viertel; für die Erneuerung
des Geläutes Heranziehung der Messestiftungskapitalien, ebenso des Kapitals
der Bruderschaften und auch der Filialkirchen von St. Andrä. Noch im
November 1723 verhandelte man mit dem Uhrmacher Gregor Stainer zu Dölsach
und Glockengießer Grassmayr in Brixen.
Im Jänner 1724 wurden die Glocken gegossen, am 30. Jänner vom Abt des Augustiner
Chorherrenstifts Neustift in Anwesenheit des Brixner Fürstbischofs
Kaspar Ignaz von Künigl geweiht, gleich darauf nach Lienz geliefert und Anfang
Februar auf den Turm aufgezogen, nachdem der Glockenstuhl durch Zimmermeister
Bartlmä Winkler neu errichtet worden war. Die größte Glocke wog
45 Die folgenden Angaben beruhen auf der Regestensammlung („Johanneskirche zu Lienz“)
von Josef Oberforcher mit Auszügen aus den Lienzer Ratsprotokollen im Museum der
Stadt Lienz Schloss Bruck.
46 Festschrift zum hundertjährigen Bestand der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Lienz 1868-
1968, Lienz 1968, 14.
47 Rudolf Humberdrotz (Hg.), Das Tagebuch des Johannes Sigmund von Rost zu Kehlburg
und Aufhofen (Schlern-Schriften 114), Innsbruck 1956, 91.
48 Siehe Anm. 45.
162
2105 Pfund, die kleineren Glocken wogen 1185 Pfund, 640 Pfund und 310
Pfund. Dazu kam noch das Ziegenglöcklein, das Baron Stampfer zu Walchenberg
in Obervellach spendierte und nach Lienz bringen ließ.
Von Seiten der Stadt wurde als Vermessenheit angesehen, dass der Stadtpfarrer
von St. Andrä im Jahr 1731, ohne beim Rat der Stadt nachzufragen, am
Hauptaltar von St. Johann hatte Änderungen vornehmen lassen, wobei er die
Rechnung über 13 Gulden 13 Kreuzer der Stadt übergab. Dieses Mal wollte man
die Ausgaben bezahlen, aber künftig nicht mehr. Die Arbeiten bezogen sich
wohl auf Veränderungen im Stil des Barock. Überhaupt dürfte sich eine anzunehmende
Barockisierung der Kirche in erster Linie auf die Ausstattung, besonders
die Altäre, beschränkt haben.
Im selben Jahr 1731 war eine Turmreparatur fällig, eine Arbeit, die im
Oktober 1733 noch nicht erledigt war; erst 1735 war es soweit. Der in Kupfer
verfertigte Knauf sollte mit einem Kreuz versehen und vergoldet werden.
Zehn Jahre waren vergangen bis man wiederum ein ausführliches Bestandsverzeichnis
an beweglichem Gut der St. Johannes-Kirche verfasste.
Am 16. Juni 1733 wurde im Beisein des Stadtpfarrers Carl Nikolaus
Hildtprandt von Reinegg und des Stadtrichters Johann B. Ebenperger und einiger
Ratsbürger als Zeugen, darunter Johann Heinrich Hibler, das „Kirchen
Inuentary“ aufgerichtet49: Es zeichnet sich durch eher genaue Beschreibungen
aus.
Voran gestellt sind eine silberne und vergoldete Monstranz mit den Bildnissen
der Heiligen Johannes Baptista und Andreas, ein silber-vergoldetes Ziborium,
einige Kelche mit Patenen, darunter ein Kelch mit Wappen und Inschrift
des Geor(g)ius Holaus sowie der Datierung 1488. Dieser Kelch ist heute noch
erhalten. In der Aufzählung folgen zahlreiche Kelchtücher, Altartücher, Antependien
usw., wobei meistens auch der Zustand angegeben ist. Die Beschreibung
gibt auch über die Verzierung der Textilien mit Spitzen oder Fransen usw.
Auskunft. Unter den 15 Messgewändern, teils mit Stola und Manipel, scheint
wiederum eine Wolkensteinische Stiftung auf. Angeführt sind weiters 2 Rauchmäntel,
Chorröcke und Barette.
Die Zahl der Gegenstände aus Messing hat sich vergrößert; es werden
mehr Rauchfässer, Glöcklein, große und kleine Leuchter und Ampeln aufgezählt.
Es folgt eine Beschreibung der Altäre. – Hauptaltar: eine große Ampel vor
dem Altar; sechs saubere Leuchter aus Holz; zwei saubere Pyramiden; zwei
saubere, sechs schlechtere und zwei kleine Altar Puschen; zwei große und zwei
kleinere Altärlen, worunter wohl Reliquienschreine zu verstehen sind, zwei aus
Holz geschnitzte und gefasste Herzen, vier große Altarbuschen mit Krügen usw.
In der Nähe standen drei Sessel von tirggischer [= türkischer] Arbeith.
Auf den Seitenaltären: ein Kruzifix, ein kleines Täfelchen St. Anna, ein
Kruzifix mit den sog. Assistenzfiguren Maria und Johannes, ein kleines Marien-
49 Lienz, Pfarrarchiv St. Andrä, XXII.V.2.
163
altärchen, ein Bild mit St. Antonius und St. Josef, ein großer und ein kleiner
Weichprun Kössl, zwei Altarglöcklein, eine Fahne mit Kreuz, ein Dreifaltigkeitsaltärchen
usw. Verwahrt wurde in St. Johann auch ein großer Himmel aus
rotem Damast, bei Prozessionen gebraucht.
Ein weiteres sog. Stellungsinventar von St. Andrä, St. Johann und dem
Siechenhaus in der heutigen Kärntnerstraße ist mit 20. November 1753 datiert50:
Das Ende der Kirche zu St. Johannes dem Täufer
Am 23. Juli 1785 beschloss der Stadtmagistrat, St. Johann zur Lokalpfarre zu
erheben51: Damit in Zusammenhang kann auch die Eintragung im Ratsprotokoll
stehen, dass die Paramente der St. Johannes-Kirche auszubessern und nicht gebrauchte
von St. Andrä hierher zu bringen seien. Vielleicht wollte man durch die
geplante, aber nicht im Detail durchgeführte Aufwertung von St. Johann einer
eventuell drohenden Schließung in der Zeit Kaiser Josephs II. vorbeugen. Es
war tatsächlich vom Sperren der St. Johannes-Kirche die Rede, doch ist es nicht
dazu gekommen.
Das Ende der Filialkirche St. Johann in der Stadt Lienz wurde durch einen
neuerlichen Großbrand herbeigeführt. Wie im Jahr 1609 brach am 11. April
1798 wiederum in der Messinggasse ein Brand aus, der wie damals ähnlich katastrophale
Folgen zeitigte52: Die Situation war für Lienz nun insofern besonders
schwierig als die Stadt in diesen Jahren der Napoleonischen Ära unter ständigen
Truppendurchmärschen von Freund und Feind zu leiden hatte. Gerade im Jahr
zuvor hatten die Franzosen unter General Joubert nach der Niederlage bei Spinges
in der Nähe von Mühlbach am westlichen Ausgang des Pustertals von den
Lienzern die hohe Summe von 100.000 Gulden als Kontribution zu erpressen
versucht. Da das Geld nicht aufgebracht werden konnte, verschleppten sie Bürgermeister
Josef Johann Oberhueber und Stadtrichter Peter Aigner als Geiseln
nach Kärnten.
Nachdem sich die Verhältnisse vorerst einigermaßen konsolidiert hatten,
bestand zunächst durchaus die Absicht, die Kirche zu St. Johannes dem Täufer
wieder aufzubauen, wobei sich der Bürger und Spediteur Josef Johann Oberhueber
stark engagieren wollte53: Im Jahr 1801 arbeitete man bereits an der Wiederherstellung
des Daches. – Nun mischte sich das Kreisamt für das Pustertal als
Oberbehörde ein: Es verlangte im Mai 1802 von J. J. Oberhueber eine Erklärung
betreffend die Baukosten für die geplante Wiederherstellung der Kirche, die
künftige Übernahme der Erhaltung und die Beschaffung der Einrichtung. Man
wollte auch wissen, wie hoch wohl der Aufbau des Wachtturmes allein zu stehen
komme. Man fragte auch nach, warum die Ruine – entgegen der Anordnung
von hoher Stelle – nicht schon eingeebnet worden sei. – Oberhueber erklärte fei-
50 Lienz, Stadtarchiv (Teil Schloss Bruck) Nr. 551.
51 Siehe Anm. 45..
52 Siehe Anm. 46, S. 14.
53 Siehe Anm. 45.
164
erlich und mit Verpfändung seines ganzen Vermögens, die Kirche auf eigene
Kosten wieder herstellen zu wollen; sie müsse ihm jedoch als freies Eigentum
übergeben werden. Nach Fertigstellung beabsichtige er aber, sie als Filialkirche
St. Andrä zu übergeben, womit dann die Stadtpfarre für die Erhaltung sorgen
werde. Die Ausstattung sei im übrigen erhalten geblieben, jedoch auf andere
Kirchen aufgeteilt; man müsse sie nur zurückholen. Die Wiedererrichtung des
Turms müsse, so sehr dies vom Magistrat gewünscht werde, auf bessere Zeiten
zurückgestellt werden. Dass die Kirche noch nicht abgerissen sei hänge mit den
schlechten Vermögensverhältnissen der Stadt und Ihrer Bewohner zusammen.
Das Kreisamt scheint von Oberhuebers Argumenten nicht überzeugt worden
zu sein und gab noch im selben Jahr den Auftrag, von einer Wiederherstellung
der St. Johannes-Kirche Abstand zu nehmen und Franz Rauter wurde beauftragt,
die einsturzgefährdete Fassade sofort abzutragen. Zum weiteren Abbruch
ist es – aus welchen Gründen auch immer – noch nicht gekommen.
Im Jahr 1805 brach der Dritte Koalitionskrieg zwischen Österreich, seinen
Verbündeten und Frankreich aus, der mit dem Frieden von Pressburg vom 26.
Dezember 1805 endete, wobei der Kaiser Tirol an Bayern abtreten musste. –
Nach der Erhebung Tirols im Jahr 1809 und der Zugehörigkeit des östlichen
Pustertals mit der Stadt Lienz zu den Illyrischen Provinzen, kehrten die österreichische
Herrschaft und Verwaltung de facto im Sommer 1813, de jure mit 26.
Juli 1814 wieder. Auch die auseinander gerissenen Tiroler Landesteile wurden
vereinigt.
Im Sommer 1814 schaltete sich das neu erstandene Kreisamt mit provisorischem
Sitz in Lienz betreffend den Abbruch der Ruinen der St. Johannes-Kirche
ein. Im Schreiben wird die irrige Meinung vertreten, dass St. Johann nach
allgemeiner Tradition und nach Urkunden älter sei als St. Andrä. Auf jeden Fall
gehöre das Abbruchmaterial dem Magistrat. – Inzwischen dachte man im
Stadtmagistrat daran, die Ruine doch nicht abzutragen, weil der dadurch entstehende
Platz seiner Unregelmäßigkeit halber künftig einen „widrigen Anblick“
vermitteln würde. Der Magistrat vertrat nun die Absicht, die Ruine eindecken zu
lassen und als Niederlagsmagazin für Feuerlöschgerätschaften und dgl. zu benützen.
Vorne beim Presbyterium wollte man nach und nach wieder einen
Wachtturm errichten. – Doch darauf ließ sich das Kreisamt nicht ein und so verlangten
noch im Dezember 1814 dieses Amt und die Hofkommission den Abbruch
der Ruine, womit sich der Magistrat nun doch einverstanden erklärte.
Dennoch dauerte es noch einige Monate, bis die Kirchenruine tatsächlich entfernt
wurde.
Am 24. Februar 1815 traf beim Kreisamt Lienz die Meldung ein, dass die
beiden Handlungsdiener Josef Waiz und Michael Sartori, beim Handelsmann
Oberhueber angestellt, unter dem Schutt der Johanneskirche das Wolkenstein’sche
Grabmal aufgefunden und an dieses Hand angelegt, die Steine gehoben
und die Särge aufgebrochen hätten. Die beiden seien von der Polizei ver165
trieben worden und die Särge mit den Gebeinen habe man in die alte Gruft bei
den Franziskanern übertragen54.
Prinzipiell stimmt mit diesem Sachverhalt eine Beschreibung überein, die
der aus Windisch-Matrei (Matrei i.O.) gebürtige Brixner Theologieprofessor Dr.
Josef Staller (1828-1899) in Erfahrung gebracht und aufgezeichnet hatte55. Er
hielt fest, dass man beim Abbruch der St. Johannes-Kirche auf eine vor dem
Presbyterium gelegene riesenhafte Platte aus Erz gestoßen sei, „nach deren Hebung
ein finsteres Gewölbe sich auftat, in das man auf 13 bis 19 Stufen hinunterstieg.
Eine gelbe Türe, mit einem schwarzen Kreuz bezeichnet, bloß angelehnt,
schloß ein geräumiges Gewölbe ab. Zwei große Särge und an der entgegengesetzten
Seite zwei kleine bewohnten diese graue Höhle. Sie enthielten 2
Leichen, wohl erhalten, Mann und Weib; an der Wand oberhalb war ein Kreuz
gezeichnet und in demselben einige Buchstaben angebracht,56 doch jedem
Scharfsinn unerklärlich.“
Wer auch immer die Inschrift mit Aneinanderreihung von Buchstaben in
der Wolkensteiner Gruft von St. Johann im Jahr 1815 abgeschrieben hat, sie
wurde in der heimatkundlichen Zeitschrift „Der Sammler“ im Jahr 1907 veröffentlicht:
57
„B.E.G.Z.W.V.R.F.V.K. 1636
Gnad ir Gott.
H.G.Z.W.V.R.
Erhalt ihn Gott lang.“
Die Buchstaben wurden gedeutet als „B(enigna) E(lisabeth) G(räfin) Z(u)
W(olkenstein) V(nd) R(odenegg) G(eborne) F(reiin) V(on) K(olowrat)“ und
„H(ans) G(raf) Z(u) W(olkenstein) V(nd) R(odenegg)“.
Johannes von Wolkenstein-Rodenegg (1585-1649)58, hatte 1614 die Tochter
des Johann Liebsteinsky von Kolowrat, Mundschenk, Kämmerer und Oberststallmeister
Kaiser Rudolfs II. geheiratet. Johannes erhielt im Jahr 1630 den
Grafentitel und fungierte als Landeshauptmann an der Etsch (1628-1636) und
als Geheimer Rat sowie Kämmerer des Tiroler Landesfürsten Erzherzog Ferdinand
Karl. Seine sechs Kinder kamen in Lienz zur Welt. Nach dem Tod seiner
Gemahlin heiratete er noch einmal und zwar Felizitas Gräfin Spaur. Durch den
wirtschaftlichen Ruin der Familie der Wolkenstein-Rodenegg, nicht zuletzt
durch den Stadtbrand von 1609 ausgelöst, musste Graf Johann die Herrschaft
54 Innsbruck, Tiroler Landesarchiv, Akten des Kreisamtes Lienz, Polizei I/2.
55 Josef Kugler, Der Oberplatz in Lienz, in: Osttiroler Heimatblätter, 8. Jg., 7-8/1931, 63 f.
56 Um die noch nicht identifizierten Leichen wurde eine grauenvolle Rittertragödie erfunden,
der Kamillo Trotter widersprach (Kamillo Trotter, Bemerkungen zum oberen Platz in
Lienz, in: Osttiroler Heimatblätter, 8. Jg., 8-10/1931, 76 f.). – Daraufhin meldete sich noch
einmal Josef Kugler, der sich nun auf Josef Oberforcher berief, dem wiederum ein Beitrag
im „Sammler“ von 1907 bekannt war (Josef Kugler, Der Oberplatz in Lienz, in: Osttiroler
Heimatblätter, 9. Jg., 1-2/1932, 10 f.).
57 Innerhofer u. Trapp, Johanneskirche zu Lienz, in: Der Sammler 1907, 62 und 79.
58 Rudolf Granichstaedten-Czerva, Die Wolkensteiner im Schloß Bruck, in: Osttiroler
Heimatblätter, 23. Jg., 3/1955 (unpag.).
166
Lienz mit Schloss Bruck im Jahr 1642 dem Tiroler Landesfürsten zurückgeben.
Als letzter „Lienzer Wolkensteiner“ wurde er in St. Johann an der Seite seiner
ersten Gattin beigesetzt.
Nach dem überraschenden Auftauchen einer alten Gruft mit vier Särgen,
ihrer pietätvollen Unterbringung im Franziskanerkloster, konnte endgültig an
den Abbruch der Kirchenruine gegangen werden.
Am 6. Mai 1815 schloss die Stadt Lienz unter Bürgermeister Johann
Franz Röck mit dem Stadtmaurermeister Clement Mayr einen Vertrag:59 Clement
Mayr verpflichtete sich zur „Hinwegräumung der im Schutte liegenden St.
Johanneskirche“, den Schutt zu beseitigen und überhaupt den Platz vollständig
zu räumen und zu pflastern. Den Schotter durfte Mayr zur Pflasterung des Platzes
verwenden. Er versprach, die Arbeiten bis 30. Juni durchzuführen und der
Stadtmagistrat verpflichtete sich, Mayr eine Summe von 580 Gulden zu bezahlen;
einen Vorschuss von 20 Gulden 50 Kreuzer hatte er schon erhalten.
Nach dem Abbruch der Ruine und der Pflasterung des Platzes erinnerte
nichts mehr an die traditionsreiche Kirche zu St. Johannes dem Täufer. Damit
war das alte Kulturdenkmal aus dem Blickfeld der Lienzer verschwunden.
59 Lienz, Stadtarchiv (Teil Liebburg) J.11.
167
Abbildungsteil
zusammengestellt von Meinrad Pizzinini
168
Abb. 1: Baualtersplan der Stadt Lienz: Burgum (um 1200) mit Stadterweiterung (1311 – ca.
1320) – Westlich davor der Platz (heute Johannesplatz), auf dem die St. Johannes-Kirche
errichtet wurde und von dem mehrere Gassen ihren Ausgang nahmen (aus M. Pizzinini,
Lienz. Das große Stadtbuch, Lienz 1982, S. 58; Zeichnung: Peter Sölder)
Abb. 2: Situationsplan des Lienzer Johannesplatzes mit ungefährer Eintragung der Lage der
ehemaligen Kirche zu St. Johannes d. T. (aus M. Pizzinini, Osttirol. Der Bezirk Lienz [Österreichische
Kunstmonographie, Bd. VII], Salzburg 1973, S. 208; Zeichnung: Peter Sölder)
169
Abb. 3: Der Lienzer Johannesplatz während der Sanierungsarbeiten im Frühjahr 2005. Foto:
Stadtgemeinde Lienz, Bauamt
Abb. 4: Das bei den Arbeiten am Johannesplatz im April 2005 entdeckte Mauerwerk der SWEcke
der ehemaligen St. Johannes-Kirche. Sichtbar sind die obersten drei Lagen des Fundamentbereichs
mit einer Stärke von 80 cm. Foto: DI Walter Hauser, Bundesdenkmalamt,
Landeskonservatorat für Tirol
170
Abb. 5: Weihebrief der St. Johannes-Kirche, ausgestellt von Benedikt Siebenhirter, Titular-
Erzbischof von Tiberias; Lienz, 7. Oktober 1457 (Lienz, Pfarrarchiv St. Andrä, XX.33). Foto:
M. Pizzinini
Abb. 6: Ausschnitt aus dem Weihebrief der Johanneskirche mit der Darstellung des Kirchenpatrons
St. Johannes des Täufers in der Initiale „I“. Foto: M. Pizzinini
171
Abb. 7: Siegel des Erzbischofs Benedictus an der Weiheurkunde für die Pfarrkirche St.
Andrä, 8. Oktober 1457. Das Siegel des Weihebriefs für St. Johann ist verloren gegangen
(Lienz, Pfarrarchiv St. Andrä, XX.34). Foto: M. Pizzinini
172
Abb. 8: Rechnungsbuch der St. Johannes-Kirche zu Lienz, 1467 bis 1491; aufgeschlagene
Doppelseite mit den Eintragungen des langjährigen Zechpropstes Hans Zischk [S. 132/133],
(Lienz, Pfarrarchiv St. Andrä, XXII.V.9). Foto: M. Pizzinini
173
Abb. 9: Ausschnitt aus dem Rechnungsbuch der St. Johannes-Kirche [S. 9] mit Eintragung
einer Ausgabe für „maister Hannsen von Villach“. Foto: M. Pizzinini
Abb. 10: Ausschnitt aus dem Rechnungsbuch der St. Johannes-Kirche [S. 62]; Ausgabe für
„maister Hannsen von Poczen, dem rechten paw maister“. Foto: M. Pizzinini
174
Abb. 11: Ausschnitt aus dem Rechnungsbuch der St. Johannes-Kirche [S. 82]; Ausgabe für
„maister Hansen von Dölsach“. Foto: M. Pizzinini
Abb. 12: Ausschnitt aus dem Rechnungsbuch der St. Johannes-Kirche [S. 126], Ausgabe für
„maister Hansen Hueber, stainmecz und paumaister der kirchen sand Johans“. Foto: M.
Pizzinini
175
Abb. 13 u. 14: Beispiele für die mehrfach im Rechnungsbuch der St. Johannes-Kirche vorkommenden
Wasserzeichen. Fotos: M. Pizzinini
176
Abb. 15 : Grundriss, Längsschnitt und Situationsplan der St. Johannes-Kirche im Zustand als
Ruine; aquarellierte Federzeichnung auf Papier, 59 x 43 cm, 1814. (Innsbruck, Tiroler
Landesarchiv, Karten und Pläne 2683). Foto: Foto Frischauf, Innsbruck
177
Abb. 16: Älteste erhaltene Ansicht von Lienz, aquarellierte Federzeichnung, 28,3 x 54,3 cm,
1606/1608; Beilage zu Matthias Burgklechners Geschichtswerk „Tiroler Adler“, Bd. III.
(Wien, Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Inv.-Nr. Weiß 231, Bd. 9, jetzt Kartensammlung). Foto:
Claudia Sporer-Heis
Abb. 17: Ausschnitt aus der Lienz-Ansicht von 1606/1608 mit der Kirche zu St. Johannes
dem Täufer am oberen Platz (links) und dem Karmelitenkloster. Foto: Claudia Sporer-Heis
178
Abb. 18: Lienz von Süden mit (von rechts) dem Bürgerspital mit Kirche, der St. Johannes-
Kirche und dem Karmelitenkloster mit Kirche; Ausschnitt aus einer Ansicht der sonnseitigen
Strecke zwischen Lienz und Oberdrauburg, aquarellierte Federzeichnung, 40,5 x 197,5 cm,
1652 (Salzburg, Salzburger Landesarchiv, Karten und Risse, C2.68). Foto: Salzburger
Landesarchiv
Abb. 19: Der engere Stadtbereich von Lienz mit St. Johann und Karmelitenkloster, Ausschnitt
aus einer Darstellung der abgebrannten Stadt Lienz, Federzeichnung, 48 x 93,5 cm, 1609
(Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, FB 7004). Foto: M. Pizzinini
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Abb. 20: Titelseite des Inventars der St. Johanneskirche, 1648 (beglaubigte Abschrift von
1677). (Lienz, Pfarrarchiv St. Andrä, XX.V.2). Foto: M. Pizzinini
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Abb. 21: Das im Inventar der St. Johannes-Kirche von 1648 angeführte Messgewand, gestiftet
von Christoph Freiherr zu Wolkenstein und Rodenegg und seiner Gemahlin Ursula, geborene
Freiin von Madruz, 1587 (Lienz, Pfarrkirche St. Andrä). Foto: M. Pizzinini
Abb. 22: Der im Inventar von St. Johann von 1733 erwähnte Kelch, versehen mit Inschrift
und Wappen des Geor(g)ius Holaus, 1488 (Lienz, Pfarrkirche St. Andrä). Foto: Silvia Ebner
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Abb. 23 u. 24: Von der Brandkatastrophe des Jahres 1798 verschonte Altarfiguren aus der St.
Johannes-Kirche. Die mit 1781 datierten Plastiken „St. Johannes der Täufer“ und „St. Johannes
Evangelist“ des Lienzer Bildhauers Johann Paterer sind mit zwei weiteren Heiligenfiguren
am Hauptaltar der Pfarrkirche von Oberlienz erhalten (Oberlienz, Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt).
Fotos: M. Pizzinini
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Abb. 25: Der Lienzer Johannesplatz gegen Westen, 1878/1879. Deutlich ist die im Jahr 1861
aufgestellte Mariensäule zu sehen. Sie erhebt sich in der Nähe der SW-Ecke der ehemaligen
St. Johannes-Kirche (Fotosammlung M. Pizzinini). Foto: Johann Unterrainer
Abb. 26: Johannesplatz, um 1928; Blick in Richtung NW auf das ehemalige Mesnerhaus von
St. Johann, das bis zum Ende des 18. Jahrhunderts als solches diente; später gehörte es zum
Komplex des Stadtbrauhauses (heute Lienzer Sparkasse) (Fotosammlung M. Pizzinini). Foto:
Franz Baumann
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Abb. 27: Johannesplatz nach der Sanierung des Jahres 1929 (Fotosammlung M. Pizzinini).
Unbekannter Fotograf