BAUEN IN DER KLEINSTADT
Herbert Knittler
MEDIUM AEVUM QUOTIDIANUM
HERAUSGEGEBEN VON GERHARD JARITZ
SONDERBAND XV
Herbert Knittler
BAUEN IN DER KLEINSTADT
Die Baurechnungen der Stadt Weitra
von 1431, 1501–09 und 1526
Krems 2005
GEDRUCKT MIT UNTERSTÜTZUNG DER ABTEILUNG
KULTUR UND WISSENSCHAFT DES AMTES
DER NIEDERÖSTERREICHISCHEN LANDESREGIERUNG
UND DER STADTGEMEINDE WEITRA
Titelbild:
Bauhandwerk, Buchmalerei, um 1465, Wien, „Lehrbücher-Meister“.
Wien, Österreichische Nationalbibliothek, cod. 2289:
Alexander de Villa Dei, Doctrinale, fol. 37v, Initiale E.
Alle Rechte vorbehalten
– ISBN 3-90 1094 18 0
Herausgeber: Medium Aevum Quotidianum. Gesellschaft zur Erforschung der materiellen Kultur des Mittelalters, Körnermarkt 13, A–3500 Krems, Österreich. Für den Inhalt verant-wortlich zeichnen die Autoren, ohne deren ausdrückliche Zustimmung jeglicher Nachdruck, auch in Auszügen, nicht gestattet ist.
Druck: KOPITU Ges. m. b. H., Wiedner Hauptstraße 8-10, A–1050 Wien.
Vorwort
Als der Archivar Karl Uhlirz im Jahre 1902 den zweiten Teil der Bearbeitung der spätmittelalterlichen Rechnungen des Kirchmeisteramtes von St. Stephan zu Wien1 vorlegte, war nicht vorauszusehen, daß ein Dreiviertel Jahrhundert verge-hen mußte, bis mit der von Gerhard Jaritz besorgten Edition der Rechnungen des Kremser Stadtbaumeisters Wilpold Harber aus den Jahren 1457–592 ein weiterer Schritt zur Erfassung dieses auch wirtschafts- und sozialhistorisch ergiebigen Quellentyps zur Baugeschichte gesetzt wurde. Und selbst die Dynamik des all-tagsgeschichtlichen Paradigmas im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts hat in Österreich kaum zu einer Befassung mit mittelalterlichen oder frühneuzeitlichen Baurechnungen geführt. Lediglich die 2001 als Dissertation approbierte, nun-mehr für die Drucklegung vorbereitete Bearbeitung der Freistädter Grabenrech-nung aus der Zeit 1389–92 von Elisabeth Gruber3 bildet hier eine Ausnahme. Weitere Vorhaben vergleichbarer Art wären wünschenswert, sind aber noch nicht absehbar.
Vergleicht man die Situation in Österreich mit jener im deutschen und Schweizer Raum, hervorragend dokumentiert in der 1998 erschienenen, leicht überarbeiteten Habilitationsschrift Gerhard Fouquets mit dem Titel „Bauen für die Stadt“4, die vornehmlich am Beispiel der beiden Städte Basel und Marburg die Problemfelder Finanzen, Organisation und Arbeit in kommunalen Baube-trieben des Spätmittelalters analysiert, so wird der Abstand in der wissenschaft-lichen Aufarbeitung insbesondere der Geschichte kommunalen Bauens beson-ders deutlich. Es war wie so oft Otto Brunner, der 1929 im Kapitel X: Das Bau-wesen im Rahmen seiner Wiener Finanzgeschichte des Mittelalters5 die bisher einzige umfassende Darstellung aus österreichischer Sicht geliefert hat. Wie im Falle von Basel oder Marburg wird dabei nicht nur aufgrund der Größe der
1 Karl UHLIRZ, Die Rechnungen des Kirchmeisteramtes von St. Stephan zu Wien, 2 Abt., Wien 1901–1902.
2 Gerhard JARITZ, Die Rechnungen des Kremser „Stadtbaumeisters“ Wilpold Harber aus den Jahren 1457–1459, in: Mitteilungen des Kremser Stadtarchivs 15/16 (1976), 1–63.
3 Elisabeth GRUBER, … von erst ist geschehen ain gemaines aussgebn miteinander. Öffentli-ches Bauen in einer österreichischen Kleinstadt im Spätmittelalter am Beispiel der Stadt-grabenrechnung Freistadt 1389–1392, Diss. Salzburg 2001 (masch.).
4 Gerhard FOUQUET, Bauen für die Stadt. Finanzen, Organisation und Arbeit in kommunalen Baubetrieben des Spätmittelalters. Eine vergleichende Studie vornehmlich zwischen den Städten Basel und Marburg (= Städteforschung A /48), Köln–Weimar–Wien 1999.
5 Otto BRUNNER, Die Finanzen der Stadt Wien von den Anfängen bis ins 16. Jahrhundert (= Stu-dien aus dem Archiv der Stadt Wien 1/2 ), Wien 1929, bes. 335–404.
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Stadt, aber auch der besonderen Qualität der quellenmäßigen Überlieferung ein Bild gezeichnet, das gegenüber der Mehrzahl mittlerer und kleinerer Städte zu einem guten Teil Ausnahmecharakter besitzt. Die Suche nach einem Zugang aus der kleinstädtischen Perspektive erschien daher als durchaus begründbar.
Die vorliegende kommentierte Edition von Stadt- und Baurechnungen der niederösterreichischen Kleinstadt Weitra aus der Zeit 1431 bis 1526 läßt sich auf mehrere Wurzeln zurückführen, wobei die Bedeutung des lokalgeschichtlichen Aspekts neben dem vorrangig bauhistorischen keineswegs geleugnet werden soll. Dazu stellte sich der bereits mehrere Jahrzehnte zurückreichende Plan, die mit 1431 älteste erhaltene Kommunalrechnung aus dem heutigen Niederöster-reich in ihrer Gänze wissenschaftlich für einen größeren Interessentenkreis nutzbar zu machen; auszugsweise hat sie bereits in mehreren Abhandlungen Be-rücksichtigung gefunden6. Den letzten Anstoß setzte die Begegnung mit dem Original einer Baurechnung, die wohl schon 1966 von Walter Pongratz7 vorge-stellt worden war, deren Verwahrort sich aber der Kenntnis des neuen Bearbei-ters bislang entzog.
Bei der Entscheidung, die früher in Privatbesitz befindlichen, heute als verschollen geltenden Rechnungen der Jahre 1501 bis 1509 in die Edition mit aufzunehmen, überwogen deren zahlreiche Äußerungen zum sonst unterbelich-teten Aspekt der Zimmermannsarbeit. Dabei mußte allerdings das Manko in Kauf genommen werden, daß kein neuerlicher Vergleich des Originals mit einer in den siebziger Jahren angefertigten Abschrift möglich war. Eine nachträgliche Rechtfertigung erfuhr die Erweiterung durch eine Fülle neuer Erkenntnisse, die durch die Heranziehung der um 1500 dichter werdenden Quellenäußerungen zur Prosopographie einer Kleinstadt und ihres näheren Umlandes gewonnen werden konnten. Damit ließ sich das überwiegend von der normativen Perspektive re-konstruierte Verhältnis eines Zentralen Ortes der unteren Ebene in wichtigen Punkten ergänzen. Vor allem die massive Heranziehung von Anbietern von ge-werblichen Produkten und Dienstleistungen aus dem Stadtumlandbereich korri-giert ein Bild, das seine Bestimmung vorwiegend vom Grundsatz der Arbeits-teilung zwischen Stadt und Land erhalten hatte.
Abschließend soll allen jenen Dank ausgesprochen werden, die zum Ge-lingen der vorliegenden kommentierten Edition beigetragen haben, sei es durch das Zugänglichmachen der Archive oder die sonstige Bereitstellung des Quel-lenmaterials, sei es durch ideelle oder materielle Hilfe. Eine spezielle Dankes-schuld besteht gegenüber Ingeborg Geyer, Direktorin des Instituts für österrei-chische Dialekt- und Namenlexika der Österreichischen Akademie der Wissen-schaften, für die Erklärung ausgefallener Begriffe, vor allem aber der Gesell-
6 Z.B. Herbert KNITTLER in: Herwig BIRKLBAUER–Wolfgang KATZENSCHLAGER, 800 Jahre Weitra, Weitra [1983], 1–76; Gerhard JARITZ, Das Leben in den Städten des Waldviertels im Mittelalter, in: Katalog der Ausstellung 3. Juni 1978 bis 28. Februar 1979 im Heimat-museum Waidhofen an der Thaya, Waidhofen 1978, 5–14.
7 Walter PONGRATZ, Der Bau des oberen Weitraer Stadtturmes im Jahre 1526, in: Das Wald-viertel NF 15 (1966), 277–282.
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schaft „Medium Aevum Quotidianum“ und deren Schriftleiter Gerhard Jaritz für die Aufnahme der Arbeit in die gleichnamige wissenschaftliche Reihe. Die Drucklegung wurde maßgeblich durch Zuschüsse des Amts der Niederösterrei-chischen Landesregierung/Kulturabteilung sowie der Stadtgemeinde Weitra mit Bürgermeister SR Werner Himmer an der Spitze unterstützt.
Weitra, im September 2005
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Weitra 1430–1530
Im Vergleich zur Mehrzahl der österreichischen Kleinstädte verfügt Weitra über eine reiche Überlieferung an historischem Quellenmaterial, das zudem bereits in Editionen8, Aufsätzen9, Kartenwerken10, akademischen Prüfungsarbeiten11 und in einer zusammenfassenden Monographie12 aufgearbeitet und ausgewertet wor-den ist. Auf der Grundlage dieser Forschungen soll im folgenden versucht wer-den, der Edition dreier Baurechnungen eine geraffte Zusammenfassung des In-formationsstandes zu Fragen der Topographie, Verfassung, Sozialstruktur und Wirtschaft für den Zeitraum zwischen etwa 1430 und dem frühen 16. Jahrhun-dert voranzustellen.
8 In Auswahl: Alois PLESSER, Beiträge zur Geschichte der Pfarre und Stadt Weitra, in: Ge-schichtliche Beilagen zum St. Pöltner Diöcesanblatt 6 (1898), 377–635; DERS., Zur Kir-chengeschichte des Waldviertels vor 1627. 228. Weitra, in: Gesch. Beil. 14 (1954), 1–28; P. Benedikt HAMMERL, Die Urkunden des Schloßarchives zu Weitra bis zum Jahre 1606, in: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich NF 2/1903 (1904), 325–410; Herbert KNITTLER (Hg.), Die Rechtsquellen der Stadt Weitra (= Fontes rerum Austriacarum III/4), Wien–Köln–Graz 1975.
9 Vgl. die Bibliographie in der unter Anm. 12 genannten Monographie, 529–531; weiters Her-bert KNITTLER, Vom Elend der Kleinstadt. Überlegungen zu Stadthaushalten des frühen 16. Jahrhunderts, in: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich NF 62/1, 1996, 367–387; DERS., Zu Fragen der Zentralität. Nachlaßinventare als Quelle frühneuzeitlicher Kleinstadt-forschung, in: Franz X. EDER u.a. (Red.), Wiener Wege der Sozialgeschichte. Themen – Perspektiven – Vermittlungen (= Kulturstudien 30), Wien–Köln–Weimar 1997, 75–94.
10 Adalbert KLAAR, Baualterplan von Weitra, in: Baualterpläne österreichischer Städte, 5. Lief. Niederösterreich V, Wien 1983; Weitra, in: Österreichischer Städteatlas, 3. Lief., Wien 1988.
11 Herwig BIRKLBAUER, Die Stadt Weitra von ihrer Gründung bis zu den theresianisch-josephinischen Reformen. Mit besonderer Rücksicht auf die Verfassungs-, Verwaltungs- und Wirtschaftsgeschichte, Diss. Wien 1965 (masch.); Wolfgang KATZENSCHLAGER, Die Pfarre Weitra von ihren Anfängen bis zu den josefinischen Reformen, Diss. Wien 1965 (masch.); Herbert KNITTLER, Beiträge zur Geschichte der Herrschaft Weitra von 1581 bis 1755, Diss. Wien 1965 (masch.); Gudrun WANZENBÖCK, Bürgerlicher Alltag im barocken Weitra. Verlassenschaftsinventare und ihre Aussagen zu Sachkultur und Sozialstruktur des Bürgertums im 17. und 18. Jahrhundert, Diss. Wien 1996 (masch); Brigitte LERNET, Die Gegenreformation in der Herrschaft Weitra (1581–1600), Dipl. Arb. Univ. Wien 1997 (masch).
12 Herwig BIRKLBAUER–Wolfgang KATZENSCHLAGER, 800 Jahre Weitra. Mit einem Beitrag von Herbert Knittler, Weitra [1983].
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Topographie
Die zwischen 1201 und 1208 in Nachfolge eines etwa drei Straßenkilometer ent-fernt gelegenen Altorts (Altweitra) durch den babenbergischen Ministerialen Hadmar II. von Kuenring angelegte städtische Siedlung folgte weitgehend den natürlichen Bedingungen des Geländes13. An der höchsten Stelle des nach Nor-den stufenförmig abfallenden Granitfelsens wurde die Stadtburg, am tiefsten Punkt über dem Steilabfall zur Lainsitz die Pfarrkirche (St. Peter, später St. Pe-ter und Paul) errichtet. Die breiteste Stelle des Plateaus nimmt ein aus der Form des Angerdorfs weiterentwickelter, sich von Ost nach West verjüngender Drei-eckplatz ein, an dessen Südseite die Häuser der „Oberen Zeile“ liegen, während die nördliche Begrenzung ursprünglich von der „Hinteren Zeile“ (Lange Gasse) gebildet worden sein dürfte. Im ausgehenden 13. Jahrhundert erhielt der Platz seine heutige Form durch die Errichtung von drei Parzellenblöcken, die dem kolonialen Rastertypus entsprechen. Noch im ältesten Herrschaftsurbar von 1499 werden die Burgrechte dieser sogenannten „Mittleren Zeile“ hinsichtlich ihrer Ausstattung mit Gründen abweichend von den beiden anderen beschrieben (hat ain luss in yedem feld etc.)14. Ob der geradlinig den Stadtplatz durchzie-hende Hauptstraßenzug von Anfang an durch das Osttor an der heutigen Stelle seinen Eingang nahm, ist unsicher.
Es kann davon ausgegangen werden, daß die Stadt bereits im späteren 13. Jahrhundert eine Befestigung besessen hat, da Leutold von Kuenring 1292 Mai 18 die Leute von Großotten von künftigen Verpflichtungen, zum Bau von wêr oder zoun Hilfe zu leisten, freisprach15; der überlieferte Bestand ordnet sich größtenteils dem 14. und hinsichtlich des Zwingers dem 15. Jahrhundert zu16. Nach dem endgültigen Übergang von Herrschaft und Stadt Weitra an die Habs-burger 1296 wurden die Untertanen des Kammergutes, aber auch die zur Herr-schaft Weitra dienstbaren Vogtholden zur Leistung des Burgwerks verpflichtet. Dies geschah nachweislich 1407 Juli 1917 oder 1479 Oktober 8, als Kaiser Fried-rich III. seinem Amtmann in Weitra auftrug, die Leute innerhalb zweier Meilen Wegs um die Stadt zur Robot dahin zu verhalten; zugleich befahl er den Weitraern, mit dem von ihm bewilligten Betrag von 24 Pfund Pfennigen die Stadt mit Zeug und Pulver zu versehen und Gräben, Türme und Mauern, wo dies notwendig wäre, wehrhaft einzurichten18.
13 Adalbert KLAAR, Der Stadtgrundriß von Weitra, in: Das Waldviertel NF 6 (1960), 133–138; Herbert KNITTLER, Kommentar zur Siedlungsgeschichte, in: Weitra, Städteatlas.
14 HKA, Urbar 1129, fol. 10v–13v.
15 FRA III/4, 72, n. 3.
16 Zum Thema aus archäologischer Sicht vgl. Nikolaus HOFER, Mittelalterliche Stadtbefesti-gungen in Niederösterreich. Die bauarchäologische Bestandsaufnahme der Stadtmauern von Krems, Stein und Eggenburg, in: Archäologie Österreichs 11/2 (2000), 5–24.
17 FRA III/4, 86 f., n. 27.
18 FRA III/4, 107, n. 62, vgl. auch Herbert KNITTLER, Beiträge zur Geschichte der Befestigung der Stadt Weitra, in: Kultur- und Stadtnachrichten aus Weitra 14–16 (1967/68).
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Abb. 1: Verlauf der mittelalterlichen Stadtbefestigung Weitras
(Grundlage: Ausschnitt aus dem Plan Weitra/Brühl des Franziszeischen Katasters, 1823,
bearb. von Erich KOPECKY und Manfred SWOBODA, in: Österreichischer Städteatlas – Weitra, Wien 1988, mit eigenen Ergänzungen).
Nicht durch Mauern geschützt waren die seit der ersten Hälfte des 14. Jahrhun-derts nachweisbaren vorstädtischen Erweiterungen. In der Lainsitzniederung entstand vor der Einmündung des Weiherbaches (heute fälschl. Grünbach) und entlang der nach Böhmen führenden Landstraße die Vorstadt Ledertal (vallis cerdonum), ursprünglich wohl eine Ansiedlung von Gerbern, die 1340/41 durch die Gründung des Bürgerspitals ein karitatives, durch zahlreiche Stiftungen auch als Wirtschaftssubjekt aufgewertetes Zentrum erhielt19. In der Folge entwickelte sich entlang des Flusses durch die Anlage von Mühlen, Stampfen, Schleifen,
19 FRA III/4, 73 f., n. 5, 6.
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von Malzhäusern, eines Kalkofens und einer Badstube (1478 gen.)20 eine spätmittelalterlichen Gewerbezone.
Gegenüber dieser relativ klaren und bis weit in die Neuzeit hinein über-dauernden Struktur entzieht sich die Vorstadt vor dem Oberen Tor einer exakten Rekonstruktion. Vorwiegend dafür verantwortlich waren – neben mehrdeutigen Quellenäußerungen – vor allem Schäden, die der Hussiteneinfall zum Jahres-wechsel 1426/27 verursachte21. Zusätzlich zu dem 1389 erstmals genannten Sie-chenhaus und ursprünglich vier am Weg nach Spital gelegenen (Bauern-)Höfen (Widenhöfe, Brandstatt), von denen zwei nach 142722, die übrigen nach dem Dreißigjährigen Krieg verödeten, dürfen Häuser auch an der von Zwettl kom-menden Landstraße und nahe der Stadtmauer (Reitergasse) angenommen wer-den. Einer vor dem Oberen Tor gelegenen Badstube wurde nach ihrer Verödung 1433 ein Baugrund im Pfarrhofgarten zugewiesen23. Die Verwüstungen des Hussiteneinfalls spiegeln sich dann auch in den in der Kämmererrechnung von 1431 festgehaltenen Baumaßnahmen deutlich wider.
Die innerstädtische Topographie erfuhr Veränderungen durch die Ver-ödung von Häusern im Bereich des großen Pfarrgartens, aber auch durch Er-richtung des „Grätzls“ mit Rathaus und Spitalskasten auf dem Platz sowie die Bebauung des Areals des Auhofes, dessen Errichtung als vermutlich landes-fürstlicher Amtshof ins späte 15. Jahrhundert weisen dürfte24. Bei der Stiftung des Kaplanhauses der Liebfrauenbruderschaft (1452) an der Stelle des alten Schulgebäudes „an der Friedhofsmauer“ wird der Hof jedenfalls noch nicht er-wähnt25. Die mehrmalige Erweiterung der Pfarrkirche, 1439 um den Chorbau und die nördliche Seitenkapelle, gegen 1460 um die Seitenschiffe des gleichzei-tig erhöhten Langhauses, signalisiert einen Wiederaufschwung nach der Kata-strophe von 1427. Die Erhöhung des Turmes erfolgte um 150526. Als letzter Sakralbau erfuhr der 1437 erstmals genannte Karner 1520–25 eine Neugestal-tung27. An ephemären Einrichtungen befanden sich auf dem Stadtplatz um 1425 zwölf Fleischbänke und zunächst sechs, seit 1444 (anschließend an das Rathaus) zwölf Brottische28. Eine unterschiedliche Zahl von Kramtischen dienten Sohl-schneidern, Schustern und Schneidern zum Verkauf ihrer Produkte.
20 Gesch. Beil. 6, 538.
21 Vgl. allgemein Silvia PETRIN, Der österreichische Hussitenkrieg 1420–1434 (= Militärhisto-rische Schriftenreihe 44), Wien 1982.
22 FRA III/4, 97, n. 44.
23 Gesch. Beil. 6, 417. Noch 1464 lagen auf der Weittwiss vor dem Oberen Tor mehrere Häu-ser (ebd., 430).
24 Herbert KNITTLER, Der Auhof in Weitra. Möglichkeiten einer Deutung, in: Kultur- und Stadtnachrichten aus Weitra 60 (1978).
25 Gesch. Beil. 6, 425.
26 KATZENSCHLAGER in BIRKLBAUER–KATZENSCHLAGER, 800 Jahre Weitra, 63–68; Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Niederösterreich nördlich der Donau, Wien 1990, 1272.
27 Gesch. Beil. 6, 535, 441.
28 PAW, 8A1, fol. 15v–17r; FRA III/4, 95–97, n. 43.
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Mit ihren Anfängen ins 14. – 16. Jahrhundert stellen sich auch einige Kel-ler als Lagerräume von Kaufleuten und Gastwirten, die noch dem Autor einer Stadtbeschreibung von 1704 als Hinweis auf die ehemals größere Bedeutung Weitras als Handelsstadt erschienen sind29. Der aufwendigste, gegenüber dem Eingang zur Fleischgasse gelegen und mit einer Fleischbank in Verbindung ste-hend, wird von einem Gerinne durchzogen, das sein Wasser aus einer Quelle im Keller eines Hauses der Oberen Zeile (Rathausplatz Nr. 24) erhält30. Die Frage nach der Existenz von Fluchtgängen zwischen den einzelnen Objekten harrt bis heute ebenso einer Klärung wie jene nach Zahl und Kapazität der sich mit der Reihebrauerei verbindenden Hausbrunnen31. Bessere Informationen liegen hingegen über den Verlauf der Wasserleitung vor, die im 15. Jahrhundert voll ausgebildet war und ihr Naß zumindest an drei öffentliche Auslaufbrunnen im Stadtgebiet verteilte.
Verfassung
Den Ausmaßen einer Kleinstadt entsprechend einfach konstruiert waren die städtische Verfassung als Ganzes und ihre Organe im besonderen. Hier finden sich die entsprechenden Hinweise im ersten Viertel des 14. Jahrhunderts: 1312 die Nennung eines Richters32, dessen Kompetenz sich von jener des „iudex pro-vincialis“ unterschied, in dieser Form aber sicher älter war, die erste Erwähnung des Rates 132333, in der Folge zumeist als „der Rat und die Geschworenen“ den oligarchischen Charakter und die eidgenössische Tradition betonend, und letzt-lich die Verleihung eines Freibriefs durch Friedrich den Schönen am 26. Mai 1321, der den Bürgern eine Reihe von persönlichen und Wirtschaftsvorrechten zusprach, keineswegs aber als „Stadtrecht“ im Sinne einer Sammlung der in der Stadt gültigen Rechtsnormen zu verstehen ist34.
Es ist eines der bedauerlichen Defizite in der Quellenüberlieferung, daß selbst für das 15. Jahrhundert keine aussagekräftigen Hinweise auf die Zusam-mensetzung des Ratsgremiums vorliegen. Entsprechend der Qualität als Melio-resverband wird man zumindest für das frühe 14. Jahrhundert eine tatsächliche Einflußnahme der Bürgerschaft auf die Besetzung der Ratsstellen bezweifeln müssen. Konkrete Angaben selbst über den Einsetzungsmodus und die Zahl der Ratspersonen sind erst spät möglich. In der Kämmererrechnung von 1431 ist von der Ein- und Entsetzung des Rates im ersten Jahresquatember, d.h. wohl wie
29 SAW, 140, Erträgnisanschlag von 1704, fol. 25v, 26r.
30 Vgl. Rechnung 1507, Anm. 69; Alireza KHATIBI, Die mittelalterliche Versorgungsanlage am Rathausplatz, Auszug Dipl. Arbeit TU Wien (Inst. f. Geodäsie) 1994.
31 Rudolf SCHWINGENSCHLÖGL, Granit und Wasser in der Stadt Weitra, in: Das Waldviertel 50 (2001), 262–273.
32 FRA II/3, 597.
33 StAW, Urkunden B 1.
34 FRA III/4, 72 f., n. 4; KNITTLER in BIRKLBAUER–KATZENSCHLAGER, 800 Jahre Weitra, 18–25.
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später am Stephanitag in den Weihnachtsfeiertagen, und den dabei auflaufenden Kosten in der Höhe von l tl 12 d die Rede35. 1444 kam es dann im Zusammen-hang mit der Neuvergabe der Brotbänke zu einer konzertierten Aktion von Rat (der ealtisten vierundczwainczig) und Gemeinde, die sich aus den Teilen Stadt, Ledertal und Vor dem Oberen Tor rekrutierte36. Bald darauf muß zur effiziente-ren Artikulierung der Gemeindeinteressen gegenüber dem Rat der Ausschuß der Sechser (Mitte 15. Jh.: und das ist im lassen worden nach ratts rat, des purger-maister und der sechsaer)37 geschaffen worden sein, der zusammen mit neuem Bürgermeister, Richter und Rat auch als Kontrollorgan der Kommunalrechnun-gen fungierte (erstm. 1506)38.
Das Amt des Bürgermeisters, das neben jenem von sechs Ratspersonen 1397 erstmals genannt ist39, dürfte sich aus der Rolle des Ratsvorstehers entwik-kelt haben und ist auch im Falle von Weitra mit dem Versuch, das Gewicht des Richters als politisches Leitungsorgan zu verringern, in ursächlichem Zusam-menhang zu sehen. Auffällig ist das zeitliche Zusammentreffen der Erstnennung mit dem Auftreten der landesfürstlichen Städte (und Märkte) innerhalb der land-ständischen Organisation, wo Weitra zwischen 1406 und 1508 nachweislich mehrmals vertreten war40. Politisch behielt der Richter als primär stadtherrlicher Amtswalter seinen spezifischen Charakter jedoch bis ins späte 15. Jahrhundert. Zusammen mit Rat und Bürgerschaft, jedoch ohne Erwähnung des Bürgermei-sters, trat er als Adressat der landesfürstlichen Mandate in Erscheinung, nicht je-doch in Angelegenheiten, die ausschließlich das Gemeindevermögen betrafen, wie er auch in den Kommunalrechnungen nur ausnahmsweise Erwähnung fin-det. Über seine in der Regel gehobene bürgerliche Standesqualität, die sich aus der nacheinander erfolgten Übernahme des Bürgermeister- und Richteramtes durch einunddieselbe Person ergibt, hinausgehende Aussagen lassen sich für das 15. Jahrhundert nicht machen. Man wird annehmen dürfen, daß der Weitraer Stadtrichter wie in anderen Städten Zeitpächter der Gerichtsgefälle war und die Bürgerschaft zunächst vom unmittelbaren Einfluß auf die Besetzung des Amtes ausgeschlossen blieb41.
Was die Bestellung des Bürgermeisters betrifft, fällt auf, daß gegenüber den frühen Nennungen, unter denen mehrfach Herkunftsnamen verkommen, nach 1500 Handwerkernamen häufiger werden (Schmied, Bäck, Fleischhacker, Schneider). Dies könnte im Zusammenhang mit der von der Bürgerschaft mehr-fach beklagten wachsenden Armut, die auch in der Reduktion der Quote Weitras
35 Rechnung 1431, fol. 33r.
36 FRA III/4, 95, n. 43.
37 PAW, Bücher 8F1, fol. 25v.
38 StAW, Bücher 4/1, fol. 15r. In der Rechnung von 1524 wird weiters ein dem Stadtschreiber nachgereihter, entlohnter vormundt (Vorsprecher) genannt, der im Stadttaiding der gemain ir notturfft furpracht (StAW, Bücher 4/3, fol. 7v, 9v).
39 Gesch. Beil. 6, 402.
40 Zuletzt Bernhard HACKL, Die Besteuerung des Halben Vierten Standes im Erzherzogtum Österreich unter der Enns 1400–1800, Wien 2004 (Typoskript), 90–100.
41 KNITTLER in BIRKLBAUER–KATZENSCHLAGER, 800 Jahre Weitra, 37 f.
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an der Steuerleistung der Städtekurie des ständischen Landtags zum Ausdruck kommt, mit dem Bedeutungsverlust des Besitz- und Kaufleutebürgertums und einer zumindest zeitweilig zunehmenden Rekrutierung der Führungspositionen aus der Handwerkerschaft erklärt werden. Jedenfalls nahm schon vor 1500 die Kontrolle der städtischen Angelegenheiten durch die fürstlichen Hauptleute und später die Pfandinhaber des Kammerguts rasch zu. Mit der 1508 Mai 13 erfolg-ten Verschreibung der Herrschaft an die Herren von Prag-Windha(a)g (bei Wah-rung des Rückkaufsrechts)42 ging die Stadt ihrer Unmittelbarkeit zu Land und Fürst verlustig, was sich in der wachsenden Zahl direkter Eingriffe ins „alte Herkommen“ und daraus resultierenden Streitigkeiten äußerte. Das Verbot, ohne Wissen der Herrschaft Gemeindeversammlungen abzuhalten, kennzeichnet deut-lich die eingetretenen Veränderungen43. Dazu stellte sich der Anspruch auf Kon-trolle auch der Stadtfinanzen44, der mit der Auffassung von der Qualität bür-gerlicher Kommunitäten als Minderjährige korrespondiert, die einer Vormund-schaft bedürfen.
Bevölkerungszahl und Sozialstruktur
Eine einigermaßen verläßliche Rekonstruktion der Sozialstruktur des 15. Jahr-hunderts ist mangels einschlägiger Quellen, insbesondere dem Fehlen von Steu-erbüchern und -registern, ebensowenig möglich wie die Berechnung der Bevöl-kerungszahl über Näherungswerte hinaus. Berücksichtigt man das zur Bedeu-tung des Hussiteneinfalls für die Stadtentwicklung Gesagte, müßte die im Herr-schaftsurbar von 1499 genannte Zahl von 130 Häusern und sieben Mühlen in Stadt und Vorstadt45, wobei die zu anderen Dominien wie Pfarre oder Bürger-spital Zinsenden vielleicht nicht vollständig erfaßt wurden, unter jener des ersten Jahrhundertviertels gelegen haben. Von der Häuserzahl hochgerechnet, läßt sich für die Zeit um 1500 die den Kernfamilien zugeordnete Bevölkerungszahl mit etwa 600–700 wahrscheinlich machen. Unter Einschluß der sonstigen Hauszu-gehörigen und der Inwohnerhaushalte, die sich über eine Erhebung von 1527 ermitteln lassen, sowie der Steuerbefreiten ist mit einer Gesamtzahl von ca. 800–900 zu rechnen.
Das „Register des wochenpfening“ vom Jahre 152746 vermittelt wohl keine präzise Einsicht in die Sozialstratigraphie der Stadt, es gibt aber doch wertvolle Hinweise zur Gesindehaltung im ausgehenden Mittelalter. Insgesamt gab es in Stadt und Vorstadt 101 Häuser, deren Besitzer für Gesinde oder Inleute den Wochenpfennig entrichteten, dazu 14 selbststeuernde Haushalte, meist Taglöhner (tagwercher), sowie einen kurzfristig hier arbeitenden Zimmermann
42 Gesch. Beil. 6, 608.
43 FRA III/4, 131, n. 92/10; 132 f., n. 93/8.
44 Vgl. auch die Forderung nach Verrechnung von Einnahmen und Ausgaben vor dem Vize-dom 1505 Dezember 28: FRA III/4, 126, n. 89.
45 HKA, Urbar 1129, fol. 1r–24v.
46 StAW, Bücher 4/4.
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mit Frau und Gesellen. Mit 74 Personen zahlenmäßig am stärksten vertreten war das weibliche Hauspersonal (dienst-, zucht-, kindsdiern), gefolgt von Inleuten, darunter zahlreiche Verwandte des Hausbesitzers (37), „Buben“ und Lehrjungen (24), (Haus-) Knechten (16) und Handwerksgesellen (knecht, 15). Unerheblich erscheint hingegen die Zahl der ausschließlich landwirtschaftlich eingesetzten Knechte (pawknecht) mit vier. Bereinigt man die Statistik um die nicht in einem dauernden Lohnverhältnis stehenden Mitbewohner, so ergibt sich die in Tabelle 1 wiedergegebene Struktur: Nahezu 60 % der Haushalte beschäftigten lediglich eine Gesindekraft, meist eine dienstdiern, etwas mehr als ein Viertel zwei Ab-hängige, mehrheitlich in der Verbindung Haus- und Werkstattpersonal, der Rest von etwa 15 %, darunter Spitalmeister, Padtstubmüller, zwei ehemalige Bürger-meister (Wirte), aber auch Bäcker und Schuster drei bis vier Personen. Daß le-diglich in zwei Fällen (Schuster, Zinngießer) zwei ausgelernte Handwerkskräfte (schuechknecht, zingissergesellen) vermerkt sind, macht deutlich, daß Weitra in keiner Weise über Exportgewerbe verfügte.
Tabelle 1: Zahl der Gesindekräfte pro Haushalt (ohne Inleute, Taglöhner) im Jahre 1527.
Absolute Werte und Prozentanteil.
Gesindekräfte
Häuser
%
1
49
58,3
2
22
26,2
3
7
8,3
4
6
7,1
Gesamt
84
100,0
Man wird wohl nicht weit fehlgehen, wenn man für das späte 15. Jahrhundert ähnliche Verhältnisse annimmt, wie sie für die Zeit um 1530 erschlossen werden konnten. Für die vorhergehenden Dezennien muß jedoch von der Wahrschein-lichkeit erheblicher Abweichungen ausgegangen werden.
Einen prosopographischen Zugang zum größeren Teil des 15. Jahrhun-derts vermittelt die reiche Urkundenüberlieferung. Bei einer Auswertung dersel-ben wird eine Personengruppe faßbar, die über die Belehnung mit Gülten in Form von Höfen, Renten und Zehenten eine ständisch definierte Vorrangstel-lung einnahm, darüber hinaus aber auch durch den Besitz von Weingärten (am Kamp, im VUMB)47, Weihern u.a. einen ökonomisch und gesellschaftlich geho-benen Rang signalisiert. In der Mehrzahl handelte es sich um Lehensstücke, die von der Herrschaft Weitra, daneben auch vom Gut Wasen herrührten und bei
47 Gesch. Beil. 6, 407 (1411, zwischen Ober- und Mitterretzbach), ebd., 415 (1429, Zöbing), FRA II/21, 330 (1453, Zöbing); Gesch. Beil. 6, 427 (1458, Oberretzbach), ebd., 440 (1519, Wien, Oberdöbling); HAMMERL, Urkunden, 350, n. 59 (Pfarrer, Leodagger); die Weingär-ten des Bürgerspitals 1407/25 vgl. in PAW, Bücher 8F1, 32r, 33r; Gesch. Beil. 6, 534, usw.
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deren Veräußerung die Zustimmung des Lehensherrn einzuholen war48. Welche Dimensionen dabei im Spiel waren, beweisen zwei Beispiele: 1454 verkauften Hans von Kewschach, der wohl namengebende Besitzer des späteren Ritterle-hens Keutschhof in Altweitra, und seine Frau dem Bürger Peter Pogner und des-sen Frau Gülten für einen Gesamtbetrag von 432 Pfund Pfennige, die 1467 kaufweise an das Bürgerspital übergingen49. Eine Gülte in ähnlicher Höhe, bestehend in Renteneinkünften von Objekten in insgesamt dreizehn Ortschaften, verkaufte 1426 Mertt Weittraher für 408 Pfund Pfennige der Weitraer Unser-Frauen-Bruderschaft 50.
Es überrascht wohl nicht, wenn Rentenbesitz vor allem bei jenen Personen faßbar wird, die nach der Rechnung von 1431 die obersten Funktionen innerhalb der Stadtadministration besetzten. Sie lassen sich anhand des Anmerkungsappa-rats gut verfolgen. Herausgehoben seien nur die Familien Im Pamäch, von denen Ulrich seiner Frau eine Morgengabe von 100 Pfund Pfennigen zubrachte51, von Pirchenpruck, die 1422–1519 nachweisbaren Lanvelder, die Richter Stephan Tanner52 und Hans Klakch sowie die Valckenauer, bereits 1493 erwähnt und 1545–86 Besitzer des genannten Keutschhofes53. Hans Lanfelder wird noch im Herrschaftsurbar von 1499 als Herr mehrerer untertäniger Höfe bezeichnet54. Wenngleich diese Schicht von Besitz- und Kaufleutebürgern hinter den beiden in Weitra am Ende des 15. Jahrhunderts mit Hausbesitz vertretenen Ritterfami-lien von Königsfeld (Wasen) und Reinbolt (Reinpolz) rangmäßig zurückstand, dürfte sie doch finanziell über ein vergleichbares Potential verfügt haben.
Gegen Ende des Mittelalters ging der bürgerliche Rentenbesitz erheblich zurück. Einerseits kamen zahlreiche Lehen an geistliche oder karitative Institute, die Pfarre, das Bürgerspital oder die Bruderschaften, andererseits zeigt sich von seiten der Herrschaft das Bestreben, heimgefallene Lehen in eine engere Ver-bindung zum Urbar zu bringen und dann als Beutellehen an bäuerliche Inhaber auszugeben. Der Verfall des Realwerts der Renteneinkünfte dürfte den Rückzug des Bürgertums ebenso bestimmt haben wie die etwa gleichzeitig erkennbaren Abschließungstendenzen des Adels. Mit der Reformation erfuhr die „Verbür-gerlichung“ des Weitraer Sozialgefüges eine weitere Beschleunigung55.
Ohne den Anspruch einer Übertragbarkeit von Verteilungsmerkmalen nach der Mitte des 16. Jahrhunderts auf die Zeit um 1530 erheben zu wollen,
48 Vgl. die zahlreichen Beispiele des 15. Jahrhunderts in Gesch. Beil. 6, 405–435, 531–539, 554–562; HAMMERL, Urkunden, 339–362.
49 Gesch. Beil. 6, 426, 537.
50 Gesch. Beil. 6, 556 f.
51 HAMMERL, Urkunden, 350, n. 58.
52 Tanner erscheint 1446 September 24 als Burggraf von Schauenstein (FRA II/21, 320, n. CCCXCI). Seine Witwe Katharina stiftete 1488 November 19 mit Zustimmung ihres Soh-nes Balthasar zur Pfarrkirche Altpölla Weingärten im Falkenthal, Amt Straß (Gesch. Beil. 9, 214).
53 Gesch. Beil. 6, 434 f.; KNITTLER, Herrschaft Weitra, 52 f.
54 HKA, Urbar 1129, fol. 85v, 86r.
55 KNITTLER in BIRKLBAUER–KATZENSCHLAGER, 800 Jahre Weitra, 43.
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soll hier abschließend doch eine Tabelle präsentiert werden, die für 1566 die Bandbreite ökonomischer Ungleichheit wiedergibt. Als Kaiser Maximilian II. 1566 den Bürgern von Weitra ein verbessertes Wappen verlieh56, dürfte er den Gnadenakt mit der Forderung nach einer Anleihe in der Höhe von 600 fl. ver-knüpft haben57. Eine in diesem Zusammenhang erstellte Liste der von den einzelnen Hausbesitzern in Form der Selbstbesteuerung eingehobenen Beträge wurde bisher nicht ausgewertet. 1566 verfügten zwei Zehntel der Bürger über zwei Drittel der Veranlagungswerte. Daß diese in erster Linie aus Grund und Boden bestanden haben dürften, geht schon daraus hervor, daß sich innerhalb der Spitzenränge die Mehrzahl der Mühlen- und sonstigen Betriebsbesitzer des Ledertals finden, zuzüglich mehrerer Hausbesitzer am oberen Teil des Stadtplat-zes (Rathausplatzes), die beruflich vorwiegend Kaufmannschaft mit Gast- und Fuhrgewerbe kombinierten. Ihr Stellenwert in der Sozialtopographie wurde nach der Jahrhundertmitte besonders durch aufwendige Gestaltung der Hausfassaden in Sgraffitotechnik betont58. Demgegenüber hat sich das gotische Bürgerhaus nur in einigen wenigen bescheidenen Zeugnissen erhalten59.
Tabelle 2: Vermögensstruktur der Weitraer bürgerlichen Hausbesitzer aufgrund
der Leistungen zur Anleihe 1566 (Werte in Pfennigen).
Leistung/Bürger
Summe
Anteil
(in %)
Konzentrations-kurve (in %)
1. Dezil
37 – 75
973
0,7
0,7
2. Dezil
90 – 180
1853
1,3
2,0
3. Dezil
180 – 300
3542
2,5
4,5
4. Dezil
333 – 360
5513
3,9
8,4
5. Dezil
360 – 494
6763
4,8
13,2
6. Dezil
573 – 720
10388
7,4
20,6
7. Dezil
720 – 972
13383
9,5
30,1
8. Dezil
1400 – 1686
24763
17,5
47,6
9. Dezil
1686 – 2001
28649,5
20,3
67,9
10. Dezil
2025 – 7097
45406,5
32,1
100,0
Wirtschaft
In den Ausführungen zum Abschnitt Bevölkerungsgröße und Sozialstruktur der Stadt konnte bereits ansatzweise auf den Stellenwert der Stadt im Wirtschafts-kreislauf verwiesen werden. Wie in zahlreichen anderen Fällen wird ein Wider-
56 FRA III/4, 151–153, n. 107.
57 Hierin specifice zu ersehen, was und wievill ain gannze ersame gmain zu Weyttra der Röm. khay. Mt. anno 1566ist auf ier Mt. begern dargelichen haben: StAW, Bücher 4/21, einge-bundene Beilage.
58 Konstanze A. KNITTLER, Sgraffitomalerei als Fassadenschmuck kleinstädtischer Bürger-häuser des nördlichen Niederösterreich, Dipl. Arb. Univ. Wien 2001, bes. 15–31.
59 KATZENSCHLAGER in BIRKLBAUER–KATZENSCHLAGER, 800 Jahre Weitra, 60–63.
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spruch zwischen dem Umfang verliehener Privilegien und deren tatsächlicher Wirkungskraft, zumindest aber dem quellenmäßigen Niederschlag, den diese Rechtsakte erzeugten, erkennbar. Die im Friderizianum von 1321 gewährten Vorrechte hinsichtlich Straßenzwang und Bannmeile, ergänzt um das 1360 Juli 6 von Herzog Rudolf IV. verliehene Privileg zur Abhaltung eines gefreiten Jahrmarkts zu Peter und Paul60, zu dem vor 1494 ein weiterer zu Nikolai gekom-men ist61, sollten insgesamt die Zentralfunktion der Stadt gegenüber dem umge-benden Land absichern. In der Realität erfolgte die Wertschöpfung allerdings überwiegend aus dem Agrar- und dem Gewerbesektor. In beiden Fällen übertraf die Bedeutung der Eigenversorgung jene der Beziehungen zu weiter entfernten Märkten erheblich. Dies erhellt nicht zuletzt auch aus der Kategorisierung der Bürgerhäuser nach agrarischen Besitzgrößen wie ganzen, halben und Viertel Burgrechten sowie Hofstätten.
Wenn die Bürgerschaft im Jahre 1500 Dezember 4 ein Schreiben an die Stände mit der Bitte formuliert, es solle Vorsorge getroffen werden, daß die Stadt nicht ganz abkomme, wann wir kein beihilf weder mit handlung, strassen, wochenmarkt noch in ander wege haben, dan was ein jeder allein auf dem acker baut62, dann signalisiert dies über alles Toposhafte hinaus eine krisenhafte Ent-wicklung, die nicht für das gesamte vorangegangene Säkulum in Anspruch ge-nommen werden darf. Grundsätzlich wird wohl auch hinsichtlich des Wirt-schaftsverlaufs mit zwei unterschiedlichen Perioden zu rechnen sein, einer Auf-schwungsphase, die – wohl durch den Hussiteneinfall unterbrochen – etwa bis in die 1460er Jahre reichte, und der folgenden Rezession, wie sie in Niederöster-reich für das ganze späte 15. Jahrhundert nachweisbar ist.
Das von ca.1360 bis 1430 reichende Grundbuch der Weitraer Pfarrzeche wie auch das „registrum ecclesiae“ aus 142363 lassen noch eine bemerkenswerte Differenzierung lokaler Gewerbe erkennen, die ohne entsprechende Nachfrage nicht erklärt werden kann. Neben der fortgeschrittenen Spezialisierung im Me-tallgewerbe fällt die Erwähnung eines Arztes (medicus) und eines Glockengie-ßers (campanator) auf. Topographische Bezeichnungen wie Ledertal, Hafner-gasse und Bäckergasse64 sind jedenfalls vom Nebeneinander mehrerer Handwerksbetriebe bestimmt. Eine zechenmäßige Organisation erscheint aller-dings zunächst nur für die typischen Verbrauchsgewerbe wie Bäcker, Schneider und Schuster ausgebildet. Die im Privileg von 1321 begründete Vorrangstellung der Brauer muß hingegen als Berechtigung qualifizierter bürgerlicher Häuser verstanden werden; diese wurde ursprünglich wohl nach dem Reiheprinzip aus-geübt und diente mehr der Selbstversorgung als dem Absatz. Immerhin wird aber in einem Entscheid landesfürstlicher Kommissäre in einer Streitsache zwi-
60 FRA III/4, 77, n. 8.
61 FRA III/4, 108, 62†.
62 FRA III/4, 122, n. 84.
63 PAW, Bücher 8A1, 8B1.
64 Vgl. das Register zu HAMMERL, Urkunden, 407 f.
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schen Stadt und Herrschaft 1513 Dezember 8 die Forderung nach ausreichender Produktion von gutem und preiswertem Bier an erster Stelle plaziert65.
Auf die verhältnismäßig große Zahl auf dem Rathausplatz befindlicher Fleischbänke und Brottische wurde oben hingewiesen. Wenn zudem festgestellt wird, daß sechs Bänke den Dorffleischhackern66 zur Verfügung stehen sollen, gewinnt nicht nur das Bild vom immensen Fleischkonsum des Spätmittelalters sondern auch jenes der engen Verschränkung von Stadt und Land, wie es die edierten Quellenbeispiele vermitteln, an Deutlichkeit. Handwerk und Gewerbe, die in Weitra bis weit ins 16. Jahrhundert, allerdings mit rückläufiger Vielfalt, die Ausbildung der Familiennamen bestimmten, müssen jedenfalls als ein wich-tiges ökonomisches Standbein fungiert haben.
Die merkantilen Außenbeziehungen werden hingegen in erster Linie über landesfürstliche Mandate als normative Quellen faßbar, die Mißstände beseiti-gen oder hintanhalten sollten. So gebot König Albrecht (II.) 1439 Juni 12 sei-nem Pfleger und dem Richter von Weitra, Gäukauf und Handel auf dem Lande und vor den Kirchen in der Bannmeile sowie den Ausschank böhmischen Bieres zugunsten der Bürger von Weitra abzustellen und darauf zu achten, daß die Landstraße weiterhin ihren Verlauf durch die Stadt nehme67. Wie ähnliche Be-stimmungen aus den Jahren (vor) 1479, 1494 und 152968 erkennen lassen, schmälerten Fürkauf und Umgehung der Maut durch Vermeidung der „gebote-nen“ Straße die bürgerlichen Einkommenschancen während des gesamten hier behandelten Zeitraums. Man versuchte dem Problem dadurch zu begegnen, daß man Kontrolltrupps zu den Hauptstraßenzügen aussandte, um Verstöße zu ver-hindern und unrechtmäßig gehandelte Ware einzuziehen69.
Während die Verbindungen der Weitraer zu den Linzer Messen nur indi-rekt erschlossen werden können70 und Fahrten nach Wien eher politischen Terminen galten, muß mit einigermaßen kontinuierlichen Handelskontakten zum Emporium Krems-Stein an der durch die Donau vorgezeichneten West-Ost-
65 FRA III/4, 133, 92/2/1.
66 PAW, Bücher 8A1, fol. 2v: Item sex mense quas tenent carnifices in villis deserviunt […] sancto Petro et quondam fuerunt 14.
67 FRA III/4, 94 f., n. 42.
68 FRA III/4, 106 f., n. 61, 116, n. 78, 137–140, n. 97b.
69 StAW, Bücher 4/3 fol. 7v: Item alls man am pfinstag nach Inuocauit in der vassten [1524 Februar 18] den Jorgen Schneider, Wenntzel Scherrer…. auff Freyenstetter straß des fuer-kauffs halben ausgeschickt, hab ich bezalt umb wein und prot, so sy verzert, 46 d. Item an der freitagnacht darnach [Februar 19] sein abermals ausgeschickt worden Anndre Nuester, Wolfgang Lausch … haben verzert und ich bezalt 40 d. Item dem Wenntzel Vischer deshal-ben gain Gratzen geschickt, im geben zu zerung 32 d. Item auch deshalben Wolffganngen Messerer geschickt gain Gerungs, im geben 14 d. fol. 8r: Item am sambstag vor mitterfasten [März 5] ist Wolfgang Prewer im Saßhof, Peter Pintter und Hanns Schlosser geschickt worden auff die straß gain Hartpach des furkauffs halben, haben verzert und ich bezalt 12 d usw.
70 StAW, Bücher 4/1, 5rv aus 1506, wo von einer Aktion des Bürgers Hans Lanfelder in Linz die Rede ist, wo er auch Papier einkaufte (7r).
20
Transversale gerechnet werden71. Dies nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, daß Weitra – ohne dafür ein Privileg nachweisen zu können – eine Niederlage für Salz beanspruchte und dieses eben nur von der Steiner Ladstatt bezogen haben kann.
In die Rechnung von 1431 eingeschaltet ist die Abrechnung der „Salz-aufladung“ (einschließlich -abladung), die der Kammermeister Fridreich (an der Obernzeil) für die Zeit der Abwesenheit des Niederlagsverwalters Caspar zu Fastnacht vornahm72. Sie wirft ein Schlaglicht auf die im Regionalhandel mittle-rer Dimension gängige Praxis des Gegengeschäfts (Stichgeschäfts). Als Käufer des aus den Salzburger Salinen Schellenberg und Mühlbach (Hallein) bezogenen Salzes, für das in einem Fall auch ein Anlieferer (Reichenpekch aus Spital) ge-nannt wird, treten neben Leuten aus dem Weitraer Herrschaftsbezirk (Erdweis, Naglitz, Thaures) vor allem solche aus südböhmischen Städten und Märkten wie Wittingau, Gratzen, Schweinitz und Strobnitz in Erscheinung. In der Regel tauschten diese ihre Waren, Erbsen, Weizen, Häute und Felle oder Heringe, so-mit auch Güter aus weiter entfernten Regionen, in Weitra gegen das Salz, wobei nur die Wertdifferenz in Geld ausgeglichen wurde73. Geht man davon aus, daß der belegte Zeitraum etwa einem halben Monat entsprach, ähnliche Geschäfte aber wohl während des ganzen Jahres getätigt wurden, muß dem Tertiärsektor doch ein höherer Stellenwert eingeräumt werden, als dies das übrige Quellen-material vermuten läßt. 1495 wurde der Salzhandel einem Bürger in Bestand gegeben, wobei dafür an Einnahmen insgesamt 13 tl verbucht wurden74.
Zum Einzugsbereich der Weitraer Marktveranstaltungen liegen hingegen nur wenige konkrete Nachrichten vor. Entsprechend den bescheidenen Eingän-gen aus dem Standgeld in den Jahren 1494 (0,6 tl), 1495 (0,3 tl) und 1506 (0,9 tl) dürfte er sich damals auf die nähere Umgebung beschränkt haben75. Daß auf der Einnahmenseite der Bürgermeisterrechnung von 1495 die Eingänge aus der Badstube mit 3,5 tl nach Salzhandel und Strafgeldern den drittwichtigsten Po-sten darstellten76, ist ein weiterer Hinweis auf die bescheidene Dimension des Kommunalhaushalts in einer Rezessionsphase, der zumindest die Baurechnun-gen 1501 bis 1509 zuzuzählen sind.
71 Vgl. FRA III/4, 93 f., n. 41, 1433 August 10, als die Weitraer bestätigen, daß die Niederlage in Stein seit alters bestehe.
72 Rechnung 1431, fol. 26r–28r.
73 Vgl. Ferdinand TREMEL, Die Niederlage der Stadt Murau 1490–1740. Ein Beitrag zur Han-delsgeschichte Südostdeutschlands, in: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsge-schichte 36 (1944), 34–56.
74 Bürgermeisterrechnung in Privatbesitz, fol. 2v, 3r, 4r.
75 Dazu KNITTLER, Vom Elend der Kleinstadt, 380. Eine Notiz der Bürgermeisterrechnung von 1575, nach der die Ausschreibung des Jahrmarkts zu Judica (bewilligt 1575 März 8: FRA III/4, 174 f., n. 122) durch Boten nach Freistadt, Budweis, Waidhofen an der Thaya und in andere Orte getragen worden ist (StAW, Bücher 4/30, fol. [7v]), umschreibt einen Kreis, der sich schon in der Rekrutierung der Bauhilfsarbeiter 1431 widerspiegelt (vgl. S. 29 f.).
76 Bürgermeisterrechnung in Privatbesitz, fol. 2r–4r.
21
Kommentare
Kommentar zu Quelle A
Bei dem mit dem Titel Der stat Weitra register versehenen Stück A des vorlie-genden Editionsvorhabens aus dem Jahre 143177 handelt es sich nach der gängi-gen Systematik finanzgeschichtlicher Quellen um eine Kämmererrechnung78. Daß diesem Terminus gegenüber dem geläufigeren der Kammeramtsrechnung der Vorzug eingeräumt wird, läßt sich damit begründen, daß Weitra im 15. Jahr-hundert noch keine Gliederung der Stadtadministration in Ämter erkennen läßt – diese setzte erst im Verlaufe des späteren 16. Jahrhunderts ein – und alle han-delnden Personen, Bürgermeister, Steuerherren, Ungelder etc., persönlich, d.h. nicht im Auftrage eines Amtes agierten. Vom Sachinhalt her umfaßte die Rech-nung den gesamten Stadthaushalt, wenngleich die Abrechnung der Bauausgaben – für Stadtmauer und Rathaus mit Laube – den umfangmäßig weitaus größten Teil ausmachte. Auffällig erscheint, daß der nach Sachgruppen gegliederten Einnahmenrubrik eine eigene Überschrift Vermerkcht das innemen von allen renten der stat zu Weytra … (fol. 1r) vorangestellt wird, wogegen die Ausgaben-seite ohne eine solche beginnt und zudem durch die sachfremde Rechnungsle-gung über die Salzniederlage (fol. 26r–28r) während eines beschränkten Zeit-raums unterbrochen wird. Auch die abschließende Verrechnung der Ausgaben für den Rathausbau – Vermerkcht das paw zu dem rathaws (fol. 31r ff.) – wird durch die quatemberweise Auflistung Sonstiger Ausgaben (fol. 33r–34v) zwei-geteilt.
77 Die hochformatige Handschrift (307/310 x 107/110 mm) umfaßt insgesamt 36 Blatt, aufge-teilt auf drei Lagen zu je 12 Blatt. Der ursprünglich aus Teilen einer Pergamenthandschrift des 12. Jahrhunderts zusammengefügte Umschlag wurde im Zusammenhang mit der Dau-erpräsentation im Museum Schloß Weitra durch einen modernen Einband ersetzt. Das Pa-pier zeigt als Wasserzeichen einen Ochsenkopf mit zweikonturiger Stange und siebenblätt-riger Blume. Vgl. Gerhard PICCARD, Die Ochsenkopf-Wasserzeichen. Findbuch II (= Ver-öffentlichungen der staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, SoReihe), Stuttgart 1966, Abt. XIII/ 296?.
78 Vgl. Otto BRUNNER, Die Finanzen der Stadt Wien von den Anfängen bis ins 16. Jahrhun-dert (= Studien aus dem Archiv der Stadt Wien 1/2), Wien 1929, 66–69; Wilhelm RAUSCH, Das Rechnungswesen der österreichischen Städte im ausgehenden Mittelalter unter beson-derer Berücksichtigung der Städte in den österreichischen Stammlanden Nieder- und Ober-österreich, in: Finances et comptabilité urbaines du XIIIe au XVIe siècle, Colloquium Blan-kenberge 6.–9. IX. 1962, Actes, 1964, 180–204, bes. 194–199.
22
Diese vielleicht redundant erscheinende Befassung mit Formalfragen würde sich erübrigen, stellte die Rechnung von 1431 in der Weitraer Haushalts-geschichte nicht einen Einzelfall dar. Alle übrigen Stadtrechnungen, beginnend mit dem allmählichen Einsetzen der Überlieferung zu Ende des 15. und am An-fang des 16. Jahrhunderts (1494, 1495, 1506, 1524)79, insbesondere aber seit dem Vorliegen geschlossener Reihen seit 1546 sind Bürgermeisteramtsrechnun-gen80. Hier tritt eben das oberste bürgerschaftliche Organ als Rechnungsleger auf, das Amt bzw. die Funktion eines Kämmerers oder Kammermeisters ist nicht nachweisbar.
Eine eindeutige Erklärung für die geänderte Struktur der Finanzadminist-ration kann nicht vorgelegt werden. Hinweise lassen sich am ehesten aus der Perspektive der Gesamtüberlieferung ableiten. Vor genau 40 Jahren hat sich Wilhelm Rausch in zwei Aufsätzen mit dem kommunalen Rechnungswesen der Städte Nieder- und Oberösterreichs am Ausgang des Mittelalters befaßt und auf die verhältnismäßig geringe Zahl erhaltener Quellen verwiesen81. Wenngleich seine Aussagen in Einzelfällen durch neuere Funde oder auch nur differenzier-tere Recherchen überholt sind, wird das von ihm gezeichnete Bild als Ganzes nicht in Frage zu stellen sein. So verfügt nur Wien über einen ins 14. Jahrhun-dert zurückreichenden Bestand von Kämmerer-, Bürgermeister-, Grundbuchs-herren und Baumeisterrechnungen82, die obderennsische kleine Mittelstadt Frei-stadt folgt mit den 1386 einsetzenden Kammeramtsrechnungen, die in der Früh-phase vornehmlich der Ungeldverrechnung dienten, und den vor kurzem edier-ten Baurechnungen von 1389–9283. Für das 15. Jahrhundert verweist Rausch auf weitere acht Städte innerhalb des heutigen Österreich84, wobei Horn sicher aus-scheidet, Weitra aber hinzutritt. Letzteres erklärt sich daraus, daß die im Stadtar-chiv erliegende Rechnung A nach der alten Archivordnung mit dem falschen Datum 1531 versehen war, die Rechnungen von 1494 und 1495 – da in Privat-
79 Die Rechnungen 1494 und 1495 in Privatbesitz, derzeit verschollen, Abschriften im StAW, die Rechnungen 1506 und 1524 im StAW, Bücher 4/1, 4/3.
80 StAW, Bücher 4/6 ff.
81 Vgl. Anm. 78; dazu Wilhelm RAUSCH, Das Rechnungswesen österreichischer Städte von den Anfängen bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts, in: Bericht über den achten österreichi-schen Historikertag in St. Pölten 1964 (= Veröffentlichungen des Verbandes österreichi-scher Geschichtsvereine 16, 1965), 119–131; vgl. auch Helmut LACKNER, Dokumentation ungedruckter Quellen zur Geschichte der Städte Österreichs (Mit Ausnahme der Stadt Wien), Linz/Donau 1993.
82 BRUNNER, Finanzen, 61–70.
83 Elisabeth GRUBER, …von erst ist geschehen ain gemaines aussgebn miteinander. Öffentli-ches Bauen in einer österreichischen Kleinstadt im Spätmittelalter am Beispiel der Stadt-grabenrechnung Freistadt 1389–1392, Diss. Salzburg 2001 (masch.), bes. 85–89.
84 Es sind dies Murau, Enns, Horn, Krems, Radstadt, Wels, Salzburg und Linz: RAUSCH, Rechnungswesen, 182. An Editionen liegen vor: Gerhard JARITZ, Die Rechnungen des Kremser „Stadtbaumeisters“ Wilpold Harber aus den Jahren 1457 bis 1459, in: Mitteilun-gen des Kremser Stadtarchivs 15/16 (1976), 1–62; Herta MANDL-NEUMANN, Alltagskrimi-nalität im mittelalterlichen Krems. Die Richterrechnungen der Jahre 1462 bis 1478, in: ebd., 23/24/25 (1985), 1–144.
23
besitz befindlich – dem Autor nicht bekannt sein konnten. Grundsätzlich wird man davon ausgehen dürfen, daß im größeren Teil des 15. Jahrhunderts die Haushaltsführung der österreichischen Kleinstadt noch nicht als Kontinuum or-ganisiert war85. Diese Feststellung erscheint trotz der bekannten Tatsache ge-rechtfertigt, daß Rechnungsmaterial nach erfolgter Entlastung der Rechnungs-leger seinen primären Entstehungsgrund verlor und somit eher als Urkunden der Skartierung zum Opfer fiel86. Spezifischer Belegscharakter konnte hingegen so-wohl Entstehung als auch Erhaltung begünstigen.
Zurückkehrend zu der oben gestellten Frage läßt sich die Annahme for-mulieren, daß der Weitraer Haushalt in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts keine kontinuierliche schriftliche Rechnungslegung kannte, die vorliegende Quelle als Verwendungsnachweis landesfürstlicherseits bewilligter Mittel die-nen sollte und bei der zugrunde gelegten personalen Organisation vielleicht auswärtige Muster übernommen wurden. Dies könnte die Unsicherheit bei der Bezeichnung der rechnungsführenden Funktionäre bestätigen, die im Titel gar nicht erwähnt, später als Kammermeister (fol. 1v, 14v, 24v, 34v) oder – mit Bezug auf das vorangegangene Jahr – als Auszahler (fol. 3v) bezeichnet werden, wäh-rend andererseits die Nennung von Remanenzen geringen Umfangs der An-nahme nicht widerspricht. Mit der Führung einfacher Journale oder sonstiger Aufzeichnungen, etwa nach der Art jener über die Salzniederlage, ist zu rech-nen. Am 3. November 1430 hatte jedenfalls Herzog Albrecht V. den Bürgern von Weitra sein Weinungeld daselbst auf zwei Jahre für jährlich 150 Pfund Pfennige mit der Auflage verpachtet, die Summe und einen allfälligen Über-schuß an die vorgenant unser stat mit ainer gewissen verpawen und die mit wer, grêben und andern notdurften, alsverr die geraichen mügen, zurichten und be-waren süllen, so si pest mügen. Weiters wird verlangt, daß sie für jedes Jahr über die Bauausgaben ain willige raittung tuon süllen87. Da bereits im Jahre 1431 die Einnahmensumme von 300 lb d überschritten wurde, wäre die Be-schränkung auf eine einzige Rechnungslegung nicht auszuschließen.
Im Gegensatz zu späteren Geldzuweisungen (vgl. B) wird der Grund für den landesfürstlichen Gnadenakt nicht genannt. Aus den Zeitumständen, im be-sonderen aber aus den Äußerungen der Quelle selbst ist dieser freilich leicht in den Zerstörungen im Zusammenhang mit dem Hussiteneinfall von Ende De-zember 1426/Anfang 1427 zu erkennen. Wie in der Einleitung schon angespro-chen wurde88, hat der Durchzug der hussitischen Haufen an Teilen der vor dem
85 Vgl. Gerhard FOUQUET, Bauen für die Stadt. Finanzen, Organisation und Arbeit in kommu-nalen Baubetrieben des Spätmittelalters. Eine vergleichende Studie vornehmlich zwischen den Städten Basel und Marburg (= Städteforschung A/48), Köln–Weimar–Wien 1999, 121.
86 Antje SANDER-BERKE, Stadtmauer und Stadtrechnung. Schriftliche Quellen des Spätmit-telalters zu den technischen Voraussetzungen des städtischen Befestigungsbaus, in: Gabrie-le ISENBERG–Barbara SCHOLKMANN (Hg.), Die Befestigung der mittelalterlichen Stadt (= Städteforschung A 41), Köln–Weimar–Wien 1997, 33–44, hier 44.
87 Herbert KNITTLER (Hg.), Die Rechtsquellen der Stadt Weitra (= Fontes rerum Austriacarum III/4), Wien–Köln–Graz 1975, 93, n. 40.
88 Vgl. S. 12.
24
Oberen Tor gelegenen Vorstadt, aber auch an der Stadtmauer und einigen un-mittelbar daran anschließenden Gebäuden erhebliche Schäden hinterlassen, de-ren Beseitigung wohl über ein Jahrzehnt andauerte.
Im Haushaltsjahr 1431 standen Einnahmen in der Höhe von 327 lb 7 ß 11 d (Quelle: 327 lb 5 ß 21 d) Ausgaben von 325 lb 5 ß 4 d (Quelle: 328 lb 4 ß 5 d) gegenüber; das Budget war somit im wesentlichen ausgeglichen. Von den Ein-nahmen entfielen etwa 64,2 % auf das Ungeld in Stadt und Land, d.h. die indi-rekte Besteuerung des Alkohol-, insbesondere des Weinkonsums. Damit kam hier ein Refinanzierungsinstrumentarium zur Anwendung, das jenem in ober-deutschen, niederrheinischen, aber auch böhmischen Städten entsprach. Auch im bereits genannten Falle Freistadt verband sich die Zweckbindung vorwiegend mit dem Mauerbau89. In Weitra gingen 68,2 % in die Sanierung der Stadtbefesti-gung und 14,0 % in den Rathausbau, der Rest diente den laufenden Ausgaben, von denen wiederum die Wasserversorgung den größeren Teil in Anspruch nahm.
Tabelle 3: Einnahmen und Ausgaben der Stadt Weitra im Rechnungsjahr 1431.
EINNAHMEN
Absoluter Wert
%
A. Ungeld in der Stadt
102 lb 3 ß – d
31,2
B. Ungeld auf dem Lande
108 lb 2 ß – d
33,0
C. Steuern u. a.
55 lb 2 ß 11 d
16,9
1. Aktiv-Remanenzen
6 lb 1 ß 10 d
2. Eingänge vom Überreiter
10 lb 2 ß 5 d
3. versch. Einnahmen
9 lb 5 ß 27 d
4. Eingänge von Steuerherren
29 lb 29 d
D. Maut und Zoll
30 lb
9,1
E. Anleihen und Rückzahlungen
32 lb
9,8
Gesamt
327 lb 7 ß 11 d
100,0
Quelle:
327 lb 5 ß 21 d
AUSGABEN
A. Mauerbau
222 lb -ß 2 d
68,2
B. Rathausbau
45 lb 5 ß 15 d
14,0
1. Rathaus
25 lb 3 ß 18 d
2. Laube
20 lb 1 ß 27 d
C. Sonstige Ausgaben
57 lb 7 ß 17 d
17,8
Gesamt
325 lb 5 ß 4 d
100,0
Quelle:
328 lb 4 ß 5 d
Die Einnahmenseite interessiert hier nur insoweit, als neben den Kämmerern (Kammermeistern) in einem Fall auch der Bürgermeister als Geldempfänger auftritt, der den Eingang mit der Kammer zu verrechnen hatte (fol. 4r). Auf der
89 FOUQUET, Bauen für die Stadt, 298; GRUBER, Öffentliches Bauen, 91.
25
Ausgabenseite dominiert, was die Bauauslagen betrifft, die chronologische Auf-listung nach Arbeits- und Zahlwochen, wobei Materialkosten und Abrechnun-gen mit dem Schmied für die Ausbesserung des Werkzeugs, im Einzelfall auch baufremde Ausgaben (z. B. für Büchse/Geschütz und den Büchsenmeister) der jeweiligen Woche zugeschlagen wurden. Daß man die Gesamtrechnung auf der Basis der wöchentlichen Rechnungszettel erstellte, wird aus dem Fehlen einzel-ner Wochenabrechnungen (II 4–II 10, III 4–III 10, XI 25–XII 1?) wahrschein-lich90. Eingeschoben sind die aus Gedingeverträgen fälligen Zahlungen, für Haspler, Steinbrecher sowie den Pfarrer für Sand- und Steinfuhren, die in der Regel über längere Zeiträume reichten (fol. 6r, 8rv, 18r, 25r). Stein- und Holzfuh-ren für Rathaus und Laube wurden einzeln und in Groschenbeträgen (!) verrech-net (fol. 35v), wobei sich die Anbieter der Dienstleistung vorwiegend aus der obersten Gesellschaftsschicht rekrutierten, d.h. wohl über Pferdezüge verfügten.
Obwohl die Rechnungslegung auf topographische Genauigkeit Wert legt, bleibt die lokale Konkretisierung der Bauarbeiten zum Teil unsicher. Feststeht, daß sich die Mehrheit der 1431 verrechneten Bauarbeiten der Ostseite der Stadt zuordnet, d.h. jenem Teil der Stadtbefestigung, die durch den Hussiteneinfall am stärksten gelitten hatte. Dieser reichte vom vorhof der Burg, den mit Hofkasten bzw. Hofstadel an die Mauer angelehnten Objekten im Südosten, über das Obere Tor, die Bereiche hinter St. Oswald (Oswaldskapelle) und hinter dem Pfarrhof hin zum Mauerturm im Nordosten (Gnämhertleinsturm), von wo aus die Stadt-mauer rechtwinkelig nach Westen umspringt und zum sogen. Falschen Turm („Glockengießerei“) führt. Hier befand sich auch der wichtigste, mehrfach er-wähnte Steinbruch zur Gewinnung von Bausteinen91. Der konkav einspringende Mauerteil im Nordwesten mit einem weiteren Steinbruch wird deutlich seltener erwähnt. Dies gilt auch für den Mauerabschnitt, der im Westen von der Burg zum Unteren Tor reichte, wo ebenfalls Steinbrecher tätig waren und mehrmals Reparaturen genannt sind.
An dieser Stelle ist auf jenen Vertrag zu verweisen, den Thaman Mawrrer von sand Wolfgang am 3. April 1426, d.h. im Angesicht der Hussitengefahr, mit Bürgermeister, Rat und Gemeinde der Stadt Weitra über die Errichtung eines partgraben (Barbakan, Zwinger) .. von dem vorhoff unczt an das ober torr, mit funff tuern dreyzehen ellen hoch auz dem grunt und dy partgrabenmawrn zehen ellen hoch mit der dykch, als dysew partgrabenmawr ist nyderhalb des obern tor für einen Betrag von 68 Pfund Pfennigen Wiener Münze und 20 Groschen Leih-kauf schloß. Die Kontrolle seitens der Stadt sollten zwei pawmaister ausüben. Als Bürgen nannte er Petren Mawrrer, mein swager, Petren Mawrrer den chlai-nern, mein vettern, und Siman Mawrrer, mein aydem92. Dieser Vertrag deutet
90 Zur vergleichbaren Situation in der Horner Küchenrechnung von 1444/45 vgl. Herbert KNITTLER, Vom Leben auf dem Lande. Die Rechnungen der Herren von Puchheim zu Horn und Göllersheim 1444–1468 (= Studien und Forschungen aus dem Niederösterreichischen Institut für Landeskunde 41), St. Pölten 2005, 52.
91 Vgl. den Plan der Stadt Weitra (Abb. 1).
92 FRA III/4, 91 f., n. 37.
26
zum einen auf die Existenz eines bauhandwerklichen Familienverbandes im Dorf Pfaffenschlag/St. Wolfgang hin, der wohl mit dem dort zu Beginn des 15. Jahrhunderts von der rittermäßigen Familie Schal(l)er gestifteten, 1407 geweih-ten (Chor) und um 1417 vollendeten Kirchenbau in Zusammenhang zu sehen ist93. Andererseits widerspricht der überkommene Baubestand dem Vertragsin-halt insofern, als im Mauer- bzw. Grabenabschnitt zwischen Oberem Tor und Meierhof lediglich ein Halbturm (vgl. B, fol. 11v) erhalten ist, hingegen jener zwischen Hochburg und Unterem Tor einen durchgehenden Zwinger mit fünf Halbtürmen (Rondellen) aufweist. Auch konzentrierten sich die Bauarbeiten des Jahres 1431 auf den unterhalb des Oberen Tores gelegenen Teil der Ringmauer, die 1426 hinsichtlich der Stärke gleichsam als „Muster“ angesprochen wird.
Sofern hier nicht einfach eine Verwechslung der topographischen Begriffe (Obertor statt Niedertor) vorliegt oder – was wenig wahrscheinlich ist – der Mauerzug hinter den herrschaftlichen Wirtschaftsgebäuden im Zuge deren Neu-bau in den achtziger Jahren des 16. Jahrhunderts eine völlig Neugestaltung er-fahren hat, ist wohl an eine Planänderung zu denken, wobei der Sicherung der Südwestflanke Priorität eingeräumt wurde. Bauarbeiten fanden in diesem Ab-schnitt 1431 jedenfalls nicht statt. Erklärungsbedürftig bleibt schließlich auch der Wechsel vom Gedingevertrag 1426 zum vorherrschenden Zeitlohn 1431.
Im folgenden soll drei miteinander verknüpften Problemen besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden: der Verteilung der Arbeiten über das Jahr hinweg, in Verbindung mit der Frage der Kostenentwicklung, der Lokalisierung und Art der durchgeführten Arbeiten und schließlich dem Anteil einzelner Bau-handwerker am Baugeschehen.
93 Walter PONGRATZ–Paula TOMASCHEK, Heimatkunde des Bezirkes Gmünd. Begründet von Rupert Hauer, Gmünd 31986; Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Nieder-österreich nördlich der Donau, Wien 1990, 1024–1026; Herbert BERNDL, St. Wolfgang bei Weitra (= Christliche Kunststätten Österreichs 245), Salzburg 22003, 3, mit weiterer Lite-ratur.
27
Tabelle 4: Verteilung der Kosten und Einsatz von Bauhandwerkern über das Jahr
(Gesamtbetrag in tl, reine Baukosten in tl, Gesamtzahl der Arbeitstage,
Zahl der Handwerker, deren Arbeitstage in Klammer).
Mau-
rer,
Rab-
maurer
Mau-
rer-
knechte
Zim-
merer
Rei-
cher
Hasp-
ler
Stein-
bre-
cher
Son-
stige
A. Stadtbefestigung
1)Gedinge Haspler
6,0
6,0
2)Löhne I 1–13
1,3
1,3
24
2(4)
2(2)
1(4)
4(14)
3)Löhne I 14–20
2,4
1,8
16
1(6)
2(10)
4)Löhne I 21–27
0,5
0,5
9
1(1)
2(8)
5)Löhne I 28–II 3
3,0
3,0
8
2(2)
4(6)
Sch
6)Löhne II 11–17
0,8
0,8
6
2(6)
7)Gedinge Steinbrecher
30,0
30,0
8)Löhne II 18–24
1,4
1,4
27
2(4)
2(8)
3(15)
Sch
9)Löhne II 25–III 3
2,5
2,4
12
2(12)
Sch
10)Löhne III 11–17
2,2
2,2
42,5
2(8)
2(9)
1(1)
3(15)
2(9,5)
11)Löhne III 18–24
2,2
1,5
30
2(4)
2(4)
3(12)
2(10)
12)Löhne III 25–31
5,7
0,8
15,5
2(3)
3(7,5)
2(5)
13)Löhne IV 1–7
1,8
1,7
31
2(2)
2(2)
5(10)
4(11)
2(6)
14)Löhne IV 8–14
3,7
3,0
41,5
5(12)
4(24)
1(5,5)
Sch
15)Löhne IV 15–21
2,0
1,6
36
6(30)
1(6)
16)Löhne IV 22–28
1,9
1,6
26,5
2(9)
1(1)
2(3)
6(11)
1(2,5)
17)Löhne IV 29–V 5
1,6
0,9
14
2(6)
1(2)
3(4,5)
1(1,5)
18)Löhne V 6–12
7,4
7,1
45,5
2(4)
2(6)
1(2)
6(24)
2(9,5)
Sch
19)Löhne V 13–19
2,6
2,5
47
2(6)
1(2)
2(3)
6(15)
(21)
20)Löhne V 20–26
0,9
0,9
18
2(4)
2(4)
6(8,5)
1(1,5)
21)Löhne V 27–VI 2
2,7
2,7
45,5
2(10)
2(10)
6(25,5)
22)Löhne VI 3–9
2,8
2,8
53
2(4)
1(2)
6(36)
(11)
Sch
23)Löhne VI 10–16
0,9
0,7
14,5
3(9,5)
2(5)
24)Löhne VI 17–23
2,0
2,0
44
(33)
(11)
25)Löhne VI 24–30
0,8
0,7
8
2(8)
26)Löhne VII 1–7
0,9
0,9
10
2(2)
2(8)
27)Löhne VII 8–14
1,6
1,5
19
2(4)
1(2)
4(7)
2(6)
28)Löhne VII 15–21
2,4
1,2
15
2(4)
1(2)
2(9)
29)Löhne VII 22–28
0,9
0,9
10
2(10)
30)Löhne VII 29– VIII 4
2,7
2,7
30
3(16)
4(4)
2(10)
Sch
31)Löhne VIII 5–11
4,3
3,9
48
1(5)
6(23)
2(10)
2(10)
32)Löhne VIII 12–18
4,9
4,9
76
6(25)
9(39)
2(4)
2(8)
33)Löhne VIII 19–25,
Gedinge Pfarrer
22,5
5,8
100
7(25)
12(59)
2(6)
2(10)
34)Löhne VIII 26–IX 1
5,7
5,5
95
6(27)
13(61)
2(2)
2(5)
35)Löhne IX 2–8
6,0
5,9
92,5
7(33)
11(45,5)
2(4)
2(10)
36)Löhne IX 9–15
6,2
6,1
51,5
7(32,5)
12(6)
2(2)
1(1)
2(10)
37)Löhne IX 16–22
22,2
5,9
92,5
8(31)
11(50)
2(1,5)
1(1)
2(9)
38)Löhne IX 23– X 6
9,3
9,1
148,5
8(52)
12(55,5)
2(5)
5(10)
4(26)
28
39)Löhne X 7–13
3,3
3,2
57
6(16)
10 (27)
4(14)
40)Löhne X 14–20
3,1
2,9
43
6(15)
5(14)
4(14)
41)Löhne X 21–27
4,2
3,5
56,5
6(22)
5(17)
2(7,5)
1(1)
2(9)
42)Löhne X 28–XI 3
1,6
1,6
26
4(8)
6(10)
2(8)
43)Löhne XI 4–10
1,3
1,3
18
3(6)
2(12)
44)Löhne XI 11–17
1,0
1,0
5,5
1(5,5)
45)Löhne XI 18–24
26,0
2,7
32
2(3)
3(19)
2(10)
Sch
46)Gedinge Steinbrecher,
Löhne XII 2–8
3,7
3,3
1
1(1)
Sch
Sch= Schmied
B. Rathaus- und
Laubenbau
1)Löhne IV 8–14
1,1
1,1
2)Löhne IV 15–21
1,6
1,6
26,5
4(13)
4(13,5)
3)Löhne IV 22–28
5,2
2,2
35
4(16)
5(19)
4)Löhne IV 29–V 5
5,2
2,1
34
4(16)
5(18)
5)Löhne V 6–12
2,5
2,5
42
4(19)
6(23)
6)Löhne V 13–19
3,1
3,1
48
5(25)
7(23)
7)Löhne V 20–26
2,6
1,8
25
5(10)
4(8)
3(7)
8)Löhne V 27–VI 12
3,8
3,8
48
4(16)
4(16)
4(16)
9)Löhne VI 3–9
7,1
3,3
49
4(19)
5(30)
10) Löhne VI 10–16
6,6
2,8
41
2(10)
3(15)
4(16)
11) Löhne VI 17–23
1,4
1,4
42
3(8)
3(18)
4(16)
12) Löhne VI 24–30
5,1
3,5
27,5
4(14)
4(11,5)
2(2)
Sieht man von jenen Wochen ab, in denen neben der Taglohnzahlung an die ei-gentlichen Bauhandwerker spezifische Dienstleistungen wie das Spitzen des Werkzeugs, Reparaturen an der Büchse sowie Sand- oder Steinfuhren beglichen oder Ausgaben für den Kalk sowie andere Baumaterialen, vor allem Holz, getä-tigt werden mußten, schwankten die Summen innerhalb einer relativ schmalen Bandbreite. Daneben sind arbeitsfreie Feiertage und das Ruhen der Arbeit zu-folge Schlechtwetters zu berücksichtigen94. Klar erkennbar wird lediglich das Vorliegen einer intensivierten Baukampagne in der Zeit zwischen der zweiten August- und der vierten Oktoberwoche, die sich sowohl im Anwachsen der Zahl der geleisteten Arbeitstage (von durchschnittlich 20 bis zu 44–149) als auch der erhöhten Geldzahlungen äußerte. Damals stieg die Zahl der Maurer bis auf 7/8, jene der Hilfsarbeiter einschließlich der Mörtelmacher auf 11/12 und sogar jene der Steinbrecher von durchschnittlich 2 auf 4 an (ohne Gedinge). Auffällig ist in diesem Zusammenhang besonders die Rekrutierung von Bauhilfskräften aus
94 Dazu vgl. Ulf DIRLMEIER, Zu Arbeitsbedingungen und Löhnen von Bauhandwerkern im Spätmittelalter, in: Rainer S. ELKAR (Hg.), Deutsches Handwerk in Spätmittelalter und Frü-her Neuzeit. Sozialgeschichte – Volkskunde – Literaturgeschichte (= Göttinger Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte 9), Göttingen 1983, 35–54; JARITZ, Rechnungen, 9 f.
29
weiter entfernten Orten wie Budweis (fol. 18v), Freistadt (fol. 19v), Krems an der Donau (fol. 22v) und Waidhofen an der Thaya (fol. 17r). Unter Einbeziehung des Rathausbaus fällt eine weitere Dichtezone auf, die sich von Ende April bis Ende Juni erstreckte und während der im wesentlichen derselbe Kreis an Handwer-kern, sieht man von Steinbrechern und Hasplern ab, Beschäftigung fand.
Im Falle des Rathauses wird auch die baulogische Abfolge der einzelnen Arbeitsschritte gut nachvollziehbar, ein Tatbestand, der im Rahmen des Stadt-mauerbaus nur annähernd gegeben ist. So folgte auf die Einrichtung der Bau-stelle beim zweifellos bereits bestehenden Objekt die Lieferung des Baumateri-als (Lehm, Kalk, Gewölbesteine, dazu Tür- und Fensterstöcke) sowie die ei-gentliche Maurerarbeit, im besonderen die Aufführung der Gewölbe (im Erdge-schoß?) und die Errichtung des Turmes. Mit der Herbeischaffung von Durchzug und langen Hölzern (Balken) treten neben den Maurern die Zimmerleute auf den Plan, die sowohl die Holzdecken (im Obergeschoß?) als auch den Dachstuhl herstellten und letzteren mit Schindeln deckten. In der Woche Juni 10–16 wurde dann der slosstain (fol. 36r) gesetzt. Bei der vorgeblendete Laube waren Maurer und Zimmerer weiterhin gemeinsam am Werk. Mit den Innenarbeiten, dem Mauern der Stiege, dem Verputzen der Gewölbe, dem Einsetzen der Türen und dem Gießen und Belegen des Bodens wird der Bau vollendet. Die Setzung eines Kachelofens (fol. 30v) und die Verglasung der Fenster (mit Scheiben aus Bud-weis, fol. 35r) dienen dann bereits vornehmlich dem Komfort- und Repräsenta-tionsbedürfnis95.
Gegenüber der Bautätigkeit am Rathaus mangelt es jener an Mauern, Türmen und Toren an einer klaren zeitlichen Abfolge, zumal mehrere Baustellen nebeneinander bestanden, Unterbrechungen eintraten und die nicht immer ein-deutige Begrifflichkeit, auch hinsichtlich der topographischen Einheiten, die Analyse keineswegs erleichtert. Feststehen dürfte, daß die Reparatur- und Er-gänzungsarbeiten von 1431 solche zumindest des Vorjahres fortsetzten, was sich aus der Bezahlung des Hasplers Mathias Meixner zu Beginn 1431 ableiten läßt (fol. 6r). Die Aufgabe seiner Partie bestand in erster Linie darin, mit Hilfe von vier Haspeln Schutt und gebrochene Steine aus dem Stadtgraben bzw. den Steinbrüchen zu ziehen, und endete in der ersten Junihälfte. Zu Räumarbeiten wurde auch das statvolk (fol. 6v, 20v), d.h. wohl ein Teil der städtischen Gemein-schaft, aufgeboten.
Die Tätigkeit der Steinbrecher setzte sich hingegen bis zum Ende des Ar-beitsjahres im Dezember fort und war auch die einzige Leistung, für die konti-nuierlich Zahlungen entrichtet wurden (insgesamt 376,5 Tage). Es dürfte ge-rechtfertigt sein, hier zwei Typen zu unterscheiden, die freilich nicht immer klar voneinander zu trennen sind. Die Arbeiten in den eigentlichen Steinbrüchen, insbesondere beim Falschen Turm („Glockengießerei“) und an der Kirchleiten, die vorab der Beschaffung von Baumaterial dienten, sowie jene im Zusammen-
95 Vgl. Gerhard JARITZ, Das Leben in den Städten des Waldviertels im Mittelalter, in: Katalog der Ausstellung 3. Juni 1978 bis 28. Februar 1979 im Heimatmuseum Waidhofen an der Thaya, 5–14, hier 9.
30
hang mit der Mehrzahl der Baustellen, beim Hofkasten, hinter St. Oswald, hinter Genglein Pintter, wiederum an der Kirchleiten, hinterm Pfarrhof und beim Unte-ren Tor, wo durch den Gesteinsabbau Raum für Zwinger, Zwingermauer und fallweise Graben geschaffen werden sollte. In der heutigen Topographie ist zu-folge späterer Aufschüttungen nur mehr der Steinbruch südlich der Nordwest-ecke der Stadtmauer und ein vielleicht älterer oberhalb der Lainsitzleite gut, je-ner beim Unteren Tor (unterhalb des Hauses Untere Landstraße Nr. 155) in Resten erkennbar. Da der innere Mauerbering direkt auf dem Fels aufsetzt, konnten durch die Materialgewinnung vor Ort weite Transportwege und damit Kosten erspart werden, wie sie etwa für das Rathaus belegt sind (fol. 35v).
Das Vorhandensein von Baumaterial in Form von zugerichteten Steinen (rabenstain) – Ziegelverwendung kann nicht nachgewiesen werden – war wie-derum Voraussetzung für den Einsatz der Maurer, der sich nun erheblich diffe-renzierter darstellt, wie schon die Unterscheidung in Maurer und „rabmaurer“ seit August (fol. 17v ff.) erkennen läßt. „Mauern im Graben“ bedeutet zweifellos sowohl das Auskleiden der Grabenböschung mit Steinen96 als auch die Fundamentierung der Zwingermauern, die der Hochmauer in einem Abstand von bis zu fünf Metern vorgelegt wurden. Dieser Zwinger begleitete nach einer relativ exakten Stadtansicht von ca. 1730 den inneren Bering an der gesamten Ostseite und auf rund hundert Metern des nördlichen Mauerabschnitts. Die Ge-rüstung erfolgte in Zusammenarbeit mit den Zimmerern (fol. 11v, 12v).
Eine zentrale Bauabgabe des Jahres 1431 war zweifellos die Verstärkung des Turmes im Nordosten (Gnämhertleinsturm, Eck am Zwinger, Pfarrhofeck), der zudem ein Vorwerk (Hammadt) in Form einer Holz-Steine-Konstruktion erhielt (fol. 16v, 21r). Ein solches wird auch „zwischen den oberen Toren“ ge-nannt (fol. 7r), was darauf schließen läßt, daß hier dem eigentlichen Torturm ein weiteres Zugangshindernis vorgeschaltet war. Eine analoge Situation ist ent-sprechend den aus der Mitte des 18. Jahrhunderts stammenden bildlichen Dar-stellungen für das Untere (Niedere) Tor anzunehmen97. Unsicher bleiben hinge-gen die Aussagen der Rechnung zum Neutor an der Kirchleite (fol. 9r, 13r und 23v)98. Ein weiteres, auf Maurerarbeit zurückgehendes Objekt war das polberich an der Reyd (fol. 15v–16v, 18r), ein turmartiges Befestigungselement, das sich vielleicht dem Mauerabschnitt über der Lainsitzleite zuordnet. Jedenfalls ist eine Lokalisierung hinter dem Haus Lange Gasse Nr. 142 einer solchen an der Ost-seite vorzuziehen, wo noch 1802 bei der Bewilligung zum Bau eines Kleinhau-ses auf Überländgrund in der Reitergasse nahe der Schießstatt (Promenade Nr. 154) vom „alten Blockhaus an der Stadtmauer“ die Rede ist99.
Die Arbeit der Zimmerleute erstreckte sich mit kleineren Unterbrechun-gen über das ganze Jahr und betraf zum einen die Herstellung von „Erkern“ und
96 Vgl. GRUBER, Öffentliches Bauen, 151–162.
97 Siehe die Reproduktionen in BIRKLBAUER–KATZENSCHLAGER, 800 Jahre Weitra, Abb. VI, VII, 52, 192, 226, 234, 248, 258.
98 Vgl. A, Anm. 40.
99 Gesch. Beil. 6, 506.
31
„Stuben“ auf den Mauern, d.h. bestimmter Teile des Wehrgangs, und das Dek-ken der Mauern mit Schindeln, zum anderen den Bau der Dachstühle für die einzelnen Türme und deren Deckung sowie Reparaturen an den Schlagbrücken der Stadttore. Ein im wesentlichen von den Zimmerern besorgtes Element der Fortifikation waren die aus Palisaden gesetzten und mit Gerten verbundenen Zäune, die in einiger Distanz vom Stadtgraben errichtet wurden und das rasche Vorrücken der Belagerer verhindern sollten (z.B. 8v). Die Zimmerer arbeiteten ohne Knechte (Gesellen), wurden aber fallweise durch ungelernte Arbeitskräfte (Reicher, Personen aus der Gemeinde) unterstützt.
Anders als bei der Freistädter Grabenrechnung von 1389/92100 tritt in Weitra von den Baunebengewerben lediglich der Schmied deutlich in Erschei-nung. Über das Jahr werden zwei Schmiedehandwerker, C(h)ellersmid und Foÿtsmit, genannt, die das Werkzeug der Steinbrecher in den verschiedenen Steinbrüchen (Kirchleiten, beim Falschen Turm, beim Niederen Tor) ausbesser-ten, etwa den lucifär spitzten (fol. 25r) oder neues Gerät herstellten und dieses im Beisein des Bürgermeisters übergaben (fol. 9r). Der hohe Materialverschleiß läßt sich aus der insgesamt neunmaligen Verrechnung von Schmiedeleistungen gut ablesen101.
Hinsichtlich der Zeitlohnzahlungen an die einzelnen Bauhandwerker be-stätigt die Weitraer Quelle nur Bekanntes: die Streuung der Lohnhöhe zwischen den einzelnen Gewerben, die Differenzierung zwischen qualifizierter und Hilfs-arbeit innerhalb eines Metiers und das Schwanken der Löhne im Jahresverlauf, korrespondierend mit der Länge des Sonnentags. Eine Ausnahme bildeten hier nur die Haspler, deren Lohn mit 10 d pro Tag von Januar bis Juni gleich blieb, was auch das Überwechseln in das in den Sommermonaten etwas besser be-zahlte Bauhilfsgewerbe erklärt.
Die in Weitra 1431 nachweisbare Lohnhöhe zeigt große Übereinstim-mung mit den aus Wiener Satzungen vor 1460 überlieferten Werten. Hier wurde im Sommer ein Handwerkerlohn von 20 d pro Tag bzw. 12 d mit Verköstigung, im Winter hingegen ein Entgelt von 14 d bzw. 8 d mit Verköstigung be-stimmt102. In Weitra sind Sätze mit Verköstigung – ebenso wie die sommer-zeitliche Reichung eines Badegeldes am Samstag – nicht bekannt. Wie Tabelle 5 zeigt, gab es für Maurer und Zimmerleute mit 14, 16 und 20 d drei Lohnstufen, für Steinbrecher mit 14 und 21 zwei, wobei hier der Wechsel von der Winter- zur Sommerzeit in der Woche nach dem 24. Juni eindeutig ist (fol. 15v). Der Lohn der Maurer sprang im April (15?) von 14 auf 20 d und fiel am 11. Oktober auf den Wert von 16 d zurück. Der Beginn der Winterarbeitszeit galt analog für die Bezahlung der Knechtslöhne, wobei von August bis Anfang Oktober eine Bandbreite von 10 bis 12 d nach Art der Tätigkeit (z.B. Mörtelrühren) faßbar wird; Frauenarbeit ist nicht nachweisbar. Die Zäsuren bei den Zimmererlöhnen dürften weitgehend jenen der Maurer entsprochen haben, wenngleich Tabelle 5
100 GRUBER, Öffentliches Bauen, 145–148.
101 Vgl. Tabelle 4 (Sch).
102 BRUNNER, Finanzen, 341; vgl. auch JARITZ, Rechnungen, 6 f.
32
– überlieferungsbedingte – Abweichungen zu signalisieren scheint. Jedenfalls war aber die Winterarbeitszeit mit 14 bzw. 16 d zweigeteilt (23 II)103.
Tabelle 5: Höhe der Bauhandwerkerlöhne über das Jahr 1431 (in Pfennigen/Tag).
Stadtmauer
Lohn
Rathaus
Lohn
Maurer
I 7/13 – IV 1/7 IV 22/28 – X 10
X 11 – XI 18/24
14
20
16
IV 15/21 –VI 24/30
20
Maurerknechte,
Taglöhner
III 18/24–VII 15/21
VIII 5/11–VIII 26/IX 1
IX 2/8–X 10
X 11–XI 18/24
10
10-12
10-11
8
IV 15/21–VI 24/30
10
Zimmerleute
I 7/13
II 17/24–IV 8/14
IV 22/28–IX 23/X 6
X 21/27–XI 18/24
14
16
20
16
V 20/26–VI 24/30
20
Reicher
IX 16/22
IX 23/X 6–X 14/20
X 21/27–XI 4/10
10
12
8
Haspler
I 7/13–VI 17/23
10
Steinbrecher
I 7/13–VI 17/23
VI 24/30–XI 18/24
14
21
Es ist bemerkenswert, daß für die Arbeit der Haspler und Steinbrecher Zeitlohn- und Gedingeverträge (Bestände) nebeneinander bestanden. Während sich dies im Falle der Steinbrecher aus der gleichzeitigen, räumlich getrennten Tätigkeit verschiedener Partien erklären dürfte, könnte im Falle der Haspler der „Bestand“ als Entgelt für die Benützung der Haspeln (Winden oder Treträder?, fol. 6r) ver-standen worden sein. Reparaturen an denselben wurden jedenfalls von den Kämmerern nicht abgegolten. Darüber hinaus konnte auch die Leistung von Materialfuhren und kleineren Ausbesserungsarbeiten über das Instrument des Werkvertrages realisiert werden. Im Verhältnis zu späteren Bauleistungen (vgl. B, C) ist auf das Fehlen untertäniger Zwangsarbeit, selbst in teilweise entlohnter Form (entlöhnte Robot), zu verweisen.
Summiert man das in den jeweiligen Wochen überlieferte Maximum an Arbeitstagen, so ergibt sich für das Jahr 1431 eine Gesamtarbeitszeit von 245,5 Tagen, wobei wohl noch eine oder zwei (in der Aufzeichnung verlorene) Wo-chen zu addieren sind, so daß man nahe an die von Ulf Dirlmeier für das 13. bis 15. Jahrhundert errechneten 265 Tage pro Arbeitsjahr herankommt104. Das
103 JARITZ, Rechnungen, 7.
104 DIRLMEIER, Arbeitsbedingungen, 38 f.; DERS., Zu den Bedingungen der Lohnarbeit im spätmittelalterlichen Deutschland, in: Annalisa GUARDUCCI (Hg.), Forme e evoluzione del lavoro in Europa: XIII–XVIII secc., Florenz, 521–558, hier 523 f.; vgl. weiters Reinhold REITH, Lohn und Leistung. Lohnformen im Gewerbe 1450–1900 (= Vierteljahrschrift für
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bedeutet nun keineswegs, daß für die hier tätigen Bauarbeiter während des ge-samten Zeitraums Dauerbeschäftigung vorlag und sich ihr Jahreseinkommen aus Lohnarbeit durch eine einfache Multiplikation errechnen ließe. Vielmehr muß mit einem im Zeitverlauf schwankenden Arbeitskräftebedarf bei öffentlichen Bauten gerechnet werden, der sich auch durch die private Nachfrage, für die keinerlei Hinweise vorliegen, nicht stabilisieren ließ.
Zufolge der exakten Auflistung aller Detailzahlungen an die einzelnen Bauhandwerker ist man in der Lage, näherungsweise zumindest deren jährliches Gesamteinkommen aus öffentlichen Aufträgen zu ermitteln. Dazu drei Beispie-le: der „rabmaurer“ Hanns vorm Tor stand von der Woche Januar 7–13 bis zur Woche Oktober 21–27 insgesamt 49 Tage in Arbeit und erlöste aus dieser 866 d (3 tl 4 ß 26 d), d.s. durchschnittlich 17,67 d pro Arbeitstag. Der Maurer Meister Thaman arbeitete von Woche Juli 8–14 bis Oktober 28/November 3 an der Stadtmauer und von Woche April 5–21 bis Juni 24–30 am Rathaus; für diese 86 Tage wurden ihm 1.672 d (6 tl 7 ß 12 d), d.s. im Durchschnitt 19,44 d pro Tag, bezahlt, zuzüglich 6 ß als Aufbesserung und 6 ß für ihn und seine Gesellen für Fensterstöcke. Der Zimmerer Meister Ulrich, der von Januar 18–24 bis Novem-ber 18–24 insgesamt 62 Tage mit Arbeiten an der Stadtmauer und im Rathaus nachgewiesen ist, erhielt 1.152 d (4 tl 6 ß 12 d), bei einem durchschnittlichen Tagessatz von 18,58 d. In den vierziger Jahren des 15. Jahrhunderts erhielt man für 23,5 d einen Metzen (ca. 61 l) Korn105.
Versucht man einen Überblick über die Quoten von Material-, Personal- und Transportkosten am Gesamtaufwand herzustellen, so erscheint es zweck-mäßig zwischen dem Rathausbau als vorwiegendem Hochbau sowie dem Mauer- und Grabenbau, wo große Abschnitte der modernen Kategorie Tiefbau zuzuordnen wären, zu unterscheiden. Vorauszuschicken ist freilich die Feststel-lung, daß eine derartige Kostenaufstellung keineswegs mit gegenwärtigen Maß-stäben zu messen ist, da sowohl die Baumaterialien Stein und Lehm als auch das Bauholz erst durch die Bearbeitung bzw. den Transport einen sich in Zahlen ausdrückenden Wert erhielten. Dies nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, daß sich Steinbrüche, Lehmgruben und fallweise auch der Wald in kommunaler Hand befanden106. Kalk wurde sowohl in gebrannter Form (über Vitis, wohl aus Scheideldorf) eingekauft (fol. 31v, dazu 20v, 36r) als auch als Kalkstein (fol. 33v), der dann im Kalkofen im Ledertal gebrannt wurde (fol. 15v).
Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Beih. 151), Stuttgart 1999, 102; FOUQUET, Bauen für die Stadt, 56.
105 Alfred Francis PRIBRAM, Materialien zur Geschichte der Preise und Löhne in Österreich 1, Wien 1938, 269.
106 Bei Erstellung der Tabelle 6 wurden nicht den Bauaufwand betreffende Ausgaben, insbe-sondere jene für Büchse und Büchsenmeister sowie verschiedene Botengänge, ausgeklam-mert, so daß die Endsummen von jener in Tabelle 3 abweichen.
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Tabelle 6: Kostenverteilung beim Mauer-, Turm- und Grabenbau
sowie beim Rathausbau mit Laube 1431 (in Pfennigen und Prozent).
A. Kostenverteilung Mauer-, Turm- und Grabenbau
Kosten
%
Maurer
7.122
15,2
Knechte
5.051
10,8
Zimmerleute
2.250
4,8
Haspler
4.627
9,9
Steinbrecher
14.720
31,5
Schmiede u.a.
3.319
7,1
Personalkosten
79,3
Kalk
4.010
8,6
Werkzeug und Reparaturen
1.266
2,7
Materialkosten
11,3
Fuhren
4.428
9,5
Fuhrkosten
9,5
Gesamt
46.793
100,1
B. Kostenverteilung Rathausbau mit Laube
Maurer
3.165
31,4
Knechte
1.960
19,5
Zimmerleute
1.328
13,2
Personalkosten
64,1
Kalk
958
9,5
Baustoffe und Ausstattung
(behauene Steine, Lehm,
Laden, Latten, Schindeln,
Glas, Nägel, Fensterbänke,
Ofen)
1.796
17,8
Materialkosten
27,3
Fuhren
867
8,6
Fuhrkosten
8,6
Gesamt
10.074
100,0
Es überrascht wohl nicht, daß der Mauerbau mit einem nahezu 80prozentigem Anteil der Personalkosten (gegenüber 64,1 %) als arbeitskräfte- und damit lohn-kostenintensiv, der Rathausbau mit einer Quote von 27,3 % (zu 11,3 %) als ma-terialkostenintensiv erscheint, wobei hier besonders die einem gehobenen Stan-dard dienenden Ausstattungsstücke zu Buche schlugen. Und es paßt auch gut zu
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der eingangs gemachten Feststellung hinsichtlich des unausgereiften Charakters der Rechnungslegung als Ganzes, daß Hinweise weder auf eine administrative Gesamtleitung der Bautätigkeit noch auf Akte einer Ausgaben- und Rechnungs-kontrolle (für 1430 oder 1431) vorliegen. Dies bestätigt sich etwa auch aus dem Vergleich mit der Freistädter Grabenrechnung von 1389/92, wo bereits vierzig Jahre früher (monatlich wechselnde) Baumeister als „Inspektoren und Rektoren des Baus“107 in Erscheinung treten und die Zuweisung der neuen Tranche an Baumitteln erst nach Abrechnung der vorangegangenen erfolgt108. Ähnliche Verhältnisse, was Bauaufsicht und -finanzierung betrifft, spiegeln sich in Rech-nungen des Kremser „Stadtbaumeisters“ Wilpold Harber 1457 bis 1459 wider.
In Weitra dürfte sich die Funktion des Baumeisters mit jener der beiden Kammermeister verbunden haben, wie sich allgemein Übereinstimmungen zwi-schen den Aufgaben des Bauamts mit jenen des (Unter-)Kammeramts nachwei-sen lassen109. Die Kontrolle oblag wohl dem Bürgermeister, später in Verbin-dung mit Rat und Sechsern110. Eigene „pawmaister“ für spezifische Bauaufga-ben werden (nach 1426) erstmals 1505111 und 1524112 im Zusammenhang mit der Errichtung des Karners erwähnt. Nachweisbar seit dem ausgehenden 15. Jahrhundert fungierte allerdings ausschließlich der Bürgermeister als Rechungs-leer.
Kommentar zu Quelle B
Die unter B edierte, in Privatbesitz befindliche, heute aber als verschollen gel-tende Handschrift enthält eine Sonderrechnung über Bauausgaben der Stadt Weitra für Arbeiten an der Stadtbefestigung in den Jahren 1501 bis 1509113, wo-bei für die insgesamt neun Einzelabrechnungen der jeweilige Bürgermeister als Verantwortlicher fungierte. Damit und auch hinsichtlich der Auflistung der Ausgaben vorwiegend nach dem chronologischen Prinzip weisen sie eine Über-einstimmung mit den gleichzeitigen Bürgermeisteramtsrechnungen auf. Von diesen hat sich zwar nur jene des Jahres 1506 erhalten114, doch läßt sich aus ei-
107 JARITZ, Rechnungen, 2, mit weiteren Literaturhinweisen.
108 GRUBER, Öffentliches Bauen, 123 f., 151 f.
109 BRUNNER, Finanzen, 335; vgl. auch Andrea PÜHRINGER, Contributionale, Oeconomicum und Politicum. Die Finanzen der landesfürstlichen Städte Nieder- und Oberösterreichs in der Frühneuzeit (= Sozial- und wirtschaftshistorische Studien 27), Wien–München 2002, 89.
110 RAUSCH, Rechnungswesen, 200.
111 Vgl. B, Anm. 53.
112 Peter Gruenperger pawmaister zum karner: StAW, Bücher 4/3, fol. 14v.
113 Die Handschrift mit den Abmessungen zwischen 300/305 x 107/110 mm besteht aus einem Umschlagblatt und drei Lagen, wobei die erste mit zwölf und die beiden folgenden mit zehn und acht Folien jeweils eine textliche Einheit bilden. Das Papier zeigt als Wasserzei-chen Waage mit sechszackigem Stern bzw. Waage mit Kreuz. Vgl. Gerhard PICCARD, Was-serzeichen Waage. Findbuch V (= Veröffentlichungen der staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, SoReihe), Stuttgart 1978, Abt. VI/423?, VII/46.
114 StAW, Bücher 4/1.
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nem Vergleich der Inhalte zumindest für dieses Jahr auf ein Nebeneinander von (Mauer-)Bau- und Bürgermeisterrechnung schließen. Ausgaben für das Rathaus und die Wasserleitung wurden nur in letzterer verbucht. Eine konsequente Tren-nung fand jedoch nicht statt, wie die Verrechnung einiger sich zur Reparatur von Toren und Türmen stellender Posten in der Bürgermeisterrechnung von 1506 erkennen läßt115. Die Reinschrift des auf zwei Hefte aufgeteilten Gesamtpakets ordnet sich zwei Schreiberhänden zu116.
Wie Beispiel A so verdanken auch die Rechnungen 1501–09 einem äuße-ren Krisenereignis ihre Entstehung. Zum Jahreswechsel 1500/01 (erste Verrech-nung 1501 I 3–9) muß eine gewaltige Brandkatastrophe die Stadt heimgesucht haben, denn 1501 Februar 5 schrieb König Maximilian I. an Richter und Rat von Weitra, daß er ihnen zw widerbringung des verderblichen schadens, so ir new-lich in der prunst emphanngen habt, aus dem Vizedomamt ein Gnadengeld von 200 Pfund Pfennigen bewilligt habe, das sie um dieselbe Summe aufzustocken hatten; der Gesamtbetrag sollte an der Stadtbefestigung verbaut werden117. Mit gleichem Datum erging ein Mandat an die Untertanen der Herrschaft, den Weitraern mit den notwendigen Bauarbeiten durch Fuhren und Robotdienste Hilfe zu leisten118. Ein weiteres Schreiben an Graf Sigmund von Hardegg, dem die Herrschaft auf Lebenszeit verschrieben war, in dem diesem u.a. aufgetragen wurde, der Stadt einen Bausachverständigen zu vermitteln, nennt konkret die Leute aus dem Ledertal, aus Brühl, Altweitra, Wetzles, weiters aus Wielands, Rothfarn und Wultschau119, d.h. neben den unmittelbaren Nachbarn auch jene Gemeinden, wo das Bürgerspital die Dorfherrschaft ausübte oder zumindest über eine größere Untertanenzahl verfügte120. Ein weiteres Mandat vom 16. Feb-ruar bestimmt neben dem Pfandschafter den Vizedom Sigmund Schnaitpeck zur Kontrollinstanz für die Verwendung der bewilligten Mittel121. Nach dem Tode Hardeggs im Jahre 1502 übernahm der neuernannte Pfleger Marx Öder dessen Aufgaben.
Es ist nun nicht zu entscheiden, ob und in welcher Weise die Weitraer der Auflage nachgekommen sind, den Betrag der 200 Pfund Pfennige aus eigenen Mitteln zu verdoppeln, die Gesamtabrechnung nennt jedenfalls nur die Summe von 204 tl 1 ß 3,5 d. Zu einer Nachtragsbewilligung vom 28. Dezember 1505, mit der ihnen zusätzliche 28 Pfund Pfennige aus den Zoll- und Mauteingängen
115 Z.B. finden sich in der Bürgermeisterrechnung von 1506 an Ausgaben: für Holzfuhren zum Turm beim Niederen Tor (fol. 5r), Kauf von Bruckladen (fol. 6r), obere Schlagbrücke (fol. 6v), Fuhr des Streuholzes, Zaungerten (fol. 7r), Fuhr der eichenen Zaungerten (fol. 7v), für Gatter des Oberen Tors (fol. 8v, 10r), für Ofen in Stube auf Niederem Tor (fol. 12r), Decken auf Gnämhertleinsturm (fol. 13r), dazu Ankauf von Schindeln und Nägeln.
116 Von Schreiberhand I stammen fol. 2–13, von Hand II fol. 14–31.
117 FRA III/4, 122 f., n. 85a.
118 FRA III/4, 123, n. 85b.
119 FRA III/4, 123 f., n. 85c.
120 Vgl. Herbert KNITTLER, Beiträge zur Geschichte der Herrschaft Weitra von 1581 bis 1755, Diss. Univ. Wien (masch.) 1965, 26–29.
121 FRA III/4, 123–125, n. 85d, n. 86.
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zuerkannt wurden und die gegenüber dem Vizedom verrechnet werden sollte122, liegen gar keine weiteren Nachrichten vor.
Vielleicht wäre die ganze Angelegenheit im Sande verlaufen, hätten sich nicht in der Frage der Herrschaftsrechte grundlegende Veränderungen vollzo-gen. Nach kurzer Regieverwaltung durch landesfürstliche Hauptleute verschrieb Maximilian I. 1508 Mai 13 die Herrschaft Weitra unter Wahrung des Rück-kaufsrechts („widerkauf“) dem Kärntner Erbmarschall Lasla von Prag, Freiherrn auf Windha(a)g123, was für die Stadt das Ende der Landesunmittelbarkeit bedeu-tete. In den nun zwischen Stadt und Pfandschafter rasch entstehenden Mei-nungsverschiedenheiten bildeten die 200 Pfund Pfennige, so kayserliche maies-tat zu dem paw gein Weytra geschafft, einen Streitpunkt, der 1510 Dezember 9 von einer Kommission dahingehend entschieden wurde, daß die Bürger über diesen Betrag dem Herrn von Prag Rechnung legen sollten124. Von der Aufbrin-gung zusätzlicher Mittel ist jetzt keine Rede mehr. Es ist daher anzunehmen, daß die Baurechnung 1501–09 erst 1510 reingeschrieben wurde. Darauf läßt auch die Nennung der Bürgermeister von 1506 und 1509 als bereits verstorben (wey-lend) schließen (II fol. 1r, 14r). Daß der Großteil der Ausgaben in die Jahre von 1504 bis 1509, also nicht in die Zeit unmittelbar nach dem Schadensfall fällt, läßt Zweifel an der Seriosität der Abrechnung entstehen.
Tabelle 7: Teilbeträge der Baurechnung 1501–1509 mit Nennung der Bürgermeister.
Bürgermeister
1501
Jorig Silberpawr
8 tl 5 ß 26 d
2.096,0 d
1502
Hanß Haider
10 tl 3 ß 25 d
2.515,0 d
1503
Michel Sneider
3 tl 3 ß 9,5 d
819,5 d
1504
Sigmund Gamperl
25 tl 5 ß 22 d
6.172,0 d
1505
Paul Smid
52 tl 1 ß 28,5 d
12.538,5 d
1506
+ Veitt Rueswurm
28 tl 2 ß 18 d
6.798,0 d
1507
(Hans) Lonfelner
13 tl 4 ß 0,5 d
3.240,5 d
1508
Jacob Fleischackher
39 tl 1 ß 19,5 d
9.409,5 d
1509
+ Steffan Kolbl Hews Peckh
22 tl 4 ß 6 d
5.406,0 d
Gesamt
204 tl 1 ß 5 d
Quelle:
204 tl 1 ß 3,5 d
48.995,0 d
Es wäre wohl anzunehmen gewesen, daß die Reparaturarbeiten unmittelbar nach der Brandkatastrophe im vollen Umfang eingesetzt hätten. Dies war jedoch nicht der Fall. Vielmehr weisen die Abrechnungen der ersten Jahre vor allem Sanie-rungen an den beiden Stadttoren mit ihren Zug- bzw. Schlagbrücken auf, ein
122 FRA III/4, 126, n. 89.
123 Gesch. Beil. 6, 608.
124 FRA III/4, 130, n. 92/4.
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Gegenstand, der auch sonst immer wiederkehrt und aus der besonderen Scha-densanfälligkeit der unmittelbaren Stadtzugänge erklärt werden kann.
Der Großbrand von 1500/01 dürfte im Ledertal bzw. in der Gegend des Unteren Tores ausgebrochen sein. Dieses wurde als ausprunnen bezeichnet (I fol. 2r) und zuerst saniert. Auch das dem Bürgerspital benachbarte Haus des Spitalkaplans galt als abgebrannt (nachdem im [dem Kaplan] sein hawsung verprunnen ist) und wurde 1501 in der Nähe des Unteren Tores neu erbaut125. Die weitere Erstreckung der unmittelbaren Schadenszone ist exakt kaum rekon-struierbar, doch lassen die in der Folge für den Raum bis zum Klewberturm: das virtal auff der statmawr bei dem nydern tor unzt zu dem Kleuberturm (I fol. 7v) nachgewiesenen Arbeiten an eine Konzentration im Westen und Südwesten denken126. Bereits 1504 und in den folgenden Jahren sind aber im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen weitere Abschnitte nachweisbar: neben dem Oberen Tor und dessen Vorbefestigung (hammadt; I fol. 10v) das Viertel hinter dem Hof-kasten (II fol. 5r) und der Halbturm im Zwinger (I fol. 11v), in nördlicher Rich-tung die Pulverstube (I fol. 9v), der Münchturm (früher Gnämhertleinsturm)(I fol. 6v), der Turm am Falschen Eck (II fol. 14r) sowie die Mauer hinter dem Pfarrhof und der Schule (I fol. 12r), im Westen die Mauer beim Vastenpeckh (Untere Landstraße 146?; I fol. 11v). Jedenfalls ist mit mehreren Baustellen zu rechnen; 1505 treten zu den bis dahin fast ausschließlich genannten Zimmerern auch Steinmetzen und Maurer mit -knechten hinzu.
Zimmererarbeit war in erster Linie Arbeit mit Holz127, und aufgrund einer Vielzahl einschlägiger Hinweise läßt sich dessen Verwendung auch konkretisie-ren. Bei den Stadttoren waren besonders die Schlagbrücken mit ihren Unterzü-gen und Querbalken (Enzbäume, Streuholz, Bruckladen) wiederherzustellen, die Tortürme besaßen wie die anderen Mauertürme im Obergeschoß Stübel (für den Wächter) und Erker (zum Bestreichen der anschließenden Mauerabschnitte)128. Aus Holz ausgeführt waren weiters die den Toren angeschlossenen, mit Steinen untermauerten Wachthäusel (II fol. 1r, 3r). Die Ausstattung der Mauern des inne-ren Berings mit einem Wehrgang (Zimmer[werk]), zu dem besondere Stiegen führten (I fol. 4v, 6v, 7r, II 3r, 14v), erfolgte entsprechend der relativ spärlichen Hinweise wohl nicht durchgehend. Ob das Niederbinden der zimmer auf der Mauer mit Seilen gegen den Wind (I fol. 13r, II 15r) analog der noch heute übli-chen Sicherung von Zelten zu verstehen ist, muß fraglich bleiben. Im Falle ein-
125 StAW, Urkunden B 111.
126 Die Häuser des Wennczl (Prewer) und (Anndre) Schâpas (heute wohl Dr. Kordik-Platz Nr. 46 und Lange Gasse Nr. 142) werden noch in der Rechnung von 1506 als prantstat be-zeichnet (StAW, Bücher 4/1, fol. 11v).
127 Zur Holzbearbeitung s. Hildegard HÖFER in Günther BINDING–Norbert NUSSBAUM, Der mittelalterliche Baubetrieb nördlich der Alpen in zeitgenössischen Darstellungen, Darm-stadt 1978, 50–57; vgl. auch Günther BINDING, Gabriele ANNAS, Baubetrieb im Mittelalter, Darmstadt 1997.
128 Vgl. dazu den Bericht des Oberviertelhauptmanns Franz Sigmund von Henion 1677 Juli 23 über die an den Befestigungswerken der Stadt Weitra notwendigen Reparaturen: FRA III/4, 226 f., n. 185.
39
gebrochener Mauerteile nahmen die Zimmerleute eine erste Sicherung durch Verschlagen der Lücke vor (I fol. 5v).
Im weiteren zählte zu den Aufgaben der Zimmerer – wo dies das Terrain ermöglichte bzw. gebot – die Herstellung oder Verbesserung einer zweiten Verteidigungslinie, die überwiegend aus Palisaden und Planken bestand. Diese wurden sowohl in die Basteien/Rondelle als auch in Form von gedeckten Schrägzäunen (schregzawm, z.B. I fol. 4r) vor den Mauerverlauf gesetzt. Als mehrmals veränderte Einrichtung muß wohl das „Hammadt“ (Bollwerk) vor dem Oberen Tor/Torturm (I fol. 10v, 11r, II fol. 9r) verstanden werden, eine Stein-Holz-Befestigung mit Durchlaß, die mit einer (zweiten) Schlagbrücke in Verbindung stand, nach Aussage der Ansichten des 17./18. Jahrhunderts damals jedoch in dieser Form nicht mehr existierte129. Bezahlt wurde die Zimmererar-beit mehrheitlich im Lohnwerk, daneben sind einzelne Gedinge nachweisbar (I fol. 6r, 7v, 12v).
Maurer- und Steinmetzarbeiten blieben aufgrund der Tatsache, daß die Schäden in erster Linie durch Feuer und damit wohl überwiegend am Holzwerk entstanden waren, während des gesamten belegten Zeitraums in ihrem Umfang zweitrangig. Hierher zählt die Anfertigung von Türgerüsten (Steinmetzen) und die im Gedinge zwei Maurern übertragene Zumauerung von 88 Zinnen im Jahre 1509 (II fol. 16r), eine Maßnahme, die auch 170 Jahre später vom Viertels-hauptmann Franz Sigmund von Henion zur Verstärkung der Mauerkrone emp-fohlen wurde130.
Anders als bei Beispiel A lassen sich die Löhne der Bauhandwerker in ih-ren jahreszeitlichen Schwankungen anhand der Rechnung 1501–09 nicht verfol-gen. Die Maurerlöhne haben jene der Zimmerleute leicht überholt, die weiterhin vorwiegend als Partie gleich bezahlter Meister und nur ausnahmsweise mit Hilfskräften arbeiteten. Gegenüber 1431 läßt sich ein (nomineller) Anstieg von etwa 25 % festhalten131. Fallweise sind Sonderentlohnungen in Form von Bade-geld und Zusatzleistungen wie die Verköstigung (mit Krebsen und Wein; I fol. 3r) oder die Reichung eines Trunks nachgewiesen. Zweigeteilt ist hingegen die Entwicklung bei der Entlohnung von Knechten und Tagelöhnern. Während hier – bei einer Streuung von 12 bis 18 d – die Spitzenwerte um die Hälfte anstiegen, blieb der Taglohn mit 10 d auf demselben Niveau. Die Spitze der Lohnpyramide bildeten mit 28–32 d die 1431 nicht vertretenen Steinmetzen, wobei qualifizierte Arbeitskraft in der Nachbarstadt Zwettl eingekauft wurde (II fol. 4r). Mit der Poltzlin als Mörtelrührerin wird erstmals auch eine weibliche Arbeitskraft
129 Vgl. Anm. 21.
130 FRA III/4, 226, n. 185.
131 Vgl. dazu BRUNNER, Finanzen, 341. In Wien wurden die Löhne von Maurern und Zimmer-leuten durch die Satzung von 1460 September 23 erhöht. Im Sommer sollte der Meister 24 d und der Geselle 20 d, in Winter der Meister 20 d und der Geselle 16 d erhalten. Tagwer-ker wurden mit 10 d, Mörtelmacher mit 11 d entlohnt. Eine abermalige Erhöhung der Löh-ne der Bauarbeiter erfolgte mit der Satzung Maximilians I. von 1512 August 19.
40
(Witwe?) überliefert (II fol. 4r), deren Entlohnung mit 16 bzw. 18 d etwa dem Niveau der maximilianeischen Satzung von 1512 entsprach.
Gegenüber 1431 neu ist die verstärkte Heranziehung der Bauern umlie-gender Gemeinden – genannt sind Altweitra, Ulrichs, Reinprechts, Wultschau und Wielands – zu Fuhrleistungen (I fol. 4v, 5v, 7v, 9v, 12v, II fol. 7r, 8v, 9r), die teils direkt in Pfennigen (entlöhnte Robot ), teils als Äquivalent zur Reichung des Robotbrotes (Bier und Brot) abgegolten wurden. Im Vergleich zu bäuerli-chen Lohnfuhren (Höhenberg – Rohre für Wasserleitung; II fol. 15v) wurde da-bei etwa der halbe Betrag eingespart. Baufronen im engeren Sinne bzw. aus dem Titel des Burgwerks, wie sie zu fordern das königliche Mandat von 1501 durch-aus berechtigt hätte132, sind nicht nachweisbar.
Tabelle 8: Bauhandwerkerlöhne 1501 bis 1509 (in Pfennigen).
Zimmerleute
24 d (1501 I 3–9, 1502 V 8–14: 22 d)
Reicher
16 d (1506)
Steinmetzen
32 d (1507 V 28 d)
Maurer
26 d (1505 VIII)
Knechte, Mörtelrührer
12, 15, 16, 18 d
Taglöhne
10 d (1508)
Durch Zufall hat sich für den Zeitraum etwa des ersten Viertels des 16. Jahrhun-derts ein Quellenpaket erhalten, das es ermöglicht, einen größeren Teil der Bau-handwerker in anderen gesellschaftlichen Zusammenhängen zu identifizieren. Zum einen sind dies das Urbar der Herrschaft Weitra von 1499, das über den Hausbesitz in der Stadt und in der Mehrzahl der umliegenden Dörfer Auskunft gibt133, daneben das Grundbuch des Weitraer Bürgerspitals (1407/25) mit Nachträgen bis gegen 1500134, zum anderen Listen zur Gesindehaltung 1527135 und über Holzfuhren für das Gemeinwesen 1520/27136. Von den drei durchge-hend genannten Zimmerleuten Thaman, Gilig und Pawl erscheinen 1499 zumin-dest die erstgenannten beiden als Besitzer von Stadthäusern, Gilig nannte zu-sätzlich ein Hofstättlein im Dorf Harbach sein Eigen, der dritte, Pawl, besaß eine Öde im benachbarten Lauterbach137. In anderen Fällen, auch bei Maurern, lassen sich ähnliche Verhältnisse belegen. Insgesamt bedeutet dies wohl, daß klein-städtisches Bauhandwerk stärker als in größeren Kommunen im Gemeinwesen integriert war, das Gewerbe nur an einem Teil der möglichen Arbeitstage tat-sächlich ausgeübt wurde und die Landwirtschaft bzw. andere zusätzliche Tätig-keiten wie Fuhr- und Botendienste der Subsistenzsicherung dienten.
Unterschiedliche Wurzeln der Einkommensschöpfung lassen sich auch dort nachweisen, wo Baumaterial – hier in erster Linie aus Holz oder Ei-
132 FRA III/4, 123, n. 85b.
133 HKA, Urbare 1129.
134 PAW, Bücher 8F1.
135 StAW, Bücher 4/4.
136 StAW, Bücher 4/2.
137 Vgl. jeweils die Anm. der Edition.
41
sen/Stahl – angeboten wurde. Wie Tabelle 9B ausweist, machten Schindeln 16,9 %, Laden und Latten 5,4 % und die Schmiedearbeit 11,4 % der Gesamtkosten der Baurechnung von 1501–09 aus. Dabei waren Dachschindeln in erster Linie das Produkt eines bäuerlichen Nebengewerbes; sie wurden vom Anbieter direkt oder über dem Markt (Jahrmarkt; II fol. 7r, 12v) erstanden (Schindeln aus Alt-weitra, St. Martin, Lainsitz, Harbach, Lauterbach, Gratzen, Wurmbrand, Jagen-bach), das vorbearbeitete Bauholz in Form von Laden und Latten kam aus Sä-gemühlen als Nebenbetrieb zahlreicher städtischer und dörflicher Getreidemüh-len und wurde innerhalb eines Radius von etwa 10 km eingekauft. Mitunter tra-ten Bürger und dörfliche Untertanen (Bauern), aber auch Pfarrer und Rent-meister als Zwischenhändler auf (I fol. 8r, II fol. 12r). Nur die Schmiede- und Schlosserarbeit, in erster Linie unterschiedliche Sorten von Nägeln sowie Be-schlägen, stammten von einem handwerklichen Produzenten im eigentlichen Sinne.
Tabelle 9: Kostengliederung der Bautätigkeit in den Jahren 1501 bis 1509
in Pfennigen, Summen in Pfund.
A. Verteilung nach Jahren
1501
1502
1503
1504
1505
1506
1507
1508
1509
Zimmerleute
(mit Hilfskräften, Naturalentlohnung)
678
2.258
466,5
2.559
1.242
3.691
1.714
3.943,5
2.124
Schindeln
985
2.069
570
969
520
2.441
720
Laden, Latten, sonst.
Holz
111
90
76
583
121,5
848
754
75
Maurerarbeit, Mörtelmachen
96
946
218
124
1.201
Steinmetzarbeit
3.900,5
469
Schmiede- und
Schlosserarbeit, bes.
Nägel
322
130
252
601
429,5
1.060
376
2.039
384
Fuhrkosten (Lohn.
Robotvergütung)
15
25
294
42
6
20
155,5
34,5
Seilerarbeit
12
9
9
124
Kalk
5.190
Werkzeug
88
62
Sonstiges
6
17,5
4,5
743,5
Gesamt
8,73
10,44
3,41
25,84
52,24
28,32
13,50
39,20
22,53
42
B. Summenbildung für 1501–1509 (in Pfennigen, Pfund und Prozent)
Zimmerleute
18.676,0
77,82
38,1 %
Schindeln
8.274,0
34,48
16,9 %
Laden
2.658,5
11,08
5,4 %
Maurer
2.585,0
10,77
5,3 %
Steinmetze
4.369,5
18,21
8,9 %
Schmiede
5.593,5
23,31
11,4 %
Fuhr
592,0
2,47
1,2 %
Seiler
154,0
0,64
0,3 %
Kalk
5.190,0
21,63
10,6 %
Werkzeug
150,0
0,63
0,3 %
Sonstiges
752,0
(Wasserleitung)
3,13
1,6 %
Gesamt
48.995
204,17
100,0 %
Für Bauholz gilt weiterhin, daß es seinen Preis zunächst durch den Transport, im weiteren durch die spezifische Bearbeitung erhielt. Schlägerungen erfolgten in nahen herrschaftlichen Wäldern, im Hausschachen (II fol. 14r), Kühnring bei Ulrichs (I fol. 5v), Eichberg (II fol. 7r) und Reinprechtsforst (I fol. 5v, 9v). Ei-chenholz wurde darüber hinaus vom Rittergut Wielands (Arndorffer; I fol. 3v) zugekauft bzw. stammte in Form von Stecken für den Zaun in einem Fall aus einer privaten Schenkung (Wolffl in Pruel, II fol. 7r). Erhebliche Kosten verur-sachte hingegen die Beschaffung des Kalks, der trotz der bescheidenen Rolle der Maurerarbeit 10,6 % der Gesamtkosten verschlang, in seiner exakten Herkunft aber weiterhin unsicher bleibt (Scheideldorf ?).
Letztlich ist noch auf die singuläre Bezeichnung Caspar Silberpawrs, des Mitbegründers der Weitraer Fronleichnamsbruderschaft (1507)138, als paw-maister im Zusammenhang mit Arbeiten am Oberen Tor zu verweisen (I fol. 10r). Da er Gelder weitergab, könnte er als Auszahler und Bauverantwortlicher unterhalb des Bürgermeisters fungiert haben. Allerdings ist nicht auszuschlie-ßen, daß seine Funktionsbezeichnung mit einem anderen gleichzeitig aufge-führten Bauwerk (Karner?, Kirchturm?) korrespondierte. Eine allerdings erst aus 1548 erhaltene Auflistung aller jener Ämter und Funktionen, die am Stephanstag durch Wahl neu besetzt wurden, nennt weder einen Kammer- noch einen Bau-meister139.
Kommentar zu Quelle C
Die in Privatbesitz befindliche, 18 Folien umfassende Abrechnung über den Neubau des Oberen Tores bzw. Torturmes in Weitra140 wurde bereits 1966 durch
138 Gesch. Beil. 6, 571.
139 FRA III/4, 148 f., n. 102.
140 Die Papierhandschrift mit den Abmessungen 320 x 113 mm besteht aus 18 Blatt, von de-nen 16 beschrieben sind. Als Wasserzeichen findet sich wie bei der Bürgermeisterrechnung
43
Walter Pongratz analysiert und in Form eines summarischen Auszugs wiedergegeben141. Ihr Titel Das erst register uber des thurns am obern thor ein-nam und ausgab im XXVIten jar weist sie als Bausonderrechnung aus und macht die Existenz zumindest einer weiteren sich auf das genannte Objekt beziehenden Abrechnung wahrscheinlich, deren Verbleib allerdings unbekannt ist. Auch liegt zu den Jahren 1526 oder 1527 keine Bürgermeister(amts)rechnung vor, die zu-sätzliche Informationen liefern könnte. Geht man von dem in der Quelle doku-mentierten Baufortschritt aus, wäre aufgrund von Ausgaben für das Einhängen des Zwingertores zu schließen, daß ein Großteil des Turmes im Rohbau fertig-gestellt war, wenngleich in der Woche XI 4–10 nochmals Kosten für die Stein-gewinnung (Gewölbsteine?) erwähnt werden (fol. 11v). Jedenfalls fehlen Hin-weise auf eine umfangmäßig adäquate Tätigkeit von Zimmerern für Dachstuhl und Deckung, die das Ende der Baukampagne signalisieren könnten142.
Daß Pongratz die Kostenabrechnung mit dem Kommissionsentscheid von 1510143 in ursächlichen Zusammenhang bringt, widerspricht unseren Kenntnis-sen von der Mauerbaufinanzierung im ersten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts. Feststeht lediglich, daß die Pfandinhaberin Anna, Witwe nach Lasla von Prag, Freiherrn zu Windha(a)g, über ihren Rentmeister Wolfgang Aichstätter (mögli-cherweise auf landesherrlichen Befehl) einen Betrag von 100 Pfund Pfennigen zur Verfügung stellte, den die Bürgerschaft um einen solchen von 66 Pfund 38 ½ d erhöhte, den sie durch eine Sondersteuer in Form einer Umlage aufgebracht hatte (fol. 2r). Auch das darüber vom Bürgermeister Wolfgang Prewer errichtete Register ist nicht erhalten (ebd.). Bemerkenswert sind jedenfalls die hohe Re-chengenauigkeit und die exakte Übereinstimmung der Höhe von Einnahmen und Ausgaben.
Die dokumentierten Bauarbeiten gliedern sich im großen und ganzen in zwei Abschnitte: das Abtragen des alten Turms, der ganntz nichts werd und zurkloben [zerrissen, zersprungen] gewesen ist, und die Errichtung des neuen Objekts. Dabei wurde die Demolierung in Zusammenwirken von Bürgerschaft
von 1524 der Buchstabe P. Vgl. Gerhard PICCARD, Wasserzeichen Buchstabe P. Findbuch IV (= Veröffentlichungen der staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, SoReihe), Stuttgart 1977, Abt. II/29.
141 Walter PONGRATZ, Der Bau des oberen Weitraer Stadturmes im Jahre 1526, in: Das Wald-viertel NF 15 (1966), 277–282.
142 Ausgaben für Bauarbeiten größeren Umfangs am Oberen Tor werden auch in der Bürger-meisterrechnung von 1550 vermerkt (StAW, Bücher 4/10 passim): So wurden Steine von welschen Maurern (Walchen) gebrochen und von den Bauern von Wetzles zur Baustelle geführt. Daneben finden sich aber auch Ausgaben für Ziegel. Zimmerleute brachen zu-nächst die „Stube“ am Oberen Tor ab, für das folgende Aufmauern und Anwerfen des Turmes erhielten die Maurer 42 fl 5 ß 10 d (d.s. etwa ein Viertel der Ausgaben des Jahres 1550), Lukas Maler für Malerarbeiten 2 fl 2 ß d. Die Kosten für 4 Mut 24 Metzen Kalk be-liefen sich samt Fuhr und Zehrung auf 19 fl 5 ß 6 d. Dagegen hielten sich die Ausgaben für die Zimmerleute, die 12 ½ Wochen lang am Oberen Tor gedeckt und Stiegen gemacht ha-ben, mit 1 fl 3 ß 20 d im bescheidenen Rahmen.
143 Vgl. B, Anm. 124.
44
und Pfandherrschaft, vertreten durch deren Verwalter, im Gedinge dem Hans Vasstenpecken, einem Maurer, für 32 fl übertragen (fol. 3r). Die zusätzlich an Trinkgeldern für die Helfer des Unternehmers sowie die den Schutt abtranspor-tierenden Robotleute (!) ausgeschütteten Pfennigbeträge lassen darauf schließen, daß die Demolierung rasch vonstatten gegangen ist. Die Baulücke zwischen den Mauern wurde durch Stege für die Wächter überbrückt und nachfolgend für die Zeit bis zum Neubau der Mauern mit Baumstämmen verbarrikadiert.
Für den Neubau des Turmes, der im Lohnwerk in Verbindung mit Son-derleistungen und Untertanenrobot erfolgte, mußte zunächst Werkzeug144 und Material beschafft werden. Die Steinfuhren wurden von den Bauern von Sulz und Walterschlag (Entfernung ca. 4 km) geleistet, den Transport von je vier gro-ßen Fundamentsteinen (groß stain zu der grundfest) besorgten Bürgermeister und „Abrißunternehmung“ (fol. 3v). Einen größeren Betrag verschlangen die Kalkfuhren von Mynbach (Scheideldorf, PB Zwettl, ca. 40 km) und Wielands (ca. 9 km) an Lohn und Verpflegung von Menschen und Zugtieren. An einer Stelle ist von acht Rössern für zwei Kalkfuhren die Rede (fol. 4r). Die Material-kosten für den Kalk werden gesondert verrechnet. Holz für die Baugerüste und zur Kalkhütte bezog man von einer Sägemühle in Wultschau. Auf die Vollstän-digkeit der Rechnungsführung verweist die Ausgabe von 20 d umb ain puech pappier, zu disem paw alle notturfft auffzuschreiben (fol. 4v).
Der zweite Teil der Rechnungslegung gilt den Kosten des Neubaus, wobei die Auflistung der Ausgaben getrennt nach Steinmetzen und Maurern, Zimmer-leuten, Schmied und Kalk erfolgte. Anfang August (VIII 5–11) begann man mit dem Graben und Räumen des Fundaments, aber schon in der Folgewoche ist aufgrund der Bezahlung von Mörtelmacher und Mörtelträger mit der Auffüh-rung der Grundmauern zu rechnen (fol. 6v). Die Bauarbeiten dauerten insgesamt 14 Wochen – für die 15. sind nur mehr Tätigkeiten im Steinbruch (in St. Mar-tin?) erwähnt (fol. 11v, 12r) – und erreichten Ende September/Anfang Oktober 1526 ihren Höhepunkt. Während dieser Zeit arbeiteten neben Meister Thaman als Bauführer zwischen 15 und 16 Maurer, Steinmetzen und Hilfskräfte, wozu sich noch vier bis fünf Robotbauern stellten. Tabelle 10 versucht einen Über-blick über den Wechsel in der Zahl der Arbeitskräfte und Arbeitstage sowie über den Kostenverlauf zu vermitteln.
144 Genannt werden Traggestelle zum Steintragen, Mörteltruhen und -schaffeln, Werksäge, Sandsiebe, Kalkhauen und -fässer, Schaufeln sowie Gerüstlatten und Seile zum Verbinden der Gerüste und ein Wagen für die Kalkfuhren; vgl. auch PONGRATZ, Stadtturm, 278 f.
45
Tabelle 10: Arbeitskräfte, Arbeitstage und Kosten des Turmbaus (in Pfennigen)
von 1526 VIII 5 bis XI 10 (Summe der Arbeitstage in Klammer).
Woche
Meister/
Polier
à 28 d/Tag
Maurer/Stein-metzen
à 24 d/Tag
Mörtelträger
à 20 d/Tag
Robotleute
Summe in d
VII 5-11
1 (3)
5 (12)
372
VIII 12-18
1 (4)
5 (20)
2 (5)
692
VIII 19-25
1 (5)
5 (24)
1 (4)
4
870
VIII 26-IX 1
1 (4)
7 (22)
1 (4)
820
IX 2-8
1 (5)
8 (36)
1 (4,5)
8
1.216
IX 9-15
1 (6)
8 (45,5)
1 (6)
1.360
IX 16-22
1 (5)
12 (57,5)
1 (5)
5
1.740
IX 23-29
1 (5)
16 (76)
1 (5)
4
2.194
IX 30-X 6
1 (6)
14 (80,5)
1 (6)
4
2.350
X 7-13
1 (5)
10 (47)
1 (5)
1.368
X 14-15
1 (1)
6 (6)
1 (1)
à 24 d/Tag
à 20 d/Tag
à 16 d/Tag
X 16-20
1 (5)
6 (30)
1 (5)
992
X 21-28
1 (4)
3 (11)
316
X 29-XI 3
1 (4)
3 (12)
336
XI 4-XI 10
1 (1)
2 (4,5)
114
(Steinbruch)
Gesamt
14.740
Gegenüber den Rechnungen A und B fällt die administrative Rationalisierung durch Verringerung der Lohnstufen auf drei: Meister/Polier mit 28 (Sommer) bzw. 24 d (Winter), Maurer/Steinmetz mit 24 bzw. 20 d sowie Hilfskraft/ Mör-telträger mit 20 bzw. 16 d ins Auge145. Als klare Trennlinie zwischen Sommer- und Winterarbeitstag wird der St. Gallustag (X 16) faßbar (fol. 11r). Im Ver-gleich zu 1501/09 hatte sich die Lohnhöhe bei Steinmetzen und Maurern redu-ziert, jene des Mörtelträgers als Hilfskraft jedoch erhöht. Für die Zimmerer liegt mit 24 d in der Woche VIII 5–11 ein einziger Beleg vor. War zuvor Fron nur im Zusammenhang mit Fuhrleistungen nachweisbar, so näherte sie sich nunmehr der von den Maurern, im speziellen aber wohl den Hilfsarbeitern und Reichern verrichteten Arbeit. Mit insgesamt 25 Robotbauern und einer geschätzten Ar-beitszeit von etwa 120 Tagen betrug sie nur ein Fünftel der entlohnten Ar-beitstage (597,5), fügt sich aber in die während des 16. Jahrhunderts allenthal-ben wachsende Tendenz zur Erhöhung der Arbeitsrente bündig ein.
Zufolge der durchgehenden namentlichen Nennung aller qualifizierten Arbeitskräfte läßt sich auch die Frage nach der Fluktuation exakt beantworten.
145 Vgl. dazu die Sätze der Satzung Maximilians I. von 1512 August 19 bei BRUNNER, Finan-zen, 341: Meister 28 d (im Winter 24), Gesellen 24 d (20 d), Taglöhner bzw. Hilfsarbeiter 16 d (12 d).
46
Sieht man von der Woche nach dem 5. August ab, die noch vornehmlich durch Arbeitsvorbereitungen bestimmt war, tritt eine relativ hohe Stabilität der Bau-handwerker zutage, die lediglich während der Wochen intensivster Bautätigkeit (s.o.) durch Hinzutreten nur kurz Beschäftigter an Linie verliert. Bezeichnungen nach der Herkunft lassen für diese Zeit eine Heranziehung von Kräften aus nahe gelegenen Dörfern (Reinprechts, Wetzles, St. Wolfgang, Dietmanns) und im Falle des Peter Maurer von Strobnitz/Horní Strobnice auch von jenseits der Grenze zu Böhmen erkennen. Der 1431 nachgewiesene Radius wird aber nicht annähernd erreicht.
Tabelle 11: Beschäftigung von Maurern, Steinmetzen und Hilfskräften VIII 5–XI 4.
VIII 5
VIII 12
VIII 19
VIII 26
IX 2
IX 9
IX 16
IX 23
IX 30
X
7
X 21
X 28
XI 4
M. Thaman
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Veit Pissinger
x
Steffan Weber
x
Hanns Vassten-
peck
x
Wolfgang
Vasstenpeck
x
Mathes Sailer
x
Michel Stein-
metz
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Veit Stein-
metz (Pissinger?)
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Hanns Erman
(Maurer)
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Sigmund von
Mulbach
x
x
x
x
x
Steffan
Mörtelmacher
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Hanns F.
Mörtelträger
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Genkerl Seidl
x
Augustin
Puchler
x
x
x
x
x
x
x
x
Sebastian
Lasberger
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Hans
Geitzenperger
x
x
x
x
Peter Maurer
aus Strobnitz
x
x
x
Veit Gratzl aus
Reinprechts
x
x
Wolfgang Knap
aus Wetzles
x
x
x
x
Hans Schnabl
Ledertal
x
x
x
47
Marx Maurer
x
x
x
x
Lorentz zu
St. Wolfgang
x
x
x
Mathes Gruber
x
x
x
Thaman aus
Dietmans
x
Mertl Daum
x
x
Veit Steinmetz heißt auch Steinhauer, Michel Steinmetz ist der Bruder des Thaman
Auf die Ausgaben für den Schmied, die einen guten Einblick in die Vielfalt im Hochbau anfallender Arbeiten – von der Reparatur von Maurer-, Steinmetz- und Mörtelmacherwerkzeug über die Ausstattung des Transportgeräts bis hin zur Anfertigung von Angeln und Beschlägen der Torflügel – soll hier nicht weiter eingegangen werden. Einzelheiten sind leicht dem Text bzw. dem Auszug von Pongratz zu entnehmen146.
Daher wird abschließend nur noch ein Blick auf die Gesamtkostenstruktur geworfen, die insofern ein gegenüber den Beispielen A und B verzerrtes Bild liefert, als die Abtragung des Altbaus mit 25,0 % der Kosten zu Buche steht. Be-reinigt man die Tabelle um diese Sondersituation, ergibt sich eine Annäherung an die 1431 beim Rathausbau rekonstruierten Verhältnisse: der hohe Anteil der besonders in die Maurerarbeit fließenden Kosten und – jetzt noch erheblich deutlicher – die beachtliche Quote, die durch den Werkstoff Kalk bestimmt wird.
Erstmals wird der Bezugsort für Kalk, Mynpach (Scheideldorf) bei Schwarzenau, ausdrücklich genannt (fol. 4r, 16r). Die Anfänge der Scheideldor-fer Kalkbrennerei, die (zusammen mit Weinpolz) am Ende des 17. Jahrhunderts in zwölf Öfen betrieben wurde und noch im 19. Jahrhundert die böhmische Glasindustrie belieferte147, dürften bis in die Zeit vor 1400 zurückreichen. 1526 wurden hier von den Weitraern insgesamt etwa 536 Metzen Kalk zu je 24–32 d für einen Gesamtbetrag von nahezu 60 Pfund Pfennige eingekauft148. Als Anbie-ter treten drei Produzenten auf, die auch die Fuhr übernahmen149. Kleinere Men-gen, die 1524 bzw. 1526 von Jorig und Symon Kolman erkauft wurden150, könn-ten aus dem näher gelegenen Wielands bei Gmünd gestammt haben, über dessen Kalkproduktion aber sonst nichts bekannt ist.
146 PONGRATZ, Stadtturm, 281. Zu den vom Schmied ausgebesserten Teilen des Steinmetz-werkzeugs vgl. auch Norbert NUSSBAUM–Michael WAGENER in: BINDING–NUSSBAUM, Mittelalterlicher Baubetrieb, 46–49.
147 Heinrich RAUSCHER, Die Industrie des Waldviertels, in: Eduard STEPAN (Hg.), Das Wald-viertel 6: Schrifttum – Schulwesen – Münzkundliches – Industrie, Wien 1931, 86–185, hier 102.
148 Ein „Ofen“ Kalk dürfte 150 Metzen entsprochen haben.
149 In Freistadt wurde während der Baukampagne 1389–92 in Mauthausen Kalk für 125 lb eingekauft, der sich zusammen mit den Transportkosten schließlich auf 281,5 lb belief: GRUBER, Öffentliches Bauen, 140.
150 Bürgermeisterrechnung 1524: StAW, Bücher 4/3, fol. 12r. 48
Tabelle 12: Einnahmen und Ausgaben für den Bau
des Oberen Torturms in Weitra 1526 (in Pfennigen, Pfund und Prozent).
Einnahmen
Zuweisung durch die Herrschaft
24.000 d
100 tl
60,2 %
Selbstbesteuerung der Bürger
15.878,5 d
Gesamt
39.878,5 d
166 tl 1 ß 8,5 d
100 %
Ausgaben
Turmabriß, Fundament
9.959 d
41 tl 3 ß 29 d
25,0 %
Maurer, Steinmetze
14.740 d
61 tl 3 ß 10 d
37,0 %
Zimmerleute
96 d
3 ß 6 d
0,2 %
Schmiede
812,5 d
3 tl 3 ß 2,5 d
2,0 %
Kalk
14.271 d
59 tl 3 ß 21 d
35,8 %
Gesamt
39.878,5 d
166 tl 1 ß 8,5 d
100 %
49
Editionsgrundsätze
Die formale Gestaltung der Edition orientiert sich im allgemeinen an den von Walter Heinemeyer formulierten und 1978 publizierten Richtlinien für die Edi-tion mittelalterlicher Amtsbücher151. Grundsätzlich bedeutet dies die buchsta-bengetreue Wiedergabe des Textes mit den gängigen Ausnahmen: So werden i und u nur vokalisch sowie j und v nur konsonantisch verwendet. Die Groß-schreibung beschränkt sich auf den Satzanfang, weiters neben den Heiligenna-men auf lateinische Bezeichnungen des christlichen Festkalenders und Eigen-namen. Wo nicht eindeutig zwischen Familiennamen und Berufsbezeichnung unterschieden werden kann, wird die Kleinschreibung bevorzugt.
Bei den nur gelegentlich vorkommenden übergeschriebenen Vokalen werden diese im Falle exakter Lesbarkeit als Überschreibung, ansonsten in Form von Umlauten oder eines Accent grave wiedergegeben.
Die Auflösung eindeutiger Kürzungen erfolgt in der Regel kommentarlos, bei Unklarheiten, Eigennamen und dem Begriff Groschen werden runde Klam-mern gesetzt. Ansonsten werden Münzen und Geldeinheiten mit den gebräuchli-chen Abkürzungen (tl, ß, d, hl) bezeichnet. In Quelle B wurde an die Stelle des häufig wiederkehrenden ß ss bzw. s gesetzt, nicht jedoch bei Orts- und Perso-nennamen. Soweit sich Rechenfehler der Quelle im kleinen Rahmen hielten und das Ergebnis nicht verzerren, wurden sie nicht emendiert.
Zur Verbesserung der Lesbarkeit der Texte werden die römischen Zahl-zeichen mit arabischen Ziffern wiedergegeben, wobei jedoch Datumsangaben eine Ausnahme bilden. Zur Entlastung des Apparats wird der originalen Datie-rung nach dem Festkalender die moderne in eckigen Klammern unmittelbar nachgesetzt.
Der Anmerkungsapparat unterscheidet zwischen Textanmerkungen (Kleinbuchstaben als Endnoten) und Sachanmerkungen (arabische Ziffern als Fußnoten). Letztere betreffen die Identifizierung aller vorkommenden Orte so-wie von Personen, zu denen zusätzliche Informationen vorliegen. Die Erläute-rung von Sachbegriffen erfolgt im Sachindex.
151 Walter HEINEMEYER, Richtlinien für die Edition mittelalterlicher Amtsbücher, in: DERS. (Hg.), Richtlinien für die Edition landesgeschichtlicher Quellen, Marburg–Köln 1978, 22000, 17–23. 50
Edition
A. Rechnungslegung der Kämmerer der Stadt Weitra für das Jahr 1431
Umschlag:
Der stat Weitra registera.
fol. 1r
[Einnahmen aus Ungeld, Steuer, Maut und Zoll sowie Darlehen]
Vermerkcht das innemen von allen renten der stat zu Weÿtra des Fridreichen an der Obernczeil1 und Andre des Freinsteter2 anno domini etc. XXXIº.
Ungelt in der stat.
Item so habent sew ingenumen von Pertleim Schuester3 an phincztag der kind-lein tag [1430 XII 28] 7 lb d.
1 1470 wurde die erber frau Barbara weillendt Fridrichen an der Oberen Zeil zu Weitra toch-ter und des erbern Wolfgangen Puecher, burger zu Weitra, hausfrau durch Pertelme Kastner vom Wasen (abgekommene Burg bei Unterlembach, MGem. Großdietmanns) mit den ihm heimgefallenen Zweidrittelzehenten auf zwei öden Lehen zu Siebenlinden belehnt (HAMMERL, Urkunden, 358, n. 81). Die Obere Zeile (in superiori linea – PAW, Bücher 8A1, fol. 3r) reichte im Spätmittelalter von Rathausplatz Nr. 12 bis Untere Landstraße Nr.151 (vgl. 1526: Lienhart Smid gesessen an der Oberen Zeil bei dem underen tor bei HAMMERL, Urkunden, 367, n. 107).
2 Der Name Frei(n)stetter findet sich mehrfach im Grundbuch des Zechmeisters der St. Peters-Pfarrkirche, das von der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts bis nach 1430 reicht (PAW, Bücher 8A1), darunter Chunczlinus Freinsteter und Úlricus Vreinsteter (fol. 3v), Taman Freinsteter (fol. 9v), Ulricus carnifex Freinsteter (fol. 12r) und Michl Freinsteter (fol. 16v). Nach dem Spitalgrundbuch von 1407/25 ff. befand sich Andre (Enderlein) Freinsteter u.a. im Nutzgenuß einer leytten gelegen in dem Weyrpach, die Petter Freinstetter zum Spital ge-stiftet hatte (PAW, Bücher 8F1, fol. 28v, 26v, vgl. auch 29v).
3 Von den Ungeldeinnehmern ist Pertlein Schuester im Spitalgrundbuch (Pertlem Schuster, fol. 29v), Hanns von Munster hingegen sonst nicht belegt. Das Weinungeld wurde den Bür-gern von Weitra nachweislich seit Weihnachten 1396 verpachtet (FRA III/4, 83 f., n. 18). 1406 September 7 findet sich der Name Hanns Vngelter (HAMMERL, Urkunden, 341, n. 34),
51
Item so habent sew ingenumen an der heyligen drey kunig abent [1431 I 5] 3 lb d.
Item so habent sew ingenumen von Pertleim Schuster an sand Angnesen tag [I 21] 3 lb 70 d.
Item so habent sew ingenumen von Pertleim Schuester an suntag Oculi in der vasten 16 lb d [ III 4]b.
Item so habent sew zu dem mallc oder den tag [III 4] ingenumen von Pertlein 3 ½ lb.
Dy ander quotemer.
Item so habent sew ingenumen von Pertlein und Hannsen an suntag nach ostern [IV 8] 5 lb d.
Item so habent sew ingenumen von Pertlein Schuester Invencio sancte crucis [V 3] 10 ß d.
Item so habent sew ingenumen von Pertleim Schuster und Hannsen von Munster4 an freitag in phinstfeyrtagen [V 25] 5 lb d.
fol. 1v
Item so habent sew ingenumen von Pertleim Schuster an suntag vor sand Veicz tag [VI 10] 5 ½ lb d.
Item so habent sew ingenumen von Pertlein ungelt in der stat ze sunibenden [VI 24] 6 lb d.
Item so habent sew ingenumen von Pertleim Schuster an suntag nach dem jar-markch5 [VII 1] 2 ½ lb d.
Item so habent sew ingenumen an sand Marigrethen tag [VII 12] 8 lb minus 60 d.
Summad 65 lb 6 ß 10 d.
Item so habent sew ingenumen von Pertleim Schuester an sand Marie Magdalen tag [VII 22] 2 lb und 6 ß d.
Item so habent sew ingenumen von Pertleim Schuester an suntag vor sand Ste-phans [VII 29] 5 ½ lb d.
Item so habent sew ingenumen von Pertleim Schuester an suntag vor Assumcio-nis [VIII 12] 3 lb d.
dieser nochmals im Pfarrzechgrundbuch (fol. 9r). Die Grundlage für die Ungeldeinhebung 1431 bildet die Urkunde Herzog Albrechts V. von 1430 November 3, mit der den Bürgern das Weinungeld auf zwei Jahre für jährlich 150 Pfund Pfennige verpachtet wurde, unter der Verpflichtung, diese Summe und einen allfälligen Überschuß an der Stadtbefestigung zu verbauen und ihm darüber jährlich Rechnung zu legen (FRA III/4, 93, n. 40).
4 Vgl. Anm. 3.
5 Der einzige damals bestehende Jahrmarkt, jener zu Peter und Paul (Juni 29), war 1360 Juli 6 durch Herzog Rudolf IV. verliehen worden (FRA III/4, 77, n. 8).
52
Item so habent sew ingenumen von Pertlein an suntag nach Natifitatis Marie [IX 9] 2 lb und 6 ß d.
Item so habent sew ingenumen an suntag nach Exaltacio sancte crucis [IX 16] 15 ße.
Item so habent sew ingenumen von Pertleim Schuester an eritag vor Michahelis [IX 25] 2 ½ lb d 10 d.
Item so habent sew ingenumen von Pertleim Schuester an suntag Undecim mi-lium virginum [X 21] 2 lb d.
fol. 2r
Item so habent sew ingenumen von Pertleim Schuster an suntag nach Cholmani [X 14] 2 ½ lb und 10 d.
Item so habent ingenumen von Pertlein und Hannsen von Munster an phincztag vor Andre [XI 29] 11 ½ lb df.
Item so habent sew ingenumen von dem Pertlein an sand Tamans abent [XII 20] 17 ß d.
Summa 36 lb ½ lb 20 d.
Summa 100 lbg 2 lb 3 ß.
fol. 2v
Ungelt auf dem lant dÿ erst quotemer.
Item so habent sew ingenumen von dem Purkklein6 an dem newn jar [1431 I 1] 2 lb d.
Item so habent sew ingenumen von dem Purklein an matagh in der vierden wo-chen nach weichnachten [I 22] 8 lb 60 d.
Item so habent sew ingenumen von dem Pürklein an eritag vor der liechtmess [I 30] 5 ½ lb d.
Item so habent sew ingenumen von dem Purkchlein an allerman vaschangtag [II 13] 12 lb d.
Item so habent sew inngenumen von dem Purklein an suntag Oculi in der vasten [III 4] 8 lb.
Item so habent sew ingenumen von dem Purklein an mitichen in osterfeirtagen [IV 4] 2 lb d.
Item so habent sew ingenumen von dem Purkchlein en eritag in der ander bo-chen nach ostern [IV 10] 3 ½ lb.
Item so habent sew ingenumen an suntag vor Philipi et Jacobi [IV 29] 3 lb und 6 ß d.
6 Im Gegensatz zur Zweizahl der Ungeldeinheber in der Stadt dürfte für das umgebende Land mit Purklein/Purkchlein eine Person ausgereicht haben. Vgl. dazu auch die Bürgermeister-(amts) rechnung von 1494, wo – im Gegensatz zur Stadt – für das Land mit Johannes nur ein Ungelder/Ungeldpächter genannt wird (Privatbesitz, Abschrift im StAW, fol. 5r).
53
Item so habent sew ingenumen von dem Purkchlein an suntag sancte Trinitatis [V 27] 14 lb d.
Item so habent sew ingenumen an mitichen vor sand Veicz tag [VI 13] 6 lb 6 ßi.
Item so habent sew inngenumen an sunibenttag [VI 24] von dem Purkchlein 3 lb d.
Summa 60 lb 5 ½ lb 60 d und 3 lb d.
fol. 3r
Item so habent sew ingenumen nach der sum anj sand Marigrethen tag [VII 12] von dem Purklein 12 ß minus 1 d.
Item so habent sew ingenumen von dem Purklein an suntag nach sand Stephanns tag [VIII 5] 6 lb d.
Item so habent sew ingenumen von dem Purklein an mitichen vor Egidi [VIII 29] 4 lb und 7 ß d.
Item so habent sew ingenumen von dem Purkchlein an suntag nach sand Mi-chels tagk [IX 30] 4 lb 30 d,
do get dy drit quotemer abl.
Item so habent sew ingenumen von dem Purkchlein an eritag vor Simonis et Jude [X 23] 6 lb und 60 d.
Item so habent sew ingenumen von dem Purklein an samstag vor sand Me°rten tag [XI 10] 2 lb d.
Item so habent sew ingenumen von dem Purkchlein an mitichen sand Niclas abent [XII 5] 8 lb 3 ß d.
Item so habent sew ingenumen von dem Purklein an sand Tamans abent [XII 20] 6 lb 3 ß.
Summa totalis 100 lbm und 8 lb 60 d.
fol. 3v
Vermerkcht innemen vonn stewr und allerleÿ der stat di erst quotemer.
Item so habent sew ingenomen von dem Ollär7 und Paullem Sneyder8 den alten ausczallern9 an der kindlein tag [1430 XII 28] 1 gulden und 55 g(roschen), facit 13 ß minus 5 d.
7 Wohl Jorig der Ollaer, der 1425 Mai 16 zusammen mit seiner Frau Marrigret von Hanns Pfarrer zu Weitra und Kaplan zu St. Wolfgang um 28 lb d drei brache Äcker gelegen in dreu purgerveld czu Weitra, yeder akcher ze nagst den hofpraytten, erkaufte (HAMMERL, Urkunden, 349, n. 55).
8 Paulein Sneyder erscheint 1441 September 28 als Weitraer Ratsbürger. Zusammen mit sei-ner Frau Anna sowie Peter Pogner und dessen Frau Agnes erkaufte er von Hanns von Chewschach und Frau Marigred um 432 lb d Gülten zu Wultschau, Lehen der Herrschaft Weitra (Gesch. Beil. 6, 419 f.). Die Belehnung durch den Weitraer Pfleger Wilhelm von Czelking erfolgte 1442 März 27, durch König Friedrich (V.) 1442 September 20 (ebd., 420; vgl. auch 422, 426, 427 ).
54
Item so habent sew ingenumen aus der statpuschen [!] an der heÿligen dreý ku-nig abent [1431 I 5] poz grass und gulden fur 3 lb 30 d.
Item so habent sew ingenumen von dem Casparn10 umb dy posen gulden von des uberreytter wegen an freitag vor vasnacht [II 9] 11 ½ ß d.
Item so habent sew ingenumen von dem uberreiter das vorder jar am mawtt und czol seiner geltschuld an aschtag [II 14] 3 lb d,
item ingenumen an freytag vor Ascensio [V 4] 2 lb d.
Item so habent sew inngenumen von Jacoben Angelpekchen11 an eritag in der ersten vastbochen [II 20] von des uberreytter begen 2 lb 6 ß 5 do.
Item Vlreich im Pamach12 purgermaister hat ingenumen vonp dem Hanns vberreitter13 ze sunibenden [VI 24] an mawt und czol 1 lb d, das schol der purgermaister wider raitten.
9 Unter den alten ausczallern sind hier die Kammermeister (Kämmerer) des Jahres 1430 zu verstehen, die zu Eingang der Rechnung die Remanenzen verrechneten. Die Bezeichnung erklärt sich aus der Praxis, daß alle Zahlungen, insbesondere auch an die Bauarbeiter und die „Bestände“, durch sie getätigt wurden.
10 Caspar N. war der Verwalter der Salzniederlage. Vgl. fol. 26r.
11 Jacob Angelpekch wird genannt im Spitalgrundbuch von 1407/25 ff. (PAW, Bücher 8F1, fol. 30r); vgl. auch PONGRATZ, Familiennamen, 30.
12 Der Bürger Ulrich im Päwmach (Pämach, Pawmech, Pemech) erscheint erstmals 1417 Sep-tember 6, als er im Vereine mit vier weiteren Personen eine von der Herrschaft Weitra le-henrührige Gült zu Altweitra (OGem. Unserfrau-Altweitra) an die Bruderschaft zu Unserer lieben Frauen Himmelfahrt in Weitra und deren Kaplan (zu St. Wolfgang) und Bruder-meister Hanns verkaufte (Gesch. Beil. 6, 554); weiters 1421 zusammen mit seiner Frau Margred in einer Verkaufshandlung, betreffend zwei freie Äcker gegen Reinprechts (StGem. Weitra) hin (ebd., 410), sowie im Spitalgrundbuch von 1407/25 ff. (PAW, Bücher 8F1, fol. 29r). Als Morgengabe trat er seiner Frau Margrethen seinen Zehent zu Jagenbach im Wert von 100 lb d, ebenfalls Lehen der Herrschaft Weitra, 1427 Dezember 23 ab, der nach deren Tod an die Erben Ulrichs zurückfallen sollte (HAMMERL, Urkunden, 350, n. 58). Zur Zeit seines Bürgermeisteramts, 1431 Juli 24, verglichen sich er und seine Frau wegen der Erbschaft nach ihrem Vater, Marchhart im Pruell, mit dessen Witwe Dorothea (Gesch. Beil. 6, 416). Er dürfte 1434 verstorben sein, da der Weitraer Hauptmann Urban Huncz-haimer 1434 Dezember 20 den von seinen Söhnen Jorig und Wolfgang aufgesandten Luc-zenhof in Wetzles (StGem. Weitra) dem Stephan Müller in Brühl und Hanns dem Kaning (Ganinger) verlieh, denen er mit Urkunde von 1438 Dezember 15 durch die genannten Per-sonen sowie die Witwe Margrett auch käuflich überlassen wurde (Gesch. Beil. 6, 417 f.). Margreth war noch 1452 Januar 3 am Leben; zu diesem Datum schloß sie zusammen mit ihrem Sohn Jörg im Pêmâch und dessen Frau Margreth einen Vergleich mit dem Weitraer Pfarrer, dem Passauer Weihbischof Wolfgang, über eine leuten unter des oberen garten zu-nagst dem Weyerpach im Ledertal, die der Pfarre für einen Jahrtag für Ulrich (zu Simon und Juda) überlassen wurde (HAMMERL, Urkunden, 355, n. 73). Mit den Jagenbacher Ze-henten wurde Sohn Wolfgang im Pemech zunächst von König Ladislaus und 1459 August 17, jetzt Bürger in Freistadt, durch Kaiser Friedrich III. belehnt (ebd., 356, n. 76). Wolf-gang hatte 1458 Februar 2, bereits als Freistädter Bürger, ein mit 4 ½ ß d zur Herrschaft Weitra dienstbares gestiftetes Erb zu Schützenberg (MGem. St. Martin) von Sigmund Aczel, Bürger zu Weitra, erworben (Gesch. Beil. 6, 428).
13 Gemeint ist Hanns von Munster (vgl. Anm. 3).
55
Item so habent sew ingenumen von dem uberreitter an der mawt an mantag nach Exultacio sancte crucis [IX 17], sein knecht Philip dedit 12 ß.
fol. 4r
Item so habent sew ingenumen von Vlreichen im Sashoff14 und Stephann Ruemelein15 von der holczfert wegen an suntag Iudica [III 18] 3 ß 27 d.
Item so habent sew inngenumen von dem Phÿster umb das statross 5 ß an suntag Iudica [III 18], Peanczl dedit.
Item so habent sew ingenumen dy ander wochen nach ostern an suntag [IV 8] von Geangleim Pinter16 von seins sun wegen Siman vom Fridreichs17 3 gulden von der fell wegen,
item ingenomen von dem Genlein an samstag nach Asscensio [V 12] 3 gulden.
Item Lanfelder18 dedit von Siman wegen 3 lb dq.
14 Entsprechend einer Urkunde von 1452 März 18 bildeten damals Saßhof und St. Oswaldka-pelle eine Einheit: zu sand Oswaltes chapellen, gelegen in der stat ze Weitra in dem Sasshof (HAMMERL, Urkunden, 355, n. 74; Gesch. Beil. 14, 13), die heute dem Raum um das Ob-jekt Oswaldgasse Nr. 88 entspricht. Bei den im 13./14. Jahrhundert genannten „domini de Sazze“ handelte es sich um eine kuenringische Dienstmannenfamilie, die vielleicht mit der Verteidigung der Ostflanke der Stadt beim Oberen Tor betraut war (KNITTLER in BIRKL-BAUER–KATZENSCHLAGER, 800 Jahre Weitra, 14; DERS., Städteatlas Weitra) und zu dem sich auch der im Urbar von 1499 vermerkte Sazzerdienst stellen könnte, den ain yeglicher selber gen hof antwúrtten (mues), das in die ambtleút im urbar nit einnemen (HKA, Urbare 1128, fol. 1r). Der 1425 Dezember 6 mit Lehen des Gutes Wasen belehnte Vlreich von Weitra, gesessen in dem Sasshof (HAMMERL, Urkunden, 349, n. 56) hat wohl diesem Ge-schlecht angehört (vgl. auch FRA II/3, 95 et passim). Seine Frau Dorothe, Tochter des Thomas Weschel, erscheint 1454 Juli 2 als Witwe (Gesch. Beil. 6, 426). Unsicher ist die Zuordnung des im Pfarrzechgrundbuch um 1430 genannten Peter ym Sozzhof, der von ei-nem Malzhaus am Weiherbach 2 d zinste (PAW, 8A1, fol. 10r). Vgl. weiter Rechnung 1503, Anm. 27.
15 Wohl jener Stephan Rueml, Bürger zu Weitra, der 1413 Juli 8 seiner Hausfrau Katharina als Morgengabe einige Grundstücke bei Weitra anstelle eines Betrags von 20 lb d ver-machte (Gesch. Beil. 6, 409); als Rwml(en) auch im Spitalgrundbuch genannt (PAW, Bü-cher 8F1, fol. 29r).
16 Vgl. Anm. 25.
17 Friedreichs D, MGem. Großschönau, PB Gmünd.
18 Bei der Herleitung des Familiennamens Lanfelder/Lonfelder dürfte einer Bezeichnung nach Langfeld im Lainsitztal (MGem. St. Martin. 1499 im Lenngfeld – HKA, Urbare 1129, fol. 104rv) (PONGRATZ, Familiennamen, 104 f., 110, wohl zufolge der Nennung eines Chvnrat Lanvelder als Besitzer eines Gartens in der Lainsitz 1407/25 ff.: PAW, Bücher 8F1, fol. 10r; dagegen HAUER, Heimatkunde, 341) eine solche nach dem kommerziell aktiven Mühl-viertler Markt (Bad) Leonfelden vorzuziehen sein. Erster bekannter Namensträger ist Eber-hart L., der 1422 April 22 als Siegler aufscheint (Gesch. Beil. 6, 555) und zusammen mit seiner Frau Katharina 1424 November 11 vom Gute Wasen zu Lehen rührende Güter zu Thaures (MGem. Großschönau) vom Weitraer Bürger Hanns Chespekch und dessen Frau Agnes um 82 lb d erkaufte (ebd., 414). Weiters besaß er Einkünfte im Dorfe Schagges (OGem. Unserfrau–Altweitra; HAMMERL, Urkunden, 365, n. 103) und Weingärten in Zö-bing, die er zusammen mit seiner Frau Margaretha 1453 Januar 10 dem Stifte Altenburg verkaufte (FRA II/21, 330, n. CDIII). Als Zeuge in einer für den Mauerbau wichtigen Ur-
56
Item so habent sew ingenumen von dem Lewtolden, das er herbider hat pracht an der zerung gen Wien 9 ß dr.
Item so habent sew ingenumen von dem Lewtolden und dem Scharner von der stewr wegen an suntag nach Assumcionis Marie [VIII 19] 3 ½ lb d.
Item so habent sew inngenumen von den obgenantn stewrherren an matag vor Bartholomeÿ [VIII 20] 3 ½ lb minus 12 d.
Item so habent sew ingenumen von den stewrherrn Bartholomei am tag [VIII 24] 7 ½ lb 30 d, daran ist in abganen 4 d.
Item so habent sew ingenumen von den stewrherrn an suntag nach Bartolomei [VIII 26] 5 ½ lb d.
Item so habent sew ingenumen von der stewr an suntag nach Egidi [IX 2] 5 lb 5 ß 10 d.
Item in vigilia Natifitatis Marie [IX 7] ingenumen von Lewtlein 2 lb 88 d.
Item so habent sew ingenumen an suntag nach sand Michels [IX 30] von der stewr wegen 1 lb 7 d.
Summa 55 lb 21 ds.
fol. 4v
Mawt und czol anno XXXI° etc.
Item so habent sew inngenumen vom czechmaister von Harmasstain19 an gocz auffarttag [V 10] 14 ½ lb d.
Item so habent sew ingenomen von dem zechmaister an mawt und czol an sun-tag vor sand Veicz tag [VI 10] 2 schokch.
Item so habencz vom czolner an suntag nach dem jarmarkcht [VII 1] ingenumen 4 lb.
Summa 18 lb dt.
kunde (vgl. Einleitung) erscheint er 1426 April 3 (FRA III/4, 91 f., n. 37). 1438 (Gesch. Beil. 6, 418) und 1446 (HAMMERL, Urkunden, 354, n. 70) war er Bürgermeister, 1434 und 1435 Stadt- und Landrichter mit dem Prädikat „erber weis“ (ebd., 352, n. 63, 65), 1434 zu-dem das urbar der herschaft ze Weitra innehaber (Gesch. Beil. 6, 558), 1437 und 1450 Ratsbürger (ebd., 535, 423). Er muß spätestens Anfang 1456 verstorben sein, da in diesem Jahr Juni 28 sein ältester Sohn Peter für sich und seine Geschwister Hanns, Urban und Anna mit den Lehen von Wasen belehnt wurde (ebd., 427). Vgl. weiter Rechnung 1507, Anm. 69.
19 Harmannstein D, MGem. Großschönau. Ehemalige Burg der Kuenringer, von deren Besitz-nachfolgern, den Herren von Puchheim, sie 1319 an das Kloster Zwettl kam, das auf den Mauerresten der Burgkapelle ein Johannes dem Täufer geweihtes Kirchlein erbaute. In der Folge wurde dieses durch zumeist adelige Stiftungen mit Gülten und Zehenten reich aus-gestattet und 1381 sogar als „Pfarre auf dem Berg“ bezeichnet (PONGRATZ–TOMASCHEK, Heimatkunde, 498). Es ist daher anzunehmen, daß hier der Name Zechmeister den Ver-walter des Zechgutes bezeichnet und nicht als Familienname zu verstehen ist.
57
Item so habent sew ingenumen von dem czolnär an suntag nach Exultacio sancte crucis [IX 16] 3 lb d.
Item so habent sew ingenumen von dem czolnär an sand Andres abent [XI 29] 5 lb d.
Summa 30 lb d.
fol. 5r
Item so habent sew ingenumen ain anlehen von dem hawptmann20 an suntag vor Michahelis [IX 23] 30 lb d.
Item so habent sew ingenumen an der geltschuld Gengleins Pinter von Joriges vom Roytenu21 von des kalichs wegen an suntag nach sand Cholmans tag [X 14] 2 lb d.
Summa summarum 3 hundert phuntv 27 lb 5 ß 21 d.
fol. 5v
leer
Textkritische Anmerkungen:
a folgt in Schrift des 19. Jahrhunderts: Hs. n° 1. Einnahmen Verzeichnis der Stadt Weitra v. J. 1531 [!].
b folgt gestr. und an der sum get in ab von des ungelts wegen hincz dem Mentlär 6 ß 20, haben sy auf dy kamermaister gerayt von des Rainsberich wegen und von des Pewssen wegen 60 d.
c folgt gestr. ingenumen.
d folgen gestr. mehrere Summenbildungen 40 lb, 9 lb, ½ lb und 10 d und 2 ½ lb d und 8 lb minus 60 d.
e folgt Trennlinie.
f folgt gestr. Summa 5 lb 60 d.
g folgt gestr. 60 d und 17 ß.
h folgt gestr. nach dy.
i folgt Trennlinie.
j folgt gestr. suntag.
k folgt gestr. 4 30.
l folgt nach Trennlinie gestr. Item so habent sew ingenumen von Pertleim Schuester an suntag nach sand Cholmans tag [X 14] 2 ½ lb 10 d.
m folgt gestr. 15 ß und 6 lb 3 ß.
20 Als Hauptmann (und Burggraf/Pfleger), d.h. Verwalter der landesfürstlichen Herrschaft Weitra, wird Jacob Sebekch genannt, der als Siegler bzw. Urkundenaussteller 1427 De-zember 23 (HAMMERL, Urkunden, 350, n. 58), 1428 Februar 3 (Gesch. Beil. 6, 414 f.), 1431 Juli 18 und Juli 24 (ebd., 416), 1429 September 33 (ebd., 557) sowie 1433 Februar 10 (ebd., 417) in Erscheinung tritt.
21 Jorig vom Roytten wird 1432 April in einem Urfehdebrief Andre Nêwndlingers, den er gevenkchnusst hatte, erwähnt (HAMMERL, Urkunden, 351, n. 62). Vielleicht identisch mit dem im Pfarrzechgrundbuch genannten Roytlein (PAW, 8A1, fol. 6v).
58
n folgt wiederholt von.
o folgt gestr. Item sind im abgeganen dem uberreitter von des statross wegen, das er das inn hat gehabt, 3 ß d.
p folgt gestr. purger.
q Item ingenomen bis 3 lb d nachgetragen.
r folgt gestr. Summa 21 lb 3 ß 12 d.
s anstelle von gestr. 54 lb 11 d.
t Summenbildung nur für die ersten zwei Posten. Folgt gestr. Summa summarum hundert phunt 54 ½ und 52 und 4 lb.
u folgt gestr. am kaln.
v folgt gestr. 18 lb 41 d.
fol. 6r
[Ausgaben für den Stadtbau]
Nota der bestand dem Mathya an 4 haspeln, dovon man gibt 13 lb, der sind sew beczalt von dem Paul Sneider und Jorigem Oler22 das vader jar 7 lb, dy sind vor verraÿt.
Item habent von dem Fridreichen und dem Anderlein Freinsteter23 Valentini [I 7] 4 lb d.
Item Hanns Chnawer habet ½ lb d.
Item Rainsberich und Mathia habent 60 d an allerman vaschang [II 13].
Item dem Grupel und dem Eysuogel an sand Mathyas tag [II 24] 40 d.
Item dema Raynswerich habent das im abgeczogen, ist hincz dem Mentlar an seim ungelt 6 ß 20 d.
Item Pews abgeczogen et habet 60 d auch ungelt.
Summa 6 lb d.
Nota dy ander wochen nach weichnachten [I 7–13].
Item dederunt dem Eysuogel, das er dy haspel hat umbgesecztb.
Item dem Eysuogel abzuczichen 4 tag 40 d.
Mawrer
Item Hannsen vorm Tar24 zu mawern mit rabenstain hinder Genglein Pinter25 2 tag 4 g(roschen).
22 Vgl. Anm. 7.
23 Vgl. Anm. 1, 2.
24 Gemeint ist wohl das Obere Tor, wo sich im 14. und frühen 15. Jahrhundert Ansätze zu einer Vorstadt erkennen lassen (z.B. HAMMERL, Urkunden, 331, n. 7: 1376 Mai 22: Jans der Vyscher gehaissen der Poeuschel gesessen ze Weytra vor der stat in der Hafnergassen; FRA III/4, 95, n. 43; vgl. auch Einleitung).
59
Item Merten im Chuelhof26 2 tag 4 g(roschen).
Czimerlewt
Item dem Pendlein zu zimern ain erikker aufzuheben hinderm pharhoff 1 tag 2 g(roschen).
Item Rastenfelder27 1 tag 2 g(roschen).
Item dem Silberburich stain zu prechen hinder Sand Aswalt28 3 tag 6 g(roschen).
Item Hannsen Chnawern 3 tag 6 g(roschen).
Item dem Matya Meyxsnar stain prechen hinderm hofkasten29 4 tag 8 g(ro-schen).
Item Chawczenpach 4 tag 56 d.
Summa 10 ß 20 d.
fol. 6v
Nota dÿ dryt wochen nach weichnachten [I 14–20].
Item dem Eysuogel mit dem statvolkch abzucziechen im graben hinder dem Cherslein 6 tag 60 d.
25 Die Lage des Hauses ist unsicher. Entsprechend der Lokalisierung anderer Bauarbeiten dürfte es sich hier um ein Objekt an der Hinteren Zeile im Raume der heutigen Kirchen-gasse gehandelt haben.
26 Das Toponym Kühlhof ist erstmals im Grundbuch des Bürgerspitals 1407/25 ff. als in dem Ledertall überliefert und dürfte sich ursprünglich auf ein größeres Areal mit mehreren Ge-bäuden bezogen haben: Item Mert (gestr. Smidin) in dem Chúlhoff 12 d dinst von seim haus Michaelis und 18 d von des Reÿder haws Geori (nachgetr. gelegen underm Chuelhoff prun und ist abgangen ….). Item Nikel Eckhel 12 d dinst von seim haws Michahelis. Die Abga-ben sollte der Spitalmeister für die Erhaltung der Chuelhoffprugk verwenden (PAW, Bü-cher 8F1, fol. 26r; vgl. auch Gesch. Beil. 6, 534). Dazu stellt sich im Pfarrzechgrundbuch um 1430 der Eintrag: Item Trunkch dient 12 den. von aym haws gelegen in dem Chuelhof czenachst dem prunn (PAW, 8A1, fol. 8r). Mehrmals überliefert sind Personen mit vom Kühlhof abgeleiteten Familiennamen, allerdings mit Fremdlokalität, so z.B. neben anderen Chunr(at) Chuelhover dient 18 den. von aym haws, gelegen vor dem Vorhof (fol. 8v) oder Pan Chuehover von Reinprechts (fol. 17v). Die räumliche Konzentration auf das heutige Haus Kühlhofgasse Nr. 71 muß spätestens im 16. Jahrhundert eingetreten sein. Vgl. weiter Rechnung 1507, Anm. 79.
27 Bezeichnet wohl nach Rastenfeld M, MGem. Rastenfeld, PB Zwettl.
28 Die 1785 profanierte und in der Folge in ein Bürgerhaus umgebaute Kapelle zum hl. Os-wald in der heutigen Oswaldgasse (Nr. 168) wird 1340 Mai 3 erstmals genannt (HAMMERL, Urkunden, 329, n. 2) und 1452 März 18 als im Saßhof gelegen bezeichnet (ebd., 355; vgl. Anm. 14). Sie dürfte während der Hussitenkriege stark beschädigt worden sein. Nach Ein-sturz des hinteren Teils wurde sie durch die Gläubigen wiederhergestellt und 1439 Septem-ber 20 durch den Passauer Weihbischof Mathias rekonziliiert (Gesch. Beil. 6, 418; vgl. auch KATZENSCHLAGER, Pfarre Weitra, 16).
29 Hofkasten an der Stadtmauer, wohl gleichbedeutend dem hoffstadel (fol. 10r) im Vorhof (Meierhof) unterhalb der Burg.
60
Item dem Matyha Meyxsnär stain zu prechen hinderm hofkasten 5 tag 10 g(roschen).
Item dem Chawczenpach 5 tag 10 g(roschen).
Item dem Johann und Jacoben von Phingsten czu pessrung an ierem bestan 1 lb d.
Item dem schreiber umb ain chramppen 2 g(roschen).
Item dem pharrer30, das er das holcz hinder den Hellrigel31 zu dem eariker gefuert hat, ½ lb d.
Summa 2 lb 3 ß 4 d.
Nota dy vierd bochen nach weichnachten [I 21–27].
Item dem Mathya Meyxner stain prechen hinderm hofchasten 4 tag 8 g(roschen).
Item dem Chawczenpach 4 tag 8 g(roschen) per 2 g(roschen).
Item dem Eysuogel abczuczichn im graben hinderm Cherslein 1 tag 10 dc.
Summa ½ lb und 2 d.
fol. 7r
Nota dy funft wochen nach weichnachten [I 28–II 3].
Item dem Sylberburich stain zu prechen hinder sand Aswalt im graben 3 tag 6 g(roschen).
Item dem Chnawern 3 tag 6 g(roschen).
Item dem Rueswurm32, das er dy zeprosenen czinnen auf dem hameyd zwischen den oberen torren habet abgenumen, 1 tag 12 d.
Item dem Hannsen vorm Tor 1 tag 12 d.
Item dem Johann stain zu prechen peÿ dem nydern tor 3 tag 9 g(roschen) per 3 g(roschen).
30 Weitraer Pfarrer war zwischen 1423 und 1444 Johann Gasthauser, Passauer Weihbischof (KATZENSCHLAGER, Pfarre Weitra, 155–157; vgl. DERS., Johann Gasthauser 1423–1444, in: Das Waldviertel NF 15, 1966, 206–208).
31 Nach einem späten Nachtrag im Spitalgrundbuch stammte ein Garten am Weyrpach gegen der Widm (am Wege nach Spital), der in die Schloßkapelle zu Michaeli 2 d zinste, vom Helrigl (PAW, Bücher 8F1, fol. 30v; Gesch. Beil. 6, 534, Anm. 8). Petter H. besaß dem Bürgerspital dienstbare Lehen in Ulrichs sowie Altweitra (ebd., fol. 5r, 5v) und diente nach dem Pfarrzechgrundbuch um 1430 60 d von ainem garten, gelegen pey den sychen (beim Siechenhaus, heute Pensionistenheim) (PAW, Bücher 8A1, fol. 11r ).
32 Michael Růswůrm, vielleicht der hier genannte Maurer oder Steinmetz, besaß um 1425 einen Acker im sant (PAW, Bücher 8F1, fol. 29v); ein genealogischer Zusammenhang mit der gegen Ende des 15. und im 16. Jahrhundert genannten Familie Rueswurm (vgl. Rech-nung 1506, Anm. 60) ist nicht auszuschließen.
61
Item Jacoben von Phingsten 3 tag 9 g(roschen).
Item mit dem Chellersmid abgeraÿt seind vor weichnachten, den stainprechern an der Chirchlewten33 zewg zu spiczen und den stainprechern zu spitzen, dy dew leuten abgehawt habent peÿ dem nÿdern tar, 2 lb minus 1 d.
Summa 2 lb 7 ß 25 d.
fol. 7v
Nota dy subent wochen nach weichnachten [II 11–17].
Item Johann stain prechen an der Kirichleuten 3 tag 63 d.
Item Jacoben von Phingsten 3 tag 63 d.
Item dederunt umb zway hundert schintel 26 d.
Item Vlreichen im Pamäch umb 3 hundert schintel 39 d.
Summa 6 ß 11 dd.
fol. 8r
Nota der bestand zu vasnacht [II 13] Johann Jacoben von Phingsten an der Ki-richleÿten stain zu prechen im graben, dovon man in gibt 14 schokch.
Item habent an allerman vaschangtag [II 13] 1 lb d.
Item habent an sand Mathias tag [II 24] 1 lb d.
Item habent an suntag Oculi in der vassten [III 4] 6 ß d.
Item habent Letare [III 11] ½ lb d.
Item habent Iudica [III 18] 1 lb d.
Item habent an unser frawentag in der vassten [III 25] 6 ß.
Item habent an charfreitag [III 30] 1 lb d.
Item habent an suntag nach ostern [IV 8] 1 lb d.
Item habent dy ander bochen nach ostern an suntag [IV 15] 1 lb d.
Item habent an suntag vor sand Jorigen tag [IV 22] 1 lb d.
Item habent an suntag spitalkiribeÿs [IV 29] 1 lb d.
Item habent an suntag vor Ascensio [V 6] 1 lb d.
Item habent an suntag vor phinsten [V 13] 1 lb d.
Item habent an phingstabent [V 19] 1 lb dd.
Item Johan Jacob von Phinsten habent an suntag sancte Trinitatis [V 27] ½ lb d.
Item habent an suntag nach phingsten dy ander bochen [VI 3] 1 lb d.
Item habent an suntag vor sand Veÿcz tag [VI 10] 1 lb d.
Item habent an suntag nach sand Veicz tag [VI 17] 2 lb d.
Item habent an sunibenttag [VI 24] 3 lb d.
33 Als Chirichlewten, Kirichleyten etc. bezeichnet wurde – analog bzw. in Fortsetzung der Lainsnitzleutten – der Steilabfall des die Stadt tragenden schrägen Plateaus zur Lainsitz (PAW, Bücher 8F1, fol. 28v), insbesondere der an die Stadtmauer direkt anschließende Be-reich im Nordwesten. Vgl. auch Anm. 40.
62
Item habent an suntag nach dem jarmarkchte34 [VII 1] 1 lb d.
Item habent an eritag vor Margarethe [VII 10] 1 lb d.
Item habent an suntag vor Stephani [VII 29] l lb d.
Item habent an suntag nach Egidi [IX 2] 1 lb und sind also sind sew beczalt.
Summaf 24 ½ lb d.
Nota der bestand dem Rainsberich und dem Silberburich stain zu prechen pey dem valschenturn35, dovon man inn gibt 4 lb und 1 g(roschen) leichkauf an gehaben, dy erst vastbochen [II 18–24] habent dyselb wochen an sand Mathyas tag [II 24] 1 gulden und 1 g(roschen) d.
Item 4 tagberich vor dem bestand 8 g(roschen).
Item habent an suntag Oculi in der vasten [III 4] 1 gulden.
Item habent Letare [III 11] ½ lb d.
Item habent Iudica [III 18] ½ lb d.
Item habent an eritag nach Iudica [III 20] 3 ß d.
Item habent an palmtag [III 25] ½ lb d.
Item habent dy ander wochen nach ostern an suntag [IV 15] 5 ß.
Item dederunt dem Raben, der dem Silberburich in seim bestand geholfen hat dy vird bochen nach ostern [IV 22–28] uber den bestand 60 d.
Item dederunt demg Raben zu spitalkiribeis an suntag [IV 29] 3 ß d.
Item habent an eritag vor Ascensio [V 8] 60 d.
Item habent an phingstabent [V 19] 10 d.
Summa 5 lb 43 d.
fol. 8v
Nota der bestand dem Pukchchtegel36 und dems plinten sneyder sun von dem fäch des chleuben czawn37, das der umb ist gevallen, wider czu czewnn und zu kleun, dovon gibt man in 7 ß d 10 dh.
Item dems Eysencholben38 sun, dy bey dem czawn hat fuder gerawmt 1 tag, 10 d.
Summa 7 ß 20 d.
34 Vgl. Anm. 5.
35 Der Falsche Turm oder das Falsche Eck (bei der „Glockengießerei“, nach der 1785 hier genannten Hütte des Glockengießers Johann Georg Sailer) lag im Schnittpunkt der dop-pelten Mauerbegrenzung nördlich des Pfarrhofgartens mit dem lediglich einfachen, den Steilabfall begrenzenden Mauerzug, woraus sich auch der Name (valsch = unecht) erklären dürfte.
36 Vgl. Rechnung 1501, Anm. 59.
37 Zaun aus Kleibwerk, d.h. mit Lehm verstrichen, und sicher nicht mit dem Kleuberturm in Verbindung stehend (zu korrigieren KNITTLER in BIRKLBAUER–KATZENSCHLAGER, 800 Jahre Weitra, 58).
38 Wolffel Eysenkcholbm zinste nach dem Spitalgrundbuch 1407/25 ff. von zway gertel gele-gen in der Reyttergassen 36 d (PAW, Bücher 8F1, fol. 30v; vgl. PONGRATZ, Familienna-men, 56).
63
Nota dy erst vastbochen [II 18–24].
Item um 2 staintrag und von ainer zu sprusseln 11 d.
Stainprecher
Item dem Mathya Meyxnär stain zu prechen im graben hinderm hoffkasten 5 tag 10 g(roschen).
Item dem Chawczenpach 5 tag 10 g(roschen).
Item dem Eysuogel schut an hespeln auszuzichen aus dem graben von den stainprechern 4 tag 40 d.
Item dem Grüpel 4 tag 40.
Item dem Perichtolden 5 tag 50 d.
fol. 9r
Czimerlewt
Item maister Vlreichen im Haws(scha)chen39 1 tag holcz zu slaheni, dy eriker ze uberzimern und 2 tag zu dekchen, 32 d.
Item dem Hane 32 d 2 tag.
Summa 1 lb 3 ß 15 d.
Nota dy ander wochen in der vasten Reminiscere [II 25–III 3] maister Vlreichen zu czimern und spwraffen zu machen auf das newntor40 und etleich erikker da-selbs auf der statmawr an der Kirichleyten 6 tag 3 ß 6 d.
Item dem Hane 6 tag 3 ß 6 d.
Item mit dem Chellersmid abgerayt vor dem burgermaister, den steinprechern zewg zu machen und zu spiczen, 3 ß 22 d.
Item Foÿtsmit hat abgeraÿt vor dem purgermaister umb newn zewg zu machen in payderbe stainpruch41 9 ß d.
39 Hausschachenforst, Waldgebiet vornehmlich im Gebiet der Kat.Gem. Weitra, etwa einen Kilometer vom Haus = Schloß Weitra entfernt gelegen.
40 Die Lage dieses Tores ist unsicher. Die von der Quelle selbst vorgenommene Lokalisierung an der Kirichleiten (fol. 23v) hilft zunächst nur wenig weiter, da sich der Begriff Kirchleite – etwa auch im Franziszeischen Kataster von 1823 – lediglich als Bezeichnung für den Steilabfall zur Lainsitz findet (1785 Kirchengraben); dort gibt aber die Anlage eines Tores, zumindest als Verkehrseinrichtung, keinen Sinn. Eine Formulierung im Pfarrzechgrund-buch: von aym garten, ist gelegen an der Kirichleitten ob des Rumpscz garten (fol. 7v), könnte unter Berücksichtigung der benachbarten Eintragungen die lainsitznahe Basis des Steilabfalls meinen. Jedenfalls nennt das Pfarrzechgrundbuch um 1430 (fol. 10r) zumindest zwei Häuser pei dem newn tor. – Sofern man unter dem Begriff Tor auch kleinere Mauer-durchlässe versteht, wäre an einen solchen im Bereiche des nordwestlichen Mauerab-schnitts, etwa hinter dem Haus Auhofgasse Nr. 119, zu denken, der mit einem in der Stadt-ansicht von Weitra aus ca. 1730 festgehaltenen Turm in Verbindung gestanden sein könnte (vgl. 800 Jahre Weitra, Abb. VII).
64
Item dederunt umb zwain hundert schintel 26 d.
Summa 2 ½ lb d.
fol. 9v
Nota dy vierdj wochen in der vasten Letare [III 11–17].
Stainprecher
Item dem Mathÿa Meÿxsnär stain zu prechen im graben hinderm hoffkasten 4 ½ tag per 2 g(roschen) 9 g(roschen).
Itemk
Item dem Chawczenpach 5 tag 10 g(roschen).
Hasplär
Item dem Perchtol am haspel schut aus dem pruch zu zichen 5 tag 50 d.
Item dem Eysuogel 5 tag 50 d.
Item dem Prawn ledrer knecht 5 tag 50 d.
Mawrer
Item Hannsem vorm Tor zu mawern im graben hinderm pharhoff 3 tag zu raw-men 30 d und 1 tag mit rabenstain zu mawern 2 g(roschen).
Item Marten im Chuelhoff 4 tag 44 d.
Czimerlewt
Item maister Vlr(eich) das uberzimer zu machen auf den valschen turn 4 ½ tag 72 per 16.
Item dem Hane 4 ½ tag 72 d.
Item Burgerm(eister?), der in geraicht hat, 1 tag 10 d.
Summa 2 lb 45 d.
fol. 10r
Nota dy funft wochen Iudica [III 18–24].
Hasplär
Item dem Grupel am haspel stain und schutt zu zichen aus dem graben von dem Chawczenpach 4 tagl 40 d.
Item Perichtolden 4 tag 40 d.
Item dem Eysuogel 4 tag 40 d.
41 Die beiden Steinbrüche beim Falschen Turm und an der Kirchleite (Lainsitzleite) sind noch heute gut erkennbar.
65
Stainprecher
Item dem Chawczenpach stainprechen im graben hinderm hoffstadel42 5 tag 10 g(roschen) per 2 g(roschen).
Item dem Mathia Meyxsnär 5 tag 10 g(roschen).
Mawrer
Item Hannsen vorm Tor zu mawern hinderm pharhoff im graben 2 tag 28 d.
Item Merten im Chuelhoff 2 tag 28 d.
Knecht
Item dem wenigen Chursnär 2 tag, der in gereicht hat, 20 d.
Item dem Stumär 2 tag 20 d.
Item Dietleim Hoffmülner43 von czwain puxssenladen zu machen zu Tamans velber puxsen 10 g(roschen).
Item dem Rwplein von Luensnicz44 umb 4 hawn 12 g(roschen).
Item dem saylär umb 8 streng in dy chubel 18 d.
Summa 17 ß 18 d.
fol. 10v
Nota dy antlas wochen [III 25–31].
Hasplär
Item dem Perichtolden am haspel schut aus dem stainpruch zu zichen hinderm kasten 2 ½ tag 25 d.
Item dem Eysuogel 2 ½ tag 25 d.
Item dem Grupel 2 ½ tag 25 d.
Stainprecher
Item dem Chawczenpach stain zu prechen hinderm hofkasten 2 ½ tag 5 g(roschen).
Item dem Mathya 2 ½ tag 5 g(roschen).
42 Vgl. Anm. 29.
43 Der Müller an der Hofmühle (Böhmstraße Nr. 88) hatte laut Urbar von 1499 kain beseczten diennst und war lediglich verpflichtet, das er der herschafft albeg sovil zum geprauch des hofhaltens notturfftig ist, alczeit mallen mues und kain malrecht davon nemen sol (HKA, Urbar 1129, fol. 16v).
44 Der Name Lainsitz galt zunächst für den ganzen Siedlungsraum am Flusse zwischen Stein-bach und Weitra, bis im 15. Jahrhundert – abweichend von der späteren Gemeinde-Gliede-rung – organisatorisch eine Zweiteilung in die Ämter St. Martin (mit St. Martin, Roßbruck, Oberlainsitz und Zeil) und Lainsitz (mit Langfeld, Anger, Schöllbüchel und Schützenberg) erfolgte (PONGRATZ–TOMASCHEK, Heimatkunde, 583, mit Bezug auf KNITTLER, Abge-kommener Markt). Nach der Ware könnte es sich hier um einen Schmied gehandelt haben.
66
Item Nicleim pinter umb 2 putten 2 g(roschen).
Item dederunt maister Hannsen dem puxsenmaister45 an mitichen in osterfeirta-gen [IV 4] 4 gulden,
item habet an suntag vor Viti Modesti [VI 10] 1 lb,
item habet 1 gulden an mitichen vor sunibenden [VI 20]m.
Item dederunt dem Tunchel46 4 g(roschen), das er von Wiellancz47 zu dem slator auf das ober tor gefurt hat aichen holcz.
Item dem Siben.
Czimerlewt
Item maister Vlr(eich) zu dekchen auf dem arikker hinderm pharhoff 1 ½ tag 24 d.
Item dem Hane 1 ½ tag 24 d.
Summan 5 ½ lb und 55 d.
fol. 11r
Nota dy wochen zu ostern [IV 1–7].
Stainprecher
Item dem Mathia Meyxnär stain ze prechen im graben hinderm hofkasten 3 tag 6 g(roschen).
Item dem Chauczenpach 3 tag 6 g(roschen).
Hasplar
Item dem Eysuogel pey den stainprechern stain und schutt auszuczichen 3 tag 30 d.
Item Grupel 3 tag 30 d.
Item Ilsungs sun 3 tag 30.
Item Hannsen Pekchen 2 tag 20 d.
Mawrer
Hannsen vorm Tar im graben hinderm pharhoff dy eckchen mit rabenstain aus-zumawern 1 tag 14 d,
Item dem Stumär 1 tag 10 d.
Item Merten im Chulhoff 1 tag 2 g(roschen).
Item Kristan Beb(er?) 1 tag 10 d.
45 Der Name Hans der Büchsenmeister signalisiert wohl einen Funktionsträger, der Artillerie-handwerker und „Kriegsbaumeister“ zugleich war und im Kriegsfall mit seinen Stück-knechten das Geschütz bediente.
46 Vielleicht jener Tunkchel, der nach dem Spitalsgrundbuch von 1407/25 ff. um 1430 meh-rere Gründe im Weitraer Burgfried (Acker Geyrin, sichenpawngarten, Luß im sannt, Gar-ten auf der Rewd) nutzte (PAW, Bücher 8F1, fol. 28v).
47 Wielands D, MGem. Großdietmanns, PB Gmünd.
67
fol. 11v
Czimerlewt
Item maister Vlr(eich) holcz auszusneyden pey der lauben48 zu manigerley not-durfft 2 tag 32 d.
Item dem Hane 2 tag 32 d.
Item Eczinger 2 tag 32 d.
Item Ruedlein von Gemund49 2 tag 32 d.
Item dem Rastenfeldär 2 tag 32.
Item dederunt Niclasen pintter von 4 putten new gemacht und gesolt 50 d.
Summa 12 ß 3 ß 2 d.
Nota dy ander wochen nach ostern [IV 8–14].
Item stainprecher dem Mathia Meyxner stain zu prechen hinderm hofkasten 5 ½ tag 11 g(roschen).
Hasplär
Item dem Eÿsuogel am haspel schut und stain aus dem graben zu czichen 6 tag 60 d.
Item dem Grupel 6 tag 60 d.
Item dem Hannsem Pekchen 6 tag 60 d.
Item Ilsungs sun schut abzuczichen 6 tag 60 d.
Czimerlewt
Item maister Vlr(eich) holcz auszusneyden und dÿ gipel an den arikkern zu verslachen 3 tag 48 d.
Item dem Hane 3 tag 48 d.
Item dem Rastenfelder 2 tag 32 d.
Item dem Eczinger 2 tag 32 d.
Item Ruedlein 2 tag 32 d.
Item mit dem Chellersmid abgeraÿt, den stainprechern czewg zu spiczen, 6 ß 25 d in di zwen stainpruch an der Kirichlewten und pey dem falschen tuern.
Item dem jungen Hophär von Lempach50 von ainer aychen zu der puxsen gen hoff ze furen 7 g(roschen)o.
Item dem Stumär umb 1 staintrag 5 d.
Item dem schreiber von 8 laden zu furen von Gnämhertleins türn51 und von den gerustladen von dem falschen turn 2 d.
48 Die Laube beim Rathaus, vgl. unten fol. 35 ff.
49 Gmünd St, PB Gmünd.
50 Wohl Unterlembach D, MGem. Großdietmanns, PB Gmünd.
68
Item dederunt umb 5 hundert schintel auf dy erikker per 13, facit 65 d.
Item dederunt umb 56 latten 56 d.
Summa 3 ½ lb 51 d.
fol. 12r
Nota dy drit wochen nach ostern [IV 15–21].
Item dem Mathya Meyxnär stain zu prechen hinderm hoffkasten im graben 6 tag 12 g(roschen).
Hasplär
Item dem Perichtolden am haspel schüt aus dem graben zu zichen und stain 6 tag 60 d.
Item Hanns Pekchen 6 tag 60 d.
Item dem Grupell 6 tag 60 d.
Item Schermer umb 3 hundert schintel 6 g(roschen).
Item Niclasen pinter umb zwen newn chubel 24 d.
Item dem Eysuogel am graben hinder sand Asbalt abzuczichen 4 tag 40 d.
Item dem Chanczenfeÿt 2 tag 20 d.
Item Chunczen dem Gnämhartlein 2 tag amb haspel und 4 tag abczuczichen 60 d.
Item dederunt Anderlein pader umb 8 laden in den czwinger per 3 d, facit 24 d.
Summa 15 ß 24 d.
Nota dy vierd bochen nach ostern [IV 22–28].
Czimerlewt
Item dederunt maister Vlr(eich), das er den klenten zawn pey Genamhertleins turn herin auf dem graben an czinbg(lich) gepunten habent 1 ½ tag 30 d.
Item dem Hane 1 ½ tag 30 d.
51 Beim 1431 mehrfach und 1452 März 18 im Zusammenhang mit einem Garten gelegen an dem pfarrhof pey der padstuben und Gnaemhertleins tuern (HAMMERL, Urkunden, 355, n. 74) genannten Teil der Stadtbefestigung handelt es sich um die turmartige Erhöhung an der Schnittstelle der doppelten Stadtmauern im Nordosten. Die Etymologie des Namens ist un-klar. Namensgleich ist die Wiener Familie der Gnemhertl, aus der Friedrich durch eine Stif-tung 1337 die Vollendung des gotischen Dormitoriums im Zisterzienserstift Zwettl wesent-lich förderte, sowie der Kleriker Otto, dessen Bibliothek 1348 an das Kloster überging (BU-BERL, Kunstdenkmäler, 171, 208; vgl. auch Gesch. Beil. 14, 169, 226). Die Bezeichnung des Objekts als Mun(i)chtuern 1494 und 1504 (vgl. Rechnung 1504, Anm. 35) könnte – wenngleich nur mittelbar – auf Zwettl verweisen. Die Nennung eines Hasplers namens Chuncz der Gnämhartlein in der Quelle selbst (fol. 12v, 25v) trägt nichts zur Klärung bei.
69
Item dederunt dem amptman von Scheyben52 umb 5 hundert schintel per 13 d, facit 65, und dy ligent dacz dem Mantlar und gehorent zu dem falschen turn dar-auf zu dechen.
fol. 12v
Hasplär
Item Hannsen Pekchen am haspel zu zichen pey dem Mathya Meyxsnär 2 tag im stainpruch hinderm hofkasten 20 d.
Item dem Grupel 2 tag 20 d.
Item dem Perichtol Swab 2 tag 20 d.
Item dem Chanczenfeint hinder sand Osbalt am haspel ½ (tag) 15 d.
Item dem Eysuogel 2 tag 20 d.
Item dem Gnemhartlein 1 ½ tag 15 d.
Mawrer
Item Hannsen vorm Tor zu mawern hinderm pharhoff dy luken im graben 1 ½ tag und hinderm Genglein Pinter im graben mit rabenstain 3 tag 80 d, ½ tag get in ab per 20.
Item Merten im Chuelhoff 1 ½ tag hinderm pharhof und 3 tag hinderm Genlein Pinter 80 d.
Item dem Stumär, der in geraicht hat 1 tag, 10 d.
Item dederunt dem Topel von 1 fur zu gerustholcz auf dy mawer 7 d.
Steinprecher
Item dem Mathya Meyxsär 2 ½ tag 5 g(roschen) d.
Item summa 14 ß 27 d.
fol. 13r
Nota dy fu[n]fft wochen nach ostern [IV 29–V 5].
Item dederunt aim poten umb warnung, dy der purkgraff von Witingaw53 heraus hat anpoten, 6 g(roschen).
Item dederunt umb latten 3 ß d auf dy arÿkker auf den valschen turn.
Item dederunt Hannsem lawffel, das der mit dems hawptmans brieff von war-nung wegen zu dem hawptman gen Witigaw hinbider ist geganen, 6 g(roschen) d.
Czimerlewt
Item dederunt mayster Vlr(eich) zu dekchen auf dem newntor 3 tag 60 d und hinder Jorgem Schuester.
52 Vielleicht Scheiben D, MGem. Großpertholz, PB Gmünd (vgl. auch Gesch. Beil. 6, 432).
53 Wittingau St, tschech. Třeboň, Kreis Jindřichův Hradec, Südböhmen.
70
Item dem Hane 3 tag 60 d.
Item dems Choch knecht, das er den czimmerlewten geraicht hat 2 tag, 20 d.
Hasplär
Item dederunt dem Eysuogel an haspel schut und stain aus dem graben zu czi-chen hinder sand Oswalt 1 ½ tag 15 d.
Item Ilsungs sun 1 ½ tag 15 d.
Item dems plinten sneyder sun 1 ½ tag 15 d.
Item dem Mathya Meyxnär stain zu prechen hinderm chasten 1 ½ tag 3 g(roschen).
Summa 12 ß 20 dp.
Nota dy sechst bochen nach ostern Ascensio [V 6–12].
Item dem jungen Kayser zu rawmen im graben hinderm pharhoff, do dy mawr ist nider geganen, 2 tag 20 d.
Mawrer
Item Hannsen vorm Tor zu mawern mit rabenstain im graben hinder Genleim Pintter 2 tag 40 d.
Item Merten im Chuelhoff 2 tag 40 d.
Czimerlewt
Item maister Vlr(eich) zu dekchen auf dem valschen turn 3 tag 60.
Item dem Hane 3 tag 60 d.
Stainprecher
Item dem Mathia Meyxnär 4 ½ tag 9 g(roschen).
Item dem Chawczenpach 5 tag stain prechen hinderm chasten 10 g(roschen) per 2 g(roschen).
fol. 13v
Hasplär
Item dem Grupel schut und stain aus dem graben zu zichen hinder dem hoff-kasten 5 ½ tag 55 d.
Item Hannsen Pekchen 5 tag 50 d.
Item dem Perichtolden 5 ½ tag 55 d.
Item dem Eysvogel hinderq sand Aswalt 3 tag 30 d.
Item dem Chaczenfeyt 3 tag 30 d.
Item dems plinten sneyder sun 2 tag 20 d.
Item
71
Item mit dem Chellersmid abgeraytr vor dem burgermaister dem Silberburich zu spicz hinder Genleim Pinter und dem Johann an der Chirchlewten und umb 22 geraffnagel und um fur 7 d verslachnagel auf den valschen turn, facit in toto 6 ß 12 d.
Item dem Vischleim vom Reinprech54 2 fert gebelbstain 2 g(roschen).
Item dem Topel 3 fert gebelbstain 3 g(roschen).
Items
Item mit dem Foyten smid abgeraÿtt allerlay zewg zu der stat ze machen, 2 pux-sen zu machen von ostern unczt auf Wartolomei [IV 1–VIII 24] 4 lb d.
Summa 7 lbt 3 ß 10.
fol. 14r
Nota dy wochen vor phinsten [V 13–19].
Item Hannsem mawrer hinderm pharhoff mit rabenstain zu mawern 3 tag 60 d.
Item Merten im Chuelhoff 3 tag 60 du.
Item Chundeleins sun [2] tag raichen 20 d.
Hasplär
Item dem Perichtolden am haspel stain und schut aus dem graben zu czichen hinderm hofkasten 5 tag 50 d.
Item dem Grupel 5 tag 50 d.
Item Hannsem Pekchen 5 tag 50 d.
Stainprecher
Item dem Mathya Meÿxnär stain zu prechen vor dem haspel 4 tag 8 g(roschen) per 2 g(roschen).
Item dem Chawczenpach 5 tag 10 g(roschen).
Item Hannsen des plinten sneyder sun am haspel schut aus dem graben zu czy-chen hinder sand Osbalt 4 tag 40 d.
Item dems Eysencholben sun 4 tag 40 dv.
Item dem Eysuogel 4 tag 40 d.
Cimerlewt
Item Vlr(eich) zu dekchen auf dem valschen turn 1 ½ tag 30.
Item dem Hane 1 ½ 30 d.
Item dederunt Wenczlein umb 2 staintrag 16 d.
Summa 2 ½ lb 14 d.
54 Reinprechts D, StGem. Weitra, PB Gmünd.
72
Nota dy wochen ze phingsten [V 20–26].
Item Hannsen vorm Tar zu mawern mit rabenstain hinderm phar(ho)ff im gra-ben 2 tag 40 d.
Item Merten im Chuelhoff 2 tag 40 d.
Item dem Stummär 2 tag 20 d.
Item Chundleins sun 2 tag 20 d.
Hasplär
Item dederunt dem Mathya Meyxsnär 1½ tag stainprechen hinderm hofkasten 3 g(roschen).
Item dem Perichtolden am haspel 1 tag 10 d.
Item dem Silberburich 1 tag 10 d.
Item dem Grupel 1 tag 10 d.
Item dem Eysuogel hinder sand Oswalt am haspel 1 ½ tag 15 d.
Item dem messnär 1 tag 10 d.
Item des plinten sneyder sun 1½ tag 15 d.
fol. 14v
Item dem sayller umb saill in dy chubel 13 d.
Summa 7 ß 14 d.
Nota dy ander wochen nach phingsten [V 27–VI 2].
Mawrer
Item Hannsen vorm Tor zu mawern hinderm pharhof im graben mit rabenstain 5 tag 3 ß 10 d per 20.
Item Merten im Chulhoff 5 tag 3 ß 10 d.
Knecht
Item Stumär 5 tag 50 d.
Item Stehpan [!] Chundlein 5 tag 50 d.
Stainprecher
Item Mathia Meyxsnär stain zu prechen im graben hinderm hofkasten 2 tag 4 g(roschen) per 2 g(roschen).
Item dem Chawczenpach 4 tag 8 g(roschen).
Hasplär
Item Hannsem Grupel stain und schut aus dem graben von den stainprechern zu czichen am haspel 4 tag 40 d.
73
Item dem Silberburich 4 tag 40 d.
Item Perichtolden Swaben 40.
Item Hanns dems plinten sneider sun hinder sand Osbalt 4 ½ tag 45 d.
Item Niclasen mesnär 4 ½ tag 45 d.
Item dem Eÿsuogel 4 ½ tag 45 d.
Summa 2 lb 5 ß 9 d.
Nota dÿ drit wochen nach phingsten [VI 3–9].
Item Hannsen mawrer vor Tor zu mawern mit rabenstain in graben hinderm pharhoff 2 tag 40 d.
Item Merten im Chuelhoff 2 tag 40 d.
Item dem Stumär raicher 2 tag 20 d.
Hasplär
Item dem Grupel hinderm hofkasten 6 tag 60 d.
Item dem Perichtolden 6 tag 60.
Item dem Eÿsvogel 6 tag 60 d.
Item dem mesnär 6 tag 60.
Item dems plinten sneider sun 6 tag 60 d.
Item dem Silberburich 6 tag 60 d.
Steinprecher
Item dem Mathia Meyxsnar hinderm hoffkasten 6 tag 12 g(roschen).
Item dem Chawczenpach 5 tag 10 g(roschen) d.
Item mit dem Foÿt smyd abgeraÿt den stainprechen zu spiczen hinderm hof-kasten facit 6 ½ ß,
habet item von den kamermaistern 60 d und 4 ½ ß d get im ab vom holcz von der lawben.
Item den knechten 4 d leichauf.
fol. 15r
Summa 2 lb 6 ß 18 d.
Nota dy vierd bochen nach phingsten, darin sand Veicz tag ist gestanden [VI 10–16].
Item Hannsem lewfel umb kuntschafft gen Wittingaw 6 g(roschen) dw.
Hasplär
Item dem Eysuogel hinderm Cherslein im graben 3 ½ tag 35 d.
Item dem mesnär 3 ½ tag 35 d.
74
Item dems Eysencholben sun 2 ½ tag 25 d.
Stainprechern
Item dederunt dem Mathia Mexsnär stainprechen hinder der Cherslin im graben 2 ½ tag 5 g(roschen).
Item dem Chawczenpach 2 ½ tag 5 g(roschen).
Summa 6 ß 27 d.
Nota dÿ funft wochen nach phingsten an sunibenttag [VI 17–23, 24].
Stainprecher
Item dederunt dem Mathia Meyxsnär stain zu prechen hinder der Cherslin im graben 5½ tag 11 g(roschen) per 2 g(roschen).
Item demx Chawczenpach 5½ tag 11 g(roschen).
Hasplär
Item dem Perichtolden schut und stain am haspel aus dem graben pei den stainprechern 5½ tag 55 d.
Item dem Eysuogel 5½ tag 55 d.
Item dems plinten sneider sun 5½ tag 55 d.
Item Niclasen vasczicher 5½ tag 55 d.
Item dem Silberburich 5½ tag 55 d.
Item Hannsen Grupel 5½ tag 55 d.
Item dederunt 2 chubel zu solen 4 d.
Summa 2 lb 8 d.
fol. 15v
Nota dy secht wochen nach phingsten Petri et Pauli apostolorum [VI 24–30].
Stainprecher
Item Johan stain prechen im graben hinderm Kuepalkch55 4 tag 84 d.
Item Jacoben von Phingsten 4 tag 84 d.
55 1458 Januar 12 verkauften Nikolaus Kuepaligkch und seine Frau Barbara zusammen mit vier weiteren Personen dem Stifte Altenburg einen Weingarten zu Oberretzbach (FRA II/21, 335, n. XXI; Gesch. Beil. 6, 427). Jorig Khuepalk, Bürger von Weitra, erkaufte 1481 Juli 19 die Wiese Hayderin zwischen Altweitra und Unserfrau von Peter Hoffleischakher (StAW, Urkunden B 104). Das 1499 im Besitz der Khuepallgin befindliche Haus an der Oberen Zeile (HKA, Urbar 1129, fol. 3r ; heute Rathausplatz Nr. 28) läßt sich mit dem hier genannten, das an der Stadtmauer gelegen war, nicht identifizieren.
75
Item dederunt Erharten mulner von czwain laden ze dachken uber 2 pukxsen dacz hoff 2 g(roschen).
Summa 6 ß 2 d.
Nota dy subent wochen, darinn sand Vlr(eichs) tag ist gestanden [VII 1–7].
Item Hannsen mawrer vor Tor zu mawern mit rabenstain hinderm Khuepakch im graben 1 tag 20 d.
Item Merten im Khuelhoff 1 tag 20 d.
Stainprecher
Item dem Johan stain precheny hinderm Kuepalkch 4 tag 12 g(roschen).
Item dederunt Jacoben von Phingsten 4 tag 12 g(roschen).
Summa 6 ß 28 d.
Nota dy acht wochen nach phingsten, darin sand Margreten tag ist gestanden [VII 8–14].
Item maister Vlr(eich) den zawn herin zu pintten hinder Jorigen Schuster und auf der statmawr stieg zu machen 2 tag 40 d.
Item dem Hane 2 tag 40 d.
Item dem Rastenfelder 2 tag 40 d.
Item dem Eczinger 1 tag 20 d.
Stainprecher
Item Johan stain prechen hinderm Kuepalkch 3 tag 9 g(roschen).
Item Jacoben von Phingsten 3 tag 9 g(roschen)z.
Item dederunt dem Hiersen, das er khalich hat von dem kalichoffen gefürt zu dem polberich an der Reyd56 zu verberffen 2 g(roschen).
fol. 16r
Mawrer
Item maister Thaman57 das polberich zu verferffen und ze tunichen an der Reyd 1 tag und 1 tag mit rabenstain ze mawern im graben darneben 40 d.
56 Bollwerk an der Reit, d.h. an der Biegung . Vielleicht jenes turmartige Befestigungselement an der konkav eingeschwungenen Mauer gegen die Lainsitz zu, das sich etwa hinter dem Haus Lange Gasse Nr. 142 befunden hat (KNITTLER, Befestigung).
57 Meister Thaman erscheint 1426 April 3 als Thaman Mawrrer von sand Wolfgang, als er mit Bürgermeister, Rat und Gemeinde der Stadt Weitra einen Vertrag über die Errichtung eines partgraben (Barbakan, Zwinger). von dem vorhoff unczt an das ober torr, mit funff tuern
76
Item dederunt dem klain Petern58 2 tag 40 d.
Knecht
Item dem Schreinär merter machen und raichen 2 tag 20 d.
Summaaa 12 ß 20 d.
Nota dy newnt wochen nach phingsten an suntag Marie Magdalene [VII 15–21, 22].
Item dederunt den wagnarn von Wuldscha59 umb 4 schieben zu der grassen pux-schen gen hoff 15 g(roschen).
Mawrer
Item dederunt maister Thaman zu ferberffen am polberich an der Reyd 2 tag 40 d .
Item dederunt dem klain Petern 2 tag 40 d.
Item dederunt dem Schreynner 2 tag 20 d, der in morter gemacht und geraicht hat.
Stainprecher
Item Johan stain zu prechen hinderm Kuepalkch 4 ½ tag 3 ß 4 ½ d per 3 g(roschen).
Item dem Jacoben von Phingsten 4 ½ tag 3 ß 4 ½ d.
Item dederunt Jorigen vom Royten am kalich 6 ß d.
Summa 2 lb 3 ß 5 d.
fol. 16v
Nota dy zehent wochen nach phingsten, darin sand Jacobs tag ist gestanden [VII 22– 28].
Stainprecher
Item Jacoben von Phingsten stain zu prechen pey dem polberich hinderm Chue-palkch 5 tag 15 g(roschen) per 3 g(roschen).
dreyzehen ellen hoch auz dem grunt und dy partgrabenmawrn zehen ellen hoch mit der dykch, als dysew partgrabenmawr ist nyderhalb des obern tor für einen Betrag von 68 Pfund Pfennige Wiener Münze und 20 Groschen Leihkauf schloß (FRA III/4, 91 f., n. 37). Vgl. dazu die Einleitung S. 26 f.
58 Klain Peter war der Vetter des Maurermeisters Thomas (wie Anm. 57).
59 Wultschau D, OGem. Moorbad Harbach, PB Gmünd.
77
Item Johann 5 tag 15 g(roschen).
Summa 7 ß.
Nota dy ayndlefft bochen, darinn sand Stephans tag ist gestanden [VII 29–VIII 4].
Item maister Thaman das haÿmeÿd pey dem pharhoffekk60 zu verdykchen, im grunt zu rawmen 1 tag 20 d.
Item dem Eysencholben 1 tag 12 d.
Item dem Schramen 1 tag 12 d.
Item dem Schreiner 1 tag 11 d.
Item dem Eysuogel 1 tag 12 d.
Item Hannsem mawrer vorm Tor zu mawern mit rabnstain peÿ dem polberich an der reyd 5 tag 3 ß 10 dbb.
Item Merten im Chuelhoff 5 tag 3 ß 10 d.
Item mit dem Chellersmid abgeraÿt, den stainprechern zu spiczen, 5 ß 13 d.
Stainprecher
Item Johann stain ze prechen hinderm Kuepalkch im graben 5 tag 3 ½ ß d per 3 g(roschen).
Item Jacoben von Phingsten 5 tag 3 ½ ß.
Summa 2 ½ lb 9 d.
fol. 17r
Nota dy XII wochen nach phingsten, darinn sand Larenczen tag ist gestanden [VIII 5–11].
Item maister Thaman inn grunt zu rawmen 5 tag 3 ß 10 d.
Item dem Eysencholben schutt aus dem grunt zu graben, zu tragen und ze raw-men 5 tag per 12, 60 d.
Item dem Eysuogel 5 tag 60 d.
Item dem Schram 5 tag 60 d.
Item Andre von Waidhoffen61 3 tag 36 d.
Item dem jungen Eysencholben 5 tag per 10, 50 d.
Item dem Schreinär 5 tag 50 dcc.
Item dem Sparnranfft62 ain achs under ain santtruchen und dy santtruchen zu machen 4 g(roschen).
60 Ein gemauertes, das Pfarrhofeck und den Gnämhertleinsturm verstärkendes Vorwerk. Vgl. auch fol. 18r, wo vom Zwingereck die Rede ist.
61 Wahrscheinlich Waidhofen an der Thaya St, PB Waidhofen an der Thaya.
78
Czimerlewt
Item maister Vlr(eich) zu czimern an dem gang uber den graben, dy slatür zu machen 5 tag 3 ß 10 d.
Item Vlr(eich) Hane 5 tag 3 ß 10 d.
Item dederunt Micheln pinter umb 2 zuber, 2 mertterschaffel, 1 schaphen, 1 po-tig ze pinten 26 d.
Item dem Hanns Silberbeys im stainpruch pey dem valschen turn zu pesrung ½ lb d.
Item dems vaszicher knechten zway vas kalich abzuzichen 8 d.
Stainprecher
Item Johan stain ze prechen hinderm hoffstadel im graben 5 tag 3 ½ ß d.
Item Jacoben von Phingsten 5 tag 3 ½ ß d.
Item umb 6 multern 16 d.
Summa 4 lb 64 d.
fol. 17v
Nota dy XIII wochen nach phingsten Assumcionis Marie [VIII 12–18].
Mawrer
Item maister Thaman das ekk am czwinger pey Genämhartleins tuern zu verdik-chen 5 tag 3 ß d 10 d.
Item Siman seim aydem63 4 tag 80 d.
Item dem grassen Petern64 5 tag 3 ß 10 d.
Item dem klain Petern 5 tag 3 ß 10 d.
Knecht
Item dem Weysheÿtlein merter machen 4 tag per 12dd 48 d.
Item dem Eysenkolben 5 tag 60 d per 12.
Item dem Eysuogel 5 tag 60 d.
Item dem Schram 4 tag 44 d.
Item des plinten sneyder sun 30 d.
Item jung Eysencholben 5 tag 50 d.
Item Strabpauch 5 tag 50 d.
Item Stokcher 3 tag 30 d.
62 Der Name Spar(e)nra(n)f(f)t ist erstmals 1417 in Schagges (OGem. Unserfrau-Altweitra) überliefert (PONGRATZ, Familiennamen, 137).
63 Siman Maurer wird 1426 als Eidam (Schwiegersohn) von Meister Thomas bezeichnet (wie Anm. 57).
64 Gros Peter war der Schwager von Meister Thomas (wie Anm. 57).
79
Item Schreinär 5 tag 50 d.
Item 1 d umb 1 sayl zu 1 wag an 1 wasserstangen.
Rabmawrer
Item Hannsen vorm Tor zu mawern mit rabenstain hinderm Kuepalkch inn gra-ben 3 tag 60 d.
Item Merten im Chuelhoff 3 tag 60 d.
Stainprecher
Item Johann stain zu prechen hinderm hoffstadel 4 tag 12 g(roschen).
Item Jacoben von Phingsten 4 tag 12 g(roschen).
Czimerlewt
Item maister Vlr(eich) zu dekchen auf dem Genämhertleins tuern 2 tag 40 d.
Item dem Hane 2 tag 40 d.
Summa 4 lb 7 ß 1 d.
fol. 18r
Nota dy XIIII wochen nach phingsten Bartolomei [VIII 19–25].
Item maister Taman zu mawern und zu verdikchen am zwingerekk pey Genäm-hartleins turn 5 tag 3 ß 10 d.
Item dem grossen Petern 3 ß 10 d.
Item dem Gnoten65 3 tag 60 d.
Item dem kklain Petern 5 tag 3 ß 10 d.
Item Siman 5 tag 3 ß 10 dee.
Knecht
Item dem Eysencholben 5 tag 60 d.
Item dems plinten sneyder sun 5 tag 50.
Item dem Strapauch 5 tag 50 d.
Item dem Stokcher 5 tag 50 d.
Item Anderlein von Waidhoffen 1 tag 10 d.
Item dem Eysuogel 5 tag 50 d.
Item dem jungen Eysencholben 5 tag 50 d.
Item dem Grupel 4 tag 40 d.
65 Ein Zusammenhang des Maurers Gnet mit dem 1411 Februar 28 genannten, in der Pekchn-gassen gesessenen Johannes Gnot/Gnöt und dessen Familie (Gesch. Beil. 6, 407), der nach dem „Registrum ecclesiae“ um 1423 den Zehent von einem Garten vorm Oberen Tor an die Pfarrkirche reichte (PAW, 8B1), konnte nicht hergestellt werden. Der Name Gnet/Guet (Michael filius Gnetonis) erscheint auch in dem noch ins 14. Jahrhundert reichenden Teil des Pfarrzechgrundbuchs (PAW, 8A1, fol. 3r ).
80
Item dem Convears 4 tag 40 d.
Item dem Schram 5 tag 60 d.
Item dem Schreinär 5 tag 50 d.
Item Weysheyptlein merterknecht 5 tag 60 d.
Czimerlewt
Item maister Vlr(eich) stieg zu machen auf der statmauer 3 tag 60.
Item dem Hane 3 tag 60 d.
Item Lewtolden von 1 tag holcz zu furen zu den plankchen pey den new … 30 d.
Rabmawrer
Item Hannsen mawr zu mawern mit rabenstain pey dem polberich an der Reyd 1 tag 20 d.
Item Merten 1 tag 20 d.
Item dem Stumär umb 2 steintrag 10 d.
Item dem saylär umb 2 saÿl zu den chubeln und zu dem slatewr 3 g(roschen).
Item umb 1 mertterhaw und 1 schaphen 2 g(roschen).
Item Johan stain zu prechen hinderm hoffkasten 5 tag 3 ½ ß d.
Item Jacoben von Phingsten 5 tag 3 ½ ß d.
Nota der bestand dem pharer sant und stain ze furen, dovonff man im geit 14 phunt,
den knechten 8 g(roschen) leykkauff und habent 5 g(roschen).
Item habet Bartolomei [VIII 24] 4 lb d.
Item habet an suntag nach Egi(di) [IX 2] 4 lb d.
Item Philip des uberreiter knecht dederunt an matag nach Exultacio sancte crucis [IX 17] 12 ß.
Item habet an suntag vor Michahelis [IX 23] 2 ½ lb d.
Item habet an matag vor Michahelis [IX 24] 2 lb d.
Fridel von sein wegen und dy stewr ist im daran abgeganen. Also ist der pharer beczalt.
Item dederunt dem pharer 1 lb ze pessrung.
Item dederunt dem pharer 1 lb ze pessrung.
Summa 22 ½ lb 6 d.
fol. 18v
Nota dy XV wochen nach phingsten, darinn sand Giligen tag ist gestanden [VIII 26–IX 1].
Item maister Thaman ze mawern am ek ze verdikhen pey Genamhertleins turn 5 tag 3 ß 10 d.
Item dem grossen Peter 5 tag 3 ß 10 d.
81
Item dem klain Petern 5 tag 3 ß 10 d.
Item Siman 5 tag 3 ß 10 d.
Item dem Gnotten 5 tag 3 ß 10 d.
Item dem Prawnn 2 taggg 40 d.
Knecht
Item dem Weisheyplein merterknecht 5 tag 60 d.
Item Grupel 4 tag 40 d.
Item Eysuogel 5 tag 50 d.
Item Schram 4 tag 40 d.
Item des plinten sneyder sun 5 tag 50 d.
Item Schreinär 5 tag 50 d.
Item jung Eysencholben 5 tag 50 d.
Item Niclas vom Rwkkers66 5 tag 50 d.
Item dem Confears 4 tag 40 d.
Item Nicolasch vom Wudbeis67 5 tag 50 d.
Item Christoffen 5 tag 50 d.
Item dem jungen Cherslein 4 tag 40 d.
Item dem Strabpauch 5 tag 50 d.
Item Stephan wachtsager, das er den gankch im grabenhh hinderm hoffstadel gemacht hat, do man dy schüt aus hat tragen, 20,
item 3 d umb 1 multern.
Czimerlewt
Item maister Vlr(eich) dy tür durich den gatern ze machen und dy seyllen inczu-graben zu den plankchen an der Kir(ch)lewten zu den plankchen 1 tag 20 d.
Item dem Hane 1 tagt 20 d.
Steinprecher
Item Johann stain ze prechen hinderm hofstadel 2½ tag 7½ g(roschen).
Item Jacoben von Phingsten 2½ tag 7 ½ g(roschen).
Item dem Pinter im Winkhel68 von 4 treg zu kalich ze pinten, zway viertal schaff zu mertter 4 g(roschen).
Summa 5 lb 5 ß 6 d. (recte 5 lb 4 ß 16 d).
66 Rieggers D, StGem. Zwettl–Niederösterreich, PB Zwettl.
67 Budweis St, tschech. České Budějovice, Südböhmen.
68 Pinter im Winkchl zinste nach dem Spitalgrundbuch von 1407/25 ff. für eine Leite beim Kalkofen im Ledertal 6 Groschen (PAW, Bücher 8F1, fol. 28r). Das Toponym „Wink(e)l“ findet sich in Weitra mehrfach. So nennt das Spitalgrundbuch neben dem Stifter Wink-chelmulner (fol. 1r) auch den steg … niderhalb der Winkchmull (fol. 28r), so daß die 1622 für die Pruckmühle (Mühlgasse Nr. 106) überlieferte Bezeichnung Winkelmühle (Häuser-geschichte) erheblich früher in Gebrauch gestanden sein muß. 1499 diente Peter Weber von einem Überländ im Winckl 10 ½ d (HKA, Urbar 1129, fol. 21 ). Hier könnte die Gegend bei der sogen. „Brandstatt“ „zwischen Winkelweg und Zwettlerstraße“ gemeint sein, wo die Weitraer Fronleichnamsbruderschaft 1622 einen Acker besaß (Gesch. Beil. 6, 573).
82
fol. 19r
Nota dy XVI wochen nach phingsten Nativitatis Marie virginis [IX 2–8].
Mawrer
Item maister Taman zw verdikchen das ekk am czwinger pey Genamhertleins turn 5 tag 3 ß 10 d.
Item seim aydem 5 tag 3 ß 10 d.
Item dem grossen Petern 5 tagii 3 ß 10 d.
Item dem klain Petern 5 tag 3 ß 10 d.
Item dem Trampel 5 tag 3 ß 10 d.
Item dem Gnoten 5 tag 3 ß 10 d.
Item Hannsen vom Sweykkers69 3 tag 60 d.
Knecht
Item morterknekcht 4½ tag 50 d.
Item dem Kerslein 2 tag 20 d.
Item Taman Ledrär von Freinstat 2 tag 20 d.
Item Christoffen 5 tag 50 d.
Item dem Schram 3½ tag 35 d.
Item dem Eysencholben 5 tag 50 d.
Item dem Eysuogel 3½ tag 35 d.
Item dem Schreinär 5 tag 50 d.
Item dem Confears 5 tag 50 d.
Item Niclein vom Ruckkers 5 tag 50 d.
Item dem Strobpauch 5 tag 50 d.
Item dem Pinter im Winkchel umb 2 kwbel 26 d.
Item Fridlein in der Reyttergasen70 1 podem in aim kalichfass ze legen 3 d.
69 Schweiggers M, PB Zwettl.
70 Die Reiter- oder Rittergasse wird exakt 1376 Mai 22 erstmals faßbar: Dietreich der Chuer(s)near gehaissen der Rechshaimer gesessen in der Rittergassen diente dem Pfarrer jährlich 45 d (HAMMERL, Urkunden, 331, n. 7). Ins spätere 14. Jahrhundert stellt sich auch der Eintrag im Pfarrzechgrundbuch: Item Úlricus in platea militum extra murum de agro 12 d (PAW, Bücher 8A1, fol. 4r). 1389 August 3 heißt es: ein Haus, daz gelegen ist in der statt an dem eckh in der Reitergassen pei dem vreithofe (StAW, Urkunden B 28). Wie eine Ur-kunde von 1452 März 18 (Gesch. Beil. 14, 13) erkennen läßt, ist hier (im Pfarrhofgarten?) auch mit einigen schon im 15. Jahrhundert abgekommenen Häusern zu rechnen: darauff unser farvadern pharer zu Weitra gestyft und zinsper holden vor zeiten gehabt habent. 1423 unterscheidet dann das „Registrum ecclesiae“ (PAW, Bücher 8B1) zwischen der Reitter-gassen (extra murum) und der Reittergassen in der stadt, wobei sich letztere mit Nennung des Baderhauses, des Mesnerhauses (vgl. auch HAMMERL, Urkunden, 349, n. 55, zu 1425 Mai 16) und des Hauses des Benefiziaten Artolf mit der heutigen Pfarrhofgasse identifizie-ren läßt. Für die Reitergasse außerhalb der Mauern gibt es noch einen Beleg 1802, als der Stadtmagistrat die Errichtung eines Kleinhauses (Promenade Nr. 154) auf Überländgründen in der Reitergasse hinter der Schießstatt beim alten Blockhaus (Pulverturm) genehmigte (Gesch. Beil. 6, 506).
83
Czimerlewt
Item Vlr(eich) ze plankchen an der Kirichlewten 2 tag 40 d.
Item dem Hane 2 tag 40 d.
Stainprecher
Item Johan stainprechen hinderm hofstadel 5 tag 3½ ß per 3 g(roschen).
Item Jacoben von Phingsten 5 tag 3½ ß.
Summa 6 lb minus 1 d.
fol. 19v
Nota dy XVII wochen Exultacio sancte crucis [IX 9–15].
Item maister Thaman ze mawern pey Genämhertleins turn 5 tag, habet 3 ß 10 d.
Item seim aidem 5 tag 3 ß 10 d.
Item dem grossen Petern 5 tag 3 ß 10 d.
Item den klain Petern 5 tag 3 ß 10 d.
Item dem Trampel 5 tag 3 ß 10 d.
Item dem Genoten 4 ½ tag 3 ß djj.
Item Hanns vom Manshalm71 3 tag 60 d.
Knecht
Item merterknecht 3 tag 33 d.
Item Christoffen 5 tag 50 d.
Item dem Grupel 5 tag 50 d.
Item Hanns Stokchlein 5 tag 50 d.
Item dem Schram 5 tagt 50 d.
Item dem Eysencholben 5 tag 50 d.
Item dem Eysuogel 5 tag 50 d.
Item dem Schreinär 5 tag 50 d.
Item dem Confers 5 tag 50 d.
Item dem Ledrär von Freinstat72 5 tag 52 d merter machen.
Item Niclasen vom Rukkers 3 tag 30 d.
Item dem Strobpauch 5 tag 50 dkk.
Item Erharten Topel73 umb 2 fueder gebelstain 2 g(roschen).
fol. 20r
Cimerlewt
Item Vlr(eich) ze zimern an der Kirichlewten ze plankchen 1 tag 20 d.
71 Mannshalm D, StGem. Zwettl–Niederösterreich, PB Zwettl.
72 Freistadt St, PB Freistadt (OÖ).
73 Nach dem „Registrum ecclesiae“ von 1423 erscheint Erhard Toppel als Zinspflichtiger auf der Widen, also in dem an den Pfarrhof angrenzenden Bezirk (PAW, Bücher 8B1).
84
Item dem Hane 1 tag 20 d.
Item Stephan Churnär von plankchen ze tragen 13 d und zu rawmen.
Stainprecher
Item Johan stain prechen hinderm hofstadel 5 tag 3½ ß d.
Item Jacoben von Phingsten 5 tag 3 ½ ß d.
Summa 6 lb 52 d.
Nota dy XVIII wochen nach phingsten Mathey apostoli et ewangeliste [IX 16–22].
Item maister Taman zu verdikchen den zwinger pey Gnamhertleins turn 5 tag 3 ß 10 d.
Item seinem aydem 5 tag 3 ß 10 d.
Item dem grassen Petern 5 tag 3 ß 10 d.
Item dem klain Petern 5 tag 3 ß 10 d.
Item Trampel 4 tag 80 d.
Item dem Gnoten 5 tag 3 ß 10 d.
Knecht
Item morterknecht 5 tag 55 d.
Item dem Schram 3 tag 30.
Item Eysencholben 5 tag 50 d.
Item Christoffen 5 tag 50 d.
Item Lederer von Freïnstat 5 tag 50 d.
Item dem Confers 5 tag 50 d.
Item Eysuogel 4 tag 40 d.
Item dem Stokchlein 4 tag 40 d.
Item Grupel 5 tag 50 d.
Item Strobpauch 5 tag 50 d.
Item Schreinar 4 tag 40 d.
Rabmawrer
Item Hannsen vorm Tor ze mawern im graben mit rabenstain hinder Gënleim Pinter 1 tag 20 d.
Item Merten im Chuelhoff 1 tag 20 d.
fol. 20v
Stainfert
Item umb 1 hwrd zu santberffen 12 d.
Item Paullem Pekchen umb 11 multern 32 d.
85
Item dem Fladrem74 2 fert gebelstain 2 g(roschen).
Item Lewtolden 1 fert 1 g(roschen), 1 fert laden 4 d.
Item Jacel Lerntrog75 1 fart 1 g(roschen).
Item dem Ollar 1 fart 1 g(roschen)ll.
Stainprecher
Item Johann stainprechen 4 tag hinderm hoffstadel und 1 tag an der Kirichlew-ten und seim gesellen paiden 7 ß d.
Item dem Rainsberich dem statvolkch nachzuseen und abzuczichen 4 tag 40 d.
Czimerlewt
Item maister Vlr(eich) 11 tream ze ubersneiden und zu legen auf den verdychten turn 20 d.
Item dem Hane ½ tag 10 d.
Nota das man Jorigen von Reÿtten76 an dem kauff umb den kalich gegeben ha-ben an eritag vor Michahelis [IX 25] dems Wildug [?] gesel 4 lb 60 d.
Item so habent sy im gegeben von seiner wegen an suntag nach Michels tag [IX 30] dem Nichlas vom Budbeins 3 lb 50 d.
Item habet an eritag nach Michahelis [X 2] 4 lb d.
Item habet an suntag nach sand Cholmans tag [X 14] 2½ lb minus 10 d.
Item habet von Gengleim Pinter eodem die [X 14] 2 lb d, facit 16 lb 14 vas ka-lich.
Summa 22 lb 38 d.
fol. 21r
Item nota dy wochen dy XIX nach phingsten vormm sand Michels tag [IX 23–29] und dy XX wochen nach Michelis [IX 30–X 6].
Maister Thaman zu mawern das hameyd zu verdikchen 1 tag und und dy XX wochen 6 tag ½ lb d 20 d.
Item seim aydem dy zwo wochen 7 tag ½ lb 20 d.
Item dem grassen Petern 7 tag ½ lb 20 d.
Item dem klain Petern 7 tag ½ lb 20 d.
74 Vielleicht der 1444 Mai 20 genannte Bäcker Peter Fladrein (FRA III/4, 96, n. 43). 1444 Juni 3 kaufte Peter Fleadrein, Bürger zu Weitra und Brudermeister der Liebfrauenzeche zu Unserfrau, vom dortigen Pfarrer Goerg Chuelhoffear von der Herrschaft Weitra lehnbare Gülten zu Reinpolz für die Zeche (HAMMERL, Urkunden, 353, n. 68). 1450 Februar 27 wird er als Ratsbürger bezeichnet (Gesch. Beil. 6, 423).
75 Jakob Lerntrog war 1444 Zechmeister der Weitraer St.Peters-Pfarrkirche und ließ mit Kir-chengeld zwölf neue Brotbänke am Rathaus zimmern (FRA III/4, 95, n. 43; Gesch. Beil. 6, 421).
76 Jorig von Reytten, vgl. Anm. 21.
86
Item dem Gnoten 6 tag ½ lb d.
Item dem Trampel 7 tag ½ lb 20 d.
Knecht
Item dem morterknecht 7 tag 77 d.
Item Confers 7 tag 70 d.
Item dem Grupel 6½ tag 65 d.
Item Chrysstoffen 7 tag 70 d.
Item dem Eysuogel 6 tag 60 d.
Item dem Eysencholben 5 tag 50 d.
Item Ledrar von Freinstat 7 tag 70 d.
Item Stokcher 7 tag 70 d.
Item dem Strabpauch 4 ½ tag 35 d.
Item dems Ruetherner knecht 4 tag ir czwain 40 d.
Item dem Schreinär 3 tag 30 d.
Item dem Schram 1 ½ tag 15 d.
Item dem Ruetherner ledrär 2 tag im Hausschachen holcz nyderzuslagen 20 d.
Item Hannsem Lafelder 2 tag 20 d.
Item dem Schram 2 tag 20 d.
Item dem langen Witter 2 tag 20 d.
Item Hainczlein Ledrär 2 tag 20 d.
Item Hannsen mawrer zu mawern mit rabenstain hinder Genlein Pinter im gra-ben 2 tag 40 d.
Item Merten im Chuelhoff 2 tag 40 d.
fol. 21v
Czimerlew[t]
Item maister Vlr(eich) zu czimern, tram ausczusneyden im Hawsschachen 2 ½ tag 50 d.
Item dem Hane 2½ tag 50 d.
Item Erharten Topel 2 fert stain zu gebelben 2 g(roschen).
Item dem Lerntrog 4 fert 4 g(roschen).
Stainprecher
Item Johan stainprechen pey den mawrern an der Kirichlewten 7 tag 21 g(roschen).
Item Jacoben von Phingsten 7 tag 21 g(roschen).
Item dem Rainsberich stainprechern und den grabern nachzuseen 8 tag 14 g(roschen).
Item dem Silberburich 4 tag 48 d.
Summa 8 lb 74 d.
87
Nota dy XXI bochen nach phingsten Cholomani [X 7–13].
Item maister Taman zu mawern pey Genamhertleins türn zu verdikchen 3 tag per 16 48 d.
Item seim aydem 3 tag 48 d.
Item dem grossen Petern 3 tag 48 d.
Item dem klain Petern 3 48 d.
Item dem Gnotlein 2 tag 40 d.
Item dem Trampel 2 tag 32 d.
fol. 22r
Knecht
Item dem morterknecht 3 tag 33 d.
Item dem Christoffen 3 tag 30 d.
Item Confaers 3 tag 30 d.
Item dem Schreinär 2 tag 16 d.
Item dem Strapauch 2 tag 16 d,
item 1 d umb nagel.
Item dem jungen Eysencholben 2 tag 16 d.
Item dederunt dem Stokcher 3 tag 30.
Item dem Grupel 3 tag 30 d.
Item dem Ledrär 3 tag 24 d.
Item dem Eysuogel 3 tag 30.
Stainprecher
Item Johan stain ze prechen nn pey dem falschen turn im graben 4 tag 84 d.
Item Jacoben von Phingsten 4 tag 12 g(roschen).
Item dem Weyshewptlein 4 g(roschen) umb chuntschafft gegen dem hawptmann gen Waidhoffen77.
Item dem Rainsberich stain ze prechen abzerawmen 3 tag 36 d per 12.
Item dem Silberburich 3 tag 36 d.
Summa 3 lb 68 d.
fol. 22v
Nota dy XXII wochen, darinn sand Gallen tag ist gestanden [X 14–20].
Mawrer
Item maister Taman zu verdikchen den czwinger 3 tag 48 d.
Item seim aydem 3 tag 48 d.
Item dem grossen Petern 3 tag 48 d.
Item dem klain Petern 3 tag 48 d.
77 Vgl. Anm. 61.
88
Knecht
Item morterknecht
Item dem Schermar 3 tag 24 d.
Item aim von Krems78 3 tag 24 d.
Item Hannsen dems Ruetherner knecht 2 tag 16 d.
Item dem Ledrär 3 tag 24 d.
Item dem Eysuogel 3 tag 24 d.
Stainprecher
Item dem Silberburich stain ze prechen hinderm hofstadel 3 tag per 12 36 d.
Item dem Rainsberich 3 tag 36 doo.
Rabmawrer
Item Hannsen vorm Tor ze mawern mit rabenstain im graben hinderm Genlein Pinter 4 ½ tag 72 d.
Item Merten im Chulhoff 4½ tag 72 d.
Item dederunt dem Lerntrog von 4 fert tramen zu furn zu dem newn turn 4 g(roschen).
Item dem Topel 3 fert 3 g(roschen).
Stainprecher
Item Johan stain prechen pey dem flaschen [!] turn 4 tag 12 g(roschen).
Item Raben 4 tag 12 g(roschen).
Summa 3 lb 17 d.
fol. 23r
Nota dy XXIIIpp wochen, darinn sant Siman und sand Judas ist gestanden [X 21–27, 28].
Item maister Thaman zu mawern am new turn auf dem czwinger 4 tag 64 d.
Item seim aydem 4 tag 64 d.
Item dem grossen Petern 4 tag 64 d.
Item dem klain Petern 4 tag 64 d.
Knecht
Item Chunczen von Krems 4 tag 32.
Item dem Ledrär aus der Freinstat 4 tag 32 d.
Item Hannsen dems Ruetherner knecht 4 tag 32.
Item Micheln auch Ruethers [!] knecht 4 tag 32.
Item dem Eysuogel 1 tag 8 d.
Item als dy gevangen pracht sind worden, dem Weÿshewplein umb kuntschafft auf den hwsnikk 13 g(roschen).
78 Krems an der Donau St.
89
Rabmawrer
Item Hannsen vorm Torr ze mawern mit rabenstain im graben hinder Gengleim Pinter 3 tag 48 d.
Item Merten im Chuelhoff 3 tag 48 d.
Item dederunt dem Jorigen Koch79 von den gefangen im scherigenstokch ze hue-ben 7 g(roschen).
Item 4 d umb spean.
Item dem Schemer chursnär, das er dem Hane pey dem nydern tar zu der slapruk 1 tag 8 d.
Item dem Reinbolten80, das er di puxsenstain, dy man in dy hussen geschochen hat, von Reinbolcz81 herin pracht hat, 6 d.
fol. 23v
Stainprecher
Item Johann stain ze prechen im graben pey dem valschen turn 5½qq tag 3 ß und 26 d.
Item dem Raben 5½ tag 3 ß 26 d.
Czimerlewt
Item Vllreichen trem zu legen auf dem new turn und ain rinen zu legen auf dem wëgk 3 tag 48 d.
Item dem Hanne 4 ½ tag 72 d.
Summa 4 lb 38 d.
79 Im Grundbuch des Bürgerspitals von 1407/25 ff. wird ain gertl gelegen pey des Kchochs weyer genannt (PAW, Bücher 8F1, fol. 28r; vgl. auch Gesch. Beil. 6, 534), der wohl nahe dem Weg nach Spital zu suchen ist.
80 Das im Dorfe Reinpolz (vgl. Anm. 81) gesessene kleinadelige Geschlecht der Reinbo(l)t reicht wohl noch ins 14. Jahrhundert zurück und dürfte den dortigen Hof, in den umliegen-den Dörfern sonst meist Amtmannsgut, besessen haben (KNITTLER, Herrschaft Weitra, 50, Anm. 3). 1430 Februar 1 belehnte Joerig Greaffl, Pfleger der Herrschaft Rappottenstein, als Vormund des Pertlme Kastner den Michl Reinbot als Erben seines Bruders mit einigen Le-henstücken der Veste Wasen bei Oberlembach (HAMMERL, Urkunden, 350 f., n. 60). Die-sem folgte der seit 1478 genannte „edel vest“ Jorig Reinbolt vom Reinbolts (Gesch. Beil. 6, 633; HAMMERL, Urkunden, 361, n. 90) im Besitz des Gutes nach. Letzterer zinste 1499 für den Hof 24 d Michaelidienst der Herrschaft Weitra (HKA, Urbar 1129, fol. 69v). Dessen 1493 genannter Neffe Wolfgang (Gesch. Beil. 6, 435) dürfte unter der Bezeichnung „Rein-uoldt“ auch ein Burgrechtshaus im Viertel bei dem Oberen Tor (fol. 14r; heute Rathausplatz Nr. 8) besessen haben. 1494 gab es Unstimmigkeiten wegen seiner Steuerleistung (Bür-germeisterrechnung, fol. 1r). Bemerkenswert ist eine Urkunde von 1501 Juni 27 über eine berednuss zwischen Bürgermeister, Richter und Rat der Stadt Weitra auf der einen und dem Spitalskaplan Hannsen Zopl auf der anderen Seite über den Neubau des abgebrannten Kaplanhauses, die über Vermittlung des Hauspflegers Nicklas Ratschucz sowie der Adeli-gen Peter Khunigsuelder, Wolffgang Reinbolt und Valentin Rentmeister zustande gekom-men war (StAW, Urkunde B 111).
81 Reinpolz D, MGem. Großdietmanns, PB Gmünd.
90
Nota dy wochen Omnium sanctorum [X 28–XI 3].
Stainprecher
[Item] Johann stain ze prechen pey dem valsschen turn 4 tagrr 12 g(roschen).
Item dem Raben 4 tagss 12 g(roschen).
Mawrer
Item maister Thaman ze mawern auf dem new tor an der Kirichleiten 2 tag 32 d.
Item seim aÿdem 2 tag 32 d.
Item dem grossen Petern 2 tag 32 d.
Item dem klain Petern 2 tag 32 d.
Knecht
Item dem Ledrar von Freinstat mertter ze machen an der Kirichlewten zu dem tör 2 tag 16 d.
Item Fridleins swager in der Reittergasen 2 tag 16 d.
Item dem Eysuogel 16.
Item Eysencholben 2 tag 16 d.
Item Henslein dems Ruetherner knecht 1 tag 8.
Item jungen Kaiser 1 tag 8 d.
Summatt 12 ß 16 d.
fol. 24r
Nota dy wochen nach Omnium sanctorum [XI 4–10].
Item stainprecher
Johan stainprechen im graben hinderm Genglein Pinter 6 tag 18 g(roschen).
Item Jacoben von Phingsten 6 tag 18 g(roschen).
Item dem Eysuogel 2 tag holcz ze legen auf dem tam 16 d.
Item dem Eysencholben 2 tag 16 d.
Item Hansem dems Ruetherner knekcht 2 tag 16 d.
Summa 10 ß.
Nota dy bochen nach sand Merten tag [XI 11–17].
Stainprecher
Item dem Johan stain ze prechen 5 ½ tag 3 ß 27 d,
im graben pey dem falschen thurn 5 ½ tag 3 ß 27 d.
Summa 7 ß 24 d.
Nota di wochen, darinn sanduu Elspeten tag ist gestanden [XI 18–24].
Item Jacoben von Phingsten stain ze prechen im graben peÿ dem valschen turn 5 tag 15 g(roschen).
Item Johan 5 tag 15 g(roschen).
91
Item mit dem Cellersmid abgeraÿt vor dem purgermaister an suntag nach sand Katrein tag [XII 2] den stainprechern zewg zu spiczen 1 lb d.
Item den knechten 4 d trinkchgelt.
fol. 24v
Item Hannsen dem puxssenmaister in der wochen sand Katrein [XI 25–XII 1] dederunt 6 ß d.
Item habet 6 ß d an suntag nach Nicoli [XII 9].
Item habet Undecim milium virginum [X 21] 1 gulden.
Item dederunt maister Thaman dem mawrer zu pessrung 6 ß d.
Czimerlewt
Item maister Vlr(eich) dem 2 tag, das er dy hutten peÿ dem nidern tor verleÿst hat und dy släprukch gepessert 32 d.
Item dem Hane 1 tag 16 d.
Hasplär
Item dem Eysuogel am haspel pey dem obern tor das wass(er) auszukhern 6 tag 54 per 9.
Item dem Chawczenpäch 6 ½ tag 58 d.
Item Hannsem Grupel 6 ½ tag 58 d.
Item dederunt dem vasczicher von 14 vas kalich abzuczichen pey dem neu turn 60 d.
Item dederunt dem Tunchel umb 26 laden per 3 ½ d 3 ß, darin sol Michel Scharmer und Lewtolden an der stewr von des Tunchels auf di kamerm(aister) 60 d abgen.
Item dederunt dem hawptman an dem anlehen an sand Andres abent [XI 29] dem Reinbolten dacz dem czins 14 lb d.
Item an der czal vertrunkchen 10 d.
Item habent von dem Purklein an sand Tamans abent [XII 20] dacz dem richter82 6 lb.
Summa 20 lb 2 d und 6 lb.
82 Der Name des Weitraer Stadtrichters zum Jahre 1431 ist nicht überliefert. Da dieses Amt im 15. Jahrhundert zumeist durch mehrere Jahre ausgeübt wurde, kommt am ehesten der erber weys Niclas Chastnêr in Frage, der 1432 April 1 in einem Urfehdebrief als Stadtrich-ter bezeichnet wird (HAMMERL, Urkunden, 351, n. 62). Er wird als Bürger von Weitra erstmals 1428 Februar 3 genannt, als ihm der Weitraer Burggraf Jakob Seebekk Gülten im Dorfe Schagges verlieh (Gesch. Beil. 6, 414), und besaß nach dem Spitalgrundbuch (PAW, Bücher 8F1, fol. 28v, 29r, 31r) eine Wiese am Weyrpach pey dem chalichoffen, von deren Zins der Steg unterhalb der Winkchmull (s. Anm. 68) zu erhalten war, sowie Äcker beim Hausschachen (di Geyrinn) und am Stainpuchel. Er ist zu unterscheiden von Niklas dem Kastner, dem 1411 Dezember 5 von Herzog Albrecht V. die Veste Wasen samt Zubehör verliehen worden war (Gesch. Beil. 6, 629 f.) und dessen ungevogter Sohn Pertlme 1430 Februar 1 durch seinen Gerhaben Joerig Greaffl Zehente des Gutes Wasen verlieh (HAMMERL, Urkunden, 350 f., 60).
92
fol. 25r
Nota der bestand Johan und Jacoben von Phingsten stain zu prechen im graben hinder dem Chuepalkch an gehaben dy wochen, darinn sand Katrein tag ist ge-standen [XI 25–XII 1], dovon man gibt 6 lb d.
Item habent an sand Niclas tag [XII 6] 6 ß.
Item habent an suntag Nicolai [XII 8] 6 ß.
Itemuu habent an sand Thamans [XII 21] 1 lb d.
Item mit dem Chelersmid abgerait for dem purgermaister, das er dem Nicolas Rainsberich und dem Silberburich dem lucifär gespÿcz hat im graben hinderm hoffstadel umb sand Michels [IX 29] und sand Cholmans tag [X 13] 26 g(roschen), 4 obulos leikkauff.
Item dem Nicolasch Rainsberich im stainpruch 1 tag 1 g(roschen).
Wolt got.
fol. 25v
Nota dy bochen, darinn sand Niclas tag [XII 2–8] ist gestanden.
Item dederunt der Gnamhertlin umb hoffczins von desww pwxssenmaister wegen 3 ß d.
Summa 3 ½ lb 41 d.
Textkritische Anmerkungen:
a dem wiederholt.
b folgt gestr. 3 g(roschen) 30 d.
c folgt gestr. conassy [?] sibi 20 d.
d folgt Verweiszeichen, Fortsetzung auf fol. 8r.
e HS hat jarmarnmarkcht.
f folgt gestr. 15 ½ lb und 5 lb d.
g folgt gestr. Sib.
h folgt gestr. Item habent 60 d an suntag vor Jorig [IV 22]. Item habent dy funft wochen nach ostern [IV 22–28] 5 ß d und 10 d hat man dems plinten sneider [sun?] geben.
i folgt gestr. zu aim erik.
j übergeschrieben anstelle gestr. funft… Iudica.
k folgt gestr. dem Perichtold Swab 5 tag 10 g(roschen).
l folgt gestr. 10 lb.
m die letzten beiden Zeilen eingefügt.
n folgt 4 lb und gestr. 7 ß 25 d.
o folgt gestr. Item dem schreiber.
p folgt Trennlinie.
q folgt gestr. hinder.
r dem Chellersmid abgeraÿt wiederholt.
s folgt gestr. Item dem Foytten smyd auf rayttung hat er das holcz von der lawben und 12 ß d beraycz gelt, dy venster an der lauben czu vergeatern.
t folgt gestr. 6 ß 10 d und 2 ½ lb d.
u folgt Trennlinie.
93
v folgt gestr. Item dem Eysuogel 4 tag.
w folgt gestr. Czimerlewt. Item maister Vlr(reich)…
x folgt gestr. Matiha Mey.
y folgt gestr. an der Kirichleyten.
z folgt Trennlinie.
aa folgt gestr. 11 ß 20 d.
bb folgt Trennlinie.
cc folgt Trennlinie.
dd folgt gestr. 44 d.
ee folgt am Rand Absatz über Czimerlewt.
ff geyt wiederholt.
gg folgt gestr. 3 ß.
hh den gankch im graben wiederholt.
ii folgt gestr. 6 ß.
jj folgt gestr. Item dem Prawn.
kk folgt Trennlinie.
ll folgt gestr. Item dederunt dem Topel 2 fert 2 g(roschen).
mm übergeschrieben anstelle gestr. nach.
nn stain ze prechen wiederholt.
oo folgt gestr. Item dem puxsenmaister … an eritag nach Cho .. vor Undecim milium virginum 1 gulden.
pp XXIII über der Zeile nachgetragen.
qq folgt gestr. ½ lb.
rr folgt gestr. 9 g(roschen).
ss folgt gestr. 9 g(roschen).
tt folgt gestr. 2 lb 17 d.
uu folgt gestr. Merten tag.
vv folgt überflüssiges dederunt.
ww folgt gestr. purgerma.
fol. 26r
[Verrechnung der Salzniederlage]
Nota salzaufladung, dyweÿl der Caspar1* cze vasnacht [II 13] zu Wienn ist gebesen.
Item Hamerl vom Ortbeins2* hat aufgeladen an freitag nach Dorothe [II 9] Schelbenberg 36 kueffen, facit 12 ½ schokch 6 g(roschen) ,
dedit Fridreichen dem purgermaister3* dedit 8 schokch und 11 g(roschen),
dedit 1 tungen haring fur 4 schokch minus 5 g(roschen)a,
dedit ½ schokch.
Item Hamerl vom Ertbeins hat aufgeladen an matag nach Dorothe [II 12] Schelbenberg 18 kueffen per 21 g(roschen),
dedit 14 ½ meczen arybays per 65 d, facit 3 lb 6 ß 10 d,
94
item dedit 19 meczen per 31 und 1 quartale waicz, facit 2 ½ lb minus 3 d,
dedit beraÿt gelt 4 lb und 6 ß minus 1 d.
Item Eberhart Lanuelder4* tenetur Schelbenberg 6 kueffen per 21 g(roschen) von Hennslein vom Ortbein wegen, von dem hat er hewt und fel genumenb,
deditc 2 ½ lb,
tenetur 1 lb 6 g(roschen), darauf ist der Lanuelder seiner 2 lb beczaltd.
fol. 26v
Iteme
Itemf
Nota aufladung an phincztag Valentini nach Dorothe [II 14] g.
Itemh Pawl von Greczen5* hat aufgeladen an phincztag eodem der Schelbenberg 10 kueffen,
dedit 13 ß 2 di.
Item Prokch vom Greczen an phincztag Valentini [II 14] Schelbenberg 10 kueffen und vor ist er auch als vil schuldig, dafür Jacel von Nakalicz6* purgel ist gebesen, an dem allen hat er beczalt 2 ½ lb und ain tunnen hering fur 4 schokch minus 5 g(roschen),
dedit 5 g(roschen).
Itemj und hincz Meatlein dem Reschen hat er ubergeschafft tenetur 2 lb und 6 ß.
fol. 27r
Item Nicolae vom Greczen der payr an phincztag Valentini [II 14] 8 kueffen Schelbenberger,
dedit 1 tunnen hering fur 4 schokch minus 10 g(roschen),
tenetur sibi 1 schokch und 2k g(roschen), da ist das abgeganen dem Paulen von Greczen.
Nota aufladung an freytag nach Valentini [II 16]l .
Item Michel Fleyschacker7* tenetur umb ain tung haering 4 schokch und 5 g(roschen),
dedit 4 lb d,
item tenetur 1 tung hering umb 4 schokch minus 5 g(roschen).
95
Nota aufladung an samstag Juliane virginis [II 17].
Item Graba von Sweincz8* hat aufgeladen 10 kueffen, facit [et]
dedit 3 ½ schokchm.
Item Larencz von Witingaw9* hat aufgeladen 17 kueffen Schelbenberger, facit 5 ½ schokch,
dedit 24 meczen per 9 g(roschen), facit 6 lb 72,
dedit beraÿt gelt 2 schokch und 21 g(roschen).
fol. 27v
Item purgermaister hat ingenumen von des Kaspar geltschuld wegen von Jacoben von Witingaw an samstag Juliane virginis [II 17] 1½ schokch und 8 g(roschen),
deditn 10 g(roschen), tenetur 2 g(roschen).
Item Jenkw von Witingaw an samstag Juliane virginis [II 17] 7 kueffen Schelbenberg per 21 g(roschen) und 6 kueffen Mulbach per 18 ½ g(roschen),
dedit 16 ½ meczen waicz per 30, facit 16 ½ ß d, das ander hat er be-czalt mit beraytem gelt.
Item so hat er ingenumen von Henaslein vom Thawras10* an matag [II 19] 12 kueffen Schelbenberg per 20 g(roschen), und dy hat er aufgela-den dem Härbsleben per 21 g(roschen)o.
Itemp
Item so hat Taman Hopher11* aufgeladen dacz dem Casparn 22 meczen arrbays, das get den Casparn an zu verraiten.
Item uberreÿter hat den Märgerlein beczalt mit wol für 2 lb d.
Item dem uberreyter aufgeladen auf dem rat(haus) arybaisq 22 ½ meczen per 10 g(roschen) und von dem Casparn 22 ½ meczen.
Item und hat im der purg(ermaister) berait gelt geben 7 lb, daran sol er pringen 45 kueff Schelbenberg,
dedit 5 lb minus 30 d.
96
fol. 28r
Nota abladung an matag nach Kathedra Petri [II 26].
Item von dem Reichenpekchen von Spital12* 8 kueffen Schelbenberg, facit 2 schok und 40 g(roschen),
daran habet 1 tung haring fur 4 schokch und dy ubermass Gengel Pin-ter13* facit.
Item Fridel Morner tenetur 29 meczen waicz per 32 d.
Item aufladung an samstag vor vasnächt [II 10] dem Prokchen vom Greczen 8 kueffen, tenetur et facit 3 schokch minus 12 g(roschen).
Item Hanns Hoffleischer14* tenetur umb ain tung harinng 4 schokch mi-nus 5 g(roschen)r.
Textkritische Anmerkungen:
a folgt gestr. tenetur ½ schokch.
b folgt Verweiszeichen.
c folgt gestr. dem.
d folgt gestr. Item Prokch vom Graczen hat aufgeladen an samstag nach Dorothe [II 10] 10 kueffen Schelbenberg per 21 g(roschen), Jacob von Nakalicz ist purgel.
e folgt gestr. Item de Nicleins Pekchen15* witib tenetur 1 kueffen Schelbenberg an samstag nach Dorothe [II 10]. Item habet kueffen Mulbach umb (gestr. XIX groschen) 19 g(roschen).
f folgt gestr. Item so hat Fridreich burgermaister des gelts, so der Caspar hat ausgepiten, in-genumen von dem Zerear kramer von Stronicz16* an eritag nach Dorothe [II 13] 40 g(roschen).
g folgt nach Verweiszeichen gestr. Item Graba von Sweincz hat aufgeladen an phincztag Va-lentini [II 14] 12, dedit 3 schock, (gestr. tenetur 72 groschen) dedit 72 g(roschen).
h darunter Verweiszeichen.
i folgt gestr. Vlr(eich) im Pamach tenetur 1 ½ schok 4 g(roschen), Paul per se tenetur 1 schokch.
j davor Verweiszeichen.
k nach Streichung übergeschrieben. Verweiszeichen.
l folgt gestr. (mit zwei Verweiszeichen) Item Jacob Melczer von Sweincz 10 kueffen Schel-benberg, facit 3 ½ schock, dedit 1 tung hearing fur 4 schokch minus 12 g(roschen) und dar-zue hat er bereÿt gelt gegeben, das man im schuldig ist, 3 schokch (gestr. minus 12 gro-schen) 25 g(roschen). Item daran hat er 10 kueffen Schelbenberg und ist damit beczalt und daruber tenetur 5 g(roschen) et dedit 5 g(roschen).
m folgt gestr. und hat furgeben 1 ½ schok, ist man im schuldig.
n folgt Verweiszeichen.
o folgt gestr. Item so hat der Fridreich verkaufft 4 meczen aribays umb 40 g(roschen) minus 1 d ab dem rathaws.
p folgt gestr. Item und dem Drumel17* pekchen verkauft ab dem rathaws 7 meczen waicz per 32 d.
q folgt gestr. XXX.
r folgt gestr. Item ain pawr vom Sweÿkers18* dedit umb 1 meczen arrbaÿs 10 g(roschen)
97
Inhaltliche Anmerkungen zur Verrechnung der Salzniederlage:
1* Caspar, Niederlagsverwalter, vgl. Anm. 10.
2* Erdweis D, tschech. Nová Ves nad Lužnici, Kreis České Budějovice, Südböhmen.
3* Gemeint ist hier Ulrich im Pamäch als Weitraer Bürgermeister des Jahres 1431, vgl. Anm. 12.
4* Eberhart Lanfelder, vgl. Anm. 18.
5* Gratzen St, tschech. Nové Hrady, Kreis České Budějovice, Südböhmen.
6* Naglitz D, tschech. Nakolice, Kreis České Budějovice, Südböhmen. Jacob von Nakalicz diente um 1430 von einem Garten pey dem khreycz in das Spitalgrundbuch (PAW, Bücher 8F1, fol. 27v).
7* Vielleicht der im Pfarrzechgrundbuch (PAW, 8A1, fol. 16v) unter der Rubrik: Hie sind gemerkcht die fleischpennkch, die man czu der pfarrkirichen dient, genannte Michl Schónsgipel oder (ebd.) Michl Freinsteter.
8* Schweinitz St, tschech. Trhové Sviny, Kreis České Budějovice, Südböhmen.
9* Wittingau St, tschech. Třeboň, Kreis Jindřichův Hradec, Südböhmen.
10* Thaures D, MGem. Großschönau, PB Gmünd.
11* Thaman Hopher diente nach dem Spitalgrundbuch von 1425 von einem Garten vor dem Oberen Tor, darauf Meindleins Haffner haws ist gestanden alle jar 3 ß Michaelis…. (PAW, Bücher 8F1, 25r). Die vorangegangene Verödung ist wohl im Zusammenhang mit dem Hus-siteneinfall von 1427 zu sehen.
12* Spital D, StGem. Weitra, PB Gmünd.
13* Zu Gengel Pinter vgl. Anm. 25.
14* Hanns Hoffleischhakcher Órtleins sun diente nach dem Pfarrzechgrundbuch (PAW, 8A1, fol. 16v) von seiner Fleischbank ein robs viertail unnslide.
15* Vielleicht der im Pfarrzechgrundbuch (PAW, 8A1, fol. 15v) als Brotbankinhaber genannte Nicel Seidenswancz oder der 1444 erwähnte Hanns Seydenswancz (FRA III/4, 96, n. 43).
16* Strobnitz M, tschech. Horní Stropnice, Kreis České Budějovice, Südböhmen.
17* Peter (später Mert) Drumel diente nach dem Pfarrzechgrundbuch (PAW, 8A1, fol. 15v) von einer Brotbank gelegen an der Nidern Czeil 32 d. 1444 Mai 20 werden als Brotbankin-haber u.a. Niclas Drumlein, Stephan Drumlein und der alt Drumlein genannt (FRA III/4, 96, n. 43).
18* Schweiggers M, PB Zwettl.
fol. 28v–30v
leer
fol. 31r
[Ausgaben für den Rathausbau und sonstige Ausgaben]
Vermerkcht das paw zu dem rathaws.
Itema Stephan Chundlein 2 tag stain peÿ der lauben zusamzebaligen 16 d.
Item dederunt am suntag nach ostern [IV 8] maister Thaman und seinn gesellen an den venstern und den gehawtten tuern zu dem rathaws 6 ß d.
Item dem schreiber 24 fert laim zu furen under dy lauben per 3 obolos, facit 36 d.
98
Item demb Chursnär83 selbdritten dy holcz cze legen und dy lauben zu rawmen 40 d.
Summa 9 ß 2 d.
Nota dÿ drit wochen nach ostern [IV 15–21].
Item maisterc Thaman zu mawern an dem rathaws 4 tagd 80.
Iteme seim aydem Siman 3 tagf 60 d.
Item dem klain Peterng 60 d.
Item dem grassen Peternh 60 d.
Knecht raicher
Item Ilsungs sun 4 tag 40 d.
Item dem Gueten aus der Luensnicz 4 tag 40 d.
Item dem Chaiser 3 tag 30 d.
Item Marichel 2 ½ tag 25 d.
Summa 15 ß 5 d.
Nota dy vierd wochen nach ostern [IV 22–28] vor spitalkiribeis.
Item dederunt maister Thaman zu mawern an dem rathaws 4 tag 80 d.
Item seim aydem 4 tag 80 d.
Item dem grossen Petern 4 tag 80 d.
Item dem klain Petern 4 tag 80 d.
fol. 31v
Knecht
Item Maricharten 4 tag 40 d.
Item dem Guetten 3 tag 30 d.
Item dem Nuslein 4 tag 40 d.
Item dem Kaiser 4 tag 40 d.
Item Ilsungs sun 4 tag 40 d.
Item dederunt dem holden von Vitis84 umb ain vass kalich zu der lauben 10 ß 10 d.
Item dederunt dem holden umb 1 vass kalich zu spitalkiribeÿ [IV 29]i 11 ß 6 d,
item 10 d umb das kalichvass,
item dederunt den vasczichern von paiden vassen abzuczichen 8 d.
83 Ein Michel Chuersnär pachtete um 1430 ein zuvor von Jorig an der Obern Czeyll innege-habtes und zum Bürgerspital dienstbarer Malzhaus (PAW, Bücher 8F1, fol. 26v).
84 Vitis M, MGem. Vitis, PB Waidhofen an der Thaya.
99
Item dederunt von 9 ferten, dy gehawen stain zu den turn zu dem rathaws, von Sand Wolfgan[g] herin zu furn per 8 d, facit 71 d.
Item Topel, Tunchel, Dietel, Purgermaister [?].
Summa 5 lbj 45 d.
Nota dy funft wochen nach ostern [IV 29–V 5].
Item maister Thaman zu mawern am ratthaus 4 tag 80 d.
Item seim aydem 4 tag 80 d.
Item dem grassen Petern 4 tag 80 d.
Item dem klain Petern 4 tag 80 d.
Knecht
Item dem Guten von Luensnicz, das er den mawrern geraicht hat 4 tag 40 d.
Item Nusslein 3 tag 30 d.
Itemk Chaysser 4 tag 40 d.
Item jung Eysencholben 4 tag 40 d.
Item aim pawern vom Wielancz 3 tag 30 d.
Item dederunt Illsungen, das er den czimmerlewten das holcz aus der lauben hat helffen zu czichen, 3 d.
Item so habent sew Vlr(eich) im Pamäch purgermaister gegeben vom dems czolnär guet Asscensio domini [V 10] auf rayttung 3 lb d.
Item habent von des Purkleins und Erharcz von Schenaw wegen 70 d.
fol. 32r
Item dederunt dem Vischlein vom Reinprecz von 2 ferten gebelbstain 2 g(roschen).
Summa 5 lb 37 d.
Nota dy sechst wochen nach ostern [V 6–12].
Item maister Thaman zu mawern an dem rathaws 4 tag 80 d per 20 d.
Item seim aydem 5 tag 3 ß 10 d.
Item dem grassen Petern 5 tag 3 ß 10 d.
Item dem klain Petern 5 tag 3 ß 10 d.
Knecht
Item dem Gueten, der in geraicht hat, 5 tag 50 d.
Item dem Nusslein 5 tag 50 d.
Item Stephan von Wielancz 5 tag 50 d.
Item dem allten Ka[y]ser 4 tag 40 d.
100
Item Hanns Ilsungen 3 tag 30 d.
Item dems Eysencholben sun 1 tag laim zu gebinen 10 d.
Summa 2 ½ lb 10 d.
Nota dy wochen vor phingsten [V 13–19].
Item maister Thaman zu mawern an dem rathaws 5 tag 3 ß 10 d.
Item seim aydem 3 ß 10 d.
Item dem grassen Petern 5 tag 3 ß 10 d.
Item dem klain Petern 5 tag 3 ß 10 d.
Item dem Trampel 5 tag 3 ß 10.
Knecht
Item dem Gueten von Luensnicz 5 tag 50 d.
Item dem Khayser 5 tag 50 d.
Item dem alten Kayser 5 tag 50 d.
Item Stephan von Wielancz 5 tag 50 d.
Item dens Schamer [?] holden payden von Streytpach85, dy da stain geraicht ha-bent aus dem graben zu den wägen pey der pastein 2 tag 25 d.
Item dem lewffel 1 tag 10 d.
Sum 3 lb 15 d.
Nota dy wochen ze phinsten [V 20–26].
Item maister Thaman zu mawern am rathaus 2 tag 40 d.
Item dederunt seim aydem 2 tag 40 d.
Item dederunt dem grossen Petern 2 tag 40 d.
Item dederunt dem klain Petern 2 tag 40 d.
Item dem Trampel 2 tag 40 d.
Knecht
Item dem Gueten 2 tag 20 d.
Item dem alten Kaiser 2 tag 20 d.
fol. 32v
Item dem Kaiser der alt 2 tag 20 d.
Item dederunt Siman von Luesnicz 2 tag 20 d.
85 Streitbach D, StGem. Zwettl–Niederösterreich, PB Zwettl. Hier besaß das Bürgerspital um 1430 mehrere Holden, wobei ein Besitzernachtrag Schemer lauten könnte (PAW, Bücher 8F1, 2v).
101
Item dem obern Lerntrog stain zu furen zu dem gebelib am rathaws von dem Lindenpuhel 8 fertl 8 g(roschen).
Item dem nydern Lerntrog 5 fert 5 g(roschen).
Item dem zechmaister Harmasstein 5 fert 5 g(roschen).
Item richter 2 fert 2 g(roschen).
Item Topel 4 fert 4 g(roschen).
Item dem Ollär 2 fert 2 g(roschen).
Item dem obern Lerntrog von dem Aczlein den durichzug und ain langs holcz ze furen 4 d.
Item Erharten von Hochenperig86 2 fert 2 g(roschen).
Item dem Fladrein 2 fert 2 g(roschen).
Czimerlewt
Item maister Vlr(eich) zu zimmern an der lawben 2 ½ tag 50 dm.
Item dem Eczinger 2 tag 40 d.
Item dem Rastenfelder 2 ½ tag 50 d.
Summa 2 lb 5 ß 4 d.
Nota dy ander wochen nach phingsten [V 27–VI 2].
Item dederunt dem Olmär von Lautterpach87 an aim tawsent schintel auf das ratthaws ½ lb.
Mawrer
Item dederunt maister Thaman zu mawern am rathaws 4 tag 80 d.
Item seim aydem 4 tag 80 d.
Item dem grossen Petern 4 tag 80 d.
Item dem klain Petern 4 tag 80 d.
Knecht
Item dem Gueten 4 tag 40 d.
Item dem alten Kaiser 4 tag 40 d.
Item dem jungen Kaiser 4 tag 40 d.
Item Siman von Luensnicz 4 tag 40 d.
Czimerlewt
Item maister Vlr(eich) zu czimern an dem rathawss 4 tag 80.
Item dem alten Rastenfelder 4 tag 80.
Item dem Hane 4 tag 80.
Item dem Eczinger 4 tag 80.
Summa 3 lb 6 ß 20 d.
86 Höhenberg D, MGem. Großdietmanns, PB Gmünd.
87 Lauterbach D, OGem. Moorbad Harbach, PB Gmünd.
102
Nota dyn drit bochen nach phingsten [VI 3–9] umb mannach czainczinger aus-gab.
fol. 33r
Vermerkcht czainczingew ausgab dy erst quotemer [1430 XII 20–1431 II 21].
Item so habent sew gegeben dem Veyt Pranger an der kindlein tag [1430 XII 28] an dem lehen der czerung cze Wienn 7 lb d.
Item als der czehmaister maut und zol bestanden hat, dederunt um wein 1 g(roschen).
Item umb 3 vischtruhen Philipen dederunt 14 g(roschen) d.
Item als man den rat geseczt und entseczt hat, dederunt das sy verczert habent 1 lb 12 d.
Item dederunt dem Weyshewptlein, das er nach dem halter gen Vitis gannen ist, 2 g(roschen).
Item dem Hane, das er dy lad pey dem nydern tar hat gemacht an der slapruk-ken, 12 d.
Item dem Augustin von dem statross czu erczen [!] 3 g(roschen).
Item dem Augustin vom emper zu machen am prunn vor dem oberen tor 24 d.
Item dem vascziecher, das er das holcz ubereinander gebaligt hat, 20 d.
Item als man den steinprechern den bestand an der Kirichlewten umb 14 schokch verlassen hat, leykauff umb 1 akchterinn romanie 32 d dem Hadrär.
Item als man aus dem statpüech geschriben hat, verczert hincz der Aczlin 36 d.
Item dem Veit Scherër umb das statross 12 ß d.
Item Ruedleim czimerman umb den vischschragen 2 g(roschen).
Item dem Sibenlinder an seiner geltschuld an allerman vaschang [II 13] 8 lb d.
fol. 33v
Item dy erst quotemer dem statschreiber 10 ß d.
Item so habent sew gegeben am suntag Oculi inn der vassten [III 4] Pertleim Schuster inn dy schuesterczech 3 ½ lb d.
Item an eritag nach Iudica [III 20] umb peach, das Jacob von Nakalicz88 dacz Lietschaw89 hat kauft, l lb und 7 d.
Item dederunt dem Johannes, das er stainfert und holczfert, dy man zu der lau-ben gefurt hat, verschriben 2 jar 10 g(roschen).
Item dederunt dem Subenlinder an mitichen in osterfeirtagen [IV 4] 2 lb.
Item dem Subenlinder gent ab 5 g(roschen) ain kalichstainferten und dy gent nicht auf dy rayttungo.
Item Lewtolden umb pïr 2 g(roschen).
88 Naglitz D, tschech. Nakolice, bei Gratzen/Nové Hrady, Kreis České Budějovice. Vgl. Salz-abladung Anm. 6*. Jacob von Nakalicz wird auch in einem Nachtrag des Spitalgrundbuchs genannt (PAW, Bücher 8F1, fol. 27v).
89 Litschau St, PB Gmünd.
103
Item dederunt dem Ungerlein umb das tuech, das man dem hawptman ge-schankcht hat, 9 ß und 10 d.
Item Lewtolden und dem Casparn czerung gen Wienn Jeorig [IV 23] 4 lb d,
item von den Lewtolcz pherten gen Wienn zu beslahen 32 d umb 8 hwnefeysen.
Item dederunt dem Weysheuplein, das er nach dem halter gen Hollenpach90 geganen ist, 3 g(roschen), dy ander wochen nach ostern [IV 8–14].
Item dederunt umb 4 schaff pech, hat der purgermaister kauft an freytag vor spitalkiribeÿ [IV 27] umb 88 d. Das pech als dy 4 schaff und vorders auch 4 schaff pech, das stett als dacz Vlr(eich) im Pamäch.
Item aber vier schäff pech, in omnibus 12 schaff pech, dy schol er der stat geantburten.
fol. 34r
Item dederunt dem Genglein dacz dem Royttnär, das er den halter von Wayd-hoffen herauf hat gefurt, ½ lb d, und das gelt ist er mein herren schuldig der halter und sol sy das von der ersten schult beczallen.
Item dem hawptmann umb 2 tuech 10 ß d.
Item dederunt dacz dem uberreitter umb wein 1 g(roschen) d.
Item dem Augustin umb nagel und narib auf das slatewr 10 d pey dem obern tar.
Item dem Augustin von Lewtolcz ross ze aczen 5 g(roschen).
Item dem Chursnär, item aber dem wenig Chursnär von den toren nydern zu rawmen 1 tag 20 d.
Item dem schreiber dy quotemer ze phingsten [V 23] 10 ß d.
Item dederunt dem Saxsen91 von der aichen sel zu dem obern prunp 51 d, seim knecht 4 obulos.
Item Lewtolden, als Fridel dy nÿderlegung wider gerait, umb pïr 12 d.
Item dederunt umb ain slusselsmïr zu dem obern tor 8 d.
Item als der Purkchart wider gerait hat dy ander quotemer [V 23], Jacoben von Na[ka]licz umb wein 20 d.
Item dederunt dem Matiha und dem Kawczenpach von dem oberen prun zu rawmen 10 g(roschen).
Item dederunt Hannsen lewffel umb kundschafft gein Wudbeins 6 g(roschen).
Item dederunt umb wein dacz dem purgermaister an sunibent tag [VI 24] 1 g(roschen).
Item dederunt statschreiber dy drit kotemer [ IX 19] 10 ß d.
Summa 36 lb 6 ß 7 d.
90 Hollenbach D, StGem.Waidhofen an der Thaya, PB Waidhofen an der Thaya.
91 In einem Nachtrag des Spitalgrundbuchs wird der Hausbesitzer Wolfgang von Freinstat als des Saxen aydem bezeichnet (PAW, Bücher 8F1, fol. 25v). Freistetters Haus zinste zu Mi-chaeli 20 d und muß daher mit der heutigen Nr. 37 Dr. Kordik-Platz identisch sein (vgl. auch Häusergeschichte). Das zweite zum Bürgerspital dienstbare Haus, das Hafnerhaus czw nachst dem obern tor (heute Breite Gasse Nr. 81), wurde um 1590 von der Stadt erworben und zum Zeughaus mit Stadtschreiberwohnung und Getreidekasten umgebaut (Gesch. Beil. 6, 459). Vgl. auch Anm. 24.
104
Item dederunt dem wegmacher an sand Marigreten tag [VII 12] 2 lb.
Item dederunt dem wegmacher an suntag nach sand Marigreten tag [VII 15] 12 ß d.
Item Stephan wachtsager sant zu gebinen dem wegmacher 4 tag 54 d per 12.
Item Paullen Pekchen von 70 ferten sant 70 d zu dem wegmachen.
fol. 34v
Item wegmachear habet an phincztag vor Marie Magdalene [VII 19] 12 ß ,
item habet an sand Maria Magdalen tag [VII 22] 1 lb d.
Item Paulem Pekchen von 63 ferten sant zu dem weg 60 d.
Item dy wegmacher habent an suntag vor sand Stephans tag [VII 29] 3 ½ lb d.
Item dederunt den wegmachern ½ lb ze pessrung.
Item dederunt dem Stepan Chürsnär sant zu graben auf das rathaws und zu scheyben den wegmachern 11 tag 4 ½ ß minus 1 d.
Item dem Chawczenpach sant zu hawn zu dem wegmachen 5 tag 10 g(roschen).
Item dederunt dens vaszichern, das holcz Petri pey dem pranger ubereinander zu waligen, 8 d.
Item dem wachtsager den durichlauf pey der schuel cze rawmen und 1 tag schut aufzehawn, damit man dy grueb ausgefult hat, 2 g(roschen).
Item als man dy ros hat angeslagen, vertrunkchen ze dem Casparn 20 d.
Item dederunt umb 4 fuder holcz 24 d, dovon ze hakchenq 6 d.
Item so haben di purger an dem anslag inn graben und an dem anslag der holcz-fert des holcz zu der lawben verczert 4 g(roschen) d.
Item als der Pertlein von ungelt in der stat und der Purklein von dem ungelt in der stat [recte: auf dem lant] wider geraÿt habent dacz Lewtolden an suntag nach Michels [IX 30] verczert 64 d.
Item dederunt dem Chöch…
Item Hainczleim Ledrar von des hawpmans wegen ge Wien Concepcionis Marie [XII 8] 15 g(roschen).
[Item] dederunt dem Denkchleim an dems hauptmans achsen 2 lb 6 ßr.
Item czainczingew ausgab.
Item so habent sew ingegeben dem Mantlär und Lerntrog92 den new kamer-maistern 3 ½ lb 17 d.
Item dem Augustin umb cheten und narib zu dem obern tar 17 d.
Item Erharten czimermaister von ain joch zu dem slatewr 2 g(roschen).
fol. 35r
Zu dem rathaws.
Item dederunt dem glasar vom Wudbeis an den glasen zu dem rathaws 10 ß d.
Item Taman glasär an den glasscheiben 70 d.
92 Vgl. Anm. 75.
105
Item dederunt Erharten dem czimerman umb funf rem und fensterpret 15 g(roschen).
Summa 21 lb 40 d.
fol. 35v
Nota das paw under der lawbens dy dritt wochen nach phingsten [VI 3 – 9].
Item maister Thaman zw mawern am rathaws 1 tag 20 d.
Item seim aydem 6 tag ½ lb d.
Item dem grasen Petern 6 tag ½ lb d.
Item dem klain Petern 6 tag ½ lb d.
Knecht
Item dem alten Kaiser 6 tag 60 d.
Item dem jungen Kaiser 6 tag 60 d.
Item Guet aus der Länsnicz 6 tag 60 d.
Item Siman von Lunsnicz 6 tag 60 d.
Item Stephan von Wielancz 6 tag 60 d.
Item dederunt dem Wismulner umb laden zu der lauben ½ lbt.
Item dem nachrichter, das er nach denn czimerlew[t]en ist ganen, 3 d.
Item dem Lerntrag Hannsen 4 stainfert zu dem gebel 4 g(roschen).
Item Vlr(eich) zimerman zu zimern an dem rathaws 3 tag 60 d.
Item Erharten Eczinger 3 tag 60 d.
Item dem alten Rastenuelder 3 tag 60 d.
Item Hane 3 tag 60 d.
Item dem richter von 3 ferten gebebstain 3 g(roschen).
Item von 20 fert sant 40 d.
Item Vlr(eich) im Sasshoff 3 fert 3 g(roschen).
Item Vlr(eich) im Pämäch 2 fert 2 g(roschen).
Item dem cze[ch]maister 3 fert holcz vom Hawsschachen 3 g(roschen),
item 2 fert stain 2 g(roschen).
Item dem Ollar 2 fert stain 2 g(roschen), 1 fert holcz 1 g(roschen).
Item dem schreiber 2 fert stain 2 g(roschen) , item 1 fert holcz 1 g(roschen).
Item Genglein Pinter 2 fert 2 g(roschen).
Item Lewtolden 1 fert 1 g(roschen).
Item dem Topel 1 fert 1 g(roschen).
Item dem Angelpekchen 3 fert 3 g(roschen).
Item dederunt umb 10 ½ hundert schintel ½ lb minus 5 d.
Item dem Sachsen dovon zu fuern 40 d.
106
fol. 36r
Item dederunt Eberharten Lanfelder umb ain vas kalich 1 lb minus 2 d.
Summa 7 lbu 31 d.
Nota dy vierd bochen nach phingsten, darin sand Veicz tag [VI 10–16] ist ge-standen.
Item dederunt Dietleim Hoffmulner umb 27 reichladen und pudemladen per 5 ½ d, facit 5 ½ ß d,
item umb 24 slaprukladen per 3 d, facitv 66 d.
Item dederunt Michel pinter umb 1 vesel , damit man dem prun vor dem obern tor gerawmt und gefurbpt hat, 8 d.
Item dederunt dem purgermaister umb 2 meczen kalich 40 d.
Mawrer
Item dem grassen Petern zu uberberffen am rathaws 5 tag 3 ß 10 d.
Item dem Simanw 5 tag 3 ß 10 d.
Knecht
Item dem Gueten von Lunsnicz 5 tag 50 d.
Item dem alten Kaiser 5 tag 50 d.
Item dem jungen Kaiser 5 tag 50 d.
Item dederunt dem mawrer zu slosstain 5 d.
Czimerleut
Item maister Vlr(eich) zu dekchen auf dem rathaws 4 tag 80 d.
Item dem Rastenfelder 4 tag 80 d.
Item dem Hane 4 tag 80 d.
Item dem Eczinger 4 tag 80.
Item dederunt dem Ferichmulner93 umb 7 und 3 ß laden per 3 9 ß d.
Item dederunt dem Saxsen stain zu furen zu dem ratthaws 5 ß 8 d.
Item dederunt dem schreiber 4 fert laden von Dietlein zu der lauben und 1 fert latten vom Mentlär 9 d.
Item dederunt dem Olmär umb schintel 7 g(roschen).
Item dederunt Fridlein umb eysen, damit man dy puxsen beslagent hat, 20 g(roschen).
Summa 5 lb 6 ß 11 d und 27 g(roschen).
93 Für die Verchmull (Oberbrühl Nr. 11) diente nach dem Urbar von 1499 Wolfganng Schmid 5 ß 7 ½ d (fol. 17v). Sie gelangte vor 1571 an die Herrschaft und wurde von dieser bis 1813 als Hofmühle betrieben (KNITTLER, Herrschaft Weitra, 100; Gesch. Beil. 6, 628).
107
fol. 36v
Nota dy funfft bochen nach phingsten sunbenttag [VI 17–23, 24].
Item dederunt dem richter vom Galgenpuhel94 2 fert santt 8 d.
Czimerlewt
Item maister Vlr(eich) zu czimern und pudem das rathaws 4 tag 80 d.
Item dem Rastenfelder 4 tag 80 d.
Item dem Eczinger 4 tag 80 d.
Item dem Hane 80 d.
Item Dietleim Hoffmulner ain chloben zu machen am gatern vorm obern tar 2 g(roschen) d.
Summa 11 ß 12 d.
Nota dy sechst wochen nach phingsten, darinn sand Peter und sand Pauls tag ist gestanden [VI 24–30].
Mawrer
Item dem grassen Petern zu mawern, verberffen und an der stieg zu mawern 5 tag 3 ß 10 d.
Item Siman 5 tag 3 ß 10 d.
Item dem klain Petern 4 tagx 80 d.
Dy voder wochen ze drein tagen und im jarma[rkt] ze 2 tagen.
Item knecht, dem Gueten dy voder wochen 6 tag 60 d.
Item dem Kayser der alt dy voder bochen 6 tag, dy wochen 3 tag 85 d.
Item dem jungen Kayser 6 tag und 2 ½ tag 85 d.
Item dem Lauelder von 4 fert stain 8 dy.
Czimerlewt
Item dem Vlr(eich) 1 tag auf der lawben 20 d.
Item Erharten 1 tag 20 d.
Item Jacoben Angelpekchen 3 fert 6 dz.
Item dederunt Dietleim Hofmulner fur drey tur 15 g(roschen),
item 1 stainfart 1 g(roschen).
Item Hannsen Olmer umb nagel zu der lauben 2 tawsentaa ½ lb.
Item dederunt dem Eysuogel 2 tag sant zu raichen und zu gewinen zu dem rathaws 20 d.
Item dederunt dem wachtsager, das er den kchutting abgemacht und betragen und den geslagen 4 tag 44 d.
94 Der heute im Areal der Kuenringerkaserne liegende Galgenberg.
108
Item dederunt dem lugelmaister ain kacheloffen 60 d.
Item dem lueglmaister von des Mentlär wegen 60 d.
Item maister Thaman das gebelb zu verberffen und das flecz zu giessen im rathaws 4 tag 80 d.
Item dem grassen Petern 4 tag 80 d.
Item dem Eÿsvogel 4 tag 40 d.
Item dem Schreiner 2 tag 20 d.
Item dem Harmastainer 20 fuder laim zu dem flecz 24 d.
Summa 5 lb 24 d.
Innenseite des hinteren Umschlags:
Summa summarum 3 hunder phunt 28 ½ lb 5 d.
Textkritische Anmerkungen:
a folgt gestr. Sthan.
b folgt gestr. Churnasn.
c maister am Rand nachgetragen.
d folgt gestr. 72 d.
e folgt gestr. dem.
f folgt gestr. 54 d.
g folgt gestr. 54 d.
h folgt gestr. 54 d.
i folgt gestr. 10 ß 11 d.
j folgt gestr. 15 d.
k folgt gestr. Chas.
l folgt Streichung.
m folgt gestr. Item dem Hane 2 ½ tag.
n folgt gestr. andert.
o folgt gestr. Item dem schreiber von aines.
p folgt gestr. 7 g(roschen).
q folgt gestr. 4 d.
r folgt Verweiszeichen. Fortsetzung des Textes fol. 35r unten.
s HS hat rawben.
t folgt gestr. 12 laden hat er pracht und dy ubring sol er noch pringen, jung Rastenfelder facit.
u folgt gestr. 8 d.
v folgt gestr. 9 g(roschen).
w über Korrektur.
x folgt gestr. 3 ß 10 d.
y ganze Zeile am Rand nachgetragen.
z ganze Zeile am Rand nachgetragen.
aa folgt gestr. 60 d.
109
B. Rechnungslegung der Bürgermeister der Stadt Weitra über Ausgaben
für die Stadtbefestigung in den Jahren 1501 bis 1509
Erstes Heft
fol. 1r
Summa totalis 200 tl 4 tl 6 ß 3 d.
Summa als 204 tl 1 ß 3 d 1 haller.
fol. 1v leer
fol. 2r
Vermerckht das ausgeben auff das paw der stat Weitra, so Jorig Silberpawr1 in seinem burgermaisterambt getan anno XVc und im ersten jare [1501].
Item in der wochen nach dem newen jars tag [1501 I 3–9] zu dem nydern tor, so ausprunnen ist, von den flwgen und tor ze machen dem Giligen zymerman2 drey tag per 22, facit 66 d, dem Schaler 2 tag 44 d,
dem Taman3 und Augustin4 in baiden 11 tag per 22 d, facit 1 tl 2 d,
kaufft 2 tausent schintl umb 2 tl 2 d,
kaufft 8 latten umb 16 d, aber 4 latten umb 6 d,
1 Jorig Silberpawr erscheint 1494 August 31 in einer Urkunde Sigmund Prueschenks Frei-herrn zu Stettenberg als Weitraer Bürger und Lehenträger der Bruderschaft zu Unserer lie-ben Frauen Himmelfahrt (Gesch. Beil. 6, 561), ebenso in der Bürgermeister(amts)rechnung von 1494 (als alter Steuerherr, Privatbesitz, Abschrift im StAW, fol. 2r). 1498 und 1499 war er Stadtrichter (StAW, Urkunden B 110; PONGRATZ, Familiennamen, 133), 1501 Bür-germeister (StAW, Urkunden B 111) und nach dem Weitraer Herrschaftsurbar von 1499 Besitzer eines Hauses (entsprechend einem Viertelburgrecht) am unteren Ende der heutigen Kirchengasse sowie mehrerer verstreuter Grundstücke (HKA, Urbar 1129, fol. 9r, 20r, 22r). 1509 fungierte er als Pfarrzechprobst (Gesch. Beil. 6, 436). Die Nennung eines Georg Sil-berpaur in der Steuerliste von 1566 im oberen Leistungssegment (StAW, Bücher 4/21, Beilage), haussässig in der auch die Kirchengasse umfassenden Hinteren Zeile, könnte sich auf einen Nachkommen beziehen.
2 Gilig Zimerman wird auch in den Bürgermeisterrechnungen von 1494, 1495 (Privatbesitz, Abschriften im StAW) und 1506 (StAW, Bücher 4/1) mehrmals genannt. Er besaß 1499 ein gein Grueb (Grub, MGem. Irnfritz-Messern) zinsendes Haus, das mit hoher Wahrschein-lichkeit dem Objekt Untere Landstraße Nr. 148 entspricht, und ein Hofstättlein in Harbach (HKA, Urbar 1129, fol. 121r). Die zwei 1499 nach Grub untertänigen Häuser (Nr. 148, 150) gehörten 1581/85 zur Herrschaft Engelstein (SAW, 182, fol. 127).
3 Thaman Zimerman erscheint im Herrschaftsurbar von 1499 als Besitzer eines Hauses (1/2 Burgrecht) in der Oberen Zeile (fol. 1v), heute Rathausplatz Nr. 16, weiters in der Rech-nung von 1506 im Zusammenhang mit Holzschrotten und Wasserleitung (StAW, Bücher 4/1, fol. 5rv).
4 Wohl jener (Paul) Augustin(del), der seit 1494 wiederholt als Zimmerer in Erscheinung tritt (vgl. auch Anm. 21). In der Bürgermeisterrechnung von 1506 bezeichnen die Namen Paul Augustindl und Augustindl zymerman einunddieselbe Person (fol. 11r).
110
Taman und Micheln5 zymerleutten, dass sy 7 tag schinteln abgericht per 22 d, facit 5 ß 4 d,
geben ainem raicher 4 tag 24 d,
fur essen und trinckhen 24 d.
Summa 4 tl 3 ß 8 d.
fol. 2v
Item geben von 200 schintelnageln zu richten 32 d.
Item geben dem Taman zymerman von der prugk bei dem nidern tor zu pessern 20 d.
Item geben dem Peter Slosser6 von den verprunnen slossen zu dem nidern tor zu richten und pessern 1 tl d.
Item geben Taman und Giligen von ennsspawm auff der prugken bei dem obern tor unnterzogen 28 d.
Item aber in der wochen sand Jacobs tag [VII 25–31] von ennspawm unntter-ziehen 28 d.
Item in der wochen Assumptionis Marie [VIII 15–21] von der prugk bei dem spital7 Taman und Augustin yedem 1 tag 24 d, facit 48 d.
12 ß 36 d.
fol. 3r
Zu dem Kleuber tuern8.
Item kaufft von dem Preinhelter9 ain tausent schinteln umb 1 tl d.
Item kaufft ½ tausent schintel umb ½ tl 21 d.
Item geben von nagel zu richten 5 d.
5 Genannt auch in der Rechnung von 1494 (fol. 10r).
6 Peter Schlosser wird in der Zechmeisterrechnung von 1498 genannt (StAW, Bücher 4a, S. 8) und reichte 1499 für ein Häuslein 4 ½ d Michaelidienst an die Herrschaft (Urbar, fol. 13v). Dieses erscheint zusammen mit zwei weiteren (Veit Clampffer, Wolfganng Vischer) am Ende der im Osten beginnenden Reihung der Häuser der Mittleren Zeile und dürfte dem im 15. Jahrhundert entstandenen Block von Kleinhäusern („Grätzl“) im Westen des Rathauses zuzuordnen sein. 1506 verfertigte er einen Schlüssel zum Oberen Tor (StAW, Bücher 4/1, fol. 6r).
7 Die sogen. Heiligen-Geist-Brücke über die Lainsitz in der Vorstadt Ledertal.
8 Topographisch handelt es sich bei dem mit Sicherheit erst 1501 genannten „Kleuberturm“ (vgl. auch Rechnung 1431, Anm. 37) um jenen Teil der Stadtbefestigung oberhalb des „Hofgrabens“, dessen Fundamentreste heute die sogen. Aussichtswarte tragen. Ein Zusam-menhang mit dem 1499 bezeugten Haus (1/1 Burgrecht) des Andre Klewber (Urbar, fol. 6v) in der Oberen Zeile (heute Rathausplatz Nr. 24), von dem der Nachrichter den Zehent ge-noß, ist naheliegend; zwischen Turm und Hauskeller soll ein alter Fluchtgang bestanden haben. 1481 Mai 22 erkaufte ein Hanns Klewber drei Holden im Dorf Wetzles bei Weitra von Peter und Kaspar Hoffleischhacker (Gesch. Beil. 14, 17).
9 Preinhalter, Preinheld(t)er ist als Familienname 1499 in Heinrichs b. Weitra, Lembach, Pyh-rabruck (PONGRATZ, Familiennamen, 43) und Reinprechts (Urbar, fol. 340r) nachweisbar.
111
Item kaufft von Micheln Sneider10 33 latten umb 45 d.
Item kaufft von dem Lipp zu Weissenpach11 ½ tausent schintlnagel umb 45 d.
Item kaufft von dem Burstlen zu Horpach12 umb ½ tausent schinteln ½ tl 2 d.
Item kaufft von dem Tobhan13 ain zymerpawm umb 12 d.
Item aber kaufft 16 latten umb 32 d.
2 ½ tl 12 d.
Summa 8 tl 5 ß 25 d.
fol. 3v
Nota das ausgeben auff das paw der stat, so Hanß Haider14 in seinem burgermai-sterambt getan anno domini XVc und im anderen jare [1502].
Item von der slaprugk auff dem nidern tor dem Taman und Giligen zymerman uberzogen haben geben 36 d.
Item geben dem Pheilsmid15 fur 100 prugknagel 42 d.
Item geben dem Schreinmulner16 fur 11 prugkladen 22 d.
10 Michel Sneider, Bürgermeister im Jahre 1503, erscheint 1494 als Ungeldeinnehmer (Rech-nung, fol. 4r) und besaß 1499 das dem Andre Klewber benachbarte Bürgerhaus (1/2 Burg-recht) (Urbar, fol. 6v), heute Rathausplatz Nr. 22. Er verfertigte 1506 Hosen, war somit wohl ein Schneider (StAW, Bücher 4/1, fol. 6v).
11 Weißenbach D, heute Višne, Kreis České Budějovice, Südböhmen. Der Ort war noch 1499 ein Bestandteil der Herrschaft Weitra, wurde aber im Jahre 1506 zusammen mit Naglitz/Nakolice an Heinrich Prueschenk Graf von Hardegg veräußert (KNITTLER, Herr-schaft Weitra, 14). Der Name Philipp (Lipp) findet sich 1499 in Weißenbach mehrmals (Urbar, fol. 50v, 52v).
12 Harbach D, OGem. Moorbad Harbach, PB Gmünd. 1499 zinste hier Hanns Wuerstl für ein behaustes Lehen (Urbar, fol. 119v).
13 Ein Veit Tobhan (s.u.) wird in der Rechnung von 1506 im Zusammenhang mit Erdarbeiten und dem Wasserleitungsbau (fol. 13rv), im Anschlag der Holzfuhren 1520 (StAW, Bücher 4/2, fol. 3v) und als Helfer in der Rechnung von 1524 (ebd., Bücher 4/3, fol. 9v) erwähnt; 1527 dürfte er bereits verstorben gewesen sein, da an seiner Stelle die Tobhanin genannt ist (fol. 7r).
14 Bürgermeister Hanns Haider, ein Fleischhacker (StAW, Bücher 4/1, fol. 2r), wird in den Rechnungen von 1494 und 1495 als Ungeldeinnehmer bzw. Steuerherr genannt und er-scheint 1499 als Besitzer eines Hauses (1/2 Burgrecht) in der Oberen Zeile (Urbar, fol. 4r), heute Dr. Kordik-Platz Nr. 36. Eine Person gleichen Namens (Sohn?) war 1548 Wahlper-son sowie Innerer Rat und wurde zu einem der beiden städtischen Fleischbeschauer gewählt (FRA III/4, 149, n. 102).
15 Hanns Pheilsmid zinste 1499 für ein Haus 4 ½ d Georgidienst zur Schloßkapelle (Urbar, fol. 22v). Die Lage des Objekts ist am Anfang der Vorstadt Ledertal anzunehmen. Namen-gleichheit besteht mit jenem Hensel Pheismid, der nach dem Spitalgrundbuch von 1407/25 ff. von einem haws am Khuelhoff 12 d zinste (PAW, Bücher 8F1, fol. 26r). Weiters diente Pheylsmid zu Ende des 15. Jahrhunderts von einem slifstain gelegen in dem Erleich (Fi-schergasse), den vorher Christann Messrer von dem Czlewings (Zlabings/Slavonice) beses-sen hatte, Michaeli 24 d (ebd., fol. 26v).
112
Item geben am phinz(tag) nach Ambrosy [1502 IV 7], dass sy das aichen holz geslagen und uberzimert, 6 ß d.
Item geben dem Arndorffer17 fur das aichen holz 42 d.
Item in der wochen vor phingsten [V 8–14] dem Paul18 und Nuster19 zÿmerleut-ten, dass sy auff der obern prugk gearibait haben, yeder 1 ½ tag 33 d, facit 66 d.
Item geben den pawren von Bultscha20 umb zawngerten zu dem schregzawm 24 d.
fol. 4r
Item geben den pawren aber von Bultscha, dass sy zawngerten zu dem schreg-zawm und pastein gefurt haben, 15 d.
Item geben dem Peter nachrichter und Augustin21 vaszieher, dass sy den schregkzawm und pastein zawmt haben, 56 d.
Item geben umb verslachnagel 4 d.
Item geben umb plech und kheten an di slaprugk 12 d.
Item geben dem Augustin und Giligen zymerleutten, dass sy auff der obern und nidern slaprugkh haben pessert 3 ½ tag, 84 d.
Item umb sail zu der slaprukh und sueller 12 d.
Item geben dem Taman zymerman von dem mittern wasserkhor22 und angedingt zu machen 7 tl d,
16 Der Name Thoman Schreinmullner ist 1499 für das Amt Lainsitz (MGem. St. Martin) überliefert (Urbar 1129, fol. 120v; vgl. PONGRATZ, Familiennamen, 151): er zinste u.a. von einer bestifteten Mühle mit ainer sag dartzue. Der Sägemüller lieferte auch 1494 (Rech-nung, fol. 9v, 12v) 1495 (fol. 7r) und 1506 Bruckladen für die Stadt (StAW, Bücher 4/1, fol. 6r).
17 Wolffganng Arnndorffer vom Bielants verkaufte 1493 Februar 11 gemeinsam mit seiner Frau Elena eine Gült in Wielands (D, MGem. Großdietmanns) an die dortige Gemeinde (Gesch. Beil. 6, 538). 1496 April 4 besiegelte derselbe („der edel vest“) an erster Stelle eine Lehen der Herrschaft Weitra betreffende Transaktion (HAMMERL, Urkunden, 362, n. 94). Er könnte die 1526 belegte Funktion eines Pflegers der Herrschaft (gsloss) Weitra (s. Rech-nung 1526) bereits zu Ende des 15. Jahrhunderts innegehabt haben. Vgl. auch PONGRATZ–TOMASCHEK, Heimatkunde, 468; WINTERMAYR, Ehrendorf, 18–21.
18 Paul Zimmermann wird erstmals in den Bürgermeisterrechnungen von 1494 und 1495 ge-nannt; 1499 besaß er eine Öde in Lauterbach (Urbar, fol. 125v).
19 Ein Ulrich Nusster besaß nach dem Urbar von 1499 ein Haus (1/2 Burgrecht) in der Hinte-ren Zeile (fol. 8r), heute Lange Gasse Nr. 131. Eine Verwandtschaft mit dem in der Liste von 1566 belegten und wohl dem Haus Kirchengasse Nr. 100 zuzuordnenden Hanns Nuster (StAW, Bücher 4/21, Beilage) ist wegen dessen im obersten Segment liegenden Steuer-leistung von 10 tl 7 ß 12 d unsicher.
20 Wultschau D, OGem.Moorbad Harbach, PB Gmünd.
21 Vgl. Anm. 4. Faßzieher Augustin war wohl 1499 Besitzer einer Hofstatt in der Oberen Zeile war (Urbar, fol. 3v), die 1886 mit dem Nachbarhaus zur Nr.Rathausplatz 35 zusam-mengelegt wurde (Häusergeschichte). Der Eintrag im Zechregister von 1498, laut dem Andre von Wultscha nach dem Augustin auff den Landtstein ist gangen (StAW, Bücher 4a, S. 12), könnte sich auf ihn beziehen.
113
und zu pesserung geben 1 tl d.
10 tl 3 ß 25 d.
fol. 4v
Nota das ausgeben auff das paw der stat, so Michel Sneider23 in seinem burger-maisterambt getan, anno XVc und im dritten jare [1503].
Item den pawren vom Reinprechts24, dass sy holz zu dem stublen auff dem ni-dern tor auff der mawr haben gefurt, umb trinkhen 16 d.
Item fur laden 24 d.
Item geben den furleutten umb trinkhen, dass sy ensspawm zu der prugk bei dem obern tor haben gefurt, 9 d.
Item geben dem Zawnmulner25 fur drey laden zu der nidern slaprugkh 12 d.
Item geben von der stuben vor dem obern tor den zimerleutten Taman, Augu-stin, Giligen und Trunkhel26 1 tl d.
Item kaufft 3 tausent schintelnagel umb 1 tl d.
Item geben von der stieg auff di mawr bei dem Jacob im Sashoff 27 zu machen 6 ß 12 d.
22 Das mittlere Wasserkar befindet sich gegenüber dem Haus Rathausplatz Nr. 53 und trägt seit 1770 als Stiftung des Schloßkaplans Florian Waniczek eine Statue des Feuerheiligen Florian (BIRKLBAUER–KATZENSCHLAGER, 800 Jahre Weitra, 245, 247).
23 Siehe Anm. 10.
24 Reinprechts D, StGem. Weitra, PB Gmünd.
25 Laut Nachtrag zum Spitalgrundbuch diente der Zawnmülner vom Spitalstadel 60 d (Gesch. Beil. 6, 534 f., Anm. 10). 1495 lieferte er Laden für die pastein vor dem obern tor (Rech-nung, fol. 9r). Im Herrschaftsurbar von 1499 (fol. 17r) ist die Mühle des Michel Zawnmull-ner mit einem Dienst von 11 ß 12 d verzeichnet; heute Mühlgasse Nr. 98.
26 Wohl verschrieben (oder verlesen?) für Tunkhel. Vgl. Hans Tunkhel im Verein mit anderen Zimmerleuten unten fol. 5v. Wie Paul Zimerman zinste 1499 auch Hanns Trunckel von ei-ner Öde in Lauterbach zur Herrschaft Weitra (Urbar, fol. 126r).
27 Seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts dürfte der 1452 belegte topographische Zusam-menhang zwischen Saßhof und Oswaldkapelle (vgl. Rechnung 1431, Anm. 14) verloren gegangen sein. Für Jakob im Sashof (Ehefrau Margaretha), dem in einer Urkunde von 1493 März 4 die genannten, vom Gute Wasen zu Lehen rührenden Gülten zu Thaures (D, MGem. Großschönau, PB Gmünd) verliehen wurden, findet sich die Bezeichnung Bürger zu Weitra (Gesch. Beil. 6, 434 f.). Nach der Zechmeisterrechnung von 1498 zinste er für ein malczgarn (Malzhaus) 1d (StAW, Bücher 4a, S. 6), und nach dem Herrschaftsurbar von 1499 für ein ganzes Burgrecht an der Oberen Zeile 18 d (fol. 3v), heute Rathausplatz Nr. 34. 1494 war er Steuerherr (Rechnung, fol. 2v). 1506 führte der Stadtrichter von wegen des Ja-cob im Sashoff haws fur torhuet und wacht 1 tl d in die Bürgermeisterrechnung ab (StAW, Bücher 4/1, fol. 2r), was wohl bedeutet, daß das Haus an das Stadtgericht gefallen war, wo-gegen (der adelige) Caspar Kunigsuelder den Betrag von 1 tl d selbst erlegte (ebd., 3r). Die Nennung eines Wolffganng im Sashoff erfolgte im Anschlag der Holzfuhren 1520 (StAW, Bücher 4/2, fol. 2v), jene eines Faßziehers Thoman inn Sasßhof schließlich im Wahlbuch von 1548 (FRA III/4, 149, n. 102).
114
fol. 5r
Item geben den zimerleutten umb trinkhen 34 ½ d.
Item geben dem tischler fur 10 laden zu dem torstublen 20 d.
Item geben dem Zermulner28 fur 10 laden 20 d.
Item geben fur verslaghnagel 8 d.
Item geben von nagel zu richten 4 d.
3 tl 3 ß 9 ½ da.
fol. 5v
Nota das ausgeben auf das paw der stat, so Sigmund Gamperl29 in seinem burgermeisterambt getan, im vierden jare [1504].
Item geben den pawren von Bultscha von holz fuern zu dem nidern tor umb es-sen und trinkhen 21 d.
Item geben fur ain phendel zu dem gatern bei dem obern tor 8 d.
Item aber geben von holzfuern zu dem nidern tor 12 d.
Item geben dem Pheilsmid fur 100 prugknagel 30 d.
Item an mitichen in der antlaswochen [IV 3] dem Taman und Giligen zimerman, dass sy an der slaprukh auff dem obern tor gepessert haben, 48 d.
Item am kharfreytag [IV 5] dem Taman und Giligen, dass sy das vach, so aus der statmawr ist gevallen, verslagen haben, 26 d.
Item geben dem Taman zimerman und Giligen, dem Hansen Tunckhel von holz zu slahen im Khunring30 und Reinprechtswald 31zu dem polberich bei dem obern tor 3 ß 4 d.
fol. 6r
Item ausgeben, als man das stubel und arigker bei dem nidern tor auff die mawr gesezt, den zimerleutten umb trinckhen 11 d.
Item umb grustladen auff di mawr 20 d.
Item dem Zawnmulner fur 8 grustladen 20 d,
item fur 15 podmladen 45 d,
item aber fur 16 laden 32 d.
Item dem Veit smid32 fur 200 verslachnagel 56 d.
28 Wohl identisch mit der Zargmull des Weitraer Urbars von 1499 (heute Brühlzeile Nr. 121?); hier diente Anndre der Herrschaft zu Michaeli 1 lb 12 d (Urbar, fol. 17v).
29 Sigmund Gamperl war 1495 Steuerherr (Rechnung, fol. 2r) und besaß 1499 ein heute dem Objekt Rathausplatz Nr. 32 entsprechendes ganzes Burgrecht an der Oberen Zeile (Urbar, fol. 3r). Er vertrat 1506 die Stadt Weitra auf dem Landtag in Krems (StAW, Bücher 4/1, fol. 3r).
30 Kuenringforst, Waldgebiet vornehmlich im Gebiet der Kat.Gem. Ulrichs (OGem. Un-serfrau-Altweitra, PB Gmünd).
31 Reinprechtsforst in der Kat.Gem. Reinprechts (StGem. Weitra).
32 1506 fertigte Veit Smid ein panth uber di grass pugschen unntter dem rathaws an (StAW, Bücher 4/1, fol. 11v).
115
Item geben den zymerleutten von dem bestand des ergker und stublein und dachberich bei dem nidern tor 3 ½ tl d.
Item kaufft von dem Fidler zu Sand Merten33 2 tausent schintel umb 12 ß d.
Item aber dem Pawcker34 fur 1 ½ tausent schinteln 9 ß 3 d.
Item geben umb verslachnagel und plechen zu dem gatern 3 d.
Item kaufft 3 ß [90] latten von dem Scharsten umb 5 ß d.
Item von den obern schintlen zu fuern 84 d.
fol. 6v
Item geben dem Fidler fur 300 funffspannig schinteln 75 d, dovon zu fuern 28 d,
mer von ½ tausent schinteln zu fuern 4 g(roschen) d.
Item geben in der wochen gotsleichnams tag [VI 2–8] dem Paul Augustin, dass er 2 tag auff dem Munichtuern35 gedeckht hat, 48 d,
dem Nuster 2 tag 48 d,
dem Burgraber36 2 tag 48 d.
Item mer in der wochen dem Paull Augustindel, dass er den erigker bei dem Klewmtuern gedeckht 1 tag, 24 d,
item dem Nuster ain tag 24 d.
Item kaufft von dem Aichinger37 zu Hortpach 1 tausent schinteln umb 6 ß d,
dovon auff di fuer 32 d.
Item geben umb negel 15 d.
Item geben dem Zawnmulner fur 9 laden zur lwgken auff der statmawr bei dem pharhoff 13 ½ d.
Item geben den mawrern Gengel Progken und Andre Prewer38 von der stieg auff di mawr bei dem nidern tor gemawrt haben, dem Progken 2 tag 48 d,
dem Prewer 2 tag 48 d.
fol. 7r
Item dem Bernharten39 von laÿm zu fuern 16 d.
33 St. Martin M, MGem. St. Martin, PB Gmünd. 1499 zinste Hanns Fidler von einem gestifte-ten Burgrecht (am Marktplatz) (HKA, Urbar 1129, fol. 89v). Vgl. auch KNITTLER, Abge-kommener Markt.
34 Pawcker ist auch 1506 als Verkäufer von Schindeln belegt (StAW, Bücher 4/1, 12r); er dürfte mit Wolfganng P., dem Besitzer eines Erbs in St. Martin 1499 (Urbar, fol. 81r), identisch sein.
35 Der Munchturm, erstmals in der Rechnung von 1494 (fol. 13v) so bezeichnet (Munich-tuern), entspricht dem Gnämhertleinsturn (1506 Gnemhartln tuern: StAW, Bücher 4/1, fol. 13r) von 1431; siehe dort Anm. 51. 1551 wurden Munichthurn und „Turm beim Pfarrhof“ abgetragen und von welschen Maurern für den Betrag von 39 tl 7 ß 17 d neu errichtet und verputzt (StAW, Bücher 4/11).
36 Vielleicht Hanns Wuergraber aus Brühl, der 1499 von einem Reut in Lembach zinste (Ur-bar, fol. 360v).
37 Vgl. unten Anm. 99.
38 Ein Andre Prewer besaß laut Urbar 1499 ein Haus (1/2 Burgrecht) an der Hinteren Zeile (fol. 6v), heute Dr. Kordik-Platz Nr. 45. Die Identität desselben mit dem in der Rechnung von 1506 mehrfach erwähnten Maurer gleichen Namens ist unsicher.
116
Item geben von der stieg bei dem nidern tor zu deckhen dem Giligen 2 tag 48 d,
dem Pehem 2 tag 48 d.
Item geben dem Hensel mulner40 fur 16 laden 32 d.
Item geben dem Paul zimerman und Schaller und dem Leben41, dass sy di stieg bei hoff und den tuern auff dem obern tor zuegedeckht, yedem ain tag 24 d, facit 3 ß 6 d.
Item geben umb verslachnagel 6 d.
Item geben fur 2 prugkladen 5 d.
Item geben dem Schreinmulner fur 14 prugkladen 37 ½ d.
Item geben dem Veit smid fur 50 prugknagel 18 d.
Item in der wochen nach Michaelis [IV 29–X 5] kaufft 21 latten umb 31 ½ ß d.
Item geben fur 100 und 45 nageln umb 48 d.
Item kaufft [1/2 tausent schinteln] auff di mawr von Simon Payrn in der Lains-niz42 umb 3 ½ ß d.
Item geben an sambstag vor Kolomani [X 12] von der slaprugk bei dem obern tor zu pessern 16 d.
fol. 7v
Item geben den pauren von Bultscha von streyholz zu fuern zu dem nidern tor 14 d.
Item kaufft von Paul Smid von Gratzen43 3 tausent schinteln per 3 ß, facit 9 ß d.
Item geben dem Vlmer fur ain tausent schinteln 6 ß d,
dovon zu fuern 40 d.
Item den pawren von Bultscha, dass sy holz zu der stat notturfft gefurt haben, 16 d.
Item kaufft von dem Payrn in der Lainsnitz ½ tausent schinteln umb 3 ½ ß d.
Item geben dem Nuster fur ½ tausent schinteln 3 ½ ß d.
Item di zymerleutt angedingt das virtal auff der statmawr bei dem nydern tor unzt zu dem Kleubertuern umb 5 tl d weniger 60 d.
Item aber kaufft von Paul Smid von Gratzen 3 tausent schintelnagel umb 9 ß d,
39 Ein mit Hilfsdiensten befaßter Hans Pernhart findet sich auch in der Rechnung von 1494 (fol. 10r). Er muß wohl von dem in der Rechnung von 1506 genannten Mautpächter H. P. (StAW, Bücher 4/1, passim) unterschieden werden.
40 Bei der 1499 14 ß 12 d zinsenden Mühle des Hanns Mullner, gelegen im Edlach (Urbar, fol. 16v), handelt es sich um die auch als Erlachmühle bezeichnete spätere Bürgermühle, Fi-schergasse Nr. 83. 1495 gehörte dazu ein teichtlein, in dem die Bürger Fische, wohl Karp-fen, hielten (Rechnung, fol. 3r ) Beim Verkauf der Mühle durch Urban Kuelhouer an die Stadtgemeinde 1570 April 24 werden als Zugehör u.a. eine Säge und vier Lohstampfen ge-nannt (Gesch. Beil. 6, 452). Die Säge wurde bald darauf aufgelassen (BIRKLBAUER–KATZENSCHLAGER, 800 Jahre Weitra, 145).
41 Vgl. PONGRATZ, Familiennamen, 105. Ein Zimmerer Leb wird in der Rechnung von 1524 mehrmals genannt (StAW, Bücher 4/3, passim). Vgl. unten Anm. 97.
42 Symon Pair in Lainsitz ist 1499 Besitzer eines gestifteten Erbs mit Sitzreut und Ödreut (Ur-bar, fol. 111v).
43 Gratzen St, tschech. Nové Hrady, Kreis České Budějovice, Südböhmen.
117
item aber von im kaufft von im 1 ½ tausent schintelnagel umb 4 ½ ß d.
Item von ainem von Burmpranth ain tausent schintel kaufft umb 7 ß d.
fol. 8r
Item kaufft 200 schinteln umb 46 d.
Item geben dem Zawnmulner fur 5 laden 23 d.
Item dem Veit smid fur 24 prugknagel 12 d.
Item aber geben dem Hensel mulner fur 8 prugkladen 23 ½ d.
Item geben von den laden zu fuern 3 d.
Item kaufft von dem Seydel am Schuzenperg44 ain stubel umb 5 ß d.
Item geben dem herrn doctor pharrer45 fur 1 tausent dreyspennyg schinteln 5 ß 10 d.
25 tl 5 ß 22 db.
fol. 8v leer
fol. 9r
Nota das ausgeben auff das paw der stat, so Paul Smid46 in seinem burgermei-steramt getan anno XV° und im funfften jare [1505].
Item fur zwai eysnen panth zu dem nidern tor, als das eyss hat auffgehebt, 12 d.
Item geben dem Paulc zimerman und Taman, dass sy die planckhen bei dem pfarrhoff auff der mawr gemacht, 24 d.
Item geben dem Andre Prewer selbander, dass er bei dem nidern tor den swib-pogen unntterfangen hat, 3 ß 6 d.
Item geben fur 14 podmladen zu dem Kleubertuern 42 d.
Item in der wochen vor sand Jorigen tag [IV 13–19] den zimerleutten geben, dass sy das holz zu dem tuern aus lassen zimern und die schrankhen vor dem obern tor lassen machen, 13 tagberich, albeg 1 tag 24 d, facit 10 ß 12 d,
umb trinkhen 6 d.
2 tl 12 d.
44 Schützenberg D, MGem. St. Martin, PB Gmünd.
45 Weitraer Pfarrer war zwischen 1497 und 1517 Jakob Gerold, der Sieben freien Künste und der Geistlichen Rechte Doktor (KATZENSCHLAGER, Pfarre Weitra, 161 f.). Während seiner Amtszeit erfolgten (1505) Bauarbeiten am Kirchturm (vgl. auch Gesch. Beil. 6, 435 f.).
46 Paull Smid erscheint bereits 1494 als Bürgermeister (Rechnung, fol. 1r) sowie 1506 als Steuerherr und vertrat die Stadt Weitra auf dem Landtag in Klosterneuburg, wobei er für Spesen 3 tl d erhielt (StAW, Bücher 4/1, fol. 10r). Sein Haus (1/1Burgrecht) lag 1499 an der Oberen Zeile (Rathausplatz Nr. 33); dazu verfügte er über einen Garten gegenüber dem hier erstmals genannten „Frawngarten“ in Oberbrühl (Urbar, fol. 3v).
118
fol. 9v
Item den pawren zu Altn Weitra47, vom Vlreichß, von Bultscha und Rein-prechtz, von holz zu dem obern tor und nidern tor gefurt haben, umb pir und prat 27 d.
Item geben dem Taman zimerman selbander von holz zud slahen im Reinprechtzwald 3 ß 6 d.
Item kaufft von dem Waidhofer von Gratzen48 3 tausent schintelnagel umb 9 ß d.
Item geben dem Veit umb aintausent schinteln 7 ß 3 d,
im aber geben umb ½ tausent schinteln 3 ½ ß d.
Item geben dem Nuster zimerman, dass er auff der pulverstuben49 gedeckht hat, 2 ½ tag 60 d,
item einem reicher 1 tag 14 d.
Item geben dem Hasen50 und seinen gesellen, dass sy holz im Reinprechtzwald geslagen haben zu dem tuern bei dem nidern tor, 72 d.
Item dem Scharssten 12 d.
Item geben, als man auff der andren prugk auff dem obern tor hat unntterzogen, 10 d.
3 ½ tl 39 d.
fol. 10r
Item kaufft 10 mezen kalich und auff di fuer umb 10 ß 10 d.
Item kaufft von ainem pawren von Jackernpach51 ain halbs tausent schinteln umb 3 ½ ß d.
Item geben fur 20 prugkladen 60 d.
Item geben dem Taman und Augustin und Giligen zimerleutten, dass sy die tockhen auff der obern prugk gesezt und uberlegt haben, yedem 2 tag per 24 d, facit 5 ß weniger 6 d.
Item aber in der wochen vor sand Pertelmess tag [VIII 17–23] kaufft 2 mut ka-lich und auff die fuer geben, summariter facit 7 tl 5 ß d.
Item geben dem Polzl52 von kalich abzusezen 2 tag 36 d.
47 Altweitra D, OGem. Unserfrau-Altweitra, PB Gmünd.
48 Waidhofer von Gratzen wird im Zusammenhang mit der Lieferung von Schindelnägeln auch 1506 zweimal genannt (StAW, Bücher 4/1, fol. 6rv).
49 Die Pulverstube bzw. der Pulverturm befand sich im Verband der Stadtmauer hinter den Häusern Kirchengasse Nr. 107 und 101 und wurde 1777 von der Gemeinde an den Besitzer des Hauses 101, den Weber Josef Anderler, um 14 fl 30 kr verkauft (Häusergeschichte).
50 Haas von Reinprechtz zinste 1498 von einer kirichkue dem Pfarrzechmeister 24 d (StAW, Bücher 4a, S. 3), Steffan Hass 1499 von einem behausten Erb (Urbar, fol. 340r). Vgl. auch PONGRATZ, Familiennamen, 81.
51 Jagenbach D, StGem. Zwettl–Niederösterreich, PB Zwettl.
52 Wahrscheinlich jener Polczl, der bereits in der Rechnung von 1494 (fol. 10v) als Bauhand-werker genannt wird. Vgl. auch Anm. 71.
119
Item geben dem Casparn Silberpawren53 pawmaister auff den durchlass zu ma-chen:
item maister Andre steinmezen54 4 tag ½ tl 8 d,
item maister Jorigen 4 tag ½ tl 8 d.
11 tl 3 ß 11 d.
fol. 10v
Item dem Wolffgang mawrer 4 tag 3 ß 14 d,
umb trinckhen 61 d, padgelt 10 d.
Item dem Taman zimerman 1 tag 24 d, umb nagel 7 ½ d.
Item in der wochen Augustini [VIII 24–30] geben den werichleutten bei dem hammadt bei dem obern tor:
maister Andre stainmezen 6 tag 6 ß 12 d,
maister Jorigen 6 tag 6 ß 12 d,
Wolffgangen 6 tag 5 ß 6 d,
Oler mortermacher 1 tag 16 d,
Andre Tunckhel55 1 tag morter machen 16 d.
Item dem Peter smid von zewg zu spizen 36 d.
Item von ainem zwispiz und rewthawm zu machen 16 d.
Item geben dem Polzl von morter abzusezen 1 tag 15 d.
Item den werichleutten umb trinckhen 6 d.
3 tl 5 ß 13 de.
53 Bei dem als Baumeister (Bauverantwortlicher) bezeichneten Caspar Silberpawr, 1507 als „Bürger“ Mitbegründer der Weitraer Fronleichnams- oder Corporis Christi-Bruderschaft (Gesch. Beil. 6, 571), dürfte es sich um einen nahen Verwandten des Bürgermeisters von 1501, Jörg S. (vgl. Anm. 1), gehandelt haben. Im Urbar von 1499 scheint er als Hausbesit-zer nicht auf. Unsicher ist auch das verwandtschaftliche Verhältnis zu jenem Weitraer Bür-ger Thoman Silberpawr, der 1526 auf seinem Acker ausserhalb der Widdenhoff bey Spita-ler wege (Flurname „Brandstatt“) mit Zustimmung der Obrigkeiten Kommende Mailberg und Herrschaft Weitra einen Teich („Grünbachteich“ recte Grünbeckteich nach einem spä-teren Besitzer Grünbeck) schüttete (HAMMERL, Urkunden, 367, n. 107), der 1553 April 28 im Zusammenhang mit der Lokalisierung eines weiteren Teichs (Flur Teichquanten?) als dem Georg Silberpauer zugehörig bezeichnet wird (Gesch.Beil. 14, 24). Thomas S. zahlte laut Bürgermeisterrechnung von 1524 die ihm für 1523 vorgeschriebene Landsteuer in der Höhe von 3 fl d (StAW, Bücher 4/3, fol. 2v) und findet sich auch in den Anschlägen der Holzfuhren 1520 und 1527 (StAW, Bücher 4/2, fol. 3v, 6v). Vgl. auch Rechnung 1526.
54 Andre Steinmetz wird an späterer Stelle (Rechnung 1507, fol. 4r) mit dem Ortsnamen „von Zwettl“ bezeichnet, was darauf schließen läßt, daß Weitra damals über keinen qualifizierten Steinmetzen verfügte.
55 Wohl identisch mit Anndre Tungkel, der 1499 für ein Malzhaus im Ledertal zinste (Urbar, fol. 16r).
120
fol. 11r
Item diselb wochen den zimerleutten von der slaprugk in dem hammadt dem Thaman, Augustin und Giligen:
dem Taman 4 tag per 24 d, facit 3 ß 6 d,
dem Giligen 3 tag 72 d,
dem Augustin 2 ½ tag 60 d.
Item kaufft 1 mut kalich und auff di fuer geben 4 tl weniger 45 d.
Item in der wochen sand Giligen tag [VIII 31–IX 6] bei dem hammadt:
maister Andre 5 tag 5 ß 10 d,
maister Jorigen 1 tag 32 d,
Wolffgang 5 tag tag ½ tl 10 d,
dem Polzl 6 tag von kalich abzusezen 3 ß d,
dem Zotl schreiber 1 tag von morter zu machen 16 d,
padgelt 12 d.
Item geben dem Veit smid von dem grintel und ring und kheten zu machen und um 150 prugknagel, summariter facit 3 ß weniger 2 d.
6 ½ tl 3 ß 21 d.
fol. 11v
In der wochen Nativitatis Marie [IX 7–13] vergeldf von dem halbtuern im zwin-ger bei dem obern tar56:
Maister Andre 4 tag ½ tl 8 d,
maister Jorigen 5 tag 5 ß 10 d,
seinem sun 3 tag 78 d,
Wolffgangen 4 tag 3 ß 14 d,
Polzl 5 tag kalich abzusezen 70 d,
aribaitern umb fruestuckh 24 d,
kaufft 1 mutt kalich und auff di fuer 4 tl weniger 45 d,
dem Vll pinter von 4 kalichvassen zu pinten 16 d.
In der wochen nach Nativitatis Marie [IX 14–20] an der statmawr bei dem Vastenpecken57:
maister Andre 6 tag 6 ß 12 d,
maister Jorigen 2 ½ tag 80 d,
seinem sun 2 ½ tag 65 d,
56 Im Grundriß erkennbare trapezförmige Erweiterung der Zwingermauer hinter dem Haus Breite Gasse Nr. 76.
57 Wohl Hanns Faistenpeckh, der nach der Rechnung von 1498 von einer Brotbank der Pfarrzeche (StAW, Bücher 4a, S. 8) und nach dem Herrschaftsurbar von 1499 von einem Haus (1/2 Burgrecht) in der Hinteren Zeile zinste (fol. 6r), das dem Objekt Untere Land-straße Nr. 146 entspricht. 1526 wurde derselbe (?) von Gemeinde und Pfleger zur Abtra-gung des desolaten Oberen Torturms verdingt (vgl. S. 44). 1494 war „Vastenpekh“ Steuer-herr (Rechnung, fol. 3v).
121
Wolffgang 2 ½ tag 65 d,
Peter mawrer 2 tag 52 d,
Mert mawrer 2 tag 52 d,
Polzl von morter machen 6 tag 84 d,
umb trinckhen den aribaittern 6 d.
8 ½ tl 51 dg.
fol. 12r
Item kaufft 20 mezen kalich und auff di fuer 2 ½ tl 10 d.
Item von kalichvassen zu pinten 14 d.
Item umb schawfel und sail 24 d.
In der wochen vor Mathei apostoli [IX 21–27] aber an der statmawr bei dem Vastnpeckhen:
maister Andre 6 tag 6 ß 12 d,
maister Jorigen 6 tag 2 ½ tag 80 d,
seinem sun 6 tag 5 ß 6 d.
In der wochen Michaelis [IX 28–X 4]:
maister Andre 6 tag 6 ß 12 d,
maister Jorigen 6 tag 6 ß 12 d,
seinem sun 2 ½ tag 65 d,
Pelzl 6 tag 84 d,
umb nagel zu der pwn 4 g(roschen) d.
In der wochen nach Michaelis [X 5–11] auff der statmawr bei dem pharhoff und bei der schuell:
maister Andre 4 tag ½ tl 8 d,
maister Jorigen 4 tag ½ tl 8 d,
seinem sun 4 tag 3 ß 14 d,
dem Polzl 4 tag von kalich abmachen 56 d.
8 ½ tl 13 d.
fol. 12v
von kalichvassen zu pinten und umb 2 kalichschaffel 18 d,
kaufft 10 mezen kalich und auff di fur 10 ß 10 d.
In der wochen nach Francisci [X 5–11, 12–18?] aber geben:
maister Andre 5 tag 5 ß 10 d,
maister Jorigen 4 tag ½ tl 8 d,
seinem sun 4 tag 3 ß 13 d,
Wolffgang Knappen 5 tag ½ tl 10 d,
122
Polzl 5 tag 70 d,
geben dem Vischer58 fur 10 mezen kalich 10 ß d.
Item geben, als man di slaprugkh bei dem nidern tar pessert, umb nagel 24 d.
Item geben den pawren von Bultscha, dass sy holz zu dem tuern im zwinger ha-bent gefurt, 15 d.
Item geben dem Taman zimerman am bestand von dem tuern im zwinger 1 tl d.
Item geben fur 3 ß [90] lattennagel 24 d, fur schophnagel 30 d.
6 tl 3 ß 13 d.
fol. 13r
Item geben dem Peter Razen59 fur ½ tausent schinteln 3 ½ ß d,
item mer umb 200 schinteln zu dem tuern im zwinger 42 d.
Item geben fur 13 latten 20 d weniger 1 obolus.
Item geben umb sail, dass man das zymer auff der mawr niderpunten hat vor dem wintth, 9 d.
5 ß 25 ½ d.
Summariter 52 tl 1 ß 28 ½ dh.
fol. 13v
Vermerck das ausgebn den zymerleuttn.
Textkritische Anmerkungen:
a anstelle gestr. 84 d 3.
b anstelle gestr. 26 tl 52 d.
c folgt gestr. Smid.
d folgt gestr. fuern.
e anstelle gestr. 3 ½ tl 5 bzw. 3 tl 3 ß 13 d.
f Lesung unsicher.
g anstelle gestr. 5 ß 20 d.
h anstelle mehrerer gestr. Summen.
58 Wolfgang Vischer zinste 1499 – wie andere Kleinhandwerker – für ein Häuslein im Ver-band des Grätzls östlich vom Rathaus 9 d (Urbar, fol. 13v). Er war 1505 Kirchmeister der Stadtpfarrkirche zu Weitra (Gesch. Beil. 6, 435).
59 Peter Ratz (Retz, Räz) besaß 1499 ein Haus (1/2 Burgrecht) in der Oberen Zeile (Urbar, fol. 5r), heute Untere Landstraße Nr. 145. 1506 erhielt er zusammen mit „Pugkntegk“ – ein Pugkhntegel zinste 1498 dem Pfarrzechmeister für einen Garten 60 d (StAW, Bücher 4a, S. 5; vgl. auch Rechnung 1431, fol. 8v) – für das Abschießen der Hakenbüchse ein Weinlegat im Wert von 8 d (StAW, Bücher 4/1, fol. 8v). Er war 1507 April 1 Mitbegründer der Corpo-ris Christi-Bruderschaft (Gesch. Beil. 6, 571), 1519 Ratsbürger (Gesch. Beil. 6, 440), zinste 1524 für die peckenschupffen 1 d (StAW, Bücher 4/3, fol. 4r) und erscheint noch im An-schlag der Holzfuhren 1520 und 1527 (ebd., Bücher 4/2, fol. 2v, 5v) sowie im Register des Wochenpfennigs 1527 (ebd., Bücher 4/4, fol. 2v)..
123
Zweites Heft
fol. 1r
Vermerck das ausgeben den zymerleutten zw dem thurn auff dem nidern thar, so weylent Veitt Rueswurm60 purgermaister in seinem ambt gethan in funffzechnhundertisten und im sechsten jar [1506] .
Item gehabt in der wochen vor Letare in der vasten [III 15–21] dem Thaman zymerman selbvierdn und von Bielants vier, yeder 5 tag 24 d, facit 4 tl d.
Item von dem holtz zu uberzymern und auszwschneiden,
item umb wein 4 d.
Item zw den wachthawsln in der wochen nach Iudica [III 29–IV 4] geben dem maister Thaman61, dem Paul, dem Schaller und Truckhenmulner62, yedem 6 tag per 24 d, facit 19 ß 6 d.
Item geben umb verschlachnagl 6 d.
Item dem Zawnmulnder umb laden ½ tl weniger 10 d,
item umb wein 8 d.
Item geben dem mesner fur beschlachnagl 24 d.
Item geben dem Öler, [der] 2 tag gearbait und geraicht hat, 32 d.
Item geben dem Peter Wachter63 ain tag geraicht 7 d.
7 tl 47 d.
fol. 1v
Item geben dem Steffl Kranntz, [der] 2 tag gearbait und geraicht hat, 20 d.
Item geben dem Andre Prewer und Petern vom Spital64, das sy das wachtstubl unttermaurtt und das pflaster pessert haben, 3 ß 6 d.
60 Bürgermeister Veit(t) Rueswurm war 1494 und 1495 Steuerherr (Rechnungen, fol. 1r, 2r), 1501 Spitalmeister (StAW, Urkunde B 111). 1499 besaß er ein Haus (1/1 Burgrecht) in der Hinteren Zeile (Urbar, fol. 7v), das sich mit Nr. 133 der Langen Gasse identifizieren läßt. 1505 versetzte ihm die Pfarre zum Bau des Kirchturms (vgl. Anm. 45) einen Grund vor dem Oberen Tor (Gesch. Beil. 6, 435). Er ist auch Verfasser der Bürgermeister-(amts)rechnung von 1506 (StAW, Bücher 4/1), die am 31. Dezember dieses Jahres vorge-legt wurde, muß aber schon vor 1510, dem Zeitpunkt der Reinschrift des Rechnungspakets, verstorben sein. Sein Sohn (?) Veit wird im Anschlag der Holzfuhren 1520 und 1527 ge-nannt (StAW, Bücher 4/2, fol. 3r, 6r) und verfügte 1527 mit einer Dienstmagd, einem Bauknecht und einem Jungen (Lehrling) über einen gut ausgestatteten Haushalt (ebd., Bü-cher 4/4, fol. 3r). Sein Enkel (?) Leopold bekleidete 1545 und 1558 das Amt des Bürger-meisters (BIRKLBAUER, Stadt Weitra, III) und 1548 sowie 1569 jenes der Stadtrichters (FRA III/4, 148, n. 102, 155, n. 109b).
61 Außer den beiden Steinmetzen Andre und Jorig wird nur der Maurer Thaman mit dem Berufstitel „Meister“ bezeichnet. Seine Herkunft aus St. Wolfgang ist wahrscheinlich.
62 Truckenmüller ist ein in Gmünd ab 1482 nachweisbarer Name (PONGRATZ, Familienna-men, 53). 1506 wird TruckhnMulner von den streypawen auszusneiden bezahlt (StAW, Bü-cher 4/1, fol. 7v).
63 Peter Wachter besaß 1499 eine Brandstatt, ein Reut und ein Überländreut im „Visch-grabnn“ in St. Martin (Urbar, fol. 83v).
124
Item geben von der farib zw dem tuern den pawrn 6 d.
Item khaufft von dem Waithofer von Gratzn 3 tausent schinttlnagl umb 9 ß d.
Item geben dem klampfrer65 von den zwain khnopphen auff den turn zu beschla-chen 10 ß d,
item umb wein 4 d.
Item geben dem Zaunmulner fur 60 podnladen 6 ß d.
Item geben von den laden zu furn 3 d.
Item in der wochen des heiling kreutz tag erfindung [V 3–9] dem maister Taman selbfunfften, als sy das zymer auff den thuern zuegericht, yedem 6 tag per 24 d, facit 3 tl d.
Item in der wochen vor gotz auffarts tag [V 10–16] maister Thaman selbfunften, als sy das zymer auff den tuern gesetzt haben, yeder drey tag per 24 d, facit 12 ß d.
Facit 8 tl 39 d.
fol. 2r
Item geben khnopf wein fur zwo achterin wein 16 d.
Item gerait mit dem Veit schmid umb nagl und an der arbait zw dem thurn und der stat ½ tl d.
Item geben dem leitgeben vom Weissnpach fur 55 latten 3 ß 6 d.
Item geben dem Stubmschaber fur ain halbs tausent schintl 3 ½ ß d.
Item aber vom Stubmschaber kaufft ½ tausent schintl umb 3 ß 12 d.
Item khaufft 42 latten umb 84 d.
Item geben dem Veit schmid umb nagl 8 d.
Item geben dem mesner fur 100 verslachnagl 20 d.
Item khaufft von dem Zawnmulner 60 laden umb ½ tl d.
Item khaufft von dem Waithofer von Gratzen 2 tausent schintlnagl umb 6 ß d.
Item khaufft von dem Leitgeben zum Weissenpach66 15 latten umb 30 d.
Item khaufft von dem Stubmschaber ½ tausent schintl 3 ½ ß d.
[Item] khaufft von dem Harpecken zu Lautterpach67 ½ tausent schintl umb 3 ½ ß d.
Facit 4 tl 4 ß 11 d.
64 Gemeint ist wohl der Ort Spital D, StGem. Weitra, und nicht das Weitraer Bürgerspital. Die Eintragung findet sich von Item geben bis daß sy daß durchgestrichen auch in der Bürger-meisterrechnung von 1506 (StAW, Bücher 4/1, fol. 7v), was bedeutet, daß Bauausgaben – nach einem nicht erkennbaren System – entweder in dieser oder in der speziellen Baurech-nung vermerkt wurden.
65 Vgl. Anm. 6.
66 Paul, Thoman oder Sigmund Leytgeb zu Weißenbach (vgl. HKA, Urbar 1129, fol. 48r pas-sim).
67 Lauterbach D, OGem.Moorbad Harbach, PB Gmünd. Wohl Wolfganng Hardpeckh, der 1499 hier drei Hofstätten besaß (Urbar, fol. 126v). Der Familienname Hartpeckh ist 1499 sowohl in Lauterbach als auch in Albern b. Oberkirchen, Groß Gerungs, Lainsitz und Weitra belegt (PONGRATZ, Familiennamen, 80).
125
fol. 2v
Item geben dem Zawnmulner fur laden 3 ß d,
item im aber geben fur 30 podenladen 3 ß d,
item aber fur 20 schnitladen 40 d.
Item geben dem Paul zymerman fur ½ tausent schintl 3 ß 12 d,
item davon zw fuern 3 d.
Item geben dem klampfrer fur ain drat auf den tuern 6 d.
Item umb ain stenngl untter den drat 2 d,
item umb zwo schellen 12 d,
item umb zway stengl in die knopf 16 d.
Item geben dem mesner fur 300 verslachnagl 60 d.
Item geben dem Veit schmid fur lattennagl und ander gross nagl 32 d.
Item geben dem Andre Prewer zw mawern auff dem tuern 3 tag per 24 d, facit 72 d,
item dem Knappen 1 tag 24 d,
item dem Progkhn 1 tag 24 d,
umb pier 2 d.
Item geben den zymerleutten an suntag Margarethe [VII 12] von decken, schintl abzwrichten und veribn:
dem Thaman 3 tag per 24 d,
dem Pauln 3 tag per 24 d,
dem Gilig 3 tag per 24 d,
dem Schaller 3 tag per 24 d, facit 10 ß weniger 12 d.
Summa 3 ½ tl 23 d.
fol. 3r
Item die ander wochen darnach [VII 19–25?]:
dem Thaman 4 tag,
dem Paul 4 tag,
dem Gilig 4 tag,
dem Schaler 4 tag per 24 d, facit 14 ß weniger 6 d.
Item zw dem wachthawsln:
dem Thaman 1 tag,
dem Paul 1 tag,
dem Gilig 1 tag,
dem Schaler 1 tag per 24 d, facit 3 ß 6 d.
Item geben umb padgelt, wein und khreussen 18 d.
Item dem Nuster 1 tausent schintl 7 ß d.
Item dem zechmaister 12 hundert schintl 1 tl d,
126
item davon zu den 14 nothelffern68 ½ tausent rot schintl.
Item geben, als ich den Khlewber gepumbt, verschlachen, stieg und tuergerust und allenthalben zuegericht gehabt, dem Paul zymerman, Gilig zymerman, Hennsl Schaller, Wolfgang Progkh, yeder anderthalben tag per 24 d, facit 6 ß d.
Summa 4 tl 6 ß 18 da.
Summa summarum 28 tl 2 ß 18 db.
fol. 3v leer
fol. 4r
Lonfelner69 burgermaister.
Nota das ausgeben auff sie statmawr pey dem Vtz Khursner70, so hinaus gefalln ist in der pfingstwochen in subenten jar [1507 V 23–29].
Item geben dem maister Andre stainmetzen von Zwetl 3 tag 12 g(roschen) d.
68 Gemeint sein dürfte die Pfarrkirche zu den Vierzehn Nothelfern in Dietmanns (MGem. Großdietmanns); vgl. Gesch. Beil. 6, 437, 441.
69 Hanns Lannfelder, in der Stephaniwahl von 1506 zum Bürgermeister von Weitra für 1507 gekürt und im Folgejahr (Stadt-)Richter (STAW, Bücher 4/1, fol. 7v), erscheint in dieser Funktion erstmals bei Abnahme der Rechnung Veit Ruesburms am 31. 12. 1506 (ebd., fol. 15r). 1492 und 1504 bekleidete er das Amt des Spitalmeisters (Gesch. Beil. 6, 538; StAW, Urkunden B 114); 1499 besaß er ein Haus (1/1 Burgrecht) im Ledertal (Urbar, fol. 16v), heute Fischergasse Nr. 82, sowie u.a. die Hoheit über mehrere Höfe in St. Martin (ebd., fol. 85v, 86r). 1507 April 1 war er Mitbegründer der Corporis Christi-Bruderschaft (Gesch. Beil. 6, 571). 1464 verkauften Peter und Hanns Lanfelder zwei Teile an ihrem Haus mit Zugehör in der Stadt Weitra und eine Vielzahl von Überländgründen, darunter eine Fleischbank so-wie ein dem Schloßkaplan dienstbares gwelb mit ottach, ihrem Schwager, dem Bürger Wolfgang Puntzel (Gesch. Beil. 6, 430 f.). Letzterer ist 1499 Besitzer eines Hauses (1/2 Burgrecht) an der Mittleren Zeile (Urbar, fol. 12r) und zinste weiters von der fleisch-pannckwiß im obdach zu Michaeli 8 d (ebd., fol. 21v). Da sein Haus dem an die Fleisch-gasse angrenzenden Objekt Rathausplatz Nr. 55 entspricht, müssen Wiese und „Ottach“ (von Achzucht = überdeckter Ab- oder Zuflußgraben; vgl. Deutsches Rechtswörterbuch 1, 1914–32 418 f.) dem heute fälschlicherweise als „Zisterne“ bezeichneten Keller mit dar-überliegender Grünfläche westlich des Grätzls entsprochen haben. Die Anlage, 1734 als stadt-keller bey dennen untern fleischbänkhen bezeichnet und 1833 von der Stadtgemeinde erkauft (StAW, Bücher 1/1a, fol. 87), dürfte ins frühe 14. Jahrhundert zurückreichen; Stützwand, Portal und Zugangsstollen orden sich wohl der ersten Hälfte des 15. Jahrhun-derts zu. – Hans Lanfelder verstarb 1518. Mit den ererbten Lehen des Gutes Wasen wurden 1519 Januar 6 sein Sohn Sebastian und der Schwiegersohn Michel Weinzüdl, Zinngießer, beide Bürger von Weitra, durch Caspar von Königsfeld belehnt (Gesch. Beil. 6, 440). Am 20. Dezember desselben Jahres verkauften Sebastian, nunmehr Bürger in Gmünd, und Anna, die Witwe des inzwischen verstorbenen Michael Weinzuedl, diese Lehen an den Le-hensherrn und dessen Hausfrau Agnes (HAMMERL, Urkunden, 365, n. 103).
70 Vtz (Ulrich) Kursner besaß 1499 eine Hofstätte in der Nähe des Unteren Tores (Urbar, fol. 5v), vermutlich im Bereiche des Hauses Untere Landstraße Nr. 153, und wird noch 1527 er-wähnt (StAW, Bücher 4/4, fol. 2v).
127
Item dem maister Hannsen 3 tag 12 g(roschen) d.
Item drein khnechten, yedm 3 tag per 26 d, facit 7 ß 24 d.
Item zwain knechten, yedm 1 tag 24 d, facit 48 d,
item umb wein 10 d,
als man sy bezalt hat padgelt und trinckgelt 9 d.
Item der Poltzlin71 3 [tag] kaglich abzusetzen, ain tag per 16 d, facit 48 d.
Item geben umb verschlachnagl zum gerust unnd gang 27 d,
item um pastene sail 5 d.
Item ausgeben zwain tagwerichern 4 g(roschen) d.
Item ausgeben dem Schrenckhen zu Sand Wolfgang72 von dem tuergerust in des Klewber tuern einzwmawrn, ain tag 24 d.
Item der Poltzlin von märter abmachen und geraicht hat, 1 tag 18 d.
Item umb pey dem statprun gepessert, umb trinckn 6 d.
2 ½ tl 16 dc.
fol. 4v
Item geben dem Paul zymerman und Giligen, das zwo tuer in den Klewbertuern gemacht haben, yedem 24, facit 48 d.
Item von dem holtz zu dem stachtl im Klewber von dem Wielants herauff-zwfuern 20 d.
Item davon auszuhackhn zwm Wiellants 16 d.
84 dd.
fol. 5r
Item das ausgeben umb das zymer auff dy mawr in dem obern virtaill hinder dem hoffkhasten73 in der wochen sandt Lawrentzen tag [VIII 8–14].
Item dem Paul zymerman 3 tag per 24 d, facit 72 d.
Item dem Gilig zymerman 3 tag per 24 d, facit 72 d.
Item dem Burgraber 3 tag per 24 d, facit 72 d.
Item dem Thaman zymerman 3 tag per 24 d, facit 72 d.
Item in der wochen Assumptione Marie [VIII 15–21] ausgeben umb das zymer auff dy mawr in dem viertail gegen dem nidern thör hinder dem Michel Schnei-der74 und Poltzlin dem Paul zymerman 6 tag per 24 d, facit 5 ß weniger 6 d.
71 Die Poltzlin, vielleicht Witwe nach dem Bauhandwerker Poltzl, wird auch im Anschlag der Holzfuhren von 1520 genannt (StAW, Bücher 4/2, fol. 2v).
72 St. Wolfgang D, StGem. Weitra, PB Gmünd; bis ins 16. Jahrhundet zumeist als Pfaffen-schlag bezeichnet: HONÖ 7, 157, n. W425; PONGRATZ–TOMASCHEK, Heimatkunde, 646.
73 Der bereits 1431 genannte Hofkasten (vgl. Rechnung 1431, Anm. 29) dürfte sich – entspre-chend seiner Lokalisierung in Stadtmauernähe – im Bereiche der rezenten, vorwiegend ins späte 16. Jahrhundert zu datierenden Meierhofgebäude befunden haben.
128
Item dem Thaman zymerman 6 tag per 24 d, facit 5 ß weniger 6 d.
Item dem Gilig zymerman 6 tag per 24 d, facit 5 ß weniger 6 d,
item umb trincken, als ich mit den zymerleutten gerait han, 12 d.
Item ausgeben dem Thaman zymerman von holtz zw schlachen ain tag zw der mawr 24 d.
Item geben dem Steffel Krantz75, so inn hat geholfen, 12 d,
item dem Riemer76, auch so inn geholfen hatt, 12 d.
Item geben dem Burgraber, so das holtz auff die fuer haben geschlagen, umb trincken 8 d.
Summa 3 tl 68 d.
fol. 5v
Umb papier 2 d.
Item dem schreiber, das er mit dem Krantz mit den zetl ist umbhin gangen, 6 d.
Item geben den zymerlewtten in der wochen sand Kholmans tag [X 10–16] von holtz auszwschneiden und auf der mawr in dem obern virtail gerafft und gelatt,
dem Taman zymerman 4 tag per 24 d, facit 3 ß 6 d,
dem Paul zymerman 4 tag per 24 d, facit 3 ß 6 d,
dem Gilig 4 tag per 24 d, facit 3 ß 6 d.
Item geben umb 300 lattennagl ½ tl weniger 12 d.
Item geben umb trincken, als ich den zymerleutten gelt geben hab, 4 ½ d.
Item khaufft von dem Nuster zu Altn Weytra ½ tausent schintl umb 3 ½ ß d.
Item geben in der wochen Vndecim milium [X 17–23 ] den zymerleutten geben von wegen der mawr bey dem hoffkhasten und in dem oberen virtail.
dem Taman 6 tag per 24 d, facit 5 ß weniger 6 d,
dem Paul zymerman 6 tag, facit 5 ß weniger 6 d,
dem Giling 6 tag, facit 5 ß weniger 6 d,
dem Burgraber 4 tag, facit 3 ß 6 d,
item umb trinckhen 6 d.
Summa 4 tl 2 ß 27 ½ de.
74 Der Hausbesitzername Michael Schneider findet sich im Urbar von 1499 zweimal: im Ver-laufe der Oberen Zeile, heute Haus Rathausplatz Nr. 22 (vgl. Anm. 10) und nochmals in der Oberen Zeile, heute Dr. Kordik-Platz Nr. 39 (Urbar, fol. 4v). Die räumliche Zuordnung zum Viertel gegen das Niedere (Untere) Tor spricht hier für den Zweitgenannten.
75 Steffan Cranncz besaß 1499 ein Haus (1/2 Burgrecht) in der Hinteren Zeile (Urbar, fol. 6r), heute Untere Landstraße Nr. 144. Nach der Bürgermeisterrechnung von 1506 begleitete er Paul Smid zum Landtag nach Klosterneuburg (StAW, Bücher 4/1, fol. 10r) und ging als Bote nach Schwarzenau, alß di burger verpotn sein worden (ebd., fol. 11v). Gründe für diese Gerichtsladung (?) sind nicht bekannt.
76 Im Urbar von 1499 genannt ist ein Mertt Riemer, Besitzer eines Viertelburgrechts am Ende der Hinteren Zeile (fol. 10r), das wohl in der heutigen Oswaldgasse zu suchen ist. 1506 und 1524 verrichtete Riemer Botendienste (StAW, Bücher 4/1, fol. 6v; 4/3, fol. 7v).
129
fol. 6r
Item geben den jungen Jannschen zw Lautterpach fur 1 tausent schintl 7 ß d.
Item geben ainem von Burmprath fur ½ tausent schintl 3 ß 10 d.
Item geben dem Paul schmid fur 600 schintlnagl umb 3 ß d.
Item dem Khren weber77 1 tausent schintlnagl umb 3 ß d.
Item von dem Seer78 ½ tausent schintlnagl umb 45 d.
Item der Khuelhoferin79 fur 200 schintlnagl 16 d.
Item ich selbs den purgern geben ½ tausent schintl 3 ½ ß d.
Item der Paul zymerman alain gedeckt 1 tag 24 d.
Summa 2 ½ tl 45 d.
Summa summarum 13 tl 4 ß d 1 hallerf.
fol. 6v leer
fol. 7r
Vermerck das ausgeben auff das paw der statt, als Jacob Fleischackher80 purger-maister gewesen ist anno octavo [1508].
Item kaufft von dem Paul zymerman ain tausent schintln umb 7 ß d.
Item am freitag nach Scholastica [II 11], als ich mit den zymerleutten holtz im Aichperg 81 hab geschlagen, umb lon, essen und trincken 78 d.
77 Als Hanns Krenweber auch genannt im Anschlag der Holzfuhren 1520 (StAW, Bücher 4/2, fol. 2v) sowie in der Rechnung von 1524 (ebd., Bücher 4/1, fol. 3r, 13r). Vielleicht Hanns Kren, der 1499 ein Haus (1/2 Burgrecht) in der Hinteren Zeile (Urbar, fol. 8r), heute Lange Gasse Nr.129?, besaß.
78 Vielleicht Jorig Seher im Ledertal, der 1499 von einem Reut in Oberlembach zinste (Urbar, fol. 361r).
79 Nach dem Kühlhof bezeichnete Personen sind seit 1431 belegt (vgl. Rechnung 1431, Anm. 26). 1484 war Jorig Kulhoffer Weitraer Bürgermeister (Gesch. Beil. 6, 433), und 1498 zinste Khuelhoffer dem Pfarrzechmeister für einen Garten 60 d (StAW, Bücher 4a, S. 7); bei der Khuelhoferin könnte es sich um seine Witwe gehandelt haben, die noch 1520 lebte (StAW, Bücher 4/2, fol. 4r). Im Urbar von 1499 ist der Name jedenfalls nicht belegt. 1559 ist Urban Khüelhoffer Bürgermeister (StAW, Bücher 4/18), er verkaufte seine Mühle 1570 an die Stadtgemeinde (s. Anm. 40).
80 Jacob Fleischacker besaß 1499 Haus (1/2 Burgrecht) an der Oberen Zeile (Urbar, fol. 2v), heute Rathausplatz Nr. 26. Er war 1506 Abgesandter der Stadt Weitra zum Kremser Land-tag (StAW, Bücher 4/1, fol. 14r) und kontrollierte noch 1524 zusammen mit anderen Bür-gern die Einhaltung der Fürkaufsverbote auff Freyenstetter straß (ebd., Bücher 4/3, fol. 7v). Im Entscheid der landesfürstlichen Kommissäre von 1510 XII 9 wurde eine Bestrafung von Jacob Fleyschagkher und Prunnhannsl in Aussicht genommen, die wider herren Lasslawen von Prag geredt und den khawff im jarmarkht annders dann der stat freyhayt vermag getri-ben (FRA III/4, 131, n. 92). Ein Zimmermann gleichen Namens wurde 1495 mehrmals für Arbeiten an den Schlagbrücken beim Oberen und Unteren Tor bezahlt (Rechnung, fol. 7v u.a.).
130
Item ausgeben, als man dy fuer auff das holtz hat angeschlagen, 17 ½ d.
Item geben dem Veit schmid umb nagl und von arbait 60 d,
item im mer geben umb nagl und von arbait 30 d.
Item khaufft von dem Tamln von Lautterpach ½ tausent schintln umb 3 ß 10 d.
Item geben von holtz fuern 24 d.
Item khaufft in jarmarckht zu Zwetl82 [III 13] 2 ½ tausent schintlnagl umb 6 ß weniger 10 d.
Item ausgeben den pawrn von Bielants, als sy die steckhn und gerttn zu dem zaun habent pracht, umb pir und prott in der erst vastwochen [III 12–18] 51 d.
[Item] ausgeben, als ich und der Öler und jung Krantz aichen steckhen haben geschlagen, so der Wolffl in Pruel geben hat, dem Oler zw lon geben 6 d,
und dem Khrantz zw lonn 6 d.
3 tl 26 ½ d.
fol. 7v
Item khaufft von dem Nuster zw Alten Weyttra ain tausent schinteln umb 7 ß d.
Item geben umb trincken 3 d.
Item in der wochen Reminiscere [III 19–25] kaufft von dem Erzen von Burmpranth83 ain tausent schintl umb 6 ½ und 3 d.
Item khaufft von dem Gangl Schreinmulner84 sun 20 laden umb 41 d.
Item am montag nach Reminiscere [III 20] dem Taman, Pauln und Gilig zy-mermanen, yedem 1 tag von holtz auszymern 24 d, facit 72 d.
Item geben dem Steffl Krantz 1 tag, das er den zawn hat abprochen, 10 d.
Item am erichtag nach Reminiscere [III 21] dem Taman, Pauln und Giligen, den sind 24 d, facit 71 1/2 d.
Item geben dem Oler ain tag zw rawmen, abprechen und nagl ausziechen 10 d.
Item dem Khrantz auch ain tag 10 d,
item umb trincken 4 d.
Facit 2 ½ tl 35 ½ d.
fol. 8r
Item am mitichen nach Reminiscere [III 22] aber dem Thaman, Pauln und Gili-gen von holtz auszwschneiden, yedem ain tag 24 d, facit 72 d.
81 Der Aichberg (Eichberg), ein Wald zwischen den Dörfern Eichberg und Altweitra gelegen (Höhe 588 m) , galt 1499 als ain gemains holltz, braucht ain yeder gen Weyttra zu seinen notturfftn, wer des bedurffnnd ist (FRA II/4, 122, n. 83b, vgl. auch 114, 119a, 120).
82 Zwettl St, PB Zwettl. Entsprechend dem chronologischen Aufbau der Rechnung muß es sich um den 1494 Januar 16 von König Maximilian I. verliehenen Jahrmarkt am montag nach dem sonntag Invocavit in der vasten handeln (vgl. UHLIRZ, Archiv, 23, n. 33), der demnach im Jahre 1508 am 13. März abgehalten wurde.
83 Wurmbrand D, StGem. Groß Gerungs, PB Zwettl.
84 Vgl. Anm. 16.
131
Item am pfintztag darnach [III 23] aber dem Taman, Pauln, Giligen, das sy auff dem zawn gedeckht haben, yedem ain tag 24 d, facit 72 d.
Item am freittag darnach [III 24] aber dem Taman, Pauln, Giligen auff dem zawn gedeckht, yedem ain tag 24 d, facit 72 d.
Item geben dem Hennsslein Krenawern prueder von stecken setzen ein tag 10 d.
Item umb trinckhen, als ich den zymerleutten gelt hab geben, 6 d.
Item in der wochen Oculi [III 26–IV 1] kaufft von dem Veit Nuster von Laut-terpach ain tausent schintln umb 7 ß d.
Item khaufft von ainem von Burmprant ½ tausent schinteln umb 3 ß 10 d.
Item geben den pauern von Bultscha, als sy zawngerten haben pracht, umb pier und prott 18 d.
Item geben den zawnnern umb pier 3 d.
Latus 2 tl 2 ß 23 d.
fol. 8v
Item in der wochen Oculi [III 26–IV 1] gehabt die zymerleut, den Thaman 4 ½ tag per 24 d, facit ½ tl weniger 12 d.
Item dem Pawln 5 tag per 24 d, facit ½ tl.
Item dem Giligen 5 tag per 24 d, facit ½ tl d.
Item von holtz auff dy mawr ausschneiden …
Item den pawrn vom Wielants von zawngerten zw pringen 21 d.
Item aber geben den Wielanttern umb zawngerten 44 d.
Item umb trinckhen 4 ½ d.
Item khaufft von dem Gamprln zw Zwetl 2 tausent schintlnagl umb ½ tl 16 d,
item fur 300 lattennagl 60 d.
Item am freittag vor Letare [III 31] khaufft von dem Zermulner 60 laden zw dem hanmad umb ½ tl 16 d.
Item in der wochen Letare [IV 2–8] khaufft von den pawrn vom Bielants zway fueder gertten umb 46 d,
item mer ain fueder umb 23 d.
Item geben dem Paull schmid umb verschlachnagl 6 d.
Latus 3 tl 3 ß 14 ½ d.
fol. 9r
Item geben aim tagwericher dem Hennseln 10 d.
Item in der wochen Letare [IV 2–8] gehabt drey zymerleut zw holtz ausschnei-den,
dem Thaman 4 tag per 24 d, facit 3 ß 6 d,
dem Pawln 4 tag per 24 d, facit 3 ß 6 d,
dem Giling 4 tag per 24 d, facit 3 ß 6 d,
item umb wein, als mir geschriben haben, 4 ½ d.
Item aber khaufft von dem Zermulner 20 laden umb 40 ½ d zw dem hammad.
132
Item in der wochen Iudica [IV 9–15] gehabt zymerleut den Thaman, Pawln und Giling, yeden 3 tag per 24 d, facit 7 ß 6 d.
Item geben den pawern von Bultscha, als sy zawnholtz haben gefurt, umb pier und pratt 8 d.
Item khaufft von ainem pawrn von Burmprant fur ½ tausent schintl umb 3 ½ ß d.
Item geben dem Hanns mulnder fur 20 laden zw dem hammad 40 d.
Item geben den zymerleutten in der antlaswochen [IV 16–22] auff dem hammad und zawn zu deckhen dem Taman, Pawln, Giligen, yedem 2 ½ tag per 24 d, facit 6 ß d.
Latus 3 tl 5 ß 22 d.
fol. 9v
Item geben den zymerleutten in der osterwochen [IV 23–29] von holtz auf-zwzymern,
dem Thaman 3 tag, facit 72 d,
dem Giling 3, facit 72 d,
dem Pawln 3 tag, facit 72 d.
Item geben den torhuettern von schintlnagl zwrichten 3 d.
Item geben in der andern wochen nach ostern [IV 30–V 6] den zymerleutten, als man die ausser schlachprugckh hat gemacht, dem Thaman 2 tag 48 d,
dem Pauln ain tag 24 d,
dem Giling ain tag 24 d.
Item khaufft von Hanns mulner 7 laden umb 14 d.
Item geben umb zwigkel zur torstuben 21 d.
Item in der dritten wochen nach ostern [V 7–13] den zymerleutten auff der mawr in dem obern virtail,
dem Thaman zymerman 6 tag per 24 d, facit 5 ß weniger 6 d,
dem Pauln 6 tag per 24 d, facit 5 ß weniger 6 d,
dem Giling 6 tag per 24 d, facit 5 ß weniger 6 d,
dem Burgraber 3 tag 72 d,
item umb trincken 6 d.
Latus 3 tl 4 ß 20 d.
fol. 10r
Item dem Veit schmid geben von naglring an dy schlachpruckh, vom hawn und allerlai arbait in summa pracht, ½ tl 5 d.
Item khaufft pastäne sail zw dem polberich umb 9 d.
Item khaufft von aim pawrn von Weissenpach 40 latten umb 60 d.
Item khaufft von den pawrn vom Bultscha vier fueder rafen umb 41 ½ d,
item umb trincken 5 d.
133
Item geben dem Wachen und Steffan Krantz von dem kleuwerich, dem Wachen 6 tag per 20 d, facit ½ tl d,
item dem Khrantz 6 tag per 20 d, facit ½ tl d.
Item umb pier den kleunern und roboltern 23 d.
Item khaufft ain scheibtruchen umb 44 d.
Item am freittag vor Ascensionis domini [V 26] Taman, Pauln zymerman gehabt im Aichperg und dobey 6 tagwercher, geben paiden zymerleutten 48 d,
item den anderen tagwericher geben 71 d, das sy holtz geschlagen auff die maur und ander notturfft der statt.
Latus 2 tl 6 ß 6 ½ d.
fol. 10v
Item khaufft von dem Lazarus Ledrer85 ain tausent schintlnagl umb 3 ß d.
Item in der wochen gots auffarts tag [V 28–VI 3] geben den zymerleutten, dem Thaman und Pauln yedem zwen tag per 24, facit 3 ß 6 d.
Item geben umb gross spernagl 20 d.
[Item] khaufft von dem klampferer 200 lattennagl umb 40 d.
Item khaufft von dem Hanns muldner 350 alt schintlnagl umb 18 d,
item umb trincken 3 d.
Item in der wochen vor pfingsten [VI 4–10] den zymerleutten Thaman und Pauln, yedem 6 tag per 24, facit dem Pauln ½ tl 24 d,
dem Thaman ½ tl 24 d,
item padgelt 6 d.
[Item] khaufft von dem Aichinger ½ tausent schintln umb 3 ½ ß d.
Item am suntag nach Viti [VI 18], als man die stecken zu dem schreckzaum hat geschlagen, zerung 12 d.
Item khaufft von aim pawrn vom Burmprath ain tausent drispennig schintln umb 5 ß d.
Latus 3 tl 3 ß 18 d.
fol. 11r
Item am freittag in der pfingstwochen [VI 16] geben den zymerleutten Thaman, Pauln und Giling, yedem ain tag per 24 d, facit 72 d,
item umb wein 3 d.
Item khaufft von ainem pawrn vom Weyssenpach 24 laten umb 36 d.
Item khaufft von dem Aichinger ain tausent schintln umb 7 ß d.
Item geben dem Wachen von layn ain tag abzwmachen 10 d.
Item geben dem Paul schmid fur ½ tausent schintlnagl 45 d.
Item in gotsleichnams wochen [VI 18–24] den zymerleutten Thaman, Pauln, Giling auff der maur, yedem 3 tag per 24 d, facit 7 ß 6 d.
85 Wohl identisch mit jenem Lazarus, der 1506 einen halben Metzen Kalk um 18 d verkaufte (StAW, Bücher 4/1, fol. 12r).
134
Item aber geben dem Paul schmid fur ain tausent schintlnagl 3 ß d.
Item aber khaufft von dem Aichinger ½ tausent schintl umb 3 ½ ß d,
kaufft von aim pawern vom Weyssenpach 21 latten umb 31 ½ d.
Latus 3 tl 3 ß 8 ½ d.
fol. 11v
Item khaufft von dem klampferer 500 lattnnagl umb 3 ß 10 d.
Item von dem Zawmmulnder 30 laden umb 60 d.
Item khaufft ain schawfl umb 18 d.
Item am sambstag nach Petri [VII 1] gehabt zymerleut Thaman, Augustin und Giligen latten auffziechen, yedem ain tag per 24 d, facit 72 d.
Item geben umb pier 4 d.
Item geben den zymerleutten von dem joch unnter der slaprugk zw machen 24 d.
Item umb trincken 6 d.
Item geben dem Giling fur 200 zwigkl 8 d.
Item geben dem maister Thaman von dem zawn zw weyssen 9 d.
Item khaufft von dem Nuster 30 latten umb 45 d.
Item aber von aim pawrn von Weissenpach 20 latten umb 30 d.
Item dem Fidler von Weissenpach86 umb 20 latten 30 d.
Item geben dem Olmer von Harpach87 umb 37 latten 37 d,
davon zw furen 16 d.
Latus 1 tl 7 ß 9 d.
fol. 12r
Item khaufft von dem Eyßschiell 1100 alt schintlnagl umb 80 d.
Item khaufft von dem Hannsl Geykhnecht88 ain tausent schintlnagl umb 80 d.
Item geben dem Paul zymerman am montag und am erichtag nach Nativitate Marie virginis [IX 11/12], das er in dem obern virtail gedeckt hat, 48 d.
Item khaufft von dem Nuster vom Lautterpach ain halb tausent schintlnagl umb 3 ½ ß d.
Item khaufft von dem Valentin rentmaister89 ain tausent schintlnagl umb 60 d.
86 Anndre Fidler von Weißenbach zinste 1499 für ein Erb (Urbar, fol. 58r).
87 Wohl der im Urbar von 1499 als Inhaber eines Erbs genannte Hanns Vlmer (ebd., fol. 119v).
88 Geyknecht wurde auch in der Rechnung von 1506 für Erdarbeiten bezahlt, so zusammen mit Peter Lauttenslager, Augustin und Peter Pinter mit 9 d umb pir und pratt, alß sy di lackhen zwischen dem tor haben abgraben (StAW, Bücher 4/1, fol. 10v).
89 Erstmals genannt 1501 (StAW, Urkunde B 111). Seine Identität ist unsicher. Bezüge zur Herrschaft wies Valentin Kopp auf, der 1507 April 1 als Stadtschreiber (Gesch. Beil. 6, 571) und 1509 November 16 als Landgerichtsschreiber des „Erbherrn“ von Weitra, Lasla von Prag, Freiherrn zu Windhaag, bezeichnet wird (FRA III/4, 127, n. 90). Kopp war nach dem Urbar von 1499 auch Besitzer eines Burgrechtshauses in der Mittleren Zeile (fol. 11v), des späteren Gemeindebrauhauses Rathausplatz Nr. 58, und erscheint noch in der Rech-
135
Item in der wochen sancte Crucis exaltationis am freittag unnd sambstag [IX 15/16] dem Pauln, das er den schueller bey dem nidern thor hat gemacht und das tuergericht, dy thur unnd beschlagen bey dem obern thor 2 tag 49 d.
Item in der wochen sand Matheus tag [IX 17–23] dem Pauln, das er am montag [IX 18] in dem obern virtail auff der maur gedeckht hat, 24 d.
Item am erichtag darnach und mitichen [IX 19/20], das er dy zwen tag auff der mawr auff der huenerkoppl gedeckht hat, 48 d.
Latus 2 tl 14 d.
fol. 12v
Item geben dem Paul schmid und dem Kuell schmid90 und Veitt schmid umb verschlachnagl 20 d.
Item geben dem nachrichter vom schintln tragen und geraicht hat 3 d.
Item an Grätzner jarmarckht91 [IX 21) khaufft ½ tausent schintlnagl umb 48 d.
Item in der wochen Mathei [IX 17–23] khaufft von dem Jannsch von Lautter-pach92 ½ tausent schintl umb 3 ½ ß d.
Item aber khaufft von dem rentmaister93 8 hundert schintlnagl umb 50 d.
Item von Zwetl pracht ain tausent schintlnagl umb 80 d.
Item mein pueb vom Gratzen pracht ½ tausent schintlnagl umb 50 d weniger obulos.
Item in der wochen Francisci [X 1–7] dem Pawln 2 tag auff der mawr, facit 48 d.
Item dem Aichinger fur ½ tausent schintln 3 ½ ß d.
Item in der wochen Cholomani [X 8–14] dem Augustin 2 tag auff der maur zw decken per 24 d, facit 48 d.
Latus 2 tl 2 ß 16 d 1 haller.
fol. 13r
Item am suntag nach Cholomani [X 15] dem Paul schmid von Gratzen fur 3 tau-sent schintlnagl umb 9 ß 18 d.
Item an sandt Symans tag [X 28] geben dem Paul schmid von Gretzen fur 1 ½ tausent schintlnagl 4 ½ ß 7 ½ d.
nung von 1524 (StAW, Bücher 4/3, fol. 8r, 10v) und 1527 im Register des Wochenpfennigs (ebd., Bücher 4/4, fol. 5r). Nach dem Urbar von 1499 besaß er auch ein Ödreut im Amt Lainsitz, darin ligt ain teichtl (fol. 103r).
90 Knoll (Kuell) Smid war 1499 Besitzer eines Hauses (1/1 Burgrecht) an der Oberen Zeile (Urbar, fol. 5r), heute Untere Landstraße Nr. 147.
91 Die Stadt Gratzen/Nové Hrady erhielt durch Privileg König Wladislavs II. aus 1488 Okto-ber 11 zwei Jahrmärkte, zu Mittfasten und am Tag nach Laurentius, bestätigt, die durch Ur-kunde desselben Herrschers von 1505 April 5 auf den Montag nach Laetare und den St. Matthäustag (21. IX.) verlegt wurden (TEICHL, Stadt Gratzen, 29f., 326–328).
92 Thoman Jännsch in Lauterbach diente 1499 von einem Erb (Urbar, fol. 126v).
93 Vgl. Anm. 89.
136
Item khaufft von dem Jannsch von Lautterpach ½ tausent schintl umb 3 ½ ß d.
Item geben dem Paul zymerman 3 ½ tag zw deckhn, ain tag 24 d, facit 84 d.
Item geben zw vertrinckhen, als sy gar zuegedeckht haben, 6 d.
Item geben dem Veit Tobhann, das er dem Pauln geraicht 3 tag, 20 d und 1 torhuet.
[Item] geben dem Paul zymerman fur 2 tausent schintl 14 ß d.
Latus 4 tl 3 ß 15 ½ d.
fol. 13v
Summa summarum 39 tl 1 ß 19 d 1 hallerg.
fol. 14r
Vermerckht das ausgeben auff das paw der statt, des ersten von dem erigker auff dem valschen egkh94 den zymerleutten, so weylennt Steffan Kolbl95 purger-maister ist gewesen im newntten jar [1509].
Item dem Paul zymerman, als man das holtz im Haußschachen96 zw dem erigker geschlagen hat, 12 d.
Item dem Benedick und Steffan Khrantz, so im geholfen haben, 15 d.
Item ausgeben dem Paul zymerman von holtz auszwschneiden 6 tag per 24 d, facit 5 ß weniger 6 d.
Item dem Thaman zymerman 5 tag per 24 d, facit ½ tl d.
Item dem Steffan mawrer 5 tag per 24 d, facit ½ tl d.
Item dem Loebn von Sannd Merten97 4 tag per 24, facit 3 ß 6 d.
Item umb pier 3 d.
Summa facit 2 ½ tl 30 d.
94 Zum Falschen Turm oder Falschen Eck vgl. Rechnung 1431, Anm. 35.
95 Wohl identisch mit dem Salzherrn Kholblein der Bürgermeisterrechnung von 1495 (fol. 2v passim) sowie Kolbl Fuermann des Urbars von 1499, dessen Haus (1/1 Burgrecht) dem Viertel beim Oberen Tor zugeordnet erscheint (fol. 14r), heute Rathausplatz Nr. 7. Bei dem in einer Urkunde der Anna Zyngisserin (vgl. Anm. 69) von 1520 März 10 als Stadtrichter genannten Steffan Kolbl (Gesch. Beil. 6, 540; vgl. auch StAW, Bücher 4/2, fol. 4r) könnte es sich bereits um einen Sohn handeln. Dieser bekleidete das Amt eines Salzherrn im Jahre 1523, wurde im Frühjahr 1524 mit einem Schreiben in Sachen des Fürkaufs nach Gratzen gesandt (StAW, Bücher 4/3, fol. 2r, 7v) und wird noch 1527 genannt (StAW, Bücher 4/2, fol. 7v; Bücher 4/4, fol. 4v). Von Beruf dürfte er Gastwirt gewesen sein (vgl. Bücher 4/3, fol. 8r, 15r), wie auch die überdurchschnittliche Gesindeausstattung seines Haushalts mit je zwei Mägden und Knechten und einem puben vermuten läßt. 1528 wurde eine von der Stadt gegen ihn betriebene Exekution auf Befehl der Pfandinhaberin Anna von Prag ver-schoben (Gesch. Beil. 14, 24).
96 Hausschachen, Forst in der Kat.Gem. Weitra, vom „Haus“ (Burg, Schloß) etwa einen Kilo-meter entfernt.
97 Steffan Leb zu Harbach zinste 1499 der Herrschaft Weitra von einem Erb (Urbar, fol. 75r). Vgl. auch Anm. 41.
137
fol. 14v
Item in der wochen Assumptionis Marie [VIII 12–18] dem Paul zymerman 4 tag 3 ß 6 d,
item Thaman 4 tag 3 ß 6 d,
item dem Giling 4 tag 3 ß 6 d,
item dem Lebm 3 tag 72 d.
Item in der wochen sand Pertlmes tag [VIII 19–25] den zymerleutten auff der mawr gedeckht und den tuern auff dem nidern thör pumbt und stieg gemacht:
dem Paul 5 tag ½ tl d,
dem Thaman 5 tag ½ tl d,
dem Giling 5 tag ½ tl d,
dem Lebm 2 tag 48 d.
Item in der wochen sand Jacobs tag [VII 22–28?], als der Hews [Mattheus] Peckh98 angesetzter purgermaister ist gewesen, geben dem Paul und Giling von dem schranckhen zw machen, yeder ½ tag, facit 24 d.
Item daselbs khaufft von aim pawrn von Burmprath ain tausent dryspannig schintln umb 5 ß d,
item ain halb tausent umb 75 d.
Latus 4 tl 1 ß 27 dh.
fol. 15r
Item khaufft von dem Aichinger99 von Lautterpach ain tausent vierspaennig schintl umb 7 ß 3 d.
Item khaufft 3 tausent schintlnagl und 200 zu dem erigker per 3 ß, facit 9 ß 18 d.
Item geben dem Veit schmid fur zway hundert lattennagl 72 d,
item im geben fur 8 spernagl 16 di.
Item aber geben fur 8 gross nagl zw der stieg bey dem nidern thor 8 d.
Item khaufft von dem ambtman von Bultscha 35 laden zw dem erigker und durn bey dem nidern thor umb 75 d,
item davon zw fuern 10 d.
Item dem puchter von 15 laden zw fuern 7 ½ d,
item umb trincken 3 d.
Item umb sail, das man das zymer auff die mawr hatt niderpunten, 4 d.
[Item] geben dem Pauln von ½ tausent schintl abzurichten 12 d.
Latus 2 tl 7 ß 18 ½ dj.
98 Mathes Peckh war 1499 Inhaber einer Hofstatt in der Hinteren Zeile (Urbar, fol. 7r), heute Lange Gasse Nr. 138, aber wohl nicht mehr identisch mit dem 1524 als ferdiger burger-maister (StAW, Bücher 4/3, fol. 1v), 1527 (StAW, Bücher 4/2, fol. 6r ) und dann 1530 als Stadtrichter (Gesch. Beil. 6, 442) genannten Mathis Peck .
99 Hanns oder Michel Aichinger in Lauterbach (HKA, Urbar 1129, fol. 124v, 129v).
138
fol. 15v
Item geben dem Paul zymerman und Thaman, das sy rornholtz auss dem wald geschlagen haben, yedem 24 d, facit 48 d.
Item geben vier pawrn zu Hochenperg100, die inn geholffen haben, yedem 12 d, facit 48 d.
Item geben den pawrn von Hochenperg von 3 ß [90] rorn zu fuern 2 ½ t und 30 d.
Item umb trincken 6 d.
Item von 2 rorn zu fuern 14 d.
Item umb trincken 4 ½ d.
Item dem Paul zymerman und Thaman von den rorn zw parn 12 ß d.
Item in der wochen des heiling kreitz tag Exaltationis [IX 9–15] von dem wasser machen dem Paul zymerman 6 tag per 24 d, facit 5 ß weniger 6 d.
Item dem Thaman 5 tag per 24 d, facit ½ tl d.
Item dem Khrantz, so in geholfen hat, 2 tag 24 d.
Item khaufft von dem puchter ain tausent schintln umb 7 ß d.
Item dem Geykhnecht fur 300 schintln 72 d.
Facit 7 tl 1 oblos.
fol. 16r
Item geben dem Steffan mawrer und dem Gengl Knappen von Wetzlens101 und dem Ranckher von Heinreichs102, das sy auff der statmawr haben zuegemawrt 88 zynnen, angedingt von ainer zynnen 12 d, summa facit 4 tl 88 d.
Item geben dem Stefann Khrantz, das [er] 12 tag maerter gemacht hat, ein tag 12 d, facit 5 ß weniger 6 d,
item zu pesrung geben 6 d.
Item geben umb trinckhen 3 d.
Item geben fur das zugsail auff dy maur ½ tl d.
Item geben umb unslitt zw der scheiben 7 d.
[Item] geben dem Thaman zymerman unnd dem Lebm, das sy ansetz auff der maur gemacht haben, 42 d.
Facit 5 tl 5 ß 20 d.
fol. 16v
Summa summarum 22 tl 4 ß 6 d.
fol. 17–20 leer
100 Höhenberg D, MGem. Großdietmanns, PB Gmünd.
101 1499 erscheint im Weitraer Urbar ein Wolfganng Khnapp zu Wetzles als Holde des Pfar-rers von Waidhofen an der Thaya (fol. 242v).
102 Heinrichs b. Weitra, OGem. Unserfrau-Altweitra, PB Gmünd. Niclas oder Hanns Rengkch, die 1499 von einem Lehen bzw. von Lehen und Hofstatt zinsten (Urbar, fol. 351r, 354v, 356v).
139
Textkritische Anmerkungen:
a folgt gestr. Summa 25 tl 60 d.
b anstelle gestr. 28 tl 88 d.
c anstelle gestr. 74 d.
d anstelle gestr. 77 d.
e anstelle gestr. 28 d und Summa 4 tl 3 ß weniger 1 helb.
f anstelle gestr. Summa 13 tl 3 ß 23 d.
g anstelle gestr. Summarum 29 tl 3 ß weniger oblos.
h folgt gestr. facit 4 tl 62 d.
i folgt gestr. Item aber geben fur 8 spernagl.
j folgt gestr. facit 3 tl 4 d.
140
C. Rechnungslegung des Bürgermeisters der Stadt Weitra über Einnahmen und Ausgaben beim Bau des oberen Torturmes 1526
fol. 1r
1526
Das erst register uber des thurns am obern thor einnam und ausgab im XXVIten jar.
fol. 1v leer
fol. 2r (1)
1526
Einnam auff den thurn am obern thor.
Vermerckt was ich Wolfganng Prewer1, diser zeit burgermaister hie zu Weitra, auff des turns paw am obern thor daselbst eingenomen und davon widderumb ausgeben hab anno etc. im XXVIten jar.
Item von erst eingenomen vom Wolffganng Aichstetter2, meiner g(nädigen) fra-wen von Prag3 renntmaister daselbst, auff obgemellt paw 100 tl d,
item und was ich uber sollich itzgemellt summa gellt zu sollichem paw ausgeben hab, dasselb haben mir die burger geanntwurdt, alls sy dann ain sunder stewer
1 Wolfganng Prewer war 1526 und 1530 Bürgermeister von Weitra (Gesch.Beil. 6, 442). Eine exakte verwandtschaftliche Beziehung zu einem der im Urbar von 1499 den Familien- bzw. Berufsnamen Prewer/Preuer tragenden Personen (Niclas, Andre, Wenncel/Wennclaw) konnte nicht hergestellt werden. 1524 wird Wolfgang Prewer „im Saßhof“ (nunmehr Rat-hausplatz Nr. 34) zusammen mit zwei weiteren Bürgern zur Unterbindung des Fürkaufs auf die Straße nach Harbach abgeordnet (StAW, Bücher 4/3, fol. 8r) und im selben Jahr zusam-men mit Richter Pranpeck zu der frawen [Anna von Prag] geschickt, gemainer stat not an-zuzaigen (ebd., fol. 11v). Im Anschlag des Wochenpfennigs von 1527 findet sich der Name Wolfgang Prewer zweimal, einmal mit der Lokalisierung auff der stiegen (StAW, Bücher 4/4, fol. 2r, 5r). Nach Aussage eines Verzeichnisses von 1530/34 schuldete er u.a. an dem kauffrecht des Sashoffs zum spital, so man ime von lanngen verganngen jarn zu kauffen ge-ben hat, 12 tl d (ebd., Bücher 4/3, Beilage).
2 Wolfgang Aichstetter wird auch im Verzeichnis des Wochenpfennigs 1527 (StAW, Bücher 4/4, fol. 3v) sowie im Anschlag der Holzfuhren (Brückenbäume, Zimmerholz und Spann-holz) von 1527 genannt (ebd., Bücher 4/2, fol. 6v), dürfte somit ein bürgerliches Haus be-sessen haben. Im Ausstanndt Zedl von 1530/34 sind Schulden für geliehene Materialien zum paw am gsloß vermerkt (ebd., Bücher 4/3, Beilage). Der Name A. ist bereits 1466 in Eggenburg belegt (PONGRATZ, Familiennamen, 56).
3 Anna, Witwe nach Lasla von Prag, Freiherrn von Windha(a)g († 1514 Dezember 18), dem Kaiser Maximilian I. die Herrschaft Weitra mit Zugehör, ausgenommen Ritterlehen, lan-desfürstliche Obrigkeit, Schätze und Bergwerke, 1508 Mai 13 um 26.000 fl rhein. gegen Wiederkauf verschrieben hat (Gesch.Beil. 6, 608). Von den Söhnen Hanns, Laslaw, Chri-stoph und Andre tritt Hanns erstmals 1537 in Angelegenheiten der Herrschaft Weitra han-delnd auf (ebd.).
141
deshalben unnder inen angeschlagen haben, das ich dann inen laut meines re-gisters verrait hab, hat pracht laut diser ausgab 66 tl 38 ½ d.
fol. 2v leer
fol. 3r (2)
1526
Ausgab auff des turns paw am obern thor.
Item von erst haben die burger mitsampt dem edln und vessten Wolfganngen Ernndorffer4, pfleger des gsloß Weitra, dem Hannsen Vasstenpecken5 den thurn, der ganntz nichts werd und zurkloben gewesen ist, abzutragen angedingt, und ich ausgeben hab 32 tl d.
Item geben umb trincken den, so den gattern am inndern thor hinweg than ha-ben, 6 d,
item und den robatner, so die schuedt auffgeladen haben, umb tringken 6 d.
Item geben umb pastne sail zum russten 64 d.
Item dem Vastenpecken und seinen hellffern, alls sy den thurn niddergeprochen, geben zu vertringken 4 ß d.
Item und von den stëgpawmen, so man von ainer mawer zu der annder gelegt, damit die wachter hin und her geën mogen, die stat zu behueten, geben 4 ß d.
fol. 3v
Item alls man die zwo lucken auswenndig und innwendig der zwinger und stadtmawer mit paemen versetzt und vermacht unntz so lanng, das man die maw-er am thurn widderumb auffmawer, den lewten geben 24 d.
Item von zwain lait kalig geben abzuziehen 6 d.
Item umb zwo trag zum staintragen 36 d.
Item von zwayn mortertruhen geben zu machen und von der werchsag zu feylen 16 d.
Item aynem poten geben, der gain Sulltz6 und Walterslag7 ganngen und die paw-ern gefordert, stain zu fuern zu der grundtfest, 8 d.
4 Vgl. Rechnung 1502, Anm. 17. Der „edle“ Wolffganng Ernndorffer zum Wielandts wird in Urkunden von 1526 April 24 und 1526 November 11 als „Pfleger und Verweser der Herr-schaft Weitra“ bezeichnet (Gesch.Beil. 6, 442; HAMMERL, Urkunden, 367, n. 107) und be-saß diese Funktion vielleicht bereits 1517 (Gesch.Beil. 6, 547). Das Amt dürfte noch im selben Jahr geendet haben, da 1527 Juli 23 Erasm Vtzinger als Pfleger des Schlosses Weitra genannt wird (Gesch.Beil. 14, 24; vgl. denselben auch in StAW, Bücher 4/4, fol. 4r). Nachweisbar ist Erndorffer noch 1532 Mai 1; sein genaues Todesdatum im folgenden Jahre ist nicht bekannt. Vgl. auch WINTERMAYR, Ehrendorf, 18–21.
5 Vgl. Rechnung 1505, Anm. 57. Vastenpeckh (welcher?) wird auch im Anschlag der Holzfuhren 1520 (StAW, Bücher 4/2, fol. 2v) und als Maurer in der Rechnung von 1524 (ebd., Bücher 4/3, fol. 14r) genannt.
6 Sulz D, StGem. Weitra, PB Gmünd.
7 Walterschlag D, StGem. Weitra, PB Gmünd.
142
Item umb pier und prot, alls die pawern die stain gefuert haben, 65 d.
Item dem Vasstenpecken und Wolffganngen Prewer geben, das yeder vier groß stain zu der grunndtfesst herzu gefuert haben, 6 ß 12 d.
Item dem Altman zu Wultscha8 geben umb laden zum russten beym thurn und zw der kalighutten 12 ß d.
fol. 4r (3)
Item und umb vierhundert verslagnagel 3 ß 6 d.
Item aynem potten, der den robatnern angesagt hat, geben 8 d.
Item umb zwo sanntreitter 16 d.
Item von zwain laiten hinab gain Mynpach9 geben zu fuern zum kalig 28 d.
Item umb zerung geben, alls man die zwo laid kalig von Wielandts10 her gefuert hat, 9 d.
Item desgleichen umb zerung geben, alls man die zwo laid mit kalig von Myn-pach her gefurt hat, 16 d.
Item kaufft zwo kalighawen umb 15 d.
Item des Anndre Schuester knecht11 geben zu zerung gain Mynnpach, alls man den kalig angenomen und ain laidt kalig herauff gefuert hat, zua fuerlon, facit 5 ß 16 d.
Item alls Wolffganng Prewer und Caspar12 zwo laidt kalig von Mynnpach her-auff gefuert, haben sy verzert mitsampt acht rossen 5 ß.
fol. 4v
Item geschickt mit zwen wagen gain Wielanndts umb kalig, verzert 25 d.
Item dem Peter Pintter13 geben umb 6 merterschaffer 30 d,
item und von den zwain kaligklaidten geben zu pinnten 12 d.
Item dem Wolffganng Prewer geben umb zerung, alls er umb den kalig gain Mynnspach geritten ist, 28 d.
Item umb zwo winttschauffl zum kalig abzumachen geben 20 d.
Item und umb zwo beslagen schaerschauffl 20 d.
Item umb ain puech pappier zu disem paw, alle notturfft auffzuschreiben, geben 20 d.
Item und umb sail zu den gerussten auffzupintten 8 d.
Item umb ain grabschauffel, so man vom kall(ig) enntnomen und dieselb zur-prochen worden ist, 16 d.
8 Wultschau D, OGem. Moorbad Harbach, PB Gmünd.
9 Minbach war die bis ins 16. Jahrhundert gebräuchliche Bezeichnung für den Ort Scheidel-dorf D, MGem. Göpfritz an der Wild, PB Zwettl (vgl. HONÖ 6, 34, n. S882).
10 Wielands D, MGem. Großdietmanns, PB Gmünd.
11 Das Verzeichnis des Wochenpfennigs 1527 nennt für Andre Schuester neben einer Magd einen Bauknecht und einen Schuhknecht (StAW, Bücher 4/4, fol. 3v).
12 Caspar N. leistete 1527 eine Holzfuhr (StAW, Bücher 4/2, fol. 7v), wohl C. Prichenfridt, vgl. Anm. 15.
13 Peter Pintter ist im Anschlag der Holzfuhren 1520 und 1527 belegt (StAW, Bücher 4/2, fol. 2v, 6r).
143
Item dem Anndre Sailer14 geben umb aiynb kaliglaid zum kaligfuern 60 d.
fol. 5r (4)
Item dem Caspar Prichenfridt15 und Wolffganng Prewer geben, das yeder ain fart kalig vom Mynnpach und ain fart vom Wielanndts hergefuert haben, und yedem geben 1 tl d, pringt 2 tl d.
Item so haben die robater vom Wielanndts die letst wochen verzert 13 d.
Item den Wolffganng Schuester mer geschickt umb kalig gain Mÿnpach, verzert 20 d.
fol. 5v
Ausgab auff die staynmetzen und maurer.
In der wochen Laurenti [VIII 5–11], alls man die grundtfest zum thuern ange-fanngen zu raumen und graben.
Item maister Thaman16 drey tag, ain tag 28 d, facit 84 d.
Item Veit Pissinger drey tag, ain tag 24 d, facit 72 d.
Item Steffan Weber hat drey tag kalig abgesetzt, ain tag 24 d, facit 72 d.
Item Hanns Vasstenpeck hat ain tag, facit 24 d.
Item Wolffganng Vasstenpeck hat drey tag, ain tag 24 d, facit 72 d.
Item Mathes Sailer hat zwen tag, ain tag per 24 d, facit 48 d.
In den wochen unnser liebn frawen schiedung [VIII 12–18].
Item maister Thaman hat 4 tag, ain tag 28 d, facit 3 ß 22 d.
Item Michel steinmetz 4 tag, ain tag 24 d, facit 3 ß 6 d.
fol. 6r (5)
Item Veit stainmetz17 vier tag, ain tag 24 d, facit 3 ß 6 d.
14 Andre Sailler zinste 1499 für ein halbes Burgrechtshaus in der Hinteren Zeile (Urbar, fol. 9v), heute Kirchengasse Nr. 94?, 9 d.
15 1520 erstmals genannt, erscheint der Weitraer Bürger Caspar Prichennfridt 1521 August 25 als Siegler einer Urkunde, mit der Sebastian Lonfellder (vgl. Rechnung 1507, Anm. 69) und sein Schwager Valtin Oeler, Zinngießer, Zehente zu Thaures der Priesterbruderschaft Unser lieben Frauen zu Weitra verkauften (Gesch.Beil. 6, 562). Die von Wasen zu Lehen rührende Gülte wurde 1521 August 26 von Caspar von Kunigsfeld dem Hanns Golhart als Lehensträger der Bruderschaft verliehen (ebd.). 1524 erhielt Prichenfrid für ain leyn, so er zum statpaw gelyhen hat, 40 d als Bezahlung (StAW, Bücher 4/3, fol. 15r). 1527 fungierte er als Sechser (ebd., Bücher 4/2, fol. 4r); die Gesindeausstattung seines Haushalts war 1527 mit drei Personen überdurchschnittlich (ebd., Bücher 4/4, fol. 4v). 1532 schuldete er neben Hafer und Kalk den beim Verkauf seines Hauses an (Caspar) Kunigsfelder fälligen Leih-kaufbetrag (ebd., Bücher 4/3, Beilage).
16 Vgl. Rechnung von 1506, Anm. 61.
144
Item Hanns Erman vier tag, ain tag 24 d, facit 3 ß 6 d.
Item Sigmund von Mulbach18 auch 4 tag, ain tag 24 d, facit 3 ß 6 d.
Item Steffan mortermacher vier tag, ain tag 24 d, facit 3 ß 6 d.
Item Hanns Fritz mortertrager auch vier tag, ain tag 20 d, facit 80 d.
Item Genngkerl Seidl ain tag, facit 20 d.
In der wochen sannt Bartholomeus tag [VIII 19–25].
Item maister Thaman funff tag, ain tag 28 d, facit 4 ß 20 d.
Item Michel stainmetz funff tag, ain tag 24 d, facit 4 ß d.
Item Veit stainmetz funff tag, ain tag 24 d, facit 4 ß d.
Item Hanns Erman funff tag, ain tag 24 d, facit 4 ß d.
fol. 6v
Item Sigmund von Mulbach funff tag, ain tag 24 d, facit 4 ß d.
Item Steffel mortermacher vier tag, ain tag 24 d, facit 3 ß 6 d.
Item Hanns mortertrager vier tag, 1 tag 20 d, facit 80 d.
Item in der wochen gehabt vier robater zu obberurter arbait und inen geben umb pier und prott, facit 74 d.
In der wochen sannt Augustin tag [VIII 26–IX 1] .
Item maister Thoman 4 tag, ain tag 28 d, facit 4 ß 20 d.
Item Michel sein brueder vier tag 24 d, facit 3 ß 6 d.
Item Veit stainmetz 4 tag, ain tag 24 d, 3 ß 6 d.
Item Hanns Erman 4 tag, ain tag 24 d, facit 3 ß 6 d.
fol. 7r (6)
Item Sigmund von Mulbach 4 tag, 1 tag 24 d, facit 3 ß 6 d.
Item Augustin Puchler 3 tag, facit 72 d.
Item Sebastian Lasperger zwen tag, ain tag 24, facit 48 d.
Item Steffel mortermacher 4 tag, 1 tag 24 d, facit 3 ß 6 d.
Item Hanns mortertrager vier tag, 1 tag 20 d, facit 80 d.
In der wochen unnser lieben frawen gebuerdt [IX 2–8].
Item maister Thaman funff tag, ain tag 28 d, facit 4 ß 20 d.
Item Michel sein brueder funff tag, 1 tag 24 d, facit 4 ß d.
Item Veit stainmetz 5 tag, 1 tag 24 d, facit 4 ß d.
Item Hanns Erman 5 tag, ain tag 24 d, facit 4 ß d.
17 Veit Staynmetz bzw. Veit Stainhawer findet sich auch im Anschlag der Holzfuhren 1520 und 1527 (StAW, Bücher 4/2, fol. 2v, 8r). 1527 gehörte zu seinem Haus eine Infrau (ebd., Bücher 4/4, fol. 5v).
18 Wohl Mühlbach D, MGem. Großpertholz, PB Gmünd.
145
fol. 7v
Item Sigmund von Mulbach 5 tag, 1 tag 24 d, facit 4 ß d.
Item Augustin Puchler funff tag, ain tag 24 d, facit 4 ß d.
Item Sebastian Lasperger 2 tag, facit 48 d.
Item Hanns Geitzenperger19 4 ½ tag, ain tag 24 d, facit 3 ß 18 d.
Item Steffan mortermacher 5 tag, 1 tag 24 d, facit 4 ß d.
Item Hanns mortertrager 4 ½ tag , 1 tag 20 d, facit 3 ß d.
Item und gehabt die funff tag 8 robater, haben verzert umb pier und prott, facit 3 ß 20 d.
In der wochen des hailigen creutz erhebung [IX 9–15].
Item maister Thaman 6 tag, 1 tag 28 d, facit 5 ß 18 d.
Item Michel sein bruder auch 6 tag, ain tag 24 d, facit 4 ß 24 d.
fol. 8r (7)
Item Hanns mawrer auch sechs tag, ain tag 24c d , facit 4 ß 24 d.
Item Sebastian Lasperger auch 6 tag, facit 4 ß 24 d.
Item Veit Stainmetz auch 6 tag, facit 4 ß 24 d.
Item Hanns Geitzenperger auch 6 tag, facit 4 ß 24 d.
Item Sigmund Stayninger auch 6 tag, facit 4 ß 24 d.
Item Augustin Puchler 3 ½ tag, 1 tag 24 d, facit 84 d.
Item Steffl mortermacher auch 6 tag, 1 tag 24c d, facit 4 ß 24 d.
Item Hannsd mortertrager auch 6 tag, 1 tag 20 d, facit 3 ß 10 d.
In der wochen sannt Matheus tag [IX 16–22].
Item maister Thaman funff tag, 1 tag 28 d, facit 4 ß 20 d.
Item Hanns Erman auch funff tag, ain tag 24 d, facit 4 ß d.
fol. 8v
Item Michel stainmetz auch 5 tag, 1 tag 24 d, facit 4 ß d.
Item Sebastian Lasperger auch funff tag, facit 4 ß d.
Item Veit stainmetz auch funff tag, facit 4 ß d.
Item Augustin Puchler auch 5 tag, facit 4 ß d.
Item Hanns Geytzennper [!] auch 5 tag, facit 4 ß d.
Item Veit Gratzl, mawrer zu Reinprechts20, auch 5 tag, facit 4 ß d.
Item Wolfganng Knap zum Wetzlas21 vier tag, facit 3 ß 6 d.
19 Wohl identisch mit dem Hanns Greitzenperger der Liste des Wochenpfennigs von 1527, die für sein Haus zwei Inleute nennt (StAW, Bücher 4/4, fol. 1r). Der Name Gratzenberger fin-det sich ebenso wie der Name Laßberger im Gratzener Zinsbuch von 1553 (TEICHL, Stadt Gratzen, 102).
20 Reinprechts D, StGem. Weitra, PB Gmünd.
21 Wetzles D, StGem. Weitra, PB Gmünd.
146
Item Hanns Schnabel im Ledertal 4 ½ , facit 3 ß 18 d.
Item Peter mawrer von Strobnitz22 funff tag, facit 4 ß d.
Item Marx mawerer23 4 tag, facit 3 ß 6 d.
Item Steffel mortermacher funff tag, facit 4 ß d.
Item Hanns mortertrager auch funff tag, ain tag 20 d, facit 3 ß 10 d.
fol. 9r (8)
Item die verganngen wochen gehabt vier robater 5 tag, haben verzert pier, prot und suppen 4 ß d.
In der wochen sannt Michaels tag [IX 23–29].
Item maister Thaman funff tag, ain tag 28 d, facit 4 ß 20 d.
Item Michel sein brueder auch funff tag, ain tag 24 d, facit 4 ß d.
Item Hanns Erman auch funff tag, facit 4 ß d.
Item Augustin Puchler auch 5 tag, facit 4 ß d.
Item Sebastian Lasperger auch funff tag, facit 4 ß d.
Item Veit stainmetz auch funff tag, facit 4 ß d.
Item Veit Gratzl, mawerer zu Reinprechts, auch 5 tag, facit 4 ß d.
Item Peter von Strobnitz auch 5 tag, facit 4 ß d.
Item Wolfganng Knap zum Wetzlas auch 5 tag, facit 4 ß d.
Item Hanns Schnabel auch funff tag, facit 4 ß d.
fol. 9v
Item Marx mawrer funff tag, facit 4 ß d.
Item Lorenntz zu Sannt Wolfganng vier tag, facit 3 ß 6 d.
Item Mathes Grueber drey tag, facit 72 d.
Item Hanns Greitzenperger vier tag, facit 3 ß 6 d.
Item Thaman zum Dietmars funff tag, facit 4 ß d.
Item Mertl Dawm funff tag, facit 4 ß d.
Item Steffl mortermacher funff tag, facit 4 ß d.
Item Hanns mortertrager 5 tag, 1 tag 20 d, facit 3 ß 10 d.
Item in dieser wochen gehabt mer 4 robater 5 tag, haben verzert umb essen und tringken 4 ß 10 d.
In der wochen sannt Franncissen tag [IX 30–X 6].
Item maister Thaman sechs tag, 1 tag 28 d, facit 5 ß 18 d.
22 Strobnitz M, tschech. Horní Strobnice, Kreis České Budějovice, Südböhmen.
23 Marx findet sich auch unter den Maurern, die im Herbst („Weinlesen“) 1524 Arbeiten am unntern thurn hinder dem pfarhof (Turm am Falschen Eck) verrichteten, dazu auch Thaman mawrer, Veit mawrer und Vasstenpeck (StAW, Bücher 4/3, fol. 13v). 1526 nicht genannt sind Alt Seidel, Jung Schwab, Lautenslaher, Lienndl, Paul Prein sowie „zwei fremde Mau-rer aus Höhenberg“ (ebd., fol. 13v, 14r).
147
Item Michel sein brueder auch 6 tag, ain tag 24 d, facit 4 ß 24 d.
Item Hanns Erman auch 6 tag, ain tag 24 d, facit 4 ß 24 d.
fol. 10r (9)
Item Augustin Puchler auch 6 tag, facit 4 ß 24 d.
Item Sebastian Lasperger auch 6 tag, facit 4 ß 24 d.
Item Veit stainmetz auch 6 tag, facit 4 ß 24 d.
Item Hanns Greitzenperger 4 ½ tag , facit 3 ß 18 d.
Item Hanns Knapp mawrer 6 tag, facit 4 ß 24 d.
Item Mertl Dawm vier tag, facit 3 ß 6 d.
Item Peter von Strobnitz sechs tag, facit 4 ß 24 d.
Item Hanns Schnabl mawrer 6 tag, facit 4 ß 24 d.
Item Marx mawrer auch 6 tag, facit 4 ß 24 d.
Item Lorenntz von Sannt Wolffganng 6 tag, facit 4 ß 24 d.
Item Matheus Grueber 6 tag, facit 4 ß 24 d.
Item Steffl mortermacher 6 tag, facit 4 ß 24 d.
Item Hanns mortertrager sechs tag, 1 tag 20 d, facit 4 ß d.
fol. 10v
Item in diser verganngen wochen gehabt mer vier robater, haben verzert 4 ß 10 d.
In der wochen sannt Colmans tag [X 7–13].
Item maister Thoman funff tag, ain tag 28 d, facit 4 ß 20 d.
Item Michel sein brueder auch 5 tag, 1 tag 24 d, facit 4 ß d.
Item Sebastian Lasperger auch funff tag, facit 4 ß d.
Item Veit staynhawer auch funff tag, facit 4 ß d.
Item Hanns Erman auch 5 tag, facit 4 ß d.
Item Augustin Puchler auch funff tag, facit 4 ß d.
Item Marx mawerer auch funff tag, facit 4 ß d.
Item Lorenntz zu Sannt Wolffganng auch 5 tag, facit 4 ß d.
Item Wolffganng Knapp zum Wetzlas 2 tag, facit 48 d e.
Item Matheus Grueber funff tag, facit 4 ß d.
fol. 11r (10)
Item Steffl mortermacher funff tag, facit 4 ß d.
Item Hanns mortertrager auch 5 tag, 1 tag 20f d, facit 3 ß 10 d.
In der wochen sannt Gallen tag, so ain erigtag gewesen [X 14–20].
Item maister Thaman am montag vor Galli [X 15] 1 tag 28 d und darnach die anndern funff tag, ain tag 24 d, facit 5 ß minus 2 d.
Item Michel sein brueder an montag 24 d und die 5 tag, 1 tag 20 d, facit 4 ß 4 d.
148
Item Hanns Erman am montag 24 d und die 5 tag, 1 tag 20 d, facit 4 ß 4 d.
Item Augustin Puchler am montag 24 d und die funff tag, ain tag 20 d, facit 4 ß 4 d.
Item Sebastian Lasperger auch am montag 24 d und die 5 tag, 1 tag 20 d, facit 4 ß 4 d.
Item Veit stainmetz am montag 24 d und die funff tag, ain tag 20 d, facit 4 ß 4 d.
Item Steffl mortermacher auch am montag 24 d und die 5 tag, 1 tag 20 d, facit 4 ß 4 d.
Item Hanns mortertrager am montag 20 d und die funff tag 1 tag 16 d, facit 3 ß 10 d.
fol. 11v
In der wochen sannt Vrsula tag [X 21–27].
Item maister Thaman gearbait vier tag, 1 tag 24 d, facit 3 ß 6 d.
Item Michel sein brueder auch 4 tag, 1 tag 20 d, facit 80 d.
Item Sebastian Lasperger 3 ½ tag, 1 tag 20 d, facit 70 d.
Item Veit staynmetz auch 3 ½ tag, facit 70 d.
In der wochen aller hailigen tag [X 28–XI 3].
Item maister Thaman vier tag, ain tag 24 d, facit 3 ß 6 d.
Item Michl sein brueder auch 4 tag, 1 tag 20 d, facit 80 d.
Item Sebastian Lasperger auch 4 tag, 1 tag 20 d, facit 80 d.
Item Veit stainmetz auch 4 tag, ain tag 20 d, facit 80 d.
In der wochen nach aller hailigen tag [XI 4–10].
Item maister Thaman gearbait im stainpruch ain tag, facit 24 d.
fol. 12r (11)
Item und Michl sein brueder drey tag, 1 tag 20 d, facit 60 d.
Item und Veit stainhawer auch gearbait im stainpruch 1 ½ , facit 30 d.
fol. 12v leer
fol. 13r (12)
Ausgab auff zymmerleut.
In der wochen Laurennti [VIII 5–11].
Item von erst Kundl Hannsel24 und Hanns Maysser25, yeder ain tag, so die kalig-hutten gemacht, ydem ain tag 24 d, facit 48 d.
24 Kundl Hanns wurde 1524 mehrmals für Zimmererarbeit entlohnt (StAW, Bücher 4/3, pas-sim). Im Anschlag der Holzfuhren findet sich sein Name 1520 (Kuelhannsel) und 1527
149
In der wochen des hailigen creutz erhebung tag [VIII 9–15].
Item mer den obgemellten zwain zymmerlewten geben, das sy ain tag die zwo rigellad fur die thor zu den rigeln gemacht haben, ydem 24 d, facit 48 d.
fol. 13v leer
fol. 14r (13)
Ausgab auff den schmidt.
Item dem Veit schmidt26 geben von zwayn grabschauffln zu beslagen 40 d.
Item mer umb ain kramppen und reidthawen 56 d.
Item mer von ainer zurprochen reithawen zu pessern 6 d.
Item mer von der breiten kalighawen zu erlegen 7 d.
Item mer von zwain wellen in die rigelladen zu machen 20 d.
Item mer von ainem kramppen widderumb zu machen und zu pessern 6 d.
Item mer von zwain hacken zu den zwingerthorn zu machen 22 d.
Item mer fur vier eysin ring an die rigel zu den zwingern und zwo nerwen 14 d.
Item mer umb ain plech an den stainwagen, darauff man die grossen stain auff-zewcht, 6 d.
fol. 14v
Item mer vong ain newe staynaxt zum stainhawen 44 d.
Item mer von zwen mawerhammer zu machen, den ain von newen 12 d,
item und den anndern zu pessern 6 d.
Item mer von ainen eysin nagl zu der wergkschnuer zu machen 3 d.
Item mer von ainem plech an ain ringl zum zwinger 4 d.
Item von etlichen stainaxten zu spitzen 15 d.
Item mer mit dem schmidt abgeraidt, der dann 14 schilling und funff spitz den stainhawern gespitzt hat und allweg drey spitz fur ain pfening gerait, facit 4 ß 21 d.
Item mer fur ain plech an ain kaligschauffl zu machen 6 d.
Item abermals in der wochen sannt Colmans tag [X 7–13] mit dem schmidt ab-gerait und bezalt 14 schilling und zwanntzig spitz zu spitzen, wie obberurt 3 fur ain pfening, facit 4 ß 26 d.
(ebd., Bücher, 4/2, fol. 3v, 7r). 1533 schuldete er der Stadt für einen rückgängig gemachten Hausverkauf 9 tl d (ebd., Bücher 4/3, Beilage).
25 Vielleicht identisch mit dem in der Rechnung von 1524 im Zusammenhang mit Arbeiten an Brunnen, Wasserleitung und Schlagbrücke genannten Hanns Messerer (ebd., Bücher 4/3, passim).
26 Veit Schmidt lieferte 1524 Verschlag- und Schindelnägel (ebd., Bücher 4/3, fol. 9v, 12v). Daneben arbeiteten Steffan Schmidt, Liennhart Schmidt und Wolfgang Schmidt im Auf-trage der Stadt.
150
fol. 15r (14)
Item mer von vier zwispitz zu staheln geben 24 d,
item und von dreyen kluppfleysin zu staheln 6 d.
Item von ainem grossen newenh thorhacken zu dem stadtthor zu machen 56 d.
Item dem schmidt zu Sannt Merten bezalt zu spitzen im stainpruch daselbst 23 d.
In der wochen nach aller hailigen tag [XI 4–10].
Item mer dem Veit schmidt von aynem hundert und zwanntzig spitz zu spitzen 40 d.
Item von der zwinger thor zu henncken 36 d.
Item dem Anndre Nuester27 geben fur ain stanngen eysen zum stainprechen zu den eysin kheyln 49 d 1 helbling,
item und dem bemellten Veit schmidt von den kheyln zu machen 24 d.
fol. 15v leer
fol. 16r (15)
Ausgab umb khalig.
Item von erst kaufft vom Genngel Lewtoldt und Steffl Lewtoldt zu Mynnpach und Thaman Nymfuer daselbst zwollff muet weniger ayns metzen khalig, gestet allenthalben mit fuer und annders facit 38 tl 78 d.
Item darnach mer kaufft vom gedachten Genngl Lewtoldt allayn ain muet khalig mit fuer und allem cossten umb facit 3 tl 6 d.
Item mer vom Symon Kolman28 hie zu Weitra kaufft sechs metzen khalig, ain per 32 d, facit 6 ß 12 d.
Item mer kaufft vom Thaman Nymfuer daselbst zu Mynpach ain ganntzen ofen kalig mit der fuer her zu anntwurdten umb facit 15 tl d.
Item darnach mer von im kaufft 20 metzen kalich, mit der fuer auch her zu anntwurdten umb facit 18 ½ ß d.
fol. 16v – 18v leer
Textkritische Anmerkungen:
a folgt gestr. ben.
b Lesung unsicher.
27 Der Name Anndre Nuester findet sich im Anschlag der Holzfuhr 1527 (StAW, Bücher 4/2, fol. 6r) und im Register des Wochenpfennigs (ebd., Bücher 4/4, fol. 3r).
28 Symon Kolman stellte 1527 eine Holzfuhr (StAW, Bücher 4/2, fol. 8r) und beschäftigte drei Gesindekräfte (ebd., Bücher 4/4, fol. 5v). Von einem Jorig Kolman aus Altweitra kaufte die Stadt im Jahre 1524 12 Metzen Kalk (ebd., Bücher 4/3, fol. 12r).
151
c in arabischen Ziffern.
d folgt gestr. moter.
e anstelle gestr. 4 ß d.
f HS hat 24 in arabischen Ziffern, rechnerisch aber 20.
g anstelle von gestr. umb.
h newen über der Zeile eingefügt.
152
Abkürzungen
a.a.O. am angegebenen Ort
Anm. Anmerkung
bzw. beziehungsweise
d denarius (Pfennig)
D Dorf
d. h. das heißt ders. derselbe
ebd. ebendort
f., ff. folgend(e)
fl Gulden
fol. Folio
Gem. Gemeinde
gestr. gestrichen
Hg. Herausgeber
HKA Österreichisches Staatsarchiv Wien, Finanz- und Hofkammerarchiv
Hl Helbling
Lb libra (Pfund = 240 d)
M, MGem. Markt, Marktgemeinde
n. Nummer
NÖ Niederösterreich
OGem. Ortsgemeinde
OÖ Oberösterreich
PAW Pfarrarchiv Weitra
PB Politischer Bezirk
r recto
s. siehe
S. Seite
SAW Schloßarchiv Weitra
ß solidus (Schilling = 30 d)
St, StGem. Stadt, Stadtgemeinde
StAW Stadtarchiv Weitra
Tl talentum (Pfund = 240 d)
tschech. tschechisch
usw. und so weiter
v verso
vgl. vergleiche
153
Literatur (zur Edition)
BIRKLBAUER, Herwig, Die Stadt Weitra von ihrer Gründung bis zu den theresianisch-josephi-nischen Reformen. Mit besonderer Rücksicht auf die Verfassungs-, Verwaltungs- und Wirtschaftsgeschichte, Diss. Wien 1965, masch. (= BIRKLBAUER, Stadt Weitra).
BIRKLBAUER , Herwig, Wolfgang KATZENSCHLAGER, 800 Jahre Weitra. Mit einem Beitrag von Herbert Knittler, Weitra [1983] (= BIRKLBAUER–KATZENSCHLAGER, 800 Jahre Weitra).
BUBERL, Paul (Hg.), Die Kunstdenkmäler des Zisterzienserklosters Zwettl (= Österreichische [Östmärkische] Kunsttopographie 2), Baden bei Wien 1940 (= BUBERL, Kunstdenkmä-ler).
BURGER, Honorius (Hg.), Urkunden der Benedictiner-Abtei zum heiligen Lambert in Alten-burg … vom Jahre 1144 bis 1522 (= Fontes rerum Austriacarum II/21/1), Wien 1865 (= FRA II/21).
FRAST, Johann v. (Hg.), Das „Stiftungen-Buch“ des Cistercienser-Klosters Zwetl (= FRA II/3), Wien 1851 (= FRA II/3).
HAMMERL, P. Benedikt, Die Urkunden des Schloßarchives zu Weitra bis zum Jahre 1606, in: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich NF 2/1903 (1904), 325–410 (= HAMMERL, Urkunden).
HAUER, Rupert, Heimatkunde des Bezirkes Gmünd, Gmünd 21951 (= HAUER, Heimatkunde).
KATZENSCHLAGER, Wolfgang, Die Pfarre Weitra von ihren Anfängen bis zu den josefinischen Reformen, Diss. Wien 1965, masch. (= KATZENSCHLAGER, Pfarre Weitra).
KATZENSCHLAGER, Wolfgang, Johann Gasthauser 1423–1444, in: Das Waldviertel NF 15, 1966, 206–208.
KNITTLER, Herbert, Beiträge zur Geschichte der Herrschaft Weitra von 1581 bis 1755, Diss. Wien 1965, masch. (= KNITTLER, Herrschaft Weitra).
KNITTLER, Herbert, Beiträge zur Geschichte der Befestigung der Stadt Weitra, in: Kultur- und Stadtnachrichten aus Weitra 14–16 (1967/68) (= KNITTLER, Befestigung).
KNITTLER, Herbert, Zur Frage des „abgekommenen“ Marktes St. Martin, in: Das Waldviertel NF 35 (1973), 65–71 (= KNITTLER, Abgekommener Markt).
KNITTLER , Herbert (Hg.), Die Rechtsquellen der Stadt Weitra (= Fontes rerum Austriacarum III/4), Wien–Köln–Graz 1975 (= FRA III/4).
KNITTLER, Herbert, Kommentar zur Siedlungsgeschichte, in: Weitra (= Österreichischer Städteatlas 3. Lief.), Wien 1988 (= KNITTLER, Städteatlas).
PILZ, Ignaz, u.a, Häusergeschichte von Weitra, Manuskript in Privatbesitz, Kopie im Stadtar-chiv Weitra (= Häusergeschichte).
PLESSER, Alois, Beiträge zur Geschichte der Pfarre und Stadt Weitra, in: Geschichtliche Bei-lagen zum St. Pöltner Diöcesanblatt 6 (1898), 377–635 (= Gesch. Beil. 6).
PLESSER, Alois, Zur Kirchengeschichte des Waldviertels vor 1627. 228. Weitra, in: Ge-schichtliche Beilagen zum St. Pölter Diözesanblatt 14 (1954), 1–28 (= Gesch. Beil. 14).
PONGRATZ, Walter, Die ältesten Waldviertler Familiennamen (= Schriftenreihe des Wald-viertler Heimatbundes 26), Krems a. d. Donau 21986 (= PONGRATZ, Familiennamen).
154
PONGRATZ, Walter, Paula TOMASCHEK, Heimatkunde des Bezirkes Gmünd. Begründet von Rupert Hauer, Gmünd 31986 (= PONGRATZ–TOMASCHEK, Heimatkunde).
TEICHL, Anton, Geschichte der Stadt Gratzen mit theilweiser Berücksichtigung der Herrschaft Gratzen, Gratzen 1888 (= TEICHL, Stadt Gratzen).
UHLIRZ, Karl, Das Archiv der l.f. Stadt Zwettl, Zwettl 1895 (= UHLIRZ, Archiv).
WEIGL, Heinrich, u.a., Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich, 8 Bde., Wien 1964–1981 (= HONÖ).
WINTERMAYR, Felix, Ehrendorf – Wielandshof – Unterwielands – České Velenice. Beiträge zur Ortsgeschichte im Grenzland, in: Mitteilungen aus dem Niederösterreichischen Landesarchiv 2 (1978), 13–38 (= WINTERMAYR, Ehrendorf).
155
Orts- und Personenregister
Die Ortsnamen folgen der heutigen Schreibweise; Varianten der Vorlage wur-den wie bei den Personennamen in Auswahl in Klammern angefügt. Der Ver-weis bezieht sich auf Rechnungsbuch A, BI, BII und C mit beigegebener Folio-Angabe.
A
Aczlein: A32, 33.
Aichinger, aus Harbach oder Lauterbach: BI6, II10, II11, II12, II15.
Aichstetter, Wolffganng, Rentmeister: C2.
Altman, aus Wultschau: C3.
Altweitra (Alten Weyttra, Altn Weitra): BI9, II5, II7.
Anderlein, Bader: A12.
Anderlein, Andre, Maurerknecht aus Waidhofen: A17, 18.
Andre, maister, Steinmetz aus Zwettl: BI10, I11, I12, II4.
Angelpekch, Jacob, Steuerherr?: A3, 35, 36.
Arndorffer: BI3.
Augustin: A33, 34.
Augustin, Faßzieher: BI4.
Augustin, Augustindel, Paul, Zimmermann: BI2, I4, I6, I10, I11; s. auch Paul, Zimmermann.
B, P
Pamach, Pamäch, Vlreich im, Bürgermeister: A3, 7, 26 Anm., 31, 33, 35.
Paul, Schmied: BII6, II8, II11, II12, II13.
Paul, Zimmermann: BI3, I7, I9, II1, II2, II3, II4, II5, II6, II7, II8, II9, II10, II11, II12, II13, II14, II15; s. auch Augustin, Paul.
Pawcker: BI6.
Pawl, aus Gratzen: A26, 27.
Payr, Simon, aus Lainsitz: BI7.
Beb(er), Kristan, Maurerknecht: A11.
Peckh, Hews, Bürgermeister: BII14.
Pehem, Zimmermann: BI7.
Pekch, Hanns, Haspler: A11, 12, 13, 14.
Pekch, Niclein: 26 Anm.
Pekch, Paull: A20, 34.
Peanczl: A4.
Pendlein, Zimmermann: A6.
Benedick, Reicher: BII14.
Perichtold, Haspler: A8, 9, 9 Anm., 10, 12, 13, 14, 15.
Bernhart: BI7.
156
Pertlein s. Schuester.
Peter, Maurer: BI11.
Peter, Maurer aus Strobnitz: C8, 9, 10.
Peter, Nachrichter: BI4.
Peter, Schmied: BI10.
Peter, aus Spital: BII1.
Peter, der grass, Maurer: A17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 31, 32, 35, 36.
Peter, der klain, Maurer: A16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 31, 32, 35, 36.
Pewss: A1Anm., 6.
Pheilsmid: BI3, I5.
Philip, Knecht des Überreiters: A3, 18, 32.
Phingsten, Jacob von, Steinbrecher: A6, 7, 8, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 24, 25.
Phingsten, Johann von, Steinbrecher: A6, 7, 8, 13, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25.
Phÿster: A4.
Pinter, Geanglein, Hausbesitzer: A4, 5, 6, 12, 13, 20, 21, 22, 23, 24, 28, 34, 35.
Pintter, Peter: C4.
Pissinger, Veit, Maurer/Steinmetz: C5.
Poltzlin, Kalkbereiterin: BII4, II5.
Polzl, Pelzl, Kalkbereiter: BI10, I11, I12.
Prag, Anna von, Pfandschafterin: C2.
Pranger, Veyt: A33.
Prawn, ledrer knecht, Haspler: A9.
Prawnn, Maurer: A18.
Preinhelter: BI3.
Prewer, Andre, Maurer: BI6, I9, II1, II2.
Prewer, Wolfganng, Bürgermeister: C2, 3, 4, 5.
Prichenfridt, Caspar: C4, 5.
Progk, Gengel, Maurer: BI6, II2.
Progkh, Wolfgang, Zimmermann: BII3.
Prokch, aus Gratzen: A26, 26 Anm., 28.
Brühl (Pruel): BII7.
Puchler, Augustin, Maurer: C7, 8, 9, 10, 11.
Budweis (Wudbeis): A18, 20, 34, 35.
Pukchchtegel: A8.
Burgraber, Zimmermann: BI6, II5, II9.
Purkchart, Purkchlein, Purkklein, Ungeldeinnehmer: A2, 3, 24, 31, 34.
Burstlen, aus Harbach: BI3.
C, CH, K
Chaczenfeyt, Chanczenfeint, Chanczenfeÿt, Haspler: A12, 13.
Chaiser, Chaysser, Kaiser, der allt, Maurerknecht: A31, 32, 35, 36.
Kaiser, Kayser, der jung, Maurerknecht: A13, 23, 35, 36.
Caspar, Kaspar, Niederlagsverwalter: A3, 26, 26 Anm., 27, 33, 34; s. auch Prichenfridt.
Chauczenpach, Chawczenpach, Kawczenpach, Steinbrecher: A6, 8, 9, 10, 11, 13, 14, 15, 24, 34.
Cellersmid, Chellersmid, Schmied: A7, 9, 11, 13, 13 Anm., 16, 24, 25.
Cherslein, Hausbesitzer: A6, 15.
Cherslein, Kerslein, der junge, Maurerknecht: A18, 19.
Chirchlewten, Kirchleuten s. Weitra.
Kleuber tuern s. Weitra. 157
Knapp, Gengl, Maurer aus Wetzles: BII16.
Knapp, Hanns, Maurer: C10.
Knapp, Wolffgang, Maurer aus Wetzles: BI10, I11, I12, II2; C8, 9, 10.
Chnawer, Hanns, Steinbrecher: A6, 7.
Choch, Koch, Chöch, Jorig: A13, 23, 34.
Kolbl, Steffan, Bürgermeister: BII14.
Kolman, Symon, aus Weitra: C16.
Confaers, Confers, Convears, Maurerknecht: A18, 19, 20, 21, 22.
Kranntz, Khrantz, Steffl, Reicher: BII1, II5, II7, II10, II12, II15, II16.
Krems (Krems): A22, 23.
Krenawer, Hennßlein: BII8.
Krenweber: BII6.
Christoff(en), Maurerknecht: A18, 19, 20, 21, 22.
Chuelhof, Mert im, Maurer: A6, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 20, 21, 22, 23; s. auch Weitra.
Khuelhoferin: BII6.
Chuepalkch, Kuepalkch, Khuepakch, Hausbesitzer: A15, 16, 17, 25.
Chuncz, Maurerknecht aus Krems: A23.
Kundl, Hannsel, Zimmermann: C13.
Chundlein(s), sun, Stephan, Maurerknecht/Reicher: A14, 31.
Chursnär, Churnär, Stephan: A20, 31, 34.
Chursnär, der wenig, Maurerknecht: A10, 34.
Khursner, Vtz, Hausbesitzer: BII4.
Kuell, Schmied: BII12.
Kühnring (Khunring), Forst: BI5.
D, T
Taman: A10.
Taman, Glaser: A35.
Taman, Zimmermann: BI2, I3, I4, I5, I9, I10, I11, I12, II1, II2, II3, II4, II5, II7, II8, II9, II10, II11, II12, II15, II16.
Taml, aus Lauterbach: BII7.
Dawm, Mertl, Maurer: C9, 10.
Denkchlein: A34.
Thaman, Maurer aus Dietmanns: C9.
Thaman, maister, Maurermeister: A16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 31, 32, 35, 36.
Thaman, maister, Polier: C5, 6, 7, 8, 9, 10, 11.
Thaures (Thawras): A27.
Dietel, Dietlein: A31, 36.
Dietmanns (Dietmars): C9.
Tobhan, Tobhann, Veit, Reicher: BI3, II13.
Topel, Erhart: A12, 13, 19, 20 Anm., 21, 22, 31, 32, 35.
Tor, Hanns vorm. s. Vorm Tor, Hanns.
Trampel, Maurer: A19, 20, 21, 32.
Truckhenmulner, Zimmermann: BII1.
Drumel, Bäcker: A27 Anm.
Trunkhel, Hans?: BI4, I5.
Tunchel: A10, 24, 31.
Tunckhel, Andre, Mörtelmacher: BI10.
158
E
Eczinger, Erhart, Zimmermann: A11, 15, 32, 35, 36.
Eichberg (Aichperg): BII7, II10.
Erdweis (Ertbeins, Ortbeins): A26.
Erhart, Müller: A15.
Erhart, aus Großschönau: A31.
Erhart, aus Höhenberg: A32, 34, 35, 36.
Erman, Hanns, Maurer: C6, 7, 8, 9, 10, 11.
Ernndorffer, Wolfganng, Pfleger: C3; s. auch Arndorffer.
Erz(en), aus Wurmbrand: BII7.
Eysencholb(en), auch E. sun, Bauarbeiter: A8, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 31, 32.
Eyßschiell: BII12.
Eysuogel, Haspler/Maurerknecht: A6, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 14 Anm., 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 36.
F, V
Valentin, Rentmeister: BII12.
Vasstenpeck, Hanns, Maurer: C3, 5.
Vasstenpeck, Wolffganng, Maurer: C5.
Vastenpeck, Hausbesitzer: BI11, I12.
Veit, Schmied: BI6, I7, I8, I9, I11, II2, II7, II10, II12, II15; C14, 15.
Veit, Steinmetz: C6, 7, 8, 9, 10, 11, 12.
Ferichmulner: A36.
Fidler, aus St. Martin: BI6.
Vischer: BI12.
Vischlein, aus Reinprechts: A13, 32.
Vitis (Vitis): A31, 33.
Fladrein: A20, 32.
Fleischackher, Jacob, Bürgermeister: BII7.
Fleyschacker, Michel: A27.
Vorm Tor, Hanns, Maurer: A6, 7, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 20, 21, 22, 23.
Foÿtsmit, Schmied: A9, 13, 13 Anm.,14.
Freinsteter, Andre, Anderlein, der, Kammermeister: A1, 6.
Freistadt (Freinstat): A19, 20, 23.
Fridleins swager: A23, 36.
Fridreich, Fridel s. Obernczeil.
Fridreichs (Friedreichs), Siman vom: A4.
Fritz, Hanns, Mörtelträger: C6, 7, 8, 9, 10, 11.
G
Galgenpuhel s. Weitra.
Gamperl, Sigmund, Bürgermeister: BI5.
Gamprl, aus Zwettl: BII8.
Geitzenperger, Greitzenperger, Hanns, Maurer: C7, 8, 9, 10.
Geykhnecht, Hannsl: BII12, II15.
Gilig, Zimmermann: BI2, I3, I4, I5, I7, I10, I11, II2, II4, II5, II7, II8, II9, II11, II14.
Gmünd (Gemund): A11.
159
Gnämhartlein, Chuncz der, Haspler: A12.
Gnämhertleins tuern s. Weitra.
Gnamhertlin: A25.
Gnot, Gnotlein, Maurer: A18, 19, 20, 21.
Graba, aus Schweinitz: A26 Anm., 27.
Gratzen (Greczen): A26, 26 Anm., 27, 28; BI7, I9, II1, II2, II12, II13.
Gratzl, Veit, Maurer aus Reinprechts: C8, 9.
Großschönau (Schenaw): A31.
Grueber, Mathes, Maurer: C9, 10.
Grupel, Hanns, Haspler/Maurerknecht: A6, 8, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 18, 19, 20, 21, 22, 24.
Guet, Maurerknecht aus Lainsitz: 31, 32, 35, 36.
H
Hadrär: A33.
Haider, Hanß, Bürgermeister: BI3.
Hamerl, aus Erdweis: A26.
Hane, Vlreich, Zimmermann: A9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 17, 18, 19, 20, 21, 23, 24, 32, 32 Anm., 33, 35, 36.
Hanns, Läufer, Bote: A13, 15, 34.
Hanns, Maurer, s. Erman, Hans.
Hanns, Maurer aus Mannshalm: A19.
Hanns, Maurer aus Schweiggers: A19.
Hanns, Mörtelträger, s. Fritz, Hanns.
Hanns, Müller: BII9, II10.
Hanns, Überreiter: A3.
Hanns, maister, Büchsenmeister: A10, 22 Anm., 24, 25.
Hanns, maister, Steinmetz: BII4.
Hanns, des plinten sneyder sun, Maurerknecht: A8, 13, 14, 15, 17, 18.
Harbach (Horpach): BI3, I6, II11.
Härbsleben: A27.
Harmannstein (Harmasstain): A4, 32.
Harmastainer, Zechmeister?: A36.
Harpeck, aus Lauterbach: BII2.
Has, Zimmermann: BI9.
Hawsschachen s. Weitra.
Heinrichs b. Weitra (Heinreichs): BII16.
Hellrigel, Hausbesitzer: A6.
Henaslein, aus Thaures: A27.
Hennslein, aus Erdweis: A26.
Hensel, Müller: BI7, I8.
Hiers: A15.
Hoffleischer, Hanns: A28.
Hoffmülner, Dietlein: A10, 36.
Höhenberg (Hochenperig): A32; BII15.
Hollenbach (Hollenpach): A33.
Hophär, aus Lembach: A11.
Hopher, Taman: A27.
160
I, J
Jacel, Jacob, aus Naglitz: A26 Anm., 33, 34.
Jacob, aus Wittingau: A27.
Jagenbach (Jackernpach): BI10.
Jannsch, aus Lauterbach: BII6, II12, II13.
Jenkw, aus Wittingau: A27.
Ilsungs sun, Hanns?, Haspler/Reicher: A11, 13, 31, 32.
Johann s. Phingsten, Johann von.
Johannes: A33.
Jorig, maister, Steinmetz: BI10, I11, I12.
L
Lafelder, Hanns: A21.
Lainsitz (Länsnicz, Luensnicz, Luesnicz): A10, 31, 32, 35, 36; BI7.
Lanfelder, Lanuelder, Eberhart, Bürger: A4, 26, 36.
Lanfelder, Lonfelner, Hans, Bürgermeister: BII4.
Larencz, aus Wittingau: A27.
Lasperger, Sebastian, Maurer: C7, 8, 9, 10, 11.
Lauterbach (Lautterpach): A32; BII2, II6, II7, II8, II12, II13, II15.
Leb, Loeb, Zimmermann aus St. Martin: BI7, II14, II16.
Lederer, Lazarus: BII10.
Ledertal s. Weitra.
Ledrar, Hainczlein: A21, 34.
Ledrär, Taman, Maurerknecht aus Freistadt: A19, 20, 21, 22.
Leitgeb, aus Weißenbach: BII2.
Lembach (Lempach): A11.
Lerntrag, Hanns, neuer Kammermeister?: A34, 35.
Lerntrog, Jacel, auch oberer und nyderer, neuer Kammermeister?: A20, 21, 22, 32.
Lewtold, Lewtlein, Steuerherr: A4, 18, 20, 24, 33, 34, 35.
Lewtoldt, Genngel, aus Scheideldorf: C16.
Lewtoldt, Steffl, aus Scheideldorf: C16.
Lindenpuhel s. Weitra.
Lipp, aus Weißenbach: BI3.
Litschau (Lietschaw): A33.
Lorenntz, Maurer aus St. Wolfgang: C9, 10.
M
Mannshalm (Manshalm): A19.
Märgerlein: A27.
Marichart, Marichel, Maurerknecht: A31.
Marx, Maurer: C8, 9, 10.
Mathya s. Meyxsnär.
Maysser, Hanns, Zimmermann: C13.
Melczer, Jacob, aus Schweinitz: A27 Anm.
Mentlär, Mentlar, Mantlär, neuer Kammermeister: A1 Anm., 6, 12, 34, 36.
Mert, Maurer: BI11.
Meyxsnär, Meyxnär, Mathya, Steinbrecher: A6, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 34.
Michel, Binder: A17, 36.
161
Michel, Steinmetz: C5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12.
Michel, Zimmermann: BI2.
Morner, Fridel: A28.
Mulbach (Mühlbach), Sigmund von, Maurer: C6, 7.
Munichtuern s. Weitra.
Munster, Hanns von, Ungeldeinnehmer: A1, 2.
Mynpach s. Scheideldorf.
N
Naglitz (Nakalicz): A26 Anm., 33, 34.
Niclas, Niclein, Binder: A10, 11, 12.
Niclas, Faßzieher: A15.
Niclas, Maurerknecht aus Rieggers: A18, 19.
Niclas, Mesner: A14, 15.
Nicolae, aus Gratzen: A27.
Nicolasch, Nichlas, Maurerknecht aus Budweis: A18, 20.
Nuester, Anndre: C15.
Nuslein, Nusslein, Maurerknecht: A31, 32.
Nuster: BI3, I6, I9, II3, II5, II7, II11.
Nuster, Veit, aus Lauterbach: BII8, II12.
Nymfuer, Thaman, aus Scheideldorf: C16.
O
Obernczeil s. Weitra.
Obernczeil, Fridreich, Fridel, an der, Kammermeister: A1, 6, 18?, 26, 26 Anm., 27 Anm., 34.
Oler, Öler, Mörtelmacher/Reicher: BI10, II1, II7.
Oler, Ollär, Jorig, alter ausczaller: A3, 6, 20, 32, 35.
Olmär, Hanns, aus Lauterbach: A32, 36.
Olmer, aus Harbach: II11.
R
Rab(en), Steinbrecher: A8, 22, 23.
Rainsberich, Raynswerich, Nicolasch, Steinbrecher: A1 Anm., 6, 8, 20, 21, 22, 25.
Ranckher, aus Heinrichs: BII16.
Rastenfelder, der alte, Zimmermann: A6, 11, 15, 32, 35.
Rastenfelder, der jung: A35 Anm.
Raz, Peter, Bürgermeister: BI13.
Reichenpekch, aus Spital: A28.
Reinbolt, Kleinadeliger: A23, 24.
Reinpolz (Reinbolcz): A23.
Reinprechts (Reinprech, Reinprecz): A13, 32; BI4, I9; C8, 9.
Reinprechtswald (Reinprechtswald): BI5, I9.
Resch, Meartlein der: A26.
Reyd s. Weitra.
Reyttergas(s)en s. Weitra.
Reyttergasen, Fridlein in der, Binder?: A19.
Rieggers (Rwkkers): A18.
Riemer, Reicher: BII5.
162
Royten, Reÿtten, Royttnär, Jorig vom, Bürger: A5, 16, 20, 34.
Ruedlein, Zimmermann aus Gmünd: A11, 33.
Ruemelein, Stephann, Bürger: A4.
Rueswurm, Maurer: A7.
Rueswurm, Veit, Bürgermeister: BII1.
Ruetherner (knecht), Hanns, Michel, Maurerknechte: A21, 22, 23, 24.
Rwegerner, Reicher: A9.
Rwplein, aus Lainsitz: A10.
S
Sachs, Sax(en): A34, 35, 36.
Sailer, Anndre: C4.
Sailer, Mathes, Maurer: C5.
Sand Aswalt, Osbald, s. Weitra.
Sankt Martin (Sand Merten): BI6, II14; C15.
Sankt Wolfgang (Sand Wolfgang): A31; BII4; C9, 10.
Sashoff s. Weitra.
Sashoff, Jacob im, Bürger: BI4.
Sasshoff, Vlreich im, Bürger: A4, 35.
Schaler, Schaller, Hennsl, Zimmermann: BI2, I7, II1, II2, II3.
Scharmer, Scharner, Michel, Steuerherr: A4, 24, 32.
Scharst(en): BI6, I9.
Scheiben (Scheyben): A12.
Scheideldorf (Mynpach, Mynnpach, Mynnspach): C4, 5, 16.
Schemer, Kürschner: A23.
Schenaw s. Großschönau.
Scherër, Veit: A33.
Schermer, Maurerknecht: A12, 22.
Schnabel, Hanns, Maurer: C8, 9, 10.
Schneider, Michel, Hausbesitzer: BII5.
Schram, Maurerknecht: A16, 17, 18, 19, 20, 21.
Schreinär, Schreynner, Mörtelmacher: A16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 36.
Schreinmulner, Gangl: BI3, I7, II7.
Schrenckh, aus St. Wolfgang: BII4.
Schuester, Anndre: C4.
Schuester, Jorig, Hausbesitzer: A13, 15.
Schuester, Schuster, Pertlein, Ungeldeinnehmer: A1, 2, 3 Anm., 33, 34.
Schuester, Wolffganng: C5.
Schützenberg (Schuzenperg): BI8.
Schweiggers (Sweykkers): A19, 28 Anm.
Schweinitz (Sweincz): A26 Anm., 27.
Seer: BII6.
Seidl, Genngkerl, Bauarbeiter: C6.
Seydel, aus Schützenberg: BI8.
Sib(en): A10.
Sibenlinder: A33.
Silberbeys, Hanns: A17.
Silberburich, Sylberburich, Steinbrecher: A6, 7, 8, 13, 14, 15, 21, 22, 25.
Silberpawr, Caspar, pawmaister: BI10.
Silberpawr, Jorig, Bürgermeister: BI2.
163
Siman s. Fridreichs.
Simon, Maurerknecht aus Lainsitz: A32, 35.
Simon, aydem des Thaman, Maurer: A17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 31, 32, 35, 36.
Slosser, Peter: BI2.
Smid, Paul, Bürgermeister: BI9.
Smid, Paul, aus Gratzen: BI7.
Sneider, Michel, Bürgermeister: BI3, I4.
Sneyder, Sneider, Paull, alter ausczaller: A3, 6.
Sparnranfft: A17.
Spital (Spital): A28; BII1.
Stayninger, Sigmund, Maurer: C8.
Steffan, Maurer: BII14, II15.
Steffan, Steffel, Mörtelmacher: C6, 7, 8, 9, 10, 11.
Stephan, Maurerknecht aus Wielands: A32, 35.
Stephan, wachtsager: A18, 34.
Stokcher, Hanns, Stokchlein, Maurerknecht: A17, 18, 19, 20, 21, 22.
Strabpauch, Strobpauch, Maurerknecht: A17, 18, 19, 20, 21, 22.
Streitbach (Streytpach): A32.
Strobnitz (Strobnitz, Stronicz): 26 Anm., 27 Anm.; C8, 9, 10.
Stubmschaber: BII2.
Stumär, Stummär, Maurerknecht: A10, 11, 12, 14, 18.
Sulz (Sulltz): C3.
Swab, s. Perichtold.
U, V
Vlreich, maister, Zimmermann: A9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 15 Anm., 17, 18, 19, 20, 21, 23, 24, 32, 35, 36.
Vlmer: BI7.
Ulrichs (Vlreichß): BI9.
Ungerlein: A33.
Unterlembach s. Lembach.
W
Wach(en): BII10, II11.
Wachter, Peter, Reicher: BII1.
Waidhofen an der Thaya (Waidhoffen, Waydhoffen): A17, 18, 22, 34.
Waidhofer, aus Gratzen: BI9, II1, II2.
Walterschlag (Walterslag): C3.
Weber, Steffan, Maurer: C5.
Weißenbach (Weissenpach): BI3, II2, II10, II11.
Weitra (Weitra)
Pfarrhof (pharhoff): A9, 10, 11, 12, 13, 14, 16; BI6, I9.
Pulverstube (pulverstuben): BI9.
Burg (hof): A11, 15, 16; BI7.
Bürgerspital (spital): BI2.
Kirchleite (Chirchlewten, Kirichleuten): A7, 8, 9, 11, 13, 15 Anm.,18, 19, 20, 21, 23, 33.
Kleuber tuern: BI3, I7, I9, II3, II4.
Kühlhof (Chuelhof) s. Chuelhof, Mert im.
Valscherturn: A8, 9, 11, 12, 13, 14, 17, 22, 23, 24.
164
Valsches egkh: BII14.
Galgenberg (Galgenpuhel): A36.
Gnämhertleins, Genamhertleins tuern: A11, 12, 17, 18, 19, 20, 21.
Halbturm beim Oberen Tor (halbtuern, tuern im zwinger): BI11, I12, I13.
Hausschachen (Hawsschachen): A9, 21, 35; BII14.
Hofkasten (hofkasten, chasten): A6, 8, 9, 11, 12, 13, 14; BII5.
Hofstadel (hoffstadel): A10, 17, 18, 20, 22, 25.
Ledertal (Ledertal): C8.
Lindenpuhel: A32.
Munichtuern: BI6.
Neutor (newntor): A9, 13, 23.
Obere Zeile (Obernczeil): A1.
Oberes Tor (ober tor): A7, 10, 24, 33, 34, 36; BI2, I4, I5, I7, I9, I10, I11, II12; C1, 2, 3.
Oberes Viertel (ober virtail): BII5, II9, II12.
Rathaus (rathaws): A27, 27 Anm., 31, 32, 34, 35, 36.
Rathauslaube (lauben): A11, 13 Anm., 14, 31, 32, 33, 34, 35.
Reitergasse (Reyttergassen): A19, 23.
Reyd, Bollwerk an der: A15, 16, 18.
Sankt Oswaldskapelle (Sand Aswalt, Sand Osbald): A6, 7, 12, 13, 14.
Saßhof (Sashoff, Sasshoff): A4, 35.
Schule (schuel, schuell): A34; BI12.
Unteres Tor (nyder tor): A7, 23, 24, 33; BI2, I3, I4, I5, I6, I7, I9, I12, II1, II5, II12, II14,
II15.
Winkel (Winkhel): A18, 19.
Wenczlein: A14.
Wetzles (Wetzlens, Wetzlas): BII16; C8, 9, 10.
Weysheÿtlein, Weyshewptlein, Mörtelmacher: A17, 18, 22, 23, 33.
Wielands (Bielants, Wiellancz): A10, 31, 32, 35; BII 1, II4, II7, II8; C4, 5.
Wien (Wienn): A26, 33, 34.
Wildug: A20.
Winkhel s. Weitra.
Wismulner: A35.
Witter, der lang: A21.
Wittingau (Witingaw): A13, 15, 27.
Wolffgang, Maurer, s. Knapp, Wolffgang.
Wolffl in Pruel: BII7.
Wultschau (Bultscha, Wuldscha): A16; BI3, I4, I5, I7, I9, I12, II8, II9, II10, II15; C3.
Wurmbrand (Burmpranth): BI7, II6, II7, II8, II9, II14.
Z
Zawnmulner: BI4, I6, I8, II1, II2, II9, II11.
Zerear, Krämer aus Strobnitz: 26 Anm.
Zermulner: BI5, II8, II9.
Zotl, Schreiber: BI11.
Zwettl (Zwetl): BII4, II7, II8, II12.
165
Sachregister
Die Wiedergabe der Schreibvarianten erfolgt in Auswahl. Nicht aufgenommen wurden die wiederkehrenden Berufsbezeichnungen Maurer, Steinbrecher, Zim-mermann etc. Bei topographisch bestimmten Objekten wie „öffentlichen“ Ge-bäuden und den Elementen der Stadtbefestigung wird in der Regel auf das Orts- und Personenregister verwiesen. Der Verweis bezieht sich auf Rechnungsbuch A, B und C mit beigegebener (Heft- und) Folio-Angabe.
A
Achse (achs): A17.
Anleihe (anlehen): A5, 24.
Anschlag , Selbstbesteuerung (anslag in graben, der holczfert, der ros): A34; BII7; C2.
ansetz auff der maur (Aufleger für Gerüste?): BII16.
Arbeiter (aribaiter): BI11.
ausczaller (Kämmerer als Auszahler): A3.
B, P
Badgeld (padgelt): BI10, I11, II3, II4, II10.
Bänder, eiserne (eysne panth): BI9.
Papier (papier): BII5; C4.
Bastei (pl. pastein): A32; BI4.
Baumeister (pawmaister): BI10.
Pech (pech): A33.
pessrung (Aufbesserung, Zulage): A17, 24, 34; BI4, II16.
bestand s. Gedinge, Werkvertrag.
Pfarrer (pharrer, pharer): A6, 18; BI8.
Pfarrhof s. Orts- und Personenregister bei Weitra.
Pferde (phert, ross): A33; C4.
Pflaster (pflaster): BII1.
Pfleger (pfleger des gsloss Weitra): C3.
Bier (pïr, pir, pier): A33; BI9, II2, II7, II8, II9, II10, II11, II14; C6, 7, 9; s. auch Brot.
Planken (plankchen), Planken aufrichten: A18, 19, 20; BI9; s. auch Zaun.
Blech, Beschlag (plech): BI4, I6; C14.
Bodenladen (podmladen, pudemladen): A36; BI6, I9, II1, II2.
Bollwerk (polberich): A15, 16, 18; BI5, II10.
Bollwerk anwerfen (polberich verferffen und tunichen): A16.
Bote (pote, lawffel): A13, 15, 34; C3, 4.
166
Bottich (potig): A17.
Pranger (pranger): A34.
Brot (prat, prott): BI9, II7, II8, II9; C6, 7, 9; s. auch Bier.
Brücke s. Schlagbrücke.
Bruckladen (prugkladen, slaprukladen): A36; BI3, I5, I7, I8, I10.
Brucknägel (prugknagel): BI3, I5, I7, I8, I11.
Brunneimer (emper am prunn): A33.
Brunnen, oberer (oberer prun): A34.
Brunnen vor dem Oberen Tor (prun vor dem obern tor): A36.
Brunnen räumen (prun rawmen): A34, 36.
Büchse, Geschütz (puxschen, puxsen): A10, 11, 13, 15, 16, 36.
Büchsenmeister (puxsenmaister): A10, 22 Anm., 24, 25.
Büchsensteine (puxenstain): A23.
puchter (Puchter, Glasarbeiter am Pochwerk): BII15.
Pulverstube s. Orts- und Personenregister bei Weitra.
Burg s. Orts- und Personenregister bei Weitra.
Bürgermeister, -amt (purgermaister, burgermaisterambt): A3, 9, 13, 24, 25, 26, 26 Anm., 27, 31, 34, 36; BI2, I3, I4, I5, I9, II1, II4, II7, II14; C2.
Bürgerspital (spital) s. Orts- und Personenregister bei Weitra.
Burggraf (purkgraff): A13.
Burghauptmann (hawptman): A5, 13, 21, 24, 33, 34.
Bütte (putten): A10, 11.
pwn (Bühne): BI12.
C, CH, K
Kachelofen (kacheloffen): A36.
Kalk (kalich, khalig): A5, 15, 16, 17, 18, 20, 31, 36; BI10, I11, I12; C3, 4, 5, 16.
Kalk absetzen (kalich abseczen, abmachen): BI10, I11, II4; C4, 5.
Kalkfaß (kalichfass, laid kalig): A17, 19, 31; BI11, I12; C4.
Kalkfässer verladen (abzichen): A17, 24, 31; C3.
Kalkfuhren (fuer, kaligfuern): BI10, I11, I12; C4, 5, 16.
Kalkhaue (kalighawen): C4, 14.
Kalkhütte (kalighutten): C3, 12.
Kalkofen (kalichoffen, ofen kalig als Maß): A15; C16.
Kalkschaff (kalichschaffel): BI12.
Kalkschaufel (kaligschauffl): C14.
Kalksteinfuhren (kalichstainfert): A33.
Kalktrog (pl. treg zu kalich): A18.
Kammermeister, Kämmerer (kamermaister): A1 Anm., 14, 24, 34.
kchutting (Gestrüpp): A36.
Keile, eiserne (eysin kheyln): C15.
Kette (pl. keten): A34; BI4, I11.
khnopphen s. Turmknopf.
kleuwerich (Kleibwerk, mit Lehm verstrichener Zaun): A8; BII10.
kloben (Klobe, Holzstück zum Festklemmen): A36.
kluppfleysen (Klüpfeleisen, Eisenschlegel): C14.
Krampen (chramppen, kramppen): A6; C14.
Krebse (khreussen): BII3.
Kübel (chubel, kwbel): A10, 12, 14, 15, 18, 19.
Kundschaft (kuntschafft): A15, 21, 23, 34.
167
D, T
Dachwerk (dachberich): BI6.
Damm (tam): A24.
Decken mit Schindeln (dekchen): A9, 10, 13, 14, 17; BI6, I7, I9, II2, II6, II8, II9, II12, II13, II14.
Tischler (tischler): BI5.
tockhen (Tocke, Stützholz): BI10.
Tor, Torflügel (thor, flwgen und tor): BI2; C3, 14.
Tor, Oberes, Unteres, Neutor s. Orts- und Personenregister bei Weitra.
Torhut, -hüter (torhuet, torhuetter): BII9, II13.
Torstube (torstublen): BI5, II9.
Draht (drat): BII2.
Trame schneiden und verlegen (tream ubersneiden und legen): A20, 21, 22, 23.
Trinkgeld (trinkchgelt): A24; BII4.
Tuch, als Geschenk (tuech): A33, 34.
Durchlaß (durchlass): BI10.
Durchlauf, Kanal (durichlauf): A34.
Durchzug (durichzug): A32.
Türen, Türgerichte (tur, tuergericht, tuergerust): A36; BI12, II3, II4, II12.
Turm (tuern, turn, durn): A26; BI7, I9, I12, I13, II1, II2, II14, II15; C1, 2, 3; s. auch Falscher Turm, Gnämhertleins tuern, Halbturm, Kleuber tuern, Munichtuern im Orts- und Perso-nenregister bei Weitra.
Turmknopf (khnoppen auff den turn): BII1.
E
Eis (eys): BI9.
ennspawm (Enzbaum, Holzbalken bei Jochbrücken): BI2, I4.
Erbsen (arrbays, arybays): A26, 27, 27 Anm.
Erker (erikker, eariker): A6, 9, 10, 11, 13; BI6, II14, II15.
F, V
vach, fäch (Fach, Teil der Mauer, des Zaunes): A8; BI5.
Fähnchen (phendel): BI5.
Farbe (farib zw dem tuern): BII1.
Faßzieher (vasczieher): A15, 24, 33, 34.
Felle s. Häute und Felle.
Fenster (venster): A13 Anm., 31.
Fenstergläser (glasen, glasscheiben): A35.
Fensterrahmen und -bretter (rem und fensterpret): A34.
Verpflegung (essen und trinckhen, fruestuckh, zerung): A4, 33; BI2, I4, I5, I6, I9, I10, I11, II3, II4, II5, II7, II8, II9, II10, II11, II13, II16; C3, 4, 6, 7, 9, 10; s. auch Bier, Brot, Krebse, Suppe, Wein.
Verschlagnägel (verslachnagel): A13; BI4, I5, I6, I7, II1, II2, II4, II8. II12; C4.
Viertel (virtaill, vierteil), oberes, s. Orts- und Personenregister bei Weitra.
Fischschragen (vischschragen): A33.
Fischtruhe (vischtruhen): A33.
flecz (Fletz, Estrich): A36.
fruestuckh s. Verpflegung.
168
Fuhrleute (furleutte): BI4.
Fuhrlohn (fuerlon): C4.
G
Gatter, Gattertür (gatern, tür durich den gatern): A18, 36; BI5, I6; C3.
Gedinge, Werkvertrag (bestand): A6, 8, 18, 25, 33; BI6, I7, I12, II16; C3.
Gefangene (gevangen): A23.
Geld, Geldschuld (geltschuld): A5, 26, 27, 33; BII5, II8; C2.
Geraffnägel (geraffnagel): A13.
Gerten s. Zaungerten.
Gerüst, -holz, -laden (gerust, gerustholcz. gerustladen, russten): A11, 12; BI6, II4; C3, 4.
Gewölbe anwerfen (gebelb verberffen): A36.
Gewölbesteine (gebelbstain, gebelstain, stain zu gebelben): A13, 19, 20, 32, 35.
Giebel verbrettern (gipel verslachen): A11.
Glas s. Fenstergläser.
Graben s. Stadtgraben.
Grabschaufel (grabschauffel): C4, 14.
grindel (Grindel, Riegel): BI11.
Grundfeste, Fundament (grundfest): C3, 5.
H
Haken (haken, thorhacken): C14, 15.
Halbturm s. Orts- und Personenregister bei Weitra.
Halter (halter): A33, 34.
hameyd, hammadt, haÿmeÿd (Hameide, Verhau, Umzäunung): A7, 16, 21; BI10, I11, II8, II9.
Haspel, Winde (pl. haspeln): A6, 8, 9, 10, 12, 13, 14, 15, 24.
Haue (pl. hawn): A10; BII10; s. auch Kalkhaue, Mörtelhaue, Reithaue, Steinhaue.
Häute und Felle (hewt und fel): A4, 26.
hawptman s. Burghauptmann.
Heringe (haring, haering, hering): A26, 27, 28.
Hofkasten s. Orts- und Personenregister bei Weitra.
Hofstadel s. Orts- und Personenregister bei Weitra.
Hofzins (hoffczins): A25.
Holz ausschneiden (holcz aussneyden, auszymern): A11; BI9, II1, II5, II7, II8, II9, II14.
Holz hacken (holcz hakchen, aushackhn): A34; BII4.
Holz legen (holcz legen): A31.
Holz schlagen (holcz slahen, nyderslagen): A9, 21; BI3, I5, I9, II5, II7, II10, II14.
Holzfuhren, Holz führen (holczfert, fert tramen): A4, 10, 18, 22, 33, 34, 35; BI5, I6, I7, I9, I12, II4, II7.
huenerkoppl (Hühnerstall des Meierhofs?): BII12.
Hufeisen (hwnefeysen): A33.
Hussiten (hussen, hwsnikk): A23.
Hütte (hutten): A24.
hwrd (Flechtwerk zum Sandwerfen): A20.
I, J
Jahrmarkt (jarmarkcht): A1, 4, 8, 36; BII7, II12.
169
L
Laden (laden): A11, 12, 15, 20, 24, 35, 35 Anm., 36; BI4, I5, I6, I7, I8, II1, II2, II7, II8, II9, II11, II15; C3; s. auch Bodenladen, Bruckladen, Gerüstladen, Reichladen, Schnittladen.
Latten (latten): A11, 13, 36; BI2, I3, I7, I13, II2, II10, II11.
Lattennagel (lattennagel): BI12, II2, II5, II8, II10, II11, II15.
Laube s. Rathauslaube.
lawffel s. Bote.
Lehm (laim, laym): A31, 32, 36; BI7, II11.
Leihkauf (leichkauf): A8, 14, 18, 25, 33.
Loch, Lücke (lwgken): A12; BI6.
Lohn (lon): BII7.
lucifär (Spitzeisen): A25.
lugelmaister („Zuelueger“, Aufseher?): A36.
M
Mauerhammer (mawerhammer): C14.
Mauern am Rathaus (mawern an dem rathaws): A31, 32, 35, 36.
Mauern am Zwinger, Neutor s. Zwinger, Neutor. .
Mauern mit rabenstain: A6, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23.
Maut und Zoll (mawtt und czol): A3, 4, 33.
Mesner (mesner): BII1, II2.
Mörtel machen, Mörtelmacher (merter, mortermacher): A16, 17, 19, 23; BI10, I11, II4, II16; C5, 6, 7, 8, 9, 10, 11.
Mörtelhaue (mertterhaw): A18.
Mörtelschaff (mertterschaffel, schaff zu mertter): A17, 18; C4.
Mörteltruhe (mortertruhen): C3.
multer (Mulde): A17, 18, 20.
N
Nachrichter (nachrichter): A35; BI4, II12.
Nägel (nagel): A22, 34, 36; BI3, I5, I6, I7, I10, I12, II2, II4, II7, II15; s. auch Brucknägel, Verschlagnägel, Geraffnägel, Schindelnägel, Sperrnägel.
narib (Narbe, Klammer): A34.
Neutor s. Orts- und Personenregister bei Weitra.
Niederlage (nÿderlegung): A34.
Nothelfer (zu den 14 nothelffern), die Pfarrkirche zu Dietmanns: BII3.
O
Ochsen (achsen): A34.
R
rabenstain (zugerichtete, glatte Steine) s. Mauern mit rabenstein..
rafen (Baumstämme als Zimmererholz): BII10.
Rathaus, Rathauslaube s. Orts- und Personenregister bei Weitra.
Rathaus anwerfen (uberberffen am rathaws): A36.
Rathausturm (tuern zu dem rathaws): A31.
170
Ratseinsetzung (rat geseczt und entseczt): A33.
Reichladen (reichladen): A36.
Reithaue (reithawen, rewthawn): BI10; C14.
Rentmeister (rentmaister): BII12; C2.
Richter s. Stadtrichter.
Riegel, Riegellade zu den Toren (rigel, rigellad): C13, 14.
Ring, eiserner (eysin ring): BI11; C14.
Rinnen legen (rinen legen): A23.
Robotleute (robater, robatner, robolter): BII10; C3, 4, 5, 6, 7, 9, 10.
Röhren, Röhrenholz, für Wasserleitung (rorn, rornholtz): BII15.
romanie (Romaner, Süßwein): A33.
Rosse s. Pferde, Rüstpferde, Stadtroß.
Rüstpferde (angeslagen ros): A34.
S
Salz, Mühlbacher/Halleiner (Mulbach): A27.
Salz, Schellenberger (Schelbenberg): A26, 26 Anm., 27, 27 Anm.
Salzniederlage (salzaufladung, abladung): A26, 27, 28; s. auch Niederlage.
Sand graben, werfen (sant graben, berffen, hawn): A20, 34, 36.
Sand- und Steinfuhren (sant und stain ze furen): A18, 34, 35, 36.
Sandsieb (sanntreitter): C4.
Sandtruhe (santtruchen): A17.
schaerschauffl (Scherschaufel, Werkzeug zum Aufbrechen der Erde): C4.
Schaff (schaph): A17, 18.
Schaufel (schawfel): BI12, II11; s. auch Kalkschaufel, Grabschaufel,
Scheibe, Radscheibe (schieben): A16.
Scheibe zur Winde (scheiben): BII16.
Scheibtruhe (scheibtruchen): BII10.
Schelle (schellen): BII2.
Schergenstock, Gefängnis (scherigenstokch): A23.
Schindeln (schintel): A7, 9, 11, 12, 32, 35, 36; BI2, I3, I6 (5spannig), I7, I8 (3spannig), I9, I10, I13, II2, II3, II6, II7, II8, II9, II10 (3spannig), II11, II12, II13, II14 (3spannig), II15 (4spannig).
Schindeln abrichten (abrichten): BII15.
Schindeln färben (veribn): BII2, II3 (rot).
Schindelnägel (schintelnagel): BI2, I3, I4, I7, I9, II1, II2, II6, II7, II8, II9, II10, II11, II12,
II13, II15.
Schlagbrücke (slapruk, schlachprugckh, prugk): A23, 24, 33, 36; BI2, I3, I4, I5, I7, I9, I10,
I11, I12, II9, II10, II11.
Schlagtor (slator, slatür): A10, 17, 18, 34.
Schloß (pl. slossen): BI2.
Schlüsselschmier (slusselsmïr): A34.
Schlußstein (slosstain): A36.
Schnittladen (schnitladen): BII2.
schophnagel (Schopfnagel, Sprunznagel): BI12.
Schranken (schrankhen): BI9, II14.
schregzawm s. Zaun.
Schreiber (schreiber): A6, 11, 31, 36; BII5; s. auch Stadtschreiber.
Schule s. Orts- und Personenregister bei Weitra.
Schusterzeche (schuesterczech): A33.
171
Schutt aufladen (schuedt auffladen): C3.
Schutt (und Steine) aus dem Graben räumen (abczichen, rawmen): A6, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17.
Schutt aus dem Steinbruch räumen (schut aus dem pruch zichen): A9, 10, 11, 12.
Schwelle, Balken (sueller): BI4, II12.
Schwibbogen (swibpogen): BI9.
Seile (saill, sayl): A14, 17, 18; BI4, I13, II4, II10, II15, II16; C3, 4.
sel, aichen (eichene Steigröhre des Stadtbrunnens): A34.
Sperrnägel (spernagl): BII10, II15, II15 Anm.
spwraffen (Bauholz?): A9.
stachtl (Gestell?): BII4.
Stadtbrunnen (statprun): BII4.
Stadtbuch (statpüech): A33.
Stadtbüchse (statpuschen): A3.
Stadtgraben (graben): A6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 32, 34.
Stadtmauer (mawr, statmawr): A9, 13, 15, 18; BI4, I5, I6, I7, I9, I11, I12, I13, II4, II5, II8, II9, II10, II11, II12, II13, II14, II15, II16; C3.
Stadtrichter (richter): A24, 36.
Stadtroß (statross): A3 Anm., 4, 33, 34.
Stadtschreiber (statschreiber, schreiber): A33, 34; BII5.
statvolkch (Gemeindeleute, Arbeiter aus der Gemeinde): A6, 20.
Stegbäume (stëgpawmen): C3.
Steinaxt (stainaxt): C14.
Steinbruch (stainpruch, pruch): A9, 10, 11, 12, 17, 25; C11, 12, 15.
Steine brechen (stain prechen): A6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25.
Steinfuhren, Steine führen (fert gebelstain, fert gehawen stain): A20, 21, 31, 32, 33, 35, 36; C3.
Steinhaue (stainhawen): C14.
Steintrage (staintrag): A8, 11, 14 , 18; C3.
Steinwagen (stainwagen): C14.
Steuer (stewr): A3, 4, 18, 24; C2.
Steuerherren (stewrherrn): A4.
Stiege (stieg): A15, 18, 36; BI4, I6, I7, II3, II14, II15.
streng (Stricke): A9; s. auch Seile.
streyholz (Streuholz, Querbalken beim Brückenbau): BI7.
Stuben (stublen, torstublen) auf den Mauern, Toren: BI4, I5, I6, I7, I8.
Suppe, Robotsuppe (suppen): C9.
U
Überreiter (uberreiter, uberreytter): A3, 3 Anm., 18, 27, 34.
uberzimer (Holzaufbauten auf Türmen und Mauern): A9.
Ungeld (ungelt): A1, 2, 3, 6, 34.
Unschlitt (unslitt): BII16.
W
Wächter (wachter): C3.
Wachthäuschen (wachthawsl, wachtstubl): BII1, II3.
172
Wagen (wagen): C4.
Waren, in der Niederlage gehandelt, s. Erbsen, Häute und Felle, Heringe, Salz, Weizen.
Warnung, warnende Nachricht (warnung): A13.
Wasser beseitigen (wasser auskhern): A24.
Wasserkar, mittleres (mitter wasserkhor): BI4.
Wasserwaage? (wag an 1 wasserstangen): A17.
Weg, Wegmacher (wäg, wegk, wegmacher): A23, 32, 34.
Wein (wein): A34; BII1, II2, II3, II4, II9, II11.
Weizen (waicz): A26, 27, 28.
Werkleute, Bauhandwerker (werichleutt): BI10.
Werksäge (werchsag): C3.
Werkschnur (wergkschnur mit eysin nagl): C14.
Werkzeug machen, spitzen (zewg machen, spiczen): A7, 9, 11, 13, 14, 16, 24, 25; BI10.
Wind (wintth): BI13.
Windschaufel (winttschauffl): C4.
Z
Zaun, Palisaden (czawn, schregzawm): A8, 12, 15; BI3, I4, II7, II8, II9, II10.
Zaun weißen (zawn weyssen): BII11.
Zäuner (zawnner): BII8.
Zaungerten (zawngerten): BI3, I4, II7, II8.
Zaunholz (zawnholtz): BII9.
Zaunstecken (steckhen zu dem zaun): BII7, II8, II10.
Zechmeister (zechmaister): A4, 35; BII3.
zerung s. Verpflegung.
zewg s. Werkzeug.
Zimmerbaum (zymerpawm): BI3.
Zimmern am Rathaus, an der Rathauslaube (czimern an dem rathawss, an der lawben): A32, 36.
Zimmern eines Erkers (erikker): A6.
Zimmern eines Verbindungsganges (gang uber den graben): A17.
Zinnen (czinnen): A7; BII16.
Zöllner (czolnär): A4, 31.
Zuber (zuber): A17.
Zugseil (zugsail): BII16.
Zweispitz, Spitzeisen (zwispiz, spitz): BI10; C14, 15.
Zwickel (zwigkel): BII9, II11.
Zwinger, -eck (czwinger, zwingerekk): A12, 17, 18, 19, 20, 22, 23; BI11, I12, I13; C3, 14.
Zwingertor (zwingerthor): C14, 15.
zymer (Zimmermannsarbeit): BI13, II1, II5, II15.
173