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Neithart in Wien

Neithart in Wien
Richard Perger (Wien)
Hat der Edelmann Neithart Fuchs, der nach alter Uberlieferung als Spaßmacher
am Hof Herzog Ottos des Fröhlichen von Österreich wirkte und in dem Hochgrab
an der südlichen Langhausmauer des Wiener Stephansdoms ruht, wirklich
gelebt? – Die derzeit laufende Restaurierung des Grabdenkmals sei Anlass, die
wichtigsten Belege zu diesem Thema in Erinnerung zu bringenl und zu erörtern.
In einem Grundbuch der Stadt Wien wurde am 17. Oktober 1370 folgendes
vermerkt:2 Albertus oleator Erntrawt uxor vendiderunt domum eorum sitam
versus Tumprosthof e t d i c i t u r d o m u s N e i t h a r d i* Petro de Newburga
pro 48 talentis. (Albert der Öler und seine Gattin Ehrentraud verkauften
ihr Haus, das gegenüber dem Dompropsthof gelegen ist und das Haus des Neithard
genannt wird, an Peter von Neuburg um 48 Pfund). Dieses Haus, das sich
auf die heutige Parzelle Wien 1., Petersplatz l1 lokalisieren lässt3, hatte also
einst einem Neithart gehört, der in Wien allgemein bekannt gewesen sein muss,
andernfalls hätte sein Name wohl nicht als Hausschild weitergelebt.
In einer aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts stammenden Abschrift
des sogenannten Vokabulars des Lucianus findet sich am Ende des Textes
folgender Vermerk des Schreibers: Explicit Lucianus per Laurencium scriptoremWienne
scriptus. Anno a translatione N e i t h ar d i in ecclesia sancti
Stephani V[ienne primo.a (Damit endet Lucianus, geschrieben vom Schreiber
Laurentius in Wien, im ersten Jahr nach der Überführung Neitharts in der Kirche
St. Stephan in Wien). Die Notiz ist mehrfach interessant. Sie erweist neuerlich,
* Spemrng in den Zitaten vom Autor.
I Eine Zusammenfassung mit ausführlichen Literaturangaben bei: Edmund Wießner f , Neidharts
Grabdenkrnal am Wiener Stephansdome. In: Wiener Geschichtsblätter 13 (1958) 30-38.
2 Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, hg. vom Alterums-Verein zu Wien (ab l9l8: Verein
für Geschichte der Stadt Wien) IIV1. Wien 1898,43, Nr.287.
3 Paul Harrer-Lucienfeld, wien – seine Häuser, Menschen und Kultur (maschinschriftlich;
wiener Stadt- und Landesarchiv, Handschrift w 190) vl (1951) 183 f., lokalisiert aufpetersplatz
2. Auf die Beweisführung für die Bestimmung auf Petersplatz I I muss hier aus Raumgründen
verzichtet werden.
a Österreichische Nationalbibliothek, Handschriften- und Inkunabelsammlung, codex 164,
fol. 94 t. Erstmals erwähnt bei: Wilhelm Wattenbach, Das Schriftwesen im Mittelalter. Leipzig
1896,5 19: siehe Wießner (wie Anm. 1) 34, Anm. 26 :urird,27 .
1t2
dass Neithart in wien allgemein bekannt gewesen sein muss; die umbettung
seiner Gebeine zu St. Stephan hatte allgemeines Aufsehen erregt.
Anlass dafür war offenbar die 1359-1365 begonnene und ab ca, 1380
fortgesetzte Erweiterung des Langhauses von st. Stephan, verbunden mit der
allmählichen Demolierung des schmäleren romanischen Langhausess; dort
dürfte ursprünglich Neitharts Hochgrab gestanden sein, bei der ,,Translation“
versetzte man es an die Außenseite der neuen Südmaueru. wann Laurentius seine
scherzhafte Datierung niederschrieb, geht aus der Handschrift nicht hervor;
es dürfte um 1390/95 gewesen sein, denn derselbe Laurentius ist als schreiber
einer mit 1392 daierten anderen Handschrift erwiesen und könnte mit einem am
22. März 1395 zum Bakkalar der freien Künste graduierten wiener Studenten identisch
sein7.
In den 1464 unter dem Titel ,,Senatorium,. verfassten, in Form eines
Zwiegesprächs gestalteten Lebenserinnerungen und historischen Betrachtungen
des Martin von Leibitz – der 1446-1461 Abt des wiener Schottenklosters war
und nach seinem Rücktritt bis 1464 lebte – liest man bei Erwähnung des Herzogs
otto von Österreichs: Nihil inveni de eo notabile nisi quodfuit inusiocundus
homo, et dilexit jocos et eutrapolium. Tempore suo fuit ille notabilis dictator
cantionum in Theotonico N e i d t h ar du s, de quo multa dicuntur et cqntantur,
et elevatum habet sepulchrum ad sanctum stephanum. (über diesen fand
ich nichts Bemerkenswertes, außer dass er ein fröhricher Mann war, der späße
und schlagfertige witze liebte. zu seiner Zeit lebte jener bemerkenswerte vers
Aus der überreichen Literatur zur Baugeschichte von St. Stephan seien hier nur genannt:
Yu._
l“ng zykan, Der stephansdom (wiener Geschichtsbüch et latzly wien-Hamburg I 9g I ; Richard Perger, Die Baumeister des Wiener Stephansdomes im Spätmittelalter. In: Wiener
{a’qbryh für Kunstgeschichte xxIII (wien-Köln-Graz 1970) 66-107. zur zeit Herzog Rudolß
des Stifters (1358-1365), der 1359 den Grundstein zur Erweiterung legte, entstanden die
beiden unteren Kapellen an der westfassade, das Singer- und das gisciof;toi (ohne vorhallen)
und die Fundamente des südlichen Hochturms. tPj“TstildesHochgrabsorientierteDatierungschwanktzwischenca.
1330undca.1390;
siehe Hans Tietze, Geschichte und Beschreibung des St. stephansdomes in wien (öst;ei:
:h|!:he Kunsttopographie XXIII) wien 1931, 437-439; rarl binhart, Die gotische Bildnerei
in wien. In: Geschichte der Stadt wien, NR vIVl . wien 1970, 27 f .; zykai (wie Anm. 5), g2
f. Dass das Hochgrab erst anlässlich der ,,Translation.. (um 1390/95, siene Äm. z) errichtet
wurde, ist unwahrscheinlich.
7 Österreichische Nationalbibliothek, Handschriften- und Inkunabelsammlung, codex 2421,
fol. 109 v. Siehe Paul uiblein, Zur Datierung des Neithartgrabmals bei st. söphan in wien.
In: Unsere Heimat 4l (1970) 107-111. Uiblein datiert auch die Herstellung des Hochgrabs in
diese Zeit; ich glaubejedoch, dass es von Herzog otto von österreich (tlt39) in Auftrag gegeben
(siehe Anm. 17) und um l39ol95 aus dem Kircheninneren an die Außenseite versetzt
wurde.
8 stiftsbibliothek Melk, codex 632, fol. lg5 ff.; Edition bei: Hieronymus pez, Scriptores rerum-
Austriacarum II. Leipzig 1725, Sp. 623-674, das zitat Sp. 656isiehe Alphons Lhotsky,
Quellenkunde zur mittelalterlichen Geschichte Österreichs ltriitteitungen des instituts für österreichische
Geschichtsforschung, Ergänzungsbd. xIX) inaz-Köln-1963,373 (wie f.; wießner Anm. l) 32.
ll3
fasser deutscher Lieder Neithart, von dem man viel spricht und singt und der ein
Grabmal zu St. StePhan hat).
um 14g0 erschien die vom wiener Bürger Philipp_Frankfurternverfasste
gereimi“ ,,Geschicht des Pfarrers vom Kalenberg“ erstmals im Druck“ Es hanäelt
sich äabei um eine Sammlung lustiger Schwänke, in deren Ivlittelpunkt ein
and“re,. Spaßmacher u,,‘ ffof Häoe Ottos des Fröhlichen steht. Dieset Pfaff
ioi Xonünterg \st einehistorisch gieifbare Persönlichkeit, nämlich Gundacker
lron ftt“-U“rgia“. die ihm uon Ii““og Otto (gest‘ l]]9) verschaffte Pfarre
fufrt“nU“rg 1lizute Wien 19., Kahlenbergärdorfl noch 1355 innehatte‘ dann Pfar-
,“, ,o. pri“gÄut, (Niederösteneich, Bezirk Neunkirchen) wurde und_ im stift Liii“.
f“fa eiri“npitapir erhieltro. An einer Stelle des Buches heißt es, bezogen auf
H;;;d Otto und seine Freude an Kurzweil: Darumb so hielt er die zwen man‘ /
den Ii e y t h a r t und den capelan.tr Hier ist also das fröhliche Zweigespann
erstmals äokumentiert- , .^- t)
Der erste Druck von Neitharts schwänken stammt vort l49lt2, im Titel
liest man: Hye nach volget gar hüpsche / abentewrige gidicht so gar /
kurczweittygiind r“lnrsuni t „ia zesiigen die der edel und / gestreng herren.
Neithart fichs geporen aus meichssänn, Rytter der durchleüchtigen hochgeporn
fuoien undtirr, / Herr Otten und fridrichen herczogen / zu oesterreych
’saligLn Diener by seinen zeittenn gemacht und volbracht hatt / mit denn paurenn
zu ieichellmaur / in oestereich und ander halben:/
DassderFamiliennameFuchsnichterdichtetist,beweistdereinenstei.
senden Fuchs zeigende Wappenschild, den die Figur auf d9m Hochgrab zu St‘
3ffiil#il“.fi;7üi,h“.i^Bestattung in diesem-Grabmal liest man:“ von im
wir auch ein wissen haben, / das „,
no“h zuo wien leit begraben / in der kirchen
zuo sant Steffan, / da sicht man noch mengen paurs man‘ / die.ab im hand ein
[*, u“rdriiren, / si stechend in sein grab-mit spiessery‘ !9r !.eigeegbene
Holzichnitt
zeigt das durch ein Gitter geschützte Hochgrab, die liegende Figur hat
allerdings feinen Hut auf; vome stähen Baueln, die, gleichsam als-Demonstrati-
;; G; ihren Intimfeinä, mit Spießen durch das Gitter stechen. Dass Neithart
uur“ffi'“ig.n (Sachsen) stamme und von Nümberg (Mittelfranken) aus an den
‚Edition von Felix Bobertag, Narrenbuch‘ Kalenberger Peter Leu. Neithart Fuchs‘ Markolf‘
Bruder Rausch (Deutsche National-Litteratur 1l) Berlin-Stuttgart 1884, l-86; siehe auch
Hans Rupprich, Das Wiener Schrifttum des ausgehenden Mittelalters (Sitzungsberichte der
österreichischen Akademie der Wissenschaften, Phil.-hist. I<1.22815) Wien 1954, 84-88; Ri
chard Perger, Philipp Frankfurter. Ein Wiener Volksdichter
Wiener Geschichtsblättet 24 (1969) 455-460′
des ausgehenden Mittelalters. In:
ro Rupprich (wie Anm. 9); Karl Lechner, Chalwenperg – Kalenberg – Leopoldsberg. In: Unsere
Heimat 30 (1959) 51-79′ bes. 65-70. Dass der PfaffWigandvon Theben geheißen habe,
wie erstmals Wolfgang Lazius (1564) behauPtete, trifft nicht zu.
“ Bobertag (wie Anm. 9) 45,Zeilen995, 996.
L Edition von Felix Bobertag. Narrenbuch (wie Anm. g) l4l-292. Siehe auch Rupprich (wie
Anm.9) 83 f.
r3 Bobertag (wie Anm. 12)291, Zeilen 3900-3905′
ll4
Wiener Hof zog, wird nur in dem Buch erwähntla, spätere euellen bezeichnen
ihn schlicht als Frankenr5. Als Dienstherren Neitharti werden die Herzöge otto
und Friedrich von Österreich genanntr6. Otto, ,der Fröhliche“ (1301-13t9) heiratete
1325 die bayerische Prinzessin Elisabeth (i1330), die ihm die Söhne
Friedrich II. (1327-1344) und Leopold II. (1328-1344) gebart7; sie wird in den
schwänken des Pfaffen vom Kahlenberg namentlich genanntr8, im Neithart-
Buch heißt sie bloß die Fürstin oder Herzogin. Mit dem im Buch erwähnten
Herzog Friedrich dürfte der eben erwähnte Friedrich II. gemeint sein, kaum jedoch
ottos älterer Bruder Friedrich I.’e Nafürlich fehlt im Neithart-Buch auch
nicht ein Hinweis auf seinen Kollegen, den Pfaffen: der pfaff vom Kallenberg
und er / hand sellich abenteir verbracht, / die sünst kein man nie hatt erdacht,20.
Aus all diesen Daten ergeben sich als zeitratm für Neitharts wirken an ottos
Hof die Jahre zwischen 1325 und. 1339; von Neitharts angeblichem Todesjahr
1334 wird später die Rede sein2r. was die im Buch abgedruckten Neithart-
Schwänke anbelangt, enthalten sie zahlreiche Parallelen – sowohl thematisch als
auch bezüglich o{tsnamer – zu den Gedichten des Neidhart von Reuental (um
ll80 – um 1250)22, die Neithart Fuchs offenbar wiederbelebte, ausschmückte
und ergänzte.
In dem um 1480/90 angelegte.n Wappenbuch des Konstanzer Bürgers
Konradvon Grünenberg istunterderÜberschrift.Der N ei d h a r t derpaurnveind
von Zeisslmauer, der zu lf/ien an s.^stffituren begraben ligt einwappen
abgebildet, das einen Fuchsschwanz zeigI23; offenbar haite der Mäler das Hochgrab,
auf dem ein wappen mit einem ganzhgurigen Fuchs aufscheint, nie gesehen.
‚a Bobertag (wie Anm. 12) 150, Z. 36-37.
‚5 Siehe Anm. 24, 26.
i lobgrtas (wie Anm. 12) 144 (Titel). otto wird noch oftmals erwähnt; zt Fi.eÄich 240, z.
2504;280, Z. 36tt;29t, Z. 3893.
t7 Siehe Brigitte Hamann, Die Habsburger – ein biographisches Lexikon, 3. Aufl. wien l9gg,
84, r47 f.,244,377 f.
‚8 Bobertag (wie Anm. 9),42, Z.941;54, Z. 1256.
re Dieser (Friedrich der Schöne) lebte 1289-1330, regierte ab 1306, ließ sich 1314 von einem
Teil der Reichsfürsten zum römisch-deutschen König wählen, unterlag 1322 bei Mühldorf
seinem Rivalen Ludwig dem Bayern, blieb bis 1325 in bayerischer Gefangenschaft; nach dem
Friedensschluss durfte er bis zu seinem Tod den bloßen Titel ,,König.. führen; siehe Hamann
(wie Anm. 17) 145-147.
20 Bobertag (wie Anm. 12) 290, Z.3ABi-3889.
‚z‘ Siehe Anm. 28.
2 vgl. Moriz Haupt, Edmund wießner (Hg.), Neidharts Lieder, Leipzig 1923,mitder Edition
des Neithart Fuchs von Bobertag (wie Anm. l2). Auf eine detailli;rttAufzeigung der parallelen
muss hier verzichtet werden; beispielsweise erwähnt seien die Ortsnamän Zeiselmauer
(Niederösterreich, Bezirk Tulln) und Pottenbrunn (heute Teil von St. Pölten), das Tullnerfeld
und Marchfeld, der Bauer Engelmar u. a.
23 Bayerische Staatsbibliothek, München, Codex Germanus Monacensis 145, letztes Blatt;
siehe Wießner (wie Anm. l) 32.
115
Im Jahre 1504 erschien in der wiener offizin des Johann winterburger
ein Einblattdruck mit fünf Epigrammen des Humanisten Konrad Celtes2a, der
von 1497 bis zu seinem Tode 1508 in Wien lebte. In den ersten vier Epigrammen
werden die österreichischen Landesheiligen Martin, Leopold, Florian und
Koloman und ihre Kultstätten besungen. Das fünfte Epigramm ist betitelt /n
restauratam N e y t h a r d t franci sepulturam (aufdie wiederhergestellte
Grabstätte des Franken Neidhart); ein Nachweis dafür, dass das Hochgrab zu St.
Stephan 1504 oder kurz vorher restauriert worden war. Das Epigramm selbst
lautet: Franconia de gente satus tenet hic sua busta / Nithardus salibus nobilis
atque iocis. / omnibus hic potuit sua per dicteria risum / Elicere, et miris fallere
quemquem dolis./ Sed mors saeva iocis lachrimis nec flectitur ullis / Tristes ac
hilares dum venit hora vocat./ Quem bene coniunctus foret huic de monte sacerdos
/ calvo quos uno tempore vita aluit. / cenobium huc sepelit, dederant cui lilie
nomen / Et campus stirys fontibus irriguis. (Aus fränkischem Geschlecht entsprossen,
besitzt der durch seine Witze und Späße berühmte Neithart hier sein
Grabmal. Alle hier vermochte er durch seine Schnurren zum Lachen zu bringen,
und jeden mit wunderbarer List zu verblüffen. Doch der grausame Tod wandelt
jegliche Scherze in Tränen und ruft Traurige und Heitere, wenn die Stunde
kommt. Eng verbunden war er jenem Geistlichen vom Kahlenberg, der zur selben
zeit wie er lebte. Ihn birgt ein Kloster, dem man den Namen Lilienfeld gab
und das von steirischen Quellen bewässert wird), Der Olmützer Humanist Augustin
Käsembrot alias Moravus, dem Celtes ein Exemplar des Einblattdrucks
übersandt halte, zeigte sich in einem Brief vom24. Februar 1505 befremdet, daß
der Autor zwei Spaßmacher zugleich mit Österreichs Landesheiligen besungen
hatte2s. Das Neithart-Epigramm allein trug man in eine im Neumünsterstift zu
Würzburg (Unterfranken) befindliche Handschrift unter dem Titel ein: Epitaphion
Nithardi Nobilis Frqnci ex Familia Vulpium. Conradus Celtes Protucius
Francus amore comnlunis patriae posuit (Epitaph des edlen Franken N e i t h a
r t aus der Familie F u c h s. Der Franke Konrad Celtes Protucias setzte es aus
gemeinsamer Heimatliebe)t6. Dieses Epitaph mit dem Celtes-Epigramm wurde
öffenbar neben dem Hochgrab zu St. Stephan angebrach(1. In der Würzburger
‚z4 Stadtbibliothek Augsburg, Bestand ,,Einblattdrucke nach 1500″, Nr. 50; siehe Dieter Wuttke,
Ein unbekannter Einblattdruck mit Celtis-Epigrammen zu Ehren der Schutzheiligen von
Österreich. In: Arcadia – Zeitschrift für vergleichende Literaturwissenschaft 3 (1968) 195-
200.
25 Hans Rupprich, Der Briefuechsel des Konrad Celtis (Veröffentlichungen der Kommission
zur Erforschung der Geschichte der Reformation und Gegenreformation, Humanistenbriefe
III) München 1934, 581 f., Nr. 325.
‚?6 Publiziert in der Zeitschrift Serapeum l1 (1850) 80; siehe Wießner (wie Anm. l) 36‘
27 Dort kopiert von dem 1518_1522 nachweisbaren Wolfgang Khainer, einem eifrigen
Sammler humanistischer Grabinschriften in St. Stephan und anderen Wiener Kirchen; Osterreichische
Nationalbibliothek, Handschriften- und Inkunabelsammlung, Codex 4787, fol.
212r. Zu Khainer siehe Renate Kohn, Wiener Inschriftensammler vom 17. bis zum beginnenden
19. Jahrhundert (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte 32) Wien 1997, 8
f. – Das Epitaph ist nicht erhalten.
116
Handschrift vermerkte man nach dem Text: Mortuus sub illustrissimo duce
Austriae Ottone anno Domini MCCCXXYV (gestorben unter dem durchlauchtigsten
Herzog Otto von Österreich im Jahre des Herrn lß4)28. Stand diese Jahreszahl,
die sich sonst nicht belegen lässt, etwa am Hochgrab?
Im Jahre 1515 begleitete Ricardus Bartolinus, Sekretär des Gurker Bischofs
und kaiserlichen Diplomaten Kardinal Matthäus Lang, seinen Herrn von
Augsburg bis Wien und Pressburg, wo der bedeutsame Habsburgisch-Jagellonische
Heiratsvertrag ausgehandelt wurde. Über diese Reise verfasste Bartolinus
eine detaillierte Schilderung, die unter der Bezeichnung Hodoeporicon (S/rechisch:
Reisebericht) im Druck erschien und zahlreiche Auflagen erlebte2e. Von
der Besichtigung des Wiener Stephansdoms erzählt er unter anderem: Templum
exibamus, cum ego secundum valuas tumulum inspicio, mihi, cuius nam esset,
sedulo percontanti aedituus respondit, N ey t h ar t i s ossa illhic condita esse.
Redii domum, accurateque hominis vitam inquirens, urbanum apprime, ne dicamfacetumfuisse
intellexi. Is cum apud Duces Austriae suft7mo esset in pretio,
charus habebatur. (wir gingen aus der Kirche, als ich außerhalb des Portals ein
Hochgrab erblickte. Als ich mich erkundigte, wessen Grab dies sei, antwortete
mir der Türhüter, dass dort die Gebeine Neitharts ruhen. Nach Hause zurückgekehrt,
forschte ich eingehend nach dem Leben dieses Mannes und erfuhr, dass er
ein überaus witziger Spaßmacher gewesen sei; er sei bei den Herzögen von österreich
in hoher Gunst gestanden und beliebt gewesen). Bartolinus erzählt sodann
drei Neithart-Schwänke, die er wahrscheinlich dem vorhin erwähnten Buch
entnahm: den veilchenschwank, den Kuttenschwank und den Heiratsschwindel.
Im Codex 1304 der ehemaligen Universitätsbibliothek Königsberg (Ostpreußen;
jetzt Kaliningrad, Russland) war auf der Innenseite des vorderdeckels
unterdemTitelEpitaphium N eit har t vo ch s circasepulturamsuam
wienne (Epitaph des Neithart Fuchs bei seiner Grabstätte in wien) ein aus zehn
lateinischen Distichen bestehendes Gedicht zu lesen30; es begann mit den worten
strenuus hic saxo miles Neithart operitur / cognominatus vochs, ingenuus
genere, / Qui dedit hostibus hic et transmare bella paganrs. (unter diesem Stein
ist der starke Ritter Neithart geborgen, mit dem Beinamen Fuchs, von edlem Geschlecht,
der seinen bäuerlichen Gegnern hier und in der Ferne Auseinandersetzungen
lieferte). Es folgen, ebenfalls in versen, eine Reihe von Neithart-
Schwänken, 4ie zum Teil im gedruckten Buch stehen, zum Teil offenbar handschriftlicher
Überlieferung entnommen sind. Der Text dieses ,,Epitaphs.. deckl
sich in keiner weise mit jenem des Konrad celtes, das, wie erwähnt, iatsächlich
neben dem Hochgrab in wien angebracht war; vielmehr handelt es sich um eine
fiktive Grabinschrift, eine in Humanistenkreisen beliebte Gedichtform. Die an-
‚* wie Anm. 26.
2e_zu diesem werk Lhotsky (wie Anm. g) 460 f. Das folgende zitat nach dem Druck bei:
Marquard Freher und Burkard Gottfried struve, Rerum Girmanicarum Scriptores 2. Shassburg
1717,620.
30 Publiziert bei: Emil steffenhagen, Grabinschrift auf Neidhart Fuchs. In: Germanica 17
(1872) 40 f. Siehe Wießner (wie Anm. l) 35 f.
tt7
gebliche Datierung der Königsberger Handschrift auf 1479 kann sicher nicht auf
die Verse bezogen werden, die wohl erst in der Humanistenzeit nachträglich in
den Codex eingetragen wurden.
Noch seien einige Wiener Berichte über Neitharts Grabmal zu St. Stephan
aus späterer Zeit angeführt. Wolfgang Schmeltzl reimte 1547 in seinem bekanntän
,,Lobspruch‘;bei Beschreibung des Stephansdoms3′: Von des Neitharts
grab znechst bei der Tür / ganz schön ausghauen gsetzt herf)r / mit sein historien
derma/ier. Mit diesen Historien müssen die an den Seiten der Tumba angebrachten
Reliefs mit Darstellungen aus Neitharts Schwänken gemeint sein; heute
ist davon nur mehr ein kümmerlicher Rest erhalten. In den 1564 erschienenen
Commentarii des Wolfgang Lazius liest man über Herzog Otto den Fröhlichen:32
Otto archidux cognomento Jocundus duobus morionibus usus, altero equite
Franco O t t o n e Fu gs, qui ab eventu odii, quo cum rusticis perpetuo
conflictabatur, N ey d h ar d i nomen accepit (Erzherzog Otto mit dem
Beinamen der Fröhliche hielt sich zwei Schalksnalren, einer davon der fränki
sche Ritter Otto Fuchs, der wegen der Hassausbrüche, die ihn ständig in
Zwistigkeiten mit Bauern verwickelten, den Namen Neithart annahm). Woher
Lazius sein Wissen um den ursprünglichen Vornamen Otto bezog, ist unerhndlich.
Hier war wohl Phantasie im Spiel; dass Neitharts Dienstherr nur Herzog,
nicht Erzherzog war, sei am Rande vermerkt. Lazius erwähnt auch das Hochgrab
ad parietem meridionalem cathedralis templi Viennensis (an der Südmauer
der Wiener Domkirche). Wesentlich ausführlicher sind die Ausführungen des
Johannes Matthias Testarello della Massa von 1685:33 Sonsten ist gleich au/3er
dielSer Porten ein erhebte begräbnus von stein mit einem eyJJernen götter eingefasst,
obhabendt ein Person in ablangeter klaydung eines gar angenemben
HoffNarren N ey d t h ar d t mit Nafunen, zu einemwahrzeichen scheinet unter
dem Haupt das Fälckl herf)r, die/3er lebte sambt dem von annemblicher
Fröhligkeit gerümbten Pfoff““ von Khalenberg insgernein benarnbJ|et, an dem
Hoff Otto Hertzogen zu Osterreich Eines fröhlich Sanftmüthigen Fürsten, im
.iahr 1334. Gerhar(dus) Rho lib(er) 3 Hist(oriae) Austr(iae) meldet, Neydhardt
sey ein abnahm gewe/|en, weilen ihme absonderlich datJ Bawren Volckh zuwider
ware, sonsten O tt o F i e c hs ius geheil3en Eques, Eines guten Herkommens
autS Francken, de/3 Pfarrers nahm aber sey gewe/3en Vnigardus a Teben. Diesses
Hoffdieners erfolgten Todt erzehlet Richardus Bartholinus in odeporicon
Matthaei Card(inalis) Gurcensis. Es gienge selbiges mahl, al/3 bey friedlich und
3’Zitiert nach dem Nachdruck der 2. Auflage (1548) Wien 1973,Zeilen429-431.
32 Wolfgang Lazius, Commentariorum in genealogiam Austriacam II. Basel 1564,225. Siehe
Wießner (wie Anm. 1) 33, 35. Zur Person des Lazius Kohn (wie Anm.27) 9-ll.
33 österreichische Nationalbibliothek, Handschriften- und Inkunabelsammlung, Codex 8227
(,,Kurze, doch Eigentliche Beschreibung …“ usw.) 322 f. Zn Testarello und seinem Werk siehe
Kohn (wie Anm. 27) 12-18, 48-52. Die auf St. Stephan bezüglichen Teile der Handschrift
wurden von Franz Xaver Kleindienst in Fortsetzungen im Wiener Dombauvereinsblatt, Reihe
2 (1889-1899) und 3 (1900-1909) veröffentlicht; die aufNeithart bezügliche Stelle in Reihe
2,167.
118
fruchtbahren jahren an dem Hoff fröhlich her, war zu einer kurtzweil verwilliget,
da/3 dem jenigen, welcher nach vergangener Langweiliger winterszeit die
erste viölblumen fande, al/3 ein wahrzeichen de/J annemblichen Frühlings den
ohrt merckte, die Zeitung nach Hoffbragte, ein val3 wein erfolgte, die unierheyrahte
Jugendt sich allda versamblet, ein Reyen fi)hrete, und sich darbey lusiig
erzeigte. Nun hatte die/|er Neydthardt einsmahl die erste viöten gefunden, mit
seinem Huet bedecket, und die Zeitung seinem Fürsten gebragt, intnvischen aber
wurde von einem Bawersman der Huet qngetroffei uni gekant, die viöt
au/Sgegraben, der ohrt besudlet, und widerumb mit dem Huet iedecket: Gleich
aber al3 die Zeitung der von dem Neydthardt erfundenen viöl ruchtbahr worden,
versamblete sich eine menge des volcl<s, die Jugendt Tqntzte frisch und
fröhlich umb den Huet, wie selbiger auffgehoben, und der schertz geiehen worden,
ft bey allen ein gelcichter, bey dem Neydhardt aber ein solchär zorn erfolget,
dafi etliche todt neben dem Neydthardt auffdem platz geblieben, welche begebenheit
die umb den stein herumb eingehawte Figur“n räh, ,u seyn, erzeigen.
Diefier Todt ist dem obernanten Hertzogen otto sehr schmertzlich’gefotten, hat
ditient wegen die auffihrer scharff gestraffet, und den Neydthardt iu einer ewigen
gedachtnus a[3o daher begraben las/Jen. was Testarello hier – unter Berufung
auf Bartolinus – über Neitharts Tod im Kampf mit den Bauem sagt, beruht
auf einer zu flüchtigen Lesung oder einer falschen Interpretation dei euelle,
denn dort steht nichts dergleichen. wichtig sind die Nachrichten über das noch
vorhandene (bereits l49l erwähnte) schutzgitter3a und über die noch erhaltenen
Reliefs mit Schwankthemen.
– In einer anonyrnen gereimten Beschreibung wiens von 1722 heißt es bei
St. Stephan: vom grossen Thur zur Kirchen ein / sieht man ein Grab von purem
stein, / ligt Herzog ottens sein Hof-Narr,/ so im Tumult uml<ommen‘.or.tt
Letzteres fußt offenbar auf Testarello. – Der wiener chronist Mathias Fuhrmann
schreibtlT6T:36 das andere (Tor) wegendes Neidh ar t Fux Grabmal
merh,vürdig. Dieser Neidhart, auch sonst Bauern-Feind genennet, war nach
jedermanns l[issen Herzog otto des Lustigen, Alberti dA Lahmen Bruders,
HoffNarr, welchem als er mit Tod abgieng, niemand als otto diese ziemlich
lrostbare Marmorsteineryg, Grabstadt verfeitigen, und hat an die st. stephans
Kirche anbauen lassen. Hier ist also nicht mehr davon die Rede, dass Neithart
im Kampf mit den Bauern umkam. Leopold Fischer berichtet 1770 vom Grabmal“‚:
Ad sinistramportae hujus, in angulo cernitur tumulus lapideus, cui incumbitjacens
statua N ey d h ar di, qui alias o t t o F i c h s iu s, Eques bor{
SieheAnm. 13.
s Siehe Robert F‘ Amold, Ein Wiener Baedeker in Liedform. In: Monatsblatt des Vereins für
Geschichte der stadt wien 12 (1930) 59-62, die Neidhart betreffende Stelle in Vers 35.
16
Mathias Fuhrmann, Historische Beschreibung und kurz gefaste Nachricht von der Römisch
Kaiserlichen und Königlichen Residenz-Stadt wien und ihren vorstädten IVI. wien 1767 , 52.
Zur Person Fuhrmanns Kohn (wie Anm. 27) lg-23,52-56.
37 Leopold Fischer, Brevis notitia urbis Vinäobonae potissimum veteris ex variis documentis
collecta 4. wien 1970, zl f. Zur person Fischers roi’r lwie anm . 27) 26-2g,60-63.
il9
nae originis e Franconia oriundus erat; sed apud Ottonem Austriae ducem morionis
partes agebat, *;;;‘ ;;‘;;t o’n’u* ls-sq‘ ne hoc vide plura in Hodoeporico
Matthaei cardinlär‘.J-ä)“““rir. (Links ä diesem Tor erblickt man im
winkel ein steineme, üäl,rrgräü, auf welchem liesend die Figur des Neithart
ruht, auch otto Fichsiulgt?t*“f J“ts aus Itunfen stammenden Ritters aus
zuter Familie; aocn uei“H?ä“g öu“ von. Östeneich wirkte er als Hofnarr‘ Er
iturb urn das Jahr 13;;‘ il;;t-d“tüber siehe- im Hodoeporicon des Kardinals
Matthäus von Gurk). zriär“r ^““rr
der Bericht des Joseph ogesser von 1779
zitiert38, der sich *u-:ä;i, ä“t’uu“tir“r““rtu kritisch. auseinandersetzt und
mehrere euellen ,iti“iläi“, N, iirtu uon dem Elingange die steinerne Grabstatt
des otto Fuchs, ,“;;;;; „;, einem altritterlicienbeschlechte aus Franken
abstammte, una,“g“i“-„i'“‚ S“nu’noftigkeit bei dem österreichischen Herzo‘
se otto sehr betiebt;;;ö;;;;;‘;.2’n.“cäano’t‘ Gurcensis)‘ Gerhard von Rho
trchreibt (Liber III. ln’otiu^ Äustriae)‘ er sey der Feindschaft halber gegen die
Bauern Neidhart s““;‘;;;;““;;;;’i „tiin u‘ 1u’t““n mehrere aus diesem fuchsischen
Geschtechte dei iamen Neidhart, worunter auch der im friefiländischen
Kriege ,lgg umgeura“ii“i“r;in** Neidhqrt Fuchs von Burgbreitbach war‘
Graubrich ist es, daf i“r’ii“, o“i st. stephan.Begrabene ne.!* de3 Namen otto
auch den Nqmen N“;;‘;;;“;;-„{“ „“iU4ich“otto
Neidhart Fuchs geheit,en
habe, weil th, einiä lieilaitit‘
‚and“ie öfio nnnn““ Den Namen Neidhart
betreffend, wird dieser bei den alten Deutschen vielmehr als ein Ehrennamen
geharten, der nämrich s“““i“i ,“s““ wiil, ars ein rechtschaffener Mann (Homo
valde probus, Wachter Glossariim C““onu*)i‘ wie dann äuch bekannt ist NidharteinEnkelKaisersKarldesGrossen,
ou“id“,heiligeNidhartderMartyrer
in Schwaben. r’ss“‚ i‘;“i'“^ a’t“““i“hischen Ehreispiegel (Liber 3 Capitel
5 pagina 317) hätt t“;;“;;i;“ ;;ß.N“idh*‘ Fuchs der Bauernfeind zugenannt
worden, weil er a“‚io’i’i ui’ek2bentheuer gemacht‘ wozu nebst andern auch
folgende Erzählung Jlr’äorLnotin (odoeporiczn cardinalis Gurcensis) gehören
mas: …Nun schildeäö;;;;;; äe“ veit“r’enschwank und schließt mit den Worten:
Ars er sich b“M h;i,;;;‘.i“a* aurf das Land verfugte und die Bauersleute
um sein entzogenes i“n“i“‚ tanzen sai‘ entbrannte „r
i teh‘ vor 7’orn‘ dal3 er
um diesen Di“brtrht;;;;;;;;, „rti“n“
aus ihnen todtschlug. Derlev schlägereyen
sind an dieser ,“;; Gr;;;tuttt entworfent. Man sieht auch auf dem Grabdeckel
neben de, tintcen- Hani
„inen
rm stiine ausgehauenen Fuchs, welcher sowohl
seinen No*“;,'“oß*o'“i ‚“n Geschlechtswappen qndeutet‘ welches einen
rothen springenden ä““nt-‚* iiJ1en Felde ’nbit „in“*
gelben Sterne über
demselben vorstettet. ä‘ ,iil’u u,i äo, Jahr 1334 (Fischer, IV, capitel III‘ pagi‘
na 72). 17’79 waten aft“ t“ttt die Reliefs a1 den Seiten der Tumba offenbar unbeschädigt
^ ,“t“,i’uä;“;;.c;‘;; ü“g“nd“ Figo, samt dem steinernen Fuchs
war intakt.
ffig der Metropolitankirche zu St‘ Stephan in Wien‘ Wien 1779′
’72-’74.
r20
Das Verhängnis kam im Jahre 1805: Vom 13. November an war Wien
von den Franzosen besetzt. Kaiser Napoleon residierte in Schönbrunn, besiegte
am2.Dezember die verbündeten Osterreicher und Russen bei Austerlitz; am26.
Dezember wurde in Pressburg Frieden geschlossen, am 28. reiste Napoleon von
Wien ab, die letzten Franzosen verließen die Stadt am I l. Jänner 1806. Während
der Besatzungszeit-wimmelte es in Wien von französischen Soldaten, es gab
zahlreiche Paraden3e. Franz Tschischka schrieb 184340 bei Beschreibung äer
Neidhart-Figur: ,,Wenn gleich der Übermuth französischer Krieger im Jahre
1805 dessen Gesichtsbildung, Hände und Füße fast gänzlich zerstöret hat, wird
doch die edle Form der Figur und der verständig angeordnete Faltenwurf des
Gewandes den Kenner befriedigen.“ Über die Verstümmelung war bereits 1819,
1823,1824 und 1832 berichtet wordenar, allerdings ohne die Täter zu nennen –
war dies aus politischen Gründen von der Zensur verboten worden? Auch die
Seitenreließ bis auf eines wurden damals vemichtet. Die Verstümmelung muss
planmäßig und ,,fachmännisch“ vor sich gegangen sein, was ntlan anlässlich
der laufenden Restaurierung festgestellt wurde. Es war also kein spontaner Exzess,
womöglich unter Alkoholeinfluss. Man erinnere sich, dass im Zuge der
1789 ausgebrochenen französischen Revolution eine Unzahl von Heiligen- und
Fürstenstatuen an französischen Kirchen und Palästen abgemeißelt wurde; es erscheint
nicht undenkbar, dass noch 1805 unter der französischen Besatzung die
Bilderstürmer-Ideologie fortlebte und Neithart, den man für einen Fürsten oder
Heiligen hielt, ihr Opfer wurde.
Damit noch nicht genug. Während des Ausbaues der vorher nur gemalten
Dachgiebel an der Südseite des Langhauses von St. Stephan 1853-1854 durchschlug
ein herabfallender Stein das über dem Neidhart-Grabmal befindliche
Schutzdach und vermehrte die seit 1805 bestehenden Schäden an der Tumba. Zu
einer Restaurierung kam es erst I 874- 187 542 .
Zusammenfassend sei die Meinung vertreten, dass ein Ritter namens
Neithart Fuchs am Hof Herzog ottos des Fröhlichen von österreich tatsächlich
3e Zur chronologie dieser Ereignisse zuletzt Alfred plischnack, vive I’Empereur, weil’s sein
muß – Geschichte in Quellen und Zeitzeugenberichten. wien-München 1999,29-57. Die Abbildung
eines französischen Truppenaufrnarsches aufdem wiener stephansplatz am 13. November
I 805 im Historischen Museum der stadt wien, lnventar-Nr. I I I . I 16; siehe die Ausstellungskataloge
des Museums ,,Brirgersinn und Aufbegehren“ 1988 (Kat. Nr. 2lllg) und
,,850 Jahre St. Stephan“ 1997 (Kat. Nr. 6.1).
oo Franz Tschischka, Die Metropolitankirche zu st. Stephan in wien. 2., umgearbeitete Ausgabe.
Wien 1843, 87.
a‘ Beschreibung durch Friedrich Heinrich von der Hagen 1819, publiziert in der von Wilhelm
wackemagel herausgegebenen Zeitschrift ,,Minnesinger“ 4 (1838) 43g (siehe wießner, wie
Anm. 1, 3l); Franz Tschischka, Die Metropolitankirche zu st. stephan in wien, l. Ausgabe.
wien 1823, 46-48; derselbe, Der st. stephans-Dom in wien und seine alten Denkmale der
Kunst. wien 1832,20 f.; Joseph Freihen von Hormayr, wien – seine Geschichte und Denkwürdigkeiten,
Reihe 2, Band 1 Wien 1824, 59.
a’zMittheilungen der k.k.central-commission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und
historischen Denlcaale, L Folge, Jg. t5 (1870) xvII f., XLVI f. und 2. Folge, Jg. I (1875) xxxrx f.
l2r
lebte; er besaß auch ein Haus in Wien. Bei Hof bekleidete er keine offizielle
Funktion, war jedoch – so wie der Pfarrer von Kahlenberg, Gundacker von
Thernberg – vertrauter Ratgeber und ,,Maitre de plaisir“ des Herzogs und dürfte
sich auch-in der Wiener n-wölkerung durch Verbreitung und Ausschmückung
der Schwänke des 100 Jahre früher lebenden Neidhart von Reuental beliebt gemacht
haben. Er starb ohne Hinterlassung von Erben wahrscheinlich 1334, also
noch vor seinem fürstlichen Herrn, der ihm als Zeichen der Wertschätzung ein
aufirendiges Hochgrab in der Stephanskirche errichten ließ. Dieses Hochgrab
wurde uri 1390/951m Zuge der Erweiterung der Kirche an die Außenseite versetzt.
Ob Neithart Fuchs aus Sachsen (Meißen) oder Franken stammte, ist ungewiss;
im österreichischen Adel jener Zeit ist eine Familie Fuchs nicht feststellbara3.
a3 Ein Niklas Fuchs, der dem Orden der Augustiner-Eremiten angehörte, war 1369/70 Prior
des Augustinerklosters in wien, dann Prior des Klosters in Baden bei wien, wurde 137 I Ti
tularbis-chof von Trebinje-Urkanj (Herzegowina), starb am 12. Juni 1402 und wurde im
Kreuzgang des Zisterzienserklosters Heiligenkreuz (Bezirk Baden) bestattet‘ Das Wappen auf
seiner-noch erhaltenen Grabplatte zeigt einen sitzenden Fuchs, unterscheidet sich also vom
Wappen am Hochgrab des Niithart Fuchs in Wien, das einen steigenden Fuchs aufueist. Siehe:
-Friedrich
Rennhofer, Augustiner-Ererniten in Wien (Reihe Cassiciacum 13) Würzburg
1956,266; Hermann Watzl, Die zwei ältesten Inventare der Cisterce Heiligenkreuz von 1470
und 1516. In: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich NF 36 (1964) L.Teil,276 f.;
Karl Lind, Mittelalterliche Grabmale in Heiligenkreuz. ln: Berichte und Mittheilungen des
Alterthums-Vereines zu Wien XXIV (18S7) 185 (Fig. 26) und 187′ Nr. 26.
122
Gertrud Blaschitz (Hg.)
NEIDHARTREZEPTION
IN WORT UND BILI)
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Krems 2000
Inhalt
Vorwort 9
Einleitung l0
Neidhart in der Datenbank
Barbara Heller-Schuh, konftextel. Methodische Uberlegungen
zur Konzeption einer Datenbank mittelhochdeutscher Texte l3
Wandmalereien in der Tradition Neidharts
Roland Böhmer, Neidhart im Bodenseegebiet.
Zur Ikonographie der Neidhartdarstellungen in der
Ostschweizer Wandmalerei des 14. Jahrhunderts 30
, Nikolaus Henkel, Ein Neidharttanz des 14. Jahrhunderts
in einem Regensburger Bürgerhaus 53
Elga Lanc, Neidhart-Schwänke in Bild und Wort
aus der Burg Trautson bei Matrei 7l
Gertrud Blaschitz und Barbara Schedl, Die Ausstattung eines Festsaales
im mittelalterlichen Wien. Eine ikonologische und textkritische
Untersuchung der Wandmalereien des Hauses ,,Tuchlauben 19″ …………… 84
Neithard, Neithart Fuchs und das Grabmal zu St. Stephan
Richard Perger, Neithart in Wien tt2
Friedrich Dahm, Das,,l.{eidhart-Grabmal“ im Wiener Stephansdom.
Untersuchungen zur Bau- und Restauriergeschichte
5
123
Karl Großschmidt, Die Skelettreste des Minnesängers
Neidhart von Reuental und dessen Epigonen Neithart Fuchs.
Eine Identifizierung
Gertrud Blaschitz, Das sog. Neidhart-Grabmal zu St. Stephan und andere
Dichtergräber
Neidhartschwänke und Neidhartspiele
Erhard Jöst, Den Bawrn zu leydfahr ich dahere. Text und Bild
im,,Neithart Fuchs“
Erhard Jöst, Wiltu neithart wissen… Der Reliefzyklus an der Meißener
Albrechtsburg
Patricia Harant, Liedrezeption in den Neidhartspielen. Der lange Weg
Neidharts – von Reuental nach Zeiselmauer
Restaurierung yon Neidhartbildwerken
Renäta Burszän, Salzproblematik der mittelalterlichen Wandmalereien
in Wien, ,,Tuchlauben 19″ sowie Konservierung / Restaurierung
der Szene,,Spiegelraub“
Manfred Koller, Untersuchung und Restaurierung von Bildwerken
des Neidhartkreises in Wien und Tirol
Inhalt der beilieeenden CD-ROM (Aktivierung mittels Aufruf von
index. htm)
Wandmalereien
Diessenhofen,fur Zinne“
Zijrrich,fum Brunnenhof‘
Zürich,Zum Griesemann“
Winterthur,Zum Grundstein“
Regensburg, Glockengasse 14
Burg Trautson
Burg Runkelstein
Wien,,,Tuchlauben 19″
156
l7t
189
210
219
249
278
6
SkulPturen
Albrechtsburg in Meißen
Neidhart-Grabmal zu St. Stephan in Wien
Historische Aufrrahmen
Hochgrab
Chronolo gie der Graböffnung
Figur und Sockelrelief nach der Restaurierung
Holzschnitte
Die Schwanksammlung,,Neithart Fuchs“
Inkunabel Augsburg l49l-97 (z)
Fragment Augsburg I49l-97
Inkunabel Nümberg 1537 (zt)
Inkunabel Frankturt 1566 (*)
Federzeichnung
7
‚ Vorwort
Der vorliegende Band präsentiert Ergebnisse einer voT Institut für
n“uti“nmoa“ des Mittelalters und der frühen Neuzeit der Osteneichischen
etuO.tni“ der Wissenschaften und den Werkstätten des Östeneichischen Bundesdenkmalamtes
veransüalteten Tagung im Oktober 1999. Anlass für die Tagong
*ur einerseits das am Institut für Realienkunde laufende Projekt Realien
im kontext – Datenbank von ,,Realien“ in der mittelhochdeutschen Literalo“,
dut auf einem Text des Minnesängers Neidhart von Reuental basiert und im
Sinne ein“t kontextuellen Methode die Neidhart-Bildtradition in die Projektarbeit
einbezieht. Andererseits erfolgte zur gleichen Zeit im Bundesdenkmalamt
Wien die Restaurierung von Originalen der Neidhart-Bildtradition, und die
abermalige Restaurierung der Wandmalereien aus den Wiener Tuchlauben war
bereits in Diskussion. Nach diesem Arbeitsgespräch erlangte das Kremser
,“Irleidhartprojekt“ nicht nur neue Dynamik und weitere Dimensionen, sondern
auch Aktualität.
Die vorliegende Publikation ist das Ergebnis einer äußerst erfreulichen
interdisziplinären Zusammenarbeit, die neueste Forschungsberichte zu Neidhart
und Neithart Fuchs aus Denkmalpflege, Kunstgeschichte, Germanistik, Geschichte
und EDV bringt.
Ich danke Gerhard Jaritz, dem Herausgeber der Zeitschrift ,Medium
aevum quotidianum“, für die Aufnahme der Publikation als Sonderband.
Mein Dank gilt ganzbesonders Elisabeth vavra, Barbara Schedl und Karl
Brunner für viele hilfreiche Gespräche. Für tatkräftige und geduldige Unterstützung
danke ich Birgit Karl, Gundi Tarcsay und Peter Böttcher.
Gertrud Blaschitz
9

Der Band
Einleitung
Das Ziel des Pilotprojektes Realien im Kontext – Datenbank von ,,Realien,. in
der mittelhochdeutschen Literatur war es, in Erg?inzung zu der äInstitut für
Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit b-estehenden Bilddaten_
bank methodische Grundlagen für den Aufbau einer Textdatenbank zu entwickeln,
die den Zugriffaufrealienkundlich relevante Bezeichnungen in den verschi“
denen Texttypen ermöglichen und die Abfrage nach äegdiren oder
Begrifßkombinationen in beiden Datenbanken erlauben soll. üie für die
Bilddatenbank wurde auch bei der Textdatenbank das Datenbankverwaltungssystem
rLero, in Anwendung gebracht. Anhand der umfangreichsten sammlu-ng von Neidhartliedern des Spätmittelalters, der Berliner Händschrift c, wurden
Grundlagen für die Textanalyse dichterischer euellen erarbeitet lBarbara Heller_
Schuh).
zeugen einer lebhaften Neidhartrezeption* sind in vier schweizer
städten wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert überliefert. Rolanä Böhmer
untersucht die Neidhart-wandmalereien in den ehemaligen Habsburlerlanden
und unternimmt deren Einordnung in die zeitgenössische-profane we’stscrr*ei
zer wandmalerei. – Ebenfalls dem 14. Jahrhundert zuzuordnen ist der harttanz“ in ,,Neit- einem Regensburger Bürgerhaus, der r9g4 bei Renovierungsarbeiten
entdeckt wurde, über den Nikolaus Henkel schreibt. Die von den werkstätten des Bundesdenkmalamtes wien unter der Leitung von Manfred
lMgallterel id urchgeführre Restaurierung der wandmalerei aus der nu?g üuut.on u.i machte das Manko, dasJ diesem wandbild bis dato
-t“in“
ikono_
graphische würdigung zuteil wurde, deutlich. Elga Lanc uoter.u“nf äi“ Darstel_
lung der Neidhartschwänke in Bild und wort undlegt somit erstmals eine studie zu diesem wesentlichen Zeugnis der Neidhart-Bildädition in stiJti.oi-vor. Der Artikel ,,Die Ausstattung einis Festsaales im mittelalterlichen wien.. von Ger_ trud Blaschitz und Barbara Schedr unternimmt den versuch, aie tglg entdeck-
Zur Schreibung: Im sinne.der Neidhartrezeption wird nur dann die Schreibung Neithart an_ gewandt, wenn eindeutig Neithart Fuchs, der Hotnann ottos des Fröhlichen (1330_1339) gemeint ist.
l0
ten Wandmalereien der Wiener Tuchlauben in den Kontext der mündlichen,
srt ritti“tr“n und ikonographischen Neidhartüberlieferung zu stellen.
Im Themenbereich Neidhart, Neithart Fuchs und das Grabmal zu St.
Stephan bringt Richard Perger ein Resümee seiner historischen Studien über
N“ittturt Fuchs in wien. Im Laufe der Restaurierung der Tumbafigur des
Neidhart-Fuchs-Grabes zu st. Stephan unter der Leitung von Manfred Koller
wurde die Notwendigkeit einer Renovierung der gesamten Tumba erkannt, was
deren Abbau bedingte: Die erforderliche Graböffnung im April 2000 ermöglichte
erstmals eine genaue kunsthistorische Analyse des Hochgrabes (Friedrich
Dahm) sowie die anthropologische Untersuchung der darin befindlichen
Knochen (Karl Großschmid|. Eine Synopse dieser aktuellen Forschungsergebnisse
versucht die Herausgeberin.
Im Komplex Neidhartschwänke und Neidhartspiele bringt Erhard Jöst
Interpretationen zur Rezeptionsgeschichte der Wort-Bild-Relation der Neithartschwänke
in den Ausgaben des Schwankbuches und auf den Reliefs der Albrechtsburg
in Meißen. Patricia Harant beschäftigt sich mit der Liedrezeption in
den Neidhartspielen.
Im Kapitel ,,Restaurierung von Neidhartbildwerken“ wird die Notwendigkeit
einer abermaligen Restaurierung der Neidhart-Wandmalereien in den
Wiener Tuchlauben aus der Zeit um 1400 begründet; Renäta Burszän stellt in
diesem Band die wichtigsten Ergebnisse ihrer Diplomarbeit über die Salzschäden
der mittelalterlichen Wandmalereien (Akademie der bildenden Künste,
Meisterklasse für Restaurierung und Konservierung) vor‘ Ihre beispielhaft
durchgeführten Analysen der Salzproblematik sowie der Konservierung und
Restaurierung der Szene ,spiegelraub‘ sind ausführlich auch auf der
beiliegenden CD-ROM dokumentiert. Manfred Koller berichtet über die Untersuchung
und Restaurierung der Wandmalerei aus der Burg Trautson und des
Grabmiles des Neithart Fuchsr.
Die CD-ROM
Die dem Band beigefügte CD-ROM enthält sämtliche uns bekannten mittelalterlichen
Bildquellen der Neidhart-Tradition. Es sind dies Wandmalereien,
Skulpturen, Holzschnitte aus der Schweiz, aus Italien, aus Deutschland und aus
Osterreich, weiters das Hochgrab mit der Liegefigur zu St. Stephan in Wien und
eine Federzeichnung aus einem Wiener Codex. Neben bereits bekannten
Werken der Neidhart-Bildtradition, zum Teil in neuesten Aufoahmen, finden
sich zahlreiche Novitäten. Dant zählen bei den Wandmalereien die Aufrrahmen
rEin weiterer Beinag zum Thema ,,Restaurienrng von Neidhadbildwerken“ wird im Heft 43
von Medium Aewm Quotidianum 2001 erscheinen: Stefan Rodler, Zu Maltechnik, Zustand
und Präsentationsproblematik des Neidhadzyklus (Diplomarbeit an der Akademie der
bildenden Künste, Meisterklasse für Restaurierung und Konservierung).
ll
:-
aus dem Bürgerhaus in Regensburg, weiters die Wiedergabe der von Friedrich
von Schmidt angefertigten Nachzeichnung aus der Burg Runkelstein2, die
Aufnahmen von der kürzlich in den Werkstätten des Bundesdenkmalamtes Wien
restaurierten Neidhart-Wandmalerei aus der Burg Trautson3 und die Ergebnisse
der rasterelektronenmikroskopischen bzw. röntgenmikroanalytischen Untersuchungen
von Renäta Burszän anläßlich ihrer Diplomarbeit über die Salzproblematik
in den Wiener Tuchlauben. Gänzlich neu sind die Aufuahmen von der
restaurierten Tumbahgur des Neidhart-Grabes zu St. Stephan, die Reportage von
der Graböffnung, die Aufnahmen über die Tumbakonstruktion und über die
Stratigraphie des Knochenmaterials, aber auch die über die Überreste der Gebeine.
Neben den bereits von Erhard Jöst publizierten Holzschnitten aus den
Drucken des Schwankbuches von l49l-9’7 (z) und 1566 (22) wird die komplette
Folge der Holzschnitte des Fragmentes Augsburg l49I-97 und die Ausgabe von
1537 (zt) wiedergegeben, die dankenswerterweise von Erhard Jöst als Mikrofilme..
zur Verfügung gestellt wurden. Die Federzeichnung aus dem Codex 5458
der Osterreichischen Nationalbibliothek, bereitgestellt von Veronika Pirker-
Aurenhammera, vervollständigt die bisher bekannte Kollektion an Bildzeugnissen
aus der Neidhart-Tradition.
2 Mein Dank gilt Andr6 Bechtold, der mir eine Aufirahme des Runkelsteiner Veilchenschwankes
als Diapositiv zur Verfügung stellte.
‚DI Gobert Auersperg danke ich herzlich für die Fotografieredaubnis und für die Genehmigung
zur veröffentlichung dieser Aufirahmen der Neidhartwandmalerei aus der Burg
Trautson bei Matrei.
a Veronika Pirker-Aurenhammer danke ich ganz herzlich für die Information über die Federzeichnung
im Codex 5458 der Österreichischen Nationalbibliothek.
t2

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