Das Publikum der Elegienkomödie und der humanistischen Komödie im spätmittelalterlichen Polen
PIOTR BERING (POZ AN)
Die moderne Literaturwissenschaft de niert den Begri literarisches Pu blikum vor allem als die Gemeinschaft der Empfänger der literarischen Werke.1 Diese etwas unpräzise De nition reicht für einführende Studien.2
Der Begri Theaterpublikum ist in gleichem Maße , aber er hat im Vergleich zum oben genannten literarischen Publikum einen Vorteil: Das Theaterpublikum ist relativ leicht nach quantitativen Kriterien zu klassi zieren.3
Für die Erforschung älterer Epochen sollten beide Begri e modi ziert werden. Im Mittelalter gab es kein „modernes Publikum“ 4 . Man kann ohne Zweifel von Zuschaue und Empfängern sprechen. Meiner Meinung nach sind diese zwei Grundbegri e für weitere Analysen ausreichend. Wenn die aus dem zwanzigsten Jahrhundert stammende Terminologie verwendet wird, soll nur an eine „teilweise Kompatibilität“ gedacht werden.
1 So definiert Michal Glowmski literari3ches Publikum in: Slownik Terminow Literackich (Wörterbuch der literarischen Begri e], hg. von J. Slawi ski. Breslau 1988, 416-417. Die Diskussion über den Begri literarisches Publikum und seine Rolle gehört heute zu den wichtigsten Forschungsproblemen der polnischen Literaturwissenschaft. Einen anregen den Beitrag brachten hier sowohl die Studien der damaligen sowjetischen Semiotiker ( J . Lotman u . a . ) als auch der amerikanischen Soziologen (A. Etzioni, The Active So ciety. ew York 1968). Man muß erwähnen, daß zu den wichtigsten polnischen Forscher dieser Problematik S. iolkiewski, J. Slawmski, K. Dmitruk und J. Lalewicz gehören.
2 VgL K Dmitruk, Wprowadzenie do teorii publicznosci literackiej (Einführung in die Theorie des literarischen Publikums]. In: Publicznosc liter , hg. von S. iolkiewski und M. Hop nger. Breslau 1982, 21, Anmerkung 1.
3 Ebenda 47; Vgl. auch M. Descotes, Le public de theätre et son histoire. Paris 1964.
4 K Dmitruk, Problemy publicznosci literackiej w dawnej Polsee (Die Problematik des literarischen Publikums im früheren Polen]. In: Publicznosc literacka i teatralna w daw nej Polsce, hg. von H. Dziechcinski. Warschau-L6dz 1985, 15-16; dieser Forscher benutzt hier den Begri wsp6lnota znakowa [Zeichengemeinsch t].
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Die Anfänge der polnischen mittelalterlichen Theaterkultur liegen noch im Dunkeln. Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft stammen die er sten Überlieferungen von Visitatio Sepulchri und Processio in Ramis Pal marum aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Dieser relativ kleine Bereich wurde im Spätmittelalter bedeutend vermehrt.
Diese Zeit war auch die Periode der Entwicklung von Formen huma nistischer Theaterkultur, zu der vor allem die Elegienkomödie und die hu manistische Komödie gehörten. Beide wurden an ein spezi sches Publikum mit akademischer Bildung gerichtet. Das Theaterwesen dieser Stücke bleibt bis heute o en5• Die Analyse der erlieferungen vermittelt den Forschern auch andere Schwierigkeiten. Alle Überlieferungen dieser Art sind in Sam melbandschriften sehr unterschiedlichen Inhalts erhalten. Viele entstanden während der Studienzeit ihrer Besitzer, deshalb ist nicht leicht zu beurtei len, ob das Publikum dieser Stücke als Zuschauer oder als Leser behandelt wurde.
Schon R. Bergmann6 bewies, daß Form und Aussehen der Handschrif ten von ihrer Benutzung zeugen. Da die Texte häu g zahlreiche Glossen haben, kann man auch diese untersuchen und anhand der Ergebnisse zu neuen Schlüssen kommen7• Leider beinhalten die Glossen sehr oft Bemer kungen, die neue Probleme für Forscher ergeben. So ist es auch bei der Analyse der handschriftlichen Überlieferung von Pamphilus. Dieses Stück wurde im Dialog geschrieben, und die Helden sprachen miteinander in di-
5 Hier soll die Forschungsgeschichte nicht analysiert werden. Neuere Studien, die u. a. den Stand der Diskussion zusammenfassen: L. Braun, Die ‚dramatische‘ Technik des Vi talis von Blois und sein Verhältnis zu seinen Quellen. In: The Theatre in the Middle Ages, hg. von H. Braet, J. Nowe, G. Tournoy. Leuven 1985, 60-83; S. Sticca, Sacred drama and tragic realism in Hrotswitha’s Paphnutius. In: The Theatre in the Middle Ages 12-44; Vgl. auch Stichwort ‚Elegienkomödie‘ (bearbeitet von M. Feo) in: Lexi kon des Mittelalters 3. München 1986, Sp. 1796-1797, wo weitere Literatur angegeben wird. Die besten polnischen Arbeiten aus diesem Bereich sind: Sredniowieczne gatunki 2, Ko edia elegijna, bearb. von J. Lew ski. Breslau-Krakau-Warschau 1968 und J. Lewanski, Penetracje antyku do sredniowiecznej kultury teatralnej (Na przykladzie los6w komedii „Pamphilus“ z XII wieku) [Die antiken Ein üsse auf die mittelalterliche Thea terkultur (Nach dem Beispiel des Schicksals der Komödie „Pamphilus“ aus dem 12. Jh.)]. : Sredniowiecze. Studia o kulturze 1. Warschau 1961, 239-262.
6 R. Bergmann, Au ührungstext und Lesetext. In: The Theatre in the Middle Ages 314-329.
7 Diese Methode benutzt J. Lewanski, Penetracje 251, 252, 260.
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versen Zusammenstellungen. Diese Merkmale sind typisch für Werke, die für die Bühne bearbeitet worden waren. Im Text aber tri t man auf eine narrative Halbstrophe Tune Venus hec inquit: Labor improbus omnia vin
cit8.
lich. Einige dagegen sind „Quasi-Suggestion für die Regisseure“ : z. B . :
Anus de domo ecedens, Hic alloquitur Pamphilus Galatheam salutando oder Pamphilus dixit monendo puellam ad amorem9• Man soll auch untersu chen, welche „Umgebung“ die Texte der Elegienkomödie haben. Da viele der t“berlieferungen in der Studienzeit entstanden sind, muß die damalige Theaterwissenschaft, die an den Universitäten angeboten wurde, analysiert werden.
Zu weiterer Analyse werden zwei schlesische und eine Krakauer Hand schrift verwendet. Alle entstanden in der Zeit der ührenaissance (Wende des 15. zum 16. Jahrhundert), und in jeder be nden sich sowohl die Texte der Komödie als auch literarische Werke zu mode i und antiqui. Die erste Handschrift10 wurde von der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts bis in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts geschrieben. Sie enthält den Text von
Poliscene, deren Verfasser Leonardo Aretino Bruno war. Die Komödie war in dieser Zeit sehr populär – heute kennt die Wissenschaft 27 Handschrif ten, davon 7 polnische, und bis 1519 wurde sie fünfzehnmal gedruckt11. Die Glossen im Breslauer Exemplar geben leider keine Hinweise über Aus stattung und Bewegungen, bringen aber Bemerkungen über die Eigenschaf ten der Komödie: sie wird stilo satirico geschrieben und stellt menschliche Schwächen und Mängel wie Iuxus et alia insolentia dar12 . Eine der zahl-
8 Vgl. ebenda 250.
9 Ebenda 252.
10 niversitä.tsbibliothek Breslau, Sign. F 68.
1 1 J. Lew ski, Wyklad o teatrze w Krakowskiej Akademii w 1451 roku [Die Vorlesung über das Theater an der Kra uer Akademie im Jahre 1451). In: Pogranicza i konteksty literatury polskiego sredniowiecza, hg.von T. Michalowski. Warschau 1989, 320; A. St uble, La commedia umanistica del Quatrocento. Florenz 1968, 271-274.
12 Universitätsbibliothek Breslau, Sign. IV F 68, fol. 25v.; vgl. auch P. Bering, Sztuka aktorska i re ysers w swietle przekaz6w sredniowiecznych i staropolskich [Schauspieler und Regiekunst im Spiegel der mittelalterlichen und altpolnischen Zeugnisse) . In: „Sym bolae Philologorum Posnaniensium Graecae et Latinae“ 10 (1994) 131. Erstmals in der polnischen Wissenschaft informierte J. Lew ski, Wyklad 321, über diese Handschrift.
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Die Glossen, die von Lesern notiert wurden, sind manchmal ober äch
reichen Glossen bringt die „Quasi-De nition“ der Komödie: Unde fabula
est comedia dicta
.
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.. . Diese Anmerkungen konnte nur ein kultivierter,
gut ausgebildeter Autor schreiben. Aber was wußte er vom Theater? Sah er vielleicht Au ührungen? Oder war der Besitzer nur ein Leser? In die sem Text ndet man einige wichtige Hinweise: dramatis personae sind als persone introducte bestimmt14, die natürlich nur von der Möglichkeit der Inszenierung zeugen konnten. Um die Stücke zu inszenieren, sollte man ein gewisses Wissen über Theater und Bühne haben.
In der zweiten schlesischen Handschrift, die aus dem Kloster der Bres lauer Dominikaner st t und 1515 entstand, be ndet sich u. a. ein Text betitelt als De Commedia collecta. Der Verfasser oder Kommentator erklärte die Unterschiede zwischen Komödie und Tragödie. Zu den Proble men, die für die Tragödie interessant sind, gehört u. a. fragilitas hominum; dagegen Comedia est private similibus factis sint peracta1 5 . Beide Gattun gen wurden in verschiedenem Stil geschrieben: comedia [..} in mediocro stilo [. .} tragedia [..} altissimo stilo16. Schon aus diesen Fragmenten ist leicht festzustellen, daß das Publikum der Komödie die spezi sche „Sprache“ des Theaters verstand.
Ähnliche Behauptungen tri t man in der Ausgabe von Pamphilus von 1505, die mit dem Kommentar von Johann Prot versehen wurde. Prot de nierte die Eigenschaften des Stückes: Stilus autem comicus est et caracter humilis. Nam et eius persone non sunt magistratuum sed populares et fere plebeie preter Venerem deam, quae tamen protoactica est persona ut videbi tur. Descendit vero stilus loquendi et demissus est usque ad usitatissimum
et quotidianum sermonem.
Der Kommentator konnte auch die Rolle des narrativen Halbverses erklären: Item nota quod hoc principium „Tune Venus hec inquit“ non dicitur a persona Veneris sed ab auctore vel recitatore. Das zeugt, daß Prot sich ohne Schwierigkeiten die Aufüf hrung vorstellen konnte17. Mehr noch – er wußte, mit welchen Mitteln die Schauspieler diverse physische Zustände darstellensollten: InhacigiturscenaprimoPamphilusGalateamosculatur
13 Ebenda.
14 Ebenda.
15 Universitätsbibliothek Breslau, Si . F 36, fol. 78. 16 Ebenda.
17 J. Lewanski, Penetra e 253.
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et amplexatur18. Alle diese Beobachtungen ermöglichen festzustellen, daß dieses Stück als Stück für die Bühne empfangen wurde. Die Zuschauer sahen das aufgeführte Werk; die Leser konnten für sich selbst den Nebentext hinzufügen19. Aber wo befand sich die Quelle dieser Wissenschaft? Eine Spur führt zur Lektüre, eine andere zur Universität.
An der Jagellonen Universität hielt im Jahre 1451 Andrzej Grzymala von Posen einen Vortrag über Theater, Tragödie und Komödie und die Unterschiede der beiden Gattungen, über die Bühne und den Dialog. Als Vorlage für diese Vorlesung wurde Paliscene gebraucht20. Unter vielen ver schiedenen Kommentaren be nden sich auch solche, die erkl en, wie die Eigensch ten der Helden ihren N en entsprechen. Der Student notierte u. a. auch ein kostbares Beispiel der damaligen Gelehrsamkeit:
Gurgulio Parasitus denominatus est a „gurgulione“ quod est piscis, nam sicut ille piscis dictus Gurgulio habet magnam et latam gulam ad escam accipiendam, ita iste seruus erat gulosus et leccacitati deditus propter quam lenocinium faciebat so/um ut ventrem repleuit21 •
•�hnlichwurdenalleanderenPersonencharaktisiert. Nochinteressanter sind die Fragmente, in denen die Eigenschaften der Komödie und der Tra gödie vom Professor erklärt wurden:
Est igitur Tragedia cautus turpis, Jetidus et dolorosus canens de per sonis publicis hiis, que statum reipublice gerebant, et illorum composi tores vocati sunt poete tragedici . .} Gamedia vero est villanus cantus vel villana laus, que tractat de rusticalibus rebus, id est comedia fa bula composita de despectibus hominum privatorum. Et poete, qui tales comedias canebant, vocati sunt poete comici. . .] ltem Tragedie stilo humili [!], Gamedie alto [!] describuntur22.
Die letzte Behauptung erhält natürlich Fehler. In den nächsten Worten charakterisierte der Professor den formalen Aufbau der Komödie und ihre Teile: Deinde Gamedia in actus diuiditur. Actus in scenas. Scena in dyalo gos, ita tamen quod unasquisque scena plures tribus personis ad loquendum
18 Ebenda.
19 Ebenda 254.
20 J. Lewanski, Wyklad 321-326. Der Forscher benutzte die Handschrift aus der Cz toryski-Bibliothek Krakau, Sign. 1315.
21 J . Lew ski, Wyklad 328. 22 Ebenda 327.
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non inducatur23 .
Diese Feststellungen klingen sehr ähnlich wie jene in der Breslauer Handschrift. Der Inhalt der beiden Handschriften ist für die Lektüre der da maligen intellektuellen Elite typisch. Die Krakauer Handschrift enthält u. a. Liber satrarum Iuvenalis, Werke von Persius und Tragödien von Seneca; hier ist Paliscene als Comedia noua (d. h. h anistische) bezeichnet24• Die er ste von uns analysierte Handschrift IV F 68 umf t Epistolae und Carmina aus dem ersten Buch von Horaz. Es gibt hier auch Ecloga prima von Vergil und BelZum Catilinae von Sallust. Viele dieser Werke hatten Glossen. Die zweite schlesische Handschrift (aus dem Kloster der Breslauer Dominika ner) enthält die Überlieferung von Aulularia von Plautus25. In diesem Text ist es leicht die Verteilung der Rollen zu beobachten. Die ersten zwei oder drei Buchstaben der Namen der Personen sind – als Initialen – größer oder wurden mit anderer Tinte geschrieben26• Die szenischen Werke bildeten für damalige Humanisten eine wichtige Lektüre, die zu vielen verschiedenen (ästhetischen, moralisierenden und wissenschaftlichen) Zwecken dienten.
Nun soll die age nach dem Anteil dieses Publikums im Mitschaf fen des szenischen Lebens gestellt werden. Jener war bescheiden, und die Empfänger waren eher „Kritiker“als „Zuschauer“. So war es 1500, als Lau rentius Corvinus Rabe mit seinen Schüle in Breslau die Komödie Eu
nuchus von Terenz au ührte. Die eingeladenen Domherrn schätzten sein
Talent hoch. Diese Au ührung wurde in den Acta Capituli folgendermaßen
beschrieben: 1500. febr. 28. fer. VI Eodem die scienti cus vir magister
Laurentius Rabe rector scholae sanctae Elizabeth invitavit dfomijnos ad
comediam Terentii secundum Eunuchi, quam ludere velit proxima domi
nica carnisprivii in aula praetoriana cum suis scholaribus. Commendata
1 est opera viri doctissimi; d[omi}ni eant qui vellint pro honore illius . ..2 •
Zwei Jahre später führte Corvinus die Komödie von Plautus auf, nochmals
23 Ebenda.
24 Ebenda 323, 331.
25 Universitätsbibliothek Breslau, Sign. IV F 36, fol. 211-227v.
26 Vgl. Anmerkungen von R. BERGMANN, Au hrungstext 314-318.
27 Vgl. Acta capituli Wratislaviensis 1500-1562. Die Sitzungsprotokolle des Breslauer Domkapitels in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, bearb. von A. Sabisch, Bd. 1, 1500-1516, Hlbd. 1 , 1500-1513. Köln-Wien 1972, 10.
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übernahmen die Domherrn die Rolle der Kritiker28 .
Am Ende sollen einige Schlußfolgerungen formuliert werden. Die Em pfänger der humanistischen Komödien und der Elegienkomödien waren Ken ner der Literatur und des Theaters. Sie genossen die Lektüre und die Au ührung der Stücke. Die Komödien hatten ihren Platz in den Biblio theken und sie bildeten eine große Hilfe bei der intellektuellen Arbeit. Pa radoxerweise war der Beitrag dieser Empfänger zur aktiver Rezeption be scheiden. Damalige Theaterkenner kommentierten vor allem und gaben den Text heraus. Diese Aktivitäten trugen zur Entwicklung der mittelal terlichen Bühne direkt bei und begründeten die Ursprünge der neuzeitlichen Theaterkritik.
28 Ebenda 84.
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MED IUM AEVU M QUOTIDIANUM
33
KREMS 1995
HERAUSGEGEBEN VON GERHARD JARITZ
GEDRUCKT MIT UNTERSTÜTZUNG DER KULTURABTEILUNG DES AMTES DER NIEDERÖSTERREICHISCHEN LANDESREGIERUNG
Titelgraphik Stephan J. amer
Herausgeber: Medium Aevum Quotidianum. Gesellschaft zur Erforschung der materiel len Kultur des Mittelalters. Körnermarkt 13, A-3500 Krems, Österreich. – F den halt verantwortlich zeichnen die Autoren, ohne deren ausdrückliche Zustimmung jeglicher Nachdruck, auch in Auszügen, nicht gestattet ist. – Druck: KOPITU Ges. m. b. H., Wiedner Hauptstraße 8-10, A-1050 Wien.
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
7 many 8
GE RHARD JA RITZ, Spiritual Materiality or �aterial Spiri-
tuality. Cistercian Inventories of the Late Middle Ages …. … ….. 21
SAXDOR PETENYI, Von den Dilgen ….. . … .. . . .. …….. . .. … . . 28 RYSZARD GRZESIK, The European �oti in the Polish �e-
dievalChronicles …………………………………………. 41 EDWARD SKIBIXSKI, The Image of Women in the Polish
ChronicleofMasterVincent(calledKadlubek) ……………….. 54 PIOTR BERING, Das Publikum der Elegienkomödie und der
�ELITTA WEISS ADAMSON, „Unus theutonicus plus bibit quam duo latini“: Food and Drink in Late Medieval Ger-
humanistischen Komödie im spätmittelalterlichen Polen
RE ZE SIONEN:
HELGA ScHÜPPERT, Aktuelles zum Hexenthema
…. .. . .. .. 63 7 0
7 0
Eine Stadt der auen. Studien und Quellen zur Geschichte
der Baslerinnen im späten Mittelalter und zu Beginn der
�euzeit (13.-17. Jahrhundert), hg. von Heide Wunder in
Zus e narbeit mit Susanna Burghartz, Dorothee Ripp
mann und Katharina Simon-Muscheid. Basel 1995 (BRIGIT-
TE RATH) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
Karl Brunner, Herzogtümer und Marken. Vom Ungarn
sturm bis ins 12. Jahrhundert (Österreichische Geschichte
907-115 6, hg. von Herwig Wolfram) Wien: Ueberreuter 199 4
(GERHARD JARITZ) ………………………………………. 75
5
Vorwort
Durch den tragischen Tod von Harry Kühnel im August dieses Jahres hat nicht nur Medium Aevum Quotidianum seinen Präsidenten verloren, son dern auch die Erforschung von Alltag und materieller Kultur des Mittelal ters einen ihren herausragendsten Vertreter. Harry Kühnel hat in seinen wissenschaftlichen Arbeiten sowohl in methodologischer als auch in in haltlicher Hinsicht Bedeutendes geleistet und als Direktor des Instituts für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften vieles zur Intensivierung der Erforschung mittelalterlichen Alltagslebens beigetragen. Wir werden ihm ein ehrendes Angedenken bewahren.
Das vorliegende Heft von Medium Aevum Quotidianum bietet unter schiedliche Beiträge aus unserem Forschungsbereich, die von Mitgliedern und Freunden der Gesellschaft angeboten wurden. Das nächste Heft wird als Sonderband IV im März erscheinen und unter dem Titel „Quotidi um Estonicum“ unter der Herausgeberschaft von Jüri Kivimäe und Juhan Krem (Tallinn) Beiträge aus der Estnischen Alltagsgeschichtsforschung des Mit telalters beinhalten. Ein zweiter Sonderband des Jahres 199 6 wird sich unter der Herausgeberschaft von Dorothe Rippmann (Basel) Schwerpunkten Schweizer Forschung widmen. Zwei weitere Hefte werden unterschiedliche Beiträge unserer Mitglieder und Freunde beinhalten, mit manchen Schwer punkten auf alltagshistorisch relevanten Papieren, die bei den Mittelal terkonferenzen von Kalamazoo und Leeds 199 6 vorgelegt werden.
Wir wünschen Ihnen ein privat und wissenschaftlich erfolgreiches Jahr 1 9 9 6!
Gerhard Jaritz, Herausgeber
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