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Kongreß: Bäuerliche Sachkultur des Spätmittelalters – Zusammenfassungen

– 4 2 –
KONGRESS ‚ BÄUERLICHE SACHKULTUR DES SPÄTMITTELALTERS ‚
CONFERENCE ‚ THE 􀗿ßTERIAL CULTURE OF THE PEASANTRY
IN THE LATE MIDDLE AGE S ‚
CONGRES ‚ LA CULTURE MATERIELLE PAYSANNE O E LA FIN DU f10YEN AGE ‚
Zusammenfassungen I Abstracts I Precis
Das Institut für mittelalterliche Realienkunde Österreichs veranstaltet
vom 2 1 . b i s 2 4 . September 1 9 8 2 seinen vierten internationalen
Kongreß ‚Bäuerliche Sachkultur des Spätmittelalters ‚ .
Als Unterlage für die Teilnehmer sowie auch als Information für
alle diej enigen Fachkollegen, denen eine Teilnahme nicht möglich
war, veröffentlichen wir im Anschluß die Zusammenfassungen der
Vorträge. Dies soll einerseits dem besseren Uberblick, andererseits
der raschen Kenntnisnahme durch alle an der Geschichte der
materiellen Kultur I nteressierten dienen. Die voll ständige Veröffentlichung
des Kongreßberichtes ist für 1 9 84 zu erwarten.
The ‚ Institut für mittelalterl iche Real ienkunde Österreichs ‚
organizes its 4th international conference ‚ The f􀘀terial Culture
of the Peasantry in the late Middle Ages ‚ taking place in
Krems from September 2 1 st to 2 4th, 1 98 2 . The abstracts of the
papers are printed below as information for the participants
as well as for those colleagues who could not come. As the
conference-report will not be published within the next two
years, the publication o f the abstracts will help to bring the
latest results of research to the quick notice of everyone
concerned with the material culture of the Middle Ages.
‚L ‚ Institut für mittelalterliche Realienkunde Österreichs ‚ organise
du 2 1 au 24 septerobre 1 9 8 2 , son quatrieme congres international
‚ La culture materielle paysanne de la fin du Hoyen Age ‚ . Comme
support pour les participants ainsi que comme information pour
tous les collegues interesses ne pouvant participer au congres ,
nous publions a l a suite de celui-ci l e precis des exposes .
Ceci doit apporter , d ‚ un cote, une meilleure vue d ‚ ensemble,
de l ‚ autre cote, une prise de connaissance rapide par tous les
interesses de l ‚ histoire de la culture materielle. La publication
complete du resume du congres n ‚ apparaitra qu ‚ en 1 9 84 .
– 43 –
SOZ IALGESCHICHTLICHE ASPEKTE ZUR ENTWICKLUNG
DER BÄUERLICHEN BEVÖLKERUNG IM SPÄTMITTELALTER
Werner Rösener, Göttingen
Die Aussagen der älteren und jüngeren Geschichtsforschung
zur sozialen und wirtschaftl ichen Lage der bäuerlichen Bevölkerung
im Spätmittelalter sind sehr gegensät z l i c h : Während die
eine Seite von einer Verschlechterung der bäuerlichen Existenzbedingungen
im Laufe des Spätmittelalters spricht, konstantiert
die andere Seite eine zunehmende Verbesserung wrlverweist auf
quellenmäßig bezeugte Formen bäuerlichen Wohlstandes . Oie Aufgabe,
ein zutreffendes Bild von der sozialökonomischen Lage
der Bauern im Spätmittelalter zu entwerfen, kann trotz der
Schwierigkeit des Themas und trotz der ungünstigen Forschungslage
als vordringlich bezeichnet werden . Bei diesen Untersuchungen
muß man sich stets die große Vielfalt der bäuerlichen
Lebensverhältnisse in den einzelnen Landschaften und Räumen mit
ihrer Verschiedenartigkeit in Natur und Klima und mit ihren
ungleichen Entwicklungsgraden vor Augen halten. E s erweist sich
als erforderlich, sorgfältig nach Regionen und Epochen, nach
Herrschaftsbereichen und Sozialgruppen zu differenzieren, um so
den unterschiedlichen Existenzbedingungen der bäuerlichen Bevölkerung
gerecht zu werde n . Das Referat umfaßt etwa die Zeitspanne
vom ausgehenden 1 3 . bis zum Ende des 1 5. Jahrhunderts und
konzentriert sich räumlich auf Studien zur Lage und Entwicklung
des Bauernstandes im mitteleuropäischen Bereich.
Das erste Hauptkapitel nimmt eine Querschnittanalyse der allgemeinen
Verhältnisse der Agrarwirtschaft und des bäuerlichen
Lebens zu Beginn des 1 4 . Jahrhunderts vor . In vielen Standardwerken
wird die soziale Lage der bäuerlichen Bevölkerung um
1 3 00, also in der Endphase der säkularen Aufschwungperiode der
hochmittelalterlichen Agrarwirtschaft, uneingeschränkt als gut
beschriebe n . Gegenüber dieser Forschungsmeinung sind starke Abstriche
vorzunehmen, wenn man verschiedene Krisenmomente dieser
Zeit berücksichtigt, die eine spürbare wirtschaftliche Verschlechterung
bäuerlicher Unterschichten in verschiedenen Regionen
bewirkten. Zunehmende Bodenzersplitterung, Bewirtschaftung
von Grenzböden, Erschöpfung der Bodenreserve, hohe Preissteigerungen,
stagnierende Flächenerträge und Beschneidung der dörflichen
Allmenden sind als bedrohliche Zeichen dafür zu werten,
daß der Nahrungsspielraum sich damals einer kritischen Grenze
näherte und Anzeichen von Uberbevölkerung sichtbar wurden. Die
schlechte Ernährungslage und das niedrige Lebensniveau breiter
bäuerlicher Bevölkerungskreise wurde aber wesentlich durch die
Last der feudalen Abgaben mitverursacht.
Im zweiten Hauptkapitel werden die wichtigsten Entwicklungstendenzen
untersucht, die während des 1 4 . und 1 5 . Jahrhunderts
die Lage der bäuerlichen Bevölkerung beeinflußten und veränderten.
Es werden in dieser Hinsicht vor allem vier Wandlungsvorgänge
berücksichtigt, und zwar die Agrardepression und der
mit ihr in Verbindung stehende Bevölkerungsrückgang, die Krise
– 44 –
der Grundherrschaft, der Prozeß der Territorialisierung und der
Wandel im Herren-Bauern-Verhältnis. Ebenso wie die Grundherren
hatten auch die Bauern unter den F􀘁lgen der Agrarkrise und der
Ungunst der Erlös-Kosten-Relation in der Agrarwirtschaft zu
leiden, zumal im bäuerlichen Bereich neben der fallenden Grundrente
das Moment der Feudalrente und des verstärkten feudalen
Drucks auf die bäuerliche Wirtschaft zu berücksichtigen i s t .
Neben Z insreduktionen und besitzrechtlichen Verbesserungen
finden sich zahlreiche Beispiele für erhöhte Feudalabgaben und
vermehrte Steuerforderungen, so daß für viele Bauern eine Verschlechterung
ihrer wirtschaftlichen Lage eingetreten sein
dür f t e . Während sich in einigen Gebieten die personenrechtliche
Stellung der Bauern zunehmend freier gestaltete, verschärfte
sich in anderen Landschaften und Herrschaftsräumen gerade während
des Spätmittelalters die bäuerliche Abhängigkeit . Nach Sozialgruppen
und Schichten differenziert, wirkte sich die Agrarkrise
offenbar besonders nachteilig auf groß- und mittelbäuerliche
Betriebe aus , die Dienstboten beschäftigten und Getreide auf dem
Markt absetzten. Insgesamt gesehen befinden sich die Bauern im
Spätmittelalter in einer wenig beneidenswerten Lage. Ihre Einkommen
bleiben gering, ihre Feudallasten sind nach Zahl und Umfang
bedeutend, die bäuerliche Verschuldensrate steigt und nach
Abzug der vielen Leistungsverpf lichtungen bleibt den meisten
Bauernfamilien nur wenig zum Leben . Die verstärkte bäuerliche
Abwanderung in die Stadt und die Zunahme der Bauernstände im
Spätmittelalter können daher durchaus als Indizien für die verschlechterte
Situation vieler Bauern gewertet werden.
werner Rösener
Max-Planck-Institut für Geschichte
Hermann-Föge-Weg 11
D-3400 Göttingen
– 45 –
DAS RECHT U1 BÄUERLICHEN ALLTAG
Gernot Kocher, Graz
1 . Quellen
An schriftlichen Quellen werden vor allem die ins Hittelalter
zu datierenden bäuerlichen Weistümer herangezogen , die in
dieser Frühphase trotz ihres statistischen Grundzuges ein zwar
manchmal etwas schwerpunktmäßiges , aber doch einigermaßen
realistisches Alltagsrecht wiedergeben . Die Auswahl aus der –
europaweit vorhandenen – Fülle dieses Materials wird durch die
Bildquelle besorgt , denn das ‚ Recht im bäuerlichen Alltag‘ wird
primär an Hand von Diapositiven dargelegt, denen die rechtssatzmäßigen
Entsprechungen zur Seite gestellt werden . Damit ergibt
sich auch eine interessante Vergleichsmöglichkeit zwischen
schriftlicher Norm und rechtlicher Bildaussage.
Grundsätzlich sind zwei Bildquellentypen zu unterscheiden ,
das spezifisch juristische und das nichtjuristische B i l d . Das
spezifisch juristische B i l d wird wieder im wesentlichen durch
zwei – zeitlich etwa gleichliegende ( 1 4 . Jhdt . ) – Quellengruppen
repräsentiert: Die Illustrationen zum SachsenspiegeL als germanistisches
E l ement und die Illustrationen zum Co:rpus iuris civilis
Justinians a l s romanistisches E lemen t . Dabei ergibt sich eine –
nicht überraschende – starke Dominanz der Sachsenspiegelillustrationen.
Das nichtjuristische Bild kommt sowohl aus dem sakralen,
als auch aus dem Chronistischen Bereich. An Reichhaltigkeit
steht diese Gruppe den j uristischen Bildern nicht nach, doch ist
der rechtliche Gehal t , weil er meist nur am Rande in Erscheinung
tritt, v1esentlich schwerer zu erfassen.
2 . Darstellungswe ise und Inhalt
Das bäuerliche Alltagsrecht wird bewußt nicht nach streng j uristischen
Kategorien dargeboten, das würde dem mittelalterlichen
Stoff, dem Systematik und Vollständigkeit mehr oder weniger fremd
i s t , schlecht entsprechen. Ordnungskriterien sind die Lebenstatbestände
und damit wieder der Alltag. Die Orientierung am
Alltag, aber auch die Zufallscharakteristik sowohl von Bild- a l s
auch Schriftquelle bringen es mit s i c h , daß d i e Darlegung manchmal
nur punktue l l und lückenhaft erfolgen kann.
Als erste Untersuchungsgruppe bietet sich die Person dar :
Neben der allgemeiner zu betrachtenden gesellschaftlichen und
sozialen Position werden hier Gebur t , Heirat, Sterben, Alter
und Geschlecht in ihrer rechtlichen Relevanz betrachtet. Da dem
Bauern der Begriff ‚ Grund und Boden ‚ schlechthin immanent i s t ,
wird das Rechtsverhältnis a n der Liegenschaft, der rechtliche
Verkehr mit Liegenschaften und das Problem des Grenzrechtes in
der Abteilung ‚ Bodenrecht ‚ zusammengefaß t . Die – als einzige an
modernrechtlichen Vorstellungen ausgerichtete – Ordnungsgruppe
‚ Raumordnung ‚ umfaßt das zweckmäßige Verhältnis von Wal d , Weide
und Ackerland, die Flurgestaltung und die Gestaltung von Dorf
und Hofstat t . Der Hauptkomplex des Vortrages wird von der Gruppe
‚ W irtschaftsordnung ‚ gebildet, die auf Grund der bisherigen,
noch vorläufigen Arbeitsergebnisse nach folgenden Gesichtspunkten
– 46 –
aufgeteilt erscheint: Zacnpfl icht, Wasserrecht, Anbau und Ernte,
Nachbarrecht, Wald, Tierhaltung, Verwertung landwirtschaftlicher
Produkte , Verhältnis zum Grundherrn (vor allem die Abgaben ) ,
Verhältnis zur Dorfgemeinde und ihren Repräsentanten, Wirtshaus
und Mühle . Als letzter Abschnitt erscheint ‚ Recht und
Rechtsordnung ‚ als eine Art Zusammenfassung allgemeiner Rechtsp
flegefragen, insbesondere des bäuerlichen Prozeßrechtes und des
Strafrechtes.
Gernot Kocher
Institut für Deutsche Rechtsgeschichte
der Universität Graz
Universitätsplatz 3
A-80 1 0 Graz
Österreich
– 47 –
ZUR BÄUERLICHEN SACHKULTUR DES MITTELALTERS
QUELLENKRITISCHE UBERLEGUNGEN AUS VOLKSKUNDLICHER SICHT
Ulrich Bentzien, Berlin
1 . Ein im wesentlichen überwundenes negatives Erbe aus
der Wissenschaftsgeschichte der Volkskunde stellen jene Kontinuitätsprämissen
dar, durch die bestimmte Befunde vor a l l em
des 1 9 . Jahrhunderts – gerade auch auf dem Gebiet der bäuerlichen
materiellen Kultur – unkritisch auf weit zurückliegende
Geschichtsepochen, darunter das Mittelalter, übertragen worden
sind.
2 . Die bis heute durch die Archäologie, Ikonographie, 􀘂lediävistik,
Philologie usw. erschlossenen Sach-, Bild- und
Schriftquellen des Hittelalters ermöglichen dem Volkskundler
den Zugang zu einer mehr oder weniger fundierten historischen
Materialbasis auch hinsichtlich der bäuerlichen Kultur und Lebensweise
.
3 . Die schriftlichen Quellen, auf die hier besonders eingegangen
wird, sind unter dem Aspekt der bäuerlichen Sachkultur
bisher mit thematischer und regionaler Schwerpunktbildung ausgewertet
worden . Vertiefte Erkenntnisse wären u . a . durch stärkere
Beachtung des Klassencharakters der Quel len erzielbar (Beispiele) .
4 . Bei der Analyse von Massenquellen ( Urbaren, Weistümern,
Schadensrechnungen, Inventaren usw . ) ergibt sich nicht selten
die Möglichkeit, den historischen Befund auch in der räumlichen
Dimension zu erfassen und diese mit j üngeren Verbreitungsstrukturen
zu vergleichen (Beispiel : ‚hake‘ als Steuereinheit im
Winsener Schatzregister von 1 4 50/ 5 1 und l1ecklenburgischer Haken
als Bodenbearbeitungsgerät in diesem Territorium im 1 9 . / 20. J h . ) .
5 . Am Beispiel der Verbreitunskarte teil-hölzener Pfluggeräte
des 1 9 . Jahrhunderts im Gebiet der heutigen DDR werden Mögl
ichkeiten und Grenzen des umgekehr ten Verfahrens geprüft, nämlich
aus der j üngeren Verbreitung􀘃ruktur auf Verhältnisse und
Prozesse während verschiedener mittelalterlicher Perioden zurückzuschließen.
6 . Nach Auffassung des Referenten ist die Methode, ‚ rezente‘
Befunde für die Rekonstruktion der mittelalterlichen bäuerlichen
sachkultur zu nutzen, begrenzt durchaus anwendbar und heuristisch
fruchtbar, nachdem die Kenntnis der mittelalterlichen Quellen erweiterte
Möglichkeiten zur Verifizierung bzw. Falsifizierung geschaffen
hat und dem Vorwurf einer rein spekulativen Rückproj i zierung
begegnet werden kann.
7. Vergleichbar der bedeutsamen Ro lle völkerkundlicher 􀘄1aterialien
bei der Erschließung ur- und frühgeschichtlicher Verhältnisse
sollten volkskundliche Materialien aus j üngeren Geschiehtsepochen
als möglicher fachspezif ischer Beitrag zur interdisziplinären
Mittelalterforschung wieder stärkere Beachtung finden.
– Unberührt davon bleibt die Tatsache, daß jedes Stück bäuerlicher
materieller Kultur aus dem 1 9 . Jahrhundert natürlich an er-
48 –
ster Stelle ein Zeugnis für bäuerliche materielle Kultur des
1 9 . Jahrhunderts ist und j ede mittelalterliche Quelle von hinreichender
Ergiebigkeit den Vorrang bei der Erkundung der bäuerlichen
Sachkultur des Mittelalters’hat .
Ulrich Bentzien
Akademie der Wissenschaften der DDR
Zentralinstitut für Geschichte
Clara-Zetkin-Straße 2 6
DDR- 1 080 Berlin
– 49 –
DER BAUER IN DER DEUTSCHEN L ITERATUR DES SPÄTMITTELALTERS
TOPIK UND REALITÄTSBEZUG
Helga Schüppert, Stuttgart
I . Zum Forschungsstand :
Die Auswertung literarischer Quellen für das Bild des deutschen
Bauernstandes hat , im Unterschied zur Erforschung des A l l tagsleben
des Adel s , seit dem letzten Jahrhundert eine Fülle von
Forschungsliteratur hervorgebracht . Einige wichtige Beispiele:
A. Hagelstande , Süddeutsches Bauernleben im Mittelalter, Leipzig
1898; H. Hügl i , Der deutsche Bauer i m Mittelalter dargeste l l t
nach den deutschen l i terarischen Quellen vom 11.-15. Jahrhundert ,
Phil . -Diss . Bern 1929; F . Martini, Das Bauerntum i m deutschen
Schrifttum von den Anfängen bis zum 16. Jahrhundert, Halle (Saale)
1944. Hinzu kommen, besonders seit dem letzten Jahrzehn t , Untersuchungen
zu einzelnen Autoren, zu Neidhart und seiner Tradition,
zum Stricker, zu ‚ Helmbrecht‘ sowie zu Wittenweilers ‚ Ring ‚ ,
welche auch Fragen des Realitätsgehalts ansprechen .
Da ich davon absehen möchte, ein Forschungsreferat zu liefern
oder aber eine Fülle von Materialien zur Realienkunde auszubreiten,
werde ich nach einer einführenden Skizze ( II ) durch Textanalyse
aufzeigen, wie poetische Gestaltungsprinzipien einer literarischen
Gattung, nämlich des Schwankes , den unmittelbaren Schluß von anschaulichen
und detailreichen Schilderungen auf ‚ Wirkl ichkeit ‚
zum Trugschluß werden lassen ( I I I ) . Abschließend können einige
allgemeine Hinweise für die weitere kritische Aufbereitung literarischer
Quellen gegeben werden (IV) .
I I . Befunde und Thesen :
Das literarische Bild des Bauern hat zwei gegensätzliche Seiten:
Der Bauer wird p o s i t i v dargestel l t a l s Fundament der
Gesellschaft, entsprechend biblischer Bildersprache und mittelalterlicher
Ständelehre . Diese Sicht beherrscht die Ständedida
􀗻e; Lob des Bauern findet sich hier beonders a l s Kontrastfolie
zur Kritik an den anderen Ständen.
N e g a t i v stilisiert wird der Bauer in verschiedenen
literarischen Gattungen: Märe und Schwank, Lyrik, Spiel und
Fastnachtspiel, besonders in der Nachfolge Neidha r t s . Triebhaftigkeit
im Essen und im sexuellen Genuß, unhöfisches Benehmen
Und Rauflust , Dummheit und Torheit in verschiedenen S ituationen
Sind die topischen Charakteristika dieses Typs . Kritisiert wird
speziell auch der über seinen Stand hinausstrebende Bauer (vgl .
Helmbrecht!) . Die Abwertung des Bauernstandes hat die Funktion ,
die Ständeordnung zu stabilisieren.
Aus Textbeobachtungen stelle ich folgende T h e s e n
u n d G e s i c h t s p u n k t e für die realienkundliehe
Auswertung literarischer Werke auf :
1. Der B a u e r im Spätmittelalter i s t n u r 0 b je k t ,
n i e S u b j e k t l iterarischer Aussagen, sein Bild erscheint
– 50 –
somit aus der Perspektive anderer Stände. Stand und Tendenz
des Autors sind bei der Auswertung einer Quelle zu berücksichtigen.
2 . G a t t u n g s s p e z i f i s c h e I m p 1 i k a t io
n e n prägen das Bild in starkem Maße ( z . B . Komik und
gezielte Aufbaustruktur in Schwank oder Fastnachtspie l ) .
Sie sind nur aus der Gattungstradition zu erkennen.
3. Die Autoren bedienen sich bei ihrer Darstellung t o-
P i s c h e r E 1 e m e n t e , d . h . tradierter und festgefügter
Denk- und Darstellungsschemata . Solche Muster müssen
im Einzelfall aufgewiesen und auf ihren Realitätsgehalt geprüft
werden.
4. Es gibt für das Bild des Bauern, wie für viele andere Bereiche,
nur T e i 1 d i s z i p 1 i n e n in den einzelnen Werken
mittelalterl icher Dichtung . Sie sind nur in quellenkritischem
Ansatz von den poetisch – phantastischen Deta i l s zu scheiden .
I I I . Analyse von Textbeispielen aus der Gattung Schwank bzw. Märe:
Diese Gattun􀗼 bietet die meisten Texte zum Bauernbild und
eignet sich zugleich gut zum Aufweis der Schwierigkeiten , die
sich der Realienforschung entgegenstellen auf Grund ihrer Gattungsimplikationen
(Typisierung des Persona l s , Erzählen auf
eine Pointe hin, parodistische und groteske Darstellung) . Meine
Darstellung wählt eine vergleichende Textinterpretation, die
sich auf die Darstellung bäuerlicher Feste, speziell Hochzeit
und Erntefest, bezieht . Folgende T e x t e stehen im Mittelpunk
t :
·
Die Martinsnacht des Stricker ; Der Bauernhochzeitsschwank
( ‚ Meier Betz ‚ ) eines unbekannten, wohl schwäbischen Verfassers
aus dem 1 3 . Jahrhundert, Teile aus ‚ Helmbrecht‘ von Wernher
dem Gartenaere aus der 2 . Hälfte dieses Jahrhundert s , Szenen
aus Heinrich Wittenweilers ‚ Ring ‚ , der kurz nach 1400 in der
Nordostschweiz entstand.
Im Hinblick auf die realienkundl iehe Auswertung erweist
es sich als nützlich, bei der Analyse drei K a t e g o r i e n
zu unterscheiden:
1 . Situation und Handlung
2 . Typen und ihre Konstellation
3 . Requisiten und besondere Details
IV. Erkenntnisse für die Realienforschung:
Die Richtung meiner Textanalyse zielt zunächst auf gesicherte
Beiträge zum Materialbereich der Realienkunde , darüber hinaus
jedoch auf grundsätzl iche methodische Einsichten für die Aufbereitung
literarischer Quellen. Darzulegen sind in diesem
Punkt:
1. Aus den Texten bisher gewonnene Erkenntnisse
2 . Of fene Fragen und Vorschläge zu ihrer Klärung im interdiszipl
inären Ansatz
3 . Desiderate einer gatt·.mgsspezifischen Analyse ( Sprichwort ,
SIJruch und Lied, geistliches und weltliches Spiel, Roman ,
Predigt, Totentanz u . a . ) und eines Vergleichs der jeweiligen
Topik mit historischen Quellen (die ebenfalls auf ihre Topik
hin zu untersuchen wären) .
– 5 1 –
Helga Schüppert
Institut für Literaturwissenschaften
Universität Stuttgart
Keplerstraße 17
D-7000 Stuttgart
– 5 2 –
BAUER UND HIRT IM SZENISCHEN SPIEL DES SPÄTt!ITTELALTERS
Wolfgang Greisenegger , Wien
Das szenische Spiel des späten Mittelalters scheint vor
allem der Stadt vorbehalten gewesen zu sein. Hier entstanden
die verschiedenen Formen des komischen Theaters , hier wurden
die großen religiösen Sp􀗽ele als Gottes-Dienst in Szene geset
z t , hierher holte man – etwa in Ital ien – zu besonderen
Anlässen Bauern, die mit Brauchtumsvorführungen, Tänzen, Gesängen
und Spielen Feste zu verschönern hatten.
Obwohl sich aus dem Spätmittelalter nur wenige Quellen erhalten
haben, die von szenischem Spiel außerhalb der Städte berichten
(das religiös-szenische jahreszeitliche Brauchtum läßt
sich meist nur über beträchtliche Umwege erschließen) ist das
Bild , das man sich auf der Bühne von Bauern macht durchaus
nicht unscharf . Die ältere Forschung meinte feststellen zu könne n ,
daß der Bauer nur a l s Objekt städtischer überheblicher Belustigung
in die Spiele eingeführt wurde. Das stimmt nur zum Teil.
vor allem im Fastnachtspiel erscheint er häufig als Einfaltspinsel
, dessen Tölpelhaftigkeit verlacht zu werden verdient. Allerdings
gibt es nicht wenige Spiele, die den Bauern als positives
Gegenbild des Städtischen zeichnen, als den ehrlichen, natürlichen,
von der Stadt noch nicht korrumpierten Menschen. In anderen
Spielen kann man sich über seine Gerissenheit und Schalkhaftigkeit
unterhalten. selten seine unkompli zierte Würde und Weisheit
bewundern . Im religiösen Spiel erscheint der Bauer seltener ,
doch vor allem im Weihnachtsspiel wird – durchaus in positiver
Sicht – manches von der bäuerlichen Welt sichtbar gemacht.
Aus den Vortragstexten selbst, den freilich meist bescheidenen
Regiebemerkungen, einigen wenigen B ilddokumenten etc.
läßt sich das Abbild des Bauern gewinnen, das sich der Bewohner
der Stadt vom Bauern machte .
Wolfgang Greisenegger
Institut für Theaterwissenschaften
der Universität Wien
Hofburg
A- 1 0 1 0 Wien
Österreich
– 53 –
DIE DARSTELLUNG BÄUERLICHEN LEBENS
IN DEN ALTEIDGENÖSSISCHEN B ILDERCHRON IKEN DES 1 5. UND 16. JH . S
Maria Letizia Heyer-Boscardin, B inningen
Die illustrierten sch>·leizerischen B ilderchroniken des
Spätmittelalters sind zum größten Teil in amtlichem Auftrag
als Amtschroniken entstanden und enthalten deshalb vor allem
politische und mil itärische Ereignisse . Die Bilder sind nicht
nur reine Illustrationen zum Text, sondern besitzen einen eigenen
hohen Aussagewert (Die Chroniktexte sind z . T . von den
obrigkeitlichen Auftraggebern zensuriert worden , die Bilder
hingegen nicht!) .
Die Illustrationen weisen einen verschiedenen Realitätsbezug
auf; so s ind zum Beispiel beim Berner Schilling die Architekturdarstellungen
sehr stilis iert, während Trachten und
Waffen verblüffend naturgetreu wiedergegeben sind. Das A 1 1-
t a g s 1 e b e n dient mehr als Kulisse und Rahmen für die
kriegerischen Ereigniss e ; als Darstellung von selbständigem
Wert war es wohl zu ‚ a lltäglich ‚ . Je nach Chronik sind folgende
Szenen bildlich festgehalten:
– Landschaften; Felder, Wege, vom Menschen geschaffene Kulturlandschaften
(Getreidefelder , Wiesen, Weinberge) . Dorfetter ,
Hecken und Z äune grenzen die verschiedenen wirtschaftl ichen
Nutzungsflächen voneinander ab und begrenzen den Dorfbann .
– ländlich/bäuerlicher Baustil ( B lockbauten, Strohdächer)
Inneneinrichtungen (bäuerliche Bettstatt, Wiege etc . )
Brunnen.
– ländliche Arbeiten , wobei diese eher selten und beiläufig anzutreffen
sind.
Die Bedeutung der Viehzucht und der Milchwirtschaft in der
spätmittelalterlichen Eidgenossenschaft wird nur indirekt belegt.
Wehrlose Bauern in Kriegszeiten, denen Vieh und Ernte
geraubt sowie die Behausungen angezündet werden .
– Bäuerliche Geräte
– Feste, Spiel und Tanz
– Gerichte (Dorflinde)
– Trachten
– Glauben/Aberglauben , außerordentliche Geschehen , Naturkatastrophen
(Meteor fällt auf einen Acker) , Mißgeburten und dergleichen.
Der Informationswert der Illustrationen ist nicht unbeträchtlich,
zeigen sie doch Bereiche auf , die sonst wenig oder
gar nicht faßbar sind (Beispie l : Häufigkeit des Kropfes bei
der Bergbevölkerung ) . Die Bilder können ferner bei der Identifikation
und Oberprüfung von archäologischen Kleinfunden wichtige
Dienste leisten, wenn die Originale sehr stark f ragmentiert
oder nur in Einzelteilen erhalten geblieben sind . Auch für die
Typologien und Entwicklung der bäuerlichen Geräte vom Mittelalter
in die Neuzeit können die I l lustrationen herangezogen werden.
– 5 4 –
Aufgrund der dargestellten bäuerl ichen Tätigkeiten und
Geräte kann belegt werden , daß bis zu Beginn der Mechanisierung
– gerade im alpinen Raum – gewisse·Arbeiten mit dem gleichen
‚ altertümlichen ‚ Gerät aus geführt worden sind wie im Spätmittelalter.
Maria Letizia Heyer-Boscardin
Bündtenmatterstraße 1
CH- 4 1 02 Binningen BL
Schweiz
– 55 –
HEIDENSTÄFELI UND HEIDENHUTTCHEN
ARCHÄOLOGISCHE BEITRÄGE ZUR KULTUR DES ALPINEN HIRTENTUMS
IN DER SCHWE I Z
Werner Meyer, Basel
In v1eiten Teilen des Alpenraumes tritt uns im Mittelalter
eine bäuerliche Kultur entgegen, die sich auf der Wirtschaftsgrundlage
von Viehzucht und Milchverarbeitung aufbaut und sich
in der Sozialstruktur, in den Lebensformen, in den Sachgütern
und in der geistigen Welt ganz erheblich vom Ackerbauerntum
des Flachlandes unterscheidet. E in wesentliches Herkmal des alpinen
Viehbauerntums ist die sog. T r a n s h u m a n z, das
jahreszeitliche Pendeln mit dem Vieh zwischen der Dauersiedlung
im Tal und der Sommersiedlung auf der Alpweide oberhalb der
Waldgrenze.
Uber das Alter und die Herkunft des alpinen Hirtenturns mit
seinen spezifischen Lebens- und Wirtschaftsformen fehlen ges
icherte Angaben. Unbestritten ist der vormittelalterliche Ursprung
. Beim E insetzen der schriftlichen Oberlieferung in karol
ingischen Urkunden, u. a . im Tel la-Testament von 7 6 5 , bietet
sich das Alpwesen bereits als althergebrachte, voll ausgebildete
Institution dar.
Bis ins ausgehende Mittelalter bleibt die s c h r i f t-
1 i c h e U b e r 1 i e f e r u n g spärlich. Sie beschränkt
sich auf Einkünfterödel , auf die Schlichtung von Grenz- und
Nutzungsstreitigkeiten, auf die summarische Erwähnung in Handänderungen
. Einzig in den ‚ Acta Hursenia ‚ , einer Klosterchronik
aus dem 1 2 . Jahrhundert , erfahren wir Näheres über die Organisation
der hochmittelalterlichen Alpwirtschaft .
wo die Schriftquellen versagen, beginnt das Tätigkeitsfeld
des A r c h ä o 1 o g e n. In den höheren Lagen der Alpregion􀗾n ,
d . h. zwischen 1 600 und 2500 rn ü . M . , gibt es eine Unzahl verlassener
Siedlungsplät z e , die völlig unerforscht sind. Viele von
ihnen tragen den Namen H e i d e n s t ä f e 1 i oder H e i d e nh
ü t t c h e n, was als Him1eis auf eine frühe Auflassung (vor
dem 1 5 . / 1 6 . Jahrhundert) erklärt wird. Sehr häufig kommt der
Name Altstafel vor, der andeutet, daß die betreffende Alp zwar
noch bestoßen wird, die heute benützen Stafeln j edoch an tiefer
gelegenen Standorten zu finden sind.
Das Historische Seminar der Universität Basel hat unter der
Leitung des Referenten 1 9 7 1 und 1 9 81 zwei derartige Wüstungsplätze
archäologisch untersucht. Es handelt sich dabei um die
Stationen ‚ Heidenhüttchen ‚ auf B e r g e t e n (Brächalp ob
Braunwald , Kanton Glarus) und S p i 1 p 1 ä t z auf der Charretalp
(Muotatal , Kanton Schwy z ) . Die beiden Fundstellen liegen in
der Luftlinie nur knapp fünf Kilometer auseinander , trotzdem sind
in wesentlichen Belangen völlig verschiedene Befunde ermittelt
worden. Hier die vergleichende Gegenüberstellung der wichtigsten
Befunde:
Höhenlage:
Zeitstellung:
Bauten:
Siedlungsform:
FUnde:
Tierlm?chen:
(Speisereste)
– 56 –
B e r g e t e n
1 700 m
Ende 1 2 . – Mitte 1 5 . J h .
Wohnhäuser und Arbeitshäuser
( ‚Sennhütten ‚ )
einzeln und in Reihe
Einraumhäuser mit of fener
Mehrzweckfeuerstelle
Lagerräume
Hauptsiedlung mit
Nebensiedlungen
Gerätschaften aus Eisen
und Knochen
4 5 % Rinder
4 5 % Schafe inkl. Z iegen
10 % sonstige Tiere
(inkl . Jagdwild)
s p i 1 p 1 ä t z
2000 m
c a . 1 000 – 14 . J h .
Wohnhäuser und Arbeitshäuser
( ‚ Sennhütten ‚ )
einzeln
E inraumhäuser mit offener
Mehrzweckfeuerstelle
Lagerräume
Pferchsysteme
Sperrmauer
weitläufige Hauptsiedlung
Gerätschaften aus
Eisen, Knochen und
Bergkristallen
60 % Schafe inkl. Z iegen
35 % Jagdwild ( vorwiegend
Gemse)
5 % sonstige Tiere
Diese Befunde werden im mittleren Teil des Referates vorgestellt
und erläutert. Abgesehen von der unterschiedlichen Zeitstellung
der Siedlungsplätze und der ungleichen Bebauung – auf
Bergeten fehlen die Pferche – fallen vor allem die verschiedenartige
Z usammensetzung des Haustierbestandes und der stark divergierende
Anteil am Jagdwild auf .
Im Schlußteil des Referates soll versucht werden , die archäologischen
Befunde von Bergeten und Spilplätz alpgeschichtlich
und kulturhistorisch zu deuten, wobei auch die spärlichen Schriftquellen
herangezogen werden.
Werner Meyer
Historisches Seminar der
Universität Basel
Hirschgässlein 2 1
CH-4051 Basel
Schweiz
– 57 –
MÄHRISCHE WOSTUNGEN
ALS QUELLE ZUM SPÄTMITTELALTERLICHEN DORFLEBEN
Vladimir Nekud a , Brno
1 . Die im Zuge der archäologischen Forschung gewonnenen
materiellen Quellen bieten ein Bild vom Hau s , seiner Konstruktion
und Ausstattung. Für die Rekonstruktion der Entwicklung
des dreiteiligen Hauses sind die Wüstungen Paffenschlag
und Hst􀗥nice von besonderer Bedeutung . In beiden Lokalitäten
hat sich bestätigt, daß das dreiteilige Wohnspeicherhaus
durch die Verbindung einer selbständig erbauten Kammer
mit dem einteil igen Haus und nachträglicher Schaffung eines
Hausflurs (als drittes Glied des Hausgrundrisses) entstanden i s t .
Wichtiger Bestandteil der Häuser waren d i e Heizvorrichtungen
(offene Feuerstelle, Backofen, Kombination einer offenen und geschlossenen
Heizvorrichtung) . Eine bedeutende Rolle spielten Bauschmiedeerzeugnisse
(Nägel , Hacken , Bänder, Schlingen, Riegel ,
Schlüssel , Schlösser und verschiedene Beschläge) , die man in den
Bauten bei der Verbindung hölzernerKonstruktionsteile sowie beim
Einsetzen von Türen und ihrer SicherUI1<J verwendete. Zu manchen
Häusern gehörten kleine Kell er oder längere unterirdische Gänge
(sogenannte ‚ Löcher ‚ oder Erdställe ) .
2 . Die Hof verbauung und die Struktur der Anwesen. Der Obergang
von der unregelmäßigen zur regelmäßigen Hofverbauung war
mit dem emphyteutischen Recht verbunden. Die Anwesen waren eintraktig
, hakenförmig , dreiseitig . Zu den Wirtschaftsobjekten gehörten
Ställ e , Schuppen, Kammer und Scheunen .
3. Das mittelalterliche Dorf war in erster Linie ein Zentrum
der landwirtschaftl ichen Erzeugung , deren Grundlage Felder, Wiesen
und Weiden bildeten. Die Produktivität der Landwirtschaft war
von technischen !1itteln (besonders von der Pflugtype) und damit
von der Art und Weise der Bodenbearbeitung abhängig . Ober den
Anbau einzelner Getreidearten geben neben archäologischen Quellen
auch Pollenanalysen Aufschluß; sie lassen den ursprünglichen
Landwirtschaftscharakter, die Landwirtschaftsprodukte und schließlich
auch die durch landwirtscha ftl iche Produktion verursachten
Änderungen der natürl i chen Umgebung erkennen .
4. Naterielle Belege über die Viehzucht. Hiezu zählen vor
allem Funde von Haustierknochen und Geräten ( S chafschere, Teile
von Pferdegespannen, Hufeisen, Schürhaken , Gabelzinken usw. ) .
5 . Weitere Funde der materiellen Kultur (aus Knochen und besonders
aus Ton – verschiedene Gefäßtypen) helfen das Leben im
spätmittelalterlichen Dorf zu illustrieren und zu ergänzen .
Vladimir Nekuda
t’loravske Muzeum
Nam􀗦sti 2 5 . unora 6
CS – 6 5 9 37 Brno
– 58 –
BÄUERLICHE SACHKULTUR DÄNEMARKS IM SPÄTMITTELALTER
Rikke Agnete Ols,en, Odder
Das spätmittelalterliche Dünemark war von kaum einer Million
11enschen bewohnt; Bauern stellten den Großteil der Bevölkerung
dar . Die Sachkultur jener Bauern ist a l lerdings schwer
definierbar , vor allem deshalb , weil sich das soziale System
aus vielen, oft nur wenig unterschiedlichen Schichten zusammensetzte
. Daraus ergab sich eine Stufenreihe verschiedenster ökonomischer
und materieller Voraussetzungen und Umstände, welche
nicht unbedingt mit der Standeszugehörigkeit zusammenhingen .
Arme Adelige lebten nicht selten in schlechteren Verhältnissen
a l s unfreie Bauern, und auch archäologisch läßt sich nicht immer
feststellen, ob etwa ergrabene Objekte Bauernhöfe oder Adelsansitze
waren. Daneben existierten noch große lokale Unterschiede ,
die einerseits von klimatischen und bodenabhängigen Bedingungen
bestimmt waren, und andererseits vom Charakter der Herrschaft
(König , Kirche oder Adelige) geprägt 1’/Urden .
I m Vortrag wird die angeführte Problematik behandelt sowie
auf die vorhandene Oberlieferung (archäologische Funde , bildliehe
Darstellungen) und deren Quellenwert eingegangen .
Rikke Agnete Olsen
Strevelshovedvej 2
Alrszl
DK-8 300 Odder
Dänemark
– 59 –
BÄUERLICHER ALLTAG H1 SPÄTMITTELALTERLICHEN UNGARN
Andras Kubinyi, Budapest
Im 1 3 . Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 1 4 . Jahrhunderts
ist in Ungarn aus verschiedenen freien und unfreien
E l ementen die rechtlich homogene Klasse der iobagiones entstanden
(die Ubersetzung ‚ Leibeigene‘ ist etwas irreführend). Alle , die
einem Grundherren untertan waren (und nicht zu den Bürgern der
königlichen Freistädte gehörten) , zählte man z u dieser Klasse .
Sie dienten den Grundherren mit Geld-, Natural- und Arbeitsrenten,
standen unter seiner Gerichtshoheit , besaßen aber das Recht der
Freizügigkeit . Sie mußten dem König pro ‚ P forte ‚ Steuern zahlen
(Torgeld, Portalsteuer) . Innerhalb der iobagiones gab es starke Abstufungen.
Zu ihnen gehörten nämlich außer den Bauern auch die
Bürger der grundherrliehen Städte und Märkte, die bedeutende Freiheiten
besaßen. Die Bauernschaft bestand rechtlich zum größten
Tei l , aber nicht durchwegs , aus iobagiones. Wenn wir einige privilegierte
Gruppen wie z . B . die ‚ Sekler ‚ übergehe n , müssen wir doch
die große Zahl der sogenannten ‚ Ein-Schol len-Adeligen‘ (nobiles unius
sessionis) erwähnen . Diese waren Bauern, die zwar ihre eigene
Schol l e selbst bearbeiteten, doch das volle Adelsrecht mit sämtlichen
Privilegien besaßen. Man schätzt ihre Z ahl am Ende des
Mittelalters auf 2 0 . 000 Familien, aber wahrscheinlich ist dies
eher zu niedrig . In meinem Vortrag werde ich mich mit den eigentlichen
Bauern, also mit den iobagiones ( jedoch ohne die Bürger der
grundherrliehen Städte und die dünne Oberschicht der grundherrliehen
Märkte) und ferner mit dem Bauernadel beschäftigen. In
der Lebensform bestand fast kein Unterschied zwischen dem untertänigen
Bauern und dem Ein-Schol len-Adeligen.
Die Quellenlage ist in gewisser Hinsicht sehr gut , i n anderer
dagegen äußerst schlecht. Es gibt nämlich nur ganz wenige
Testamente von Bauern, fast gar keine Inventare bäuerlicher
Güter , dagegen eine immens große Fülle von Rechtsakten, besonders
über Gewalttätigkeiten. Die Untersuchungen dieser oft mit
den 􀗧laffen ausgefochtenen Streitigkeiten zeigen den Bauern pass
i v , duldend , aber auch aktiv ( im letzteren Fall nehmen die
Bauern meist unter der Leitung ihrer Grundherren an den Gewalttaten
teil ) . Die Bauern konnten zu jeder Jahreszeit und bei jeder
Arbeit Schaden leiden; so geben uns ihre Klagen und die Berichte
über die nachfolgenden Untersuchungen ein sehr plastisches Bild
über das tägliche Leben im mittelalterlichen ungarischen Dorf.
Leider ist die Schadenssumme 􀗨eist global angegebe n , und es sind
nur sehr wenige Verzeichnisse erhalten, in denen z.B. die geraubten oder
zerstörten Objekte einzeln mit ihrem Wert angegeben sind.
Sehr bedeutendes Quellen􀗩aterial liefert die Archäologie.
Aus den Dorfgrabungen können wir nicht nur den Grundriß der
Dörfer und der Häuser, sondern auch deren Bauweise und viele
Gegenstände des bäuerlichen Lebens erkennen. Umfangreiches Fundgut
enthalten ferner die Friedhöf e ; nach einer Periode von sehr
wenigen Beigaben findet man in spätmittelalterlichen Friedh􀗪fen
nicht selten Bekleidungsstücke (Gürte l , Knöpfe , Schmuc k , Ringe,
– 60 –
Kopfschmuck usw . ) .
Es scheint bei der ungarischen Bauernschaft einen höheren
Prozentsatz älterer Leuce gegeben zu haben als beim Hochadel
und bei den Bürgern. (Beim Mittel- und Kleinadel war allerdings
der Anteil an älteren Leuten wieder hoch ) . Man kann nicht beweisen,
ob die Bauern mehrheitlich in Klein- oder in Großfamilien
gelebt haben. Ich kenne nur eine einzige mittelalterliche Quell e ,
i n der alle Einwohner eines Dorfes gennant werden: dort f inden
wir sowohl die Kleinfamilie als auch die Großfam i l i e , in welcher
drei Generationen zusam􀗫en wohnte n . Auch Knechte und Taglöhner
-letztere besonders in den Weinbaugegenden- gab es unter den
Dorfbewohnern.
Hinsichtlich der Häuser ist der in der Arpadenzeit weit verbreitete
Typ des kleinen, einräumigen Grubenhauses mit eingebautem
Herd sehr selten geworden . Die Häuser waren jetzt ebenerdig,
in einigen Gegenden waren sie – wenn auch nicht durchwegs –
mit Kellern versehen. Als Baumaterial diente entweder Holz (oft
wurden unter die untersten Balkenreihen auch Steine gelegt) , oder
die Häuser bestanden aus mit Pfosten befestigten und auf beiden
Seiten mit Lehm verputzten Erdwänden. Wenn der Bauer von seinem
Grundherren wegzog, nahm er gelegentlich auch sein Haus mit , besonders
bei hölzernen Bauten. Stein- oder Z iegelhäuser f indet man
sehr selten; meist war nur das Pfarrhau s , das Haus des Grundherrn
oder eventuell das eines Kleinadeligen aus Stein gebaut . In den
Märkten begann die Verbreitung der steinernen Gebäude erst am
Ende des Mittelalters . Die Häuser in der T iefebene waren meist
zwei- und dreiteil i g , in Transdanubien gab es auch schon vier- und
fünfteilige Häuser . Neben offenen Herden gab es schon Öfen und damit
rauchfreie Räume.
Die innere Einrichtung der Häuser bestand aus Betten, Tischen,
Stühlen und Truhen. Die Tische wurden mit Tischtüchern gedeckt.
Viele Angaben sind über das Bettzeug erhalten. Das Küchen- und
Tafelgeschirr wurde aus Keram i k , Hol z , eventuell auch Meta l l , gefertigt.
Bei reicheren Bauern gab es silberne Löffel und Becher .
Kleiderordnungen sind aus dem mittelalterlichen Ungarn nicht
erhalten. Viele Bauern kleideten sich in ausländische Tuche . Das
einheimische , billige ‚graue‘ Tuch kommt meist bei Knechten und
ärmeren Leuten vor. Pelzmantel und Pel zmütze erscheinen ebenfalls
häufig. Die reicheren Bauern besaßen oft Schmuck . Man findet
verzierte Knöpfe und Schnallen, die Gürtel waren häufig mit
11etallplatten (meist aus Kupfer, seltener auch aus Silber) besetzt;
besonders prachtvoll war der Kopfschmuck.
Nach einem kurzen Uberblick über die Agrartechnik erwähne
ich noch Jagd und Fisc􀗬fang. Die Knochenfunde beweisen, daß die
Bauern Wildbret gegessen haben. Tatsächlich verbot erst im Jahre
1 504 ein Gesetz den BaJern die Hochjagd. Ungarn war sehr reich
an Fischen; daher sind zur Fischerei viele Quellen erhalten. Die
bedeutenderen Fischfanggebiete gehörten den Grundherren , ebenso
waren die kostspieligen Fischfanggeräte ( z . B . die großen Fischernetze)
in deren Besitz.
Die Bauern waren bewaffnet, vor allem mit dem zweischneidigen
Dolch, aber auch mit Schwert , Pfeil und Bogen usw. Die Feuerwaffen
wurden erst nach dem Bauernkrieg von 1 5 1 4 verboten.
– 61 –
Die materielle Lage der Bauernschaft verbesserte sich im
1 4 . Jahrhundert. Im 1 5 . Jahrhundert bestanden schon große
Unterschiede zwischen reichen und armen Bauern. Die Zahl der
bäuerlichen Hufen verringerte sich in diesem Jahrhundert um
fast ein Dritte l , und eine Verschlechterung der Lage des Bauern
setzte e i n .
Andras Kubinyi
ELTE Regeszeti Tanszek
Pesti Barnabas u . l .
H- 1 052 Budapest
Ung·arn
– 62 –
L ‚ APPORT DE L’ICONOGRAPHIE DES CALENDRIERS
POUR L ‚ ETUDE DE LA VIE RURALE.EN FRANCE ET EN ITALIE ,
AUX XliE ET X I I I E SIECLES
(EXEMPLE: LA TAILLE DE LA VIGNE)
Perrine Mane, Paris
Quel est le credit scientifique qui peut etre accorde aux
images des calendriers sculptes , en mosalqu e , sur fresque ou sur
vitrail, pour l ‚ 􀗭tude de la vie agricole en France et en Ita l i e ,
aux X I I e e t xrrre siecles? Peuvent-elles etre considerees comme
une source documentaire, notamment pour la conaissance des
techniques et de l ‚ outillage agricoles du Hoyen Age? La confrontation
entre les calendriers franyais et italiens elargit le
champ des investigations , mais surtout peut apporter la preuve
que les cycles des travaux des mois ne sont pas des poncifs
regles une fois pour toute s , si des variations significatives
sont reperables en nombre suffisant, en depit des relations
etroites entre les Centres de fabrique fran􀗮ais et italiens.
Differents facteurs limitent la valeur documentaire de ce
repertoire iconographique : le materiau parfois maladroitement
maitri s e , la superficie souvent reduite des scenes, la survivance
de modeles greco-romains ou byzantins, mais aussi les emprunts
d ‚ atelier a atelier et les conventions stylistiques , sans compter
les mutilations dues a l ‚ action du temps ou aux interventions
in tempestives des hommes .
· S i l e s calendriers fournissent quelques elements d ‚ information
sur l ‚ espace domestique, l ‚ al imentation et les vetements des
paysans , les renseignements sont beaucoup plus abondants sur les
techniques d ‚ acguisition, le portage, les moyens de traction,
mais surtout sur les domaines-cles de l ‚ economie agricole medieva l e :
la cerealiculture, la viticulture et l ‚ elevage . E n f i n la comparaison
des scenes entre les corpus franyais et italien fait
apparaitre des divergences notables: decalage chronologique,
habitudes culturales differentes, exclusivite de certaines taches
en France ou en Italie.
S i , en raison du dclai entre une invention technologiqu􀗯 et
sa transcription artistique, les calendriers montrent une agriculture
traditionelle dont les techniques de pointe sont absentes ,
l ‚ apport documentaire sur l ‚ outillage, notamment pour tout ce qui
releve de l’outillage en bois ou en vannerie , matieres pratiquement
disparues des fouilles archeologiques dans nos regions, est
particulierement precieux. O r , selon les scene s , ce n ‚ es t pas
seulement l ‚ utilisation de l ‚ instrument qui est indiquee , mais le
geste de la main, la position du corps e t , lorsqu ‚ on rapproehe
les images des differents calendriers, les gestes s ‚ enchainent
peur donner une vue cinetique des travaux des mois .
C ‚ est cette gestuelle qui apparait dans la taille de la vigne
dont 1‘ importance au l·loyen Age est confirmee par la frequence du
th􀗰me dans les calendriers. En France comme en Ita l i e , deux types
de serpes, avec ou sans dos tra1􀗱rant et a croc unique, sont
– 63 –
utilises selon di fferentes technicrue s , dans des zones d ‚ ex –
tension aux reseaux complexes.

Les calendriers ne sont donc pas de stereotypes figes ,
mais constituent un repertoire d ‚ images qui meritent d ‚ etre
prises en consideratio n , a condition d ‚ etre r i goureusement
verifiees par les autres SOurces de documentation.
Perrine Mane
12, rue de l ‚ Hotel Colbert
F-75005 Paris
France
– 64 –
LA QUALITE OE LA VIE EN MILIEU RURAL : EXEMPLES BOURGUIGNONS
Fran9oise Piponnier, Paris
L ‚ exploration archeologique poursuivie sur le site d ‚ un
petit village de la eote viticole de 1 9 6 5 a 1979 ( 1 ) et les
recherehes e ffectuees dans les fonds d ‚ arehives bourguignons ,
exceptionellement riehes pour les deux derniers siecles du Moyen
Age, forment la base documentaire de cette etude. La prudence
s ‚ impose lorsqu ‚ on veut synthetiser les donnees mat􀗺rielles
procurees par la fouille: structures, objets mobiliers , vestiges
faunistiques et floristiques et les donnees ecrites livrees
par les documents d ‚ archives . Graee a eet ensemble de temoignages
complementaires les uns des autres, il est possible cependant de
se faire une idee assez prec i s e , sur des bases eoncrete s , du mode
de vie des habitants des villages .
C ‚ est probablement sur l ‚ habitation paysanne que l ‚ archeologie
a livre les informations les plus nouvelles . Les autres
elements batis du domaine villageois: eglise et maisons seigneuriales
, construits ou repares avee l ‚ intervention de professionnels
du batiment , sont renseignes par les textes ( comptabilites ,
aveux et denombrements, actes notaries ) . Sur les maisons paysannes,
les mentions sommaires des inventaires apres deces ou , plus
exceptionellement, des terriers, n ‚ informent guere que sur les
materiaux de construction, le nombre d ‚ etages ou l ‚ affectation
de tel ou tel loeal .
Les fouilles effectuees a Draey ont livre sur tous ees
aspects des informations eoncretes , coneernant l ‚ ensemble de
cet habitat: materiaux de construetion (murs en pierre lies
de terre et toitures en dalles caleaires ) , elevation minimale
des mur s , presence d ‚ etages . Elles ont aussi proeure des renseignements
sur certains aspeets entierement negliges par les
texte s : surface des batiments , d imensions des pieees et surtout
sur leurs amenagements internes: sol s , seuil s , fenetres (ou
areheres? ) , corbeaux ou trous de boulins destines a supporter
les poutres des sols d ‚ etage, niches menagees dans l ‚ epaisseur
des mur s , foyers ou eheminee.
L ‚ organisation des logements , souvent groupes sous un meme
toi t , suggere le fractionnement des maisons familiales en vue
d ‚ assurer a ehaque famille conjugale un logement independant.
Le plan et la restitution du village de oraey mettent en evidence
des groupes de maisons, qui s ‚ organisent autour d ‚ une cour ou
d ‚ un espace de eirculation, lieux de contacts communautaires,
de travail ou de simple sociabil i t e .
Des jardins amenages entre les maisons o u a leurs abords
immediats eonstituent la frange la plus intensivement eultivee
de l ‚ espace agrieo l e . Dans les maisons incendiees de Draey
ont ete retrouves a la fois les outils et les vegetaux carbonises
ternoins de l ‚ activite productrice de ses habitants. Mais sur
les conditions de ee trava i l , sur sa productivite, sur le
revenu qu ‚ il pouvait proeurer a la famille paysanne, l ‚ areheo-
65 –
logie ne fournit 􀌉ue des temoignages indirec t s , relatifs au
niveau de consommation qu ‚ il autorise.
Quant aux a l iments consommes , les seules informations
sures sont celles que fournissent les fragments d ‚ ossements
animaux trouves sur les sols des batiments ou des cours. Dans
la mesure ou ces produits n ‚ etaient pas destines au marche , les
vegetaux 􀗲onises suggerent une consommation diversifiee de
c􀗳reales, legumineuses, fruits et huile de noix . Les foyers
amenages a meme le sol – il y a une seule cheminee sur le site –
les recipients de cuisson, en grande majorite des pots de terre ,
evo􀗴uent plutot des cuissons lentes , des mets bouil l i s ou braise s .
Attestee archeologiquement , la batterie d e cuisine metallique
est encore mieux representee dans les inventaires apres deces .
Les d i fferences qui s ‚ observent dans ce domaine constituent un
bon indice des hiera rchies sociales villageoise s , tout comme la
composition de la vaiselle destinee a la consommation alimentaire,
ecuelles, pots , tranchoirs de boi s , de terre ou d ‚ etain,
exceptionellement de verre .
Les vestiges archeologiques des meubles proprement dits
se reduisent a quelques cles , ferrures e t elements de serrure;
dans les textes , on trouve exclusivement des coffre s , contenant
tous les biens farniliaux. Les inventaires permettent de saisir
aussi les e l ements hierarchises du confort a la maison. Les
plus fortunes , seu l s , disposent de tables sur treteaux, de chaises
et de bancs (petits Seigneurs , eure s , riches laboureurs ) ;
la classe moyenne , la plus nombreuse , s ‚ assied sur des tabourets
et mange sur des petits buffe t s ; chez les pauvres , i l n ‚ y a
ni sieges ni tabl es . La qualite du lit se traduit dans la nature
du rembourrage des matel a s , des couvertures , l ‚ abondance des
drap s .
Les principales matieres premieres d u ve􀗵nts , tissus ,
cuirs et peau x , n ‚ ont pas ete conserve s dans les sols de Dracy.
Nous sommes donc pres􀗶ue exclusivement tributaires pour les
connaitre, des inventaires apres dece s . Inventaires de villageoi
s , mais aussi inventaires de marchands chez qui sont repertories
des accessoires generalement negliges dans l ‚ inventaire
des biens d ‚ un particulier: bourses, aiguillette s , ceintures a
decors et boucles metalli􀗷ues, petits bijoux, seuls mais
precieux ternoins archeologiques de la maniere dont les paysans
imitaient les parures des classes plus favorisees chaque fois
qu ‚ il s en avaient les moyens .
Deserte des les premieres annees du xve siecle, le village
de Dracy temoigne des malheurs qui frapperent les communautes
rurales au XIVe siecle : les epidemies qui decimerent les hommes ,
les guerres avec leur cortege de pillages et d ‚ incendi e . Il
est raisonnablc de penser cependant oue les survivants n ‚ abandonnerent
ce village aux maisans relativement vastes et bien
construites oue pour des lieux d ‚ habitation au moins e􀗸uivalents
ou i l s se transporterent avec tous les biens meubles qu ‚ il s
avaient pu dissimuler o u soustraire aux pillards . L e s inventaires
nous confirment 􀌉u ‚ a cette epo􀗹ue les villages comptaient
certes , des pauvres , des mendiants presque totalement demuni s ,
mais oue leurs habitants disposaient generalement d ‚ une quantite
d ‚ objets diver s i f i e s , variable en nombre et en qualite selon
– 66 –
les niveaux de fortune ou l ‚ appartenance sociale (pretres,
petits seigneur s ) , mais moins uniformement miserable que ne le
laisseraient attendre les mentions des registres fiscaux , des
chroniqueurs et autres gens de plume, issus d ‚ un monde urbain
qui etait et se voulait distincts de la rusticite villageoise.
Franyoise P iponnier
tcole des Hautes Etudes
en Seiences Sociales
54 , Boulevard Raspail
F-75270 Paris Cedex 06
Frankreich
(1) Village deserte de Dracy, commune de Baugigny (Cote d ‚ Or ) .
Fouilles dirigees par Jean-Marie Pesez , professeur a l ‚ Ecole
des Hautes E tudes en Seiences Sociales, Paris et Andrzej
Nadolski, professeur a ! ‚ Institut d ‚ H istoire de la Culture
Materiel l e , Lodz , Pologne.
– 67 –
BÄUERLICHE GERÄTE DES SPÄTMITTELALTERS
Helmut Sperber , München
Erst relativ spät, fast schon zu spät, hat sich die deutsche
Volkskunde mit der bäuerlichen Sachkultur im a l lgemeinen und damit
auch mit der l ändlichen gerätekundliehen Sachkultur des Spätmittelalters
im besonderen befaßt, s tanden doch auf diesem wichtigen
Gebiet der volkskundlichen Forschung, wenn überhaupt, vorwiegend
die in den Heimatmuseen erhalten gebliebenen Geräte des vornehml
ich vorindustriellen 1 9 . Jahrhunderts und von diesen wiederum
nur die ‚ schönen Sachen ‚ (so auch ein 0sterreichischer Volkskunsttitel
! ) , also die bemalten und beschnitzten Objekte der
Volkskunst , fast im a lleinigen Mittelpunkt des volkskulturellen
Interesses .
Als hervorragende Fundgrube zur Erforschung des alten bäuerlichen
Gerätes bieten sich dem Geräteforscher besonders die aus
dieser Zeit nur spärlich vorhandenen I n v e n t a r e (Hinterlassenschaftsinventare
, Todfallbücher, Ubergabeprotokol l e u . ä . )
und die überkommenen B i 1 d e r (Handschriften, Kalenderbilder,
Gemälde u . a . ) als Quellen an. Während uns die Inventare Auskunft
geben können über A r t , M a t e r i a 1 und Z a h 1 der
Geräte, über W e r t und A u f b e w a h r u n g s o r t
eines Gerätes , über Geräte n a m e n und über A b h ä n g i gk
e i t der Geräte untereinande r , so ist nur das B il d in der Lage,
etwas über F o r m und G e s t a 1 t, über H a n d h a b u n g
und V e r w e n d u n g , über A r b e i t s v o r g a n g und
arbeitende P e r s o n (geschlechtsspez i fische Arbeit) auszusagen,
wenn auch auf eine begleitende Quellenkritik (Miß- und
Unverständnis des Künstler s , mangelnde lokale Zuweisung, idealisierende
Darstellung) grundsätzlich nicht verzichtet werden kann.
Beschreibungen von Geräten und von Arbeitsvorgängen aus der genannten
Zeit fehlen uns nämlich fast gänzlich.
Aus der Vielzahl der bäuerlichen Geräte sollen hier einige
aus der Sachgruppe der Bodenbearbeitung (Pflüge, Eggen ) , der
Ernte (Sicheln, Sensen) und des landwirtschaftlichen Transportwesens
(Leiterwagen , Anspannvorrichtung) herausgegriffen und im
Hinblick auf Formkontinuität und Formgeographie untersucht werden .
An Hand einiger Pfluggeräte soll darüber hinaus aufgezeigt werden,
daß die Rückpro j i z ierung von Geräteformen des 1 9 . Jahrhunderts
auf mittelalterl ichen Formen wissenschaftlich legitim und sachlich
notwendig ist . So ist beispielsweise die auf dem Umschlag
der Einladung zu diesem Kongreß abgebildete Doppelkufenqueregge –
so der exakte wissenschaftliche Name – von 1 4 7 5 das genaue Abbild
der noch anfangs des 20 . Jahrhunderts in Bayerisch-Schwaben
in Gebrauch gewesenen Rüttelegge , die die ausgesäten Samenkörner
in den Boden neigr ‚ ottlat hat . Auf das der regionalen Zuschreibung
(süddeutsch) folgende Fragezeichen könnte deshalb in diesem
Fall getrost verzichtet werden !
Helmut Sperber
Vinzenz-Schüpfer-Straße 2 1
D-8000 München 7 1
– 68 –
RURAL FOOD IN LATE 􀗡1EDIEVAL ITALY
Massiroo Hontanar i , Bologna
The paper intends to illustrate some characters of peasant
diet in late medieval Italy, especially in the northern and
central r e gions (particularly the plain of the Po and the Tuscan
area) . Various sources are used: documentary, legislative,
narrative , treatising and literary ones . The topic of food is
discussed in close connection with the ecologic system and the
social-economic relations.
It i s certain that rural food above a l l consists of bread.
This is attested by sources of every kind. ‚ Bread‘ is no longer
a metaphorical expression to indicate ‚ food‘ as a who l e , as it
is sornetimes in early medieval sources, but it i s real bread – or,
we should rathe􀗢 say, cereals – differently prepared .
We are not surprised to see, that for several centuries ,
since the eleventh and tenth century, rural food had become more
and more based on cerea l s , as economic patterns had become more
and more concentrated on a griculture, leaving in marginal areas
different kinds of sylvo-pastoral production (breeding, hunting,
fishing) , which had been predominant in the early l1iddle A ge s ,
influencing the peasant die t . I n the long run it had become more
monotonaus and less varied . As a consequence of population growth,
the peasant diet had become more and more depending on cereals .
Since then T’educel’e tel“:ram ad panem, the cultivati’on of new soil to
get bread from , had been the chief imperative.
What kind of bread did rural people eat? From what kinds of
cereals was it made? Questions like these open an interesting
comparison between town and country , between the diet of the
urban classes (even popular ones) based on wheat and the peasant
diet often based on lower kinds of cereals (with considerable
differences from one region to another) , on l e gumes and in mountain·
districts also on chestnuts . The latter products were used for
making bread, but certainly also (or rather) for making purees
and soups, for which they were better suited.
The comparison between popular diet in town and country
introduces some remarkable considerations on the relations be
􀗣 production, market and diet . These relations are indeed
h i ghly complicated and differentiated, as url.an r:op.!lar classes were
more protected by the supply-policy of strenger towns , but at
the same t ime they were more exposed to risks , because of their
strict dependence on the market, without a direct connection
with the agricultural production .
A quantitative estimation of cercal consumption is very
difficult: very few data are to be found in written sources and
they usually concern urban l i f e . However , 11e may suppose
levels of 250/300 kilos yearly pl“O capite for adult males.
Besides cereals and l e gumes , vegetables were the basic elemen
of peasant diet : cabbages and roots ( garlic , onion, cabba ge ,
turnip, etc . ) , representing an old tradition, to be lasting for
– 69 –
a long time. They were immediately identified as ‚ popular ‚ food
in centrast to ‚ luxury ‚ . It was a stereotype image, but very close
to actual i ty . On the other hand, fruit consumption does not seem
to have been widespread on popular level . An important problern
is that of meat consumption. For the t1iddle Ages a progressive
‚ simplification‘ of the diet of the lower classes can be observed .
Little by little meat consumption changed from a ‚ popular ‚ habit
to a privilege. Woodlands and graz ing grounds – traditional places
of common pasture (pig s , sheep) and hunting – got fewer and/or
became closed preserve s . This process, under progress since the
tenth and eleventh century, reached its height between the late
Hiddle Ages and the beginning of the Modern Age.
Because of these wide modifications in social and economic
relations even the ‚ regression‘ of land after the crisis of the
fourteenth century did not alter the basic trend. The reconversion
of cultivated soil into woods and waste land did not bring forth
a renewed large presence of meat in peasant diet, because of the
persistent juridical and economic compulsion. The shrinking of old
sylvo-pastoral activities was hastened by labour conditions provided
for by new agra􀗟ian contracts (particularly 􀀯etayage) , that
confined the peasants to individual f arms : insignificant domestic
breeding tended to substitute wild breeding in woods and common
lands.
Meanwhile new systems of meadow cultivation had been experimented
with, and cattle breeding had increased, particularly
in well-watered plains near the river Po . The peasants did not
benefit from this augmented meat production,but the urban classes.
Exceptions o f this general trend are not missing : especially
in marginal areas – lower plains and higher mountains , geographically
and economically on the borders – peasant economy
and diet were still bound to old patterns: sylvo-pastoral exploitation
of land, the remarkable place of meat in daily diet,
besides cereals . These ‚ exceptions ‚ are sometimes o f great im-
portance , especially in a country like Italy, which is very
differentiated geographically (orography , hydrography, soi l ,
c l imate) , economically ( social development , production and property
relations) and .politically. Nevertheless, the ‚ vegetabl e ‚
character o f peasant diet seems to have been predominant.
Massimo Hontanari
Istituto di storia medioevale e moderna
Universita degli Studi di Bologna
Via Centocento 1 8
I – 40 1 2 6 Bologna
Italien
– 70 –
BAUER UND SCHENKE IM POLEN DES 1 3 . B I S 1 6 . JAHRHUNDERTS
Andrzej Klonder, Warszawa
Die Dorfschenken im spätmittelalterlichen Polen bildeten
ein dichtes Netz . Nur wenige Dörfer verfügten über keine derartige
Institution. Ähnlich wie ihre Vorgängerin – die frühmittelalterliche
Taverne – erfüllte die Schenke in einem nach
deutschem Recht angelegten Dorf sehr unterschiedliche Funktionen,
die weit über das bis heute in unserem Bewußtsein bestehende
Stereotyp einer Schenke hinausgehen , in der man sich nur betrinken
und amüsieren konnte . Die meisten Schenken bedienten vor allem
die Einwohner des gegebenen Dorfes und der nächsten Umgebung.
Eben solche Schenken , die das Zentrum des wirtschaftlichen und
gesellschaftl ichen Lebens der gegebenen Siedlung ausmachten,
bilden den Gegenstand meines Interesses.
So war die polnische Schenke ein Z entrum der handwerklichen
Produktion. Hier befanden sich Fleischbänke und Schusterwerkstätten.
Hier wurde Brot gebacken und verkauf t . Viele Schenkwirte
beschäftigten sich mit dem Bierbrauen. Im 1 5 . Jahrhundert wetteiferten
sie in diesem Bereich hauptsächlich mit den Städten , die
bemüht waren, die von den Stadtbürgern hergestellten Getränke auf
dem Lande abzusetzen. Die Schenke war auch eine Stätte des Ausschanks
von Alkohol , vor allem des aus Weizen oder Gerste gebrauten
Bieres . Mit Hinsicht auf den hohen Preis war die Konsumtion von
Wein und Schnaps sehr gering. Erst in den weiteren Jahrhunderten
( 1 7 . – 1 8 . Jahrhundert) wurden die letzteren allmählich zu den hauptsächlichen
Getränken , die in den polnischen Schenken angeboten
wurden. Die Schenke spielte auch eine wichtige Rolle in dem gesellschaftlichen
Leben des Dorfes . Hier tagte die Bank, hier
fanden manchmal im 1 4 . Jahrhundert sogar Sitzungen der geistl ichen
Gerichte statt. Gleichzeitig war die Schenke eine Stätte geselliger
Treffen, hier gab es Tanzvergnügen bei Musik, Saufgelage
und Prügeleien.
Einen besonderen Platz in der Dorfgemeinschaf t nahm die
Gruppe der Schenkwirte ein. In der Regel gehörten sie neben dem
Pfarrer, dem Schultheiß und dem Müller zu der Dorfelite. Es
waren in der Regel reiche Bauern, die die Schenke samt einem
Garten oder einer größeren Wirtschaft vom Schultheiß pachteten .
Im 1 5 . Jahrhundert trat an die Stelle des Schultheißes – vorläufig
noch ohne negative Folgen für die wirtschaftliche Rol l e der
Schenke und den Wohlstand ihres Pächters – der adelige Besitzer
des Dorfes . Ein Beweis des beachtlichen Ansehens der Schenkwirte
ist u . a . ihr häufiges Auftreten unter den Zeugen zahlreicher
Verträge, Transaktionen u. dgl .
·
Entscheidende Veränderungen in der Rol l e der Schenke brachte
das 1 6 . Jahrhundert mit sich. Allmählich, unterschiedlich schnell
in den einzelnen Regionen des Landes , verwandelte sich die Schenke
von einem Z entrum des wirtschaftlichen Lebens des Dorfes ausschließlich
in eine Ausschankstelle und eine Stätte nachbarlicher
Treffen und Vergnügungen . S i e hörte a u f , ein Z entrum der Produk-
7 1 –
tion z u sein, und ihre wichtigste Funktion – das Bierbrauen –
übernahm der Adel .
Andrzej Klonder
Instytut Historii Kultury Materialnej PAN
u l . Swierczewskiego 1 0 5
PL 00- 1 40 Warszawa
polen
– 7 2 –
INTERNATIONALE AKTIVITÄTEN
INTERNATIONAL ACT IVITIES
ACTIVITES INTERNATIONALES
ERSTES INTERNATIONALES ROUND-TABLE-GESPRÄCH
FIRST INTERNATIONAL ROUND-TABLE D I SCUSSION
PREMIERE DISCUSSION INTERNATIONALE ROUND-TABLE
des I of the I de 1 ‚
INSTITUT (S) FUR MITTELALTERLICHE REALIENKUNDE
ÖSTERREICHS
Das Institut fü􀗓 mittelalterliche Realienkunde Österreichs veranstaltete
am 2 0 . September 1 98 2 ein ‚ Erstes I nternationales
Round-Table-Gespräch ‚ , welches dem Thema ‚ Die Erforschung von
Alltag und Sachkultur des Mittelalters. Methode – Z iel – Verwirklichung
‚ gewidmet war. 28 Fachgelehrte aus neun europäischen
Ländern nahmen an diesem Gedankenaustausch teil . Die Ergebnisse
werden in den ‚Veröffentlichungen des Instituts für mittelalterliche
Realienkunde Österreichs ‚ erscheinen. Drei Beiträge, die
als Diskussionsgrundlage dienten, sollen in diesem Rahmen vorgestellt
werde n . Sie sind als Beispiel dafür anzusehen, in
welchem Rahmen, mit welchen Methoden und Z ielsetzungen die Erforschung
der materiellen Kultur des Mittelalters international
verstanden und betrieben wird . Die drei Beiträge sollen als Beginn
einer Diskussion aufgefaßt werden, der sich ‚ Medium Aevum
Quotidianum – Newsl etter ‚ auch in den folgenden Nummern widmen
wird.
The ‚ Institut für mittelalterliche Realienkunde Österreichs ‚
organized its first ‚ International Round-Table Discussion‘
( Research into daily life and material culture of the Middle Ages .
Methods – Aims – Realization) on September 20th, 1 98 2 . 28
specialists from nine European countries took part in this exchange
of idea s . Its results will be published in the ‚ Veröffentl
ichungen des Instituts für mittelalterliche Realienkunde
Österreichs ‚ . Three contributions which served as a basis for
the discussion are printed below . They can be seen as a sample
of the methods and aims of the international research into the
material culture of the Middle Age s . They are a l so the first
stage of a discussion which will be carried on in the next issues
of ‚ Medium Aevum Quotidianum – Newsletter ‚ .
‚ L ‚ Institut für mittelalterliche Realienkunde Österreichs‘ a
organise le 20 septerobre 1 9 8 2 la premiere ‚ discussion internationale
Round-Tab le ‚ , dont le theme etait ‚ la recherche du
quotidien et de la culture materielle medieva l e . Methode-hutrealisation
‚ . 28 specialistes, venant de 9 pays Europeens ont
pris part a cet echange d ‚ idees . Les resultats paraitront dans
les ‚ Veröffentl ichungen des Instituts für mittelalterliche Rea-
73 –
l ienkunde Österreichs ‚ . Trois exposes, qui ont servi de base de
discussion doivent etre presentes dans ce cadre. Ils sont a
traiter comme des exemples montrant dans quel cadre, avec quelles
methodes et buts, la recherche de la culture materielle
medievale doit etre compris et traitee internationalement .
Les trois exposes doivent etre conyu comme point de depart
d • une discussion a laquelle se consacreront les • Hedium Aevum
Quotidianum – Newsletters ‚ da􀂧 les prochaines numero s .
– 74 –
LES SOURCES DE L ‚ H I STOIRE DE LA CULTURE MATERIELLE
A LA LUMIERE DES RECHERCHES RECENTES
Franyoise Piponnier , Paris
Sans contestation possible, c ‚ es t le developpement de la
recherche archeologique sur les sites d ‚ habitats qui a fait
accomplir un bond en avant a la connaissance de la culture
materielle medievale depuis le milieu du siecle, et i l semble
bien que ses progres , par contrecoup, aient conduit les historiens
a tenter de repondre a sa problematique au moyen d ‚ autres
types de sources.
S i , selon la definition qu ‚ en a donne J . M . Pesez (article
sur ‚ histoire de la culture materiel l e ‚ dans La nouveZLe hiatoire ,
sous la direction de J . Le Gof f , Paris 1 9 79 ) , le champ de la
culture materielle est, dans le doma ine infrastructurel , celui
de la relation de l ‚ homme aux obj ets , l ‚ archeologie, qui met
au jour des objets replaces dans un contexte preci s , fournit
une masse d ‚ informations qu ‚ aucun autre type de sources n ‚ est
susceptible d ‚ apporter. E l l e permet d ‚ etudier l ‚ objet ‚ en direct‘
et pas seulement ses denominations ou ses representations. L ‚ ob j e t
p r i s a u sens le plus large du terme , etant l ‚ homme lui-meme dans
la realite de son corps , mais aussi l ‚ ob j e t immobilier: maison,
espace non construit, champs . . . ou l ‚ ob j et mobilier : outil ,
ustensile, parure , arme, monna i e , etc .
Lorsque les conditions archeologiques l e permettent, le
groupe humain peut etre mis en evidence; 1 ‚ etude des cimetieres
debouche parfois sur la demographi e ; elle peut en tout cas ,
definir l ‚ etat sanitaire d ‚ une population par sa stature, les
traces de maladies ou de carences. L ‚ etude de l ‚ habitat, avec
ses materiaux et techni􀗔ues de construction, ses dimensions et
amenagements internes , les modes d ‚ utilisation de l ‚ espace tant
interieur qu’cxtericur, est le domaine ou l ‚ apport de l ‚ archeologie
a ete immediatement le plus positif, sur les sites de
villes en Europe Orienta l e , ou des quartiers entiers on pu etre
explores; sur des sites de villages en Europe occidenta l e , ou
les vestig􀗕s archeologiques contredisent deux c liches qui avaient
cours naguere , celui d ‚ une part de la miserable habitation du
paysan medieva l , celui d ‚ autres part de traditions immuables
dans le domaine de l a construction rural e .
Les objets fabrique s , les matieres premieres, mais aussi
les produ< ts de l ‚ agriculture ou de la cueillette et meme les
SOUS produits tels qu ‚ ossementS animaux , residUS de fonte, rebutS
de fabrication, exigent de longues etudes pour livrer toutes les
informations dont ils sont porteurs . Les moyen necessaires en personne!
et en temps sont sans commune mesure avec ce qu ‚ exige le
fouille archeologique proprement dite . Pratiquement seuls les
Instituts d ‚ histoire de la culture materielle en Europe de l ‚ Est
sont correctement pourvus en specialistes, en techniciens et en
laborato ires . C ‚ es t , en France , mais aussi dans les pays voisins ,
l ‚ un des gaulots d ‚ etranglement de la recherche archeologique
– 7 5 –
et l ‚ une des raisons qui expliquent la lenteur des publications .
Les perspectives qu ‚ ouvrent les rares etudes publiees de maniere
exhaustives d ‚ ensembles mobiliers sont cependant si riches – par
exemple la recente publication de G. Demians d ‚ Archimbaud relative
au village de Rougiers – que l ‚ on ne peut nier l ‚ urgence du
developpement de ce champ d ‚ etude .
Pour fructueuse qu ‚ el l e soit, l ‚ archeologie a cependant ses
limites . C ‚ est un truisme de dire qu ‚ elle ne peut retrouver que
ce qui est conserve; o r , bien des objets du passe n ‚ ont laisse
aucune trace dans le sol , meme ‚ en nega tif ‚ . Les sols acides
detruisent les ossement s ; bois et textiles ne sont fossilises
que dans des conditions pedologiques exceptionelles . La richesse
des trouva illes faites en terrain humide ou immerge – les villes
slaves ou, en France, le site de Colletieres dans le lac Paladru –
permet de mesurer l ‚ ampleur de ce qui, ailleurs, fait defaut:
presque tout ce qui concerne le cesturne et le mobilier meublant,
une masse d ‚ ustensi l e , d ‚ instruments et meme d ‚ outi l s .
Entreprises longues et couteuses , les recherches archeologiques
ne peuvent etre multipliees a l ‚ infini: le nombre des
sites propices est limite, les moyen en personnel et financiers
plus encore. Alors se pose le problerne de l ‚ echantillon archeologique:
dans quelle mesure un quartier est-il representa tif
de l ‚ ensemble d ‚ une ville, ou un village du monde paysan d ‚ une
region. Les documents , pour les periodes ou ils existent,
devraient permettre d ‚ eviter les generalisation trop h§tives .
Les textes apportent aussi, soit en ordre disperse, soit de
maniere serielle, rour les periodes les moins eloignees dans le
temp s , des informations que l ‚ archeologie ne saurait fournir
que tres exceptionellement , voire jamais . Il lui est presque
impossible en effet, de quantifier les phenomenes majeurs tels
que le nombre des hommes , la quantite et la valeur des biens
dont ceux-ci disposent, les niveaux de production et de consommation.
Interroges de maniere adequate, les textes peuvent combler
partiellement ces manques pour les derniers siecles du Moyen
Age; registres fiscaux, comptabilites , documents notaries , inventaires
mobiliers ne sauraient en aucun cas etre negliges .
L ‚ etude systematique et critique des objets figures , quelle
que soit la technique employee, sculpture, peinture, miniature ,
est , elle auss i , porteuse d ‚ informations complementaires de
celles que l ivrent l ‚ archeologie ou les textes . Mobilier et
costume, par exemp l e , y apparaissent avec une particuliere clarte .
La relation de l ‚ homme a l ‚ objet y surgit de maniere directe,
avec toute sa gestuell e . Le risque, vis a vis du document iconographique,
est de l ‚ utiliser hors de son contexte , a titre
d ‚ illustration. Il faut maintenant l ‚ etudier comme un document
autonome et systematiquement soumis a une analyse serree ( c f par
exempl e P . Mane, la vie agricole en France aux XIIe-XIIIe
siecles a travers l ‚ iconographie des calendriers , these de 3 e cyc l e ,
Paris 1 9 80 ) .
Ces trois types de sources, parmi lesquelles doit puiser
l ‚ historien de la culture materielle, ne sont pas faciles a
rapproeher et synthetiser. Leurs champs de colncidence, leurs
– 7 6 –
recoupements, doivent etre aberdes avec prudence . Une diff iculte
supplementaire du processus tient aussi au fait qu ‚ il est pratiquement
impossible a une seule personne de dominer toutes
les methodes d ‚ analyse. I l ne faut pas se masquer non plus,
les difficultes qui peuvent surgir au stade de la mise en commun
des resulta t s , pour treuver un langage commun qui exprime les
acquis de chacun sans en biaiser la portee. La validite des
conclusions depend de la qualite du dialogue entre specialistes .
La rigidite des institutions , le poids des traditions individualistes
, sur lesquels achoppent souvent les recherches interdiscipl
inaires et collectives sont autant d ‚ obstacles qu ‚ il
faut alors a f f ronter et vaincre.
Fran􀗖oise Piponnier
Ecole des Hautes Etudes
en Se iences Sociales
5 4 , Boulevard Raspail
F-75270 Paris Cedex 06
Frankreich
– 77 –
GESCHICHTE DER MATERIELLEN KULTUR
THEORIE UND PRAXIS DER FORSCHUNGEN
Andrzej Klonder, Warschau
Das in Warschau im Jahre 1 9 53 entstandene Institut für Geschichte
der Materiellen Kultur ist in Polen das Hauptzentrum
der bereits vor dem zweiten Weltkrieg angebahnten Diskussion
über den Begriff der Geschichte der materiellen Kultur ( im
weiteren: GmK ) . In den vergangenen dreißig Jahren beteiligten
sich an dieser Diskussion sowohl die Mitarbeiter des Instituts ,
wie auch Forscher außerhalb dieses Zentrums . Die einen sahen den
Hauptgegenstand der Forschungen dieser Disziplin in Fragen der
ProdUktion, andere wiederum in der Konsumtion materieller Güter .
In den aufgenommenen Arbeiten wurde die Problematik meist sehr
breit aufgefaßt, was sich im Bereich der GmK in der dreiteiligen
Formel ausdrückte: Produktion – Konsumtion – Lebensbedingungen.
In der Abteilung für GmK des Instituts konzentrierte sich die
hauptsächlichste Forschungsarbeit anfangs ( in den fünfziger und
in den sechziger Jahren) auf Fragen der Produktion , mit der Zeit
( in den Siebziger Jahren) venegte sich der Schwerpunkt der Arbeiten
auf die Konsumtionsproblematik. Uber die Untersuchung der
letzteren ist es u . a . möglich, die Relation zwischen dem Einkommen
und den Bedürfnissen des Menschen festzulegen: die wirtschaftliche
Aktivität der einzelnen Gruppen der Bevölkerung ist
eben das Ergebnis des Verhältnisses zwischen dem E inkommen und
den Bedürfnissen. Auf diese Weise geht die GmK über die Beschreibung
von Fakten (Realitäten) aus der Vergangenheit hinaus und
bespricht eher Prozesse, an denen diese Realitäten beteiligt
waren. In dieser Auffassung steht sie der wirtschaftlichen und
gesellschaftl ichen Geschichte sehr nahe. Gleichzeitig hört man
seit dem Bestehen der GmK als einer getrennten Disziplin Stimmen
( hauptsächlich aus Kreisen der Archäologen) , die eine Einengung
der Forschungsinteressen der GmK auf die Vertretung der materiellen
Erzeugnisse (der Realitäten) der gegebenen Epoche forderten, ohne
die Besprechung der Tätigkeiten, bei denen sie gebraucht wurden.
Ich persönlich betrachte die GmK als ein großes Forschungsfeld
sowohl über die Bildung, wie auch über die Konsumtion von Gütern
der materiellen Kultur. In dieser breiten Definition ist fast die
ganze Problematik des sogenannten „Alltagslebens“ enthalten,
vielleicht unter Ausschließung einiger Probleme der geistigen
Kultur. Dies darf aber keine totale Ausschließung sein. Es ist
nämlich unmöglich, aus dem Interessensfeld der GmK z . B . Äußerungen
des religiösen Kultus zu beseitigen. Eine Selbstverständlicheit
ist auch die enge Verknüpfung der GmK mit der in j üngerer Zeit
sehr modern gewordenen Industriearchäologie, die sich mit der
Erforschung und dem Schutz der materiellen Spuren der Produktionsprozesse
beschäftigt. Im Augenblick des Ubergangs von der Beschreibung
der Vergangenheit ( z . B . der Ernährung , der Kleidung)
zu Synthesen, die das Lebensniveau der einzelnen Schichten oder
Gruppen der Bevölkerung aufweisen, sieht man die Unmöglichkeit der
präzisen Bezeichnung der Grenzen zwischen der wirtschaftlichen und
gesel lschaftlichen Geschichte und den Fragesstellungen der GmK .
Ähnlich ist es mit der Geschichte der Technik. Manche polnische
– 78 –
Forscher sind der Meinung , daß die Geschichte der Technik ausschließlich
die Entwicklung des technischen Gedankenguts (des
Erfindungswesens) erforschen sol l , und daß die Prozesse der Verbreitung
gewisser technischer E inrichtungen oder Lösungen
schon dem Bereich der Geschichte der materiellen Kultur angehören
sollten.
Obwohl die Diskussionen über die Reichweite der GmK weiter- ·
hin andauer n , führen wir in unserer Abteilung seit vielen Jahren
intensive Forschungen über eingehende Fragen, die vollständig
oder teilweise in den oben erwähnten Definitionen enthalten sind.
so dauern also Arbeiten über das mittelalterliche Siedlungswesen
und die Soz io-Topographie der Städte, über die Entwicklung der
einzelnen Handwerke an, aber auch über die Konsumtion und die Benutzung
von Kleidung, Lebensmitteln, Metallerzeugnissen, etc .
Die Forschungsergebnisse wurden teilweise zusammengeiaßt in dem
vor zwei Jahren er􀗗en􀗘 Abriß der Geschichte der Materiellen
Kultur Polens. In allen gegenwärtig geführten Forschungen gilt
a l s verpflichtende Regel die Verwertung aller zugänglichen Quellen
der behandelten Epoche : der schriftlichen, der bildliehen und der
Originale.
Ich bin davon überzeugt , daß die trotz oder vielleicht eben
dank der ständig l ebhaften und anderen, neuen Ansichten gegenüber
o ffenen Diskussionen über die Reichweite der GmK g e führten
Arbeiten uns an die Erreichung des grundlegenden Zieles der
Forschungen über die Geschichte der materiellen Kultur annähern,
und das i s t , meines Erachtens, die Darstellung des Menschen und
der Gesellschaft als Schöpfer und zugleich als Konsumenten der
materiellen Güter in den einzelnen Epochen unserer Geschichte.
Andrzej Klonder
Instytut Historii Kultury Materialnej PAN
u l . Swierczewskiego 1 0 5
PL-00- 1 40 Warszawa
Polen
– 79 –
DIE ROLLE INTERDISZIPLINÄRER FORSCHUNG
FUR DIE MITTELALTERLICHE REALIENKUNDE
Andras Kubinyi , Budapest
In der modernen Wissenschaft ist die Notwendigkeit der Interdisz
iplinarität schon zum Gemeinplatz geworden. Die Zusammenarbeit
verschiedener Fachdisziplinen ist aber bei der Rekonstruierung
des Alltagslebens im Mittelalter besonders wichtig .
Q u e l l e n u n d M e t h o d e n
Da es keine einzige Quellengattung gibt, die schon für sich allein
ein exaktes Bild über die materielle Kultur eines Gebietes oder
einer sozialen Schicht in einer gewissen Periode geben kann, muß
man trachten, sich auf eine breite Quellenbasis zu stützen.
Die verschiedenen schriftlichen Quellen haben natürlich
sehr große Aussagekraf t . Nur wenige Beispiele seien erwähnt : die
Inventare geben zahlenmäßig die im Besitz einer Person oder
Körperschaft befindlichen Sachgüter an , die Rechnungen vermitteln
ihren Wert usw. Wichtige und vielleicht nicht immer genügend berücksichtigte
Angaben liefern auch die Gerichtsakten, besonders
die über Gewalttätigkeiten geführten Klagen und die nachher erfolgten
Untersuchungen, die einerseits den Menschen während
seiner Arbeit beschreiben (wenn er z . B . bei der Ernte angegriffen
wird) , andererseits den erlittenen Schaden (und die Schadenssumme)
o f t taxativ anführen. Natürlich ist bei der Benutzung der schriftlichen
Quellen die Quellenkritik unerläßlich ; ebenso die durch
die historischen Hilfswissenschaften seit langem ausgearbeitete
kritische Methode sowie eine spezifische, sozusagen interdisziplinäre
Uberprüfung . Dazu rechne ich die noch z u erwähnende terminologische
Deutung der in den Quellen genannten Gegenstände , ferner
gewisse Gattungen der inneren Kritik, z . B . die Glaubwürdigkeit
der Wertangaben von Objekten – bereits eine wirtschaftsgeschichtliche
Frage.
Ein z iemlich kompliz iertes Problem ist die Identifiz ierung
der in den Quellen erwähnten Gegenständen bzw. Begriffe. E s
kommen Objekte i n den schriftlichen Quellen vor , wir sehen sie
auf Werken der bildenden Kunst und f inden sie bei Ausgrabungen,
jedoch ist nicht immer klar, ob die Deutung der schriftlichen
Termini exakt i s t . Nicht nur die einfache lexikalische Bedeutung
der Wörter kann unklar sein, sondern auch das Aussehen des genannten
Gegenstandes . Diese Frage führt in zwei Richtungen. Die Bedeutung
des Wortes kann man erstens mit philologischen Hethoden eruieren.
Eine große Frage i s t , ob die in den Quellen genannten Termini
überal l und immer dasselbe bedeuten oder nicht. Sicher wissen wir ,
daß es zeitl iche und örtliche Unterschiede gab . Sehr gute Hilfe
leisten uns die spätmittelalterlichen Wortverzeichniss􀗌 in
welchen die Wörter (und ihre Bedeutungen in den Volkssprachen)
meist sachlich ( z . B . Kleidung , Wohnen , Waffen, usw . ) gruppiert sind.
Allerdings sind damit nicht alle Probleme gelöst, denn zur Identif
i z ierung einzelner Wörter muß man auch o f t die Ergebnisse der
Volkskunde berücksichtigen.
– ao –
Das Aussehen der in den schriftlichen Quellen genannten
Objekte kann man aus den B ildwerken oder aus Originalgegenständen
erkennen. Die Aussagekraft der Kunstwerke für die
mittelalterliche Realienkunde ist in der neueren Literatur
schon o f t behandelt worden. Der Wert solcher Quellen ist naturgemäß
sehr hoch, wenngleich man auch bei ihrer Benutzung kritisch
vorgehen muß ( interessante Ergebnisse brachte in dieser Hinsicht
z . B . ein Artikel in der ‚ Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters‘
über die Schuhmode im späten Mittelalter, in welchem die
archäologischen Funde mit Abbildungen verglichen wurden) .
Damit sind wir bei der dritten und mit der schriftlichen
Quelle zumindest gleichwertigen Quellengattung, den Originalgegenständen.
Meist werden diese mit archäologischen Methoden
erforscht. Zur Untersuchung des mittelalterlichen Wohnungswesens,
der Arbeitsgeräte usw. ist die Archäologie unentbehrlich . Ein
Faktor ist dabei besonders wichtig . Die schriftlichen Quellen
erwähnen ziemlich selten die b i l ligen Massenartike l , etwa die
Gebrauchskerami k , hölzernes Geschirr oder den bäuerlichen
Schmuck . Dergleichen können wir nur aus Ausgrabungen kennenlernen.
Zwar sind die aus organischen Stoffen bestehenden Waren
( z . B . Kleidung, Lebensmittel usw . ) nur unter besonderen Gegebenheiten
als Bodenfunde erha lten, aber dennoch bleibt die
Archäologie eine der wichtigsten H i l f swissenschaften der Realienkunde.
Die Archäologie selbst benutzt zur Erklärung ihrer Quellen
andere, meist naturwissenschaf t l iche Methoden , 􀗠o z . B . die
Anthropologie, Paläozoologie, Botanik, das Verfahren der Phosphatanalyse
usw. Solche Methoden erbringen o f t zusätzl iche Angaben
zur Erforschung des täglichen Lebens der mittelalterlichen
Menschen, sogar für Fragen der Ernährung (Analyse von Knochen ,
Samen usw. ) .
W e i t e r e A u f g a b e n
Auch aus unserer komprimierten und deshalb etwas lückenhaften
Zusammenstellung kann man sehen, daß zur Erforschung der
mittelalterlichen Realien eine Zusammenarbeit zwischen Forschern
verschiedenster Wissenschaften und Methoden nötig ist . N iemand
kann ein Polyhistor sein, aber es ist dennoch notwendig , daß
die Forscher der Realienkunde auch die Grundzüge der Parallelwissenschaften
kennen , so etwa der Historiker die Archäologie
und umgekehrt ( zumindest so , daß er die Fachliteratur verstehen
und benutzen kann ! ) .
Da es in den verschiedenen Ländern und Territorien neben
vielen Ähnlichkeiten ebensoviele Unterschiede in den Lebensformen
gab, braucht man eine möglichst breite Zusammenarbeit
der Forscher verschiedenster Methoden (Archäologen, Historiker ,
Ethnographen usw. ) . Es wäre gut, wenn diese Kooperation unter der
organisatorischen Leitung des Kremser Instituts in die Arbeitsprogramme
der Institute anderer Länder aufgenommen würde;
das kann aber nur ein langfristiges vorhaben sein, denn heute
fehlt es überal l an Geld. Kurzfristig könnte man einerseits die
an der Realienkunde interessierten Forscher vielleicht zu einem
– ‚8 1 –
internationalen Verein zusammens chließen, andererseits gemeinsame
Forschungspro gramme aufstellen, in welchen die Interessenten
zusammenarbeiten.
Andras Kubinyi
Elte Regeszeti Tanszek
Pesti Barnabas u.l.
H- 1052 Budapest
Ungarn
– 8 2 –
MEDIUM AEVUM QUOTIDIANUM
GESELLSCHAFT ZUR ERFORSCHUNG D􀗙R MATERIELLEN KULTUR
DES MITTEL�.LTERS
Als das Institut flir mittelalterliche Realienkunde Österreichs
den Entschluß faßte, bereits wenige Jahre nach seiner Gründung
einen ersten internationalen Kongreß – ‚ Das Leben in der Stadt
des Spätmittelalter s ‚ , 1 97 6 – zu veranstalten, war dieser Schritt
im wesentlichen von zwei prinzipiellen Erwägungen begleitet: Auf
der einen Seite stand die Einsicht, daß gerade die Aufbauphase
ein Stadium i s t , in dem die dringende Notwendigkeit besteht, in
Form von kritischen Auseinandersetzungen Anregungen , aber auch
Zuspruch als Orientierungshilfen zu erhalten, die über die regionalen
Grenzen hinausgehen und auf der Basis des internationalen
Forschungsstandes beruhen; andererseits wurde der Versuch unternommen,
das Fehlen eines gut f unktionierenden Informationsaustausches
und Kommunikationsapparates durch die Abhaltung einer
Kongreßreihe auszugleichen und so einen neuen Impuls – zum
Nutzen des Arbeitsgebietes und auch seines Selbstverständnisses –
zu setzen.
Seither hat sich an diesen Voraussetzungen doch so viel geändert,
daß allmählich die Zeit dafür reif erscheint, einen
weiteren Schritt zu unternehmen : die Gründung einer Institution,
die den Kontakt zwischen allen, die sich mit der Erforschung der
Sachkultur des Mittelalters befassen, schaffen und aufrechterhalten
sol l . Dies soll in rorm einer ‚ Internationalen Gesellschaft
zur Erforschung der materiellen Kultur des Mittelalters ‚ geschehen,
die sich gegenwärtig im Gründungsstadium befinde t . Die Gesellschaft,
deren Vereinsstatuten bereits entworfen sind, sol l , wie
die vorliegende Zeitschrift, den Namen ‚ Medium Aevum Quotidianum ‚
führen und mit dem Kalenderjahr 1 9 8 3 in ihr erstes Geschäftsjahr
treten. Zweck der Gesellscha f t , die ihren Sitz in Krems haben
sol l , ist die Förderung der wissenschaftlichen Erforschung der
materiellen Kultur des Mittelalters auf internationaler und interdisziplinärer
Basis. Ihren Initiatoren i s t es eine besondere
Genugtuung , daß gleichzeitig mit den Kremser Bemühungen, aus eigenem
Antrieb eine international maßgebende S timme eine gleichartige
Vereinigung mit derselben Zielsetzung vorgeschlagen hat
( s . s . 80 f . ) .
Der Erreichung des Vereinszweckes sollen dienen:
– die Veranstaltung von Tagungen und Vorträgen
– die Veröffentl ichung von wissenschaftlichen Abhandlungen
– die Koordination der internationalen Forschung
– der Aufbau einer zentralen fachorientierten Informationsstelle
– die Förderung der Diskussion, durch Ankündigung von Kongressen
und anderen Aktivitäten , die Vorstellung neuer Forschungsprojekte
etc.
– sonstige für den Vereinszweck erforderliche Tätigkeiten
Sicherlich wird das Vereinsziel nicht auf allen Gebieten
ganz ohne Schwierigkeiten gleich schnel l zu erreichen sein.
Proportional zu ihrer Verbreitung muß der ‚ Gesellschaf t ‚ – ab-
83 –
gesehen von sonstigen Bemühungen – wohl von selbst allmählich
die beabsichtigte Koordinationsfunktion erwachsen. Zur Funktion
der ‚ Gesellschaft‘ a l s zentrale Informationsstelle für die
Erforschung der materiellen Kultur des Mittelalters soll neben
den Einrichtungen des Instituts für mittelalterliche Realienkunde
Österreichs (Bibliothek, Bildarchiv, EDV-Abfragen etc . )
vor allem das aktive Engagement der Vereinsmitglieder beisteuern.
Unmittelbar nach ihrer Konstituierung wird die ‚Gesellschaft ‚
das Institut für mittelalterl iche Realienkunde a l s Herausge􀗚er
der Zeitschrift ‚ Medium Aevum Quotidianum ‚ ablösen. Die Zeitschrift
wird mit dem Beisatz ‚Newsletter ‚ zumindest dreimal
j ährlich erscheinen; sie darf wohl als Novum schlechthin für die
Internationale Sachkulturforschung des Mittelalters bezeichnet
werden, während ja in anderen Gebieten der Wissenschaften ähnliche
Kommunikationsorgane schon seit langem eine Selbstverständlichkeit
darstel len . Neben dem ‚ N ewsletter‘ sind vereinsinterne
aktuelle Mitteilungen in rorm hektographierter Aussendungen –
‚ Informationen ‚ – in loser Folge geplant.
Mitglieder der Gesellscha:t haben Anspruch auf kostenlosen
Bezug beider Schriften; auch die Dienstleistungen der ‚ Gesellschaft
‚ stehen ihnen zu Vorzugsbedingungen zur Verfügung . Die
Mitgliedschaft steht sowohl Einzelpersonen (Jahresbeitrag öS 250 . -/
DM 4 0 . -/􀈑 2 0 . – ) als auch Institutionen ( ö S 3 20 . -/DM SO . -/􀈑 2 5 . – )
offen . Ein Anmeldeformular befindet sich im Anschluß .
– 84 –
MEDIUM AEVUM QUOTIDIANilli
SOCIETY FOR RESEARCH INTO THE MATERIAL CULTURE
OF THE MIDDLE AGES
A few years after its foundation the ‚ Institut für mittelalterliche
Real ienkunde Österreichs ‚ decided to organize its
first international conference ( 1 9 7 6 : Daily Life in the Towns
of the Late Middle Ages) . I t was initiated by two ideas:
– the necessity to stimulate discussion, but also to get
acauainted with the results of international research .
– the establishment o f a well-functioning centre of international
exchange of information and communication.
Since then things have progressed so that the time seemed ripe
to take one further step: the foundation of an institution which
should create and uphold the contacts between all those who are
concerned with research into the daily l i f e of the Middle Ages .
This should take the form of an ‚ International Society for the
Research into the Material Culture of the Middle Ages ‚ . The
society, the statutes of which have already been drawn up,will
have the same name as its newsletter, namely ‚ Medium Aevum
Quotidianum ‚ ; its activities will start officially in 1 9 8 3 . The
purpese of the society, which will have its seat at Krems, i s
the promotion of research into the material culture of the Middle
Ages on an international and interdisciplinary level . The initiators
a t Krems note wi th sa tisfaction tha t an internationally acknowledged
authority has suggested the estab l i shment of j us t such an
institution (see page 80/8 1 ) .
The society should serve the following purpose s :
– the organization of conferences and l ectures
– the publication of papers
– the coordination of international research
– the creation of an international centre of information
– the promotion of discussion through information on conferenc e s ,
and the introduction of new research-proj ec t s , etc .
– other essential activities.
It will certainly not be possible to achieve the society ‚ s aims
in a short time . The society will increase its functions of
coordination proportionately with its international extension.
The society will only develop into an international centre of
information if the members take an active interest in it and
are ready to contribute to the facilities offered by the ‚ Institut
für mittelalterliche Realienkunde Österreichs‘ ( l ibrary, photographic
archives, EDP-supported documenta tion, etc . )
Immediately after its official foundation the society will
take the place of the institute as editor of ‚ Medium Aevum
Quotidianum ‚ . The journal wil l appear at least three times a year
in the form of a newsletter and it may be considered as something
new for the international research into the daily l i f e of the
Middle Ages. In other subjects similar means of communication
have been employed for a long time. In addition to the newsletter
members 􀗤lill receive society news-bul letins on an irregular bas i s ,
– 8 5 –
as necessity requires . The services of the society will also
be at the memher􀗍 disposa l .
Individual subscription : 6 S 250. -/DH 4 0 . – /$ 20 . – per annum.
Institutional subscription: 6S 3 2 0 . -/DM 50 . – / $ 2 5 . – per annum.
See the application of membership on page 88 .
– 8 6 –
MEDiml AEVUM QUOTIDIANUM
SOCIETE POUR LA RECHERCHE DE LA CULTURE MATERIELLE MEDIEVALE
Lorsaue ‚ L ‚ Institut für mittelalterliche Realienkunde österreichs
‚ a decide, quelques annees seulement apres sa creation,
d ‚ organiser un premier congres international sous le theme
‚ La vie dans la ville medieva l e \ ( 1 9 7 6 ) il a pris cette decision
en tenant compte de deux decisions majeures : d ‚ un cote, la
conaissance du fait 􀗎ue la periode d ‚ ed i fication est un stade
ou il est primordial de recevoir des stimulations sous forme
de discussions critiques mais aussi d ‚ exhortations aidant a
l ‚ orientation, allant au dela des frontieres regionales et
ayant pour base le niveau de la recherche internationa l e . D ‚ un
autre cöte , l ‚ essai de remedier , grace a une serie de congres ,
a un manque de bon fonctionnement dans l ‚ echange international
des informations et des communications et de creer, ainsi, un
nouvelle impu lsion au profit du domaine du travail et de sa bonne
comprehension . .
Depu i s , ces conditions ont tellement changees , que petit
a petit, i l semble necessaire de faire un nouveau pas en avant :
la creation d ‚ une institution permettant l ‚ instauration et la
bonne continuite des contacts entre tous ceux oui travaillent
a la recherche de la culture materielle medieväl e . Ceci doit
se faire sous la forme d ‚ une ‚ societe international pour la
recherche de la culture materielle medievale ‚ qui se trouve en
ce moment au stade de la creation. Cette societe , dont le statut
en a deja ete conyu , doit porter le nom , tout comme le journal
existant , de ‚ Hedium Aevum Quotidianum‘ et voir sa premiere
annee active en 1 9 8 3 . Le but de la societe, qui doit avoir son
siege a Krem s , est l ‚ encouragement de la recherche scientifique
de la cufrure materielle medievale sur le plan international et
interdisciplinaire . Ses initiateurs ont ete particul ierement
heureux d ‚ apprer.dre que parallelement aux efforts de Krem s , une
voix internationale de la plus haute competence, a proposee une
association semblable dans le meme but (voir p. 80 st . ) .
Les buts de cette association doivent servir a :
– l ‚ organisation d e congres e t conferences .
– la publication de traites scientifi􀌈ues.
– la coordination de la recherche internationa l e .
– l a mise en place d ‚ un lieu d ‚ informations central specialise .
– l ‚ encouragement a la discussion grace a l ‚ annonce de congres
et autres activites, la presentation de nouveaux projets de
recherche, etc .
– d ‚ autres activites necessaires au but de la societe.
I l est un fait que le but de la societe ne sera pas atteint
tout de suite, dans tous les doma ines sans 􀗏uelques difficultes .
Proportionnellement a son extension la fonction de coordination
desiree – sans tenir cornpte des autres efforts – doit petit a
petit croitre a partir de la ‚ societe‘ el le-meme . L ‚ engagement
actif des membres de la societe doit, a cote des installations
dc ‚ l ‚ Institut für mittelalterliche Real ienkunde Österreichs ‚
– 87 –
(bibl iotheque , archives photographi􀌈ue s , informatique , etc . )
aider a la ‚ societe‘ comme l ieu de renseignements centra l .
La ‚ societe ‚ remplacera, des sa constitution, ‚ ! ‚ Institut
für mittelalterliche Realienkunde Österreichs ‚ , en tant qu ‚ editeur
du journal ‚ r1edium Aevum Quotidianum ‚ . Le journal paraitra,
accompagne de l ‚ apposition ‚ N ewsletter ‚ , au moins trois fois
par an; on peut absolument l ‚ appeler ‚ Novum ‚ pour la recherche
internationale de la culture materielle medieval e , alors que
dans d ‚ autres domaines des sciences de tels moyens de communication
sont tout naturels depuis des annees . Parallelement aux ‚Newsletter‘,
sont prevue s , sous forme d ‚ emissions hectographiques
diteS ‚ informatiOnS ‚ 1 des COmmuni crUeS d ‚ actua l ite interneS a
la societe.

Les membres de la societe, ont droit gratuitement aux deux
journaux; de meme les services de l a ‚ societe‘ sont a leur
disposition a des conditions preferentielles . L’affiliation est
ouverte tout autant au particulier (cotisation annuelle öS 2 5 0 . – /
DM 40. -/􀈑 2 0 . – ) qu ‚ aux institutions (öS 3 2 0 . -/DM 50 . -/ 􀈑 25 . -) .
Une feuille d ‚ inscription Se trouve a la SUite.
– 89 –
BEITRITTSERKLÄRUNG I APPLICATION FOR MEMBERSHIP I
DECLARATION D ‚ ADHESION
Ich ersuche I Wir ersuchen um Aufnahme als
I I We should like to apply for
Je prie I nous prions de m ‚ accepter I nous accepter comme
– ordentliches Mitglied
active membership
membre actif
– förderndes Mitglied (mindestens 5-facher Mitgliedsbeitrag)
benefactory membership ( annual subscription at least five
times as much as active membership)
membre bienfaiteur (au moins ein􀗛 fois la cotisation)
dcr ‚ Gesellschaft zur Erforschung der materiellen Kultur des
Uittelal ters Medium Aevum Quotidianum ‚
of the ‚ Society for Research into the Material Culture of the
Middle Ages 􀗜1edium Aevum Quotidianum ‚
dans la ‚ Soci􀗝t􀗞 internationale pour l a recherche de la culture
materielle du Uoyen Age Medium Aevum Quotidianum‘
Datum I date Name I name I nom
Unterschrift I s ignature Adresse I adress I addresse
– 91 –
KONGRESSANKUNDIGUNG I CONFERENCE-ANNOUNCEMENT I
ANNONCE OE CONFERENCE
Das Institut für mittelalterliche Real ienkunde Österreichs
veranstaltet im Jahre 1 9 8 4 seinen fünften internationalen
Kongreß zum Thema
‚ Frau und mittelalterlicher Alltag ‚
Der Termin der Veranstaltung ist noch nicht festgeleg t .
Stichtag für Vortragsvorschläge ist der 3 0 . Juni 1 9 8 3 .
The ‚ Institut für mittelalterliche Rea l ienkunde Österreichs ‚
will organize its f ifth international conference in 1 9 8 4 :
‚ Women and the Daily Life of the Middle Ages ‚
The date of the conference will be announced in due course .
oeadline for paper proposals is June 3 0 , 1 9 8 3 .
‚ L ‚ Institut für mittelalterliche Realienkunde Österreichs ‚
organise en 1 9 84 son Seme congres int􀗐rnational sous le
theme
‚ La femme et le guotidien au Moyen Age‘
La date exacte du congres n ‚ a pas encore ete decidee.
Derniere date pour proposition de communications est le 30eme
juin 1 9 8 3 .
– 92 –
PUBLIKATIONSANKUNOIGUNG I ANNOUNCEiffiNT I ANNONCE OE PUBLICATION
Die ersten beiden Hefte von ‚ Medium Aevum Quotidianum – Newsletter
‚ 1 9 8 3 widmen sich folgender Thematik:
1 . a l s Sondernummer einer
Auswahl-Bibl iographie zur materiellen Kultur des Mittelalters
2 . ‚ Das Kunstwerk – Bestandteil und Quelle der Geschichte der
materiellen Kultur des Mittelalters ‚
The contents of the next two issues of ‚ Medium Aevum Quotidianum –
Newsletter ‚ to be published in 1 9 83 will be :
1 . as a special issue
‚ The Material Culture of the 􀗑1iddle Ages. A select bibl iography ‚
2 . ‚ The Object of Art – Part of and Source for the 􀗒1aterial
Culture of the Middle Ages ‚
Les deux premiers volumes de ‚ Hedium Aevum Quotidianum – Newsletter‘
1 9 8 3 se consacrent a la thematique suivante :
1 . comme numero special d ‚ une
‚ Bibliographie selectionnee sur la culture materielle du
Moyen Age‘
2. ‚ L ‚ oeuvre . d ‚ art – element et source de la culture materielle
du Hoyen Age ‚
– 􀂦 –
‚ Medium Aevum Quotidianum – Newsletter‘ veröffentlicht Beiträge
in Deutsch, Englisch und rranzösisch. Beiträge in anderen
Sprachen werden übersetzt. Der Newsletter steht für Verlagsanzeigen
zur Verfügung . Manuskripte und alle Korrespendenz bezüglich
des Newsletters sind zu richten an: Institut für mittelalterliche
Realienkunde, Körnermarkt 1 3 , A-3 500 Krem s .
‚ Medium Aevum Quotidianum – Newsletter‘ will publish articles
in English, German and French. Articles in other languages
will be translated. The Newsletter welcomes publisher s ‚ advertisments.
Manuscripts and all correspondance concerning editorial
matters should be sent to : Institut für mittelalterliche
Realienkunde, Körnermarkt 1 3 , A-3500 Krems, Austria .
‚ Medium Aevum Quotidianum – Newslette r ‚ publiera des articles
en francais , allemand et anglai s . Les articles dans d ‚ autres
langues seront traduits . Le ‚Newsletter ‚ accueille volontiers
les annonces de publications . Hanuscripts et taute correspondance
concernant des themes editoriaux devront etre envoyes a : Institut
für mittelalterliche Realienkund e , Körnermarkt 1 3 , A-3500 Krems, \
Autriche.
INSTITUT FÜR MITTELALTERLICHE REALIENKUNDE ÖSTERREICHS
MEDIUM AEVUM
QUOTIDIAN UM
newsletter
1
Krems 1982
Herausgeber: Institut für mittelalterliche Realienkunde
Österreichs, Körnermarkt 13, A-3500 Krems – rür den Inhalt
verantwortlich: Univ. Prof. Dr. Harry Kühnel – Druck: Faber
oruck- und Verlagsgesellschaft m. b. H. , Krems.
– 3 –

/* function WSArticle_content_before() { $t_abstract_german = get_field( 'abstract' ); $t_abstract_english = get_field( 'abstract_english' ); $wsa_language = WSA_get_language(); if ( $wsa_language == "de" ) { if ( $t_abstract_german ) { $t_abstract1 = '

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' . WSA_translate_string( 'Abstract (deutsch)' ) . '

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